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Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow russisch Pafnutij Lvovich Chebyshyov wiss Transliteration Pafnutij L vovic Cebysev 4 jul 16 Mai 1821greg in Okatowo im Kreis Borowsk heute in der Oblast Kaluga am 26 Novemberjul 8 Dezember 1894greg in Sankt Petersburg war ein russischer Mathematiker Tschebyschow gilt zusammen mit Nikolai Iwanowitsch Lobatschewski als der bedeutendste russische Mathematiker des 19 Jahrhunderts Pafnuti L TschebyschowMechanik des Tschebyschow MechanismusSein Name schreibt sich russisch Pafnutij Lvovich Chebyshyov was nach heutiger Transkription zu Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow wird Betonung der letzten Silbe wiss Transliteration Pafnutij L vovic Cebysev fruher auch falsch da auf erster Silbe betont als Tschebyschef oder Tschebyscheff oder Tschebyschew oder Tschebyschev und insbesondere im Englischen als Chebyshev transkribiert Die meisten seiner Werke sind auf Franzosisch geschrieben oder ubersetzt Und sein Name ist in Franzosisch transkribiert Tchebychef siehe unten Schriften Œuvres Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ehrungen und Mitgliedschaften 4 Schriften 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenTschebyschow stammte aus der Familie des Grossgrundbesitzers Lew Pawlowitsch Tschebyschow Er war eines von neun Kindern 1832 zog er mit der Familie nach Moskau wo er bei einem der besten privaten Mathematiklehrer P N Pogorelski Unterricht erhielt Er studierte ab 1837 an der Lomonossow Universitat bei Nikolai Dmitrijewitsch Braschman bei dem er auch schon uber Wahrscheinlichkeitstheorie horte und Nikolai Zernow 1846 verteidigte er seine Magisterdissertation 1847 reichte er in Sankt Petersburg seine Dissertation ein pro venia legendi worauf er eine Stelle an der Universitat bekam Er wurde in Sankt Petersburg von Wiktor Jakowlewitsch Bunjakowski gefordert mit dem er 1849 die zahlentheoretischen Arbeiten von Leonhard Euler herausgab Schliesslich verteidigte er 1849 seine beruhmte Doktor Dissertation Habilitationsschrift Theorie der Kongruenzen die als Buch erschien und in mehrere Sprachen ubersetzt wurde Sie erhielt einen Preis der Akademie 1850 wurde er ausserordentlicher Professor in St Petersburg 1860 ordentlicher Professor In St Petersburg hielt er Vorlesungen uber Algebra Analysis Zahlentheorie sowie uber Wahrscheinlichkeitstheorie Wahrend seiner Lehrtatigkeit in Sankt Petersburg unterrichtete Tschebyschow zwischen 1852 und 1858 unter anderem auch Praktische Mechanik am Alexander Lyzeum Tschebyschow sprach sehr gut Franzosisch und schrieb auch seine mathematischen Arbeiten meist zunachst auf Franzosisch Er hatte auch fruhzeitig Kontakt zu franzosischen und auslandischen Mathematikern und besuchte spater regelmassig die mathematischen Zentren in Westeuropa 1882 ging er in den Ruhestand wirkte aber weiter an der St Petersburger Akademie und unterhielt einmal wochentlich ein offenes Haus fur seine vielen ehemaligen Schuler 1894 starb er an Herzversagen Er war nie verheiratet Sein jungerer Bruder Wladimir Lwowitsch Tschebyschow war General und Professor an der St Petersburger Artillerieakademie und finanzierte die erste Ausgabe der Gesammelten Werke von Tschebyschow Werk BearbeitenTschebyschow arbeitete auf den Gebieten Interpolation Approximation Funktionentheorie Wahrscheinlichkeitstheorie Zahlentheorie insbesondere Primzahltheorie Mechanik und Ballistik womit er in einem Komitee der Akademie befasst war Nach ihm benannt sind die Tschebyschow Polynome die zuerst in seinem Buch von 1854 uber Mechanismen auftauchen die Tschebyschow Ungleichung die Tschebyschow Distanz das Tschebyschow Filter der Satz von Tschebyschow Tschebyschows schwaches Gesetz der grossen Zahlen der Satz von Bertrand Tschebyschow sowie die Tschebyschow Summenungleichung die Tschebyschow Iteration und die Tschebyschow Funktion Ferner wird die Maximumsnorm insbesondere in der Approximationstheorie auch Tschebyschow Norm genannt Seine Magisterdissertation von 1846 behandelte Ein Versuch zur elementaren Analyse der Wahrscheinlichkeitstheorie Der Titel seiner Dissertation 1847 pro venia legendi war Uber die Integration mithilfe von Logarithmen in der er die elementaren Integrationsmethoden diskutierte seine Doktor Dissertation Habilitationsschrift Theorie der Kongruenzen behandelte Aspekte der Zahlentheorie Tschebyschow befasste sich auch intensiv mit mechanischen Erfindungen insbesondere Gelenkmechanismen Einige seiner Modelle befinden sich im Mathematischen Institut der Russischen Akademie der Wissenschaften und im Pariser Conservatoire des Arts et Metiers Dort ist auch ein Exemplar einer von ihm in den 1870er Jahren gebauten Rechenmaschine ein weiteres Exemplar ist im Historischen Museum in Moskau Er beschrieb seine Rechenmaschine 1882 in einem kurzen Artikel Er entwickelte auch den Lambda Mechanismus den er erstmals auf der Weltausstellung Paris 1878 als The Plantigrade Machine offentlich vorfuhrte 1 2 1893 wurden mehrere seiner Mechanismen auf der Weltausstellung in Chicago World s Columbian Exposition ausgestellt Tschebyschow schrieb seine mathematischen Arbeiten meist zunachst auf Franzosisch Er veroffentlichte bereits 1843 in der Zeitschrift von Joseph Liouville Er ist Begrunder der St Petersburger Mathematischen Schule Zu seinen Schulern zahlen Andrei Andrejewitsch Markow Alexander Michailowitsch Ljapunow Alexander Nikolajewitsch Korkin Jegor Iwanowitsch Solotarjow Dmitri Alexandrowitsch Grawe Georgi Feodosjewitsch Woronoi Wladimir Andrejewitsch Steklow Ehrungen und Mitgliedschaften BearbeitenEr war korrespondierendes Mitglied der Preussischen Akademie der Wissenschaften 1871 Auswartiges Mitglied der Royal Society 1877 Mitglied der koniglich italienischen und schwedischen Akademie der Wissenschaften Er war seit 1860 korrespondierendes und ab 1874 volles Mitglied der franzosischen Akademie der Wissenschaften als erster russischer Wissenschaftler 1856 wurde er ausserordentliches und 1858 ordentliches Mitglied der St Petersburger Akademie der Wissenschaften 1893 wurde er Ehrenmitglied der kurz zuvor gegrundeten Sankt Petersburger Mathematischen Gesellschaft Er war Mitglied der Ehrenlegion 1849 erhielt er den Demidow Preis Der Asteroid 2010 Chebyshev 3 und der Mondkrater Chebyshev 4 sind nach ihm benannt Schriften BearbeitenŒuvres 2 Bande St Petersburg 1899 1907 Kommission der Akademie der Wissenschaften Andrei Markow und N Sonin Herausgeber Franzosisch Reprint New York Chelsea 1962 Online Band 1 Band 2 Gesammelte Werke 5 Bande Russisch Moskau Leningrad 1944 bis 1951 Theorie der Kongruenzen Berlin Mayer und Muller 1889 Online Theorie des mecanismes connus sous le nom de parallelogrammes St Petersburg 1854 Definite integrals the theory of finite differences theory of probability Vorlesungen 1879 1880 von Ljapunow aufgezeichnet Berlin NG Verlag 2004Literatur BearbeitenEine Nachruf zu Tschebyschow mit biographischen Anmerkungen geschrieben von Ljapunow erschien 1895 in Charkow zwei russischsprachige Biographien von V E Prudnikov in Moskau 1964 und 1976 Roland Zielke Zur Struktur von Tschebyscheff Systemen Konstanz 1971 DNB 730573818 Dissertation an der Naturwissenschaftlichen Fakultat der Universitat Konstanz 1971 34 Seiten Hannelore Bernhardt in Wolfgang Arnold und Hans Wussing Hrsg Biographien bedeutender Mathematiker Volk und Wissen Berlin Ost 1983 DNB 830557741 Adolf Pawlowitsch Juschkewitsch Chebyshev Pafnuty Lvovich In Charles Coulston Gillispie Hrsg Dictionary of Scientific Biography Band 3 Pierre Cabanis Heinrich von Dechen Charles Scribner s Sons New York 1971 S 222 232 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pafnuty Chebyshev Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow In MacTutor History of Mathematics archive Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow im Mathematics Genealogy Project englisch Vorlage MathGenealogyProject Wartung id verwendet Informationen zu und akademischer Stammbaum von Pafnuty Lvovich Chebyshev bei academictree org wayback archive org web 20120127203923 http 132 187 98 10 8080 encyclopedia de chebyshevPafnuty pdf Deutsche Biographie Encyclopedia Stochasticon pdf Animationen seiner mechanischen ApparateEinzelnachweise Bearbeiten St Petersburg State Polytechnical University Dzenushko Dainis Walking mechanisms survey Tchebyshev s plantigrade machine Chebyshev beim IAU Minor Planet Center englisch Chebyshev im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGSNormdaten Person GND 118666118 lobid OGND AKS LCCN n85344734 VIAF 54930819 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Tschebyschow Pafnuti LwowitschALTERNATIVNAMEN Pafnutij Lvovich Chebyshyov russisch Pafnutij L vovic Cebysev wissenschaftliche Transliteration KURZBESCHREIBUNG russischer MathematikerGEBURTSDATUM 16 Mai 1821GEBURTSORT Okatowo bei BorowskSTERBEDATUM 8 Dezember 1894STERBEORT Sankt Petersburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow amp oldid 235990324