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Die Kirche in Petersdorf russisch Kirha Petersdorfa in Ostpreussen war ein verputzter Feldsteinbau aus dem 14 Jahrhundert Von der Reformation bis 1945 war sie evangelisches Gotteshaus fur das Kirchspiel Petersdorf heute russisch Kujbyshevskoe im Kreis Wehlau Heute stehen von dem Gebaude nur noch die Turmruine und die Reste des Ostgiebels Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Kirchengebaude 3 Kirchengemeinde 3 1 Kirchengeschichte 3 2 Kirchspielorte 3 3 Pfarrer 1528 1945 3 4 Kirchenbucher 4 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenKuibyschewskoje liegt nordostlich der einstigen Kreisstadt Snamensk Wehlau an der russischen Fernstrasse A 229 einstige deutsche Reichsstrasse 1 Die Ortschaft ist eine Siedlung in der Landgemeinde Sorino Poppendorf im Rajon Gwardeisk Kreis Tapiau in der russischen Oblast Kaliningrad Gebiet Konigsberg Preussen Die nachste Bahnstation ist Snamensk an der Bahnstrecke Kaliningrad Nesterow Konigsberg Stalluponen Ebenrode Die Kirchenruine steht mitten im alten Dorf Kirchengebaude BearbeitenBei dem Petersdorfer Gotteshaus 1 handelt es sich ursprunglich um einen verputzten chorlosen Feldsteinbau wohl aus dem letzten Viertel des 14 Jahrhunderts 2 Das Gebaude verfugt uber einen schonen Ostgiebel 3 der sich bis heute erhalten hat Der jetzt als Ruine zu sehende vorgesetzte Westturm 4 wurde erst im 15 Jahrhundert errichtet Die Grundung der Kirche weist in die Zeit um 1368 als der Oberste Marschall des Ordens dem Getreuen Maschwarde den seinerzeit noch Heroldisdorf genannten Ort verlieh Im Kircheninnenraum wurde um 1700 die Korbbogendecke bemalt und im 19 Jahrhundert erganzt An den Wanden fanden sich noch Spuren mittelalterlicher Malereien Bei dem Altar handelte es sich um eine Verarbeitung des spatgotischen Schreins der Kirche von Alt Wehlau heute russisch Prudnoje die wohl 1534 aufgelassen worden war Barocke Zutaten und ein Kreuzigungsgemalde zierten ihn Die Kanzel Emporen sowie Jubel und Taufengel entstammten dem 17 und 18 Jahrhundert Die Orgel wurde 1743 angeblich von Mosengel erbaut Die Kirche hatte drei Glocken Das Bauwerk uberstand den Zweiten Weltkrieg unbeschadigt 5 Es fand danach jedoch keine Nutzung und wurde dem Verfall preisgegeben Die noch vorhandenen Ruinenreste lassen auf einen eindrucksvollen Kirchenbau schliessen Ein vor den Kirchenmauern angebrachtes Russisches Kreuz lasst auf eine Ubereignung an die Russisch orthodoxe Kirche schliessen Kirchengemeinde BearbeitenKirchengeschichte Bearbeiten Die Grundung einer Kirchengemeinde 6 in Petersdorf geht in die Zeit um 1368 zuruck Bereits in vorreformatorischer Zeit bedeutungsvoll entwickelte sich die Pfarrei nach Einzug der Reformation bis 1945 zum flachenmassig grossten Kirchspiel im Kreis Wehlau Im Jahre 1925 zahlte der Pfarrsprengel 3 897 Gemeindeglieder die in 32 Kirchspielorten wohnten Bis 1945 war Petersdorf in den Kirchenkreis Wehlau heute russisch Snamensk in der Kirchenprovinz Ostpreussen der Kirche der Altpreussischen Union eingegliedert Aufgrund von Flucht und Vertreibung der einheimischen Bevolkerung und der kirchenfeindlichen Bestrebungen der Sowjetunion kam in Kuibyschewskoje alles kirchliche Leben zum Erliegen Heute liegt der Ort im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch lutherischen Gemeinde in Talpaki Taplacken einer Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad Konigsberg in der Propstei Kaliningrad 7 der Evangelisch lutherischen Kirche Europaisches Russland ELKER Kirchspielorte Bearbeiten Bis 1945 waren in das Kirchspiel Petersdorf 32 Ortschaften eingepfarrt 8 Schulort Deutscher Name Russischer Name Deutscher Name Russischer NameAgnesenhof Nesterowskoje Neu WeissenseeBrandlacken Brody Oppen PrigorkiEduardshohe Petersdorf KuibyschewskojeGotzendorf Detskoje Parnehnen Krasny Jar Gross Weissensee Bolschije Gorki Pettkuhnen DalnejeGrunwalde Reichenhof BalaschewskojeGudlacken RipkeimJodeiken Meschdulessje Sanditten LuninoKawerninken 1938 1946 Kawernicken Odesskoje jetzt Olchowka Stobingen LiwnyKlein Weissensee Malyje Gorki Taplacken TalpakiKlinglacken Radolsnoje Trakischkehmen 1938 1946 Kleintraschken Kolm Wereschagino Trakischken 1938 1946 GrosstraschkenNalegau Amurskoje WattlauNaukel Meschdulessje Wilkendorf OrechowoNehne Wilkendorfshof TamanskojeNeu Petersdorf WilkenhohePfarrer 1528 1945 Bearbeiten Von der Reformation bis 1945 amtierten als evangelische Geistliche 22 Pfarrer 9 Sebastian Hoffman 1528 1530 Adam Gross 1530 1534 Bartholomaus Lorips Sonntag 1559 1562 Bonifatius Rodau 1562 1580 Urban Oehlert 1580 1616 Balthasar vom grunenden Walde 1616 1650 Georg Sannius 1650 1680 Johann Gottfried Russwurm 1680 1684 Gottfried Steinfeldt 1684 1722 Christian Hein 1722 1749 Varl Gottsched 1749 1786 Gottlieb Theodor Scheller 1786 1809 Carl Friedrich Venzky 1810 1827 Carl Friedrich Doerk 1827 1870 Heinrich Adolf Frachet 1870 1887 10 Wilhelm Leopold K G Stengel 1887 1898 Hermann Heinrich Ernst Fauck 1898 1913 Paul Rudolf Muller 1913 1927 Herbert Kriwath 1929 1934 Johannes Carl J Zachau 1935 1939 Wilhelm Sauermilch 1940 1945 Herbert Hohendorf 1943 Kirchenbucher Bearbeiten Von den Kirchenbuchern des Kirchspiels Petersdorf haben den Zweiten Weltkrieg uberstanden und werden im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Kreuzberg aufbewahrt 11 Taufen 1844 bis 1944 Namensverzeichnisse 1723 bis 1913 Trauungen 1844 bis 1944 Namensverzeichnisse 1827 bis 1944 Begrabnisse 1844 bis 1944 Namensverzeichnisse 1827 bis 1913 sowie ein Sonderverzeichnis der Gefallenen von 1914 bis 1915 Einzelnachweise Bearbeiten Bildergalerie Petersdorf mi Bildern der Kirche aus der Zeit vor 1945 Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band II Bilder ostpreussischer Kirchen Gottingen 1968 Seite 83 Abb 326 und 327 Der Ostgiebel in heutigem Zustand Die Turmruine Kuibyschewskoje Petersdorf bei ostpreussen net Walther Hubatsch Geschichte der evangelischen Kirche Ostpreussens Band III Dokumente Gottingen 1968 Seite 475 Evangelisch lutherische Propstei Kaliningrad Memento des Originals vom 29 August 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www propstei kaliningrad info deutsch russisch Walther Hubatsch wie oben Band III Seite 475 Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 S 109 Frachet 1889 war Angehoriger des Corps Littuania Christa Stache Verzeichnis der Kirchenbucher im Evangelischen Zentralarchiv in Berlin Teil I Die ostlichen Kirchenprovinzen der Evangelischen Kirche der altpreussischen Union Berlin 1992 Seite 90 9154 64394 21 2788 Koordinaten 54 38 38 2 N 21 16 43 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kirche Petersdorf Ostpreussen amp oldid 237159227