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Ein Banachraum auch Banach Raum Banachscher Raum ist in der Mathematik ein vollstandiger normierter Vektorraum Banachraume gehoren zu den zentralen Studienobjekten der Funktionalanalysis Insbesondere sind viele unendlichdimensionale Funktionenraume Banachraume Sie sind nach dem Mathematiker Stefan Banach benannt der sie 1920 1922 gemeinsam mit Hans Hahn und Eduard Helly vorstellte 1 Inhaltsverzeichnis 1 Definition 2 Erlauterungen 3 Satze und Eigenschaften 4 Lineare Operatoren 5 Dualer Raum 6 Reflexivitat 7 Tensorprodukt 8 Beispiele 9 Einordnung in die Hierarchie mathematischer Strukturen 10 Frechet Ableitung 11 Integration Banachraum wertiger Funktionen 12 Literatur 12 1 Lehrbucher 12 2 Monographien 12 3 Skripte 12 4 Klassische Werke 13 EinzelnachweiseDefinition BearbeitenEin Banachraum ist ein vollstandiger normierter Raum X displaystyle X cdot nbsp das heisst ein Vektorraum X displaystyle X nbsp uber dem Korper K displaystyle mathbb K nbsp der reellen oder komplexen Zahlen mit einer Norm displaystyle cdot nbsp in dem jede Cauchy Folge aus Elementen von X displaystyle X nbsp in der von der Norm induzierten Metrik d x y x y displaystyle d x y x y nbsp konvergiert Erlauterungen BearbeitenBei metrischen Raumen ist die Vollstandigkeit eine Eigenschaft der Metrik nicht des topologischen Raums selbst Geht man zu einer aquivalenten Metrik uber das heisst zu einer Metrik die dieselbe Topologie erzeugt dann kann die Vollstandigkeit verloren gehen Fur zwei aquivalente Normen auf einem normierten Raum hingegen gilt dass die eine genau dann vollstandig ist wenn die andere es ist Im Falle der normierten Raume ist die Vollstandigkeit daher eine Eigenschaft der Normtopologie die nicht von der konkreten Norm abhangt Satze und Eigenschaften BearbeitenEin normierter Raum ist genau dann ein Banachraum wenn in ihm jede absolut konvergente Reihe konvergiert Jeder normierte Raum lasst sich vervollstandigen wodurch man einen Banachraum erhalt der den ursprunglichen Raum als dichten Teilraum enthalt Ist eine lineare Abbildung T X Y displaystyle T colon X rightarrow Y nbsp zwischen zwei normierten Raumen ein Isomorphismus dann folgt aus der Vollstandigkeit von X displaystyle X nbsp die Vollstandigkeit von T X displaystyle T X nbsp Jeder endlichdimensionale normierte Raum ist ein Banachraum Umgekehrt ist ein Banachraum der eine hochstens abzahlbare Hamelbasis besitzt endlichdimensional Letzteres ist eine Konsequenz aus der Baireschen Eigenschaft vollstandiger metrischer Raume Ist M displaystyle M nbsp ein abgeschlossener Untervektorraum eines Banachraums X displaystyle X nbsp dann ist M displaystyle M nbsp wieder ein Banachraum Auch der Faktorraum X M displaystyle X M nbsp mit der Norm x M inf m M x m displaystyle x M inf limits m in M x m nbsp ist dann ein Banachraum Der erste Isomorphiesatz fur Banachraume Ist das Bild einer beschrankten linearen Abbildung T displaystyle T nbsp zwischen zwei Banachraumen abgeschlossen dann ist X ker T T X displaystyle X operatorname ker T cong T X nbsp Hierbei handelt es sich um den Begriff der topologischen Isomorphie d h es existiert eine bijektive lineare Abbildung L displaystyle L nbsp von X ker T displaystyle X operatorname ker T nbsp nach T X displaystyle T X nbsp sodass sowohl L displaystyle L nbsp als auch L 1 displaystyle L 1 nbsp stetig sind Die direkte Summe X 1 X n displaystyle X 1 oplus cdots oplus X n nbsp normierter Raume ist genau dann ein Banachraum wenn jeder der Einzelraume X j displaystyle X j nbsp ein Banachraum ist Satz von Banach Steinhaus Ist T i i I displaystyle T i i in I nbsp eine Familie stetiger linearer Operatoren von einem Banachraum in einen normierten Raum dann folgt aus der punktweisen Beschranktheit die gleichmassige Beschranktheit Satz von der offenen Abbildung Eine stetige lineare Abbildung T displaystyle T nbsp zwischen zwei Banachraumen ist genau dann surjektiv wenn sie offen ist Ist T displaystyle T nbsp bijektiv und stetig dann ist die inverse Abbildung T 1 displaystyle T 1 nbsp ebenfalls stetig Daraus ergibt sich dass jeder bijektive beschrankte lineare Operator zwischen Banachraumen ein Isomorphismus ist Satz vom abgeschlossenen Graphen Der Graph einer linearen Abbildung T X Y displaystyle T colon X to Y nbsp zwischen zwei Banachraumen ist genau dann im Produkt X Y displaystyle X times Y nbsp abgeschlossen wenn die Abbildung stetig ist Satz von Banach Alaoglu Die abgeschlossene Einheitskugel im Dualraum eines Banachraums ist schwach kompakt Fur jeden separablen Banachraum X displaystyle X nbsp existiert ein abgeschlossener Unterraum M displaystyle M nbsp von l 1 displaystyle l 1 nbsp sodass X l 1 M displaystyle X cong l 1 M nbsp ist Jeder Banachraum ist ein Frechet Raum Lineare Operatoren Bearbeiten Hauptartikel Linearer Operator Sind X displaystyle X nbsp und Y displaystyle Y nbsp normierte Raume uber demselben Korper K displaystyle mathbb K nbsp so wird die Menge aller stetigen K displaystyle mathbb K nbsp linearen Abbildungen T X Y displaystyle T colon X rightarrow Y nbsp mit B X Y displaystyle B X Y nbsp bezeichnet In unendlichdimensionalen Raumen sind lineare Abbildungen nicht notwendigerweise stetig B X Y displaystyle B X Y nbsp ist ein K displaystyle mathbb K nbsp Vektorraum und durch T s u p T x x X mit x 1 displaystyle T mathrm sup Tx x in X text mit x leq 1 nbsp ist eine Norm auf B X Y displaystyle B X Y nbsp definiert Ist Y displaystyle Y nbsp ein Banachraum so auch B X Y displaystyle B X Y nbsp Ist X displaystyle X nbsp ein Banachraum so ist B X B X X displaystyle B X B X X nbsp eine Banachalgebra mit dem identischen Operator i d X displaystyle mathrm id X nbsp als Einselement die Multiplikationsoperation ist durch die Komposition linearer Abbildungen gegeben Dualer Raum Bearbeiten Hauptartikel Dualraum Ist X displaystyle X nbsp ein normierter Raum und K displaystyle mathbb K nbsp der zugrunde liegende Korper dann ist K displaystyle mathbb K nbsp selbst ebenfalls ein Banachraum mit dem Absolutbetrag als Norm und man kann den topologischen Dualraum auch stetigen Dualraum definieren durch X B X K displaystyle X B X mathbb K nbsp Er ist in der Regel ein echter Teilraum des algebraischen Dualraums X displaystyle X nbsp Ist X displaystyle X nbsp ein normierter Raum so ist X displaystyle X nbsp ein Banachraum Sei X displaystyle X nbsp ein normierter Raum Ist X displaystyle X nbsp separabel so auch X displaystyle X nbsp Der topologische Dualraum kann verwendet werden um eine Topologie auf X displaystyle X nbsp zu definieren die schwache Topologie Die schwache Topologie ist nicht aquivalent zur Normtopologie auf X displaystyle X nbsp wenn der Raum X displaystyle X nbsp unendlichdimensional ist Aus der Konvergenz einer Folge in der Normtopologie folgt immer die Konvergenz in der schwachen Topologie umgekehrt im Allgemeinen nicht In diesem Sinne ist die Konvergenzbedingung die sich aus der schwachen Topologie ergibt schwacher Es gibt eine naturliche Abbildung F displaystyle F nbsp von X displaystyle X nbsp nach X X B X K displaystyle X X B X mathbb K nbsp der Bidualraum definiert durch F X X F x f f x displaystyle F colon X to X F x f f x nbsp fur alle x X displaystyle x in X nbsp und f X displaystyle f in X nbsp Aus dem Satz von Hahn Banach folgt dass fur jedes x displaystyle x nbsp aus X displaystyle X nbsp die Abbildung F x X K displaystyle F x colon X to mathbb K nbsp stetig ist und daher ein Element von X displaystyle X nbsp Die Abbildung F displaystyle F nbsp ist stets injektiv und stetig sogar isometrisch Reflexivitat Bearbeiten Hauptartikel Reflexiver Raum Falls die naturliche Abbildung F X X displaystyle F colon X to X nbsp zudem noch surjektiv und somit ein isometrischer Isomorphismus ist so nennt man den normierten Raum X displaystyle X nbsp reflexiv Es gelten folgende Zusammenhange Jeder reflexive normierter Raum ist ein Banachraum Ein Banachraum X displaystyle X nbsp ist genau dann reflexiv wenn X displaystyle X nbsp reflexiv ist Aquivalent zu dieser Aussage ist dass die Einheitskugel von X displaystyle X nbsp in der schwachen Topologie kompakt ist Ist X displaystyle X nbsp ein reflexiver normierter Raum Y displaystyle Y nbsp ein Banachraum und existiert ein beschrankter linearer Operator von X displaystyle X nbsp nach Y displaystyle Y nbsp dann ist Y displaystyle Y nbsp reflexiv Ist X displaystyle X nbsp ein reflexiver normierter Raum Dann ist X displaystyle X nbsp genau dann separabel wenn X displaystyle X nbsp separabel ist Satz von James Fur einen Banachraum X displaystyle X nbsp sind aquivalent X displaystyle X nbsp ist reflexiv f X x X displaystyle forall f in X exists x in X nbsp mit x 1 displaystyle left x right leq 1 nbsp so dass f x f displaystyle f x left f right nbsp Tensorprodukt Bearbeiten Hauptartikel Tensorprodukt nbsp Universelle Eigenschaft des TensorproduktsSeien X displaystyle X nbsp und Y displaystyle Y nbsp zwei K displaystyle mathbb K nbsp Vektorraume Das Tensorprodukt X Y displaystyle X otimes Y nbsp von X displaystyle X nbsp und Y displaystyle Y nbsp ist ein K displaystyle mathbb K nbsp Vektorraum Z displaystyle Z nbsp versehen mit einer bilinearen Abbildung T X Y Z displaystyle T colon X times Y rightarrow Z nbsp die die folgende universelle Eigenschaft besitzt Ist T X Y Z displaystyle T colon X times Y rightarrow Z nbsp eine beliebige bilineare Abbildung in einen K displaystyle mathbb K nbsp Vektorraum Z displaystyle Z nbsp so existiert genau eine lineare Abbildung f Z Z displaystyle f colon Z rightarrow Z nbsp mit T f T displaystyle T f circ T nbsp Es gibt verschiedene Moglichkeiten eine Norm auf dem Tensorprodukt der zugrunde liegenden Vektorraume zu definieren unter anderem das projektive Tensorprodukt und das injektive Tensorprodukt Das Tensorprodukt vollstandiger Raume ist im Allgemeinen nicht wieder vollstandig Daher versteht man in der Theorie der Banachraume unter einem Tensorprodukt haufig dessen Vervollstandigung welche naturlich von der Wahl der Norm abhangt Beispiele BearbeitenIm Folgenden ist K displaystyle mathbb K nbsp der Korper R displaystyle mathbb R nbsp oder C displaystyle mathbb C nbsp X displaystyle X nbsp ein kompakter Hausdorffraum und I a b displaystyle I a b nbsp ein abgeschlossenes Intervall p displaystyle p nbsp und q displaystyle q nbsp sind reelle Zahlen mit 1 lt p q lt displaystyle 1 lt p q lt infty nbsp und 1 q 1 p 1 displaystyle tfrac 1 q tfrac 1 p 1 nbsp Weiter ist S displaystyle Sigma nbsp eine s Algebra 3 displaystyle Xi nbsp eine Mengenalgebra und m displaystyle mu nbsp ein Mass Bezeichnung Dualraum reflexiv schwach vollstandig Norm NameK n displaystyle mathbb K n nbsp K n displaystyle mathbb K n nbsp ja ja x 2 i 1 n x i 2 1 2 displaystyle x 2 left sum i 1 n x i 2 right 1 2 nbsp Euklidischer Raumℓ n p displaystyle ell n p nbsp ℓ n q displaystyle ell n q nbsp ja ja x p i 1 n x i p 1 p displaystyle x p left sum i 1 n x i p right 1 p nbsp Raum der endlichdimensionalen Vektoren mit der p Normℓ n displaystyle ell n infty nbsp ℓ n 1 displaystyle ell n 1 nbsp ja ja x max 1 i n x i displaystyle x infty max 1 leq i leq n x i nbsp Raum der endlichdimensionalen Vektoren mit der Maximumsnormℓ p displaystyle ell p nbsp ℓ q displaystyle ell q nbsp ja ja x p i 1 x i p 1 p displaystyle x p left sum i 1 infty x i p right 1 p nbsp Raum der in p ter Potenz betragsweise summierbaren Folgenℓ 1 displaystyle ell 1 nbsp ℓ displaystyle ell infty nbsp nein ja x 1 i 1 x i displaystyle x 1 sum i 1 infty x i nbsp Raum der betragsweise summierbaren Folgenℓ displaystyle ell infty nbsp b a 2 N displaystyle ba 2 mathbb N nbsp nein nein x sup i x i displaystyle x infty sup i x i nbsp Raum der beschrankten Folgenc displaystyle c nbsp ℓ 1 displaystyle ell 1 nbsp nein nein x sup i x i displaystyle x infty sup i x i nbsp Raum der konvergenten Folgenc 0 displaystyle c 0 nbsp ℓ 1 displaystyle ell 1 nbsp nein nein x sup i x i displaystyle x infty sup i x i nbsp Raum der Nullfolgen isomorph aber nicht isometrisch zu c displaystyle c nbsp b v displaystyle bv nbsp ℓ 1 K displaystyle ell 1 mathbb K nbsp nein ja x b v x 1 i 1 x i 1 x i displaystyle x bv x 1 sum i 1 infty x i 1 x i nbsp Raum der Folgen beschrankter Variationb v 0 displaystyle bv 0 nbsp ℓ 1 displaystyle ell 1 nbsp nein ja x b v 0 i 1 x i 1 x i displaystyle x bv 0 sum i 1 infty x i 1 x i nbsp Raum der Nullfolgen beschrankter Variationb s displaystyle bs nbsp b a 2 N displaystyle ba 2 mathbb N nbsp nein nein x b s sup n i 1 n x i displaystyle x bs sup n left sum i 1 n x i right nbsp Raum der beschrankten Summen isometrisch isomorph zu ℓ displaystyle ell infty nbsp c s displaystyle cs nbsp ℓ 1 displaystyle ell 1 nbsp nein nein x b s sup n i 1 n x i displaystyle x bs sup n left sum i 1 n x i right nbsp Raum der konvergenten Summen abgeschlossener Unterraum von b s displaystyle bs nbsp isometrisch isomorph zu c displaystyle c nbsp B X 3 displaystyle B X Xi nbsp b a 3 displaystyle ba Xi nbsp nein nein f sup x X f x displaystyle f infty sup x in X f x nbsp Raum der beschrankten 3 displaystyle Xi nbsp messbaren Funktionen auf X displaystyle X nbsp C X displaystyle C X nbsp r c a S displaystyle rca Sigma nbsp nein nein f sup x X f x displaystyle f infty sup x in X left f x right nbsp Raum der stetigen Funktionen auf X displaystyle X nbsp mit der borelschen s Algebrab a 3 displaystyle ba Xi nbsp nein ja m b a sup A S m A displaystyle mu ba sup A in Sigma mu A nbsp Raum der beschrankten endlich additiven signierten Masse auf 3 displaystyle Xi nbsp c a S displaystyle ca Sigma nbsp nein ja m b a sup A S m A displaystyle mu ba sup A in Sigma mu A nbsp Raum der s displaystyle sigma nbsp additiven Masse abgeschlossener Unterraum von b a S displaystyle ba Sigma nbsp r c a S displaystyle rca Sigma nbsp nein ja m b a sup A S m A displaystyle mu ba sup A in Sigma mu A nbsp Raum der regularen Borel Masse abgeschlossener Unterraum von c a S displaystyle ca Sigma nbsp L p m displaystyle L p mu nbsp L q m displaystyle L q mu nbsp ja ja f L p f p d m 1 p displaystyle f L p left int f p d mu right 1 p nbsp Raum der in p ter Potenz Lebesgue integrierbaren FunktionenB V I displaystyle BV I nbsp nein ja f B V lim x a f x V f I displaystyle f BV lim x to a f x V f I nbsp Raum der Funktionen beschrankter totaler VariationN B V I displaystyle NBV I nbsp nein ja f B V V f I displaystyle f BV V f I nbsp Raum der Funktionen beschrankter totaler Variation deren Grenzwert bei a displaystyle a nbsp verschwindetA C I displaystyle AC I nbsp K L I displaystyle mathbb K L infty I nbsp nein ja f B V lim x a f x V f I displaystyle f BV lim x to a f x V f I nbsp Raum der absolutstetigen Funktionen isomorph zum Sobolev Raum W 1 1 I displaystyle W 1 1 I nbsp C n I displaystyle C n I nbsp r c a I displaystyle rca I nbsp nein nein f C n i 0 n sup x I f i x displaystyle f C n sum i 0 n sup x in I f i x nbsp Raum der glatten Funktionen isomorph zu R n C I displaystyle mathbb R n oplus C I nbsp Einordnung in die Hierarchie mathematischer Strukturen Bearbeiten nbsp Uberblick uber abstrakte Raume der Mathematik Ein Pfeil ist als Implikation zu verstehen d h der Raum am Pfeilanfang ist auch ein Raum am Pfeilende Jeder Hilbertraum ist ein Banachraum aber nicht umgekehrt Nach dem Satz von Jordan von Neumann lasst sich auf einem Banachraum genau dann ein zur Norm vertragliches Skalarprodukt definieren wenn in ihm die Parallelogrammgleichung gilt Einige wichtige Raume in der Funktionalanalysis zum Beispiel der Raum aller unendlich oft differenzierbaren Funktionen R R displaystyle mathbb R rightarrow mathbb R nbsp oder der Raum aller Distributionen auf R displaystyle mathbb R nbsp sind zwar vollstandig aber keine normierten Vektorraume und daher keine Banachraume In Frechet Raumen hat man noch eine vollstandige Metrik wahrend LF Raume vollstandige uniforme Vektorraume sind die als Grenzfalle von Frechet Raumen auftauchen Es handelt sich hierbei um spezielle Klassen lokalkonvexer Raume bzw topologischer Vektorraume Jeder normierte Raum lasst sich bis auf isometrische Isomorphie eindeutig vervollstandigen das heisst als dichten Unterraum in einen Banachraum einbetten Frechet Ableitung Bearbeiten Hauptartikel Frechet Ableitung Es ist moglich die Ableitung einer Funktion f V W displaystyle f colon V to W nbsp zwischen zwei Banachraumen zu definieren Intuitiv sieht man dass falls x displaystyle x nbsp ein Element von V displaystyle V nbsp ist die Ableitung von f displaystyle f nbsp im Punkt x displaystyle x nbsp eine stetige lineare Abbildung ist die f displaystyle f nbsp nahe x displaystyle x nbsp in der Ordnung des Abstandes h displaystyle vert h vert nbsp approximiert Man nennt f displaystyle f nbsp Frechet differenzierbar in x displaystyle x nbsp falls eine stetige lineare Abbildung A V W displaystyle A colon V to W nbsp existiert so dass lim h 0 f x h f x A h h 0 displaystyle lim h to 0 f x h f x A h over h 0 nbsp gilt Der Grenzwert wird hier uber alle Folgen mit nicht Null Element aus V displaystyle V nbsp gebildet die gegen 0 konvergieren Falls der Grenzwert existiert schreibt man D f x A displaystyle Df x A nbsp und nennt es die Frechet Ableitung von f displaystyle f nbsp in x displaystyle x nbsp Weitere Verallgemeinerungen der Ableitung ergeben sich analog zur Analysis auf endlichdimensionalen Raumen Gemeinsam fur alle Ableitungsbegriffe ist aber die Frage nach der Stetigkeit der linearen Abbildung D f x displaystyle Df x nbsp Dieser Begriff der Ableitung ist eine Verallgemeinerung der gewohnlichen Ableitung von Funktionen R R displaystyle mathbb R to mathbb R nbsp da die linearen Abbildungen von R displaystyle mathbb R nbsp auf R displaystyle mathbb R nbsp einfach Multiplikationen mit reellen Zahlen sind Falls f displaystyle f nbsp differenzierbar ist in jedem Punkt x displaystyle x nbsp aus V displaystyle V nbsp dann ist D f V L V W displaystyle Df colon V to L V W nbsp eine weitere Abbildung zwischen Banachraumen im Allgemeinen keine lineare Abbildung und kann moglicherweise erneut differenziert werden wodurch die hoheren Ableitungen von f displaystyle f nbsp definiert werden Die n displaystyle n nbsp te Ableitung im Punkt x displaystyle x nbsp kann somit als multilineare Abbildung V n W displaystyle V n to W nbsp gesehen werden Differentiation ist eine lineare Operation im folgenden Sinne Sind f displaystyle f nbsp und g displaystyle g nbsp zwei Abbildungen V W displaystyle V to W nbsp die in x displaystyle x nbsp differenzierbar sind und sind r displaystyle r nbsp und s displaystyle s nbsp Skalare aus K displaystyle mathbb K nbsp dann ist r f s g displaystyle rf sg nbsp differenzierbar in x displaystyle x nbsp und es gilt D r f s g x r D f x s D g x displaystyle D rf sg x rD f x sD g x nbsp Die Kettenregel ist in diesem Zusammenhang ebenfalls gultig Wenn f V W displaystyle f colon V to W nbsp eine in x V displaystyle x in V nbsp und g W X displaystyle g colon W to X nbsp eine in f x displaystyle f x nbsp differenzierbare Funktion ist dann ist die Komposition g f displaystyle g circ f nbsp in x displaystyle x nbsp differenzierbar und die Ableitung ist die Komposition der Ableitungen D g f x D g f x D f x displaystyle D g circ f x D g f x circ D f x nbsp Auch Richtungsableitungen konnen auf unendlichdimensionale Vektorraume erweitert werden an dieser Stelle sei auf das Gateaux Differential verwiesen Integration Banachraum wertiger Funktionen BearbeitenUnter bestimmten Bedingungen ist es moglich Banachraum wertige Funktionen zu integrieren Im zwanzigsten Jahrhundert wurden viele verschiedene Zugange zu einer Integrationstheorie von Banachraum wertigen Funktionen vorgestellt Beispiele sind das Bochner Integral das Birkhoff Integral und das Pettis Integral In endlichdimensionalen Banachraumen fuhren diese drei verschiedenen Zugange zur Integration letztendlich zum selben Integral Fur unendlichdimensionale Banachraume ist dies jedoch im Allgemeinen nicht mehr der Fall Ferner kann man von gewohnlichen Massen zu vektoriellen Massen die ihre Werte in Banachraumen annehmen ubergehen und ein Integral bezuglich solcher Masse definieren Banach Raume konnen mittels der Bochner Lebesgue Norm nach Typ und Kotyp klassifiziert werden Literatur BearbeitenLehrbucher Bearbeiten John B Conway A Course in Functional Analysis Graduate Texts in Mathematics Band 96 Springer New York New York NY 2007 ISBN 978 1 4419 3092 7 doi 10 1007 978 1 4757 4383 8 englisch Hans Wilhelm Alt Lineare Funktionalanalysis 6 uberarb Auflage Springer Berlin Heidelberg 2012 ISBN 978 3 642 22260 3 Monographien Bearbeiten Bernard Beauzamy Introduction to Banach spaces and their geometry Elsevier Science Pub Co North Holland Amsterdam New York 1982 ISBN 978 0 444 86416 1 englisch Joe Diestel Sequences and series in Banach spaces Graduate texts in mathematics Band 92 Springer Verlag New York 1984 ISBN 978 0 387 90859 5 englisch Nelson Dunford Jacob T Schwartz Linear Operators 1 General theory Wiley Interscience Publ New York 1988 ISBN 978 0 471 60848 6 englisch Joram Lindenstrauss Lior Tzafriri Classical Banach spaces Classics in mathematics Reprint of the 1977 1979 ed Auflage Springer Berlin Heidelberg 1996 ISBN 978 3 540 60628 4 englisch Robert E Megginson An Introduction to Banach Space Theory Graduate Texts in Mathematics Band 183 Band 183 Springer New York New York NY 1998 ISBN 978 1 4612 6835 2 doi 10 1007 978 1 4612 0603 3 englisch Albrecht Pietsch History of Banach Spaces and Linear Operators Birkhauser Boston Boston MA 2007 ISBN 978 0 8176 4367 6 doi 10 1007 978 0 8176 4596 0 englisch Raymond A Ryan Introduction to Tensor Products of Banach Spaces Springer Monographs in Mathematics Springer London London 2002 ISBN 978 1 84996 872 0 doi 10 1007 978 1 4471 3903 4 englisch Skripte Bearbeiten Prof Dr A Deitmar Funktionalanalysis PDF 2011 2012 497 KB Klassische Werke Bearbeiten Stefan Banach Theorie des operations lineaires Warszawa 1932 Monografie Matematyczne Zwei Rezensionen 1933 und 2017 siehe Zbl 0005 20901 Vgl auch die umfangreiche Literatur in Pietsch 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b A Pietsch History of Banach spaces and linear operators Birkhauser Boston Mass 2007 ISBN 978 0 8176 4596 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Banachraum amp oldid 232739026