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Die Herrschaft Wutental fasste ab dem 12 Jahrhundert einen geografisch ringsum abgeschlossenen Siedlungsbereich an der unteren Wutach in Formen gemeinsamer Verwaltung zusammen In Urkunden erstmals als Woetental 1318 und dann als officium WÅ­tental 1352 in einem Berain des Klosters St Blasien genannt 1 Raumlich entspricht sie noch heute mit zeitbedingten Abwandlungen der 1975 gegrundeten Gemeinde Wutoschingen Wutental im Teilverlauf der Wutach zwischen dem Ende der Abgrenzung vom Kanton Schaffhausen und vor der Mundung in den Hochrhein Grenze Am oberen ostlichen Ende von Wutoschingen Mitte liegt links Ofteringen dazwischen der Engpass Oben rechts liegt Degernau mit dem Ubergang in den Klettgau Unten links liegt Horheim Das Waldgebiet auf der rechten Bildseite ist der sudliche Randen Rechts unten beginnt das Dorf Schwerzen Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Vorgeschichte 3 Erste allgemeine Uberlieferungen 4 7 bis 12 Jahrhundert 4 1 Ungarneinfalle 4 2 Auflosung der Gaugrafschaften 5 Uberlieferungen der Kirchengeschichte 6 Erste ortliche Uberlieferungen 6 1 Aufstieg und Ende der Nellenburger 7 Diversifizierung der Besitzverhaltnisse 7 1 Dominanz des lokalen Adels 8 Begrundung der Herrschaft Wutental 8 1 Freiherren von Krenkingen 9 Erste urkundlich Nennungen 10 15 Jahrhundert 11 16 Jahrhundert 11 1 Bauernkrieg 12 17 Jahrhundert 12 1 Vorgange unter den Landgrafen 12 2 Im Dreissigjahrigen Krieg 12 3 Klettgau Ubergang an die Schwarzenberger 13 18 Jahrhundert 13 1 Zusammenfassung mit Lauchringen 14 19 Jahrhundert 15 20 Jahrhundert 15 1 Zweiter Weltkrieg 15 2 Nachkriegszeit 16 Ausklang 17 Anmerkungen 18 Literatur 19 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenNordlich wird der Siedlungsraum Wutental von den Hangen der Hochebene zum sudlichen Schwarzwald abgegrenzt sudlich vom hier auslaufenden Hohenzug des Randengebirges zur Klettgau Ebene Die naturliche Abgrenzung vom Verlauf der Wutach im Osten bildet eine Engstelle bei der Reuentaler Muhle im Westen gegen Oberlauchringen lag der Engpass beim heutigen Ubergang des letzten Teilstucks der A 98 in die Bundesstrasse B 314 Dort war wegen des maandrierenden Flusses und den andauernden Uberschwemmungs und Sumpfbereichen das Gebiet bis ins fruhe Mittelalter allenfalls auf Pfaden an den beidseitigen Hangen zu umgehen nbsp Verlauf der Steina zur Wutach Sudlich davon fliessen bereits die beiden Bache aus dem Klettgau in die WutachNach Emil Muller Ettikon hatte der Unterlauf der Wutach nach der Aufnahme von Steina und Schlucht in Hochwasserzeiten das Land weithin uberschwemmt Dadurch waren auch die Bereiche der heutigen Bebauung von Ober und Unterlauchringen etwa das Ried als Sumpfgebiet bis auf die Ortskerne die auf Anhohen lagen nicht nutzbar Die Strassenverbindung vom Klettgau kommend schloss die alte Station des Gasthaus Adler wahrscheinlich schon zu Romerzeiten in Oberlauchringen bis zur Kirche ein und fuhrte von dort am Berghang entlang bis zu einer Furt vor dem relativ stabilen Wutachbogen zur Anhohe von Unterlauchringen 2 VerkehrsverhaltnisseDie alte Wutachtalstrasse von Blumberg uber Epfenhofen nach Stuhlingen folgte ungefahr der heute noch teilweise erkennbaren alten Landstrasse bis Ofteringen sie verliess aber zwischen Ofteringen und Degernau in einer Furt das rechte Flussufer um der Fluhhalde Anm 1 auszuweichen und kehrte bei Wutoschingen in einer zweiten Furt auf das rechte Flussufer zuruck Solange bei Oberlauchringen keine Brucke existierte lenkte sie uber den Berg nach Erzingen spater von Horheim uber Schwerzen und Willmendingen uber die ehemalige Romerstrasse nach Bechtersbohl und Dangstetten Alle diese Strassen waren bis 1749 nur fur Gabelfuhrwerke passierbar Erst 1750 nahm Furstenberg die Verbesserung der Wutachtalstrasse energisch in die Hand 1781 verbesserte es auch trotz des Schwarzenbergischen Einspruchs die unliebsame Fluhhaldensteige 1816 nahm das Grossherzogtum Baden die Wutach in den badischen Flussbauverband auf 1821 wurde das Stuck in der Gemarkung Ofteringen reguliert 1848 folgte zuletzt die Flussstrecke auf der Gemarkung Untereggingen Mit diesen Flusskorrektionen gingen weitreichende Strassenverbesserungen Hand in Hand Karl Friedrich Wernet Verkehrswege im Landkreis Waldshut 1966 S 22 Die nun mogliche Nutzung der Verbindung nahm zu zwischen 1856 und 1870 steigerte sich der Tagesverkehr auf dem Stuck Stuhlingen Oberlauchringen von achtunddreissig auf einundachtzig Zugtiere 3 Die Verbindung von Schwerzen auf dem uralten Handelsweg spater auch der Romerstrasse zum westlichen Ende der Klettgauebene fuhrte uber eine Furt die nach der Flussregulierung verschwand vor Horheim gleichsam als Hauptverbindung nach Norden weiter zum Siedlungsraum Uhlingen Birkendorf nach Grafenhausen und dem Kloster St Blasien sowie nach Bonndorf dem spateren Verwaltungsort der Herrschaft Wutental Die nach Westen hin ursprunglich abgeschlossene Lage wird schon in der Vorgeschichte den Siedlungsraum gepragt haben Sie liess den drei Siedlungen gute Verteidigungsmoglichkeiten gegen Eindringlinge historisch bis gegen den Anfang des 10 Jahrhunderts anzunehmen Vorgeschichte BearbeitenDie Abgeschlossenheit um den Wutachverlauf durch die noch weitlaufig bewaldeten Hugelketten im Suden und dem steilen Anstieg nordlich zum Schwarzwald hin sowie durch das Sumpf und Uberschwemmungsgelande im Westen und der Engstelle um den Fluss im Osten wird schon in der Fruhzeit in den so umfassten Siedlungsplatzen der heutigen Orte Schwerzen Horheim und Wutoschingen ein Zusammengehorigkeitsgefuhl bewirkt haben Warenaustausch ortlich verzweigte familiare Verbindungen festliche Aktivitaten und gemeinsame Abwehr von Feinden waren durch die Nahe verstarkt nbsp Hugel mit der Wallburg vom Schlossbuckle ausAllerdings querte von Sud nach Nord der uralte Handelsweg der von der Passhohe bei Bechtersbohl durch die Waldung nach Schwerzen und uber eine Furt oder Fahre nach Horheim fuhrte den westlichen Bereich der kleinen Landschaft Der Weg fuhrte weiter in den Sudschwarzwald zu Siedlungsbereichen an Schluchsee und Titisee Am Eintritt des Weges nach Schwerzen lag die vorzeitliche Festung des Semberg und gegenuber auch die Befestigung des Schlossbuckle Ein reger Handelsverkehr ist fur die keltische Zeit anzunehmen auch ein Ausbau des Semberg und ab der Jahrtausendwende durch die Romer die vom Romerlager Dangstetten aus die Region besetzten Von der Handelsroute profitierte vor allem Schwerzen das noch bis ins Spatmittelalter die dominierende Ortschaft war wohl noch Horheim an der Flussuberquerung weniger das dann hier abseits gelegene Wutoschingen Der Ort hier hatte jedoch Zugang aus dem oberen Wutachtal und von dem schwierigen aber existenten Weg zum Klettgau uber dem Siedlungsplatz von Degernau einige Vorteile Degernau war damals eher zum Klettgau hin orientiert und konnte sich in dieser Mittlerposition auch am langsten unter einheimischem Adel halten Fundstellen der Vorgeschichte sind im Siedlungsraum Wutental haufig sie reichen von der Megalithzeit der Menhir von Degernau zur Stein und Bronzezeit uber die Kelten mit der Wallburg Semberg bis zu romischen Funden und alamannischen Grabern Siehe ausfuhrlich Geschichte Wutoschingen nbsp Siedlungsbereich der Alamannen um 490 Odoaker war der letzte Regent des Westromischen ReichesNachdem sich die Romer Ende des 5 Jahrhunderts von der Hochrheinlinie und dem vorgeschobenen Bruckenkopf an der Wutach bis in den Raum Stuhlingen Schleitheim der Stadt Juliomagus nach Suden und dann uber die Alpen zuruckgezogen hatten besiedelten nach mehreren Angriffswellen die Alamannen seit 233 nach Christus endgultig die Raumschaft um den Hochrhein Hier im 6 Jahrhundert liegt die eigentliche Begrundung der heutigen Ortschaften entstanden aus Gruppen von Hofen verschiedener Sippen deren Namenskerne oft auf die Namen jeweiliger Anfuhrer zuruckgehen Mit einiger Sicherheit kann die Namensendung ingen fruhen Grundungen der Alamannen zugeordnet werden Anm 2 Erste allgemeine Uberlieferungen BearbeitenAus dem fruhen Mittelalter gibt es nur sporadische Kenntnisse aufgrund archaologischer Funde zu einzelnen der spateren Wutental Orte Doch sind die grossraumigen Ereignisse jener Zeit Entstehung der Frankenreichs in Chroniken erhalten HintergrundNach den Niederlagen um die Jahrhundertwende des 5 zum 6 Jahrhundert in einer Schlacht bei Zulpich 496 und einer zweiten bei Strassburg gegen die Franken unter den Merowingern gerieten die Alamannen die sich nur in Herrschaftsbereiche gleichrangiger Herzoge geteilt hatten und sich allenfalls spontan einer gemeinsamen Fuhrung unterordneten in zunehmende Abhangigkeit vom frankischen Zentralstaat der sich unter den Karolingern uber Mitteleuropa ausdehnte Auch andauernde Aufstande brachten im 7 Jahrhundert nur eine vorubergehende Autonomie zuruck die nach Mitte des 8 Jahrhunderts vor allem nach dem Blutgericht von Cannstatt 764 zu einer Neuorganisation der Herrschaftsstrukturen durch die Einsetzung frankischer Gaugrafen zum Ausdruck kam Auch die gesellschaftlichen Veranderungen mit zahlreichen Klostergrundungen und der Entwicklung stadtischer Siedlungen mit uberregionalen Wirtschaftsaktivitaten brachten die lange dominierende Lebensweise in Stammesverbanden zum Erloschen Historiker sehen hier auch politische und kulturelle Anfange zu ersten europaischen Gemeinsamkeiten 7 bis 12 Jahrhundert BearbeitenNachdem die Franken nach den Siegen uber die Alamannen mit Hilfe der Gallier die christliche Religion ubernommen hatten begann im 7 Jahrhundert eine langsame Durchdringung des alamannischen Sudens durch erste Missionare und auch einige heilkundige adlige Frauen Um 600 entstand das Bistum Konstanz doch wirkte es vorerst nicht als Zentrale denn die von den Missionaren gegrundeten Kloster in der Region Reichenau Rheinau und St Gallen pflegten die Unabhangigkeit von den Bischofen nbsp Ausdehnung des Frankischen Reiches aussere Umrandung im 8 und 9 Jahrhundert Alamannien orange umrandet Im 8 und 9 Jahrhundert war die frankische Besetzung der Alammania zumeist durch Grundung befestigter Hofe an den verkehrsgunstigen Platzen ehemaliger Romerorte die von den Alamannen gemieden wurden soweit dass die frankischen Konige der karolingischen Zeit um 800 das Land in Gaue unter von ihnen eingesetzten Grafen teilten Die Wutach wurde zum Grenzfluss zwischen dem Alpgau und dem Klettgau HintergrundDas 8 und 9 Jahrhundert stand im Zeichen interner Konflikte die von verschiedenen Interessen bestimmt waren neben denen von Adelsfamilien und Klostern die um Territorien konkurrierten und dem langsam entstehenden Burgertum das auf Handel und Freiheiten und auf Kapitalbildung in ersten umwehrten stadtischen Siedlungen setzte Die Macht lag jedoch beim frankisch bestimmten Grafentum als der noch entscheidenden militarischen Gewalt Die Gaugrafen pragten die Verhaltnisse in diesen beiden Jahrhunderten Diese stetige Entwicklung wird im 10 Jahrhundert durch eine von aussen herangetragene Katastrophe die Ungarneinfalle unterbrochen die eine jahrzehntelange Agonie zur Folge haben Ungarneinfalle Bearbeiten Nachdem die magyarischen Reiterheere anfangs 881 bis 916 Bayern und Sachsen angriffen dort jedoch auch bald auf organisierten Widerstand stiessen zogen sie in zwei Wellen 917 und 926 entlang der Bodensee Hochrhein Linie nach Westen Sie plunderten und verbrannten die Dorfer und rotteten die Bevolkerung zum grossten Teil aus Nur wenige konnten sich in den Schwarzwald oder zu den Schweizer Bergen retten Bereits 917 wurde das Damenstift Sackingen zerstort 4 Sudlich des Hochrheins plunderten sie am 1 Mai 926 die Stadt und Kloster St Gallen und verbrannten Basel Unsagliches hatte das Volk von diesen Raubzugen und den inneren Kampfen zu leiden Alle hadern klagt ein Abt von St Gallen aus dieser Zeit Mitburger und Stammesgenossen kampfen gegeneinander das Gesetz wird mit Fussen getreten und die welche Verteidiger des Vaterlandes und des Volkes sein sollten geben den anderen selber Anlass zum Streit 5 Erst 927 gelang es auf hochster Ebene Konig und Adel koordiniert zu reagieren Burgen wurden gebaut eine Heer von Panzerreitern aufgestellt Nach einem ersten Sieg 933 durch Konig Heinrich I gelang nach dem letzten durch halb Europa fuhrenden Heereszug 954 dem Sohn Heinrichs Otto I HRR das ungarische Heer in der Schlacht auf dem Lechfeld 955 nachhaltig zu vernichten HintergrundNach der grausamen Zerstorung der Lebensraume durch die Heereszuge der Ungarn in Mitteleuropa dauerte es uberall und auch am Hochrhein noch viele Jahrzehnte bis sich die Verhaltnisse wieder erholt hatten und eine neue Entwicklungsphase beginnen konnte Diese war nach der noch weitgehenden Lokalitat der vorigen Siedlungsstrukturen nun von weitaus grosseren Herrschaftsbereichen gepragt Alle Dimensionen Infrastruktur Verkehr Technik Bildung und Kultur erweiterten sich Zu den gleichbleibenden alten Machten Konigtum und Adel Kirche und Kloster trat uber die expansive Bedeutung von Wirtschaft und stadtischer Organisation nun das Burgertum Die Phase der Ungarneinfalle hatte zur Folge dass regional vor allem in Klostern und Stiften die bereits zahlreich in allen Grossenordnungen existiert hatten auch Bibliotheken und Archive vernichtet wurden Zudem fand lange kaum Geschaftsverkehr statt sodass auch vor dem 10 Jahrhundert bis ca 1050 keine lokalen Dokumente mehr existierten Den spateren Chronisten und Historikern war damit die Basis fur Geschichtsdarstellung entzogen Auch modernen Historikern die auf Beurkundungen basierend schrieben waren die Ungarneinfalle offensichtlich unbekannt so fuhrt Helmut Maurer ein Versiegen der schriftlichen Quellen an und folgert daraus auf ein Versiegen des Strom der Schenkungen und Arnold Peter fragt sich ob die zeitliche Lucke auf einen Verfall des Urkundenwesen zuruckzufuhren ist 6 Auflosung der Gaugrafschaften Bearbeiten Eine weitere Folge der Ungarn Katastrophe war dass den um 800 von den frankischen Herrschern in der Alamannia eingerichteten und mit ihren Gefolgsleuten besetzten Gaugrafschaften durch die Hilflosigkeit des Adels bei der Abwehr der Invasoren in diesen Jahrzehnten ihre Funktion und damit auch Macht verloren ging Anm 3 Die Nachfolger nutzten dies um sich von der vom Konig installierten Einberufungspraxis unabhangig zu machen und richteten sich mit der familiaren Erbfolge ein Die Schwachung der Zentralgewalt hatte auch zur Folge dass im Rahmen des Wiederaufbaus aktive lokale Familien bzw schon handlungsfahige Adelige neue Fuhrungsrollen ubernehmen konnten und sich durch den nun verbreiteten Burgenbau unangreifbar machten Die daraus resultierenden Konsequenzen sind nur zu vermuten H Maurer stellt fest dass der Raum seiner Untersuchungen seit dem Ende des 11 Jh einer ordnenden Macht wie sie bisher die Grafengewalt bedeutete vollig entbehrte Das Amt war verschwunden ist anderweitig verherrschaftlicht worden Die Adelshauser waren die allein herrschende Macht und so gab es in der 1 Halfte des 12 Jh noch etwa 15 gleichzeitig im Klettgau lebende edelfreie Hauser von denen freilich gegen Ende des 12 Jh nur noch 3 oder 4 ubrig geblieben sind Er nennt als die wichtigen die Grafen von Kussenberg und die Freiherren von Krenkingen in zwei Linien Hinzu kamen Adelshauser von ausserhalb des Gaues die aus dem Aareraum nach Norden ausgreifenden Grafen von Lenzburg die am Bodensee reich beguterten Grafen von Nellenburg und von Suden aus die Zahringer 7 nbsp Der Alpgau Eintrag bei den Klostern Schaffhausen St Blasien Rheinau im Verbund des 917 20 gegrundeten Herzogtums Schwaben Uberlieferungen der Kirchengeschichte BearbeitenDass Horheim zum Albgau Alpgau und Schwerzen und Wutoschingen zum Klettgau zahlten hatte im 9 Jahrhundert wenig praktische Konsequenzen Die Hohe Gerichtsbarkeit gehorte den Gaugrafen die weitaus wichtigere Niedere Gerichtsbarkeit befand sich unter zahlreichen kleinen Herren dazu zahlten auch Kloster sie waren oft von Dorf zu Dorf verschieden und wechselten haufig Die frankischen und allmahlich auch die alamannischen Adligen hielten sich im Zuge der Christianisierung zumeist Eigenkirchen Hans Ruppaner teilt mit Nach Forschungen von Dr Helmut Maurer muss es damals in Schwerzen schon eine Kirche gegeben haben Neben dieser eher privaten Form adliger Eigenkirchen entstanden auch fruh bischofliche und klosterliche Eigenkirchen die auf dem Besitztum des Bistums oder eines Klosters errichtet wurden In Ewattingen wo St Gallen schon im 8 Jahrhundert begutert war wird schon gegen Ende dieses Jahrhunderts eine Kirche erwahnt Uberliefert sind fruhe Kirchen auch in der Nachbarschaft der Baar in Aselfingen in Loffingen 819 in Achdorf und Dillendorf ist das fruhe Vorhandensein von Kirchen wenigstens zu vermuten Somit ware in Schwerzen nicht weit entfernt ein fruher Kirchenbau nicht ausgeschlossen Der heutige Namenspatron der Schwerzemer Kirche Johannes der Taufer findet sich bereits in der Urzeit des Christentums in Alamannien und so liegt eine Kontinuitat seit den Anfangen im Bereich des Moglichen 8 Bezeichnenderweise gibt es in Horheim keinen grossen Kirchenbau lediglich zwei Kapellen sodass die spater dokumentierte Kirchgenossigkeit zu Schwerzen schon fruh bestanden haben durfte Eine gleiche Annahme fur das fruhe Wutoschingen ist nicht belegbar doch war Schwerzen als Kirchen Hauptort noch in der kunftigen Herrschaft Wutental dominant Anm 4 Urkundlich ist die Kirche erst 1157 festzustellen bereits als alte Institution mit eigenem Fronhof im Besitz des Klosters St Blasien dessen Vogt der Herzog von Zahringen Bertold IV war Die Hierarchisierung durch die Kirchen Organisation wurde im Laufe der Zeit durch parallel sich entwickelnde Eigentumsverhaltnisse die in okonomischen bzw verkehrslogistischen Umstanden begrundet waren relativiert Ein Teil der Macht wurde von Familien mit grossen Besitztumern zuerst im Ort und spater im weiteren Umfeld ubernommen Diese Familien konstituierten sich wahrend und nach den Ungarneinfallen im nun uberall verbreiteten Burgenbau nbsp Urkundenerstellung im Mittelalter Zeichnung Wolf PabstErste ortliche Uberlieferungen BearbeitenDie erste erhaltene Urkunde aus dem 11 Jahrhundert im Jahre 1050 berichtet von einem Gutertausch der Bruder Adalbertus und Arnoldus von Swercin die offenbar als Herren von Schwerzen Besitzer von Grund und Boden auf beiden Seiten der Wutach waren und einen grossen Teil der Bewohner von Oschingen Schwerzen Willmendingen und Horheim zu ihren Lehens und Dienstleuten zahlten 9 Der Tauschpartner es ist nicht angegeben was er einbrachte war Graf Eberhard VI von Nellenburg Ein ahnlicher Vorgang wird detaillierter in der Literatur zum Kloster Allerheiligen in Schaffhausen geschildert Graf Eberhard von Nellenburg der Grunder des Klosters Allerheiligen in Schaffhausen tauscht mit dem Zahringer Herzog Bertold I Vogt der Kirche in Bamberg zum Bau des Klosters ein Gut in Rodilinstein Die Urkunde ist ausgestellt Anfang Marz 1050 in Hilzingen mit einem Adelbertus de Swercin in der Namensnennung als Zeuge 10 Es kann somit vermutet werden dass die Ausstellung beider Urkunden am selben Ort zur selben Zeit stattfand Grundlage fur die Errichtung eines Benediktinerinnenklosters in Berau war eine um das Jahr 1100 erfolgte Schenkung von Gottfried von Berau an das Kloster St Blasien dem das Frauenkloster auch nach der 1307 erfolgten verwaltungsmassigen Trennung bis zu dessen Aufhebung im Jahre 1806 unterstellt blieb Das Kloster Berau bezog Einkunfte Aufzahlung in Schwerzen Klage der Meisterin des Klosters 1693 unter anderen Orten auch gegen Schwerzen wegen Zinsschulden 11 Weiterhin wird im Verwaltungsverzeichnis des Zahringer Klosters St Peter dem Rotulus Sanpetrinus ein Adelbertus de Swerce um 1122 genannt 12 Danach sind die Herren von Schwerzen nicht mehr dokumentiert HintergrundVor allem der Handel erschien Mitte des 11 Jahrhunderts als Markierung einer Zeitenwende dahinter stand eine erweiterte vielfaltige Produktion die auch den Fernverkehr einschloss Anm 5 nbsp Munster des Nellenburger Klosters AllerheiligenDer Nellenburger Graf der in der Urkunde mit den Herren von Schwerzen auftritt wurde in der modernen Forschung ursprunglich und etwas unhistorisch als Eberhardinger bezeichnet einem Adelsgeschlecht dessen Herkunftsbereich Schwaben gewesen sein soll Urkundlich fassbar werden sie erstmalig 889 mit Eppo als Graf des Zurichgau wobei die Stadt als Comitat auf eine frankische Grundung weist Als Eppos Sohn Eberhard VI eine Burganlage bei Stockach vor 1050 bauen lasst die Nellenburg benennt er sich und somit auch seine Nachfolger traditionell nach dem Familiensitz als Graf von Nellenburg Dieser zahlte zu den Adelsgeschlechtern die den neuen Aufbruch der sich auf beginnende Stadtgemeinden und Kloster stutzen konnte vorantrieben Da die Warenstrome des nun aufbluhenden Handels besonders auf den Flussen am Rheinfall umgeladen werden mussten entwickelte sich Schaffhausen als Stapelplatz und Marktort unter der Herrschaft der Nellenburger die zudem das Kloster Allerheiligen stifteten Fordernd war dass Kaiser Heinrich III dem Grafen der sich nun vom Eberhardinger dem VI auf Eberhard I von Nellenburg umbenannte bzw einfach der Graf Eberhard war als Dank fur die beschlossene Teilnahme an einen Italienzug 1046 47 zur Machtausweitung schon 1045 das Munzrecht fur Schaffhausen erteilte Somit konnte Eberhard eigenes Geld pragen lassen und da noch dazu das Munzrecht in Kirchheim Teck kam baute er den Handelsweg Nord Sud mit Schnittpunkt Schaffhausen aus Als nachster Stutzpunkt wurde dann Grafenhausen ausgebaut als befestigter Ort 1078 gegrundet und dieser Weg fuhrte durch Wutental Deshalb kaufte er dort Guter und Rechte wo er sie bekommen konnte beim heimischen Adel wie den Herren von Schwerzen Aufstieg und Ende der Nellenburger Bearbeiten Die ortsfremden hochadeligen Nellenburger Grafen trafen im Wutental bereits auf den Einfluss eines Adelsgeschlechts das die nachste uberregionale Dimension einer Territorialmacht bildete die Zahringer Ursprunglich gar mit den Nellenburgern verwandt wurde Bertold II durch kaiserliche Gunst von 1092 bis 1098 Herzog von Schwaben Das Herzogtum Schwaben umfasste formal auch das ganze Gebiet nordlich des Hochrheins und so war der Konflikt mit den hier nun herrschenden Nellenburgern vorgezeichnet nbsp Godefroy Engelmann 1829 Lithografie nach einer Zeichnung von Maximilian von Ring Burg Roggenbach rechts und Burg SteineggDiese mussten ihre Handelsroute in den Norden gegen den Zahringer im Breisgau der dort die Stadt Freiburg grundeten verteidigen und der sich auch Einfluss uber das Kloster St Blasien verschaffte Insbesondere diese Position war bedrohlich und deshalb verstarkten die Nellenburger laufend Grafenhausen und bauten in der Nahe auch die Burg Roggenbach gegen die allerdings die Zahringer in Sichtweite die Burg Steinegg setzten Burkhard von Nellenburg konnte sich diese aber bald darauf ebenfalls aneignen Dies fand in der zweiten Halfte des 11 Jahrhunderts statt doch inzwischen begann der Machtkampf zwischen den deutschen Kaisern und dem romischen Papst Gregor VII der Investiturstreit und er hatte besonders starke Auswirkungen auf den Raum Bodensee Schwarzwald weil die Hirsauer Reformkloster deutlich auf gregorianischer papstlicher Seite standen und das Kloster Hirsau der Hauptstutzpunkt der gregorianischen Partei in Deutschland war Auf kaiserlicher Seite stand im oberdeutschen Raum das Kloster St Gallen mit Abt Ulrich an der Spitze Der Nellenburger Eberhard der mit dem Schaffhauser Kloster Allerheiligen fur die papstliche Partei stand wurde von den ihn zuvor begunstigenden Kaisern Heinrich III und Heinrich IV durch seine Parteinahme sanktioniert Ihm wurden vom Kaiser Guter im Elsass und die Grafschaft im Zurichgau entzogen Eberhard zog sich ins Kloster zuruck er starb 1078 nbsp Originalreliefs der Nellenburger Grablege in der Eberhardskapelle im Kloster AllerheiligenSein Sohn Burkhard von Nellenburg hatte auf die Nachricht hin dass der neue Konig 1084 einen Zahringer zum Bischof von Konstanz machte die Stadt und das Kloster St Gallen uberfallen und in Reaktion auf die auch weiterhin ahnliche Handlungsweise entzog ihm der Konig selbst seine Grafschaft Nellenburg Da er 1101 kinderlos starb verschwanden die Nellenburger wieder aus der Geschichte Da Graf Burkhard sich schon einige Jahre zuvor vermutlich nach dem Verlust seiner Grafschaft ebenfalls ins Kloster zuruckgezogen hatte konnte er vor seinem Tod noch rechtzeitig viele Besitztumer an das Kloster Allerheiligen uberschreiben 13 Dennoch gewannen die Zahringer nun zunehmend an Einfluss Zur Vogtei uber die reiche Schwarzwaldabtei St Blasien seit 1098 versuchte der Zahringer Konrad Bruder des Herzogs Bertold III im Februar 1120 einen militarischen Angriff auf Schaffhausen und das dortige Kloster Allerheiligen Dieser Versuch den zahringischen Machtbereich am Hochrhein zu erweitern scheiterte 14 Diversifizierung der Besitzverhaltnisse BearbeitenZu den neuen Anforderungen der Zeit zahlten organisatorische Leistungen Die Kapitalisierung Vervielfachung des Geldverkehrs im Hochadel und Handelsburgertum ermoglichte erforderliche Verkehrsverbindungen und damit auch eine Aneignung von weit verstreuten Gutern und ganzen Dorfern um sich dortige Produktionsleistungen zu sichern und diese zu optimieren Vor Ort und zum Warenverkehr wurden eine Vielzahl von Verwaltungsakten und Koordinationsleistungen notwendig Mehr noch als durch den Adel wurde dieses neue Spezialistentum in den Klostern gefordert Monche und Nonnen waren oft gebildete Menschen und verfugten neben den religiosen Handlungen die sich reduzieren liessen uber viel freie Zeit Geld war hier zuerst weniger erforderlich denn die Aktivitat der Kloster im Marktgeschehen und die Konzentration vielfacher Fachkenntnisse hatte ihnen schon langer Einfluss verschafft Anm 6 und waren zunehmend als zentrale Wirtschafts und Kultureinrichtungen beim Adel begehrt sodass dieser viele Besitztumer als Schenkungen an Kloster vermachte um sich deren Machtpositionen zu eigenen Zwecken zu versichern Hierzu waren Beurkundungen zu leisten die von Zeugen verburgt wurden und diese Amtsleute wurden ebenfalls von den Klostern gestellt Lediglich die Stadte bildeten auch hier eine eigene Spezialistenschicht aus In diesem neuen Wechselspiel der Krafte blieb die militarische Macht beim Adel und dieser war auch noch vielfach ortsgebunden Dominanz des lokalen Adels Bearbeiten Durch den Tod des letzten Nellenburgers 1101 blieb der Einfluss dieses Adelsgeschlechtes nur eine Episode Durch die anfolgende Auflosung der Macht der Nellenburger erhielten die alten lokalen Adelsgeschlechter in der Hochrheinregion wieder neuen Spielraum Von diesen in der ersten Halfte des 12 Jh noch etwa 15 gleichzeitig im Klettgau lebenden edelfreien Hausern sind freilich gegen Ende desselben Jahrhunderts nur noch 3 oder 4 ubrig geblieben Entscheidende politische Wirksamkeit blieb vielmehr nach der Wende vom 12 zum 13 Jh nur den beiden alteingesessenen Adelshausern vorbehalten den Grafen von Kussenberg die um die Mitte des 13 Jh selbst ausstarben und in viel nachhaltigerer Weise die Herren von Krenkingen Helmut Maurer Fruhes und Hohes Mittelalter in Der Klettgau Tiengen 1971 S 97 nbsp Burghugel an der Steina mit Rest der Burg Altkrenkingen und oben der Burg KrenkingenBegrundung der Herrschaft Wutental BearbeitenDa die im 12 und 13 Jahrhundert noch vorwiegend regional herrschenden Adelsfamilien ihre Territorien moglichst einheitlich zusammenfassten wurden auch vom Adelsgeschlecht der Krenkinger die heutigen Orte Schwerzen Willmendingen Horheim Luttisloh heutige Hofe bei Horheim Wutoschingen und Ofteringen in Verwaltungseinheit verbunden Anm 7 In diesem neuen Verwaltungsrahmen wurde urkundlich Wutoschingen erstmals 1110 genannt als der edelfreie Marquart Anm 8 der von ihm gestifteten Klosterzelle Detzeln auch Guter in Wutoschingen vermachte 15 Freiherren von Krenkingen Bearbeiten Die Freiherren von Krenkingen die sich an die Herzoge von Zahringen angelehnt hatten nennt Ruppaner als Kirchherren von Schwerzen und setzt die Bildung der Verwaltungseinheit in Wutental um die Mitte des 13 Jahrhunderts an Zu diesem Zeitpunkt um 1250 konnten die im benachbarten Alpgau beheimateten Freiherren ihr am Unterlauf der Schlucht Steina und Wutach entstehendes Herrschaftsgebilde auch in den Klettgau hinein erweitern Sie hielten Wutental etwa 100 Jahre bis 1361 in ihrem Besitz HintergrundDas entscheidende Ereignis fur das Jahrhundert der kleinen einheimischen Adelshauser war knapp 120 Jahre nach dem Aussterben der Nellenburger der Tod des kinderlosen Herzog Bertold V von Zahringen am 18 Februar 1218 Denn zuvor schien die Landschaft um Wutach und Hochrhein verurteilt zu sein ein Anhangsel des weitreichenden zahringischen Herrschaftsgebildes bilden zu mussen Die nun klaffende Lucke im politischen Gefuge des Landes konnten nun die Krenkinger zu einer gewissen politischen Einheit zusammenschliessen Das Kloster Riedern am Wald wurde zum krenkingenschen Hauskloster und zu einer der Begrabnisstatten von Familienangehorigen Auch Diethelm von Krenkingen der als Abt der Reichenau den Konstanzer Bischofsstuhl ubertragen erhielt forderte den Hohepunkt des Einflusses der Krenkinger vom sudostlichen Schwarzwald uber die Wutach bis zum Randen bis hin in den Zurichgau 16 Im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation hatten die Staufer das ottonische Herrschergeschlecht abgelost Friedrich II hatte das Gros des Zahringischen Besitztums an sich gezogen bzw nach seinen Planen vergeben Um die nordlichen Hochrhein Lande konkurrierten auch die Herzoge von Kyburg und von Urach die Zahringer Tochter geheiratet hatten doch wurden sie von Friedrich in Schach gehalten 1250 starb Friedrich und das Reich geriet in Agonie und Anarchie Raubrittertum die sogenannte kaiserlose die schreckliche Zeit in der Historie das Interregnum erfasste auch die Lande am Hochrhein Unter dem Adel raffte jeder an sich was er bekommen konnte geradezu legendar wurde die jungere Linie der Krenkinger die bevorzugt die Guter des Klosters Rheinau plunderte Rudolf I von Habsburg nbsp Hugel der Weissenburg im Klettgau bei WeisweilErst mit dem Habsburger Rudolf I wurde 1273 ein durchsetzungsfahiger Konig gewahlt der reihenweise Burgen zerstorte auch im Klettgau die Weissenburg Er liess das Habsburger Urbar anlegen in dem nun die Besitzverhaltnisse rekonstruiert und dingfest gemacht wurden In der lokalen Forschung um Wutental erscheint das 12 und 13 Jahrhundert wie ausgeblendet erst im Zuge der Verpfandung der Verwaltungseinheit durch die Krenkinger setzt die Uberlieferung wieder ein Niedergang der KrenkingerDas Adelsgeschlecht befand sich im 14 Jahrhundert auch durch eine Teilung in zwei Linien im Niedergang Die jungere Linie der Krenkinger nannte sich von Weissenburg bei Weisweil Nach der Zerstorung ihrer Burg durch Konig Rudolf von Habsburg im Jahre 1288 nannten sie sich von Weissenburg zu Roggenbach Der letzte Krenkinger aus der Weissenburger Linie starb 1508 als Abt von Rheinau 17 Die altere Linie der Krenkinger erhielt vom Bischof von Konstanz 1252 die Ortschaft Tiengen und grundeten diese mit einem neuen Schloss 1224 als Stadt Sie verschuldeten sich dabei hoch und mussten viele ihrer Guter verkaufen 100 Jahre spater war es dann soweit Johannes Freiherr von Krenkingen Johann I 1330 1372 verpfandete den engsten Familienbesitz an die auf der Burg Hohenfels ansassigen Herren von Hohenfels die sie dann 30 Jahre lang besassen Der Text der Urkunde ist in der Chronik des Schwerzener Pfarrers Johannes Gregor Wehrle 1675 bis 1738 Anm 9 erhalten Laut Urkunde von 1361 verpfandete Johann von Krenkingen an die Gebruder Walter und Burkard von Hohenfels um 1500 M Silber die alte Herrschaft Krenkinken d i den Fronhof die Muhle und das Reblehen nebst dem Burgstall daselbst auch die Guter zu Oschingen den Hof zu Schwerzen das Kunzeweisgut in Willmendingen die Fischenz an der Wutach Gericht Zwing und Bann uber die Dorfer Wutoschingen Schwerzen und Horheim auch uber die Dorfer Breitenfeld Detzeln und Ober und Niederkrenkingen und andere mehr ausgestellt zu Constanz am Vorabend vom St Veitstag H Ruppaner Wutental 2006 S 39 Die Herren von Hohenfels sind als Ministeriale des Bischofs von Konstanz Heinrich III von Brandis zu Reichtum und Bedeutung gekommen Schon 1191 wurde ihr Vorfahre Burkhard von Hohenfels erwahnt der wie sein Zeitgenosse Walter von der Vogelweide 1230 ein bedeutender Minnesanger war 18 Erste urkundlich Nennungen BearbeitenNach den Urkunden im Berain einer Besitz Auflistung des Klosters St Blasien 1318 und 1352 vor und nach dem Brand 1322 folgte eine Erwahnung in einer Reihe von Verpfandungs bzw Verkaufshandlungen 1393 verpfandeten die Sohne der genannten Hohenfelser die auch Burkhard und Walter hiessen Wutental an den aargauischen Ritter Heinrich von Gessler aus Meienberg und uber ihn kam die Herrschaft 1410 an den aus dem Zurichgau stammenden Heinrich von Rumlang Die letzte Transaktion ist in einer Urkunde bereits mit der Bezeichnung Wutental erhalten Heinrich hatte sich durch seine Parteinahme fur Osterreich mit den Eidgenossen verfeindet und versuchte darum seinen Herrschaftsbereich nordlich des Hochrheins zu festigen 1424 verkaufte er seine Stammburg Rumlang an die Stadt Zurich 15 Jahrhundert BearbeitenDurch sein raubritterartiges Verhalten machte sich Heinrich die Grafin der Landgrafschaft Klettgau Ursula von Sulz um 1390 1460 Witwe des 1431 verstorbenen Klettgau Grafen Rudolf III von Sulz zur Gegnerin Heinrich starb 1447 Sein Sohn Ulrich von Rumlang schloss sich 1451 dem Landgrafen von Stuhlingen Sigmund I von Lupfen an Er verkaufte Zinsen von Horheimer Hofen an Sigmund und schliesslich 1488 die Herrschaft Wutental insgesamt an Heinrich V von Lupfen den Bruder von Graf Sigmund II Der Verkauf umfasste die Herrschaft samt den Hofen Weilern und Dorfern Eschingen Svertzach Wylmadingen Horhan und Lutenschlow zusammen mit Endermettingen und dem Vogtrecht von Lohningen Offensichtlich hatte Ulrich von Rumlang jedoch gleichzeitig die klettgauischen Dorfer von Wutental an Graf Alwig X von Sulz verkauft wobei er hier wohl zwischen der Niederen und der Hohen Gerichtsbarkeit unterschieden hatte Ein Streit darum wurde 1489 und 1490 gerichtlich im Sinne Ulrichs entschieden 19 Nach 1400 wurde Landgericht in Schwerzen gewohnlich an freier kaiserlicher des Reichs Strasse gehalten bis die Gerichtstage etwa von der Mitte des 15 Jahrhunderts an vor allem bei schlechter Witterung in die Rathauser oder bestimmte Wirtshauser wie den Adler verlegt wurden 20 HintergrundDie politischen Akteure im Lande waren nun die Landgrafen von Klettgau und Stuhlingen und sudlich des Hochrheins die sich zunehmend entwickelnde Schweizerische Eidgenossenschaft Kaum mehr die Kloster nur die grosseren Stadte konnten noch eine eigenstandige Rolle einnehmen Im 15 Jahrhundert hatten sich in Europa auf der hochsten Ebene Staaten formiert pragend im Suden waren die Kriege zwischen Osterreich und der Eidgenossenschaft Doch auch die Bevolkerung grosstenteils noch die Bauern machte eigene Anspruche und Rechte geltend wobei auch die Trennung der christlichen Glaubensgemeinschaft in Katholiken und Anhangern der Lutherischen Reformation die Gesellschaft immer starker polarisierte 16 Jahrhundert BearbeitenNoch vor Ende des 15 Jahrhunderts kam es nach dem Rumlanger Doppel Verkauf zwischen den Stuhlinger Grafen von Lupfen und dem Klettgauer Grafen Alwig III von Sulz trotz der zwischenzeitlich gerichtlichen Entscheidung 1490 zum fortgesetzten Streit um die Rechte in Wutental Er endete vorerst mit dem Aussterben der Lupfener im Jahre 1582 wobei und der klettgauische Teil Wutentals dann bis 1603 den Herren von Morsberg unterstand In der Verwaltung akzeptierten diese eine von den Lupfenern eingesetzte Vogtei Das Geschlecht der von Morsberg stammte von der Linie Morimont ab den Bauherren von Schloss Bonndorf Bauernkrieg Bearbeiten nbsp Hans Muller von Bulgenbach Kupferstich Im Sommer 1524 entstand Unruhe unter den Bauern um Stuhlingen die sich an einer Erhohung von Abgaben entzundeten und dann nach und nach in einer Vielzahl von Beschwerden uber unangemessene Belastungen und Schikanen auch in Erbschaftsregelungen in 62 Artikel gefasst wurden Im ersten Jahr bestand der Aufstand noch kaum in kriegerischen Handlungen eher in Zugen durch das Land zur Vergewisserung uber Stimmungen und die eigene Starke und die regionalen Herrschaften und der junge Erzherzog Ferdinand von Osterreich waren noch verhandlungsbereit Die Positionen lagen jedoch sehr weit auseinander und beide Seiten rusteten sich auch fanden sich qualifizierte Bauernfuhrer wie der Hauptmann Hans Muller von Bulgenbach und der bis dahin eher zwiespaltige Adlige Ulrich von Wurttemberg Auch hatte sich der Aufstand im Suden dann insbesondere in Thuringen als Teil eines deutschen Bauernkriegs ausgeweitet Zu den Stuhlinger Bauern zahlten auch die Wutentaler Sie stellten zu Verhandlungen in Schaffhausen zwei Vertreter und im April 1525 wurden bei einer Verhandlung des Reichskammergerichts in Esslingen aus Horheim Hans Ture und aus Wutoschingen Jakob Halder aus den Stuhlinger Orten genannt Als die Kampfe und Belagerungen begannen befanden sich die Stuhlinger mit den Hegauern im Bodenseeraum wurden jedoch noch mit den Schwarzwaldern vor Radolfzell im Juni 1525 in einer Schlacht geschlagen Die Stuhlinger Furstenberger und Schellenberger Bauern ergaben sich ihren Herren Am 12 Juli 1525 fand in Ewattingen die Huldigung der Bauern vermutlich vor Graf Wilhelm von Lupfen statt Den Bauern wurden die Strafbedingungen bekannt gemacht Sie waren zwar hart aber die Stuhlinger Bauern haben den Bauernkrieg mit wenig Blut vergiessen uberstanden wenn sie auch mit ihrer Lage danach absolut nicht zufrieden sein konnen Hans Ruppaner Der Bauernkrieg beiderseits der Wutach Chronik S 102 Das Schicksal der Klettgauer Bauern mit ihren Gegnern auf der Kussaburg war harter hier hatten auch religiose Forderungen eine Rolle gespielt und trotz Unterstutzung der Stadt Waldshut mit einigen Kanonen wurden 1 000 Bauern und Landsknechte auf dem Rafzer Feld und bei Griessen vernichtend geschlagen 21 Auch in diesem Jahrhundert dauerte es noch einige Jahrzehnte bis die Dorfgemeinschaften wieder intakt waren Noch vor dem Ende der Lupfener 1582 erhoben diese Horheim zum Sitz eines Obervogtes dem die ganze Herrschaft Wutental unterstellt war 1575 bis 1579 war dies der edelfeste Joachim Lupfer und 1586 soll es Hans Buhelmann gewesen sein Er hatte seinen Sitz im sogenannten Schlosschen dem spateren Gasthaus zum Rebstock 22 17 Jahrhundert BearbeitenNach dem Aussterben der Grafen von Lupfen Graf Heinrich VI 1582 ging die Herrschaft Wutental zusammen mit der Landgrafschaft Stuhlingen an Conrad von Pappenheim 1534 1603 Lange Erbstreitigkeiten waren jedoch erst 1603 kurz vor seinem Tod beendet Conrad verkaufte noch kurz vor seinem Tod 1603 die Wutental Dorfer der Klettgauer Seite ohne Horheim an den Klettgauer Landgrafen Karl Ludwig zu Sulz der von 1602 bis 1616 regierte Nach Intervention von Kaiser Rudolf II konnten die Horheimer obwohl die Pappenheimer protestantisch waren beim katholischen Glauben bleiben 23 In Europa gelang es Rudolf nicht zwischen Katholiken und Protestanten zu vermitteln Er starb 1612 Die Landgrafschaft Stuhlingen mit Horheim erbte 1603 der Pappenheimer Maximilian von seinem Vater dem Reichserbmarschall Konrad nbsp Das Schloss Willmendingen 1609 erbaut durch Freiherr Johann Jakob von Beck zu WillmendingenWillmendingen Am 1 Januar 1607 verlieh der Landgraf des Klettgaus Karl Ludwig von Sulz neben einem adeligen Sitz noch das Dorfchen Willmendingen mit den niederen Gerichten und allen zugehorigen Rechten zum ewigen Erblehen an Johann Jakob von Beck und seine Nachkommen Er erbaute das Schloss aus einem Vorgangerbau und wurde auch zum Vogt der Landgrafschaft ernannt Die Familie hielt Willmendingen fast zwei Jahrhunderte in Besitz erst 1803 verkaufte Franz Xaver von Beck das Lehen an Furst Josef II von Schwarzenberg 24 Karl Ludwig von Sulz vermachte 1616 vor seiner Abreise ins Feldlager nach Italien Kriegszug als Truppenfuhrer in seinem Testament die Landgrafschaft Klettgau samt der Herrschaft Wutental ohne das Stuhlingen zugehorige Horheim seinen Sohnen Graf Alwig X reg von 1617 bis 1628 und Karl Ludwig Ernst reg von 1628 bis 1648 25 HintergrundDie sich schon langer zuspitzende europaische Spannungslage die politisch und okonomisch begrundet die europaischen Staaten in Konflikte brachte doch bis zum Wahn getriebene religiose Formen annahm und enorme Menschenverluste forderte fuhrte zum Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 der in seiner letzten Phase insbesondere Suddeutschland verheerte Im politischen Grossraum bildete sich in dieser Zeit die Habsburgermonarchie In der ersten Halfte des Krieges belastete die Bezahlung von Kriegsumlagen oder Forderungen durchziehender Truppen und deren Einquartierung die Gemeinden und Dorfer Wutental war nun so betroffen wie der Klettgau denn die Heere waren weitaus grosser als noch im Bauernkrieg In den Jahrzehnten zuvor hatten sich die Konfessionen nach Staaten und im Reich auch nach Landern geschieden und die protestantischen und katholischen Fursten waren jeweils Bundnisse eingegangen der Schmalkaldische Bund noch im 16 Jahrhundert und dann die Union mit Friedrich V Pfalz Winterkonig gegen die Katholische Liga Die Bundnisse hatten sich Schlachten geliefert und dann die erste Halfte des umfassenden Krieges bestritten Im katholischen Hochrheingebiet losten Osterreichische Soldaten 1627 eine Pestwelle aus und im Fruhjahr 1631 zogen Spanier durch die Frankreich und Schweden fur die Union kampften und ab 1633 wurde die Bevolkerung des Wutachtales fast ununterbrochen durch die verschiedenen durchziehenden Heere geplagt Vorgange unter den Landgrafen Bearbeiten Graf Alwig XII von Sulz 1586 1632 hatte die Landgrafschaft Klettgau 1628 ohne Wutental an seinen Bruder Karl Ludwig Ernst ubergeben da wegen der Kriegsereignisse er selbst allzu oft abwesend sein musste Alwig wurde 1632 in Bamberg beim Kampf gegen die schwedischen Truppen des General Horn getotet Sulzer Graf Alwigs Sohn Ulrich II erbte 1632 nach dem Tod des Vaters als einzigen Besitz die Herrschaft Wutental und das Schloss in Jestetten Ubergang Wutentals an die FurstenbergerDie Landgrafschaft Stuhlingen mit Einbezug Horheims befand seit 1582 im Besitz des protestantischen kaiserlichen Oberst Conrad von Pappenheim sie ging 1603 an den Sohn Maximilian von Pappenheim dessen Tochter Maximiliana 1631 den katholischen Grafen Friedrich Rudolf von Furstenberg heiratete Im Krieg floh die Pappenheim Familie ins reformierte Schaffhausen Maximiliana trat spater zum katholischen Glauben uber und nach dem Tod ihres Vaters 1639 ging die Grafschaft Stuhlingen mit Horheim auf dem Erbwege an das Haus Furstenberg Der Sulzer Ulrich verkaufte im Jahr vor seinem Tod 1649 aus Geldnot die Herrschaft Wutental ohne Horheim fur 35 000fl an Landgraf von Stuhlingen Friedrich Rudolf von Furstenberg 26 Damit war das verwustete und vollig verarmte Wutental Anm 10 ein Jahr nach dem Dreissigjahrigen Krieg unter den Furstenbergern vorerst wiedervereinigt Im Dreissigjahrigen Krieg Bearbeiten Im September 1633 traf der protestantisch schwedische General Gustaf Horn mit einer 30 000 Mann starken Armee am Hochrhein ein Nachdem sie den Klettgau grundlich verheert und geplundert hatten verliessen die Schweden die verbrannte Landschaft noch im selben Monat in Richtung Bodensee Fast unmittelbar danach im Oktober 1633 ruckte der kaiserliche Feldmarschall und Fuhrer der katholischen Liga General Altringer an und lagerte mit 30 000 Mann in Stuhlingen und Umgebung Er bedrohte calvinistisch protestantische Schaffhausen zog nach Verhandlungen dort wieder fort und nahm den Schweden Tiengen ab Er belagerte erfolglos Rheinfelden zog dann weiter nbsp Brand der Kussaburg Zeichnung von Wolf PabstIm Fruhjahr am 8 Marz 1634 wurde die Kussaburg zerstort Der Ausloser der Zerstorung der Burg durch die eigene Besatzung erfolgte nicht wahrend der Klettgau Verwustung unter General Horn wie falschlich angenommen wurde und noch wird sondern durch einen uberraschenden Anmarsch des Stellvertreter Horns Generalmajor Bernhard Schaffalitzky der zum Oberbefehlshaber uber Schwarzwald Oberschwaben und Bodensee ernannt worden war 27 Anfang Marz brach Schaffalitzky mit nach Thomas Mallinger 28 800 leicht bewaffneten Soldaten uber das Wutachtal an den Hochrhein auf Die Ankunft von Schaffalitzky und die Aufgabe der Kussaburg stehen zeitlich in Ubereinstimmung Anm 11 Noch heute wird die Zerstorung der machtigen Festung Kussaburg durch den angeblichen Anmarsch des kompletten schwedische Heers etwas romantisiert Siehe Tafel am Eingang zur Burg Fur die kleine Besatzung war jedoch die 800 Mann starke Einsatztruppe nicht weniger gefahrlich Eine unabhangige Bestatigung auf das Wirken dieser Truppe ist H Ruppaners Hinweis 1634 war wieder eine schwedisch franzosische Brandschatzung im Wutachtal Im Kampf gegen die Schweden stand der 1595 in Wutoschingen als Michael Saurbeck geborene Pater Stanislaus der grossen Anteil an der erfolgreichen Verteidigung von Uberlingen im April 1634 und danach auch im Januar Februar 1647 von Feldkirch hatte nbsp Bevolkerungsverluste im Dreissigjahrigen KriegAuf die Verwustungen im Wutachtal und im Klettgau im Jahr 1634 folgte 1635 eine schwere Hungersnot dennoch hielten sich mehrere tausend Reiter aus Lothringen im Klettgau und im Stuhlingschen auf 29 Uberliefert wird wieder ab 1638 Die Soldner des protestantischen Herzogs plunderten die Dorfer der Landgrafschaft Stuhlingen wobei sie die schlimmsten Graueltaten begingen 1639 marschierten immer wieder Truppenteile durch das Tal gefolgt von verwilderten und marodierenden Haufen Jeder totete jeden Es war ein Kampf von allen gegen alle und verrohtes Gesindel jeder Art durchzogen die Lande in der Hoffnung auf Beute Selbst nach Kriegsende ging das so noch mehrere Jahre weiter H Ruppaner Chronik Wutoschingen 2006 S 112 Die Region lag nun wieder mindestens ein Jahrzehnt in Agonie 1648 war in Munster und Osnabruck der Westfalische Frieden geschlossen worden zwischen dem Reich und Frankreich und in Osnabruck zwischen dem Reich und Osterreich NachkriegsaktivitatBei dem Ubergang des Erbes 1639 von den Pappenheimern durch Heirat an die Furstenberger als Landgrafen von Stuhlingen handelte es sich bei Horheim um die Niedere als auch die Obere Gerichtsbarkeit Danach hatte der Sulzer Graf Ulrich 1649 vom Klettgauer Anteil Wutentals Schwerzen mit Willmendingen und Wutoschingen an den Furstenberger nur die Niedere verkauft Die Obere verblieb nach wie vor beim ihm selbst Da die Wutentaler der drei Orte sich heftig gegen die Sulzer Oberhoheit straubten kam es schon bald zu Konflikten Es half nichts Der Prozess in Wien dauerte rund 10 Jahre Der Furstenberger musste 1663 nun auch die Niedere Gerichtsbarkeit an den 1649 gekauften drei Orte n an Johann Ludwig von Sulz zuruckgeben 30 Generell bestand nach dem Krieg uberall ein grosses Interesse an der Klarung der Besitzordnung auch der Grenzziehung der Gemeindeterritorien Vogt Ulrich Ehrensperger Schwerzen Vogt Caspar Buri Willmendingen waren am 12 Juni 1658 Teilnehmer einer Gemarkungsabschreitung zur Neubeschreibung der Oberlauchringer Gemarkung mit Bann Von einem Markstein bei Horheim von diesem uber die Wutach bis an die grosse Fluh allwo darob ein Stein stehet der den Lauchringer und den Schwerzener Bann scheidet 31 nbsp Taler mit Portrats von Ferdinand und Maria Anna v Sulz 1696Klettgau Ubergang an die Schwarzenberger Bearbeiten Nach dem Aussterben der Sulzer 1687 Johann Ludwig II kam Wutental uber Ludwigs Tochter Maria Anna die seit 1674 mit Ferdinand Graf von Schwarzenberg verheiratet war mit der Landgrafschaft Klettgau an die Fursten von Schwarzenberg Der letzte Sulzer hatte 1676 seiner Tochter die Erbfolge gesichert 32 Dies kann nur bedeuten dass die Stuhlinger Furstenberger das Dorf Horheim ebenfalls der Herrschaft Schwarzenberg im Klettgau ubergaben Damit war Wutental wieder unter einer oberen Herrschaft vereint 18 Jahrhundert BearbeitenDie sich ankundigende und dann 1750 realisierte Zusammenfassung in der Verwaltung von Lauchringen und Wutental wurde auch durch eine Klimaanderung moglich die das Sumpfgebiet offensichtlich schrumpfen liess Dieser nun einfachere Kontakt mit den westlichen bzw ostlichen Nachbarn schien jedoch auch ein Konfliktpotenzial zwischen den jeweiligen Bewohnern auszulosen In trockenen Sommern und im Winter war die oft genug wutende Aach nur ein armseliges Rinnsal und es entbrannte vor allem zwischen dem Horheimer und Oberlauchringer Muller ein heftiger Streit um die kostbare Antriebskraft das andere Mal beschwerten sich die Bauern dass ihre Wiesen vertrocknen weil ihnen der Muller alles Wasser wegnehme 1706 wurde ein solcher Streit bei einem Treffen der Gemeindevorgesetzten einem gemeinsamen Mittagessen im Pfarrhof in Schwerzen und einem Trunk im Wirtshaus Zum Adler beigelegt Anm 12 Zusammenfassung mit Lauchringen Bearbeiten Nach 1750 unter der Verwaltung der Schwarzenberger wurden Ober und Unterlauchringen mit der Lauffenmuhle wie auch Degernau der Herrschaft Wuten oder Wutachtal zugeordnet 1783 wurden die bisherigen vier Amter Tiengen Jestetten Klettgau und Wutental aufgehoben und als neue Verwaltungsbezirke die Oberamter Tiengen mit Ober und Unterlauchringen und Jestetten geschaffen 33 HorheimVogt Johannes Buche kaufte 1719 das Schlossle und machte es zum Gasthaus Rebstock Nach seinem Tod 1758 erbte sein Sohn Hans Martin Buche ausser dem Rebstock umfangreiche Landereien und Liegenschaften seines Vaters Buche war Schaffner des furstenbergischen Stiftes sowie furstl furstenbergischer Landvogt und zog fur die Herrschaft den Zehnten ein Der ehemalige Berauer Hof das sogenannte Grosse Huus oder auch Lutischlo brannte 1722 ab Nach dem Brand wurde er von Hans Martin Buche HMB wieder aufgebaut Es sollte ein grosses Postgebaude werden daher auch die grossen Stallungen und die zwei grossen Scheunen 1758 mit dem Gebaude erstellt wurden Buche versuchte auch die Regierung zu bewegen die Strasse uber Mettingen nach Bonndorf auszu bauen Spater beherbergte er das Gasthaus Hirschen sowie das Schul und Rathaus Das Grosse Huus brannte 1904 wiederum ab Heute das Haus Messmer Hans Martin Buche starb 1780 34 Schwerzen nbsp Kirche St Johannes in Schwerzen1780 Beim Kreuzgang nach Zurzach wurde in Kadelburg mit der Fahre ubergesetzt und auf dem Ruckweg im Wirtshaus Einkehr gehalten wahrend Pfarrer und Gemeindevorgesetzte von Oberlauchringen bei der Wallfahrt nach Degernau im Pfarrhaus von Schwerzen das vorubergehend sogar das Weinschankrecht hatte bewirtet wurden 35 Die alte baufallige Kirche Pfarrkirche St Johannes der Taufer auf der Anhohe beim Ortseingang wurde in den Jahren 1781 bis 1791 vermutlich nach einem Plan des Baumeisters Peter Thumb im Stil des Spatbarock anstelle eines Vorgangerbaus unter Einbeziehung des ehemaligen Turmes errichtet Verbot der Wallfahrt nach Degernau 1803 durch Oberlauchringer Pfarrer 1805 ignoriert 36 HintergrundDie nun zahlreich uberlieferten Aktivitaten unter den Besitzenden konnen nicht daruber hinwegtauschen dass die Bevolkerung schon Mitte des 18 Jahrhunderts wieder unter Kriegen und damit weiteren Heereszugen im Durchzugsgebiet entlang des Hochrheins litt Im Osterreichischen Erbfolgekrieg 1740 1748 lagen 1744 Ungarnsoldaten auf dem Schwarzwald im Quartier und haben das Land ubel verderbt Vom 9 Christmonat bis 10 April 1745 sind die franzosischen Dragoner in der Landschaft Cletgau gelegen Das Land wurde elend verderbt Wehrle Chronik bei Ruppaner S 113 Der Friedensschluss 1748 beseitigte das Konfliktpotenzial zwischen den Grossmachten nicht Am 20 April erklarte der franzosische Konig Ludwig XVI auf Drangen seiner revolutionaren Regierung Konig Franz II von Ungarn und Bohmen der gleichzeitig Landesherr in Osterreich und Kaiser im Heiligen Romischen Reich Deutscher Nation war den Krieg Damit setzten die territorialen Veranderungen am Hochrhein ein Am 9 Februar 1801 unterzeichnete nach zwei verlorenen Koalitionskriegen 1792 1797 und 1799 1801 Osterreich einen Friedensvertrag H Maurer Politische Entwicklung des badischen Klettgaus in Der Klettgau 1971 S 277 19 Jahrhundert BearbeitenRuppaner nennt die Region die wieder zum Durchzugsgebiet der Franzosen und Osterreicher wurde als elendiglich ausgesogen Wehrle Chronik bei Ruppaner S 113 Im Friede von Luneville 1801 kamen alle linksrheinischen Gebiete an Frankreich Rechtsrheinisch entstand die Markgrafschaft Baden Die Trennung durch die Hochrheinlinie fuhrt auch zur Teilung von Laufenburg Baden Laufenburg Aargau und Rheinfelden Baden und Rheinfelden Aargau nbsp Territoriumsentwicklung Badens von 1801 bis 1819Konkretisiert wurde der europaische Kriegserfolg nach der Franzosischen Revolution 1789 durch Napoleon Bonaparte im Reichsdeputationshauptschluss 1803 Fast alle geistlichen Reichsstande wurden der Landeshoheit weltlicher Stande unterworfen Mediatisierung und das gesamte katholische Kirchenvermogen beschlagnahmt Alle Besitztumer der Kirchen und Kloster insbesondere des Klosters Rheinau im Klettgau wurden den Fursten von Schwarzenberg ubertragen Auf der Landesebene wurde der Markgraf von Baden 1805 1806 mit Territorien versehen die Grundlage des neuen Staates wurden der im August 1806 zum Grossherzogtum Baden unter Karl Friedrich von Baden zusammengefasst war Durch die napoleonische Neuordnung Europas wurden auch in Suddeutschland die politischen Strukturen bis auf untere Ebenen geandert So wurden die Amter Tiengen und Jestetten 1806 1812 aufgelost und Baden in der Verwaltung schrittweise in Kreise neu gegliedert Der Klettgau kam zunachst zum Seekreis mit dem Amt Stuhlingen und dann zum Kreis Waldshut 37 Unter dem letzten Fursten Josef II von Schwarzenberg kamen dessen klettgauische Gebiete ab 1806 formell und auch durch Verkauf nach dem Kauf und Vertragscontract vom 13 Juni 1812 an den badischen Hof einschliesslich dem Schloss und allen Liegenschaften der Familie von Beck in Willmendingen und auch seine Besitzungen im Breisgau fur zusammen 618 000 Gulden 38 Die Neuordnung Europas wurde 1815 auf dem Wiener Kongress bis in die Details geregelt und vor allem durch den Fursten Talleyrand auf wirtschaftliche Entwicklungen hin konzipiert Er versuchte einer Industrialisierung den Boden zu bereiten Diese erfolgte vorerst nur in stadtischen Zentren Zwar hatten die Veranderungen vielerlei Konsequenzen sie bedeuteten auch fur die Bevolkerung friedlichere Zeiten doch gleichzeitig fuhrte der zivilisatorische Niedergang seit dem Dreissigjahrigen Krieg und die rasche Neustrukturierung in die Verarmung auch im unteren Wutachtal zu grosser Not Ein Bericht beschreibt den Verfall von Infrastruktur Das Oberlauchringer Muhlewuhr war 1815 so elend und schwach dass es einer wilden Wutach nicht mehr standhalten konne Die Steine die an der Steina gebrochen wurden eigneten sich als Kalksteine die durch Frost und Nasse leiden anerkanntermassen keinesfalls fur Wasserbauten Aber die Herrschaft habe doch auf ihrem Gebiet die Ruine Kussaburg die zum Wasserbau sehr geeignete Quadersteine in ausreichender Menge biete Man habe schon einige Male Steine von dort genommen und zu offentlichen Bauten verwendet Der Abbruch bei der Ruine wurde nicht so teuer kommen wie der Abbruch im Steinbruch Man gestehe zwar ein dass dieser Vorschlag nicht sehr kunstverstandig sei aber er entspreche wirtschaftlichen Uberlegungen und diese hatten zu allen Zeiten meistens die Oberhand Hoheren Amtes lehnte man aber doch die Burgruine als Steinbruch ab und schlug den Steinbruch bei Schwerzen vor Direktorium des Wiesenkreises in Lorrach an die Domanenverwaltung in Tiengen 6 Februar 1815 Matt Willmatt Hoggenmuller Chronik Lauchringen 1985 S 212 Notzeiten und AuswanderungDie friedlichen Zeiten nach der Neuordnung Europas bewirkten eine schnell wachsende Bevolkerung die nach der alten Ordnung in der noch ausgelaugten Landschaft nicht mehr ausreichend versorgt werden konnte neue Produktionsmethoden fruchteten noch nicht Arbeitsplatze in der allgemeine beginnenden Industrialisierung gab es noch kaum am Hochrhein und im Schwarzwald Missernten fuhrten zu Hungerjahren 1817 1831 1864 Zudem versumpfte durch eine Regenperiode die Wutach die Talbereiche von Lauchringen bis nach Degernau im ersten Viertel des 19 Jh war Typhus in den Sterbebuchern als Nervenfieber bezeichnet und Todesursache sehr vieler Menschen Im Jahr 1814 starben daran allein in der Pfarrei Schwerzen mindestens 30 Menschen nbsp Die Wutach heute bei Horheim nach Lauchringen1816 nahm das Grossherzogtum Baden die Wutach in das Register der 1816 des badischen Flussbauverbands auf und ab 1821 beginnend bei Ofteringen fuhrte der Bauingenieur Gottfried Tulla 1770 1828 die Begradigung des Flusses durch Von 1830 bis gegen die Mitte des Jahrhunderts dauerte die Korrektion im Bereich des unteren Wutachtales Die vielen Schlingen des Flusses wurden beseitigt und die grossen Sumpfflachen trockneten endgultig Vielen dadurch bedingten Krankheiten und Todesfallen war dadurch die Basis entzogen 39 Der Not eroffnete durch die Internationalisierung der Verkehrswege vor allem der Schifffahrt die Auswanderung als Uberlebensmoglichkeit die auch staatlich unterstutzt und registriert wurde Zugespitzt wurde die Lage in den bauerlichen Familien durch das in der klettgauischen Landordnung noch geltende Anerbenrecht wonach grundsatzlich der jungste Sohn das vaterliche landwirtschaftliche Gut allein erbt um eine unwirtschaftliche Zerstuckelung zu vermeiden Ausser den legalen d h registrierten Auswanderern gab es aber auch viele illegale so dass die amtlichen Zahlen weit ubertroffen werden Die Zahlen der Auswanderer aus den funf Orten der Grossgemeinde Wutoschingen betrugen in den 30er Jahren 25 in den 40er und 50er Jahren 48 in den 60er 26 in den 70er 22 Personen insgesamt wanderte von 1826 bis 1889 insgesamt 126 Personen legal hauptsachlich nach Amerika aus H Ruppaner Auswanderung im 19 Jahrhundert Chronik Wutoschingen 2006 S 119 f 20 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Burrs Giesserei Bildunterschrift 1909 Die ersten Walzen fur Aluminiumbleche In der Mitte Fritz Burr 1889 brannte in Horheim die Gemeinde Muhle ab die im Jahre 1629 an der damals noch in vielen Schlingen durch das Tal fliessenden Wutach errichtet worden war Muhlen waren jedoch nun ein Auslaufmodell Symbole der Wirtschaft seit dem Mittelalter In Wutoschingen kaufte der Ingenieur Fritz Burr die alte Mahlmuhle funktionierte sie zum Gewinn elektrischer Energie um und errichtete eine Metallgiesserei mit dem Ziel Aluminium zu produzieren In der Grossgemeinde ehemals Wutental war durch die Flussregulierung auch viel neues Gelande nutzbar geworden und insbesondere im Ortsteil Wutoschingen setzte eine rege Bautatigkeit zwischen dem alten Dorfkern und der Wutach ein Burr musste furs erste Arbeiter oft dann mit Familien von auswarts anwerben Die Industrialisierung schuf den Typus des Arbeiters dessen Integration in ein Bauerndorf auch soziale und gesellschaftliche Einrichtungen bewirkte da auswartige Fachkrafte entsprechende Anspruche hatten Fritz Burr sorgte fur den Erfolg seiner Unternehmung bewirkte durch seine Uberproduktion an Strom auch eine fruhe Elektrifizierung Wutoschingens Erweiterungen gingen jedoch uber seine finanziellen Verhaltnisse und er verkaufte sein Werk im Mai 1914 an den Ludwigshafener Grossunternehmer und Grafen Georg Giulini 1930 grundete er in Degernau noch einen Landmaschinenbetrieb Er starb dort 1849 Giulini legte das Walzwerk 1914 sogleich still wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges 1914 1918 in den nachsten Jahren wurden lediglich noch Granatzunder fur das Heer produziert 40 Nach dem Ersten Weltkrieg waren im Raum der heutigen Gemeinde 55 Gefallene zu beklagen Zur Weimarer Republik schweigt die Wutoschinger Chronik genannt wird die Deutsche Inflation 1914 bis 1923 in der AWW gab es christliche und sozialistische Gewerkschaften und Widerstand gegen das NS Regime machte sich in Einzelaktionen bemerkbar 1937 Der romisch katholische Pfarrer Philipp Berger von Schwerzen hat sich anlasslich der Beerdigung einer an den Folgen der Sterilisation verstorbenen Frau grobe Ausfalle gegen die Staatsgewalt zu Schulden kommen lassen und verbusste eine Gefangnisstrafe von drei Monaten Philipp Berger war von 1929 bis 1952 Pfarrer von Schwerzen Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Wie bereits im Ersten befuhren auch im Zweiten Weltkrieg Militarzuge mit Kriegsmaterial Truppen und Gefangenentransporte auch Lazarettzuge Tag und Nacht die Wutachtalbahn Diese Zuge und die Bahnanlagen waren mit zunehmender Kriegsdauer das Ziel von Fliegerangriffen Uberliefert sind diese jedoch erst ab Eggingen auch die Anlagen der Aluminiumwerke waren nicht betroffen Am Kriegsende im Sudschwarzwald wurde von den franzosischen Truppen nach der Besetzung von Waldshut am Vormittag des 25 April wurde ihnen gegen Abend noch Wutoschingen kampflos ubergeben sie kampierten bei Eggingen ihr Ziel war Stuhlingen und der Raum Blumberg Der II Weltkrieg forderte in Wutoschingen und seinen Ortsteilen insgesamt 132 Tote 53 Personen galten als vermisst 41 nbsp Kirche St Maria Magdalena Wutoschingen 2022 beim RathausNachkriegszeit Bearbeiten Wie Horheim hatte auch Wutoschingen seit 1591 nur ein Bethaus und eine Magdalenenkapelle Diese zerfiel im Laufe der Zeit und war 1939 ruinos In der Kriegszeit wurde sie von der Dorfgemeinschaft trotz Ausweisung des Pfarrers 1941 durch die Nazis aufgebaut und viel genutzt Nach dem Krieg folgte provisorisch ein Saal in den Aluminiumwerken fur Gottesdienst und 1954 wurde der Grundstein fur eine Kirche gelegt Durch die grosse Opferbereitschaft Spenden und freiwillige Fuhrleistungen wurde die Pfarrkirche innerhalb eines Jahres erbaut und am Sonntag den 16 Oktober 1955 feierlich eingeweiht Kirchenpatronin ist die hl Maria Magdalena 42 Die Magdalenenkapelle diente nach dem Krieg der evangelischen Gemeinde als Gottesdienstraum der Bau der Evangelischen Kirchefolgte 1956 mit Einweihung am 15 September 1957 43 nbsp Schloss Willmendingen Hintergrund Industriegebiet Horheim mit Firma Alfer1971 und 1974 hatten sich bereits Ofteringen und Degernau der Gemeinde Wutoschingen angeschlossen die heutige Grossgemeinde Wutoschingen wurde im Zuge der Gemeindereform zum 01 01 1975 kraft Gesetzes aus den bis dahin selbststandigen Gemeinden Horheim Schwerzen und Wutoschingen gebildet 44 Auf der Strecke von Lauchringen nach Weizen wurde die lange stillgelegte Wutachtalbahn nach 2003 wieder schrittweise aktiviert und an die heutige Museums Sauschwanzlebahn angeschlossen Ausklang BearbeitenDie letzte Nennung der Herrschaft Wutental ist kurz vor der napoleonischen Neuordnung Europas 1815 nachweisbar In der Heimatforschung war danach verschiedentlich schon von einer Grossgemeinde Wutoschingen die Rede Anm 13 Hans Ruppaner schliesst seinen Beitrag in Wutoschingen einst und heute mit der Bemerkung Durch die Gemeindereform von 1975 ist die ehemalige Herrschaft Wutental zusammen mit Degernau und Ofteringen als Gemeinde Wutoschingen gewissermassen neu erstanden Als Gemeindenamen ware darum auch Wutental geeignet und historisch vertretbar gewesen 45 Anmerkungen Bearbeiten Es handelt sich um den Steilhang der auch heute noch auf Hohe des Gewerbegebiets zur Wutach hin nur Strasse und Bahnlinie zulasst und bis ins 19 Jahrhundert noch enger war An der nach der Wutachregulierung nicht mehr erkennbaren Furt vor der Fluhhalde staute sich der Fluss bei Hochwasser derart machtig dass in der Schwarzenbergischen Gemeinde Wutoschingen regelmassig Schaden entstand Die Einwohner suchten sich durch eingerammte Pfahle und Faschinen zu schutzen Die Pfahle waren teilweise 14 Fuss lang und mit Eisenschuhen versehen So abgedrangt uberflutete die Wutach dann die Horheimer Strasse was viel Streit hervorrief Karl Friedrich Wernet Das Werden der Verkehrswege im Landkreis Waldshut Heimat am Hochrhein 2 1965 66 S 22 Damals entstanden die Dorfer mit der Endung ingen durch Hofe der Alamannen die heim Orte sind nicht eindeutig bestimmbar und konnen auf spate alamannische oder frankische Grundungen zuruckgefuhrt werden Funde einige Namen und Endungen konnen auch auf keltische Siedlungen hinweisen Schwerzen und Degernau E Muller Ettikon Was die Namen uber die Entstehung der Siedlungen verraten in Franz Schmidt Hrsg Der Klettgau Tiengen 1971 S 64 ff Die mit 917 20 angegebene Grundung des Herzogtums Schwaben war stellte eine Reaktion auf den ersten Ungarneinfall 917 dar folgende Karte mit dem Versuch die kleinteiligen Herrschaftsbereiche zu grosseren Einheiten zusammenzufassen Horheim im Furstenbergischen Bereich und Wutoschingen im Klettgau die Filialorte von Schwerzen sind Bittschrift der Gemeinde Lauchringen an die Schwarzenbergische Regierung in Tiengen 1792 in Chronik Lauchringen S 420 Die allgemeinen Verhaltnisse begannen wieder die Dimension der Strukturen im 700 Jahre zuvor bestehenden Romischen Reich anzunehmen Bereits im 9 Jahrhundert hatte das Kloster Rheinau reichen Grundbesitz und Rechte zwischen Sudranden und Klettgau erlangt H Maurer Mittelalter in Der Klettgau Tiengen 1971 S 93 Im Wutachgebiet hingegen sind hier noch keine Besitzungen genannt Degernau das uber den Pass nach Erzingen die uralte Verbindung wird durch einen Menhir als Wegmarke bezeichnet auch mit den Ortschaften des heutigen Schweizer Klettgau in engem Kontakt stand konnte eine gewisse Unabhangigkeit nach beiden Seiten hin bewahren Der Adlige namens Marquart aus unbekanntem Geschlecht auf keinen Fall war er ein Krenkinger wie so oft aus Unkenntnis der Quellen behauptet wurde grundete das Augustiner Chorherrenstift Tezilnheim Marquardt hatte dem Stift im Raum von Griessen umfangreiche Besitzungen und Rechte als Schenkung uberlassen H Maurer Klettgau 1971 S 98 Gegenteilig benennt Hans Matt Willmatt Marquart Um das Jahr 1111 stiftete Freiherr Marquard von Krenkingen Weissenburg in Detzeln eine Zelle die er da er verwitwet und kinderlos war mit all seinen Besitzungen in Griessen Munchingen Wutoschingen Weilen wahrscheinlich Weilerhof bei Riedern a W Reite Rassbach und Riedern a W bedachte Diese Zelle ubergab er unter Abt Albert den Brudern die nach der Regel des hl Augustinus hier leben sollten H Matt Willmatt Chronik des Kreises Waldshut Waldshut 1957 S 34 Nach H Maurer starb Marquart 1152 ohne Nachkommen Konig Konrad III vergab die frei gewordene Vogtei uber das Kloster dann an Konrad von Krenkingen Auch in der betreffenden Urkunde sei Marcwardus aus dem Geschlecht der Krenkingener genannt Die chronikartige Beschreibung seiner Pfarrei nannte Wehrle Ecclesiae parochialis Schwerzensis descripto anno Christi 1736 a Gregorio Wehrlen facta Seine Nachfolger haben 140 Jahre spater dazu geschrieben et 1878 aucta cum documentis Ruppaner Wutental S 39 Der Chronist Pfarrer Wehrle 1738 verstorben schrieb noch von den Ruinen auf die man besonders in Oschingen stosst Wehrle Chronik nach Ruppaner S 111 Moglicherweise war es das primare Ziel Schaffalitzkys sich auf der Festung festzusetzen Damit ware ein Bruckenschlag zwischen der dem schwedischen Bundnis angehorenden Landgrafschaft Stuhlingen und dem reformierten Kanton Zurich hergestellt worden Da die kleine kaiserliche Besatzung der Burg kaum erfolgreich Widerstand leisten konnte macht die Niederbrennung der Burg durch die Unbrauchbarmachung durchaus Sinn Diese fur den Kriegsverlauf selbst unbedeutende Episode wird in der spateren Geschichtsschreibung in der Regel ausgelassen Sie ist im zeitgenossischen Tagebuch von Thomas Mallinger belegt Nach einer amtlichen Aufstellung bestanden im Jahre 1809 in der Landgrafschaft Klettgau 30 Tafernen eine in Schwerzen Matt Willmatt Hoggenmuller Lauchringen Chronik 1985 S 354 Im Zusammenhang der Auswanderung Mitte des 19 Jahrhunderts bei H Ruppaner der sie im Rahmen von Unterlagen vom Staatsarchiv Freiburg zitiert doch ist nicht deutlich ob diese dort so genannt wird oder ob er sie so benennt H Ruppaner Auswanderung im 19 Jahrhundert Chronik S 119 Horst Merkel schreibt In Wutoschingen und seinen Ortsteilen zu den 1920er Jahren H Merkel Weimarer Republik und der II Weltkrieg Chronik S 123 Literatur BearbeitenWutoschingen einst und heute Das Lesebuch Hrg Ortsverwaltung Wutoschingen Druckerei Herbstritt Wutoschingen 2006 Autoren Hans Ruppaner Horst Haussler Horst Merkel u a Franz Schmidt Hrsg Der Klettgau Tiengen 1971 Hier Helmut Maurer Der Klettgau im fruhen und hohen Mittelalter sowie K F Wernet Die Politische Entwicklung des badischen Klettgaus Karl Friedrich Wernet Das Werden der Verkehrswege im Landkreis Waldshut Heimat am Hochrhein 2 1965 66 Thomas Zotz Die Zahringer Dynastie und Herrschaft Urban Taschenbucher Bd 776 Kohlhammer Stuttgart 2018 ISBN 3 17 022066 7 Hans Matt Willmatt Hrg Landrat Wilfrid Schafer Die Gemeinden des Kreises Waldshut und ihre Geschichte in Die Chronik des Kreises Waldshut Vocke Verlag Waldshut 1957 Einzelnachweise Bearbeiten Albert Krieger Topographisches Worterbuch des Grossherzogtums Baden 2 Band Spalte 1520 Emil Muller Ettikon Von der Alemannischen Landnahme in Franz Schmidt Hrsg Der Klettgau Tiengen 1971 S 82 Angaben und Zitate im Abschnitt Karl Friedrich Wernet Das Werden der Verkehrswege im Landkreis Waldshut Heimat am Hochrhein 2 1965 66 S 22 Ekkehart Balther Die Kunstdenkmaler des Grossherzogtum Badens S 906 und Maximilian Georg Kellner Die Ungarneinfalle im Bild der Quellen bis 1150 von der Gens detestanda zur Gens ad fidem Christi conversa Studia Hungarica Bd 46 Munchen 1997 Vermutlich wurde Sackingen wie auch Basel bereits 917 zerstort Wilhelm Oechsli Schweizergeschichte Zweite Auflage Verlag der Erziehungsdirektion Zurich 1894 S 16 Maurer Fruhes und Hohes Mittelalter S 94 sowie A Peter Die Landgrafschaft S 101 beide in F Schmidt Der Klettgau 1971 H Maurer Klettgau im fruhen und hohen Mittelalter in F Schmidt Hrsg Klettgau 1971 S 94 bis 97 Zitate im Kapitel Joseph Sauer Die Anfange des Christentums und der Kirche in Baden In Neujahrsblatter der Badischen Historischen Kommission Neue Folge 14 Carl Winters Universitatsbuchhandlung Stuttgart 1911 S 102 und 121 Hans Ruppaner Die Herrschaft Wutental in Ortsverwaltung Wutoschingen Wutoschingen einst und heute Druckerei Herbstritt Wutoschingen 2006 s 37 Franz Ludwig Baumann Das Kloster Allerheiligen in Schaffhausen 1881 S 7 Brigitte Matt Willmatt Karl Friedrich Hoggenmuller Lauchringen Chronik einer Gemeinde Hrsg Gemeinde Lauchringen Verlag K Zimmermann Konstanz 1986 S 90 Edgar Fleig Handschriftliche wirtschafts und verfassungsgeschichtliche Studien zur Geschichte des Klosters St Peter auf dem Schwarzwald 1907 S 98 Zitate und Angaben letzte zwei Abschnitte Stifterbuch S 105 f und 111 Thomas Zotz Die Zahringer Dynastie und Herrschaft Urban Taschenbucher Bd 776 Kohlhammer Stuttgart 2018 S 75 H Ruppaner Herrschaft Wutental 2006 S 37 Helmut Maurer Der Klettgau im Fruhen und Hohen Mittelalter in Franz Schmidt Hrsg Der Klettgau Tiengen 1971 S 96 ff H Ruppaner Wutental S 39 H Ruppaner Wutental S 39 H Ruppaner Wutental S 39 f Brigitte Matt Willmatt Karl Friedrich Hoggenmuller Lauchringen Chronik einer Gemeinde Hrsg Gemeinde Lauchringen Lauchringen 1985 S 117 H Ruppaner Der Bauernkrieg beiderseits der Wutach Chronik Wutoschingen S 97 bis 106 Zitate im Kapitel H Ruppaner Wutental S 46 H Ruppaner Wutental S 41 ff H Ruppaner Wutental S 45 H Ruppaner Wutental S 44 Zitate in vorangegangenen Abschnitten H Ruppaner Wutental S 44 f Lebenslauf B Schaffalitzky von Muckadell Thomas Mallinger Tagebucher von 1613 1660 In Mone Quellensammlung Bd 2 1863 S 552 Beide Zitate H Ruppaner Chronik S 111 H Ruppaner Wutental S 44 und 45 Brigitte Matt Willmatt Karl Friedrich Hoggenmuller Lauchringen Chronik einer Gemeinde Hrsg Gemeinde Lauchringen Konstanz 1986 S 63 Hans Ruppaner Die Landgrafschaften Stuhlingen und Klettgau In Wutoschingen S 61 sowie Wutental S 46 Matt Willmatt Hoggenmuller Chronik Lauchringen 1985 S 39 H Ruppaner Die Nachkommen der Bruder Johannes und Josephus Buche Familiengeschichte Chronik S 82 bis 91 Matt Willmatt Hoggenmuller Lauchringen Chronik 1985 S 383 Matt Willmatt Hoggenmuller Lauchringen Chronik 1985 S 365 Zitate und Angaben im Kapitel Helmut Maurer Die Politische Entwicklung des badischen Klettgaus in Franz Schmidt Hrsg Der Klettgau Tiengen 1971 S 277 f H Ruppaner Wutental S 47 Zitate im Abschnitt H Ruppaner Auswanderung im 19 Jahrhundert Chronik Wutoschingen 2006 S 119 f Angaben und Zitate im Kapitel Horst Haussler Die Aluminiumindustrie pragende industrielle Kraft der Gemeinde Wutoschingen in Wutoschingen einst und heute Hrsg Ortsverwaltung Wutoschingen 2006 S 227 und 230 Auch vorangegangene Zitate Horst Merkel Weimarer Republik und der II Weltkrieg in Wutoschingen einst und heute Ortsverwaltung Wutoschingen 2006 S 123 f Hans Matt Willmatt Die Gemeinden des Kreises Waldshut und ihre Geschichte in Die Chronik des Kreises Waldshut Vocke Verlag Waldshut 1957 S 121 Mit Angaben zu beiden Kirchenbauten Jan Herm Katholische und Evangelische Kirchengemeinde Wutoschingen Chronik Wutoschingen 2006 S 187 bis 193 Holger Low Die politische Grossgemeinde Wutoschingen seit 1975 in Wutoschingen einst und heute Ortsverwaltung Wutoschingen 2006 S 312 H Ruppaner Wutental S 47 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Herrschaft Wutental amp oldid 236752929