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Das Kloster Riedern am Wald auch Obere Propstei genannt ist ein ehemaliges Augustiner Chorherrenstift in Riedern am Wald im Landkreis Waldshut im Sudschwarzwald Kloster Riedern am WaldAlternativname n Obere Propstei Riedern am WaldStaat DeutschlandOrt Uhlingen BirkendorfEntstehungszeit 13 JahrhundertErhaltungszustand Hauptbau und Kirche erhaltenStandische Stellung Augustiner Chorherrenstift KreuzlingenGeographische Lage 47 43 N 8 17 O 47 717164 8 290072 Koordinaten 47 43 1 8 N 8 17 24 3 OKloster Riedern am Wald Baden Wurttemberg p3 Inhaltsverzeichnis 1 Erhalt der Anlage 2 Geschichte 2 1 Grundung der Cella Klause in Detzeln 2 2 Verlegung 2 3 Frauenkloster Riedern am Wald 3 Die Kloster im 16 Jahrhundert 3 1 18 Jahrhundert 3 2 Aufhebung und Nutzungswandel 4 Anmerkungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseErhalt der Anlage BearbeitenDie seit 1968 im alleinigen Besitz der Pfarrgemeinde befindliche Klosteranlage kann laut Pfarrgemeinderat mit den gekurzten Finanzmitteln fur die Kosten von Erhalt und Betrieb Sanierungen Museum Ausstellungen Klosterladele Kulturveranstaltungen und Gruppen nicht mehr betrieben werden Ein uberregional bekannter Mittelaltermarkt und die Freilichtspiele seien gut eingefuhrt und an ehrenamtlicher Unterstutzung der Bevolkerung fehle es nicht Der seit 2021 bestehende Arbeitskreis Zukunft des Klosters der einen Verkauf des Klosters vermeiden will veranstaltete im Marz 2022 eine Besprechung mit Politikern Vertretern der Gemeinden und der Kirche mit dem Ziel mittels Fordermoglichkeiten und einer Weiterentwicklung der Finanzierung gemeinsam an einem Konzept zu arbeiten damit die Klosteranlage fur die Bevolkerung zuganglich bleibe 1 Geschichte BearbeitenDas Kloster in Riedern am Wald besteht seit uber 800 Jahren die gegenwartige Anlage stammt aus der Mitte des 18 Jahrhunderts Grundung der Cella Klause in Detzeln Bearbeiten Marquart Freiherr von Krenkingen hatte im Jahr 1110 sein Gut in Detzeln und andere Besitzungen in der Umgegend zur Grundung einer mannlichen Klosterniederlassung nach der Regel des hl Augustinus gestiftet Diese Stiftung wurde 1152 durch eine Urkunde von Konig Konrad III begunstigt und bestatigt 2 Die anfangliche Niederlassung kann durch ihre Besitzungen 40 Jahre nach der Grundung bereits ein respektabler Bau gewesen sein dessen politische Bedeutung auch durch die konigliche Grundungsbestatigung hervorgehoben wurde In dieser Konigsurkunde die heute im Staatsarchiv Thurgau in Frauenfeld aufbewahrt wird bestatigt Konig Konrad III am 7 Januar 1152 kurz vor seinem Tod im Februar 1152 dass von einem Edlen und Freien Mann namens Marcwardus aus dem Geschlecht der Freiherren von Krenkingen eine Cella in Tiezelenheim dem heutigen Detzeln gegrundet worden sei Die Bruder lebten nach der Regel des Heiligen Augustinus Als Schutzvogte wurden die Herren von Krenkingen eingesetzt 3 Die Cella Klause befand sich vermutlich in der Nahe des heutigen Klausenhof Der erste Abt wird 14 Jahre nach der Grundung genannt Abt Gerlo von Detzeln Ab 1166 wurde der Standort nicht mehr erwahnt die Verlegung von Detzeln nach Riedern am Wald lasst sich heute nicht mehr zweifelsfrei datieren Das Grundstuck blieb jedoch bis zur Aufhebung im Besitz des Klosters in Riedern Verlegung Bearbeiten Im Jahr 1214 wird in einer Urkunde von Papst Innozenz III erstmals ein Probst de Riede erwahnt Damit ist die erfolgte Verlegung nach Riedern am Wald dokumentiert Zehn Jahre spater wird Riedern als Propstei erwahnt Anm 1 Titulierung und Zugehorigkeit zu den Augustiner Chorherren sprechen dafur dass sich das Kloster in Riedern mit Beginn des 13 Jahrhunderts bereits zu einer hochrangigen Institution entwickelt hatte nbsp Untere Propstei des Augustiner Chorfrauenstifts Riedern am WaldFrauenkloster Riedern am Wald Bearbeiten Im 12 Jahrhundert liessen sich hier auch Schwestern die meist aus Adelsfamilien stammten nieder Sie bewohnten zunachst ein Privathaus und lebten auch nach der Regel des hl Augustinus In dieser klosterlichen Genossenschaft lebte auch eine Grafin von Toggenburg Mechthilde die um das Jahr 1200 da ein heiliges Leben fuhrte und noch nach ihrem Tode mit allerlei Wunderzeichen gewirkt haben soll Anm 2 Seit Mitte des 13 Jahrhunderts zahlte die Gemeinschaft als Augustiner Chorfrauen Stift Das Frauenkloster das man nach seiner Lage die untere Propstei bezeichnete hatte mit der oberen Propstei anfanglich eine gemeinsame Verwaltung Im Jahre 1350 hob der Propst Konrad die Gutergemeinschaft und gemeinsame Verwaltung auf und das Frauenkloster entwickelte sich nun selbststandig Vom Ende des 15 Jahrhunderts an stand es unter einem Kanonikus von Kreuzlingen und bluhte unter der sorgfaltigen Leitung gunstig auf Wilhelm Hugo Mayer Heimatbuch Riedern am Wald Waldshut 1926 S 149 Die Kloster im 16 Jahrhundert BearbeitenSeit 1538 stellte der Augustiner Chorherrenstift Kreuzlingen die Propste fur die Augustiner Chorherrenpropstei in Riedern am Wald 1638 wurde Riedern in das Kreuzlinger Augustinerkloster eingegliedert 4 Seitdem bezeichneten sich die Kreuzlinger Abte immer auch als Propst von Riedern Im Dreissigjahrigen Krieg wurde das Kloster mehrmals ein Raub der Flammen Nach dem westfalischen Frieden 1648 wurde es aufs neue hergestellt Auch das Frauen Stift wurde zerstort und dann 1670 neu erbaut nbsp Das Wappen des Abtes Johann Baptist Dannegger uber dem Eingangsportal18 Jahrhundert Bearbeiten Am 16 Juli 1740 brannten die Kloster in Riedern erneut ab Der Wiederaufbau begann 1748 im Stil des Barock mit Hilfe des Augustiner Chorherrenstiftes Kreuzlingen unter dem Abt Johann Baptist Dannegger Am 30 Juni 1749 erfolgte die Einweihung der neuerbauten Gebaude durch den Weihbischof von Konstanz und Titularbischof von Domitiopolis Franz Carl Joseph Graf Fugger 5 Die Pfarrkirche ist 1742 erbaut und hat St Leodegar 2 10 als Patron Kirche Pfarr Schul und Rathaus waren die Hauptgebaude der sogenannten oberen Propstei Auf dem Kirchplatz ist eine in Steingut ausgefuhrte lebensgrosse Statue des hl Johannes Nepomuck mit der Jahreszahl MDCCXL 1715 6 Aufhebung und Nutzungswandel Bearbeiten Die Propstei Riedern am Wald war durch das Augustiner Chorherrenstift in Kreuzlingen unter Schweizer Kontrolle und konnte daher im Zuge des Reichsdeputationshauptschlusses von 1803 nicht aufgehoben werden Dennoch entschloss man sich 1812 zur Auflosung der Propstei Riedern und zum Verkauf der Immobilien an zwei Privatleute aus Basel fur 5 500 Gulden Anm 3 1839 ging das Klostergebaude je zur Halfte an die Gemeinde Riedern am Wald und die dortige romisch katholische Pfarrei St Leodegar Ein Teil der Klostergebaude diente in den 1920er Jahren als Wohnungen oder Okonomiegebaude 6 1968 erwarb dann die Pfarrei St Leodegar die gesamte Anlage fur einen Kaufpreis von 20 000 DM und ist seither Eigentumer Seit 1998 dient das Klostergebaude als kulturelle und geistliche Begegnungsstatte Es beherbergt zudem das Propsteimuseum mit einer Sammlung alter Schriften und sakraler Gegenstande Anmerkungen Bearbeiten Zitat H Matt Willmatt 79 Die Bezeichnung Propst meint bei den Augustiner Chorherren den Vorsteher eines selbstandigen Klosters Nach seiner Wahl durch das Stiftskapitel erhalt der Propst meist die Abtsbenediktion durch einen Bischof Der Propst befindet sich somit in der Hierarchie gleich nach einem Bischof Wilhelm Hugo Mayer Heimatbuch Riedern am Wald Waldshut 1926 S 149 Ebenfalls Dieses Kloster leuchtet um 1200 durch Grafin Mechthilde von Toggenburg hervor die eine geistige Gespielin der Agnes in der Klausur des benachbarten Klosters Berau war Albert Kurzel Der Amts Bezirk oder die ehemalige sanktblasische Reichsherrschaft Bonndorf 1861 S 161 Dieser unbelegten Angabe steht die Darstellung bei Matt Willmatt 79 entgegen 1802 wurden die Kloster Riedern und Kreuzlingen aufgehoben Literatur BearbeitenWilhelm Hugo Mayer Hrsg Heimatbuch fur den Amtsbezirk Waldshut Verlag R Philipp Waldshut 1926 Hans Matt Willmatt Die Chronik des Kreises Waldshut Riedern am Wald Vocke Verlag Waldshut 1957 Katholische Kirchengemeinde St Leodegar Hrsg Pfarrkirche St Leodegar Riedern am Wald Festschrift zur 250 Jahr Feier mit Beitragen von Wolfgang Irtenkauf Helmut Maurer und Hans Jakob Worner 1993 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Riedern am Wald Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ursula Ortlieb Riederner kampfen um das Kloster Alb Bote 19 Marz 2022 Bisherige Zitate im Kapitel Geschichte Wilhelm Hugo Mayer Hrsg Heimatbuch fur den Amtsbezirk Waldshut Verlag R Philipp Waldshut 1926 S 149 Thurgauer Urkundenbuch Band 2 S 107 108 Kloster Riedern am Wald In Seelsorgeeinheit Oberes Schluchttal Auf Kath Schluechttal de abgerufen am 7 Mai 2022 Katholische Kirchengemeinde Pfarrkirche St Leodegar Riedern am Wald 1993 a b Wilhelm Hugo Mayer Hrsg Heimatbuch fur den Amtsbezirk Waldshut Verlag R Philipp Waldshut 1926 S 149 Ehemalige Kloster im Gebiet des Landkreises Waldshut St Blasien Kloster St Blasien Berau Kloster Berau Riedern am Wald Kloster Riedern am Wald Bonndorf im Schwarzwald Paulinerkloster Bonndorf Jestetten Kloster Berg Tabor Bad Sackingen Damenstift Sackingen Waldshut Kapuzinerkloster Waldshut Ibach Schwarzwald Kloster Neuenzell Unteribach Grafenhausen Kloster St Fides Grafenhausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Riedern am Wald amp oldid 222697525