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Gardeja deutsch Garnsee ist ein Dorf mit 2500 Einwohnern im Powiat Kwidzynski Powiat Marienwerder der polnischen Woiwodschaft Pommern Das Dorf ist Sitz der gleichnamigen Landgemeinde GardejaGardeja Polen GardejaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft PommernPowiat KwidzynGeographische Lage 53 36 N 18 56 O 53 607222222222 18 941111111111 Koordinaten 53 36 26 N 18 56 28 OEinwohner 2282 31 Marz 2011 1 Postleitzahl 82 520Telefonvorwahl 48 55Kfz Kennzeichen GKWWirtschaft und VerkehrStrasse DK 55 Nowy Dwor Gdanski Malbork Grudziadz StolnoDW 523 Gardeja TrumiejeDW 532 Gardeja Karpini Sadlinki KwidzynEisenbahn PKP Strecke 207 Torun MalborkNachster int Flughafen Danzig Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Demographie 4 Kirche 4 1 Pfarrkirche 4 2 Evang Kirchengemeinde 4 2 1 Pfarrer 1546 1945 4 3 Kath Kirchengemeinde 4 3 1 Pfarrer 1912 1945 5 Schule 6 Verkehr 6 1 Strassen 6 2 Schienen 7 Sohn der Gemeinde 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Dorf liegt im ehemaligen Westpreussen zwischen den beiden Stadten Kwidzyn Marienwerder im Norden und Grudziadz Graudenz im Suden Die Entfernung nach Kwidzyn im Norden betragt etwa zehn Kilometer Die Ortschaft ist fast ganz von zwei grossen Seen umgeben Geschichte BearbeitenAls Grundungsdatum der Ortschaft gilt das Jahr 1285 in dem der Ritter Dietrich Stange den Zisterziensern in Pelplin 200 Hufen in Pomesanien zur Grundung eines Klosters in Garzanum verdeutscht Garnsee schenkte Zwar begannen die Monche mit dem Bau der Klosteranlage doch setzten sie ihn nicht fort da sie den auf einer Anhohe gelegenen Ort unwirtlich fanden Das geschenkte Land wurde 1334 von Peplin an Siedler verkauft es entstand daraus die Ortschaft Garnsee 2 die noch im gleichen Jahr Stadtrechte erhielt 1877 legte ein verheerender Brand den grossten Teil der Hauser in Staub und Asche Auch das Rathaus mitsamt den Dokumenten und Akten wurde ein Raub der Flammen Am Anfang des 20 Jahrhunderts hatte Garnsee eine evangelische Kirche eine Schuhfabrik und eine Tonwarenfabrik 3 nbsp Ortseingang nbsp Katholische Kirche erbaut 1931 1932 Aufgrund der Bestimmungen des Friedensvertrages von Versailles stimmte die Bevolkerung im Abstimmungsgebiet Marienwerder zu dem Garnsee gehorte am 11 Juli 1920 uber die weitere staatliche Zugehorigkeit zu Ostpreussen und damit zu Deutschland oder den Anschluss an Polen ab In Garnsee stimmten 797 Einwohner fur den Verbleib bei Ostpreussen auf Polen entfielen 18 Stimmen 4 Garnsee wurde Grenzstadt und hatte trotz des Abstimmungsergebnisses seinen zwei Kilometer sudlich gelegenen Bahnhof an Polen abzutreten wodurch die Grenze direkt an den Stadtrand verlegt wurde Durch den Uberfall auf Polen 1939 kamen die Ortschaften Kalmusen heute polnisch Kalmuzy Buden Budy Sarosle bis 1945 Moorgrund polnisch Zarosle und Schonbruck Szembruk die im Polnischen Korridor gelegen hatten an Deutschland zuruck Bis 1945 war Garnsee eine Stadt im Landkreis Marienwerder der bis 1920 zur preussischen Provinz Westpreussen und dann in Grenznahe zu Polen zu Ostpreussen gehorte 1934 wurde Garnsee mit dem benachbarten Garnseedorf vereinigt und hatte 1939 etwa 2000 Einwohner Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region Anfang 1945 nach Kampfen mit der Wehrmacht von der Roten Armee besetzt Kurz danach wurde Garnsee unter polnische Verwaltung gestellt Soweit die Einwohner nicht geflohen waren wurden sie in der darauf folgenden Zeit vertrieben Garnsee wurde in Gardeja umbenannt Aufgrund der massiven Zerstorungen durch die Kriegsereignisse verlor Gardeja 1945 das Stadtrecht Der Ort ist jetzt dem Powiat Kwidzynski in der Woiwodschaft Pommern 1975 bis 1998 Woiwodschaft Elbing angegliedert Er zahlt etwa 2300 Einwohner und ist Sitz und namensgebender Ort der Gmina Gardeja Demographie BearbeitenBevolkerungsentwicklung bis 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen1740 0 379 5 1786 0 457 in der 1732 erbauten evangelischen Kirche wurde sowohl auf Deutsch als auch auf Polnisch gepredigt 6 1802 0 619 7 1810 0 706 7 1816 0 716 davon 650 Evangelische 43 Katholiken und 23 Juden 7 1821 0 812 7 1831 0 900 8 1864 1099 darunter 1 027 Evangelische und 35 Katholiken 9 1885 1205 10 1900 1100 meist Protestanten 3 1905 0 984 darunter 911 Protestanten 59 Katholiken und 15 Juden 5 1925 1070 meist Protestanten 11 1933 2062 10 1939 1998 10 1943 2196 5 Einwohnerzahlen seit 1945 Jahr Einwohner Anmerkungen2011 2282Kirche BearbeitenPfarrkirche Bearbeiten Kirche und Turm stammen aus dem Jahre 1350 Davor stand hier lediglich eine Holzkapelle Der Turm steht unublicherweise an der Ostseite In den Jahren 1729 bis 1731 wurde das Gebaude umgebaut Evang Kirchengemeinde Bearbeiten Die Reformation und speziell der Ubertritt des Preussenherzogs zum Luthertum war der eigentliche Beginn der Geschichte der evangelischen Kirche in Garnsee Vor 1945 gehorten zum Kirchspiel die Orte Dietmarsdorf bis 1938 Zigahnen heute polnisch Cygany Garnseedorf Ottlau Otlowiec und Seubersdorf Zebrdowo Die Pfarrei war in den Kirchenkreis Marienwerder innerhalb uber die Zeit wechselnden regionalen Gliederungen 12 der Kirche der Altpreussischen Union integriert Seit 1945 sind die evangelischen Einwohner von Gardeja der Pfarrei Grudziadz Graudenz innerhalb der Diozese Pommern Grosspolen der Evangelisch Augsburgischen Kirche in Polen zugeordnet Pfarrer 1546 1945 Bearbeiten Von der Reformation bis zur Vertreibung 1945 amtierten in Garnsee 31 evangelische Geistliche Daniel Leszki 1546 1559 Bernhard Kretzel 1559 1567 Matthes Labinus 1567 1577 Michael Pratorius 1588 1591 Albert Soltanus 1592 1601 Stephan Petrasius 1603 1620 Andreas Lupianus bis 1621 Sebastian Bernhardi 1627 1630 Adam Vretsch 1630 1634 Johann Hieronymus 1634 1642 Salomo Strychnus 1642 1651 Martin Rex 1651 1657 Christian Strobaus 1657 1670 Johann Malendorf 1671 1682 Christian Romer 1682 1693 Michael Richter 1694 1718 Johann Schwartz 1718 1721 Andreas Trantz 1721 1735 Michael Apfelbaum 1735 1759 Christoph Fr Buschius 1760 1766 Jacob Wilhelm Ursinus 1766 1774 Christoph Grzegorzewsky 1775 1792 Johann Michael Hoffner 1792 1796 Carl Schafer 1796 1838 Matthias Gottl Ed Hammer 1839 1862 Julius Adolf Hoecker 1863 1865 13 14 Gustav Adolf Krieger 1865 1892 Hermann Julius Daniel 1893 1908 Max Karl Gustav Lemke 1909 1919 Friedrich Stachowitz 1919 1928 Alfons August Naleszinski 1928 1945 Kath Kirchengemeinde Bearbeiten Nach Einfuhrung der Reformation wichen die romisch katholischen Glaubigen auf Pfarrgemeinden in der Umgebung aus Erst im Jahre 1912 wurde in Garnsee eine eigene Gemeinde gebildet Bis 1932 war das Gasthaus zur Bahn Gottesdienststatte 1931 32 wurde die Herz Jesu Kirche gebaut Die heutige Pfarrgemeinde Gardeja hat diesen Namen beibehalten Sie ist in das Dekanat Kwidzyn Zatorze im Bistum Elbing der Katholischen Kirche in Polen eingegliedert Pfarrer 1912 1945 Bearbeiten Franz Herrmann bis 1941 Carl Josef Muller 1941 1945Schule BearbeitenBereits 1586 wurde in Garnsee eine Schule erwahnt 1882 wird sie als vierklassig genannt Die bis 1936 selbststandige Gemeinde Garnseedorf hatte eine eigene Schule Sie wurde noch 1938 erweitert Leiter der beiden Schulen von Garnsee war zuletzt Hauptlehrer Sellnau Verkehr BearbeitenStrassen Bearbeiten nbsp Landesstrasse DK 55 Reichsstrasse 129 zwischen Kwidzyn Marienwerder und Gardeja Garnsee Im Ort treffen die Woiwodschaftsstrasse DW 523 aus Trumieje Gross Tromnau kommend und die DW 532 von Kwidzyn Marienwerder uber Sadlinki Sedlinen kommend auf die Landesstrasse DK 55 ehemalige deutsche Reichsstrasse 129 Zwischen 1920 und 1939 war Gardeja Grenzubergangsstelle zum Polnischen Korridor Schienen Bearbeiten Die Gmina Gardeja verfugt uber eine Bahnstation an der Staatsbahnstrecke 207 die Torun Thorn und Grudziadz Graudenz mit Kwidzyn Marienwerder und Malbork Marienburg verbindet Diese Bahnstrecke wurde 1882 1883 eroffnet Die grossen Seen die die damalige Stadt Garnsee umgaben und die Bodenbeschaffenheit des Umlandes der Gewasser liessen es damals nicht zu die Bahnstrecke nahe an der Stadt vorbeizufuhren So wurde der Bahnhof zwei Kilometer sudlich der Stadt angelegt Dieser Bahnhof kam 1920 zu Polen und erhielt den Namen Gardeja Er durfte von den Deutschen mitbenutzt werden Doch diese Mitnutzung lief 1927 aus und die Deutsche Reichsbahn baute auf dem Weg nach Herminendorf einen neuen Bahnhof auch wieder zwei Kilometer vom Stadtzentrum entfernt Bei seiner Eroffnung am 1 Juli 1927 erhielt er den Namen Garnsee Westpreussen Aufgrund des Kriegsgeschehens kam der alte Bahnhof 1939 wieder nach Deutschland er bekam dann den Namen Garnsee Sud der neue nannte sich dann Garnsee West Zwischen 1886 und 1979 zweigte in Garnsee Sud Gardeja eine Bahnstrecke in die Nachbarstadt Lasin Lessen ab Das heutige Gebiet der Gmina Gardeja wurde von Nordwest nach Sudost von der ebenfalls inzwischen stillgelegten Bahnlinie von Marienwerder Kwidzyn nach Freystadt Kisielice und Bischofswerder Biskupiec durchzogen mit drei Bahnstationen im Gemeindegebiet Sohn der Gemeinde BearbeitenArthur von Buddenbrock 1850 1929 Politiker Mitglied des Preussischen HerrenhausesLiteratur BearbeitenDaniel Heinrich Arnoldt Kurzgefasste Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreussen gestandnen Predigern Konigsberg 1777 S 491 493 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Band 2 Topographie von West Preussen Kantersche Hofdruckerei Marienwerder 1789 S 8 Nr 3 August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde oder Beschreibung von Preussen Ein Handbuch fur die Volksschullehrer der Provinz Preussen so wie fur alle Freunde des Vaterlandes Gebruder Borntrager Konigsberg 1835 S 440 Nr 55 Friedwald Moeller Altpreussisches evangelisches Pfarrerbuch von der Reformation bis zur Vertreibung im Jahre 1945 Hamburg 1968 Hans Schachschneider Die Stadt Garnsee und Umgebung 1970 Ernst Bahr Garnsee In Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 62 63 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gardeja Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stadt Garnsee Rolf Jehke 2004 Website Stadtbilder Preussen Website der Gmina Gardeja polnisch Die Stadt Garnsee und Umgebung Memento vom 8 Juli 2012 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten GUS 2011 Ludnosc w miejscowosciach statystycznych wedlug ekonomicznych grup wieku polnisch 31 Marz 2011 abgerufen am 8 Juli 2017 Franz Winter Die Cistercienser des nordostlichen Deutschlands Ein Beitrag zur Kirchen und Culturgeschichte des deutschen Mittelalters Band 2 Vom Auftreten der Bettelorden bis zum Ende des 13 Jahrhunderts Gotha 1871 S 268 271 und S 265 a b Meyers Grosses Konversations Lexikon 6 Auflage Band 7 Leipzig und Wien 1907 S 343 Herbert Marzian Csaba Kenez Selbstbestimmung fur Ostdeutschland Eine Dokumentation zum 50 Jahrestag der ost und westpreussischen Volksabstimmung am 11 Juli 1920 Herausgeber Gottinger Arbeitskreis 1970 S 117 a b c Handbuch der historischen Statten Ost und Westpreussen Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 63 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Band 2 Topographie von West Preussen Marienwerder 1789 S 8 Nr 3 a b c d Alexander August Mutzell und Leopold Krug Neues topographisch statistisch geographisches Worterbuch des preussischen Staats Band 5 T Z Halle 1823 S 282 283 Ziffer 188 August Eduard Preuss Preussische Landes und Volkskunde Konigsberg 1835 S 440 Nr 55 E Jacobson Topographisch statistisches Handbuch des Regierungsbezirks Marienwerder Danzig 1868 S 100 101 Nr 61 a b c Michael Rademacher Provinz Westpreussen Kreis Marienwerder Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Der Grosse Brockhaus 15 Auflage Band 6 Leipzig 1930 S 778 Das Kirchspiel gehorte von 1817 bis 1832 und 1886 bis 1921 zur Kirchenprovinz Westpreussen mit Sitz in Danzig 1832 bis 1886 zur Kirchenprovinz Preussen 1921 bis 1940 zur Kirchenprovinz Ostpreussen letztere beide mit Sitz in Konigsberg in Preussen und dann von 1940 bis 1945 zum Kirchengebiet Danzig Westpreussen mit Sitz in Danzig Hoecker 1812 1865 war Angehoriger der ermlandischen Corpslandsmannschaft Baltia die 1840 vom Corps Masovia ubernommen wurde Er war Dr phil Lizentiat und Pfarrer Eintrag von Julius Adolph Hoecker GND 12216802X in der Deutschen Nationalbibliothek Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gardeja amp oldid 226471823