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Joseph Sauer 7 Juni 1872 in Unzhurst Baden 13 April 1949 in Freiburg im Breisgau war ein deutscher katholischer Theologe Christlicher Archaologe und Kunsthistoriker Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenJoseph Sauer besuchte von 1885 bis 1889 die Privatlehranstalt von Franz Xaver Lender in Sasbach Nach dem Abitur 1891 in Rastatt begann er im selben Jahr an der Universitat Freiburg Katholische Theologie zu studieren wobei er sich nicht als Anhanger der Neu Scholastiker sah Nach seiner Priesterweihe 1898 in St Peter wurde er 1900 mit der Arbeit Die Symbolik des Kirchengebaudes und seiner Ausstattung in der Auffassung des Mittelalters an der Universitat Freiburg promoviert einem bis heute grundlegenden Werk das Anregungen aus der franzosischen Forschung insbesondere von Emile Male aufnahm Sauer war Schuler des als liberal geltenden Kirchen und Kunsthistorikers Franz Xaver Kraus 1900 01 erhielt er ein Reisestipendium des Deutschen Archaologischen Instituts Sauer wurde zugleich von dem Mainzer Kulturpralaten Friedrich Schneider gefordert Nach dem Tod von Kraus im Dezember 1901 ubernahm Sauer dessen Verbindungen zu Reformtheologen und fungierte im Geheimen als Mittelsmann im Rahmen der Modernismuskrise Er pflegte insbesondere Kontakte zu Friedrich von Hugel Henri Bremond George Tyrrell und Alfred Loisy fur dessen beruhmtes Werk L Evangile et l Eglise Sauer die deutsche Ubersetzung betreute Sauer unterstutzte auch die Anstrengungen von Carl Muth der sich einem konstruktiven Dialog des Katholizismus mit der Literatur und den Kunsten verpflichtet fuhlte Trotz seiner liberalen Ansichten auf dem Gebiet der Theologie war Joseph Sauer politisch konservativ Wahrend der Weimarer Republik war er zumindest privat der Ansicht dass Deutschland keine demokratisch sakulare Gesellschaft sein solle Von 1909 bis zu seinem Tode war er Konservator der kirchlichen Denkmaler in Baden und erwarb sich grosste Verdienste um die Denkmalpflege Am 14 November 1916 erhielt Joseph Sauer das neu geschaffene Ordinariat fur Patrologie und Christliche Archaologie an der Theologischen Fakultat der Universitat Freiburg das er bis zu seiner Entpflichtung 1937 innehatte Im Jahr 1928 wurde Sauer als Ehrenmitglied in die KDStV Hercynia Freiburg im Breisgau aufgenommen Er fuhrte seine Lehrtatigkeit auch als Emeritus bis 1948 fort sein Nachfolger wurde sein Schuler Johannes Kollwitz Er bekleidete 1925 26 sowie 1932 33 das Amt des Rektors der Freiburger Universitat Sein umfangreiches Tagebuch ist eine wichtige Quelle fur die Freiburger Universitatsgeschichte insbesondere fur das Rektorat Martin Heideggers Sauer spielte eine wichtige Rolle in der Wissenschaftsorganisation des Deutschen Reiches unter anderem im Rahmen der Gorres Gesellschaft der Zentraldirektion des Deutschen Archaologischen Instituts des Tags fur Denkmalpflege und Heimatschutz des Germanischen Nationalmuseums und des Alemannischen Instituts Sauer begleitete den Prinzen Johann Georg von Sachsen auf mehreren Reisen zur Besichtigung von Ausgrabungen nach Palastina Agypten und Syrien 1 ferner reiste er nach Russland und Armenien Fur seine Verdienste ernannte ihn die katholische Kirche 1933 zum Papstlichen Hauspralaten Im Jahr 1942 erhielt er die Goethe Medaille fur Kunst und Wissenschaft Nach dem Zweiten Weltkrieg war Sauer als standiger Senator am Wiederaufbau der Universitat Freiburg beteiligt Er setzte sich fur eine uberkonfessionelle politische Zusammenarbeit an der Universitat und in Sudbaden ein und bereitete so mit anderen den Boden fur die sich neu formierende CDU Literatur BearbeitenAlfons Maria Schneider Joseph Sauer In Historisches Jahrbuch 62 69 1949 S 970 983 Karl Hausberger Sauer Joseph In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 8 Bautz Herzberg 1994 ISBN 3 88309 053 0 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Claus Arnold Katholizismus als Kulturmacht Der Freiburger Theologe Joseph Sauer 1872 1949 und das Erbe des Franz Xaver Kraus Schoningh Paderborn 1999 ISBN 3 506 79991 6 Claus Arnold Sauer Joseph In Neue Deutsche Biographie NDB Band 22 Duncker amp Humblot Berlin 2005 ISBN 3 428 11203 2 S 455 f Digitalisat Martin Dennert Joseph Sauer In Stefan Heid Martin Dennert Hrsg Personenlexikon zur Christlichen Archaologie Forscher und Personlichkeiten vom 16 bis zum 21 Jahrhundert Band 1 Schnell amp Steiner Regensburg 2012 ISBN 978 3 7954 2620 0 S 1112 1116 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Joseph Sauer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Sauer Joseph Badische Biographien Neue Folge 5 S 244 247 In LEO BW Landesarchiv Baden Wurttemberg Biografische Daten Joseph Sauers Schriftenverzeichnis Joseph Sauer Universitatsarchiv Freiburg Nachlass Sauer FindbuchEinzelnachweise Bearbeiten Rainer Warland Joseph Sauer der Reisegefahrte des Prinzen Johann Georg in die Kunst des christlichen Ostens In Sammler Pilger Wegbereiter Die Sammlung von Prinz Johann Georg Herzog zu Sachsen Zabern Mainz 2005 S 22 24 Digitalisat VorgangerAmtNachfolgerHeinrich WeberRektor der Universitat Freiburg 1932 1933Wilhelm von MollendorffNormdaten Person GND 118794655 lobid OGND AKS LCCN n00092642 VIAF 22937647 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sauer JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher Theologe Christlicher Archaologe und KunsthistorikerGEBURTSDATUM 7 Juni 1872GEBURTSORT Unzhurst BadenSTERBEDATUM 13 April 1949STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Sauer Theologe 1872 amp oldid 217303882