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Graf Stepan Fjodorowitsch Apraxin russisch Stepan Fyodorovich Apraksin wiss Transliteration Stepan Fedorovic Apraksin 30 Julijul 10 August 1702greg 6 Augustjul 17 August 1758greg in Sankt Petersburg war ein Feldmarschall der russischen Armee Stepan Fjodorowitsch Apraxin Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Apraxin in der Beurteilung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGraf Apraxin war der Sohn von Generaladmiral Fjodor M Apraxin der unter Zar Peter I sowohl im Grossen Nordischen Krieg 1700 1721 als auch im Krieg gegen Persien 1722 1723 wichtige Flottenkommandos gefuhrt hatte Er trat 1718 in ein Garde Regiment der russischen Armee ein und machte 1737 bis 1739 den Krieg gegen das Osmanischen Reich unter dem Kommando von Feldmarschall Burkhard Christoph von Munnich mit Dabei stieg er 1739 zum Generalmajor auf 1 Bei Ausbruch des Siebenjahrigen Krieges stieg er 1756 selbst zum Feldmarschall auf und erhielt das Kommando uber die 88 000 Mann starke Operationsarmee die dazu vorgesehen war Ostpreussen zu erobern Die Ernennung verdankte er seinem Verwandten A G Rasumowski einem Liebhaber Kaiserin Elisabeths 2 Dazu war vorgesehen das preussische Deckungskorps zu umfassenund aufzureiben indem man mit drei Kolonnen vordrang Die Hauptarmee sollte von Kowno Grodno aus direkt auf Konigsberg vorstossen wahrend sie nordlich durch das Korps Fermor Unterstutzung finden sollte Gleichzeitig hatte ein Kavalleriekorps nach Pommern vorzudringen um die ruckwartigen Verbindungen der Preussen zu unterbrechen Als der Vormarsch im Mai 1757 schliesslich begann stellte sich jedoch heraus dass die Kavallerie durch die ausgedehnten Walder nicht so schnell vorwarts kam wie erwartet So ruckten die russischen Truppen Ende Juni frontal uber die preussische Grenze 3 Am 5 Juli wurde die Festung Memel erobert und am 13 August vereinigten sich die russischen Kolonnen bei Insterburg Da sich die Versorgungslage der Armee verschlechterte die nach Krankheiten und Desertion nur noch 55 000 Mann zahlte beschloss Apraxin unverzuglich nach Konigsberg vorzustossen Mit der Einnahme dieser Festung und ihrem grossen Hafen wurde die Versorgung seiner Armee auf dem Seeweg ermoglichen Am 23 August brachen die russischen Truppen auf und uberschritten die Pregel Die lediglich 24 000 Mann zahlende preussische Armee unter General Johann von Lehwaldt musste die Einnahme Konigsberg unbedingt verhindern und griff Apraxin am 30 August an Schlacht bei Gross Jagersdorf Obwohl die russischen Truppen ohne eigenes Verdienst 1 siegten nutzte Apraxin seinen Vorteil nicht aus Er lagerte eine Woche auf dem Schlachtfeld um seine Truppen zu ordnen und entschied sich anschliessend fur einen Ruckzug auf Tilsit Die Truppenstarke sank dennoch auf 30 000 40 000 Mann herab sodass Apraxin den Ruckzug bis in den Raum Tauroggen in Livland fortsetzte 4 Die russische Armee hatte im Feldzug von 1757 trotz einer deutlichen numerischen Uberlegenheit und einer gewonnenen Schlacht keine dauerhaften Erfolge vorzuweisen und so stand bald der Verdacht von Verrat im Raum Apraxin wurde daher am 1 November 1757 von seinem Kommando entbunden in St Petersburg inhaftiert und angeklagt Noch vor dem Abschluss der Untersuchung verstarb er am 28 August 1758 im Gefangnis an einem Herzanfall Zur gleichen Zeit hatte die russische Armee unter Apraxins Nachfolger Wilhelm von Fermor neben Ostpreussen auch Thorn und Elbing besetzt war an die Oder vorgestossen und hatte eine Schlacht Schlacht bei Zorndorf gegen die preussische Hauptarmee unter Friedrich II geschlagen Apraxin in der Beurteilung BearbeitenApraxin selbst rechtfertigte seinen Ruckzug mit den anhaltenden Versorgungsproblemen seiner Truppen 1 ein Argument das die Untersuchungen des Historikers John Keep zum Feldzug von 1757 unterstutzen 2 Der DDR Historikers Olaf Groehler vermutete dass Apraxin in Korrespondenz mit dem Reichskanzler A P Bestuschew gestanden habe der bei einem erwarteten Ableben der Kaiserin die Armee Apraxins fur einen Staatsstreich zugunsten Katharinas der Gemahlin des Thronfolgers Peter III zur Hand haben wollte 4 Keep wandte ein dass Apraxin zwar mit dem Thronfolger Paar korrespondierte dass weitergehende Vorwurfe jedoch nicht bewiesen werden konnten Zudem erkrankte Kaiserin Elisabeth erst nachdem die Armee sich an die Memel abgesetzt hatte 2 Apraxin galt als schwerfalliger und weichlicher Mann 1 der moralischen Schwache und Genusssucht der einen extravaganten Lebensstil pflegte So ruckten in seinem Gefolge 120 Diener und 250 Pferde in Ostpreussen ein fur die er im April 1757 zusatzliche 15 000 Rubel beantragte und auch erhielt Zu bemerken ist jedoch dass auch sein Nachfolger Fermor ihm in nichts nachstand 2 Literatur BearbeitenBantysh Kamenskij D N Biografii rossijskih generalissimusov i general feldmarshalov dt Bantysch Kamenski Biographien der russischen Feldmarschalle Sankt Petersburg 1840 41 Online Version Bernhard von Poten Hrsg Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften Bd 1 Leipzig Bielefeld 1877 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stepan Fjodorowitsch Apraxin Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Auszuge aus verschiedenen Lexika zu S F Apraxin Chronos russisch Einzelnachweise Bearbeiten a b c d Bernhard von Poten Hrsg Handworterbuch der gesamten Militarwissenschaften Bd 1 Leipzig Bielefeld 1877 S 194 a b c d John L H Keep Die russische Armee im Siebenjahrigen Krieg in Bernhard R Kroener Hrsg Europa im Zeitalter Friedrichs des Grossen Wirtschaft Gesellschaft Kriege Munchen 1989 S 142 Olaf Groehler Die Kriege Friedrichs II Berlin Ost 1981 S 89 a b Olaf Groehler Die Kriege Friedrichs II Berlin Ost 1981 S 90Normdaten Person GND 116316667 lobid OGND AKS LCCN nb2017025579 VIAF 69678757 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Apraxin Stepan FjodorowitschALTERNATIVNAMEN Apraksin Stepan Fedorovic Apraksin Stepan Fyodorovich russisch KURZBESCHREIBUNG russischer FeldmarschallGEBURTSDATUM 10 August 1702STERBEDATUM 17 August 1758STERBEORT Sankt Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stepan Fjodorowitsch Apraxin amp oldid 231091231