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Das Schlossbuckle liegt auf der Gemarkung von Wutoschingen im Landkreis Waldshut in Baden Wurttemberg und ist ein in der archaologischen Prospektion nicht in eine Befundsaufnahme einbezogenes Bodendenkmal Seine Existenz wird uber lokale Uberlieferungen angezeigt Der Ort ist bis heute in Landkarten als Schlossbuckle vermerkt 1 ein Name der zumindest eine Erinnerung an Mauerreste birgt Vorhanden ist ein Wall und Grabensystem Teil des inneren Walls am Rand der Terrasse 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Oberflachenbefunde 3 Hypothesen der Heimatforschung 4 Gegenwart 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLage Bearbeiten Knapp 1 1 km sudwestlich des Ortes gemeint ist hier der Ortsteil Willmendingen springt in Hohe des Oberlauchringer Wehrs aus einer eingelossten Schotterterrasse die das linke Wutach hochufer bildet eine Nagelfluh klippe leicht in die Flussaue vor Rechts und links davon greifen zwei schluchtartige Rinnen in die 20 m hohe Steilkante ein 2 Heute befindet sich in diesem Bereich am Wutachufer die Klaranlage der Gemeinde Wutoschingen Oberflachenbefunde Bearbeiten Die oben beschriebene markante topographische Lage wurde geschickt ausgenutzt um das Nagelfluhriff bogenformig um einen von Rinne zu Rinne gefuhrten Graben vollends vom sacht ansteigenden Hinterland zu trennen Der heute schon wieder erheblich mit Lockermassen zugesetzte Graben ist im Osten rd 6 7 m im Scheitelpunkt noch 5 6 m und im Westen bis zu 10 m tief hier erreicht er auch seine grosste Breite mit 20 30 m die naturliche Weite der Runse miteingerechnet Er verjungt sich bis zum Scheitelpunkt im Suden auf ca 15 m und lauft dann gleichbleibend weiter um sich erst nahe der Steilkante wieder trompetenformig zu erweitern 3 Das Grabensystem umschliesst einen entsprechend herausragenden oben abgeflachten Erdblock Auf der Innenseite der von den Graben umschlossenen Terrasse liegt ein stark verflachter Erdwall Basisbreite max 7 m Hohe max 1 50 m dessen Enden zu den Steilkanten hin stetig an Hohe verlieren Der dergestalt umwehrte Innenraum ist hufeisenformig und misst max 30 x 23 5 m seine Oberflache ist vollig eben Oberirdisch sind keine Spuren einer Uberbauung zu erkennen Die Lage des Zuganges ist unsicher Er konnte im Nordwesten gelegen haben weil dort der Wall vor dem Erreichen der Steilkante ausstreicht Datierende Funde fehlen Die kleine Abschnittsbefestigung ist wohl als Burgstall oder Ansitz aus dem fruhen Hochmittelalter anzusprechen Er liegt an einem wichtigen Strassenzug der von Zurzach kommend hier voruber und zu Fussen des Semperbucks wutachaufwarts fuhrte Vielleicht steht diese Anlage im Zusammenhang mit der Auflassung der grossen mehrgliedrigen Befestigung auf dem Rucken dieses Berges 4 Hypothesen der Heimatforschung BearbeitenDie Sichtverbindung mit der Wallburg Semberg steht im Zusammenhang mit Uberlegungen die auf eine zeitlich fruhere Erstellung und Nutzung zuruckfuhren nbsp Die Hofe bei Horheim ehemals Luttisloh von der Strasse aus gesehen Das Schlossbucklein oberhalb der Klaranlage durfte ein romischer Lageposten gewesen sein der zur Beobachtung der Ringburg auf dem Semberg diente oder auch zur Unterstutzung eines Angriffs auf diesen hoch gelegenen Ringwall Der Autor macht auch Angaben zur taktischen Lage Eine romische Strasse lief vom Klettgau heruber uber diese Hohe in unmittelbarer Nahe des Schlossbuckleins nach Willmendingen und uber Schwerzen nach Horheim wo man die Wutach mittels einer Brucke uberschreiten konnte Von Horheim stieg diese Strasse uber die Hofe am sogenannten Altstadli vorbei in Richtung Bonndorf weiter 5 Der Autor bezieht sich in seinem Artikel auch auf eine altere Quelle Samuel Pletscher aus Schleitheim Schweiz schrieb in einem veroffentlichten Bericht am 21 Dezember 1890 uber die alten Befestigungsanlagen auf dem Semberg dass die grosse Nahe des Schlossbucklein Befestigungspunktes zum Sembergringwall hauptsachlich die Gestaltung des ersteren als ziemlich regelmassiges Viereck vermuten lasse dass es romischen Ursprungs sein konnte In einen vorromischen Zusammenhang stellte H W Mayer 1926 die hiesige Befestigung in einer Aufzahlung Es ist moglich dass Ringwallburgen die augenscheinlich ihre Anlage der Hallstatt bevolkerung verdanken und ihr zum Schutze gedient hatten nun auch fur die Kelten d h fur die Helvetier die gleiche Bedeutung hatten gegen die nachruckenden Germanen Immer liegen die Ringwalle dort wo ein wichtiger Verkehrspunkt geschutzt werden muss Ringwalle finden sich auf der Hohe zwischen Albtal und Schildbachtal bei Tiefenstein das sogenannte Schlossbuckle etwa zwei Kilometer sudlich von Schwerzen auf dem Hochufer der Wutach ferner auf dem Hornbuck uber Unter Riedern und die Anlage von Herdern Gemarkung Guntzgen im Grubenholz 6 nbsp Konfiszierte Schaufeln von Schatzgrabern auf dem SchlossbuckleGegenwart BearbeitenDie Anlage die auch aus der Entfernung nicht zu erkennen ist ist zudem schwer zuganglich die steil abfallende und verwachsene Boschung zur Wutach hin wird noch von einem Bach abgetrennt Ort und Bedeutung sind heute weitgehend unbekannt Dennoch muss eine Gruppe von Wissenden die sich als Raubgraber versuchten davon Kenntnis besessen haben Festgestellt werden konnten vor Ort im Sommer 2015 mehrere Schaufeln gegrabene Vertiefungen und Spuren die auf Materialtransport mit Schubkarren hinwiesen Eine Storung dieser Aktivitaten war bei der Entdeckung nicht unmittelbar erfolgt doch die ungeordnete Hinterlassenschaft lasst doch auf einen uberhasteten Abbruch der Grabungen schliessen Siehe auch BearbeitenGeographisch ahnlich auf einer ebenfalls hoherliegenden Hochterrasse der Wutach flussaufwarts auf Muschelkalk gelegen befindet sich das in den 1980er Jahren entdeckte nur wenige Kilometer von Schwerzen gelegene Romerlager Untereggingen Literatur BearbeitenEgon Gersbach Urgeschichte des Hochrheins Funde und Fundstellen in den Landkreisen Sackingen und Waldshut Hrsg Staatliches Amt fur Ur und Fruhgeschichte Freiburg und Staatliches Amt fur Denkmalpflege Abt Ur u Fruhgeschichte Karlsruhe Badische Fundberichte Sonderheft 11 Katalogband 1969 Horst Merkel Aus der Ur und Fruhgeschichte In Wutoschingen einst und heute Hrsg Ortsverwaltung Wutoschingen 2006 Zusammenfassung von E Gersbach S 34 Autor Kurzel uy Stand auf dem Semberg eine Burg Sudkurier vom 27 August 1988 Gustav Bernhard Die alten Erdwerke im Klettgau Verlag H Zimmermann Waldshut 1926 Einzelnachweise Bearbeiten Eintrag auf der Topographischen Karte 8316 Klettgau 1 25000 des Landesamtes fur Geoinformation und Landentwicklung Baden Wurttemberg 2017 Egon Gersbach Urgeschichte des Hochrheins Funde und Fundstellen in den Landkreisen Sackingen und Waldshut Hrsg Staatliches Amt fur Ur und Fruhgeschichte Freiburg und Staatliches Amt fur Denkmalpflege Abt Ur u Fruhgeschichte Karlsruhe Badische Fundberichte Sonderheft 11 Katalogband 1969 S 219 Egon Gersbach Urgeschichte des Hochrheins 1969 S 219 E Gersbach gibt als weitere Literatur zu seinem Beitrag an W Deecke Bad Fundber I 1925 1928 135 und G Bernhard Die Erdwerke im Klettgau 1926 21 sowie W H Mayer Heimatbuch fur den Amtsbezirk Waldshut 1926 11 Autor Kurzel uy Stand auf dem Semberg eine Burg Sudkurier vom 27 August 1988 H W Mayer Heimatbuch fur den Amtsbezirk Waldshut Verlag R Philipp Waldshut 1926 S 10 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlossbuckle Wallburg amp oldid 217303863