www.wikidata.de-de.nina.az
Sir John Sutton 3 Baronet 18 Oktober 1820 in Sudbrooke Holme Lincolnshire England 5 Juni 1873 in Brugge Belgien war ein britischer Adliger und Kunstmazen Sir John Sutton 3 Baronet Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Vermachtnis 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohn Sutton war das erste von insgesamt zwolf Kindern des Sir Richard Sutton 2 Baronet 1798 1855 und seiner Ehefrau Mary Elizabeth Burton 1797 1842 Die Familie reicht bis ins 13 Jahrhundert zuruck und gehorte zu den wohlhabendsten in England Von 1834 bis 1836 war John Sutton Schuler des Eton College anschliessend erhielt er Privatunterricht 1841 bis 1844 studierte er Klassische Altertumswissenschaft am Jesus College in Cambridge seine Interessen galten aber hauptsachlich der Malerei der Architektur und der Musik Sutton der selbst Klavier und Orgel spielte begann in Cambridge mit der Arbeit an einem 1847 erschienenen Buch uber die Orgeln Englands Er fuhlte sich besonders zur Kultur des Mittelalters hingezogen und wurde zum Kenner und begeisterten Anhanger der Gotik Am 23 Dezember 1844 heiratete er Emma Helena Sherlock die aber bereits einen Monat spater am 26 Januar 1845 verstarb Sutton blieb danach unverheiratet Ende 1845 kehrte er nach Cambridge zuruck wo er die folgenden neun Jahre lebte In dieser Zeit setzte er sich fur die Restaurierung der aus dem 12 13 Jahrhundert stammenden Kapelle des Jesus College ein Bis auf die Proben mit einem von ihm gegrundeten Knabenchor und die Mitwirkung bei den Gottesdiensten in der Kapelle lebte er sehr zuruckgezogen Sutton holte mit Augustus Welby Northmore Pugin 1812 1852 den bedeutendsten Architekten des fruhen viktorianischen Zeitalters nach Cambridge Pugin machte ihn mit dem belgischen Baron Jean Baptiste de Bethune bekannt Bethune der ebenfalls fur den gotischen Baustil schwarmte und eine Werkstatt fur die Ausstattung von Kirchen besass wurde ein lebenslanger enger Freund Suttons Sutton der schon haufiger den Kontinent bereist hatte verliess 1854 England und lebte seitdem in Belgien und Deutschland 1855 konvertierte er zum katholischen Glauben Beim Tod seines Vaters im November 1855 erbte er den Titel Baronet of Norwood Park in the County of Nottingham und die umfangreichen Landereien der Familie Die Einkunfte aus diesen Landereien verwendete er zum Grossteil fur mildtatige Zwecke und Spenden an Kloster und Kirchen unter anderem fur die Grundung und den Unterhalt eines Priesterseminars in Brugge das katholische Geistliche fur die Arbeit in England ausbildete nbsp Die von John Sutton in Kiedrich erbaute Villa wurde nach seinem Tod Stammhaus des Weinguts Robert Weil1857 kam Sutton zum ersten Mal in die kleine Winzergemeinde Kiedrich im Rheingau in der sich zahlreiche gotische Uberreste erhalten hatten Zunachst liess er die um 1500 erbaute fast unbrauchbar gewordene Orgel von Orgelbaumeister Hooghuys in Brugge restaurieren In den folgenden Jahren ermoglichte er mit grossen Summen die Restaurierung der gotischen Pfarrkirche St Valentinus 1865 stiftete er eine Choralschule um den Fortbestand des 1333 erstmals urkundlich erwahnten Chores zu sichern der eine nur hier erhaltene Sonderform des Gregorianischen Chorals den sogenannten Mainzer Choraldialekt pflegt Fur die Kiedricher Chorbuben liess er das Kiedricher Graduale herausgeben Der Stiftungsauftrag wird durch das Bistum Limburg bis in die Gegenwart fortgefuhrt Ein weiterer von Sutton gegrundeter Knabenchor in Brugge musste ebenso wie das Brugger Priesterseminar seine Arbeit einstellen als nach Suttons Tod die Geldmittel versiegten John Sutton setzte sich fur die Restaurierung von Kirchen in England und fur den Bau oder die Renovierung von Orgeln in England Belgien sowie in Eltville in Frauenstein und im Freiburger Munster ein Zudem liess er in Kiedrich mehrere Hauser fur bedurftige Familien bauen Auch in Brugge unterstutzte John Sutton zahlreiche Arme Von Papst Pius IX wurde er 1870 fur seine Verdienste um die Kirche zum Komtur des papstlichen Gregoriusordens ernannt 1867 wurde er High Sheriff der Grafschaft Nottinghamshire Am 5 Juni 1873 starb Sir John Sutton in Brugge Am 2 November 1974 wurde sein Leichnam nach Kiedrich uberfuhrt und vom Limburger Weihbischof Walter Kampe in einem Ehrengrab auf dem Kirchhof beigesetzt Da er keine Kinder hatte fiel sein Baronettitel bei seinem Tod an seinen Bruder Richard Sutton 1821 1878 als 4 Baronet Vermachtnis Bearbeiten nbsp Grab in KiedrichDas Andenken an John Sutton wird besonders in Kiedrich lebendig gehalten nicht nur weil er Stifter der dortigen Choralschule war und auch sonst erhebliche Geldmittel hier investiert hatte sondern auch weil er den Kiedricher Burgern bewusst machte dass ihr Ort eine einzigartige Pragung aus dem Zeitalter der Gotik aufweist dass sie auf diese Besonderheit stolz sein konnen und dass es sich lohnt diese Besonderheit zu bewahren Eine der Hauptdurchgangsstrassen in Kiedrich die von der Pfarrkirche am Marktplatz nach Hausen vor der Hohe fuhrt wurde nach ihm Suttonstrasse genannt Die Grundschule des Rheingau Taunus Kreises in Kiedrich heisst John Sutton Schule 1 Robert Weil ein Bruder des damaligen Pfarrers und Chorregenten in Kiedrich erwarb nach dem Tod von John Sutton im Jahr 1875 dessen Wohnhaus und baute hier ein Weingut auf Das Andenken an Sir John Sutton wurde im Weingut Robert Weil von Generation zu Generation weitergegeben und auch gegenuber den Kunden gepflegt 2 Literatur BearbeitenBernhard Hemmerle Sutton Sir John In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 26 Bautz Nordhausen 2006 ISBN 3 88309 354 8 Sp 1470 1474 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks Bearbeiten nbsp Commons John Sutton Baronet Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sir John Sutton 3rd Bt auf thepeerage comEinzelnachweise Bearbeiten Kiedrich das gotische Weindorf im Rheingau und die John Sutton Schule auf der offiziellen Website Weingut Robert Weil Tradition und Andenken an Sir John Sutton auf archive org 2011 07 13 access date 2019 04 13 VorgangerTitelNachfolgerRichard SuttonBaronet of Norwood Park 1855 1873Richard SuttonNormdaten Person GND 122591291 lobid OGND AKS LCCN n86861482 VIAF 72279719 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sutton John 3 BaronetKURZBESCHREIBUNG englischer Baronet Wohltater und MazenGEBURTSDATUM 18 Oktober 1820GEBURTSORT Sudbrooke Holme LincolnshireSTERBEDATUM 5 Juni 1873STERBEORT Brugge Abgerufen von https de wikipedia org w index php title John Sutton 3 Baronet amp oldid 233890244