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In der klassischen algebraischen Geometrie einem Teilgebiet der Mathematik ist eine algebraische Varietat ein geometrisches Objekt das durch Polynomgleichungen beschrieben werden kann Inhaltsverzeichnis 1 Definitionen 1 1 Affine Varietaten 1 2 Projektive Varietaten 2 Morphismen affiner Varietaten 3 Dimension 4 Singularitaten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDefinitionen BearbeitenAffine Varietaten Bearbeiten Es sei K displaystyle K nbsp ein fester algebraisch abgeschlossener Korper Eine affine algebraische Menge ist eine Teilmenge eines affinen Raums K n displaystyle K n nbsp die die Form x K n f 1 x f k x 0 displaystyle x in K n mid f 1 x dotsb f k x 0 nbsp fur eine endliche Menge f 1 f k displaystyle f 1 dotsc f k nbsp von Polynomen in K X 1 X n displaystyle K X 1 dotsc X n nbsp hat Hilberts Basissatz sagt aus dass man jedes unendliche System von Polynomgleichungen durch ein dazu aquivalentes mit endlich vielen Gleichungen ersetzen kann Eine affine Varietat ist eine irreduzible affine algebraische Menge d h eine nichtleere algebraische Menge die nicht die Vereinigung zweier echter algebraischer Teilmengen ist 1 Die algebraischen Teilmengen einer affinen Varietat konnen als abgeschlossene Mengen einer Topologie aufgefasst werden der Zariski Topologie Eine quasi affine Varietat ist eine offene Teilmenge einer affinen Varietat Fur eine Menge Z K n displaystyle Z subseteq K n nbsp sei I Z displaystyle I Z nbsp das Verschwindungsideal also das Ideal aller Polynome die auf ganz Z displaystyle Z nbsp verschwinden I Z f K X 1 X n f x 0 f u r a l l e x Z displaystyle I Z f in K X 1 dotsc X n mid f x 0 mathrm f ddot u r alle x in Z nbsp Der Koordinatenring einer affinen Varietat V displaystyle V nbsp ist der Quotientenring K V K X 1 X n I V displaystyle K V K X 1 dotsc X n I V nbsp Es werden also solche Polynome miteinander identifiziert die als Funktion auf V displaystyle V nbsp ubereinstimmen Der Quotientenkorper von K V displaystyle K left V right nbsp ist der Korper der rationalen Funktionen K V displaystyle K V nbsp Projektive Varietaten Bearbeiten Hauptartikel Projektive Varietat In manchen Zusammenhangen zeigen affine Varietaten kein gutes Verhalten da Punkte im Unendlichen fehlen Projektive Varietaten sind hingegen vollstandig Diese Tatsache spiegelt sich zum Beispiel im Satz von Bezout wieder der fur die Anzahl der Schnittpunkte projektiver ebener Kurven eine exakte Formel liefert fur affine ebene Kurven hingegen nur eine Abschatzung Es sei P n displaystyle P n nbsp der n displaystyle n nbsp dimensionale projektive Raum uber dem Korper K displaystyle K nbsp Fur ein homogenes Polynom f K X 0 X n displaystyle f in K X 0 dotsc X n nbsp und einen Punkt x x 0 x n displaystyle x x 0 dotsc x n nbsp ist die Bedingung f x 0 x n 0 displaystyle f x 0 dotsc x n 0 nbsp unabhangig von den gewahlten homogenen Koordinaten von x displaystyle x nbsp Eine projektive algebraische Menge ist eine Teilmenge des projektiven Raumes die die Form x P n f 1 x f k x 0 displaystyle x in P n mid f 1 x dotsb f k x 0 nbsp fur homogene Polynome f 1 f k displaystyle f 1 dotsc f k nbsp in K X 0 X n displaystyle K X 0 dotsc X n nbsp hat Eine projektive Varietat ist eine irreduzible projektive algebraische Menge Auch auf projektiven Varietaten wird die Zariski Topologie so definiert dass die abgeschlossenen Mengen genau die algebraischen Teilmengen sind Eine quasi projektive Varietat ist eine offene Teilmenge einer projektiven Varietat Fur eine projektive algebraische Menge Z P n displaystyle Z subseteq P n nbsp sei I Z displaystyle I Z nbsp das Verschwindungsideal also das Ideal das durch die homogenen Polynome die auf ganz Z displaystyle Z nbsp verschwinden erzeugt wird Der homogene Koordinatenring einer projektiven Varietat V displaystyle V nbsp ist der Quotientenring K X 0 X n I Z displaystyle K X 0 dotsc X n I Z nbsp Morphismen affiner Varietaten BearbeitenSind V K m W K n displaystyle V subset K m W subset K n nbsp affine Varietaten dann ist eine Abbildung ϕ V W displaystyle phi colon V rightarrow W nbsp ein Morphismus von V displaystyle V nbsp nach W displaystyle W nbsp wenn es eine polynomiale Abbildung F K m K n displaystyle Phi colon K m rightarrow K n nbsp mit F V ϕ displaystyle Phi mid V phi nbsp gibt Ein Morphismus ϕ displaystyle phi nbsp ist ein Isomorphismus wenn es einen Morphismus ps W V displaystyle psi colon W rightarrow V nbsp mit ϕ ps i d W ps ϕ i d V displaystyle phi circ psi mathrm id W psi circ phi mathrm id V nbsp gibt Dimension BearbeitenDie Krulldimension einer algebraischen Varietat V displaystyle V nbsp ist die grosste Zahl n displaystyle n nbsp so dass eine Kette Z 0 Z 1 Z n displaystyle Z 0 subsetneq Z 1 dotsb subsetneq Z n nbsp irreduzibler abgeschlossener Teilmengen von V displaystyle V nbsp existiert Die Dimension einer affinen Varietat ist gleich der Dimension ihres Koordinatenringes Die Dimension einer projektiven Varietat ist um Eins kleiner als die Dimension ihres homogenen Koordinatenringes Singularitaten BearbeitenEin Punkt x displaystyle x nbsp einer algebraischen Varietat oder allgemeiner eines Schemas heisst singular bzw ist eine Singularitat wenn der zugehorige lokale Ring nicht regular ist Fur abgeschlossene Punkte algebraischer Varietaten ist dies aquivalent dazu dass die Dimension des Zariski Tangentialraumes grosser als die Dimension der Varietat ist Als Auflosung der Singularitaten einer Varietat V displaystyle V nbsp bezeichnet man eine nicht singulare Varietat W displaystyle W nbsp mit einem eigentlichen birationalen Morphismus f W V displaystyle f colon W rightarrow V nbsp Literatur BearbeitenKlaus Hulek Elementare Algebraische Geometrie Vieweg Braunschweig Wiesbaden 2000 ISBN 3 528 03156 5 Robin Hartshorne Algebraic Geometry Springer Verlag New York 1977 ISBN 0 387 90244 9 Weblinks BearbeitenThe structure of algebraic varietiesEinzelnachweise Bearbeiten Definition z B bei Hartshorne Algebraic Geometry Von manchen Autoren wird aber auch auf das irreduzibel in der Definition verzichtet z B in Hazewinkel Encyclopedia of Mathematics Springer Online Reference Vergleiche auch Eisenbud Commutative Algebra with applications to algebraic geometry Springer S 32 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Algebraische Varietat amp oldid 227803391