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Friedrich Schneider 7 August 1836 in Mainz 21 September 1907 ebenda war Geistlicher und Kunstwissenschaftler Friedrich Schneider Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Wurdigung 4 Veroffentlichungen Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenSchneider wurde 1836 als altester Sohn des Kaufmanns Johann Adam Schneider und seiner Ehefrau Therese geb Scheublein geboren Eine kaufmannische Lehre brach er ab um sich dem geistlichen Stande zu widmen 1859 wurde er zum Priester geweiht und 1861 als Dozent fur Liturgik und Geschichte der christlichen Kunst in das Mainzer Priesterseminar berufen 1869 wurde er zum Domprabendaten gewahlt 1888 zum Geistlichen Rat und 1891 zum Domkapitular ernannt 1894 folgte die Ernennung zum papstlichen Hauspralaten und 1906 die zum Apostolischen Protonotar 1884 wurde er in Freiburg zum Dr theol promoviert 1862 67 war er als Diozesanprases fur die Gesellenvereine tatig 1866 und 1870 in der Seelsorge fur die Kriegsverwundeten Er starb 1907 in Mainz nbsp Exlibris Fridericus SchneiderWirken BearbeitenNeben seinen geistlichen Verpflichtungen widmete sich Schneider intensiv der Kunstgeschichte und der Denkmalpflege mit dem Schwerpunkt Mainz In ca 300 Veroffentlichungen ausserte er sich u a zu Baugeschichte und Restaurierungen des Mainzer Domes des Kurfurstlichen Schlosses zu Mainz des Domes zu Worms der Katharinenkirche in Oppenheim des Munsters zu Freiburg ebenso zur Erhaltung von zahlreichen Denkmalern und wiederentdeckten Kunstobjekten Als heute noch massgebliches Standardwerk zur Baugeschichte des Mainzer Domes gilt seine 1886 erschienene Monographie Der Dom zu Mainz Geschichte und Beschreibung des Baues und seiner Wiederherstellung die eine erste umfangreiche Bestandsaufnahme des Gebaudes darstellt auf deren Erkenntnissen die Mehrzahl der weiteren Veroffentlichungen zum Dom beruhen Schneider wandte sich gegen die Verfechter der Vorherrschaft der Gotik im Sakralbau und nahm fur Renaissance und Barock Stellung Auch dem Neubau der Bonifatiuskirche in Mainz gab er Impulse Seine reformerischen liberalen Ideen stiessen oft auf Widerstand der konservativen Krafte in geistlichen und kulturellen Kreisen Zusammen mit dem Briten Sir John Sutton 3 Baronet setzte er sich fur die Grundung des Kiedricher Chorstifts ein und den damit verbundenen Nachdruck eines Mainzer Graduale aus dem 18 Jahrhundert eine drucktechnisch bedeutende Unternehmung Schneiders unermudlichem Einsatz fur die Druckkunst verdankten die Druckereien seiner Heimatstadt Wallau Joh Falk Sohne Philipp von Zabern Anregungen und Auftrage Fur die graphische Gestaltung von Buchern aber auch fur Gebrauchsgraphik empfahl er bevorzugt den in Mainz geborenen Graphiker und Radierer Peter Halm Mit Sutton bereiste er Belgien die Niederlande und Frankreich wo er den Abt von Solesmes Dom Prosper Gueranger kennenlernte Dieser strebte eine liturgische Erneuerung an und veroffentlichte hierzu L Annee liturgique an dessen Ubersetzung ins Deutsche Schneider entscheidenden Anteil hatte 1882 unternahm er eine dreimonatige Reise nach Griechenland die Turkei Agypten und Sizilien Zu den vielen die Schneider um Rat und Hilfe in kunstlerischen Dingen baten gehorten auch das preussische Kronprinzenpaar der spatere Kaiser Friedrich III und seine Frau Viktoria die nach 1888 ihren Witwensitz in Kronberg errichtete und mit Schneider weiter in Verbindung blieb Auch der Berliner Hof holte sich 1893 Rat bei ihm wegen eines Jubilaumsgeschenks fur Papst Leo XIII und verlieh ihm zum Dank fur seine Vermittlertatigkeit den Roten Adlerorden In den Kulturkampf des ausgehenden 19 Jahrhunderts mischte er sich nicht aktiv ein ausserte sich aber in Briefen engagiert zur Stellung der Katholiken in der deutschen Wissenschaft und uber die Ausbildung der Theologen Er gehorte dem ersten Denkmalrat an der aufgrund des 1902 im Grossherzogtum Hessen erlassenen neuen Denkmalschutzgesetzes des ersten modernen Denkmalschutzgesetzes in Deutschland zusammentrat 1 Zu seinem 70 Geburtstag erhielt Schneider eine Festschrift in der Kunstler Gelehrte und Druckwissenschaftler ihn mit Beitragen aus allen Bereichen des kulturellen Lebens seiner Zeit ehrten Hier findet sich auch ein Verzeichnis aller bis dahin erschienenen Veroffentlichungen des Jubilars Seine etwa 30 000 Briefe umfassende Korrespondenz ist noch nicht vollstandig aufgearbeitet Eine Monographie uber ihn existiert nicht Wurdigung BearbeitenDie Mainzer Martinus Bibliothek veranstaltete zum 100 Todestag eine Ausstellung Friedrich Schneider ein Mainzer Kulturpralat vom 21 September 2007 bis 25 Januar 2008 Die der Ausstellung angeschlossenen Vortrage sind in einem Sammelband veroffentlicht worden Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Katharinenkirche zu Oppenheim und ihre Denkmaler Mainz 1877 Mittelalterliche Ordensbauten in Mainz Mainz 1879 Die St Pauluskirche in Worms ihr Bau und ihre Geschichte Festgabe zur Eroffnung des Paulus Museums am 9 Oktober 1881 Der Dom zu Mainz Geschichte und Beschreibung des Baues und seiner Wiederherstellung Berlin 1886 Mainz und seine Drucker In Gedenkblatter zur Gutenbergfeier 1887 Mainz 1887 Gotik und Kunst Brief an einen Freund Mainz 1888 Denkschrift zur Herstellung des ehemaligen kurfurstlichen Schlosses zu Mainz verfasst im Auftrag der stadtischen Verwaltung Mainz 1897 Altmainzer Erinnerungen 1898 Peter Halm und seine Druckverzierungen Mainz ca 1900 siehe auch Digitalisat Abgerufen am 20 November 2019 Matthias Grunewald und die Mystik Mainz 1904 Die Trinkschale des heiligen Lutwinus zu Mettlach Mainz 1905 siehe auch Digitalisat Abgerufen am 20 November 2019 Wennemar von Bodelschwingh 1558 1605 Leben Haus und Habe Ein Mainzer Domherr der erzstiftlichen Zeit Freiburg 1907 Kunstwissenschaftliche Studien Gesammelte Aufsatze von Friedrich Schneider Erster Band Kurmainzer Kunst hrg von Erwin Hensler Wiesbaden 1913 Orientreise Nach der Transkription von Gabriele Lambert herausgegeben von Helmut Hinkel Mainz Verlag Philipp von Zabern 2008 172 Seiten mit 75 Zeichnungen von Friedrich Schneider 20 historischen Fotografien und einer Karte Literatur BearbeitenStudien aus Kunst und Geschichte Friedrich Schneider zum siebzigsten Geburtstage gewidmet von seinen Freunden und Verehrern Freiburg 1906 archive org Anonym Dem Hochwurdigsten Herrn Monsignore Dr Friedrich Schneider zur Vollendung seines 70 Lebensjahres 7 Aug 1906 In Mainzer Journal 6 August 1906 Rudolf Busch Zu Pralat Dr Friedrich Schneider s 25jahrigem Todestag 21 Sept 1932 In Mainzer Journal vom 20 September 1932 Conrad Booss Pralat Dr Friedrich Schneider als Priester In Mainzer Journal vom 20 September 1932 Conrad Booss Pralat Dr Friedrich Schneider und die liturgische Bewegung Zur 25 Wiederkehr seines Todes am 21 September 1907 In Der Katholik 18 Sept 1932 Fritz Arens Pralat Dr Friedrich Schneider Ein Lebensuberblick anlasslich seines 25 Todestages am 21 September 1932 anhand der Nachrufe von Franz Rieffel Kissling und Julius Baum zusammengestellt In Der Katholik Nr 39 Anton Philipp 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2019 S 88 f Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Schneider im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Schneider in der Deutschen Digitalen Bibliothek Schneider Friedrich Hessische Biografie Stand 7 Dezember 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Friedrich Schneider in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Bekanntmachung die Bestellung des Denkmalrats betreffend vom 10 Februar 1903 In Grossherzoglich Hessisches Regierungsblatt Beilage 4 vom 2 Marz 1903 S 49f Normdaten Person GND 116824824 lobid OGND AKS LCCN no2009144607 VIAF 15529866 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schneider FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer TheologeGEBURTSDATUM 7 August 1836GEBURTSORT MainzSTERBEDATUM 21 September 1907STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Schneider Geistlicher amp oldid 233889738