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Die Kirche Plibischken russisch Kirha Plibishena ist ein viereckiger Bau aus Feldsteinen und Ziegeln und wurde 1773 errichtet Bis 1945 war das Bauwerk evangelisches Gotteshaus fur die ostpreussische Kirchengemeinde Plibischken dem heutigen Gluschkowo in der russischen Oblast Kaliningrad Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde 3 1 Kirchspielorte 3 2 Pfarrer 4 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDas heutige Gluschkowo liegt am nordlichen Ufer des Pregel russisch Pregolja nordostlich der fruheren Kreisstadt Snamensk und westlich der jetzigen Rajonshauptstadt Tschernjachowsk Durch das Dorf fuhrt eine Nebenstrasse die von Sirenjewka bei Meschduretschje zur Fernstrasse A 216 heute auch Europastrasse 77 unweit von Kudrjawzewo Kuglacken fuhrt Die nachste Bahnstation ist Puschkarjowo Puschdorf an der Bahnstrecke Kaliningrad Nesterow Kirchengebaude BearbeitenDie Plibischker Kirche 1 wurde 1773 errichtet und ging auf ein Vorgangergebaude zuruck das bereits 1451 urkundlich erwahnt wurde Bei dem Gebaude 2 handelt es sich um ein Viereck aus Feldsteinen und Ziegeln mit massivem oben mit einer Laterne abschliessenden Turm 3 Der Kircheninnenraum war mit einer flachen Decke versehen Die Banke waren ganz auf den Kanzelaltar ausgerichtet 1783 erhielt die Kirche eine Orgel Das Gelaut bestand aus zwei Glocken die ehemals in einem separaten Glockenstuhl untergebracht waren Der Neubau der Kirche im Jahre 1773 4 wurde erforderlich nachdem bei der Eroberung Ostpreussens durch die russische Armee wahrend des Siebenjahrigen Krieges die Kirche 1757 abgebrannt war Der russische Feldmarschall Graf Apraxin hatte Plibischken zur Plunderung freigegeben Eine Plunderung Plibischkens erfolgte auch 1807 beim Einmarsch der Franzosen in Ostpreussen Hier aber gelang es unter grossen Muhen eine Zerstorung der Kirche zu verhindern Den Zweiten Weltkrieg uberstand die Kirche unbeschadet Im Jahre 1950 allerdings sturzte das Kreuz mit der Kugel vom Kirchturmdach Wegen fehlender Restaurierungsmassnahmen mussten 1960 ganze Teile des Turms abgerissen werden Das Kirchengebaude wurde zweckentfremdet und zu einem Gemeinschaftshaus mit Buhne und Billardraum umgebaut Asbestzementplatten bilden heute die Abdeckung des jetzt Dom Kultury Kulturhaus genannten Gebaudes 5 Kirchengemeinde BearbeitenPlibischken soll das einzige prussische Kirchdorf in Ostpreussen gewesen sein 6 moglicherweise gab es hier sogar ein Kloster Es gibt Hinweise dass das alte Pfarrhaus ein umgebautes Klostergebaude mit vier Eckturmen gewesen sein soll Doch brannte dieses Haus zwischen 1647 und 1686 ab Die lutherische Lehre hielt in dem vorreformatorischen Kirchdorf relativ fruh Einzug bereits 1528 wurde ein evangelischer Prediger genannt Im 16 Jahrhundert wurden die Gottesdienste wegen des Zuzugs vieler Litauer in Plibischken auch in litauischer Sprache gehalten Bis 1945 war die Pfarrei 7 dem Kirchenkreis Wehlau in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union zugeordnet Im Jahre 1925 zahlte das Kirchspiel mehr als 2 000 Gemeindeglieder die in 19 verschiedenen Kirchspielorten lebten Aufgrund von Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung sowie der restriktiven Religionspolitik in der Zeit der Sowjetunion kam nach 1945 in dem dann Gluschkowo genannten Ort das kirchliche Leben zum Erliegen Erst in den 1990er Jahren liess es die politische Entwicklung zu dass sich im nahegelegenen Dorf Talpaki Taplacken eine evangelisch lutherische Gemeinde neu grundete in deren Einzugsbereich heute der Ort liegt Talpaki ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad Konigsberg in der Propstei Kaliningrad 8 der Evangelisch lutherischen Kirche Europaische Russland Kirchspielorte Bearbeiten Zum Kirchspiel Plibischken zahlte neben dem Pfarrort 18 grossere und kleinere Ortschaften 9 Schulorte Name Russischer Name Alt Ilischken DiwnojeBienenberg Gross Ponnau KrasnooktjabrskojeJagerkrugJakobsdorf JakowlewoJulienfeldeKallehnen RjabinowojeKekorischken 1938 1946 Auerbach OkunjowoKlein PonnauKuglacken KudrjawzewoNassenreuterNeu Ilischken Bobruiskoje Pelkeninken KabanowoRamten Tolteninken RostowskojeWangeninken 1938 1946 WangeningenWarnien SobolewoWarnienhof BelinskojePfarrer Bearbeiten Ein Prazentor an der Kirche Pliblischken war August Harner Er starb als Pfarrer in Dawillen 10 21 evangelische Geistliche amtierten von der Reformation bis 1945 in Plibischken 11 Alexius Monch 1528 1529 Franciscus Krause bis 1571 Samuel Sperber 1571 1607 Jacob Malichius 1607 1647 Johann Martin Wiedemann 1641 1688 Erhard Wiedemann 1674 1718 Johann Hassenstein 1705 1715 Georg Abraham Baltzer 1715 1719 Johann Hassenstein 1720 1743 Johann Friedrich von Essen 1743 1780 Johann Friedrich Haack 1780 1804 Siegfried Ostermeyer 1805 1821 Friedrich Wilhelm Arnoldt 1822 1855 Franz Otto Leopold Unruh 1855 1880 10 Heinrich List 1880 1898 Fr Martin Traugott Herrmann 1897 1899 Richard Alfred Rose 1898 1921 Bernhard Gensch 1922 1932 Waldemar Jobs ab 1933 Kurt Schlosser 1937 1939 Erich Woronowicz 1938 1945 54 658888888889 21 423888888889 Koordinaten 54 40 N 21 25 OEinzelnachweise Bearbeiten Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band II Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 Seite 83 84 Abb 322 Bildergalerie von Dorf und Kirche Plibischkens aus der Zeit vor 1945 Bild der Kirche Plibischken aus dem Jahre 2006 bei flickr com Gluschkowo Plibischken bei ostpreussen net Kirha Plibishena Kirche Plibischken bei prussia39 ru mit Fotos aus dem Jahr 2012 Gluschkowo Plibischken bei ostpreussen net wie oben Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band III Dokumente Gottingen 1968 Seite 475 Evangelisch lutherische Propstei Kaliningrad Memento vom 29 August 2011 im Internet Archive russisch deutsch Walther Hubatsch wie oben Bd III S 475 a b Harner 1890 und Unruh 1880 waren Angehorige des Corps Littuania Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 112 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Plibischken amp oldid 237159230