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Diese Liste bedeutender Mathematiker stellt eine Auswahl von Mathematikern von der Antike bis zur Gegenwart dar Die Auswahl der Mathematiker richtet sich dabei nach ihren wissenschaftlichen Leistungen oder ihrem Bekanntheitsgrad aufgrund deren ihnen in mathematikhistorischen Betrachtungen in Schulen oder Hochschulen Interesse entgegengebracht wird Bis weit in die Zeit der Renaissance waren Mathematiker als Gelehrte zumeist mehreren Wissenschaften zugewandt sie waren oftmals zugleich Philosophen Ingenieure Astronomen und Astrologen Dieser Polyhistorismus Universalgelehrte wich im Laufe der Jahrhunderte so dass zur Zeit des Rationalismus Mathematiker haufig nur noch eine zweite Wissenschaft zusatzlich studierten und betrieben Meist wurde wegen ihrer thematischen Verwandtschaft die Theologie oder Physik als weiteres Betatigungsfeld gewahlt Seit dem 19 Jahrhundert ging diese Entwicklung weiter so dass Mathematiker der Gegenwart oft nur noch in wenigen Teilgebieten der Mathematik Forschung betreiben Inhaltsverzeichnis 1 Antike 2 Mittelalter 3 Fruhe Neuzeit 4 19 Jahrhundert 5 20 Jahrhundert 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseAntike BearbeitenSiehe auch Kategorie Mathematiker der Antike Name Lebensdaten Forschungsgebiet nbsp Thales von Milet um 624 v Chr in Milet Kleinasien um 546 v Chr Thales war ein griechischer Naturphilosoph Staatsmann Mathematiker Astronom und Ingenieur Er soll Uberlieferungen zufolge geometrische Satze aufgrund von Definitionen und Voraussetzungen mit Hilfe von Symmetrieuberlegungen erstmals bewiesen haben Thales strebte nach einer rationalen Erklarung der Welt Nach ihm ist der Satz des Thales benannt nbsp Pythagoras von Samos um 570 v Chr nach 510 v Chr Pythagoras war Mathematiker Philosoph und Grunder des Geheimbundes der Pythagoreer Der von Euklid nach ihm benannte Satz des Pythagoras war jedoch schon viel fruher bekannt Eudoxos von Knidos 410 oder 408 v Chr 355 oder 347 v Chr Eudoxos war ein griechischer Mathematiker Astronom Geograph und Arzt Er fasste die Begriffe der Zahl der Lange der raumlichen und der zeitlichen Ausdehnung unter einem Oberbegriff zusammen und legte die Grundlage fur die Lehre von den Grossen Seine Grossenlehre enthalt schon das archimedische Axiom und irrationale Verhaltnisse Er entwickelte die Exhaustionsmethode und bestimmte das Volumen der Pyramide und des Kegels nbsp Euklid von Alexandria ca 365 v Chr vermutlich in Alexandria oder Athen ca 300 v Chr Euklid versuchte die Mathematik und besonders die Geometrie axiomatisch aufzubauen In seinem 13 bandigen bedeutenden Lehrbuch Die Elemente fasste er das damals bekannte mathematische Wissen zusammen Nach ihm sind die Euklidische Geometrie und der Euklidische Algorithmus benannt nbsp Archimedes von Syrakusum 287 v Chr vermutlich in Syrakus auf Sizilien 212 v Chr ebenda Archimedes war ein griechischer Mathematiker Physiker und Ingenieur und gilt als bedeutendster Mathematiker der Antike Er bewies dass sich der Umfang eines Kreises zu seinem Durchmesser genauso verhalt wie die Flache des Kreises zum Quadrat des Radius das Verhaltnis wird heute mit p Pi bezeichnet und er berechnete die Flache unter einer Parabel 1 Nach ihm benannt ist das archimedische Axiom nbsp Apollonios von Perge 262 v Chr in Perge 190 v Chr in Alexandria In seinem bedeutendsten Werk Konika Uber Kegelschnitte widmete sich Apollonios von Perge eingehenden Untersuchungen uber die Problematik der Kegelschnitte Grenzwertbestimmungen und Extremwertproblemen Nach ihm ist unter anderem der Kreis des Apollonios benannt nbsp Diophant von AlexandrienLebensdaten ungewisszwischen 100 vor Chr und 350 nach Chr Diophant von Alexandrien war ein griechischer Mathematiker uber den sehr wenig bekannt ist Man kennt seine Werke von denen die mehrbandige Arithmetika das bekannteste ist Er befasste sich mit der Losung von algebraischen Gleichungen mit mehreren Unbekannten Heute nennt man algebraische Gleichungen fur die ganzzahlige Losungen gesucht werden diophantische Gleichungen nbsp PapposLebensdaten ungewiss4 Jahrhundert n Chr Pappos lebte in Alexandria und gilt als einer der letzten bedeutenden Mathematiker der Antike der sich besonders mit Geometrie befasste Satz von Pappos und eine Mathematische Sammlung hinterliess Auch die Guldinschen Regeln kannte er schon Er war auch Astronom Mittelalter BearbeitenSiehe auch Kategorie Mathematiker des Mittelalters und Kategorie Ostasiatischer Mathematiker vor 1500 In dem Zeitabschnitt der aus eurozentristischer Sicht als Mittelalter bezeichnet wird brachten vor allem Gelehrte aus dem arabisch persischen Raum neue Erkenntnisse hervor und entwickelten die Mathematik der Griechen und Inder weiter Erst im Spatmittelalter setzten sich allmahlich Teile der islamisch gepragten Mathematik auch im christlichen Europa durch Die bedeutendste mathematische Leistung der islamischen Mathematiker liegt in der Begrundung der heutigen Algebra Name Lebensdaten Forschungsgebiet nbsp Aryabhata 476 in Ashmaka um 550 Aryabhata war ein indischer Universalgelehrter Mathematiker und Astronom Es wird vermutet dass das Konzept der Zahl 0 Null auf Aryabhata zuruckgeht wenngleich erst bei Brahmagupta die Null offensichtlich als eigenstandige Zahl behandelt wird Aryabhata bestimmte die Kreiszahl Pi fur damalige Verhaltnisse sehr genau auf 3 1416 und scheint schon geahnt zu haben dass es sich um eine irrationale Zahl handelt Brahmagupta 598 668 Brahmagupta wirkte in Indien auch als Astronom Er stellte Regeln zur Arithmetik mit den negativen Zahlen auf und nutzte auch die Zahl 0 zur Berechnung Nach ihm wurde der Satz von Brahmagupta benannt nbsp al Chwarizmi um 780 zwischen 835 und 850 Al Chwarizmi war ein persischer Mathematiker Astronom und Geograph Er gilt als einer der bedeutendsten Mathematiker da er sich anders als etwa Diophant nicht mit Zahlentheorie sondern Algebra als elementarer Untersuchungsform beschaftigte Al Chwarizmi fuhrte die Ziffer Null arab sifr aus dem indischen in das arabische Zahlensystem ein und damit in alle modernen Zahlensysteme In seinen Buchern gab er systematische Losungsansatze fur lineare und quadratische Gleichungen an Der Begriff Algebra geht auf die Ubersetzung seines Buches Hisab al dschabr wa l muqabala zuruck Thabit ibn Qurra 826 in Harran 18 Februar 901 in Bagdad Thabit ibn Qurra lat Thebit befasste sich mit der Verallgemeinerung des Satzes von Pythagoras dem Parallelenaxiom Magischen Quadraten und Zahlentheorie bekannt ist sein Satz uber Befreundete Zahlen nbsp Al Battani zwischen 850 und 869 in Harran 929 in Qasr al Dschiss bei Samarra Al Battani gilt als grosser Mathematiker und Astronom des islamischen Mittelalters Er vermittelte der arabischen Welt die Grundlagen der indischen Mathematik und das Konzept der Null Bedeutend ist aber vor allem Al Battanis Verdienst um die Trigonometrie in der er als erster statt der Sehnen den Sinus gebrauchte Er fand und bewies als erster den Sinussatz sowie dass der Tangens das Verhaltnis von Sinus zu Kosinus darstellt nbsp Abu l Wafa 10 Juni 940 in Buzjan 15 Juli 998 in Bagdad Abu l Wafa leistete bedeutende Beitrage zur Trigonometrie So fuhrte er als erster die Funktionen Sekans und Kosekans ein und gebrauchte ebenfalls als erster die Tangensfunktion Ausserdem schlug er vor die trigonometrischen Funktionen uber den Einheitskreis zu definieren Daruber hinaus vereinfachte er die antiken Methoden der spharischen Trigonometrie und bewies den Sinussatz fur allgemeine spharische Dreiecke nbsp Alhazen um 965 in Basra 1039 40 in Kairo al Hasan ibn al Haitham lat Alhazen war arabischer Mathematiker Optiker und Astronom er beschaftigte sich hauptsachlich mit Problemen der Geometrie und fand durch eine fruhe Anwendung der Vollstandigen Induktion eine Formel fur die Summe von vierten Potenzen und konnte damit erstmals das Volumen des Paraboloids berechnen Weiters konnte er das nach ihm benannte Alhazensche Problem losen indem er geometrisch mit Kegelschnitten in einem spharischen Spiegel den Punkt berechnete von dem ein Gegenstand von gegebener Entfernung zu einem gegebenen Bild projiziert wird Omar Chayyam um 1048 in Nischapur Provinz Chorasan 1123 ʿOmar Chayyam war ein persischer Mathematiker und Astronom der die Losung kubischer Gleichungen und ihrer Wurzeln durch die geometrische Darstellung fand Er befasste sich vor allem auch mit der Parallele und den irrationalen Zahlen Er schuf ebenso ein lange Zeit vorherrschendes Werk der Algebra nbsp Leonardo Fibonacci um 1180 nach 1241 Leonardo da Pisa genannt Fibonacci gilt als bedeutendster europaischer Mathematiker des Mittelalters Bekannt sind heute vor allem die nach ihm benannten Fibonacci Zahlen welche die Fibonacci Folge bilden Durch Studium der Geometrie Euklids legte Fibonacci die summa seiner mathematischen Kenntnisse in seinem Hauptwerk dem Liber abbaci nieder Li Ye 1192 in Tahsing heute Peking 1279 in der Provinz Hopeh Li Ye war ein chinesischer Mathematiker in der Song Dynastie Er hinterliess zwei bedeutende Bucher zur Kreisberechnung sowie zu Rechenmethoden um geometrische Probleme und andere Aufgaben auf algebraische Gleichungen zuruckzufuhren Seine Losungsmethode ahnelt sehr dem erst viel spater als Horner Schema bekannt gewordenen Ansatz Zhu Shijie um 1260 um 1320 Zhu Shijie war einer der bedeutendsten chinesischen Mathematiker Zhu behandelt ungefahr 260 Probleme aus den Bereichen der Arithmetik und der Algebra Sein zweites Buch Der kostbare Spiegel der vier Elemente aus dem Jahr 1303 brachte die chinesische Algebra auf hochstes Niveau Es umfasst eine Erklarung seiner Methode der vier Elemente die benutzt werden kann um algebraische Gleichungen mit vier Unbekannten darzustellen Zhu erklarte auch wie man Quadratwurzeln findet und erganzte das Verstandnis von Reihen und Folgen Am Anfang des Buches findet sich ein Bild das die heute als Pascalsches Dreieck bezeichnete Darstellung der Binomialkoeffizienten zeigt al Kaschi um 1380 in Kaschan 22 Juni 1429 in Samarkand In seinem Werk ar Risala al Muhitiya bestimmte er den Umfang des Einheitskreises also das Doppelte der Kreiszahl p aus dem 3 228 eck auf 9 Sexagesimalstellen 6 16 59 28 01 34 51 46 14 50 die er in 16 Dezimalstellen umrechnete Dies ist einer der altesten Dokumente des Rechnens mit Dezimalbruchen Er setzte sich fur den Ersatz der Bruchrechnung im Sexagesimalsystem durch Dezimalbruche ein Zur leichteren Vorhersage von Planetenorten baute er eine Art Analogcomputer das Tabaq al Manateq das ahnlich einem Astrolabium aufgebaut war In Frankreich wird der Kosinussatz zu seinen Ehren als Theoreme d Al Kashi bezeichnet nbsp Regiomontanus 6 Juni 1436 in Konigsberg in Unterfranken 6 Juli 1476 in Rom Johannes Muller aus Konigsberg spater Regiomontanus genannt war ein Mathematiker Astronom und Verleger des Spatmittelalters Regiomontanus gilt als Begrunder der modernen Trigonometrie und fruher Reformator des Julianischen Kalenders Fruhe Neuzeit BearbeitenSiehe auch Kategorie Mathematiker Fruhe Neuzeit Name Lebensdaten Forschungsgebiet nbsp Michael Stifel um 1487 in Esslingen am Neckar 19 April 1567 in Jena Michael Stifel war ein deutscher Theologe Mathematiker und Reformator Als Stifels mathematisches Hauptwerk gilt die 1554 erschienene Arithmetica integra welches negative Zahlen Exponenten und Zahlenfolgen behandelt Er war einer derjenigen die am Anfang der Beschaftigung mit Logarithmen stehen erst spater eingefuhrt von Jost Burgi und John Napier und verfasste mehrere Rechenbucher fur den Alltag nbsp Gerolamo Cardano 24 September 1501 in Pavia 21 September 1576 in Rom Gerolamo Cardano war ein italienischer Arzt Philosoph und Mathematiker Cardano machte sowohl zur Wahrscheinlichkeitsrechnung als auch zu den komplexen Zahlen wichtige Entdeckungen Cardano fand einen allgemeinen Losungsansatz zur Losung von kubischen Gleichungen die nach ihm benannten Cardanischen Formeln Nach ihm ist auch das Kardangelenk benannt nbsp Francois Viete 1540 in Fontenay le Comte 13 Dezember 2 1603 in Paris Francois Viete Vieta war ein franzosischer Advokat und Mathematiker Auf Viete geht die Nutzung von Buchstaben als Variablen in die mathematische Notation zuruck Eigentlich war die Mathematik fur ihn nur eine Nebenbeschaftigung trotzdem wurde er einer der wichtigsten und einflussreichsten Mathematiker seiner Zeit Daruber hinaus hat er sich im Gebiet der Trigonometrie hervorgetan und wertvolle Vorarbeiten fur die nachfolgende Ausarbeitung der Infinitesimalrechnung geleistet Nach ihm ist der Satz von Vieta benannt nbsp Johannes Kepler 27 Dezember 1571 in Weil der Stadt 15 November 1630 in Regensburg Johannes Kepler war ein deutscher Naturphilosoph Mathematiker Astronom Astrologe und Optiker Er beschaftigte sich mit der allgemeinen Theorie der Vielecke und Vielflachner Mehrere bis dahin unbekannte Raumgebilde entdeckte und konstruierte er vollig neu unter anderem das regelmassige Sternvierzigeck Von Johannes Kepler stammt auch die Definition des Antiprismas Ausserdem entwickelte er die nach ihm benannte Keplersche Fassregel die es erlaubt naherungsweise numerisch zu integrieren Seine bedeutendste Leistung ist die Entdeckung der nach ihm benannten Gesetze der Planetenbewegung in Ellipsen mit der Sonne als Brennpunkt nbsp John Wallis 3 Dezember 1616 in Ashford Kent 8 November 1703 in Oxford John Wallis war ein englischer Mathematiker Wallis trug in seinen Werken zur Entwicklung der Infinitesimalrechnung vor Newton bei 1656 leitete er in Arithmetica Infinitorum in dem er Untersuchungen zu unendlichen Reihen veroffentlichte das Wallissche Produkt her nbsp Pierre de Fermat ca Ende 1607 in Beaumont de Lomagne 12 Januar 1665 in Castres Pierre de Fermat war ein franzosischer Mathematiker und Jurist Fermat lieferte wichtige Beitrage zur Zahlentheorie Wahrscheinlichkeitsrechnung Variations und Differentialrechnung Nach ihm sind u a die Fermat Zahlen sowie der kleine und der grosse Fermatsche Satz benannt Letztgenannter konnte erst 1994 von Andrew Wiles sehr aufwandig bewiesen werden nbsp Rene Descartes 31 Marz 1596 in La Haye Touraine Frankreich 11 Februar 1650 in Stockholm Schweden Rene Descartes war ein franzosischer Philosoph Mathematiker und Naturwissenschaftler Er ist vor allem fur seine Beitrage zur Geometrie bekannt Das nach ihm benannte kartesische Koordinatensystem geht wahrscheinlich nicht auf ihn zuruck Um 1640 leistete er einen Beitrag zur Losung des Tangentenproblems der Differentialrechnung nbsp Blaise Pascal 19 Juni 1623 in Clermont Ferrand 19 August 1662 in Paris Blaise Pascal war ein franzosischer Mathematiker Physiker Literat und Philosoph Pascal lieferte eine Reihe elementarer Erkenntnisse Er beschaftigte sich mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung und untersuchte besonders Wurfelspiele Nach ihm ist das Pascalsche Dreieck benannt welches allerdings nicht von ihm entdeckt wurde ausserdem der Pascalsche Satz uber einem Kegelschnitt einbeschriebene Sechsecke nbsp Seki Takakazu 1637 1642 in Fujioka 24 Oktober 1708 Seki Takakazu war ein japanischer Mathematiker Takakazu entdeckte viele Theoreme und Theorien die kurz zuvor oder auch erst kurz danach unabhangig in Europa entdeckt wurden und gilt als der wichtigste Mathematiker des Wasan Er leistete einen wichtigen Beitrag bei der Entdeckung der Determinanten In seinem 1685 erschienenen Werk Kaiindai no ho beschreibt er eine alte chinesische Methode zur Nullstellenberechnung von Polynomen und erweitert sie um das Finden aller reellen Nullstellen Er entdeckte auch die Bernoulli Zahlen vor Bernoulli nbsp Jakob I Bernoulli 6 Januar 1655 in Basel 16 August 1705 ebenda Jakob I Bernoulli war ein schweizerischer Mathematiker und Physiker Er hat wesentlich zur Entwicklung der Wahrscheinlichkeitstheorie sowie zur Variationsrechnung und zur Untersuchung von Potenzreihen beigetragen Nach ihm sind unter anderem die Bernoulli Zahlen benannt Er zahlt zu den beruhmtesten Vertretern der Gelehrtenfamilie Bernoulli nbsp Gottfried Wilhelm Leibniz 1 Juli 1646 in Leipzig 14 November 1716 in Hannover Gottfried Wilhelm Leibniz war ein deutscher Philosoph und Wissenschaftler Mathematiker Diplomat Physiker Historiker und Bibliothekar 1672 konstruierte Leibniz eine Rechenmaschine die multiplizieren dividieren und die Quadratwurzel ziehen konnte In den Jahren 1672 bis 1676 entwickelte Leibniz die Grundlagen der Infinitesimalrechnung Auf Leibniz geht die noch heute ubliche d y d x displaystyle textstyle frac text d y text d x nbsp in Differentialschreibweise sowie das Integralzeichen d x displaystyle textstyle int text d x nbsp zuruck Des Weiteren fand er das nach ihm benannte Leibniz Kriterium ein mathematisches Konvergenzkriterium fur unendliche Reihen sowie die Leibniz Formel die zur Berechnung der Determinante bei Matrizen verwendet wird nbsp Isaac Newton 4 Januar 1643 in Woolsthorpe by Colsterworth in Lincolnshire 31 Marz 1727 in Kensington Isaac Newton war ein englischer Physiker Mathematiker Astronom Alchemist Philosoph und Verwaltungsbeamter Unabhangig von Leibniz begrundete Newton die Infinitesimalrechnung und erbrachte wichtige Beitrage zur Algebra Nach Newton wird in der Mathematik unter anderem das Newton Verfahren benannt und in der Physik die Newtonsche Mechanik mit deren Hilfe u a die Keplerschen Gesetze mathematisch abgeleitet werden konnten nbsp Johann I Bernoulli 6 August 1667 in Basel 1 Januar 1748 ebenda Johann I Bernoulli war der jungere Bruder von Jakob I Bernoulli Seine Arbeitsgebiete umfassten unter anderem Reihen Differentialgleichungen Kurven aus Sicht von geometrischen und mechanischen Fragestellungen etwa das Problem der Brachistochrone Johann I Bernoullis bekanntester Schuler war Leonhard Euler nbsp Leonhard Euler 15 April 1707 in Basel 18 September 1783 in Sankt Petersburg Leonhard Euler war einer der bedeutendsten Mathematiker uberhaupt er verfasste insgesamt 866 Publikationen und seine grundlegenden Ergebnisse schufen neue Felder in der Mathematik Ein grosser Teil der heutigen mathematischen Symbolik geht auf Euler zuruck Er befasste sich ausser mit der Differential und Integralrechnung unter anderem mit Differentialgleichungen Differentialgeometrie Differenzengleichungen elliptischen Integralen sowie auch mit der Theorie der Gamma und Betafunktion Eine Reihe mathematischer Begriffe und Satze sind nach ihm benannt Die Eulersche Zahl e 2 7182818284590452 gehort zu den bekanntesten nbsp Joseph Louis Lagrange 25 Januar 1736 in Turin 10 April 1813 in Paris Joseph Louis Lagrange war ein italienischer Mathematiker und Astronom Er arbeitete am Dreikorperproblem der Himmelsmechanik in der Variationsrechnung und der Theorie der komplexen Funktionen Lagrange leistete Beitrage zur Theorie der Gleichungen in der Algebra und zur Theorie der quadratischen Formen in der Zahlentheorie Die insbesondere in der Mechanik wichtige Lagrangefunktion stammt unter anderem von ihm nbsp Gaspard Monge 9 Mai 1746 in Beaune 28 Juli 1818 in Paris Gaspard Monge war ein franzosischer Mathematiker und Physiker Er beteiligte sich an der Franzosischen Revolution und spielte 1792 in der Republik eine wichtige politische Rolle Monge ist Grunder der Ecole polytechnique in Paris und hat sich mathematisch vor allem durch die Einfuhrung der Darstellenden Geometrie verdient gemacht nbsp Pierre Simon Laplace 28 Marz 1749 in Beaumont en Auge in der Normandie 5 Marz 1827 in Paris Pierre Simon Laplace war ein franzosischer Mathematiker und Astronom Er war auf vielen Gebieten der Mathematik tatig Besonders bekannt ist er fur seine Abhandlungen zur Wahrscheinlichkeits und Spieltheorie Laplace war zur Zeit Napoleons Innenminister Frankreichs Neben einigen Satzen ist die Laplace Transformation und die Laplace Gleichung nach ihm benannt nbsp Adrien Marie Legendre 18 September 1752 in Paris 9 Januar 1833 ebenda Adrien Marie Legendre war ein franzosischer Mathematiker Er arbeitete an elliptischen Integralen und fuhrte Untersuchungen zu elliptischen Spharoiden Unabhangig von Carl Friedrich Gauss entdeckte er 1806 die Methode der kleinsten Quadrate Legendre gab einen einfachen Beweis der Irrationalitat von p an und bewies erstmals dass auch p irrational ist Nach ihm sind unter anderem die Legendre Polynome benannt sowie das Legendre Symbol fur quadratische Reste bzw Nichtreste in der Zahlentheorie nbsp Jean Baptiste Joseph Fourier 21 Marz 1768 bei Auxerre 16 Mai 1830 in Paris Jean Baptiste Joseph Fourier war ein franzosischer Mathematiker und Physiker Er beschaftigte sich mit der Warmeausbreitung in Festkorpern und fand dabei die sogenannte Fourierreihe mit deren Hilfe er das Fouriersche Gesetz aufstellen konnte Mit der Fourieranalyse bzw der Fourier Transformation legte er einen Grundstein fur den Fortschritt in der modernen Physik sie ist heute von entscheidender Bedeutung in der digitalen Kommunikations und Nachrichtentechnik 19 Jahrhundert BearbeitenSiehe auch Kategorie Mathematiker 19 Jahrhundert Im 19 Jahrhundert begann die Mathematik sich als abstrakte eigene Wissenschaft losgelost etwa von der Physik zu entwickeln Es entwickelten sich neue Teilgebiete der Mathematik wie z B die Funktionentheorie Kennzeichnend ist auch eine neue Strenge in der mathematischen Beweisfuhrung Cauchy begrundet die einwandfreie ϵ displaystyle epsilon nbsp Definition des Grenzwertes und stellte so die Analysis auf eine rigorose Grundlage Durch die Autoritat von Carl Friedrich Gauss fanden die komplexen Zahlen ihre volle Anerkennung in der Mathematik Durch die von Georg Cantor begrundete Mengenlehre und die Entwicklung der Grundlagen der formalen Logik unter anderem von George Boole in England sowie von Ernst Schroder und Gottlob Frege aus Deutschland wurden noch im 19 Jahrhundert Entwicklungsausgange der Mathematik eingeleitet deren volle Tragweite sich erst im 20 Jahrhundert auszuwirken begann Name Lebensdaten Forschungsgebiet nbsp Carl Friedrich Gauss 30 April 1777 in Braunschweig 23 Februar 1855 in Gottingen Carl Friedrich Gauss war ein deutscher Mathematiker Astronom Geodat und Physiker Gauss gilt als einer der grossten Mathematiker der Geschichte und wurde bereits zu Lebzeiten fur seine wissenschaftlichen Arbeiten geehrt Er beschaftigte sich mit fast allen Teilbereichen der Mathematik und erkannte sehr fruh den Nutzen der komplexen Zahlen Schon in seiner Jugend entdeckte er die Konstruierbarkeit des regularen Siebzehnecks mit Zirkel und Lineal Nach Gauss wurde eine grosse Menge an Verfahren Begriffen und Satzen benannt so z B das Gauss sche Eliminationsverfahren und die Gausssche Zahlenebene Der nach ihm benannte Carl Friedrich Gauss Preis wird alle vier Jahre fur Arbeiten auf dem Gebiet der angewandten Mathematik verliehen nbsp Bernard Bolzano 5 Oktober 1781 in Prag 18 Dezember 1848 ebenda Bernard Bolzano war bohmischer Philosoph Theologe und Mathematiker Bolzano betrieb Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Analysis Er konstruierte vermutlich als erster eine Funktion die uberall stetig aber nirgends differenzierbar ist Nach ihm ist der Satz von Bolzano Weierstrass benannt nbsp Augustin Louis Cauchy 21 August 1789 in Paris 23 Mai 1857 in Sceaux Augustin Louis Cauchy war ein franzosischer Mathematiker Cauchy gilt als Pionier der Analysis der die von Leibniz und Newton aufgestellten Grundlagen weiter entwickelte und die fundamentalen Aussagen auch formal bewies Insbesondere in der Funktionentheorie stammen viele zentrale Satze von ihm Seine fast 800 Publikationen decken im Grossen und Ganzen die komplette Bandbreite der damaligen Mathematik ab Nach ihm sind die Cauchy Folgen benannt ferner die Cauchy Riemannschen Differentialgleichungen der Cauchysche Integralsatz und die Cauchysche Integralformel nbsp August Ferdinand Mobius 17 November 1790 in Schulpforte bei Naumburg Saale 26 September 1868 in Leipzig August Ferdinand Mobius war ein deutscher Mathematiker und Astronom Mobius verfasste zahlreiche umfangreiche Abhandlungen und Schriften zur Astronomie Geometrie und Statik Er leistete wertvolle Beitrage zur analytischen Geometrie u a mit der Einfuhrung der homogenen Koordinaten und des Dualitatsprinzips sowie mit der Geometrie der Kreisverwandtschaften Er gilt als Pionier der Topologie Das nach ihm benannte Mobiusband ist auch ausserhalb der Mathematik bekannt geworden nbsp Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski 1 Dezember 1792 in Nischni Nowgorod 24 Februar 1856 in Kasan Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski war ein russischer Mathematiker Er publizierte als erster eine Arbeit in der eine nichteuklidische Geometrie definiert wird In dieser entwickelte er auch eine nichteuklidische Trigonometrie Zu den weiteren wichtigen mathematischen Errungenschaften Lobatschewskis zahlt die von ihm entwickelte Methode zur naherungsweisen Bestimmung der Nullstellen von Polynomen n ten Grades nbsp Niels Henrik Abel 5 August 1802 auf der Insel Finnoy 6 April 1829 in Froland Niels Henrik Abel war ein norwegischer Mathematiker Abel fuhrte eine Umformulierung der Theorie des elliptischen Integrals durch in die Theorie der elliptischen Funktionen indem er deren inverse Funktionen benutzte Er erweiterte die Theorie auf Riemannsche Flachen hoheren Geschlechts und fuhrte Abelsche Integrale ein Daraus entstand eine Theorie der Abelschen Funktionen zu der Abel selbst jedoch keinen Beitrag geleistet hat In der Algebra sind die abelschen Gruppen nach ihm benannt Ihm zu Ehren wird auch der Abelpreis fur aussergewohnliche mathematische Arbeiten verliehen nbsp Carl Gustav Jakob Jacobi 10 Dezember 1804 in Potsdam 18 Februar 1851 in Berlin Carl Gustav Jakob Jacobi war ein deutscher Mathematiker Als Jacobis bedeutendste Arbeit gilt seine Theorie der elliptischen Funktionen das sind doppelt periodische meromorphe Funktionen einer komplexen Variablen In diesem Zusammenhang fuhrte er die Thetafunktionen als brillant konvergierende Reihen ein und leitete mit ihrer Hilfe neue zahlentheoretische Satze uber Quadratsummen ab Er beschaftigte sich weiter mit den sogenannten vierfach periodischen Funktionen und fuhrte Untersuchungen zur Kreisteilung und zu zahlentheoretischen Anwendungen durch Nach Jacobi ist unter anderem die Jacobi Matrix auch Funktionalmatrix benannt nbsp Peter Gustav Lejeune Dirichlet 13 Februar 1805 in Duren 5 Mai 1859 in Gottingen Peter Gustav Lejeune Dirichlet war ein deutscher Mathematiker Dirichlet arbeitete hauptsachlich auf den Gebieten der Analysis und der Zahlentheorie Er bewies die Konvergenz von Fourierreihen und die Existenz von unendlich vielen Primzahlen in arithmetischen Progressionen Nach ihm benannt ist der dirichletsche Einheitensatz uber Einheiten in algebraischen Zahlkorpern Dirichlet ubernahm in Gottingen den Lehrstuhl von Carl Friedrich Gauss nach dessen Tod nbsp Evariste Galois 25 Oktober 1811 in Bourg la Reine 31 Mai 1832 in Paris Evariste Galois war ein franzosischer Mathematiker Trotz der kurzen Lebensdauer von 20 Jahren er fiel in einem Duell erlangte Galois durch seine Arbeiten zur Losung algebraischer Gleichungen der so genannten Galoistheorie posthum Anerkennung Von ihm stammen grundlegende Satze der mit ihm beginnenden Gruppentheorie nbsp Karl Weierstrass 31 Oktober 1815 in Ostenfelde im Munsterland 19 Februar 1897 in Berlin Karl Weierstrass war ein deutscher Mathematiker der sich vor allem um die logisch fundierte Aufarbeitung der Analysis verdient gemacht hat wie etwa die ϵ displaystyle epsilon nbsp d displaystyle delta nbsp Definition der Stetigkeit Er leistete ferner wichtige Beitrage zur Theorie der elliptischen Funktionen zur Differentialgeometrie und zur Variationsrechnung Nach ihm benannt wurde in der Analysis der Satz von Bolzano Weierstrass uber beschrankte Zahlenfolgen ferner die Weierstrassschen elliptischen Funktionen und der Weierstrasssche spater Stone Weierstrasssche Approximationssatz nbsp Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow 16 Mai 1821 im Dorf Okatowo bei Moskau 8 Dezember 1894 in Sankt Petersburg Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow auch Tschebyschew geschrieben war ein bedeutender russischer Mathematiker des 19 Jahrhunderts Tschebyschow arbeitete auf den Gebieten Interpolation Approximationstheorie Funktionentheorie Wahrscheinlichkeitsrechnung Zahlentheorie Mechanik und Ballistik Nach ihm benannt sind unter anderem die Tschebyschow Polynome Bei Versuchen den Primzahlsatz zu beweisen erzielte er ein wichtiges Teilresultat nbsp Arthur Cayley 16 August 1821 in Richmond upon Thames Surrey 26 Januar 1895 in Cambridge Arthur Cayley war ein englischer Mathematiker Er befasste sich mit sehr vielen Gebieten der Mathematik von der Analysis Algebra Geometrie bis zur Astronomie und Mechanik ist aber vor allem fur seine Rolle bei der Einfuhrung des abstrakten Gruppenkonzepts bekannt nbsp Charles Hermite 24 Dezember 1822 in Dieuze Lothringen 14 Januar 1901 in Paris Charles Hermite war ein franzosischer Mathematiker Hermite arbeitete in Zahlentheorie und Algebra uber orthogonale Polynome und elliptische Funktionen Besondere Beruhmtheit erlangte Hermite als er 1873 bewies dass die Eulersche Zahl e transzendent ist Hermite unterrichtete an verschiedenen Pariser Hochschulen Zu seinen Schulern gehorten Gosta Mittag Leffler Jacques Hadamard und Henri Poincare Zu Ehren von Hermite wurde u a das hermitsche Polynom benannt nbsp Leopold Kronecker 7 Dezember 1823 in Liegnitz 29 Dezember 1891 in Berlin Leopold Kronecker war einer der bedeutendsten deutschen Mathematiker Seine Forschungen lieferten grundlegende Beitrage zur Algebra und Zahlentheorie aber auch zur Analysis und Funktionentheorie Im Laufe der Zeit wurde er Anhanger des Finitismus und versuchte die Mathematik nur mit Grundlage der naturlichen Zahlen zu definieren Bekannt wurde sein Ausspruch Die ganzen Zahlen hat der liebe Gott gemacht alles andere ist Menschenwerk nbsp Bernhard Riemann 17 September 1826 in Breselenz bei Dannenberg 20 Juli 1866 in Selasca am Lago Maggiore Bernhard Riemann war ein deutscher Mathematiker Riemann war auf Gebieten der Analysis Differentialgeometrie der mathematischen Physik und der analytischen Zahlentheorie tatig Die nach ihm benannte Riemannsche Vermutung gehort zu den bedeutendsten ungelosten Problemen der Mathematik Die komplexwertige Riemannsche z Funktion spielt in der analytischen Zahlentheorie eine wichtige Rolle Nach ihm benannt sind die Riemannschen Flachen die Riemannsche Geometrie und innerhalb dieser die Riemannsche Metrik Nachdem Dirichlet 1859 gestorben war setzte Riemann die Nachfolge auf dem Lehrstuhl von Carl Friedrich Gauss fort nbsp Richard Dedekind 6 Oktober 1831 in Braunschweig 12 Februar 1916 ebenda Richard Dedekind war ein deutscher Mathematiker Dedekind der bei Gauss promovierte beschaftigte sich mit der eindeutigen Zerlegbarkeit von Idealen in Primideale Der wichtige Begriff des Ideals in einem Ring ein Analogon zum Normalteiler einer Gruppe stammt von ihm Ein Dedekindscher Schnitt ist eine Zerlegung der rationalen Zahlen in zwei nichtleere Teilmengen A und B so dass jedes Element von A kleiner ist als jedes Element von B Mit Hilfe dieser Schnitte lieferte Dedekind eine der exakten Einfuhrungen des Korpers der reellen Zahlen Auch in der Axiomatik der naturlichen Zahlen leistete er einen entscheidenden Beitrag auf den sich Peano spater berief Nach ihm ist auch die Definition einer unendlichen Menge benannt als einer Menge fur die eine bijektive Abbildung auf eine echte Teilmenge existiert nbsp Georg Cantor 3 Marz 1845 in Sankt Petersburg 6 Januar 1918 in Halle Saale Georg Cantor war ein deutscher Mathematiker Cantor lieferte wichtige Beitrage zur modernen Mathematik insbesondere ist er der Begrunder der Mengenlehre Cantor schuf 1870 mit der so genannten Punktmenge die Grundlagen der spater von Benoit Mandelbrot so bezeichneten Fraktale Die Cantorsche Punktmenge folgt dem Prinzip der unendlichen Wiederholung selbstahnlicher Prozesse Die Cantor Menge gilt als das alteste Fraktal uberhaupt Cantor zu Ehren wird die gleichnamige Georg Cantor Medaille fur herausragende mathematische Arbeiten verliehen nbsp Felix Klein 25 April 1849 in Dusseldorf 22 Juni 1925 in Gottingen Felix Klein war ein deutscher Mathematiker Klein hat im 19 Jahrhundert bedeutende Ergebnisse in der Geometrie erzielt Er hat sich daneben um die Anwendung der Mathematik und die Mathematikdidaktik verdient gemacht Daruber hinaus war er auf dem Gebiet der Funktionentheorie tatig Nach ihm benannt sind die Kleinsche Flasche die Kleinsche Vierergruppe und vor allem das Kleinsche Modell der nichteuklidischen hyperbolischen Geometrie nbsp Sofja Wassiljewna Kowalewskaja15 Januar 1850 in Moskau 10 Februar 1891 in Stockholm Sofja Kowalewskaja war eine russische Mathematikerin und die erste Mathematikprofessorin uberhaupt 1889 Stockholm Kowalewskaja nahm Privatstunden bei Weierstrass weil damals Frauen zum Studium nicht zugelassen waren 1886 gelang ihr die Losung eines Spezialfalles des Problems der Rotation fester Korper um einen Fixpunkt nbsp Henri Poincare 29 April 1854 in Nancy 17 Juli 1912 in Paris Henri Poincare war ein franzosischer Mathematiker theoretischer Physiker und Philosoph Er entwickelte die Theorie der automorphen Funktionen und gilt als Begrunder der algebraischen Topologie Weitere seiner Arbeitsgebiete waren die algebraische Geometrie und die Zahlentheorie Die Poincare Vermutung galt lange als das bedeutendste ungeloste Problem in der Topologie Nach ihm benannt ist u a das winkeltreue aber nicht langentreue Poincare Modell der nichteuklidischen Geometrie 20 Jahrhundert BearbeitenSiehe auch Kategorie Mathematiker 20 Jahrhundert Um Redundanzen zu vermeiden sind hier nur solche Mathematiker aufgenommen die sich fur den weiteren Fortgang der Mathematik als besonders einflussreich erwiesen haben Fur weitere bedeutende Mathematiker des 20 Jahrhunderts siehe auch Fields Medaille und Abelpreis Name Lebensdaten Forschungsgebiet nbsp David Hilbert 23 Januar 1862 in Konigsberg Ostpreussen 14 Februar 1943 in Gottingen David Hilbert war einer der bedeutendsten Mathematiker Sein Werk ist grundlegend in den meisten Sparten der Mathematik und der mathematischen Physik Viele seiner Arbeiten begrundeten eigenstandige Forschungsgebiete 1900 stellte Hilbert eine einflussreiche Liste mit 23 ungelosten mathematischen Problemen vor Hilbert gilt als Begrunder und exponiertester Vertreter der Richtung des Formalismus in der Mathematik Er stellte die Forderung auf die Mathematik vollstandig auf einem Axiomensystem aufzubauen das nachweislich widerspruchsfrei sein sollte Dieses Bestreben wurde als Hilberts Programm bekannt nbsp Hermann Minkowski 22 Juni 1864 in Aleksotas damals Russland heute Kaunas Litauen 12 Januar 1909 in Gottingen Hermann Minkowski war ein deutscher Mathematiker und Physiker Minkowski baute die Geometrie der Zahlen aus wo er Pionierarbeit leistete Sein Hauptwerk daruber erschien 1896 und vollstandig 1910 Es beinhaltet auch Arbeiten uber konvexe Korper 1907 erschien sein zweites grosses zahlentheoretisches Werk Diophantische Approximationen in dem er Anwendungen seiner Geometrie der Zahlen gab Das von ihm entwickelte Minkowski Diagramm veranschaulicht die Eigenschaften von Raum und Zeit in der speziellen Relativitatstheorie nbsp Felix Hausdorff 8 November 1868 in Breslau 26 Januar 1942 in Bonn Felix Hausdorff war ein deutscher Mathematiker Er gilt als Mitbegrunder der modernen Topologie und lieferte wesentliche Beitrage zur allgemeinen und deskriptiven Mengenlehre zur Masstheorie Funktionalanalysis und Algebra Neben seinem Beruf wirkte er unter dem Pseudonym Paul Mongre auch als philosophischer Schriftsteller und Literat In der Topologie ist nach ihm unter anderem der Hausdorff Raum benannt nbsp Henri Leon Lebesgue 28 Juni 1875 in Beauvais 26 Juli 1941 in Paris Henri Leon Lebesgue war ein franzosischer Mathematiker Lebesgue erweiterte den Integralbegriff und begrundete damit die Masstheorie Nach ihm benannt sind das Lebesgue Mass sowie das Lebesgue Integral Das Lebesgue Mass verallgemeinerte die vorher verwendeten Masse und wurde ebenso wie das dazugehorige Lebesgue Integral zum Standardwerkzeug in der reellen Analysis Luitzen Egbertus Jan Brouwer 27 Februar 1881 in Overschie Niederlande 2 Dezember 1966 in Blaricum Niederlande Luitzen Egbertus Jan Brouwer schuf grundlegende topologische Methoden und Begriffe und begrundete den Intuitionismus der einen strengeren mathematischen Wahrheitsbegriff definiert Nach ihm ist der Brouwersche Fixpunktsatz benannt nbsp Emmy Noether 23 Marz 1882 in Erlangen 14 April 1935 in Bryn Mawr in Pennsylvania USA Emmy Noether war eine deutsche Mathematikerin und Physikerin Sie gehort zu den Begrundern der modernen Algebra Nach Emmy Noether sind die noetherschen Ringe und Moduln benannt und auch der noethersche Normalisierungssatz tragt ihren Namen Im letzten Viertel des 20 Jahrhunderts entwickelte sich das Noether Theorem zu einer der wichtigsten Grundlagen der Physik nbsp Hermann Weyl 9 November 1885 in Elmshorn 8 Dezember 1955 in Zurich Hermann Klaus Hugo Weyl war ein deutscher Mathematiker Physiker und Philosoph der wegen seines breiten Interessensgebiets von der Zahlentheorie bis zur theoretischen Physik und Philosophie als einer der letzten mathematischen Universalisten gilt nbsp S Ramanujan 22 Dezember 1887 in Erode Indien 26 April 1920 in Kumbakonam Indien S Ramanujan war ein Autodidakt ohne hohere mathematische Bildung und beschaftigte sich hauptsachlich mit Zahlentheorie und analytischen Formeln Identitaten und Reihen hinter denen teilweise tiefliegende Resultate insbesondere aus der Theorie der Modulfunktionen steckten In seiner Fahigkeit der Manipulation von Formeln wurde er mit Euler und Jacobi verglichen Dabei lieferte er meist keine Beweise die fur viele Resultate in seinen Notizbuchern erst viel spater erbracht wurden Die Entdeckung seiner Bedeutung durch Godfrey Harold Hardy der ihn nach England holte ist ein Beispiel fur das grosse Potential von Talenten die weit ausserhalb der mathematischen Zentren und ohne entsprechende Kontakte haufig unbeachtet blieben nbsp Stefan Banach 30 Marz 1892 in Krakau 31 August 1945 in Lemberg Stefan Banach war ein polnischer Mathematiker Er gilt als Begrunder der modernen Funktionalanalysis In seiner Doktorarbeit und in der Monographie Theorie des operations lineaires Theorie der linearen Operationen definierte er axiomatisch diejenigen Raume die spater nach ihm benannt wurden die Banachraume Banach legte die endgultigen Grundlagen zur Funktionalanalysis und bewies viele fundamentale Satze etwa den Satz von Hahn Banach den Fixpunktsatz von Banach und den Satz von Banach Steinhaus nbsp Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow 25 April 1903 in Tambow 20 Oktober 1987 in Moskau Andrei Kolmogorow war einer der bedeutendsten Mathematiker des 20 Jahrhunderts Er leistete wesentliche Beitrage auf den Gebieten der Wahrscheinlichkeitstheorie und der Topologie er gilt als der Grunder der Algorithmischen Komplexitatstheorie Seine bekannteste mathematische Leistung ist die Axiomatisierung der Wahrscheinlichkeitstheorie nbsp John von Neumann 28 Dezember 1903 in Budapest 8 Februar 1957 in Washington DC John von Neumann war ein Mathematiker osterreichisch ungarischer Herkunft John von Neumann erbrachte auf vielen Gebieten der Mathematik herausragende Beitrage Von Neumann entwickelte die Theorie der Algebra von beschrankten Operatoren in Hilbertraumen deren Objekte spater nach ihm Von Neumann Algebren benannt wurden und die heute Anwendung in der Quantenfeldtheorie und Quantenstatistik findet Von Neumann war in den USA Berater bei Heer und Marine fur ballistische Fragestellungen und arbeitete am Manhattan Projekt mit Er hat entscheidend zur Entwicklung der elektronischen Rechenmaschinen beigetragen nbsp Kurt Godel 28 April 1906 in Brunn 14 Januar 1978 in Princeton New Jersey Kurt Godel war Mathematiker und einer der bedeutendsten Logiker des 20 Jahrhunderts Er hat massgebliche Beitrage im Bereich der Pradikatenlogik Entscheidungsproblem sowie zum klassischen und intuitionistischen Aussagenkalkul geleistet Die grundlegenden Theoreme der Logik die Godel bewiesen hat sind nach ihm benannt Godelscher Vollstandigkeitssatz und Godelscher Unvollstandigkeitssatz nbsp Andre Weil 6 Mai 1906 in Paris 6 August 1998 in Princeton Andre Weil war ein franzosischer Mathematiker Der Schwerpunkt seiner Tatigkeit lag auf den Gebieten der algebraischen Geometrie und Zahlentheorie zwischen denen er uberraschende Verbindungen fand Weil bewies die Riemannsche Vermutung fur Zetafunktionen auf abelschen Varietaten Weil formulierte die nach ihm benannten Weil Vermutungen Ebenfalls nach ihm benannt ist die Taniyama Shimura Weil Vermutung die besagt dass elliptische Kurven uber den rationalen Zahlen durch Modulfunktionen parametrisiert werden nbsp Shiing Shen Chern 28 Oktober 1911 in Jiaxing 3 Dezember 2004 in Tianjin Shiing Shen Chern war ein US amerikanischer Mathematiker chinesischer Herkunft dessen Werk auf dem Gebiet der Differentialgeometrie eine fuhrende Rolle spielt Er bewies den Satz von Gauss Bonnet in den 1940er Jahren Nach ihm sind die Chernklassen benannt spezielle charakteristische Klassen komplexer Vektorbundel und die Chern Simons Theorie aus einer Arbeit mit James Simons 1974 die auch viele Anwendungen in der Physik hat da die in ihr beschriebene invariante Form einer Yang Mills Eichtheorie als Wirkfunktional einer topologischen Quantenfeldtheorie dient nbsp Alan Turing 23 Juni 1912 in London 7 Juni 1954 in Wilmslow Alan Turing war ein britischer Logiker Mathematiker und Kryptoanalytiker Er schuf einen grossen Teil der theoretischen Grundlagen fur die moderne Informations und Computertechnologie Als richtungsweisend erwiesen sich auch seine Beitrage zur theoretischen Biologie Turing gilt heute als einer der einflussreichsten Theoretiker der fruhen Computerentwicklung und Informatik Das von ihm entwickelte Berechenbarkeitsmodell der Turingmaschine bildet eines der Fundamente der theoretischen Informatik nbsp Paul Erdos 26 Marz 1913 in Budapest 20 September 1996 in Warschau Paul Erdos war einer der bedeutendsten Mathematiker des 20 Jahrhunderts Paul Erdos arbeitete mit Hunderten von Kollegen Erdos Zahl auf den Gebieten Kombinatorik Graphentheorie und Zahlentheorie zusammen Erdos stellte zahlreiche Vermutungen auf und setzte fur die Losung vieler von ihnen Geldpreise aus Ihm ist unabhangig von Selberg ein Beweis des Primzahlsatzes ohne Verwendung der Funktionentheorie also nur mit reeller Analysis gelungen nbsp Jean Pierre Serre 15 September 1926 in Bages de Rossello Frankreich Jean Pierre Serre ist einer der fuhrenden Mathematiker des 20 Jahrhunderts und Wegbereiter der modernen Algebraischen Geometrie Zahlentheorie und Topologie und Trager der Fields Medaille und des Abelpreises nbsp Alexander Grothendieck 28 Marz 1928 in Berlin 13 November 2014 in Saint Girons Alexander Grothendieck war ein deutschstammiger franzosischer Mathematiker Er war Begrunder einer eigenen Schule der algebraischen Geometrie deren Entwicklung er in den 1960er Jahren massgeblich beeinflusste 1966 wurde ihm die im Allgemeinen als hochste Auszeichnung in der Mathematik anerkannte Fields Medaille verliehen Nachdem er sich bereits um 1970 weitgehend von seiner zentralen Position im mathematischen Leben von Paris zuruckgezogen hatte verschwand er 1991 vollig aus der Offentlichkeit Sein letzter Aufenthaltsort in den Pyrenaen war nur wenigen Freunden bekannt nbsp Andrew Wiles 11 April 1953 in Cambridge Andrew Wiles gilt als einer der bedeutendsten Mathematiker der Gegenwart 1984 bewies er zusammen mit dem US amerikanischen Mathematiker Barry Mazur die Hauptvermutung der Iwasawa Theorie uber die rationalen Zahlen die er danach auch auf total reelle Korper erweiterte 1994 gelang ihm mit seinem Studenten Richard Taylor der Beweis des grossen Fermatschen Satzes nbsp Grigori Jakowlewitsch Perelman 13 Juni 1966 in Leningrad Grigori Perelman ist ein russischer Mathematiker der insbesondere auf dem Gebiet der Topologie Bahnbrechendes geleistet hat Im Jahr 2002 bewies er die Poincare Vermutung und ist damit der erste und bisher einzige Mathematiker der eines der Millennium Probleme gelost hat In der Folge wurde er auch weit uber Fachkreise hinaus bekannt weil er sowohl das dafur ausgelobte Preisgeld von 1 Million Dollar als auch die ihm 2006 zugesprochene Fields Medaille abgelehnt hat Perelman lebt seit vielen Jahren zuruckgezogen in St Petersburg Siehe auch BearbeitenGeschichte der Mathematik Liste von MathematikerinnenLiteratur BearbeitenHans Wussing Wolfgang Arnold Biografien bedeutender Mathematiker Aulius Verlag amp Deubner ISBN 3 7614 1191 X Ioan Mackenzie James Remarkable Mathematicians From Euler to Von Neumann Cambridge University Press ISBN 0 521 81777 3 Siegfried Gottwald Hrsg u a Lexikon bedeutender Mathematiker Verlag Harri Deutsch ISBN 3 323 00319 5Weblinks BearbeitenThe MacTutor History of Mathematics archive umfassende Sammlung von Mathematiker Biographien The Mathematics Genealogy Project Mathematiker Genealogie nach PromotionenEinzelnachweise Bearbeiten O Connor J J Robertson E F Februar 1996 A history of calculus University of St Andrews nach anderen Quellen am 23 Februar nbsp Diese Seite wurde am 10 Oktober 2007 in dieser Version in die Auswahl der informativen Listen und Portale aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste bedeutender Mathematiker amp oldid 237735295