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Joseph Liouville 24 Marz 1809 in Saint Omer 8 September 1882 in Paris war ein franzosischer Mathematiker Joseph Liouville Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Bibliographie 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLiouville studierte in Toul und ab 1825 in Paris an der Ecole polytechnique wo er zwei Jahre spater unter anderem bei Poisson seine Prufungen ablegte Nach einigen Jahren als Assistent an verschiedenen Universitaten wurde er 1838 zum Professor an der Ecole Polytechnique ernannt 1850 setzte er sich bei der Bewerbung um einen Mathematiklehrstuhl am College de France knapp gegen Cauchy durch woraus sich ein Streit zwischen den beiden entwickelte und 1857 wurde er uberdies auf einen Mechaniklehrstuhl berufen Neben seiner herausragenden Forschung war Liouville auch ein sehr guter Organisator 1836 grundete er das noch heute sehr angesehene Journal de Mathematiques Pures et Appliquees um die Arbeit anderer Mathematiker zu verbreiten und leitete dieses Journal von 1836 und 1874 Er war der erste der die Bedeutung der Schriften von Evariste Galois voll erfasste und veroffentlichte sie 1846 in seiner Zeitschrift Liouville war auch zeitweise politisch aktiv und wurde 1848 in die Nationalversammlung gewahlt Nach einer Wahlniederlage im Jahr darauf zog er sich allerdings aus der Politik zuruck 1839 wurde er Mitglied der Academie des sciences 1840 korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften in St Petersburg und 1850 auswartiges Mitglied der Royal Society 1 1856 wurde er zum auswartigen Mitglied der Gottinger Akademie der Wissenschaften gewahlt 2 1859 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1875 wurde er Ehrenmitglied Honorary Fellow der Royal Society of Edinburgh 3 Liouville arbeitete in zahlreichen mathematischen Teilgebieten darunter Zahlentheorie Funktionentheorie und Differentialgeometrie aber auch in mathematischer Physik und sogar in Astronomie Ein bekanntes Ergebnis ist der Satz von Liouville an dem heute keine Einfuhrung in die Funktionentheorie vorbeikommt In der Theorie der quasikonformen und quasiregularen Abbildungen wird als Satz von Liouville sein Ergebnis bezeichnet dass fur n 3 displaystyle n geq 3 nbsp die einzigen konformen Abbildungen eines Gebiets in R n displaystyle mathbb R n nbsp Einschrankungen von Mobiustransformationen sind Liouville war auch der erste dem ein Beweis fur die Existenz transzendenter Zahlen gelang indem er eine unendliche Klasse solcher Zahlen als Kettenbruche konstruierte Liouville Zahlen Er fuhrte auch eine zahlentheoretische Funktion die Liouville Funktion ein Weiter zeigte Liouville dass die Stammfunktion elementarer Funktionen nicht elementar sein muss Seine Frage nach einem Algorithmus mit dem entschieden werden kann wann dies der Fall ist wurde 1969 von Robert Risch beantwortet In der mathematischen Physik stellt die Sturm Liouville Theorie die er gemeinsam mit Charles Francois Sturm entwickelte einen der wichtigsten Zugange zur Losung von Integralgleichungen dar Nach dem Liouville schen Satz fur konservative physikalische Systeme die im Hamilton Formalismus beschrieben werden ist das von benachbarten Trajektorien im Phasenraum eingeschlossene mehrdimensionale Volumen konstant Der Mondkrater Liouville ist 1973 nach ihm benannt worden 4 Bibliographie BearbeitenJesper Lutzen Joseph Liouville 1809 1882 Master of Pure and Applied Mathematics Springer Verlag 1990 Norbert Verdier Le Journal de Liouville et la presse de son temps une entreprise d edition et de circulation des mathematiques au XIXeme siecle 1824 1885 These de doctorat Universite Paris Sud 11 2009 Norbert Verdier Alexandre Moatti Joseph Liouville 1809 1882 X 1825 Le bicentenaire Bulletin de la SABIX n 45 2010 Bruno Belhoste Joseph Liouville et le College de France Revue d histoire des sciences Band 37 1984 S 255 304 OnlineWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Joseph Liouville Sammlung von Bildern Literatur von und uber Joseph Liouville im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek John J O Connor Edmund F Robertson Joseph Liouville In MacTutor History of Mathematics archive Joseph Liouville beim Mathematics Genealogy Project Spektrum de Joseph Liouville 1809 1882 1 August 2017Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag zu Liouville Joseph 1809 1882 im Archiv der Royal Society London Holger Krahnke Die Mitglieder der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen 1751 2001 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften zu Gottingen Philologisch Historische Klasse Folge 3 Band 246 Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Gottingen Mathematisch Physikalische Klasse Folge 3 Band 50 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2001 ISBN 3 525 82516 1 S 153 Fellows Directory Biographical Index Former RSE Fellows 1783 2002 PDF Nicht mehr online verfugbar Royal Society of Edinburgh archiviert vom Original am 25 Oktober 2017 abgerufen am 1 Januar 2020 Joseph Liouville im Gazetteer of Planetary Nomenclature der IAU WGPSN USGSNormdaten Person GND 118938525 lobid OGND AKS LCCN n90604905 VIAF 73966535 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Liouville JosephKURZBESCHREIBUNG franzosischer MathematikerGEBURTSDATUM 24 Marz 1809GEBURTSORT Saint OmerSTERBEDATUM 8 September 1882STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Liouville amp oldid 234797010