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Die Weil Vermutungen die seit ihrem endgultigen Beweis 1974 Theoreme sind waren seit ihrer Formulierung durch Andre Weil 1949 uber lange Zeit eine treibende Kraft im Grenzgebiet zwischen Zahlentheorie und algebraischer Geometrie Sie machen Aussagen uber die aus der Anzahl der Losungen algebraischer Varietaten uber endlichen Korpern gebildeten erzeugenden Funktionen den so genannten lokalen Zetafunktionen Weil vermutete dass diese rationale Funktionen sind sie einer Funktionalgleichung gehorchen und dass die Nullstellen sich auf bestimmten geometrischen Ortern befinden Analogon zur Riemannschen Vermutung ahnlich wie bei der Riemannschen Zetafunktion als Tragerin von Informationen uber die Verteilung der Primzahlen Ausserdem vermutete er dass ihr Verhalten von bestimmten topologischen Invarianten der zugrundeliegenden Mannigfaltigkeiten bestimmt wird Inhaltsverzeichnis 1 Motivation und Geschichte 2 Formulierung der Weil Vermutungen 3 Beispiele 3 1 Die projektive Gerade 3 2 Projektiver Raum 3 3 Elliptische Kurven 3 4 Hyperelliptische Kurven 3 5 Abelsche Flachen 4 Weil Kohomologie 5 Literatur 6 Weblinks 7 VerweiseMotivation und Geschichte BearbeitenDer Fall algebraischer Kurven uber endlichen Korpern wurde von Weil selbst bewiesen 1 Davor hatte schon Helmut Hasse die Riemannhypothese fur den Fall elliptischer Kurven Geschlecht 1 bewiesen In dieser Beziehung waren viele der Weil Vermutungen auf naturliche Weise in die Hauptentwicklungen dieses Bereiches eingebettet und von Interesse z B fur die Abschatzung exponentieller Summen der analytischen Zahlentheorie Uberraschend war nur das Auftauchen topologischer Konzepte Bettizahlen der zugrundeliegenden Raume Fixpunktsatz von Lefschetz u a die die Geometrie uber endlichen Korpern also in der Zahlentheorie bestimmen sollten Weil selbst soll sich nie ernsthaft um die Beweise im allgemeinen Fall gekummert haben da seine Vermutungen die Notwendigkeit der Entwicklung neuer topologischer Konzepte in der algebraischen Geometrie nahelegten Die Entwicklung dieser Konzepte durch die Grothendieck Schule brauchte 20 Jahre fur die Riemannvermutung war die etale Kohomologie notig Zuerst wurde 1960 die Rationalitat der Zetafunktion durch Bernard Dwork mit p adischen Methoden bewiesen 1964 gab Grothendieck dafur einen allgemeineren l adischen Beweis und er bewies auch in den 1960er Jahren die zweite und vierte Weilvermutung mit Michael Artin und Jean Louis Verdier Den schwierigsten und letzten Teil der Weil Vermutungen die Analoga zur Riemann Hypothese bewies der Grothendieck Schuler Pierre Deligne 1974 Deligne bewies 1980 in einem zweiten Beweis La conjecture de Weil II eine Verallgemeinerung der Weil Vermutungen mit der er den harten Lefschetz Satz ein Teil der Standardvermutungen von Grothendieck beweisen konnte Sein zweiter Beweis benutzte ein Analogon des Beweises des Primzahlsatzes von Jacques Hadamard und Charles Jean de La Vallee Poussin der uber die Nichtexistenz einer Nullstelle der Riemannschen Zetafunktion mit Realteil 1 gefuhrt wurde von Deligne auf L Funktionen ubertragen Gerard Laumon 2 vereinfachte 1987 den Beweis indem er die von Deligne eingefuhrte l adische Fouriertransformation benutzte und ein Analogon zur klassischen Abschatzung von Gauss Summen Grothendieck war mit dem Beweis von Deligne unzufrieden da er nach seiner Meinung bei der Riemannvermutung eine Trickserei mit Modulformen benutzte ein klassisches Ergebnis von Robert Alexander Rankin Seiner Meinung nach sollte der Beweis uber die Theorie der Motive und seine Fundamentalvermutungen Standard conjectures uber algebraische Zyklen erfolgen noch heute weitgehend offen und sogar als schwer angreifbar geltend und skizzierte eine Ableitung aus diesen wie auch unabhangig zur gleichen Zeit Enrico Bombieri auf diese Vermutungen kam 3 Grothendieck besuchte 1973 am IHES das Seminar in dem Deligne seinen Beweis vorstellte und diskutierte mit Deligne war aber am Beweis der Riemannvermutung aus besagten Grunden nicht interessiert Formulierung der Weil Vermutungen BearbeitenX displaystyle X nbsp sei eine nicht singulare n displaystyle n nbsp dimensionale projektive algebraische Varietat uber dem endlichen Korper F q displaystyle F q nbsp mit q displaystyle q nbsp Elementen Dann ist die Zetafunktion z X s displaystyle zeta X s nbsp von X displaystyle X nbsp definiert als Funktion einer komplexen Zahl s displaystyle s nbsp durch z X s exp m 1 N m m q s m displaystyle zeta X s exp left sum m 1 infty frac N m m q s m right nbsp mit N m displaystyle N m nbsp der Zahl der Punkte von X displaystyle X nbsp uber dem Korper der Ordnung q m displaystyle q m nbsp Die Weil Vermutungen lauten Rationalitat z X s displaystyle zeta X s nbsp ist eine rationale Funktion von T q s displaystyle T q s nbsp Genauer z X s i 0 2 n P i q s 1 i 1 P 1 T P 2 n 1 T P 0 T P 2 n T displaystyle zeta X s prod i 0 2n P i q s 1 i 1 frac P 1 T dotsb P 2n 1 T P 0 T dotsb P 2n T nbsp wobei jedes P i T displaystyle P i T nbsp ein Polynom mit ganzzahligen Koeffizienten ist das uber den komplexen Zahlen in der Form j 1 a i j T displaystyle prod j 1 alpha i j T nbsp faktorisiert Weiterhin ist P 0 T 1 T displaystyle P 0 T 1 T nbsp P 2 n T 1 q n T displaystyle P 2n T 1 q n T nbsp Funktionalgleichung und Poincare Dualitat z X n s q E n 2 s z X s displaystyle zeta X n s pm q E frac n 2 s zeta X s nbsp wobei E displaystyle E nbsp die Euler Charakteristik von X displaystyle X nbsp ist Dabei werden die Zahlen q n a i j displaystyle frac q n alpha i j nbsp auf die Zahlen a 2 n i j displaystyle alpha 2n i j nbsp abgebildet Riemann Vermutung a i j q i 2 displaystyle alpha i j q tfrac i 2 nbsp fur alle 1 i n 1 displaystyle 1 leq i leq n 1 nbsp und alle j displaystyle j nbsp Das ist das Analogon der Riemannhypothese und der schwierigste Teil der Vermutungen Sie kann auch so formuliert werden dass alle Nullstellen von P k q s displaystyle P k q s nbsp auf der kritischen Geraden in der Zahlenebene der s displaystyle s nbsp liegen mit Realteil k 2 displaystyle tfrac k 2 nbsp Betti Zahlen Falls X displaystyle X nbsp eine gute Reduktion mod p displaystyle p nbsp einer nicht singularen komplex projektiven Varietat Y displaystyle Y nbsp ist ist der Grad von P i displaystyle P i nbsp die i displaystyle i nbsp te Betti Zahl von Y displaystyle Y nbsp Beispiele BearbeitenDie projektive Gerade Bearbeiten Das ausser dem Punkt einfachste Beispiel ist der Fall der projektiven Geraden X displaystyle X nbsp Die Anzahl der Punkte von X displaystyle X nbsp uber einem Korper mit q m displaystyle q m nbsp Elementen ist N m q m 1 displaystyle N m q m 1 nbsp wobei die 1 displaystyle 1 nbsp vom Punkt im Unendlichen stammt Die Zetafunktion ist 1 1 q s 1 q 1 s displaystyle tfrac 1 1 q s 1 q 1 s nbsp Die weitere Uberprufung der Weil Vermutungen ist einfach Projektiver Raum Bearbeiten Der Fall des n displaystyle n nbsp dimensionalen projektiven Raumes ist nicht viel schwieriger Die Zahl der Punkte von X displaystyle X nbsp uber einem Korper mit q m displaystyle q m nbsp Elementen ist N m 1 q m q 2 m q n m displaystyle N m 1 q m q 2m cdots q nm nbsp Die Zetafunktion ist 1 1 q s 1 q 1 s 1 q 2 s 1 q n s displaystyle frac 1 1 q s 1 q 1 s 1 q 2 s cdots 1 q n s nbsp Wieder lassen sich die Weil Vermutungen leicht uberprufen Der Grund warum projektive Gerade und Raum so einfach sind liegt darin dass sie als disjunkte Kopien einer endlichen Zahl affiner Raume geschrieben werden konnen Fur ahnlich strukturierte Raume wie Grassmann Varietaten ist der Beweis ebenso einfach Elliptische Kurven Bearbeiten Der erste nicht triviale Fall der Weilvermutungen sind elliptische Kurven Diese wurden bereits in den 1930er Jahren von Helmut Hasse behandelt Sei E displaystyle E nbsp eine elliptische Kurve uber einem endlichen Korper mit q displaystyle q nbsp Elementen Dann gilt fur die Anzahl N m displaystyle N m nbsp der Punkte von E displaystyle E nbsp uber einer Korpererweiterung mit q m displaystyle q m nbsp Elementen die Formel 4 N m q m 1 a m b m displaystyle N m q m 1 alpha m beta m nbsp wobei a displaystyle alpha nbsp und b displaystyle beta nbsp zueinander komplex konjugiert sind und jeweils Absolutwert q displaystyle sqrt q nbsp haben Riemannsche Vermutung Die Zetafunktion der elliptischen Kurve ist z E s 1 a q s 1 b q s 1 q s 1 q 1 s displaystyle zeta E s frac 1 alpha q s 1 beta q s 1 q s 1 q 1 s nbsp Hyperelliptische Kurven Bearbeiten Elliptische Kurven sind hyperelliptische Kurven vom Geschlecht g 1 displaystyle g 1 nbsp Eine hyperelliptische Kurve C displaystyle C nbsp von beliebigem Geschlecht g N displaystyle g in mathbb N nbsp uber einem endlichen Korper F q displaystyle F q nbsp kann gegeben werden durch eine Gleichung C y 2 h x y f x displaystyle C y 2 h x y f x nbsp mit einem Polynom h x F q x displaystyle h x in F q x nbsp dessen Grad hochstens g displaystyle g nbsp betragt und einem normierten Polynom f x F q x displaystyle f x in F q x nbsp vom Grad 2 g 1 displaystyle 2g 1 nbsp Bezeichnet F q displaystyle bar F q nbsp einen algebraischen Abschluss von F q displaystyle F q nbsp so ist eine solche Kurve nicht singular genau dann wenn keiner der Punkte x y F q F q displaystyle x y in bar F q times bar F q nbsp der der Gleichung C displaystyle C nbsp genugt auch die beiden partiellen Ableitungsgleichungen 2 y h x 0 displaystyle 2y h x 0 nbsp und h x y f x 0 displaystyle h x y f x 0 nbsp erfullt 5 Nach Hinzunahme des unendlich fernen Punktes displaystyle infty nbsp welcher nicht singular ist wird aus C displaystyle C nbsp eine nicht singulare eindimensionale projektive algebraischen Varietat X displaystyle X nbsp die uber F q displaystyle F q nbsp definiert ist X displaystyle X nbsp erfullt also die Voraussetzungen der Weil Vermutungen Es bezeichne nun N m m N displaystyle N m m in mathbb N nbsp die Anzahl der Punkte x y F q m F q m displaystyle x y in F q m times F q m nbsp die die Gleichung C displaystyle C nbsp erfullen wobei der unendlich ferne Punkt bei allen N m displaystyle N m nbsp mitgezahlt wird Auf Grund der Rationalitat nach Weil gilt fur die Zeta Funktion von X displaystyle X nbsp 6 z X s D e f exp m 1 N m m q s m W e i l i 0 2 P i q s 1 i 1 P 1 T 1 T 1 q T T q s displaystyle zeta X s stackrel rm Def exp left sum m 1 infty frac N m m q s m right stackrel rm Weil prod i 0 2 P i q s 1 i 1 frac P 1 T 1 T 1 qT quad T q s nbsp mit einem ganzzahligen Polynom P 1 T Z T displaystyle P 1 T in mathbb Z T nbsp welches den Grad 2 g displaystyle 2g nbsp besitzt Wegen der Riemann Vermutung hier also a 1 j q 1 2 displaystyle alpha 1 j q 1 2 nbsp fur alle j 1 2 g displaystyle j 1 ldots 2g nbsp muss P 1 T displaystyle P 1 T nbsp die folgende spezielle Gestalt haben vergleiche die Koeffizienten bei T j displaystyle T j nbsp mit denen bei T 2 g j displaystyle T 2g j nbsp P 1 T 1 c 1 T c g 1 T g 1 c g T g q c g 1 T g 1 q g 1 c 1 T 2 g 1 q g T 2 g displaystyle P 1 T 1 c 1 T ldots c g 1 T g 1 c g T g qc g 1 T g 1 ldots q g 1 c 1 T 2g 1 q g T 2g nbsp Die Euler Charakteristik von X displaystyle X nbsp ist E grad P 0 grad P 1 grad P 2 2 2 g displaystyle E text grad P 0 text grad P 1 text grad P 2 2 2g nbsp also 0 im Fall von elliptischen Kurven und 2 im Fall von hyperelliptischen Kurven vom Geschlecht 2 Betrachte als konkretes Geschlecht 2 Beispiel die hyperelliptische Kurve 7 C y 2 y x 5 displaystyle C y 2 y x 5 nbsp Man kann sie zunachst als Kurve C Q displaystyle C mathbb Q nbsp auffassen die uber den rationalen Zahlen Q displaystyle mathbb Q nbsp definiert ist Bei allen von 5 verschiedenen Primzahlen q P displaystyle q in mathbb P nbsp besitzt C Q displaystyle C mathbb Q nbsp gute Reduktion stellt also nach Reduktion modulo q 5 displaystyle q neq 5 nbsp eine hyperelliptische Kurve C F q y 2 h x y f x displaystyle C F q y 2 h x y f x nbsp vom Geschlecht 2 dar mit h x 1 f x x 5 F q x displaystyle h x 1 f x x 5 in F q x nbsp Was die Weil Polynome P i T displaystyle P i T nbsp angeht so gilt beispielsweise fur q 41 displaystyle q 41 nbsp z C F 41 s P 1 T 1 T 1 q T 1 9 T 71 T 2 9 41 T 3 41 2 T 4 1 T 1 41 T displaystyle zeta C F 41 s frac P 1 T 1 T 1 qT frac 1 9 cdot T 71 cdot T 2 9 cdot 41 cdot T 3 41 2 cdot T 4 1 T 1 41 cdot T nbsp Die Werte c 1 9 displaystyle c 1 9 nbsp und c 2 71 displaystyle c 2 71 nbsp kann man bestimmen indem man die Anzahl der Losungen von y 2 y x 5 displaystyle y 2 y x 5 nbsp uber F 41 displaystyle F 41 nbsp und F 41 2 displaystyle F 41 2 nbsp zahlt und jeweils 1 fur den unendlich fernen Punkt displaystyle infty nbsp hinzuaddiert Dieses Zahlen ergibt N 1 33 displaystyle N 1 33 nbsp und N 2 1743 displaystyle N 2 1743 nbsp Es gilt dann 8 c 1 N 1 1 q 33 1 41 9 displaystyle c 1 N 1 1 q 33 1 41 9 nbsp und c 2 N 2 1 q 2 c 1 2 2 1743 1 41 2 9 2 2 71 displaystyle c 2 N 2 1 q 2 c 1 2 2 1743 1 41 2 9 2 2 71 nbsp Die Nullstellen von P 1 T displaystyle P 1 T nbsp sind z 1 0 123 05 1 0 096 17 displaystyle z 1 0 12305 sqrt 1 cdot 0 09617 nbsp und z 2 0 013 29 1 0 155 60 displaystyle z 2 0 01329 sqrt 1 cdot 0 15560 nbsp die angegebenen Real und Imaginarteile sind nach der funften Nachkommastelle abgeschnitten sowie deren komplex Konjugierte z 3 z 1 displaystyle z 3 bar z 1 nbsp und z 4 z 2 displaystyle z 4 bar z 2 nbsp In der Faktorisierung P 1 T j 1 4 1 a 1 j T displaystyle P 1 T prod j 1 4 1 alpha 1 j T nbsp ist also a 1 j 1 z j displaystyle alpha 1 j 1 z j nbsp Wie im Riemann Teil der Weil Vermutungen aufgefuhrt gilt in der Tat a 1 j 41 displaystyle alpha 1 j sqrt 41 nbsp fur j 1 2 3 4 displaystyle j 1 2 3 4 nbsp Die zu C Q displaystyle C mathbb Q nbsp gehorende nicht singulare projektive komplexe Mannigfaltigkeit hat die Betti Zahlen B 0 1 B 1 2 g 4 B 2 1 displaystyle B 0 1 B 1 2g 4 B 2 1 nbsp 9 Wie im vierten Teil der Weil Vermutungen beschrieben stimmen diese topologisch definierten Betti Zahlen mit den Graden der Weil Polynome P i T displaystyle P i T nbsp uberein fur alle Primstellen q 5 displaystyle q neq 5 nbsp g r a d P i B i i 0 1 2 displaystyle rm grad P i B i i 0 1 2 nbsp Abelsche Flachen Bearbeiten Eine abelsche Flache ist eine zweidimensionale abelsche Varietat Abelsche Flachen gehoren also zu den projektiven algebraischen Varietaten die gleichzeitig auch die Struktur einer Gruppe besitzen und zwar so dass die Gruppenverknupfung und Inversenbildung mit der Struktur einer algebraischen Varietat vertraglich sind Elliptische Kurven liefern eindimensionale abelsche Varietaten Als Beispiel einer abelschen Flache die uber einem endlichen Korper definiert ist soll die Jacobische Varietat X Jac C F 41 displaystyle X text Jac C F 41 nbsp der Geschlecht 2 Kurve 10 C F 41 y 2 y x 5 displaystyle C F 41 y 2 y x 5 nbsp betrachtet werden die im Abschnitt uber hyperelliptische Kurven vorgestellt wurde Dort wurde bereits das Polynom P 1 T j 1 4 1 a 1 j T 1 9 T 71 T 2 9 41 T 3 41 2 T 4 displaystyle P 1 T prod j 1 4 1 alpha 1 j T 1 9 cdot T 71 cdot T 2 9 cdot 41 cdot T 3 41 2 cdot T 4 nbsp bestimmt Man kann sich nun uberlegen 11 dass M 1 Jac C F 41 P 1 1 j 1 4 1 a 1 j T T 1 1 9 T 71 T 2 9 41 T 3 41 2 T 4 T 1 1 9 71 9 41 41 2 1375 5 3 11 displaystyle M 1 text Jac C F 41 P 1 1 prod j 1 4 1 alpha 1 j T T 1 1 9 cdot T 71 cdot T 2 9 cdot 41 cdot T 3 41 2 cdot T 4 T 1 1 9 71 9 cdot 41 41 2 1375 5 3 cdot 11 nbsp und M 2 Jac C F 41 2 j 1 4 1 a 1 j 2 T T 1 1 61 T 3 587 T 2 61 41 2 T 3 41 4 T 4 T 1 2930125 5 3 11 2131 displaystyle M 2 text Jac C F 41 2 prod j 1 4 1 alpha 1 j 2 T T 1 1 61 cdot T 3 cdot 587 cdot T 2 61 cdot 41 2 cdot T 3 41 4 cdot T 4 T 1 2930125 5 3 cdot 11 cdot 2131 nbsp die Anzahlen der Elemente von Jac C F 41 displaystyle text Jac C F 41 nbsp und Jac C F 41 2 displaystyle text Jac C F 41 2 nbsp sind Daneben reicht die Kenntnis der beiden Koeffizienten c 1 3 2 displaystyle c 1 3 2 nbsp und c 2 71 displaystyle c 2 71 nbsp die in P 1 T displaystyle P 1 T nbsp erscheinen auch aus um die 2 dim X 1 5 displaystyle 2 cdot text dim X 1 5 nbsp Weil Polynome in Bezug auf die Jacobische Varietat X displaystyle X nbsp zu bestimmen das Polynom P 1 displaystyle P 1 nbsp ist fur die Kurve C F 41 displaystyle C F 41 nbsp und die abelsche Oberflache Jac C F 41 displaystyle text Jac C F 41 nbsp identisch P 0 T 1 T displaystyle P 0 T 1 T nbsp P 1 T 1 3 2 T 71 T 2 3 2 41 T 3 41 2 T 4 displaystyle P 1 T 1 3 2 cdot T 71 cdot T 2 3 2 cdot 41 cdot T 3 41 2 cdot T 4 nbsp P 2 T 1 41 T 2 1 11 T 3 7 41 T 2 11 41 2 T 3 41 4 T 4 displaystyle P 2 T 1 41 cdot T 2 cdot 1 11 cdot T 3 cdot 7 cdot 41 cdot T 2 11 cdot 41 2 cdot T 3 41 4 cdot T 4 nbsp P 3 T 1 3 2 41 T 71 41 2 T 2 3 2 41 4 T 3 41 6 T 4 displaystyle P 3 T 1 3 2 cdot 41 cdot T 71 cdot 41 2 cdot T 2 3 2 cdot 41 4 cdot T 3 41 6 cdot T 4 nbsp P 4 T 1 41 2 T displaystyle P 4 T 1 41 2 cdot T nbsp Wovon man sich leicht uberzeugt die Kehrwerte a i j displaystyle alpha i j nbsp der Nullstellen von P i T displaystyle P i T nbsp haben in der Tat den erwarteten Absolutbetrag von 41 i 2 displaystyle 41 i 2 nbsp Und tatsachlich bildet a i j 41 2 a i j j 1 grad P i displaystyle alpha i j longmapsto 41 2 alpha i j j 1 ldots text grad P i nbsp die Kehrwerte der Nullstellen von P i T displaystyle P i T nbsp auf die Kehrwerte der Nullstellen von P 4 i T displaystyle P 4 i T nbsp ab Eine nicht singulare komplexe projektive algebraische Varietat Y displaystyle Y nbsp welche sich bei q 41 displaystyle q 41 nbsp gut zu X Jac C F 41 displaystyle X text Jac C F 41 nbsp reduziert muss zwingend die Betti Zahlen B 0 B 4 1 B 1 B 3 4 B 2 6 displaystyle B 0 B 4 1 B 1 B 3 4 B 2 6 nbsp besitzen Denn dies sind die Grade der Polynome P i T displaystyle P i T nbsp Die Euler Charakteristik E displaystyle E nbsp von X displaystyle X nbsp ist die alternierende Summe dieser Grade Betti Zahlen E 1 4 6 4 1 0 displaystyle E 1 4 6 4 1 0 nbsp Fur die Zeta Funktion von X displaystyle X nbsp gilt mit s displaystyle s nbsp als komplexer Variable aus deren Definitionsbereich z Jac C F 41 s exp m 1 M m m 41 s m i 0 4 P i 41 s 1 i 1 P 1 T P 3 T P 0 T P 2 T P 4 T T 41 s D e f exp s log 41 displaystyle zeta text Jac C F 41 s exp left sum m 1 infty frac M m m 41 s m right prod i 0 4 P i 41 s 1 i 1 frac P 1 T cdot P 3 T P 0 T cdot P 2 T cdot P 4 T quad T 41 s stackrel rm Def text exp s cdot text log 41 nbsp bzw m 1 M m m 41 s m log P 1 T P 3 T P 0 T P 2 T P 4 T 1375 T 2930125 2 T 2 4755796375 3 T 3 7984359145125 4 T 4 13426146538750000 5 T 5 O T 6 displaystyle sum m 1 infty frac M m m 41 s m log left frac P 1 T cdot P 3 T P 0 T cdot P 2 T cdot P 4 T right 1375 cdot T 2930125 2 cdot T 2 4755796375 3 cdot T 3 7984359145125 4 cdot T 4 13426146538750000 5 cdot T 5 O T 6 nbsp Neben den schon bekannten Werten M 1 displaystyle M 1 nbsp und M 2 displaystyle M 2 nbsp kann man in dieser Taylor Entwicklung beliebige weitere Anzahlen M m displaystyle M m nbsp m N displaystyle m in mathbb N nbsp von F 41 m displaystyle F 41 m nbsp rationalen Elementen der uber F 41 displaystyle F 41 nbsp definierten Jacobischen Varietat der Kurve C F 41 displaystyle C F 41 nbsp ablesen also z B M 3 4755796375 5 3 11 61 56701 displaystyle M 3 4755796375 5 3 cdot 11 cdot 61 cdot 56701 nbsp und M 4 7984359145125 3 4 5 3 11 2131 33641 displaystyle M 4 7984359145125 3 4 cdot 5 3 cdot 11 cdot 2131 cdot 33641 nbsp Dabei folgt aus m 1 m 2 displaystyle m 1 m 2 nbsp stets M m 1 M m 2 displaystyle M m 1 M m 2 nbsp denn Jac C F 41 m 1 displaystyle text Jac C F 41 m 1 nbsp ist dann eine Untergruppe von Jac C F 41 m 2 displaystyle text Jac C F 41 m 2 nbsp Weil Kohomologie BearbeitenWeil schlug vor dass die Vermutungen aus der Existenz einer geeigneten Weil Kohomologietheorie fur Varietaten uber endlichen Korpern folgen wurden ahnlich der ublichen Kohomologie mit rationalen Koeffizienten fur komplexe Varietaten Nach seinem Beweisplan sind die Punkte der Varietat X displaystyle X nbsp uber einem Korper der Ordnung q m displaystyle q m nbsp Fixpunkte des Frobenius Automorphismus F displaystyle F nbsp dieses Korpers In der algebraischen Topologie wird die Anzahl der Fixpunkte eines Automorphismus uber den Fixpunktsatz von Lefschetz als alternierende Summe der Spuren der Wirkung dieses Automorphismus in den Kohomologiegruppen ausgedruckt Wurden fur Varietaten uber endlichen Korpern ahnliche Kohomologiegruppen definiert konnte die Zetafunktion durch diese ausgedruckt werden Das erste Problem war nur dass der Koeffizientenkorper der Weil Kohomologien nicht der der rationalen Zahlen sein konnte Man betrachte beispielsweise eine supersingulare elliptische Kurve uber einem Korper der Charakteristik p displaystyle p nbsp Der Endomorphismenring dieser Kurve ist eine Quaternionenalgebra uber den rationalen Zahlen Sie sollte entsprechend auf der ersten Kohomologiegruppe wirken einem 2 dimensionalen Vektorraum Das ist aber fur eine Quaternionalgebra uber den rationalen Zahlen unmoglich falls der Vektorraum uber den rationalen Zahlen erklart ist Auch die reellen und p displaystyle p nbsp adischen Zahlen scheiden aus In Frage kamen allerdings l displaystyle l nbsp adische Zahlen fur eine Primzahl l p displaystyle l not p nbsp da die Divisionsalgebra der Quaternionen sich dann aufspaltet und eine Matrix Algebra wird die auf 2 dimensionalen Vektorraumen operieren kann Diese Konstruktion wurde durch Grothendieck und Michael Artin ausgefuhrt l adische Kohomologie Fur den Beweis der Riemannvermutung war die Etale Kohomologie notig die von Grothendieck und Michael Artin eingefuhrt wurde und deren Entwicklung im IHES Seminar SGA erfolgte Literatur BearbeitenPierre Deligne La conjecture de Weil I Publications Math IHES Nr 43 1974 S 273 307 La conjecture de Weil II ibid Nr 52 1980 S 137 252 Online Teil 1 Teil 2 Eberhard Freitag Reinhardt Kiehl Etale cohomology and the Weil conjecture Springer 1988 ISBN 0 387 12175 7 Robin Hartshorne Algebraic Geometry Appendix Springer 1997 ISBN 0387902449 Kenneth Ireland Michael Rosen A classical introduction to Modern Number Theory Springer 2 Aufl 2006 ISBN 038797329X Bruno Kahn Zeta and L Functions of Varieties and Motives Cambridge University Press London Mathematical Society Lecture Note Series 462 2020 ISBN 978 1 108 70339 0 insbesondere Kapitel 3 The Weil conjectures Nicholas Katz An overview of Deligne s work on Hilbert s twenty first problem in Browder Hrsg Mathematical developments arising from Hilbert problems Proc Sympos Pure Math Bd 28 American Mathematical Society 1976 S 537 557 Carlos J Moreno Algebraic Curves over Finite Fields Cambridge Tracts in Mathematics Band 97 Cambridge University Press 1991 ISBN 978 0 521 34252 0 insbesondere Kapitel 3 Zeta functions Andre Weil Numbers of solutions of equations in finite fields Bull Amer Math Soc Bd 55 1949 S 497 508 Weblinks BearbeitenSam Raskin The Weil conjectures for curves englisch Die Weil Vermutungen fur Kurven 2007 nLab Weil conjectures englisch Weil Vermutungen Verweise Bearbeiten einen elementaren Beweis fur algebraische Kurven uber endlichen Korpern gab 1969 Sergei Alexandrowitsch Stepanow dargestellt in Enrico Bombieri Counting points on curves over finite fields d apres Stepanov In Seminaire Bourbaki Nr 431 1972 73 numdam org PDF Stepanow On the number of points of a hyperelliptic curve over a prime field Izvestija Akad Nauka Bd 33 1969 S 1103 Stepanow Arithmetic of Algebraic Curves 1994 Laumon Transformation de Fourier constantes d equations fonctionnelles et conjecture de Weil Publications Mathematiques de l IHES Band 65 1987 S 131 210 Allyn Jackson Comme Appele du Neant Notices AMS Oktober 2004 S 1203 Kapitel V Theorem 2 3 1 in Joseph H Silverman The Arithmetic of Elliptic Curves 2 Auflage Springer 2009 ISBN 978 0 387 09493 9 Chapter 6 Definition 5 1 in Neal Koblitz Algebraic Aspects of Cryptography 2 Auflage Springer 1999 ISBN 3 540 63446 0 Chapter 6 Theorem 5 1 in Neal Koblitz Algebraic Aspects of Cryptography 2 Auflage Springer 1999 ISBN 3 540 63446 0 LMFDB Genus 2 curve 3125 a 3125 1 Chapter 6 Theorem 5 1 in Neal Koblitz Algebraic Aspects of Cryptography 2 Auflage Springer 1999 ISBN 3 540 63446 0 Chapter 7 Paragraph 7B in David Mumford Algebraic Geometry I Complex Projective Varieties 2 Auflage Springer 1995 ISBN 3 540 58657 1 LMFDB Abelian variety isogeny class 2 41 aj ct over F 41 Chapter 6 Paragraph 6 2 in Neal Koblitz Algebraic Aspects of Cryptography 2 Auflage Springer 1999 ISBN 3 540 63446 0 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Weil Vermutung amp oldid 234725084