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Die mongolische Eroberung Bagdads fand am 10 Februar 1258 statt Die Mongolen unter Hulegu eroberten und zerstorten die Hauptstadt der abbasidischen Kalifen Hulegus Ziel war es den Nahen Osten unter die feste Kontrolle des Mongolenreiches zu bringen Der Kalif sollte dabei eigentlich als Vasall dienen 6 doch aufgrund seiner Verweigerung der Gefolgschaft sollte Hulegu auf Befehl des Grosskhans Mongke die Abbasiden beseitigen Eroberung BagdadsTeil von MongolensturmHulegus Armee belagert die Stadtmauern BagdadsDatum 29 Januar 1258 bis 10 Februar 1258Ort BagdadAusgang Mongolischer SiegFolgen Plunderung und Zerstorung Bagdads Ende des abbasidischen Kalifats KonfliktparteienMongolisches Reich Ilchanat AbbasidenBefehlshaberHuleguGuo KanArghun AghaBaijuBuqa TemurSunitaiKitbukhaKoke Ilge 1 Kalif al Musta simMujaheduddinSulaiman SchahQarasunqurTruppenstarke120 000 2 bis 150 000 3 Mann darunter 40 000 Mongolen 4 georgische Infanterie 12 000 armenische Kavallerie 2 1 000 chinesische Artillerie 3 und turkische und persische Soldaten 50 000 MannVerlusteNicht bekannt relativ gering 50 000 Soldaten mehr als 100 000 Zivilisten nicht arabische Quellen 2 000 000 Zivilisten Arabische Quellen 5 Nach der Belagerung und Einnahme war Bagdad total zerstort Schatzungen der zivilen Opfer reichen von 100 000 bis eine Million Die Stadt wurde geplundert und niedergebrannt Kulturguter und Bibliotheken wurden zerstort Uberreste der Zerstorungen fanden sich teilweise im Fluss wieder Im Ergebnis wurde Bagdad fur lange Zeit bedeutungslos und die Einnahme der Stadt wurde als der Endpunkt der Blutezeit des Islam angesehen 7 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte und Ausgangssituation 1 1 Das Vordringen der Mongolen in den Nahen Osten 1 2 Diplomatische Kontakte zwischen Mongolen und Abbasiden 1 3 Bagdad und das Abbasidenkalifat im 13 Jahrhundert 2 Die Belagerung 3 Zerstorungen und Massaker 4 Folgen und Bedeutung 4 1 Das Ende des Kalifats von Bagdad 4 2 Bagdad unter mongolischer Herrschaft 4 3 Landwirtschaftlicher Niedergang im Irak 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksVorgeschichte und Ausgangssituation BearbeitenDas Vordringen der Mongolen in den Nahen Osten Bearbeiten Die Mongolen hatten in nur kurzer Zeit viele Lander erobert und tributpflichtig gemacht und ein Ende der Expansion war nicht in Sicht Der Mongolenherrscher Mongke Khan beauftragte nach seiner Machtubernahme seinen Bruder Kublai mit der Eroberung Chinas und seinen Bruder Hulegu mit der Eroberung des Westens Im Iran stellte sich den Mongolen die militante Sekte der Assassinen in den Weg Die Assassinen hatten mehrere Festungen im Elburs Gebirge im Nordiran und in Syrien unter ihrer Kontrolle Hulegu wurde fur seine Feldzuge eine grosse Armee ein Funftel der gesamten Armee ubergeben Jeder zehnte Krieger des Reiches sollte mit Hulegu ziehen was wohl einer Starke von etwa 150 000 Mann entsprach Hulegu brach 1253 auf und erreichte bedingt durch den riesigen Tross erst 1255 Samarqand in Transoxanien Dort versammelte er alle Vasallen und schickte weitere Briefe an andere Herrscher die sich unterwerfen sollten um mit ihm gegen die Feinde zu ziehen Als Reaktion auf die mongolische Invasion des Irans beauftragte der Fuhrer der Assassinen in Alamut Ala ad Din Muhammad III b Hasan herrschte 1221 1255 Attentater Mongke Khan und den General Kitbukha zu ermorden Doch das Vorhaben scheiterte Hulegu griff daraufhin die Assassinen an und konnte nach der Zerstorung mehrerer Festungen am 20 Dezember 1256 schliesslich Alamut einnehmen Die Burg wurde geschleift und der Fuhrer der Assassinen mittlerweile Rukn ad Din Churschah wurde 1257 hingerichtet Diplomatische Kontakte zwischen Mongolen und Abbasiden Bearbeiten Der Kalif an Nasir li Din Allah r 1180 1225 soll versucht haben sich mit Dschingis Khan gegen die Bedrohung durch den Choresm Schah Muhammad II zu verbunden 8 Der Kalif soll eine Gesandtschaft und eventuell gefangene Kreuzfahrer zu den Mongolen geschickt haben 9 Gemass der Geheimen Geschichte der Mongolen sollen schon Dschingis Khan und sein Nachfolger Ogedei Khan den Befehl zum Angriff auf Bagdad gegeben haben 10 1236 griff eine Armee unter General Chormaqan die Stadt Erbil am nordlichen Rand des Kalifats an 11 Danach unternahmen die Mongolen fast jahrlich Raubzuge gegen Erbil und kamen bis an die Stadtmauern Bagdads 12 13 1238 und 1245 besiegte die kalifische Armee Abteilungen der Mongolen 14 15 Trotz dieser Siege hoffte der Kalif auf eine Einigung mit den Mongolen und schickte ihnen 1241 einen grossen Tribut 12 Gesandte des Kalifen waren bei den Kronungen Guyuk Khans 1246 und Mongke Khans 1251 dabei 16 17 Guyuk Khan bestand darauf dass der Kalif personlich nach Karakorum kommen und sich vollig den Mongolen unterwerfen sollte Guyuk Khan und Mongke Khan machten die Unfahigkeit Baijus des Nachfolgers Chormaqans fur den Widerstand des Kalifats verantwortlich Nachdem die Assassinen beseitigt waren hielt sich Hulegu in Hamadan auf Von dort aus sandte er dem amtierenden Kalifen al Musta sim Briefe mit der Aufforderung sich als Vasall den Mongolen zu unterwerfen Schon seit 1232 weigerten sich die Kalifen den Mongolen zu folgen Ursprunglich so Raschid ad Din wollte al Musta sim wohl den Wunschen der Mongolen folgen wurde aber von seinen Ratgebern umgestimmt Dem Kalifen wurde von mehreren Leuten Unfahigkeit und mangelnde Kompetenz vorgeworfen Er verkannte die gefahrliche Lage denn nun stand im Gegensatz zu fruher eine grosse Eroberungsarmee gegen die Stadt Bagdad und das Abbasidenkalifat im 13 Jahrhundert Bearbeiten Die Abbasiden hatten 751 die erste Kalifendynastie der Umayyaden von Damaskus gesturzt die seit 661 uber das Arabische Reich Islamisches Kalifat geherrscht hatte 18 Das Machtzentrum verschob sich zunachst von Arabien nach Syrien dann unter den Abbasiden nach Mesopotamien Ab etwa der Mitte des 8 Jahrhunderts verselbstandigten sich innerhalb des Islamischen Kalifats besonders an der Peripherie des Reichs durch die Schwache der Kalifen in Bagdad lokale Machthaber die zuvor als Gouverneure im Namen des Kalifen die ihnen unterstehenden Provinzen verwaltet hatten und grundeten nun als Landesherren ihre eigenen Dynastien Der Kalif war zwischenzeitlich im Zentrum seines Reichs zu einer Marionette in der Hand seiner Militarsklaven bzw Warlords oder fremder Dynastien wie der iranischen Buyyiden oder turkischen Seldschuken geworden hatte aber als Symbolfigur noch eine grosse Bedeutung in der islamischen Welt Doch ab dem 12 Jahrhundert im Zuge des Niedergangs der Seldschuken konnten die Kalifen immer mehr ihrer ehemaligen Macht zuruckgewinnen und agierten immer selbstandiger Neben ihrer geistlichen Autoritat gewannen sie auf dem Gebiet des heutigen Iraks wieder weltliche Macht Auf seinem Hohepunkt hatte Bagdad eine Bevolkerung von fast einer Million und wurde von 60 000 Soldaten verteidigt Es war das Zentrum der islamischen Welt Doch Bagdad wurde durch Uberflutungen 1243 1248 1253 1255 und am schlimmsten 1256 und Feuer beschadigt und die Konkurrenz zwischen den sunnitisch arabischen und den schiitisch persischen Einwohnern schlug ab und an in Gewalt um trotzdem war die Stadt immer noch reich und kulturell wichtig Das Zentrum der Stadt hatte sich von der Kreisstadt des Stadtegrunders al Mansurs nach Osten direkt an den Tigris verlagert wo der neue Kalifenpalast stand Dieser ostliche Teil Bagdads al Sarqiya war dichter besiedelt und Heimat der meist sunnitischen Araber Dort standen neben dem Kalifenpalast verschiedene Moscheen Palaste und Garten Das Viertel war von einer Mauer umgeben Im Westen al Ḡarbiya lebten vornehmlich Schiiten Ost und West waren nur uber zwei Brucken miteinander verbunden Viele Flachen der Stadt lagen brach und wust und wurden nicht wieder aufgebaut Die Belagerung BearbeitenDas riesige Heer Hulegus bestand aus drei Teilheeren Der nordliche Teil unter dem Kommando Baijus kam aus Anatolien uber Erbil und uberquerte am 16 Januar 1258 19 bei Tikrit den Tigris und naherte sich Bagdad vom Westen Hulegu selbst startete mit seinem Heer vom Hamadan und kam uber Kermanschah Hulwan von Osten her auf Bagdad zu Die sudliche Gruppe zog uber Lorestan gegen Bagdad 20 In Hulegus Armee waren unter anderem Generale wie Arghun Aqa von den Oiraten Baiju Buqa Temur der Chinese Guo Kan der Dschalaiyr Koke Ilge Kitbukha von den Naimanen Tutar und Quli von der Goldenen Horde und Hulegus Bruder Sunitai 21 Neben den Mongolen kampften grosse Verbande christlicher Vasallen wie die Georgier Armenier und einige Franken aus dem Furstentum Antiochia 22 Der Zeitzeuge Ata al Mulk Dschuwaini berichtete auch uber 1000 chinesische Artillerieexperten persische und turkische Soldaten 3 nbsp Die Mongolen greifen Bagdad mit verschiedenen Waffen an Zu erkennen sind Belagerungswaffen und Pontonbrucken Persische Miniatur aus der Dschami at tawarich Universalgeschichte Raschid ad Dins Al Musta sim scheiterte aus mehreren Grunden die Stadt gegen die Mongolen zu verteidigen Er zog weder zusatzlich Manner in die Armee ein noch verstarkte er die Verteidigungsmauern Auch war er nicht bereit Bagdad den Mongolen zu uberlassen Daruber hinaus furchtete er sich vor Massakern die die Mongolen bei einer Ubergabe der Stadt begehen wurden So drohte er selbst Hulegu der dann die Zerstorung der Stadt beschloss 19 Hulegu positionierte seine Armee an beiden Seiten des Tigris und liess sie wie eine Zange die Stadt umschliessen Die Kalifenarmee unternahm mit ca 20 000 Mann einen erfolgreichen Ausfall und konnte wesentliche Teile des Westufers zunachst wieder unter Kontrolle bringen unterlag dann aber in einer zweiten Schlacht Die Mongolen zerstorten einige der flussaufwarts gelegenen Bewasserungsdeiche und konnten so die Ausfallarmee vom Hauptheer in der Stadt abschneiden und einkesseln Einige tausend Soldaten wurden getotet oder ertranken den ubrigen gelang die Flucht zuruck in die Stadt 23 Als die Hauptarmee der Mongolen eintraf begann am 22 Januar die Belagerung Bagdads Es wurden eine Palisade und ein Graben um Bagdad gezogen und Katapulte und Belagerungswaffen in Stellung gebracht Aus Ziegeln der verlassenen Vororte errichteten die Mongolen nahe den Stadtmauern Belagerungsturme von denen aus sie die Mauern mit Steinen Brandsatzen und Pfeilen uberschiessen konnten 24 Der Fluss wurde am Stadteingang und Ausgang durch Pontonbrucken gesperrt Eine Woche spater startete am 29 Januar der Angriff auf die Stadt Am 5 Februar gelang es den Mongolen eine Bresche zu schiessen und im darauffolgenden Sturmangriff die gesamte ostliche Stadtmauer zu erobern 23 Ein Verhandlungsangebot al Musta sims wurde abgelehnt Am 10 Februar nach dem islamischen Kalender am 4 Safar 656 AH ubergab er die Stadt und am 13 Februar stromten die Mongolen in die Stadt Eine Woche voller Zerstorungen und Massaker begann Zerstorungen und Massaker Bearbeiten nbsp Hulegu links sperrt den Kalifen al Musta sim zusammen mit dessen Schatzen ein und uberlasst ihn dem Hungertod Miniatur aus Le livre des merveilles aus dem 15 Jh Nachdem die Mongolen in der Stadt waren richteten sie grosses Unheil an Das Haus der Weisheit welches unzahlige wertvolle historische Dokumente uber Themen von Medizin bis Astronomie enthielt wurde zerstort Uberlebende sagten dass das Wasser des Tigris von der Tinte schwarz war Auch alle anderen Bibliotheken der Stadt wurden verbrannt genauso wie Moscheen Palaste und Krankenhauser Wissenschaftler und Philosophen wurden nicht verschont Burger die fliehen wollten wurden von den Mongolen abgefangen und getotet Martin Sicker spricht von fast 90 000 Opfern 25 Andere Schatzungen liegen hoher Der Historiker der Ilchane Abdullah Wassaf aus dem 14 Jahrhundert vermutete mehrere hunderttausend Tote Ian Frazier von der Zeitung The New Yorker schatzt die Opferzahl zwischen 200 000 und einer Million 26 Hulegu musste wegen des starken Verwesungsgestanks sein Lager an einer anderen Stelle wieder aufschlagen Der Kalif wurde gefangengenommen und musste mit ansehen wie seine Burger getotet und seine Schatze geplundert wurden Am 20 Februar brach Hulegu Richtung Aserbaidschan auf und liess den Kalifen und dessen 23 jahrigen Sohn auf dem Weg bei einem Dorf ostlich der Stadt toten Die meisten Quellen sprechen davon dass der Kalif totgetrampelt wurde Dazu wurde er in einen Teppich gewickelt und von den Reitern uberrollt Sein adeliges Blut sollte nicht den Boden erzurnen und Unheil beschworen Er wurde bestattet jedoch existieren keine Spuren eines Grabes Sein jungster 16 jahriger Sohn und drei Tochter wurden verschont Die Tochter wurden in die Mongolei geschickt wo eine Tochter unterwegs wohl Selbstmord beging Die anderen beiden heirateten und kehrten spater mit Erlaubnis der Mongolen nach Bagdad zuruck Der Sohn lebte bei den Mongolen in Armenien wo er heiratete und im hohen Alter starb Der alteste Sohn der 25 Jahre alt war starb einen Tag nach seinem Vater in der Stadt Bagdad war zum grossten Teil entvolkert und ruiniert In den nachsten Jahrhunderten konnte es nur wenig von seinem Ruhm wiedererlangen Der Chronist Isuf al Haita bezeichnet die Mongolen als unaufhaltsamen Sandsturm der uber die Stadt kam und Bagdad in ein tiefes Rot tauchte 27 Eine Schadelpyramide hoher als es alle Minarette und Turme der grossartigen Stadt jemals zuvor gewesen waren zeugte von der Brutalitat der Zerstorungen Abdullah Wassaf berichtete in seinem Werk dass die Mongolen wie rasende Wolfe und hungrige Falken uber die Menschen der Stadt herfielen und zugel und schamlos Mord und Terror verbreiteten Der Wissenschaftler Steven Dutch spricht uber Bagdad als eines der brillantesten intellektuellen Zentren der Welt Die Zerstorung der Stadt war ein psychologischer Schlag von dem sich der Islam nie erholte Des Weiteren wurde mit der Plunderung das intellektuelle Aufbluhen des Islams abgewurgt 28 Trotz dieser fast apokalyptischen Berichte muss man anmerken dass es auch andere weit weniger grausame Berichte gab Dies lasst sich teilweise damit begrunden dass die mamlukischen Feinde der Mongolen aus propagandistischen Grunden die Grausamkeit der Mongolen ubertrieben Dies konnte man zum Beispiel daran sehen dass die gesamte Familie des Kalifen hingerichtet worden sei Doch die einzigen zwei Augenzeugen die spater die Ereignisse niederschrieben auf Seiten der Mongolen Nasir ad Din at Tusi und auf Seite der Belagerten Ibn al Kazaruni berichteten zwar von der Totung einiger Familienmitglieder aber von keinem Befehl alle Abbasiden zu toten So uberlebten wie erwahnt einige seiner Kinder und andere Familienmitglieder zahlten weiterhin zu den Notabeln der Stadt Die Zerstorungen gingen nicht uber die ublichen Zerstorungen im Zuge einer Belagerung hinaus denn die Mongolen verfuhren mit Bagdad nicht so wie z B mit Buchara das 1220 erobert wurde und dessen gesamte Bevolkerung entweder getotet oder deportiert worden war Folgen und Bedeutung BearbeitenDas Ende des Kalifats von Bagdad Bearbeiten Bisherige Invasoren waren von der muslimischen Kultur Bagdads absorbiert worden und hatten sich integriert Aber die mongolische Eroberung und Zerstorung Bagdads beendete eine Periode und war ein Trauma Der Kalif war tot Der jungste Sohn und drei Tochter wurden verschont und mit Edelleuten verheiratet Andere uberlebende Verwandte al Musta sims flohen in das muslimische Agypten der Mamluken Dort wurde ein Cousin des letzten Kalifen namens al Mustansir II durch den mamlukischen Sultan zum Kalifen ernannt Die Mamluken die den Vormarsch der Mongolen spater aufhalten sollten machten den schiitischen Wesir des Kalifen fur den Untergang der Stadt verantwortlich So habe der Wesir al Alqami den Kalifen an die Mongolen verraten sei aber selbst ebenfalls getotet worden Al Mustansir versuchte Bagdad zuruckzuerobern und brach im Oktober 1261 mit einigen hundert Mann von Damaskus auf Die Mongolen fingen ihn Ende November am Ufer des Euphrats ab und besiegten ihn 29 Uber sein Schicksal ist nichts bekannt entweder entkam er und verschwand oder er wurde getotet Sein Nachfolger wurde al Hakim I Die agyptischen Abbasiden wurden im 16 Jahrhundert durch die Osmanen endgultig entmachtet Bagdad unter mongolischer Herrschaft Bearbeiten Der Fall Bagdads war fur die islamische Welt ein grosser Schock doch wurde die Stadt wieder aufgebaut und entwickelte sich spater wieder zu einem internationalen Handelsplatz wo Munzen gepragt wurden und unter den mongolischen Ilchanen die Religion aufbluhte 30 Hulegu kehrte nach Aserbaidschan zuruck und liess 3000 mongolische Krieger zuruck um das schwer beschadigte Bagdad wieder aufzubauen Leichen und Kadaver wurden weggeschafft und die Markte wieder eroffnet Schon im gleichen Jahr wurden wieder Munzen gepragt Die christlichen Einwohner Bagdads waren auf Bitten der Ehefrau Hulegus Doquz Chatun die selber christlich nestorianisch war verschont worden 31 32 Hulegu bot den Kalifenpalast dem nestorianischen Patriarchen Mar Makkicha II an und befahl den Bau einer Kathedrale 33 Bagdad wurde in das mongolische Verwaltungssystem eingebunden Bagdad das sudliche Mesopotamien und Chusistan bekamen einen Gouverneur Wali einen stellvertretenden Gouverneur Naʾeb einen Militarkommandanten Seḥna und mehrere Richter Wali und Naʾeb konnten auch Einheimische werden aber als Seḥna wurde immer ein Mongole eingesetzt Bagdad wurde zeitweise sogar von zwei Walis verwaltet Der Gelehrte und Lehrer Hulegus Ata al Mulk Dschuwaini wurde 1260 zum Naʾeb ernannt wahrend der Wali der gesamten Region der mongolische Furst Sujunjaq war der die Verwaltung aber normalerweise Dschuwaini uberliess 1258 59 wurde in der Stadt eine Volkszahlung und Steuerfestsetzung durchgefuhrt Der jakobitische Reisende Gregorius Bar Hebraeus besuchte 1265 Bagdad und stellte fest dass die mongolische Eroberung Aleppos verheerender war als es in Bagdad der Fall war Landwirtschaftlicher Niedergang im Irak Bearbeiten Einige Historiker glauben dass die mongolische Invasion dem komplizierten und Jahrtausende alten Bewasserungssystem schwer geschadet hat Kanale wurden unterbrochen und zerstort und durch die Flucht und den Tod unzahliger Menschen gab es keine Moglichkeit mehr das riesige System wieder zu reparieren und in Stand zu halten Dies bedeutete den Niedergang der Landwirtschaft und Ausbreitung der Wuste in Mesopotamien Vorgebracht wurde diese These durch den Historiker Svatopluk Soucek in seinem 2000 erschienenen Buch A History of Inner Asia Andere Historiker verweisen auf die Versalzung als den Hauptgrund fur den Niedergang der Landwirtschaft 34 35 Einzelnachweise Bearbeiten John Masson Smith Jr Mongol Manpower and Persian Population S 276 a b L Venegoni Hulagu s Campaign in the West 1256 1260 Transoxiana Webfestschrift Series I Webfestschrift Marshak 2003 a b c National Geographic v 191 1997 John Masson Smith Jr Mongol Manpower and Persian Population S 271 299 A Y Al Hassan Hrsg The different aspects of Islamic culture Science and technology in Islam Band 4 Dergham sarl 2001 S 655 Peter Jackson The Dissolution of the Mongol Empire Central Asiatic Journal 32 1978 S 186 243 Matthew E Falagas Effie A Zarkadoulia George Samonis Arab science in the golden age 750 1258 C E and today In The FASEB Journal 20 2006 S 1581 1586 Jack Weatherford Genghis Khan and the making of the modern world ISBN 0 609 80964 4 S 135 Jack Weatherford Genghis Khan and the making of the modern world S 136 Sh Gaadamba Mongoliin nuuts tovchoo Ulsyn Khevleliĭn Gazar 1990 S 233 mongolisch Timothy May Chormaqan Noyan S 62 a b C P Atwood Encyclopedia of Mongolia and the Mongol Empire S 2 Al Sa idi op cit S 83 84 from Ibn al Fuwati Spuler op cit from Ibn al Athir vol 12 S 272 Archivierte Kopie Memento vom 26 April 2012 im Internet Archive Johannes de Plano Carpini Ystoria Mongolorum quos nos Tartaros appelamus Englische Ubersetzung von Erik Hildinger von 1996 in der Google Buchsuche Daniel C Waugh The Mongols and the Silk Road I bei depts washington edu Nicolle S 108 a b Nicolle S 130 Stefan Heidemann Das Aleppiner Kalifat S 44 Raschid ad Din Histoire des Mongols de la Perse E 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