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Die Mathematik in der Blutezeit des Islam basierte auf den Erkenntnissen der antiken griechischen und der indischen Mathematik fugte ihnen in der Zeit zwischen dem 8 und 13 Jahrhundert aber auch zahlreiche Neuerungen und Weiterentwicklungen hinzu Wahrend gleichzeitig die Werke der Antike im fruhmittelalterlichen christlichen Europa fast vergessen waren und dort kaum nennenswerte wissenschaftliche Fortschritte erzielt wurden bewahrten die Gelehrten in der islamischen Welt die Kontinuitat der mathematischen Forschung Aus diesem Grunde spielen sie fur die Geschichte der Mathematik eine wichtige Rolle Bedeutende Mathematiker in der Blutezeit des Islam waren beispielsweise al Chwarizmi Thabit ibn Qurra al Battani Abu l Wafa Alhazen und Omar Chayyam Eine Seite aus al Chwarizmis Buch Hisab al dschabr wa l muqabalaIm Bereich der Arithmetik ubernahmen die islamischen Mathematiker von der indischen Mathematik die Dezimalschreibweise erweiterten sie um Dezimalbruche und entwickelten Verfahren fur das effiziente schriftliche Rechnen in dieser Zahldarstellung Damit trugen sie wesentlich zur Verbreitung des heute verwendeten dezimalen Stellenwertsystems bei Die wichtigste Innovation in der Mathematik der islamischen Lander war die Entwicklung der Algebra bis hin zum systematischen Umformen und Losen von Gleichungen sowie dem Rechnen mit Wurzeltermen Potenzen und Polynomen Auch in der Trigonometrie wurden ausgehend von der aus Indien ubernommenen Sinusfunktion durch die Definition der ubrigen trigonometrischen Funktionen grosse Fortschritte bei der Untersuchung ebener und spharischer Dreiecke erzielt Die islamische Mathematik leistete auch Beitrage zu Konstruktionen der euklidischen Geometrie sowie zur Zahlentheorie und zur Kombinatorik Inhaltsverzeichnis 1 Begriff 2 Historischer und gesellschaftlicher Hintergrund 3 Fortschritte in den Teilgebieten 3 1 Arithmetik 3 1 1 Ubernahme und Verbreitung des indischen Dezimalsystems 3 1 2 Erfindung der Dezimalbruche 3 2 Algebra 3 2 1 Algebraische Umformungen und Losungen von Gleichungen bei al Chwarizmi 3 2 2 Weitere Entwicklung der Algebra im Islam 3 3 Trigonometrie 3 3 1 Trigonometrische Funktionen 3 3 2 Spharische Trigonometrie 3 4 Euklidische Geometrie 3 5 Kombinatorik und Zahlentheorie 4 Niedergang und Nachwirkung 5 Forschungsgeschichte 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseBegriff BearbeitenIn den Landern des Islam kam es vor allem unter der Herrschaft der Abbasiden vom 8 bis zum 13 Jahrhundert zu einem kulturellen und wissenschaftlichen Aufschwung der in Literatur und Philosophie Architektur Medizin Astronomie Geographie und nicht zuletzt auch in der Mathematik zu einer Blutezeit fuhrte Fur diesen Abschnitt der Mathematikgeschichte existiert in der Literatur keine einheitliche Kurzbezeichnung Bis vor einiger Zeit wurde haufig der Begriff arabische Mathematik verwendet was dadurch gerechtfertigt ist dass die Schriften dieser Epoche fast ausschliesslich in arabischer Sprache verfasst wurden Dieser kann jedoch irrefuhrend sein weil er sich auch auf Araber als Ethnie bezieht wohingegen die Gelehrten jener Zeit aus den unterschiedlichsten Teilen der islamischen Welt stammten Heutige Texte beziehen sich bei der Benennung daher meist auf den Islam als den gemeinsamen kulturellen Hintergrund und verwenden entsprechend Bezeichnungen wie Mathematik in den Landern des Islam oder kurz Mathematik des Islam und islamische Mathematik Bei davon abgeleiteten Begriffen wie islamischer Mathematiker oder Mathematiker des Islam ist jedoch zu beachten dass damit keine Aussage uber die Religionszugehorigkeit der Person getroffen wird Die Gelehrten in den Landern des Islam waren zwar zum Grossteil Muslime aber nicht ausschliesslich 1 Ein bekanntes Beispiel ist der Mathematiker as Samaw al der aus einer judischen Familie stammte und erst nach der Veroffentlichung seiner Hauptwerke zum islamischen Glauben konvertierte Historischer und gesellschaftlicher Hintergrund Bearbeiten nbsp Ausbreitung des Islam bis zum Jahr 750 unter Mohammed 612 632 unter den ersten drei Kalifen 632 655 unter dem Umayyaden Kalifat 661 750Die islamische Zeitrechnung beginnt 622 n Chr mit der Hidschra der Flucht des Religionsstifters Mohammed aus seiner Heimatstadt Mekka nach Medina Bis zu seinem Tod im Jahr 632 hatte sich die neue monotheistische Religion des Islam bereits uber die gesamte Arabische Halbinsel ausgebreitet 2 Mohammeds Nachfolger die Kalifen stellten als religios politische Fuhrer schlagkraftige Heere auf und konnten den islamischen Einflussbereich durch die Eroberung von Syrien Mesopotamien Persien und Agypten bis zur Mitte des 7 Jahrhunderts rasch vergrossern 3 Unter dem Kalifat der Umayyaden setzte sich der Siegeszug der islamischen Armeen fort im Westen uber Nordafrika Maghreb bis auf die Iberische Halbinsel al Andalus und im Osten nach Zentralasien Turkestan sowie nach Indien bis ungefahr zum Indus Sindh 3 nbsp Der abbasidische Kalif al Ma mun ganz links und der byzantinische Kaiser Theophilos ganz rechts vor ihnen jeweils als vermittelnder Gesandter Johannes Grammatikos Detail aus der Madrider Bilderhandschrift des SkylitzesUm das Jahr 750 war die Expansion des Islam im Wesentlichen zum Stillstand gekommen und es begann eine Konsolidierungsphase in dem neuen Grossreich Al Mansur der zweite Kalif der Abbasiden verlegte die Hauptstadt von Damaskus in das ab 762 neu erbaute Bagdad das in der Folgezeit zu einem Zentrum der Kultur und Wissenschaft wurde 4 Harun ar Raschid grundete dort eine Bibliothek in der zahlreiche wissenschaftliche Quellen aus allen Teilen des Reichs zusammengetragen wurden 5 Ar Raschids Sohn der Kalif al Ma mun Regierungszeit 813 833 liess in Bagdad das Haus der Weisheit Bayt al Hikma erbauen 6 Die Hauptaufgabe dieser Wissenschaftsstatte die zugleich Akademie Bibliothek und Ubersetzungswerkstatt war bestand zunachst in der Ubertragung der wichtigsten wissenschaftlichen Quellen in die arabische Sprache 7 Als Sprache des Koran die jeder im islamischen Grossreich lernen musste spielte das Arabische eine zentrale Rolle als Lingua franca fur Handel Kultur und Wissenschaft 6 Bereits in den 730er Jahren waren im Osten des Reichs arabische Ubersetzungen indischer Quellen angefertigt worden 8 Dank der Arbeit im Haus der Weisheit standen bis zum Ende des 9 Jahrhunderts nun auch die wichtigsten griechischen Mathematikwerke in sorgfaltiger Ubersetzung zur Verfugung allen voran die Elemente von Euklid aber unter anderem auch die mathematischen Abhandlungen von Archimedes die Konika Uber die Kegelschnitte von Apollonios die Arithmetica von Diophant und die Sphaerica von Menelaos 9 10 Daruber hinaus pragte die Ubersetzungsarbeit im Haus der Weisheit gleichzeitig schopferisch die arabische wissenschaftliche Fachsprache als Grundlage fur weitere wissenschaftliche Fortschritte 11 Fortschritte in den Teilgebieten BearbeitenArithmetik Bearbeiten Ubernahme und Verbreitung des indischen Dezimalsystems Bearbeiten nbsp Die Entwicklung der indisch arabischen ZiffernDas wesentliche Element der dezimalen Stellenwertdarstellung von Zahlen ist ein Symbol fur die Null das anzeigt dass an dieser Stelle die zugehorige Stufenzahl nicht auftritt So enthalt die Zahl 207 zweimal 100 keinmal 10 und siebenmal 1 im Unterschied zu 27 das zweimal 10 und siebenmal 1 enthalt Diese wichtige Idee der Null geht zuruck auf die indische Mathematik wo sie spatestens seit dem 7 Jahrhundert n Chr verwendet und von dem indischen Astronomen und Mathematiker Brahmagupta beschrieben wurde 12 Die indischen Ziffern verbreiteten sich bis zum 8 Jahrhundert auch nach Syrien und Mesopotamien und wurden im 9 Jahrhundert von der islamischen Mathematik ubernommen Zuvor wurde von den Arabern die Abdschad Zahlschrift verwendet 13 bei der ahnlich wie bei der griechischen Zahlschrift die Buchstaben des Alphabets fur bestimmte Zahlenwerte stehen 14 Mit der arabischen Ubersetzung der Siddhanta des indischen Mathematikers Aryabhata im 8 Jahrhundert fand die Zahl Null Eingang in das arabischsprachige Schrifttum 15 Die Null wurde im Arabischen sifr leer nichts genannt aus dieser Bezeichnung entwickelte sich unter anderem das deutsche Wort Ziffer und das englische zero fur Null 13 Die erste bekannte Beschreibung dieses neuen Zahlensystems in arabischer Sprache stammt von dem Universalgelehrten al Chwarizmi einem der bedeutendsten Mathematiker des Islam Er war wahrscheinlich choresmischer Abstammung wurde um 780 geboren arbeitete im Haus der Weisheit in Bagdad und starb zwischen 835 und 850 16 Sein Werk kitab al ḥisab al hindi Buch des Rechnens mit indischen Zahlen oder kitab al jam wa l tafriq al ḥisab al hindi Addition und Subtraktion in der indischen Arithmetik im 12 Jahrhundert ins Lateinische ubersetzt fuhrte die indisch arabischen Zahlen sowie das Dezimalsystem in Europa ein 17 Das Werk ist nur in einer einzigen lateinischen Handschrift uberliefert das arabische Original ist verloren 18 Die lateinische Ubersetzung beginnt mit den Worten Dixit Algorizmi Al Chwarizmi sagte 19 Daraus entwickelte sich das heute fur systematische Rechenverfahren verwendete Wort Algorithmus 20 Entgegen seinem Titel enthielt al Chwarizmis Einfuhrung in das indische Zahlensystem nicht nur Verfahren zum schriftlichen Addieren und Subtrahieren sondern auch zum Multiplizieren Dividieren sowie zum Ziehen von Quadratwurzeln Eines der fruhesten im arabischen Originaltext erhaltenen Werke uber Arithmetik das Buch Grundlagen des indischen Rechnens von Kuschyar ibn Labban fl 971 1029 war in den islamischen Landern sehr einflussreich und spielte eine wichtige Rolle bei der endgultigen Verbreitung des Dezimalsystems 21 nbsp Addition von 5625 und 839 auf einer Staubtafel nach Kuschyar ibn Labban 22 Die von al Chwarizmi und Kuschyar ibn Labban eingefuhrten schriftlichen Rechentechniken unterschieden sich teilweise deutlich von den heute verwendeten Das lag darin begrundet dass sie fur das in dieser Zeit ubliche Rechnen auf einer sogenannten Staubtafel einem flachen mit feinem Sand bestreuten Tablett optimiert waren Im Gegensatz zum Rechnen mit Stift und Papier konnten auf einer Staubtafel immer nur relativ wenige Ziffern gleichzeitig angeschrieben werden allerdings bot sie den Vorteil dass Ziffern sehr schnell ausgewischt und durch andere uberschrieben werden konnen 23 Staubtafeln als Rechenhilfsmittel kamen jedoch bald zugunsten von Tinte und Papier ausser Gebrauch So schrieb bereits Abu l Hasan al Uqlidisi in seinem um 953 verfassten Buch der Kapitel uber die indische Arithmetik dass sich der Gebrauch der Staubtafel nicht schickt weil man sie sonst nur bei Taugenichtsen sehe die in den Strassen ihren Lebensunterhalt mit Astrologie bestreiten Dementsprechend gab al Uqlidisi in seinem Buch schriftliche Rechentechniken an die fur das Anschreiben auf Papier optimiert waren 24 Erfindung der Dezimalbruche Bearbeiten In al Uqlidisis Buch uber indische Arithmetik findet sich neben dem Rechnen mit naturlichen Zahlen in Dezimaldarstellung auch die alteste bekannte Behandlung von Dezimalbruchen Zuvor war es ublich nichtganzzahlige Anteile im Sexagesimalsystem anzugeben 25 Al Uqlidisi fuhrte Dezimalbruche im Zusammenhang mit Divisionen durch 2 und durch 10 ein und zeigte die Nutzlichkeit dieser neuen Darstellungsform an Beispielen So halbierte er die Zahl 19 funfmal und erhielt 0 59375 oder vergrosserte die Zahl 135 funfmal um ein Zehntel was als Dezimalbruch 217 41885 ergibt Al Uqlidisi verwendete allerdings noch nicht die heutige Schreibweise mit einem Dezimaltrennzeichen sondern markierte die Einerstelle indem er einen kleinen senkrechten Strich daruber setzte 26 Die Verwendung von Dezimalbruchen bei al Uqlidisi erschien noch weitgehend als technischer Kunstgriff und Rechenhilfsmittel 26 es ist unklar ob er ihre mathematische Bedeutung bereits vollstandig erkannte 27 Das volle mathematische Verstandnis von Dezimalbruchen zur naherungsweisen Darstellung reeller Zahlen findet sich hingegen erst uber 200 Jahre spater in einer Abhandlung zur Arithmetik von as Samaw al um 1130 bis um 1180 aus dem Jahr 1172 As Samaw al fuhrte sie darin sorgfaltig als eine Methode ein um Zahlen mit prinzipiell beliebiger Genauigkeit zu approximieren und demonstrierte dies an Beispielen indem er unter anderem Dezimalbruchentwicklungen von 210 13 displaystyle tfrac 210 13 nbsp und von 10 displaystyle sqrt 10 nbsp bestimmte Zur Berechnung hoherer Wurzeln verwendete as Samaw al zudem numerische Iterationsverfahren bei denen die Idee der Konvergenz der berechneten Naherungen gegen den gesuchten Wert deutlich wird 25 28 Der letzte grosse Mathematiker in den Landern des Islam wahrend des europaischen Mittelalters Dschamschid Masʿud al Kaschi um 1389 bis 1429 verfasste 1427 das Werk Schlussel zur Arithmetik in dem er basierend auf dem binomischen Lehrsatz eine allgemeine Methode zur Berechnung von n ten Wurzeln beschrieb 29 Algebra Bearbeiten Die Algebra als eigenstandiges mathematisches Teilgebiet ist eine Entwicklung der Mathematiker in der Blutezeit des Islam 30 31 32 Wichtige Quellen aus denen sie dabei schopften und die sie zu einer neuen Wissenschaft zusammenfugten waren die griechische Mathematik vor allem die Elemente von Euklid und die Arithmetica von Diophant und die indische Mathematik insbesondere das Werk Brahmasphutasiddhanta von Brahmagupta aus dem 7 Jahrhundert Die islamische Mathematik vereinigte dabei den eher geometrischen und stets sorgfaltig bewiesenen Zugang der Griechen mit dem von Indien tradierten praktisch rechnerischen Losen von Gleichungen wie es bereits in der babylonischen Mathematik verwendet wurde 33 Zu den ersten arabischsprachigen Mathematikern die die antike Mathematik eigenstandig und kreativ weiterentwickelten zahlen die Banu Musa Bruder die gleichzeitig mit al Chwarizmi im 9 Jahrhundert in Bagdad wirkten Sie beschrieben eine der Pascalschen Schnecke ahnliche Losung zur Dreiteilung des Winkels sowie die Berechnung der Kubikwurzel aus einer Nichtkubikzahl in Sexagesimalbruchen Sie unternahmen eine Kreisberechnung nach der Methode des Archimedes auch der Satz des Heron war ihnen bekannt 34 Die islamischen Mathematiker verwendeten zur Angabe Umformung und Losung von Gleichungen noch keine mathematischen Symbole sondern druckten diese ausschliesslich mit Worten aus 35 gegebenenfalls erganzt durch geometrische Figuren Sie benutzten zwar wie oben dargestellt die Ziffer Null jedoch nicht die Zahl Null und ubernahmen auch nicht das Konzept der negativen Zahlen wie es vorher schon in Indien und China in Gebrauch war 36 Eine wichtige Anwendung der Algebra war die Besitzteilung im islamischen Erbrecht das mit seinen relativ komplizierten Gesetzesvorschriften in naturlicher Weise zu mathematischen Gleichungen fuhrt Entsprechend enthielten die Abhandlungen der islamischen Mathematiker haufig auch Anwendungsaufgaben zu dieser Thematik 37 38 Algebraische Umformungen und Losungen von Gleichungen bei al Chwarizmi Bearbeiten Al Chwarizmi verfasste neben seiner Einfuhrung in die Arithmetik noch ein weiteres mathematisches Werk das als Startpunkt der Algebra als eigenstandige Wissenschaft gilt 39 Es tragt den Titel al Kitab al muchtasar fi hisab al dschabr wa l muqabala etwa Das kurzgefasste Buch uber die Rechenverfahren durch Erganzen und Ausgleichen Das Werk wurde 1145 von Robert von Chester unter dem Titel Liber algebrae et almucabala ins Lateinische ubersetzt 40 Der erste Teil stellt das systematische Umformen und Losen quadratischer Gleichungen dar 41 im zweiten Teil folgen zahlreiche Anwendungsaufgaben die das Verfahren illustrieren 42 Al Chwarizmi fuhrte zunachst aus wie jede losbare quadratische Gleichung durch zwei Umformungstechniken die er al dschabr Erganzen daraus entstand spater das Wort Algebra 43 und al muqabala Ausgleichen nannte auf eine von sechs Standardformen gebracht werden kann In moderner Notation mit der Unbekannten x displaystyle x nbsp und mit Koeffizienten p displaystyle p nbsp und q displaystyle q nbsp die gegebene positive Zahlen bezeichnen sind das 44 1 x 2 p x displaystyle x 2 px nbsp 2 x 2 p displaystyle x 2 p nbsp 3 x p displaystyle x p nbsp 4 x 2 p x q displaystyle x 2 px q nbsp 5 x 2 q p x displaystyle x 2 q px nbsp 6 p x q x 2 displaystyle px q x 2 nbsp nbsp Zwei Falle quadratischer Gleichungen bei al Chwarizmi arabische Kopie aus dem 14 Jahrhundert In den ersten drei Fallen kann die Losung direkt bestimmt werden fur die Falle 4 5 und 6 gab al Chwarizmi Regeln zur Losung an und bewies diese jeweils geometrisch durch quadratische Erganzung Er verwendete dabei zwar stets konkrete Zahlenbeispiele betonte aber die Allgemeingultigkeit der Uberlegungen 45 46 Das Vorgehen soll im Beispiel des Falls 5 erlautert werden bei dem al Chwarizmi feststellte dass es der einzige der sechs Falle ist bei dem keine genau eine oder genau zwei positive Losungen existieren konnen Alle anderen Falle besitzen hingegen stets eine eindeutig bestimmte Losung 47 Gegeben sei die Gleichung 2 x 2 100 20 x 58 displaystyle 2x 2 100 20x 58 nbsp Diese wird zunachst durch al dschabr umgeformt das bedeutet dass Terme die subtrahiert werden hier also 20 x displaystyle 20x nbsp auf beiden Seiten der Gleichung addiert werden sodass schliesslich nur noch Additionen in der Gleichung vorkommen im Beispiel ergibt sich 2 x 2 100 58 20 x displaystyle 2x 2 100 58 20x nbsp Der zweite Umformungsschritt al muqabala besteht darin gleichartige Terme auf der linken und rechten Seite der Gleichung auf einer Seite zusammenzufassen im Beispiel erhalt man 2 x 2 42 20 x displaystyle 2x 2 42 20x nbsp Division der Gleichung durch 2 liefert schliesslich die Normalform x 2 21 10 x displaystyle x 2 21 10x nbsp 48 Mit der von al Chwarizmi angegebenen Regel fur den Fall 5 konnen nun die beiden Losungen bestimmt werden 49 10 2 10 2 2 21 3 displaystyle frac 10 2 sqrt left frac 10 2 right 2 21 3 quad nbsp und 10 2 10 2 2 21 7 displaystyle quad frac 10 2 sqrt left frac 10 2 right 2 21 7 nbsp Weitere Entwicklung der Algebra im Islam Bearbeiten Die Ideen die al Chwarizmi in seinem Buch uber al dschabr und al muqabala vorstellte wurden von vielen islamischen Mathematikern aufgriffen kommentiert und vertieft 50 Thabit ibn Qurra 826 901 verfasste eine Abhandlung in der er die von al Chwarizmi anhand spezieller Zahlenbeispiele gezeigten Losungsformeln allgemein bewies 51 Er verwendete dafur zwei Satze aus Euklids Elementen und zeigte dass die dadurch bewiesenen geometrischen Losungen mit den durch algebraische Umformungen erhaltenen Formeln ubereinstimmen 52 Der vermutlich aus Agypten stammende Gelehrte Abu Kamil um 850 bis um 930 veroffentlichte ein sehr einflussreiches Buch mit dem Titel Algebra Die darin enthaltene Aufgabensammlung wurde beispielsweise gegen Ende des 12 Jahrhunderts von dem italienischen Mathematiker Leonardo von Pisa intensiv aufgegriffen 53 Abu Kamils Algebra die als Kommentar zu al Chwarizmis Werk gedacht war enthalt zahlreiche Fortschritte bei algebraischen Umformungen Er zeigte darin unter anderem Rechenregeln zum Ausmultiplizieren von Ausdrucken die die Unbekannte enthalten oder Rechenregeln fur Wurzeln wie etwa a b a b displaystyle sqrt a cdot sqrt b sqrt a cdot b nbsp Dabei fuhrte er sorgfaltige Beweise fur elementare Umformungen wie a x b x a b x 2 displaystyle ax cdot bx ab cdot x 2 nbsp 54 Der zweite Teil von Abu Kamils Algebra enthalt zahlreiche Aufgaben die den theoretischen ersten Teil illustrieren Eines der interessantesten Probleme zeigt laut John Lennart Berggren seinen virtuosen Umgang mit den Regeln der Algebra Abu Kamil betrachtete darin das nichtlineare Gleichungssystem 10 x y z displaystyle 10 x y z nbsp z 2 x 2 y 2 displaystyle z 2 x 2 y 2 nbsp x z y 2 displaystyle xz y 2 nbsp mit drei Unbekannten und gab ausfuhrlich die Berechnungsschritte an die schliesslich auf die Losung x 5 3125 50 displaystyle x 5 sqrt sqrt 3125 50 nbsp fuhren 55 In der Folgezeit kam es zu einer weiteren Arithmetisierung der Algebra das heisst ihre geometrischen Ursprunge traten in den Hintergrund und die rein algebraischen Rechengesetze wurden weiterentwickelt 56 Der persische Mathematiker al Karadschi 953 1029 betrachtete beliebige Potenzen der Unbekannten x displaystyle x nbsp sowie daraus gebildete Summen und Differenzen Er ging damit einen wichtigen Schritt in die Richtung einer Arithmetik fur Polynome scheiterte jedoch noch an einer allgemeingultigen Formulierung der Polynomdivision da ihm wie allen islamischen Mathematikern vor ihm das Konzept der negativen Zahlen fehlte 57 Erst bei as Samaw al etwa 70 Jahre spater findet sich unter anderem das Potenzgesetz x m x n x m n displaystyle x m cdot x n x m n nbsp fur beliebige positive und negative Exponenten m displaystyle m nbsp und n displaystyle n nbsp 58 As Samaw al konnte damit ein effizientes tabellarisches Verfahren angeben mit dem sich beliebige Polynomdivisionen ausfuhren lassen zum Beispiel berechnete er damit 59 20 x 6 2 x 5 58 x 4 75 x 3 125 x 2 96 x 94 140 x 1 50 x 2 90 x 3 20 x 4 2 x 3 5 x 5 10 x 1 displaystyle frac 20x 6 2x 5 58x 4 75x 3 125x 2 96x 94 140x 1 50x 2 90x 3 20x 4 2x 3 5x 5 10x 1 nbsp nbsp Eine Seite aus Omar Chayyams Arbeit uber die Losung kubischer Gleichungen mithilfe von KegelschnittenAuf dem Gebiet des Losens algebraischer Gleichungen griff der persische Wissenschaftler und Dichter Omar Chayyam 1048 1131 al Chwarizmis Klassifikation der quadratischen Gleichungen auf und erweiterte sie auf kubische Gleichungen also auf Gleichungen die die dritte Potenz der Unbekannten enthalten 60 Er zeigte dass sich diese auf eine von 25 Standardformen bringen lassen von denen 11 auf quadratische Gleichungen zuruckgefuhrt werden konnen Fur die ubrigen 14 Typen gab Omar Chayyam Verfahren an mit denen sich die Losungen geometrisch als Schnittpunkte von Kegelschnitten konstruieren lassen 61 Er druckte in seiner Abhandlung ausserdem den Wunsch aus wie bei den quadratischen Gleichungen auch bei den kubischen die Losung algebraisch durch Wurzelausdrucke berechnen zu konnen Dabei waren jedoch so Omar Chayyam weder er selbst noch irgendein anderer Algebraiker erfolgreich 62 Chayyams Wunsch sollte sich erst im Jahr 1545 mit der Veroffentlichung von Losungsformeln fur Gleichungen dritten Grades durch den italienischen Gelehrten Gerolamo Cardano erfullen 63 Trigonometrie Bearbeiten Trigonometrische Funktionen Bearbeiten Die Ursprunge und die ersten Anwendungen der Trigonometrie der Dreiecksmessung in der Antike lagen in der Astronomie Mathematische Texte die sich mit diesem Gebiet befassten waren daher meist einzelne Abschnitte in astronomischen Werken 64 Die umfassendste Zusammenstellung aller bis dahin gesammelten astronomischen Kenntnisse des antiken Griechenlands enthalt der Almagest von Ptolemaios um 100 n Chr bis nach 160 Die einzige Winkelfunktion die die griechischen Astronomen verwendeten war die einem Winkel bzw einem Kreisbogen a displaystyle alpha nbsp zugeordnete Sehnenlange chord a displaystyle operatorname chord alpha nbsp Entsprechend ist im Almagest eine ausfuhrliche Sehnentafel angegeben also eine Tabelle die in einer Spalte Winkel im Gradmass und in der anderen Spalte die zugehorigen Sehnenlangen enthalt 65 Die islamischen Astronomen und Mathematiker ubernahmen jedoch nicht die Sehnengeometrie der Griechen sondern einen anderen Ansatz der in der indischen Astronomie verwendet wurde die Sinusgeometrie In einem rechtwinkligen Dreieck ist sin a displaystyle sin alpha nbsp das Verhaltnis der Lange der dem Winkel a displaystyle alpha nbsp gegenuberliegenden Kathete zur Lange der Hypotenuse Zwischen dem Sinus und der Bogenlange besteht zwar mit sin a 1 2 chord 2 a displaystyle sin alpha tfrac 1 2 operatorname chord 2 alpha nbsp ein relativ einfacher Zusammenhang die direkte Beziehung des Sinus auf rechtwinklige Dreiecke bietet jedoch grosse theoretische und praktische Vorteile 66 67 Bereits seit dem 4 oder 5 Jahrhundert waren in Indien Sinustafeln in Gebrauch 68 Die Erweiterung der Sinusfunktion auf die heute verwendeten sechs trigonometrischen Funktionen Sinus Kosinus Tangens Kotangens Sekans und Kosekans ist eine Neuerung der islamischen Mathematik 69 Tangens und Kotangens wurden zuerst im Zusammenhang mit Schattenlangen eingefuhrt Ist 8 displaystyle theta nbsp der Hohenwinkel der Sonne uber dem Horizont dann ist tan 8 displaystyle tan theta nbsp die Schattenlange die ein waagrechter Stab der Lange 1 auf eine senkrechte Wand wirft ein senkrecht auf dem Boden stehender Stab Gnomon wirft hingegen einen Schatten der Lange cot 8 displaystyle cot theta nbsp Sekans und Kosekans entsprechen dann den zu den Schatten gehorigen Hypotenusen sind also gleich dem Abstand zwischen der Spitze des Gnomon und der des Schattens Wegen der einfachen Zusammenhange cos 8 sin 90 8 displaystyle cos theta sin 90 circ theta nbsp cot 8 tan 90 8 displaystyle cot theta tan 90 circ theta nbsp und csc 8 sec 90 8 displaystyle csc theta sec 90 circ theta nbsp genugt es fur die Praxis Tafeln fur Sinus Tangens und Sekans aufzustellen 70 Die Leistungsfahigkeit dieser neuen Konzepte zeigte sich erstmals bei Abu l Wafa der im 10 Jahrhundert das Additionstheorem des Sinus sin a b sin a cos b cos a sin b displaystyle sin alpha pm beta sin alpha cdot cos beta pm cos alpha cdot sin beta nbsp in seiner modernen Form formulierte und bewies Dieser Zusammenhang stellte eine Vereinfachung im Vergleich zu der bis dahin bekannten analogen Aussage fur Sehnenlangen dar 71 Ein ausserst wichtiger Satz der Trigonometrie der Sinussatz fur ebene Dreiecke wurde erstmals von dem persischen Gelehrten Nasir ad Din at Tusi im 13 Jahrhundert bewiesen 72 Damit war zum ersten Mal die Berechnung eines beliebigen Dreiecks aus drei Angaben zu seinen Winkeln oder Seiten moglich 73 Spharische Trigonometrie Bearbeiten nbsp Drei Punkte A B C auf einer Kugel bilden ein spharisches Dreieck mit Seiten a b c und Winkeln a b und g Die spharische Trigonometrie war wie auch im antiken Griechenland und in Indien in der islamischen Mathematik eng mit Fragestellungen der Astronomie verbunden Astronomische Objekte lassen sich als Punkte auf der Himmelskugel auffassen Die kurzeste Verbindung zweier Punkte auf dieser Kugel ist ein Bogen eines Grosskreises drei Punkte ergeben zusammen mit den sie verbindenden Grosskreisbogen ein spharisches Dreieck Die einzige allgemeine mathematische Berechnungsmoglichkeit fur Seitenlangen spharischer Dreiecke und Vierecke die den Griechen bekannt war beruhte auf einer Anwendung des Satzes von Menelaos Er ist benannt nach Menelaos von Alexandria der einige Jahrzehnte vor Ptolemaios lebte und soweit bekannt ist der erste Gelehrte war der sich mit spharischen Dreiecken beschaftigte 74 Bei Problemen in denen dieser Satz nicht oder nur schwierig anzuwenden war wurden ansonsten in der Astronomie praktische Mess und Naherungsverfahren eingesetzt etwa Kugelmodelle oder Astrolabien deren Funktionsweise darauf basiert dass die Himmelskugel durch stereografische Projektion auf eine Ebene abgebildet wird 75 76 Ein wichtiger Fortschritt der islamischen Mathematik der Berechnungen gegenuber dem Satz von Menelaos deutlich vereinfachte war der Sinussatz fur spharische Dreiecke Er wurde von Abu l Wafa und vermutlich unabhangig davon von al Biruni und einem seiner Lehrer formuliert und bewiesen 77 Damit stand zum ersten Mal eine Moglichkeit zu Verfugung um direkt Winkel und nicht nur Seiten spharischer Dreiecke zu berechnen 78 Der Satz besagt In einem spharischen Dreieck mit Winkeln a displaystyle alpha nbsp b displaystyle beta nbsp g displaystyle gamma nbsp und den Langen a displaystyle a nbsp b displaystyle b nbsp c displaystyle c nbsp der jeweils gegenuberliegenden Seiten gilt sin a sin a sin b sin b sin c sin g displaystyle frac sin a sin alpha frac sin b sin beta frac sin c sin gamma nbsp Insbesondere kann damit aus drei gegebenen Grossen ein spharisches Dreieck berechnet werden wenn eine Seite und ein gegenuberliegender Winkel gegeben sind 79 nbsp Spharisches Dreieck zur Bestimmung der GebetsrichtungDie spharische Trigonometrie ist nicht nur in der Astronomie von grosser Bedeutung sondern auch in der Geographie wenn bei Messungen und Berechnungen die Kugelgestalt der Erde berucksichtigt wird Bei al Biruni findet sich eine wichtige Anwendung fur die islamische Religion die Bestimmung der Qibla der Gebetsrichtung nach Mekka Al Biruni behandelte dieses Problem in einer Arbeit zur mathematischen Geographie mit dem Titel Bestimmung der Koordinaten von Stadten Er nahm darin an dass die geographische Lange und Breite einer Stadt B displaystyle mathrm B nbsp sowie die Lange und Breite von Mekka A displaystyle mathrm A nbsp gegeben sind In dem spharischen Dreieck B A P displaystyle mathrm BAP nbsp mit dem Nordpol P displaystyle mathrm P nbsp sind dann die beiden Seiten P A displaystyle mathrm PA nbsp und P B displaystyle mathrm PB nbsp sowie deren Zwischenwinkel bei P displaystyle mathrm P nbsp bekannt Da die dem gegebenen Winkel gegenuberliegende Seite unbekannt ist kann der Sinussatz nicht direkt angewendet werden Dieses Problem wurde heute zum Beispiel mit dem Kosinussatz gelost werden der jedoch al Biruni noch nicht zur Verfugung stand Stattdessen verwendete er Hilfsdreiecke und eine mehrfache Anwendung des Sinussatzes um den Winkel im Punkt B displaystyle mathrm B nbsp also die Qibla zu berechnen 80 Euklidische Geometrie Bearbeiten Die Elemente in denen der griechische Mathematiker Euklid um 300 v Chr die Geometrie seiner Zeit systematisch zusammengefasst hatte lagen im spaten 8 Jahrhundert in arabischer Ubersetzung vor und hatten einen sehr grossen Einfluss auf die islamischen Mathematiker 81 Aber auch die Abhandlung Uber Kugel und Zylinder von Archimedes und Apollonios Werk Konika uber Kegelschnitte waren Saulen auf die sich die Geometrie in den islamischen Landern stutzte 82 Ein beliebter Untersuchungsgegenstand war die Konstruktion regelmassiger Polygone mit Zirkel und Lineal Fur regelmassige Dreiecke Vierecke Funfecke und Funfzehnecke und die sich daraus durch Seitenverdopplung ergebenden regelmassigen Vielecke waren Konstruktion ausschliesslich mit Zirkel und Lineal bekannt dagegen lassen sich regelmassige Sieben und Neunecke nur konstruieren indem zusatzliche Hilfsmittel verwendet werden Abu l Wafa gab in seiner Arbeit Uber jene Teile der Geometrie die Handwerker benotigen unter anderem verschiedene Konstruktionen dieser beiden Falle unter Zuhilfenahme von Kegelschnitten oder durch sogenannte Einschiebung neusis an 83 Ein weiterer bedeutender Mathematiker der sich systematisch mit geometrischen Konstruktionen beschaftigte war Abu Sahl al Quhi um 940 bis um 1000 Er verfasste insbesondere eine Abhandlung uber den vollkommenen Zirkel ein Instrument mit dem Kegelschnitte gezeichnet werden konnen 84 Neben theoretischen Uberlegungen zur Konstruktion geometrischer Figuren waren Kegelschnitte auch fur praktische Anwendungen wie Sonnenuhren oder Brennspiegel von grosser Bedeutung Ibrahim ibn Sinan 908 946 ein Enkel von Thabit ibn Qurra gab in seiner Arbeit Uber das Zeichnen der drei Kegelschnitte verschiedene Verfahren zur Konstruktion der drei Kegelschnitttypen Ellipse Parabel und Hyperbel an 85 Von theoretischem und praktischem Interesse waren in der islamischen Mathematik auch geometrische Konstruktionen die durch Einschrankung der klassischen euklidischen Werkzeuge entstehen So verfasste zum Beispiel Abu l Wafa eine Arbeit die sich mit Konstruktionen mit Lineal und einem Zirkel mit fester Offnung auch eingerosteter Zirkel genannt beschaftigte Er zeigte darin etwa wie man mit diesen Werkzeugen eine Strecke in beliebig viele gleich grosse Abschnitte teilen kann oder Quadrate und regelmassige Funfecke konstruieren kann 86 Thabit ibn Qurra verallgemeinerte den Satz des Pythagoras fur beliebige Dreiecke nbsp Euklids Parallelenaxiom Wenn die Summe a b der Innenwinkel kleiner als 180 ist dann schneiden sich die Geraden h und k in einem Punkt S der auf der gleichen Seite von g liegt auf der die beiden Winkel liegen Ein rein theoretisches Problem mit dem sich mehrere islamische Mathematiker intensiv beschaftigten war die Frage welche Rolle das Parallelenpostulat im axiomatischen Aufbau der euklidischen Geometrie spielt Euklid verwendete in seinen Elementen den modernen Aufbau einer mathematischen Theorie indem er ausgehend von Definitionen und Axiomen also von Aussagen die ohne Beweis als wahr angenommen werden Theoreme bewies Eine besondere Rolle spielte dabei das Parallelenaxiom das wegen seiner relativen Kompliziertheit von Anfang an als nicht offensichtlich betrachtet wurde Entsprechend gab es schon in der Antike zahlreiche Versuche diese Aussage mithilfe der ubrigen Axiome zu beweisen 87 88 So versuchte beispielsweise auch Alhazen um 965 bis nach 1040 sich diesem Problem durch eine Umformulierung des Konzepts paralleler Geraden zu nahern Omar Chayyam ausserte sich daruber spater ablehnend weil er Alhazens Verwendung einer sich bewegenden Geraden fur nicht offensichtlich hielt und formulierte selbst ein neues Postulat das er anstelle des euklidischen setzte Chayyam untersuchte auch als Erster das Saccheri Viereck Im 13 Jahrhundert griff Nasir ad Din at Tusi die Beweisversuche seiner Vorganger auf und fugte diesen weitere hinzu 89 Seit dem 19 Jahrhundert ist bekannt dass das Parallelenaxiom von den anderen Axiomen unabhangig ist also nicht bewiesen werden kann Alle Versuche die dazu seit der Antike unternommen worden waren waren also fehlerhaft oder enthalten Zirkelschlusse 90 Kombinatorik und Zahlentheorie Bearbeiten Die altindischen Resultate in der Kombinatorik wurden von den islamischen Mathematikern ubernommen Es gab vereinzelt auch eigene Weiterentwicklungen zu diesem Teilgebiet 91 Aussagen uber Anzahlen oder allgemein uber naturliche Zahlen konnen oft durch das Prinzip der vollstandigen Induktion bewiesen werden In Arbeiten islamischer Mathematiker finden sich einige Uberlegungen die alle wichtigen Bestandteile dieser Beweismethode beinhalten So zeigte al Karadschi im Zusammenhang mit Potenzsummen die Formel i 1 n i 3 i 1 n i 2 displaystyle sum i 1 n i 3 left sum i 1 n i right 2 nbsp Er fuhrte den Induktionsschritt zwar an dem konkreten Beispiel n 10 displaystyle n 10 nbsp aus sein Vorgehen dabei war jedoch unabhangig von seiner Wahl fur n displaystyle n nbsp 92 93 Bei al Karadschi und noch deutlicher bei as Samaw al finden sich Uberlegungen die wesentliche Schritte zu einem Beweis fur den binomischen Lehrsatz x y n k 0 n n k x n k y k displaystyle x y n sum k 0 n binom n k x n k y k nbsp nbsp Pascalsches Dreieck zur Bestimmung der Binomialkoeffizientendurch vollstandige Induktion enthalten auch wenn die mathematischen Ausdrucksmoglichkeiten der damaligen Zeit nicht ausreichten eine derart allgemeine Aussage auch nur zu formulieren Fur die Berechnung der Binomialkoeffizienten n k displaystyle tbinom n k nbsp verwendeten al Karadschi und as Samaw al dabei lange vor Blaise Pascal das pascalsche Dreieck 94 95 Der aus al Andalus stammende Mathematiker Ibn Munim gestorben 1228 leistete bedeutende Betrage zur Kombinatorik In seinem Buch Fiqh al hisab Rechengesetze ging er von der Aufgabe aus die Anzahl aller in der arabischen Sprache moglichen Worter mit maximal 10 Buchstaben zu bestimmen Er naherte sich diesem recht anspruchsvollen Problem es sind unter anderem bei der Wortbildung die Regeln zu beachten wie Konsonanten und Vokale aufeinanderfolgen mussen uber verschiedene Einzelprobleme So bestimmte er zunachst die Anzahl unterschiedlicher farbiger Quasten die entstehen wenn man aus n displaystyle n nbsp moglichen Farben k displaystyle k nbsp verschiedene Farben auswahlt Uber die Beziehungen der dabei auftretenden Binomialkoeffizienten siehe auch Kombination Kombinatorik gelang es ihm schliesslich rekursiv die Anzahl moglicher Worter fester Lange aus den Anzahlen kurzerer Worter zu bestimmen 96 97 Neben magischen Quadraten 98 und figurierten Zahlen 99 beschaftigte sich die islamische Zahlentheorie auch mit vollkommenen Zahlen und ihrer Verallgemeinerung den befreundeten Zahlen Zwei Zahlen heissen befreundet wenn jede gleich der Summe der echten Teiler der anderen ist Seit der Antike war nur ein einziges Beispiel das Paar 220 und 284 aber keine allgemeine mathematische Aussage uber befreundete Zahlen bekannt Im 9 Jahrhundert konnte Thabit ibn Qurra ein Bildungsgesetz siehe Satz von Thabit ibn Qurra angeben und beweisen 100 Mit dessen Hilfe fand al Farisi im spaten 13 Jahrhundert ein weiteres Paar namlich 17 296 und 18 416 101 Niedergang und Nachwirkung BearbeitenIm 9 und 10 Jahrhundert hatten Naturwissenschaften und Philosophie im islamischen Kulturraum den Hohepunkt ihrer Entwicklung erreicht Zu dieser Zeit entstanden dort eigenstandige Hochschulen die Madrasas die ihren Schulern neben religiosem Wissen zunachst auch eingehende naturwissenschaftliche Kenntnisse vermittelten 102 Im christlichen Europa waren dagegen seit der Spatantike viele Werke verloren gegangen oder in Vergessenheit geraten Die mathematische und naturwissenschaftliche Bildung befand sich im europaischen Fruhmittelalter auf einem Tiefpunkt 103 Ab dem 10 Jahrhundert veranderte sich die Einstellung massgeblicher islamischer Rechtsgelehrter zur aus der hellenistischen Philosophie weiterentwickelten neuplatonisch gepragten islamischen Philosophie und den hieraus abgeleiteten ethischen Normen Empirische Forschung als Quelle der Erkenntnis und Weg zu ethischer und religioser Normenfindung wurde als im Gegensatz zur islamischen Rechts oder Religionswissenschaft stehend wahrgenommen 104 und galt nur noch als private Beschaftigung einzelner Gelehrter 105 Die Mehrzahl der Glaubigen sollte sich von den ethischen Grundsatzen der Scharia leiten lassen 105 Den Abschluss dieser Entwicklung bildet das Werk des bedeutenden Rechtsgelehrten und Mystikers al Ghazali 1058 1111 106 der die Philosophie Ibn Sinas und anderer hellenistisch gepragter muslimischer Wissenschaftler als theistisch und nicht mit der islamischen Theologie vereinbar zuruckwies 107 108 Die Madrasas verlegten entsprechend ihre Schwerpunkte nach und nach auf die juristische und theologische Ausbildung wahrend die naturwissenschaftliche Forschung und infolgedessen auch eine mathematische Wissenschaft die uber elementare angewandte Mathematik hinausging ihren fruheren Rang verlor 104 Daruber hinaus trugen politische Ereignisse wie die Reconquista im islamischen Westen im Osten die Einwanderung der Seldschuken sowie der Mongolensturm dem im Jahr 1258 auch Bagdad unterlag zum Ende der Blutezeit der arabischsprachigen Wissenschaft im islamischen Kulturraum bei und somit indirekt auch zum Niedergang der wissenschaftlich betriebenen Mathematik 109 Mit Ausnahme der beiden bedeutenden persischen Universalgelehrten Nasir ad Din at Tusi 1201 1274 und Dschamschid Masʿud al Kaschi 1380 1429 brachte die islamische Kultur in der Folgezeit kaum noch einflussreiche Mathematiker hervor 110 111 Zur Zeit des Niedergangs der exakten Wissenschaften in den Landern des Islam hatte die mathematische Forschung im hoch und spatmittelalterlichen Europa bereits wieder neuen Schwung aufgenommen Im Zuge der Ruckeroberung Spaniens und Siziliens wurden die Bibliotheken zuvor islamischer Stadte fur westeuropaische Wissenschaftler frei zuganglich die dort in arabischer Ubersetzung bewahrten antiken Texte wurden ebenso wie die Werke arabischsprachiger Gelehrter in die lateinische Sprache ubersetzt 110 Insbesondere im 1085 eroberten Toledo entfaltete sich eine rege Ubersetzungstatigkeit arabischer Schriften 112 Auf dem Umweg uber die arabische Sprache bekam auf diese Weise das westliche Europa erstmals wieder Zugang zu den klassischen Werken der antiken Mathematik allen voran auf Euklids Elemente die noch lange Zeit das wichtigste Mathematikwerk uberhaupt blieben Aber auch die Schriften zum Dezimalsystem und zur Algebra die von Anfang an als Errungenschaften der islamischen Mathematik galten wurden wiederholt ubersetzt und immer wieder kommentiert 113 Die Arithmetik und Algebra al Chwarizmis aber auch Abu Kamils Arbeiten wurden von Leonardo von Pisa aufgegriffen und in seinem Hauptwerk Liber abbaci weitergefuhrt As Samaw als fortgeschrittene Uberlegungen zur Algebra oder auch Omar Chayyams mathematische Forschung waren jedoch wahrend der Renaissance unbekannt und mussten neu erarbeitet werden Ob die Fortschritte in der Kombinatorik wie etwa das pascalsche Dreieck der Binomialkoeffizienten aus der islamischen Mathematik ubernommen wurden oder ob sie unabhangig davon entwickelt wurden ist unklar Im Bereich der Geometrie existiert hingegen fur ein islamisches Werk uber spharische Trigonometrie das insbesondere den Sinussatz enthalt eine lateinische Ubersetzung aus dem 12 Jahrhundert 110 Forschungsgeschichte BearbeitenWahrend die Schriften der islamischen Mathematiker im europaischen Hoch und Spatmittelalter in hohem Ansehen standen anderte sich die Einstellung dazu im Laufe der Renaissance Die mathematische Forschung konzentrierte sich nun vor allem auf die Ubersetzung und Kommentierung der antiken griechischen Schriften die nun nach und nach wieder in lateinischer oder ihrer originalen Sprache verfugbar wurden die Fortschritte der islamischen Mathematik wurden hingegen vernachlassigt und gerieten teilweise in Vergessenheit Das fuhrte in den folgenden Jahrhunderten bei der Mehrzahl der Mathematiker und Mathematikhistoriker zu einer eurozentrischen Sichtweise die eine direkte Entwicklungslinie ausgehend von der griechischen Mathematik hin zur modernen westlichen Mathematik konstruierte 114 Die Leistungen der islamischen Mathematiker wurden erst im 19 Jahrhundert von westlichen Mathematikhistorikern wiederentdeckt Hatte Jean Etienne Montucla in seiner umfassenden Histoire des mathematiques 1758 noch geschrieben dass die arabischsprachigen Mathematiker sich nur mit Gleichungen zweiten Grades befasst hatten 115 wies Franz Wopcke 1851 in seiner Dissertation uber die Algebra des Omar Chayyam nach dass dieser systematisch Gleichungen dritten Grades behandelt hatte Er veroffentlichte Ubersetzungen bislang unbekannter mathematischer Manuskripte beispielsweise der Algebra des al Karadschi Zusammen mit Jean Jacques und Louis Pierre Eugene Sedillot sowie Joseph Toussaint Reinaud gilt er als Begrunder der wissenschaftsgeschichtlichen Forschung zur islamischen Mathematik In zahlreichen Arbeiten befasste sich Eilhard Wiedemann mit der Geschichte der arabischen Wissenschaften insbesondere der Astronomie und der dieser zugrunde liegenden Mathematik Endgultig uberwand George Sarton in seiner Introduction to the history of science 1927 die eurozentristische Sicht und pragte das moderne Verstandnis einer bedeutenden Rolle der arabischsprachigen Wissenschaft fur die Bewahrung und eigenstandige Weiterentwicklung des antiken Wissens ebenso wie fur die Wissensvermittlung nach Europa 116 Zeitgenossische Mathematikhistoriker wie beispielsweise Roshdi Rashed John Lennart Berggren oder Jan Hogendijk beschaftigen sich intensiv mit der Mathematik der islamischen Blutezeit so dass heute ein klareres Bild uber die wissenschaftlichen Fortschritte dieser Epoche vorliegt 114 Literatur BearbeitenJ Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 J Lennart Berggren Episodes in the Mathematics of Medieval Islam 2 Auflage Springer New York 2016 ISBN 978 1 4939 3778 3 Franka Miriam Bruckler Geschichte der Mathematik kompakt Das Wichtigste aus Arithmetik Geometrie Algebra Zahlentheorie und Logik Springer 2017 ISBN 978 3 662 55351 0 Helmuth Gericke Mathematik in Antike und Orient Springer Berlin Heidelberg New York Tokyo 1984 ISBN 3 540 11647 8 Abschnitt 3 3 Mathematik in den Landern des Islam Dietmar Herrmann Mathematik im Mittelalter Die Geschichte der Mathematik des Abendlands mit ihren Quellen in China Indien und im Islam Springer Berlin Heidelberg 2016 ISBN 978 3 662 50289 1 Kap 4 Mathematik des Islam bis 1400 Luke Hodgkin A History of Mathematics From Mesopotamia to Modernity Oxford University Press New York 2005 ISBN 0 19 852937 6 5 Islam neglect and discovery Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 Chapter 9 The Mathematics of Islam Fuat Sezgin Geschichte des arabischen Schrifttums Band V Mathematik Bis ca 430 H Brill Leiden 1974 ISBN 90 04 04153 2 Fuat Sezgin Wissenschaft und Technik im Islam I Institut fur Geschichte der Arabisch Islamischen Wissenschaften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 8298 0067 3 ibttm org PDF abgerufen am 27 Mai 2018 Hans Wussing 6000 Jahre Mathematik Eine kulturgeschichtliche Zeitreise 1 Von den Anfangen bis Leibniz und Newton Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 77189 0 Kap 5 Mathematik in den Landern des Islam Weblinks BearbeitenIndex of Islamic mathematics In MacTutor History of Mathematics archive University of St Andrews Februar 2016 abgerufen am 28 Marz 2018 englisch Jan Hogendijk Bibliography of Mathematics in Medieval Islamic Civilization 13 Januar 1999 abgerufen am 6 Mai 2018 englisch Einzelnachweise Bearbeiten Hans Wussing 6000 Jahre Mathematik Eine kulturgeschichtliche Zeitreise 1 Von den Anfangen bis Leibniz und Newton Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 77189 0 S 222 Dietmar Herrmann Mathematik im Mittelalter Die Geschichte der Mathematik des Abendlands mit ihren Quellen in China Indien und im Islam Springer Berlin Heidelberg 2016 ISBN 978 3 662 50289 1 S 139 a b Heinz Wilhelm Alten et al 4000 Jahre Algebra Geschichte Kulturen Menschen 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 38238 3 S 156 Hans Wussing 6000 Jahre Mathematik Eine kulturgeschichtliche Zeitreise 1 Von den Anfangen bis Leibniz und Newton Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 77189 0 S 223 Heinz Wilhelm Alten et al 4000 Jahre Algebra Geschichte Kulturen Menschen 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 38238 3 S 157 f a b Dietmar Herrmann Mathematik im Mittelalter Die Geschichte der Mathematik des Abendlands mit ihren Quellen in China Indien und im Islam Springer Berlin Heidelberg 2016 ISBN 978 3 662 50289 1 S 143 Heinz Wilhelm Alten et al 4000 Jahre Algebra Geschichte Kulturen Menschen 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 38238 3 S 158 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 2 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 5 Dietmar Herrmann Die antike Mathematik Eine Geschichte der griechischen Mathematik ihrer Probleme und Losungen Springer Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 37611 5 S 406 f Fuat Sezgin Wissenschaft und Technik im Islam I Institut fur Geschichte der Arabisch Islamischen Wissenschaften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 8298 0067 3 S 9 Hans Wussing 6000 Jahre Mathematik Eine kulturgeschichtliche Zeitreise 1 Von den Anfangen bis Leibniz und Newton Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 77189 0 S 97 100 a b Franka Miriam Bruckler Geschichte der Mathematik kompakt Das Wichtigste aus Arithmetik Geometrie Algebra Zahlentheorie und Logik Springer 2017 ISBN 978 3 540 76687 2 S 16 Hans Wussing 6000 Jahre Mathematik Eine kulturgeschichtliche Zeitreise 1 Von den Anfangen bis Leibniz und Newton Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 77189 0 S 241 Fuat Sezgin Wissenschaft und Technik im Islam I Institut fur Geschichte der Arabisch Islamischen Wissenschaften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 8298 0067 3 S 13 Hans Wussing 6000 Jahre Mathematik Eine kulturgeschichtliche Zeitreise 1 Von den Anfangen bis Leibniz und Newton Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 77189 0 S 237 Menso Folkerts Die alteste lateinische Schrift uber das indische Rechnen nach al Ḫwarizmi Bayerische Akademie der Wissenschaften Munchen 1997 ISBN 978 3 7696 0108 4 Kurt Vogel Mohammed ibn Musa Alchwarizmi s Algorismus das fruheste Lehrbuch zum Rechnen mit indischen Ziffern Nach der einzigen lateinischen Handschrift Cambridge Un Lib Ms Ii 6 5 in Faksimile mit Transkription und Kommentar herausgegeben von Kurt Vogel O Zeller Aalen 1968 hathitrust org abgerufen am 30 Oktober 2019 John N Crossley Alan S Henry Thus Spake al Khwarizmi A Translation of the Text of Cambridge University Library Ms Ii vi 5 In Historia Mathematica Band 17 Nr 2 1990 S 103 131 doi 10 1016 0315 0860 90 90048 I Franka Miriam Bruckler Geschichte der Mathematik kompakt Das Wichtigste aus Arithmetik Geometrie Algebra Zahlentheorie und Logik Springer 2017 ISBN 978 3 540 76687 2 S 17 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 33 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 35 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 34 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 39 a b J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 42 a b J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 40 f Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 270 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 270 Bruckler Franka Miriam Geschichte der Mathematik kompakt Das Wichtigste aus Analysis Wahrscheinlichkeitstheorie angewandter Mathematik Topologie und Mengenlehre Springer Verlag 2017 ISBN 978 3 662 55573 6 S 94 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 112 f Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 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ISBN 978 3 662 50289 1 S 157 159 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 8 Louis Charles Kapinski Robert of Chester s Latin translation of the Algebra of al Khowarizmi Macmillan New York 1915 S 16 wilbourhall org PDF abgerufen am 30 Oktober 2019 Hans Wussing 6000 Jahre Mathematik Eine kulturgeschichtliche Zeitreise 1 Von den Anfangen bis Leibniz und Newton Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 77189 0 S 239 Dietmar Herrmann Mathematik im Mittelalter Die Geschichte der Mathematik des Abendlands mit ihren Quellen in China Indien und im Islam Springer Berlin Heidelberg 2016 ISBN 978 3 662 50289 1 S 156 161 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 113 Heinz Wilhelm Alten et al 4000 Jahre Algebra Geschichte Kulturen Menschen 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 38238 3 S 176 Franka Miriam Bruckler Geschichte der Mathematik 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Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 115 119 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 119 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 120 f J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 121 123 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 279 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 123 125 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 125 127 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 127 129 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u 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Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 149 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 146 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 307 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 147 149 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 149 153 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 315 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 153 156 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 175 177 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 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02361 3 S 164 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 85 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 93 97 J Lennart Berggren Mathematik im mittelalterlichen Islam Springer Heidelberg u a 2011 ISBN 978 3 540 76687 2 S 97 104 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 301 Christoph J Scriba Peter Schneider 5000 Jahre Geometrie Geschichte Kulturen Menschen 3 Auflage Springer Heidelberg u a 2010 ISBN 978 3 642 02361 3 S 173 f Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 301 303 Franka Miriam Bruckler Geschichte der Mathematik kompakt Das Wichtigste aus Arithmetik Geometrie Algebra Zahlentheorie und Logik Springer 2017 ISBN 978 3 540 76687 2 S 92 97 Bruckler Franka Miriam Geschichte der Mathematik kompakt Das Wichtigste aus Analysis Wahrscheinlichkeitstheorie angewandter Mathematik Topologie und Mengenlehre Springer Verlag 2017 ISBN 978 3 662 55573 6 S 68 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 282 f Heinz Wilhelm Alten et al 4000 Jahre Algebra Geschichte Kulturen Menschen 2 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2014 ISBN 978 3 642 38238 3 S 183 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 285 287 J L Berggren Episodes in the Mathematics of Medieval Islam 2 Auflage Springer New York 2016 ISBN 978 1 4939 3778 3 S 140 143 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 292 294 J L Berggren Episodes in the Mathematics of Medieval Islam 2 Auflage Springer New York 2016 ISBN 978 1 4939 3778 3 S 236 242 J L Berggren Episodes in the Mathematics of Medieval Islam 2 Auflage Springer New York 2016 ISBN 978 1 4939 3778 3 S 228 243 J L Berggren Episodes in the Mathematics of Medieval Islam 2 Auflage Springer New York 2016 ISBN 978 1 4939 3778 3 S 226 228 Franka Miriam Bruckler Geschichte der Mathematik kompakt Das Wichtigste aus Arithmetik Geometrie Algebra Zahlentheorie und Logik Springer 2017 ISBN 978 3 540 76687 2 S 144 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 295 Muhammad Qasim Zaman Transmitters of authority and ideas across cultural boundaries eleventh to eighteenth century In Michael Cook Hrsg The new Cambridge history of Islam 3 Auflage Cambridge University Press Cambridge UK 2010 ISBN 978 0 521 51536 8 S 600 603 Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 325 a b Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 267 a b Albert Hourani Die Geschichte der arabischen Volker Weitererzahlt bis zum Arabischen Fruhling von Malise Ruthven S Fischer Frankfurt 2014 ISBN 978 3 10 403359 4 S 121 Die Philosophie blieb zwar lebendig wurde jedoch zur Privatangelegenheit haufig von Medizinern der man mit Vorsicht nachging und die oft Misstrauen erregte Hunt Janin The pursuit of learning in the Islamic world 610 2003 McFarland Jefferson NC u a 2007 ISBN 978 0 7864 2904 2 S 83 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche W Montgomery Watt The Faith and Practice of Al Ghazali George Allen and Unwin Ltd London 1953 ghazali org abgerufen am 21 Mai 2018 He was the leader in Islam s supreme encounter with Greek philosophy that encounter from which Islamic theology emerged victorious and enriched and in which Arabic Neoplatonism received a blow from which it did not recover ʻAbd Elṣamad ʻAbd Elḥamid Einfuhrung In Abu Ḥamid Muḥammad al Ghazali Elschazli Das Kriterium des Handelns Aus dem Arab ubers mit einer Einl mit Anm und Indices hrsg von ʻ Abd Elṣamad ʻ Abd Elḥamid Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2006 ISBN 3 534 19039 4 S 59 Al Ghazali will daher zeigen wie unannehmbar und grundlos der Versuch ist die islamische Ethik mit der griechischen zu verbinden denn ein wichtiges Merkmal der islamischen Ethik im Gegensatz zur griechischen ist der Glaube an Gott und an das Jenseits mit allen Verpflichtungen die damit verbunden sind Weder Platon und Aristoteles sprechen von einer solchen Beziehung noch die islamischen Philosophen Wolfgang Hein Die Mathematik im Mittelalter Von Abakus bis Zahlenspiel WBG Darmstadt 2010 ISBN 978 3 534 23121 8 S 136 f a b c Victor J Katz A History of Mathematics An Introduction 3 Auflage Addison Wesley Pearson Boston u a 2009 ISBN 978 0 321 38700 4 S 317 Wolfgang Hein Die Mathematik im Mittelalter Von Abakus bis Zahlenspiel WBG Darmstadt 2010 ISBN 978 3 534 23121 8 S 137 Hans Wussing 6000 Jahre Mathematik Eine kulturgeschichtliche Zeitreise 1 Von den Anfangen bis Leibniz und Newton Springer Berlin Heidelberg 2008 ISBN 978 3 540 77189 0 S 277 Wolfgang Hein Die Mathematik im Mittelalter Von Abakus bis Zahlenspiel WBG Darmstadt 2010 ISBN 978 3 534 23121 8 S 143 a b Luke Hodgkin A History of Mathematics From Mesopotamia to Modernity Oxford University Press New York 2005 ISBN 978 0 19 852937 8 S 102 Jean Etienne Montucla Histoire des mathematiques Band 1 Paris 1758 S 359 f bnf fr abgerufen am 27 Mai 2018 Fuat Sezgin Wissenschaft und Technik im Islam I Institut fur Geschichte der Arabisch Islamischen Wissenschaften Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 8298 0067 3 S 2 nbsp Dieser Artikel wurde am 25 Mai 2018 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mathematik in der Blutezeit des Islam amp oldid 232633311