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Wallerfangen franzosisch Vaudrevange ist eine Gemeinde im Landkreis Saarlouis rund 25 km nordwestlich von Saarbrucken unmittelbar an der Grenze zu Frankreich gelegen Sie liegt im mittleren Saartal gegenuber der Mundung der Prims in die Saar Wappen Wallerfangens Die Wappenelemente sind bereits in einem als Stadtsiegel bezeichneten Abdruck von 1614 enthalten und verweisen wahrscheinlich auf die fruheren vier Muhlen im Ort Muhleisen den Sitz des deutschen Bellistums des Herzogtums Lothringen im Ort Lothringerkreuz sowie einen fruheren Gerichtssitz Stern Die blaue Grundfarbe des Wappens kann auch als Hinweis auf das in Wallerfangen abgebaute Wallerfanger Blau gedeutet werden 1 2 Ortszentrum von Wallerfangen mit der Pfarrkirche St Katharina vom Limberg aus gesehen Inhaltsverzeichnis 1 Vor und Fruhgeschichte 2 Gallo romische Epoche 3 Mittelalter 3 1 Frankische Eroberung 3 2 Teil Lotharingiens 3 3 Teil Oberlothringens 3 4 Stadtwerdung 4 Neuzeit 4 1 Dreissigjahriger Krieg 4 2 Hollandischer Krieg 4 3 Zerstorung Wallerfangens 4 4 18 und 19 Jahrhundert 4 4 1 Angliederung an das Konigreich Preussen 4 4 2 Industrialisierung 4 4 3 Nicolas Adolphe de Galhau 4 4 4 Einrichtung der Sophienstiftung 4 4 5 Schlossbauten im 19 Jahrhundert 4 4 5 1 Schloss Villeroy de Galhau 4 4 5 2 Schloss Fabvier 4 4 5 3 Schloss Galhau Papen 4 4 5 4 Schwarzes Schloss 4 4 6 Deutsch Franzosischer Krieg 4 4 7 Wolfsausrottung 4 5 Saargebiet 4 6 Nachkriegszeit 4 7 Eingemeindungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 BelegeVor und Fruhgeschichte Bearbeiten nbsp Wallerfangen Geographisches Relief des Saartales und der Limberghohen in der Gemarkung Wallerfangens Historisches Museum Wallerfangen nbsp Wallerfangen Limberg Keltische Wallanlage mit vorgelagertem Graben nbsp Wallerfangen Limberg Uberreste des Wasserbassins Gruner See Altester Bodenfund ist der palaolithische Faustkeil von Wallerfangen 3 ein Lesefund aus dem Jahr 2018 Auch Neolithikum Kupferzeit und Fruhbronzezeit sind nur durch Lesefunde vertreten Erst reiche Bronzedepots der spaten Urnenfelderzeit 9 Jh v Chr eine mehrfach gestaffelte Abschnittsbefestigung der Hallstattzeit 8 6 Jh v Chr auf dem sich an der Saar annahernd 359 m hoch erhebenden halbinselartigen Bergmassiv des Limberges 4 sowie ein Graberfeld mit einem durch goldene Hals und Armringe ausgezeichneten Furstinnengrab der spatesten Hallstattzeit um 500 v Chr und beginnenden Latenezeit belegen eine Zentrumsfunktion des Wallerfanger Raumes im letzten Jahrtausend v Chr Die Funde aus Wallerfangen gehoren heute zu den Schatzen der Museen in Saint Germain en Laye Musee d Archeologie Nationale Bonn Rheinisches Landesmuseum Bonn und Trier Rheinisches Landesmuseum Trier 5 Die Auslaufer des Bergplateaus nach Nordwesten Richtung Itzbach nach Nordosten Richtung Pachten sowie nach Sudosten Richtung Wallerfangen haben annahernd das gleiche Hohenniveau wie die Plateaumitte Alle Hange fallen etwa 150 m steil ab und boten so den Menschen der Hallstattzeit Schutz vor Angreifern Die beherrschende Stellung des Berges wurde zuletzt im Zweiten Weltkrieg militarisch genutzt als die US Armee den Limberg einnahm und von dort im Winter 1944 1945 monatelang Dillingen Saar mit seinen Industrieanlagen der Dillinger Hutte sowie das Primstal bis zur vollstandigen Eroberung im Marz 1945 sturmreif schoss Von der nahezu uneinnehmbaren Lage hat man eine weite Sicht saarauf und saarabwarts und kann daruber hinaus die Taler der Nied und der Prims gut einsehen Eine Kontrolle der Saarubergange war ebenfalls moglich In romischer Zeit schutze das auf der rechten Saarseite im heutigen Pachten gelegene Kastell Contiomagus den Saarubergang im Mittelalter versahen die Hohenburg Siersburg und die Wasserburg Dillingen dieselbe Funktion Fur die Menschen der Hallstattzeit bot sich der Limberg als naturliche Bergfestung daruber hinaus aus dem Grund an da zu Fussen des Berges sumpfige Wiesen den Zugang zu den Hangen schutzten Den ostlichen Zugang zur befestigten Hohe schutzte die Saar den sudlichen Hang der Wallerfanger Lumpenbach im Sonnental und im Nordwesten erschwerte der Itzbacher Muhlbach eine schnelle Ersturmung Das Bergplateau ist auf ebenem Wege nur von der Saargauhohe aus zugangig Westlich des heutigen Dorfes Oberlimberg befindet sich eine relativ schmale Zugangsstelle von etwa 150 m die durch die Anlage eines Grabens des sogenannten Landgrabens oder Marlboroughwalls geschutzt wurde Die Bezeichnung Marlboroughwall bezieht sich auf John Churchill Duke of Marlborough der hier in der Saar Mosel Gegend im Spanischen Erbfolgekrieg als Oberbefehlshaber der englischen Truppen im fur England wenige erfolgreichen Feldzug von 1705 seinem Gegenspieler Claude Louis Hector de Villars dem General Marschall von Frankreich gegenubergetreten war Mitte Juni 1705 musste sich Marlborough mit dem Rest seiner Truppen kampflos zuruckziehen Damit war der Plan einer englischen Invasion Frankreichs an Mosel und Saar gescheitert woran das franzosische Lied Malbrough s en va t en guerre bis heute erinnert Die Walle auf dem Sudostauslaufer des Limberges die sogenannten Schwedenschanzen sollen im Dreissigjahrigen Krieg von schwedischen Truppen genutzt worden sein Diese Schwedenschanzen sind als Kernwerk der hallstattzeitlichen Plateaubefestigung anzusehen Der Teil des Limbergplateaus zwischen Landgraben Marlboroughwall und den Schwedenschanzen wurde vermutlich als Vorburg genutzt Die Hauptwallanlage verlauft etwa in Nord Sud Richtung und hat eine Lange von ca 230 m von Steinhang zu Steilhang Der heutige Weg zum Hof Limberg und seiner Wallfahrtskapelle durchschneidet die Wallanlage und teilt sie in eine nordliche Halfte von ca 90 m und eine sudliche von ca 140 m Der grosse Hauptwall ist an seinem Fuss 15 m breit und hat heute noch eine Hohe von 3 m Ursprunglich war er als Holz Erd Mauer errichtet worden Der davor liegende Graben ist etwa 2 m tief und ca 20 m breit Der ursprungliche Durchgang war vermutlich am Sudende des Walles wo heute der Grune Weg am Sudwesthang des Limberges zum Hof Limberg fuhrt Der Zugangsweg verlauft 6 bis 8 m unterhalb der Plateauhohe sodass die Angreifer von oben her von den Verteidigern angegangen werden konnten Das sudliche Ende des grossen Walles war bei der Toranlage zur Festung rechtwinklig nach innen hin abgebogen Von diesem Wallknie aus fuhrte ein Wallansatz hinab zum 8 m unterhalb des Plateaus gelegenen Festungstor hinab Nach der Passierung dieses Tores lag nach etwa 160 m eine weitere Sperre Ein zweiter Wall etwa 300 m hinter dem Hauptwall in Richtung Hof Limberg erschwert zusatzlich den Zugang zur Bergzunge hoch uber der Saar Die heutige Wallkrone ist stellenweise 2 5 m hoher gelegen als die davorliegende Grabensohle Etwa 30 m sudostlich des zweiten Walles befindet sich eine jungere scheinbar unvollendet gebliebene Wallanlage vielleicht des 18 Jahrhunderts in der Form eines offenen Trapezes Der steile Wall der noch stellenweise eine Hohe von 2 m aufweist zieht sich vom Nordosthang des Limberges bis zum heutigen Waldweg wo er in sudostlicher Richtung umbiegt um auf einer Lange von 32 m am Waldweg entlangzufuhren Anschliessend verlauft er im stumpfen Winkel etwa 20 m nach Osten Innerhalb dieser Separatanlage befindet sich der sogenannte Grune See ein Teich von annahernd 20 m Lange und ca 8 m Breite Das Wasserbassin konnte als Zisterne im Belagerungsfall genutzt worden sein Etwa 100 m vor dem Hauptwall uberquert ein 12 m breiter Graben ohne dazugehorigen Wall vor einer niedrigen Gelandestufe den Bergrucken Vielleicht lag hier eine Palisade am Rande der Gelandestufe Ebenso scheint der Nordostauslaufer des Limberges der durch eine Gelandestufe vom ubrigen Plateau unterschieden ist durch eine weitere Palisade geschutzt worden zu sein Die hallstattzeitliche Plateaufestung hat eine Gesamtflache von 2 5 km2 6 Auf dem dem Limberg benachbarten Itzbacher Konigsberg 344 7 m begannen im Jahr 2010 Untersuchungen einer vorgeschichtlichen Hohenbefestigung durch das Landesdenkmalamt des Saarlandes Die dort vorhandenen Wallanlagen bargen gut erhaltene Reste einer Trockenmauer aus grossen Bruch Sandsteinen ohne Holzversteifung Die freigelegten Mauern weisen eine Breite von 1 80 m und eine noch erhaltene Hohe von 1 40 m auf An der Ruckseite der Mauern ist eine 6 40 m breite Rampe aus Erde und Steinbrocken aufgeschuttet uber die man im Verteidigungsfall von der Innenseite her die Mauerkrone erreichen konnte An der Vorderseite der Mauer ist ein breiter Sohlgraben in den Fels gehauen Keramikscherben deuten auf die spate Bronzezeit oder die Eisenzeit hin Die Grabungen und deren Auswertungen werden weitergefuhrt 7 Gallo romische Epoche Bearbeiten nbsp Wallerfanger Azuritgestein Historisches Museum Wallerfangen nbsp Romischer Emilianusstollen Oberer Stollen nbsp Wallerfangen Blauwald Gallo Romisches Felsrelief Drei Kapuziner Die in eine Felswand gemeisselten Reliefbilder sollen keltische Gottheiten darstellen Ausschnitt Kopie im Historischen Museum Wallerfangen nbsp Emilianusstollen Inschrift INCEPTA OFFICINA EMILIANI NONIS MART nbsp Wallerfangen Blauwald Gallo Romisches Felsrelief Drei Kapuziner Ausschnitt Kopie im Historischen Museum Wallerfangen In keltischer Zeit befand sich das heutige Wallerfanger Ortsgebiet im Einflussbereich der Stamme der Treverer und Mediomatriker In romischer Zeit wurde mit der Grundung des Vicus Contiomagus der Zentralort von der linken auf die rechte Saarseite verlegt Der Vicus entstand wahrend der Besiedlungsphase nach der Eroberung Galliens durch Gaius Iulius Caesar von 58 bis 51 v Chr Contiomagus lag an der Kreuzung der Fernstrassen Metz Mainz und Trier Strassburg im heutigen Dillinger Stadtteil Pachten in direkter Grenzlage zur heutigen Wallerfanger Gemarkung In den Jahren 275 276 wurde Contiomagus im Zuge der Volkerwanderung zerstort und wieder aufgebaut Wallerfangen selbst blieb auf der linken Saarseite als Industriestandort bedeutend An den Hangen des Limberges sowie im Ortsteil St Barbara ist romischer Bergbau hinsichtlich der Kupfermineralien Azurit und Malachit im Emilianus Stollen am Hansenberg aus dem 2 3 Jahrhundert n Chr nachgewiesen 8 Das Kupfererz trat in fein verteilter Form oder in kleinen walnussgrossen Nestern im Buntsandstein unterhalb einer Tonschicht auf Das Kupfer farbt den Oberen Buntsandstein leicht blaulich sodass der spatere Volksmund mehreren Wallerfanger Gewannen einen diesbezuglich speziellen Namen gab Blaufels Blauwald und Blauloch Das Kupfer trat in zwei Arten auf einer blauen Kupferlasur bzw Azurit 2CuCO3 Cu OH 2 und einem grunlichen Malachit CuCO3 Cu OH 2 Diese Kupferverbindungen gelangten durch zirkulierendes Wasser das entlang einer tektonischen Verwerfung der Felsbergverwerfung aufstieg in den bestehenden Buntsandstein Das Produkt aus Azurit die azurblaue Farbe fand an vielen Orten in den nordwestlichen Provinzen des Romischen Reiches Verwendung Die Kupferoxyde wurden vor allem in der benachbarten gallo romischen Siedlung Contiomagus auf der anderen Saarseite ausgeschmolzen 9 Neben dem Mundloch des Stollens am Hansenberg aus dem 2 3 Jahrhundert hat sich eine lateinische Inschrift erhalten mit der ein gewisser Emilianus den Besitz an seinem Bergwerk und einen fristgerechten Abbaubeginn anzeigte INCEPTA OFFICINA EMILIANI NONIS MART dt Ubersetzung Emilianus hat den Betrieb an den Nonen des Marz begonnen Es ist die einzige erhaltene derartige lateinische Inschrift nordlich der Alpen Die Inschrift wurde erstmals im Jahr 1859 bei einer Ausgrabung durch den Metzer Ingenieur Jacquot beschrieben Der Stollen den Emilianus damals graben liess ist der einzige heute fur Besucher zugangliche romische Bergwerksstollen in Deutschland Der saarlandische Landeskonservator und Leiter des Museums fur Vor und Fruhgeschichte in Saarbrucken Reinhard Schindler begann im Jahr 1964 mit der Freilegung des uberschwemmten und zugeschlammten Stollens Ein weiterreichender Bereich des Stollens wurde unter Zuhilfenahme von Spezialisten des Deutschen Bergbau Museums Bochum ab dem Jahr 1966 freigelegt und gesichert Ab 1992 wurden weitere Bereiche des Stollensystems in einer 9 m tieferen Sohle durch das Deutsche Bergbaumuseum freigelegt und mit einem verzinkten Stahlausbau gesichert 10 2021 wurde eine spatmerowingerzeitliche Bronzefibel wohl aus dem 7 Jahrhundert entdeckt 11 Hauptartikel Wallerfanger Blau nbsp Wallerfangen Stollen BrussMit der Volkerwanderung endete fur lange Zeit der Abbau von Azurit in Wallerfangen Erst im ausgehenden Mittelalter begann wieder eine Forderung des Azzuro della Magna bzw Azzuro del Almagna Deutsches Blau das bis nach Italien gehandelt wurde Die Forderung und der Handel mit Azurit bluhte vom 15 bis zum 17 Jahrhundert Aussagen aus dem Werk Frohliche Heimfahrt des fruhneuzeitlichen Dichters Caspar Scheidt aus dem Jahr 1553 lassen vermuten dass auch der Nurnberger Renaissance Kunstler Albrecht Durer mit Wallerfanger Blau malte Die erste Erwahnung des spatmittelalterlich fruhneuzeitlichen Abbaues von Azurit datiert in das Jahr 1492 als der herzoglich lothringische Einnehmer Hans von Pfaffenhofen den Abbau in einer Abrechnung verzeichnete Im Jahr 1515 besassen 15 Unternehmer Abbaurechte am Hansenberg am Limberg im Blauwald sowie bei der Humburg der vermutlichen Festungsanlage der hochmittelalterlichen Wallerfanger Grafen Im 18 Jahrhundert gelang es dem herzoglich lothringischen Generalunternehmer Jean Jacques Saur die Konzession fur den gesamten Bergbau im Herzogtum Lothringen zu erhalten Im Jahr 1746 wurde ihm die Konzession auch fur den Abbau der Kupfermineralien in Wallerfangen bestatigt Doch nun sollte das Erz der Kupfer und nicht mehr der Farbproduktion dienen Aufgrund des geringen Ertrages musste das Unternehmen nach wenigen Jahren aufgegeben werden Eine Wiederaufnahme des Abbaues erfolgt im Jahr 1793 als man mit Sprengarbeiten am Limberg begann doch auch hier wurden die Arbeiten nach kurzer Zeit wegen geringer Aussichten auf Rendite wieder eingestellt Einen neuen Versuch zur Gewinnung von Kupfer startete im Jahr 1855 Bergbauinspektor Daub mit der Grundung der Gewerkschaft Paul s Hoffnung Die Unternehmung basierte auf dem Versuch die bisher unberucksichtigt gebliebenen kupferhaltigen Gesteine in den bisherigen Stollen im Nahtenkeller im Blauwaldstollen und im Stollen Bruss sowie im neu abgeteuften Stollen in der Sonnenkuppe am Limberg durch chemische Auslaugung nutzbar zu machen Hierbei wurde das Gestein mit Salzsaure behandelt Im Sonnental errichtete man dazu im Jahr 1864 eine Lauterei in der die geforderten Gesteine in einem Dampfwalzwerk zermahlen und in Bottichen mit Salzsaure ausgelaugt wurden Unter Hinzugabe von Eisenblechabfallen der nahegelegenen Dillinger Hutte wurde das Kupfer in der Flussigkeit ausgefallt sodass ein Zement Kupfer Schlamm entstand Diesen Schlamm transportierte man per Schiff nach Linz am Rhein wo er weiterverarbeitet wurde Infolge der hohen Transportkosten und der gestiegenen Herstellungskosten fur Salzsaure musste die Unternehmung bereits im Jahr 1866 wieder eingestellt werden Die Lautereigebaude im Sonnental Nahe des heutigen Hauses Sonnental kurz bevor der Weg nach Oberlimberg abzweigt wurden um 1932 abgebrochen 12 Mittelalter BearbeitenFrankische Eroberung Bearbeiten nbsp Wallerfangen Ersterwahnungsurkunde des Ortes uualderuinga aus dem Jahr 962 Universitatsbibliothek Heidelberg Nr 321 nbsp Wallerfangen Rekonstruktion der mittelalterlichen Stadtanlage vom Saarufer aus rechts der Lumpenbach links der Muhlenbach Heimatmuseum Wallerfangen nbsp Wallerfangen auf der Lothringenkarte von Martin Waldseemuller 1513 Nach dem Untergang des Westromischen Reiches im Jahr 476 und der Schlacht bei Soissons im Jahre 486 oder 487 die der salfrankische Herrscher Chlodwig I fur sich entscheiden konnte begann eine neue Etappe der Region unter der Herrschaft des Frankenreiches Frankische Graber der jungeren Merowingerzeit fruhes 7 Jh n Chr im Ortsteil Rammelfangen belegen den Beginn germanischer Besiedlung im fruhen Mittelalter Teil Lotharingiens Bearbeiten Mit dem Vertrag von Verdun vom 10 August 843 wurde das Gebiet der heutigen Gemeinde Wallerfangen als Teil des frankischen Mittelreiches Kaiser Lothar I einem Enkel Karls des Grossen als unmittelbarer koniglicher Herrschaftsbereich Lotharii Regnum zugeteilt Nachfolger Lothars I als Konig jedoch ohne die Kaiserwurde wurde dessen Sohn Lothar II er gab dem Grossterritorium die Bezeichnung Lotharingien das Reich Lothars Nachdem Konig Heinrich I die Zentralgewalt im Ostfrankenreich wiederhergestellt hatte unterwarf sich ihm im Jahr 925 auch der lothringische Herzog Giselbert Heinrich gliederte das Herzogtum Lothringen als funftes Stammesherzogtum in das Ostfrankenreich ein Somit kam im Jahr 925 auch das heutige Ortsgebiet mit dem lothringischen Herrschaftsterritorium endgultig an das ostfrankische Reich Teil Oberlothringens Bearbeiten Mit dem Zerfall des alten Herzogtum in die Herzogtumer Oberlothringen und Niederlothringen kam das heutige Ortsgebiet Wallerfangens zu Oberlothringen Bestand als Herzogtum bis 1766 und war Teil des herzoglichen Hausbesitzes Die urkundliche Uberlieferung setzt im 10 Jh n Chr ein Die erste urkundliche Nennung Wallerfangens datiert in das Jahr 962 Der Name Wallerfangen trat hier als uualdervinga erstmals in Erscheinung In der Urkunde aus dem Jahre 962 bezeichnet er eine Grafschaft als deren Graf Egilolf genannt wird Ein in der Grafschaft gelegener Besitz eines Mannes namens Thido wird der Reichsabtei St Maximin in Trier zur Forderung von dessen Seelenheil ubergeben 13 14 Im Namen der hochsten und ewigen Gottheit Da ja die unbeschreibliche Gute unseres Herrn und Retters verspricht dass durch Almosen die Sunden gereinigt werden indem er im Evangelium spricht gebt Almosen und alles ist fur euch rein deshalb ubergebe ich Thiedo um die Teilnahme an diesem sicheren und heilbringenden Versprechen zu verdienen zu meinem Seelenheil und zu dem meines Vaters Humbertus aber auch fur den Erwerb meiner Pfrunde ein gewisses Gut meines Erbes Dalaheim genannt das im Rizzigau in der Grafschaft Walderfinga dem der Graf Egilolf vorzustehen scheint liegt Ich habe also jenen Ort Dalaheim gegeben und will dass er fur immer gegeben ist mit der Kirche und was zu dem vorgenannten Gut gehort sowohl an Horigen die innerhalb als auch ausserhalb wohnen als auch an Gebauden bebautem und unbebautem Land Wiesen Weiden Waldern Wasser und fliessenden Gewassern beweglichen und unbeweglichen Gutern Wegen und unwegsamen Gebieten an Ausgangen und Eingangen an Forderungen und zu Erwerbendem Und ich gebe es soweit ohne Widerspruch irgendeines Monches an dem Ort wo der heilige Maximin selbst ruht durch Gott Weiter sollen jene Diener jenes nach Erbrecht halten und zu ihrem Nutzen besitzen Auch soll die Hofgenossenschaft selbst bei den Diensten und Abgaben bleiben wie es von meinen Eltern und von mir gehalten worden ist Wenn aber irgendeiner meiner Verwandten oder sonst jemand versuchen sollte das Almosen meiner Schenkung zu vernichten dann soll die Frommigkeit aller Ehrlichen ihm Widerstand leisten und wenn er nicht ablasst wird er am Tag der furchtbaren Prufung als Vernichter eines Almosens vor Gott Rechenschaft ablegen Geschehen aber ist diese Ubertragung offentlich in Trier in der Basilika des heiligen Maximin des Bekenners Christi und Bischofs im Beisein des ehrwurdigen Abtes dieses Klosters Wiker und aller Monche und zugleich des Vogtes des Hauses Hildrad durch die Burgen die wir volkstumlich Saleburgiones nennen Wolmar und Harduwich vor den unterzeichneten Zeugen Wolmar Adalbert Liuthard Warner Theodo Thurinbert im Jahr der Menschwerdung des Herrn 962 in der funften Indiktion im 26 Herrschaftsjahr des durchlauchtigsten Konig Otto Wallerfangen besass als Grafensitz der Grafschaft Wallerfangen 962 comitatus Walderfinga zentralortliche Funktion Ende des 10 Jahrhunderts wird ein Graf Giselbert von Wallerfangen genannt nbsp Thietmar von Merseburg Bischof und Geschichtsschreiber der Ottonenzeit beschreibt in seiner Chronik das Schicksal des Giselbert Ausschnitt aus der Dresdener Handschrift der Chronik Thietmars Faksimile im Heimatmuseum Wallerfangen mit farblicher Hervorhebung der entsprechenden Textpassage Bereits unter Giselberts Vater Siegfried von Luxemburg hatten Bestrebungen begonnen den eigenen Herrschaftsbereich in Richtung der oberen Mosel und der mittleren Saar zu expandieren Der Machtbereich der Luxemburger konnte dabei saaraufwarts bis nach Wallerfangen ausgedehnt werden 15 Die Herrschaft Wallerfangen wurde mit Siegfrieds Sohn Giselbert besetzt Die Grafschaftsbezeichnung lautete in pago Moselensi in comitatu Waldelevinga cui Giselbertus comes preesse videtur 16 dt im Moselgau in der Grafschaft Wallerfangen der Graf Giselbert als Graf vorsteht Wallerfangen war keine Gaugrafschaft sondern ein personliches Herrschaftsgebilde ohne festgelegte Grenzen Der Ort an der Saar war dabei ein Hauptstutzpunkt der Machtausbreitung Die Grafschaft Wallerfangen wird in den Urkunden in Beziehung zu drei Gauen zugeordnet zum Rizzagau zum Saargau und zum Moselgau Die Grafschaft Wallerfangen deckte sich aber mit keinem dieser drei Gaue 17 18 Giselberts Grafschaft Wallerfangen wird nur im 10 Jahrhundert genannt Unmittelbare Zeugnisse uber Giselberts politisches Handeln sind rar Giselberts jungere Schwester Kunigunde von Luxemburg hatte in der zweiten Halfte der 90er Jahre des 10 Jahrhunderts Herzog Heinrich von Bayern geheiratet der am 7 Juni 1002 in Mainz zum deutschen Konig gewahlt und durch Erzbischof Willigis im Mainzer Dom gekront wurde Als Heinrich im Fruhjahr 1004 zu einem Italienzug aufbrach begleitete ihn auch sein Schwager Giselbert von Wallerfangen Bei einem Aufstand in Pavia gegen den Konig wurde Giselbert von Wallerfangen verletzt und von Helfern aus dem Kampfgetummel weggetragen Er erlag seinen schweren Verletzungen vier Tage spater am 18 Mai 1004 19 20 Das Grafenhaus Luxemburg hat das Wallerfanger Gebiet nicht halten konnen und wurde durch das Haus Lothringen hier verdrangt Wallerfangen wurde im Lauf seiner Geschichte schliesslich Amtssitz des deutschen Bellistums des Herzogtums Lothringen Es darf vermutet werden dass der fruhe und erbenlose Tod Giselberts fur diese Entwicklung mitverantwortlich ist Eine ehemalige Turmburg auf dem Gebiet des heutigen Wallerfanger Ortsteils Duren aus dem 10 Jahrhundert die sogenannte Humburg wird von Historikern als die Burg Gisilberts angesehen Auf einem Bergsporn bei Wallerfangen hatte im Jahr 1965 der saarlandische Landeskonservator Reinhard Schindler die Fundamente eines machtigen mittelalterlichen Steinturmes ausgegraben Sporn und Turm waren durch einen Abschnittswall mit einem zugehorigen Graben abgeriegelt Die etwa zwei Meter starken Mauern bilden ein unregelmassiges Rechteck von 13 14 50 m auf 17 19 m Sie weisen an den Turmecken sorgfaltig behauene Sandsteinquader auf Die archaologischen Befunde lassen auf den Burgtyp Wohnturm schliessen Im Inneren fanden sich verrusste Saulenreste und romanische Architekturteile wie Saulenschafte Kapitelle und Rundbogen Die Saulen eine tragt eine romische Inschrift sind romischen Ursprungs die beim Bau des Gebaudes wiederverwendet wurden Die Form der gefundenen Kapitelle deutet auf eine Fertigung im 11 Jahrhundert hin Ein alterer Vorgangerbau ist nicht auszuschliessen Die Historiker Edith Ennen 1953 und Horst Wolfgang Bohme 1992 halten es fur denkbar dass Graf Giselbert hier seinen Sitz hatte Die Aufgabe der Humburg fallt in die Zeit als Graf Giselbert im Jahr 1004 ohne Nachkommen stirbt und ab der es keine weiteren schriftlichen Belege fur die Grafschaft Wallerfangen mehr gibt 21 22 nbsp Wallerfangen Vaudrevange Plan von Wallerfangen aus dem Jahre 1679 sog Plan von Monville Das Gebaudegeviert am linken unteren Rand der Stadtmauer bezeichnet das Augustinerkloster heute Standort der neogotischen Pfarrkirche St Katharina Die ursprungliche Stadtpfarrkirche St Peter und Paul befindet sich in der Nahe des Saartores Weg nach Diedenhofen das linke Fliessgewasser ist der Lumpenbach Wallerfanger Bach das rechte der Muhlenbach die beide in die nahegelegene Saar munden rechts das Neutor Weg nach Saarbrucken unten die Oberste Pforte Weg nach Nancy ganz rechts unten die Aufstauung des MuhlenbachesEntwicklung des OrtsnamensDer im Jahr 962 erstmals uualdervinga benannte Ort veranderte im Lauf der Zeit seinen Namen zu Walderfingen Nachdem Wallerfangen im Jahr 1541 zu einem Hauptsitz der drei Verwaltungsbezirke des Herzogtums Lothringen avancierte Deutsches Bellistum franzosisch Bailliage d Allemagne franzosisierte man im Schriftverkehr mit den beiden anderen herzoglich lothringischen Verwaltungssitzen der Bailliage de Nancy mit Sitz in Nancy und der Bailliage de Voge mit Sitz in Mirecourt den Ortsnamen zu Valdrefanges Valdrevange oder Vaudrevange Die heute gebrauchliche deutsche Schreibweise Wallerfangen entwickelte sich aus der umgangssprachlichen deutschen Aussprache des damals offiziellen franzosischen Ortsnamens Vaudrevange In der Zeit nach dem Wiener Kongress als Wallerfangen in den Herrschaftsbereich des Konigreiches Preussen gelangte wurde diese Schreibweise auch amtlich festgelegt 23 Stadtwerdung Bearbeiten nbsp Wallerfangen Areal der ehemaligen Stadtmauer unterhalb des ehemaligen AugustinerklostersDer genaue Zeitpunkt der Stadtwerdung Wallerfangens ist nicht belegt Im Jahr 1276 wird Wallerfangen in einer Urkunde noch als Ort bezeichnet Die erste Bezeichnung als Stadt datiert aus dem Jahr 1334 Zu dieser Zeit muss also ein Ausbau der Siedlung mit Mauern Toren und Turmen bestanden haben Der Verlauf der Befestigungsanlagen ist bisher nicht umfassend untersucht An verschiedenen Stellen wurden im 20 Jahrhundert Reste der Stadtmauer bei Ausgrabungen freigelegt Vermutlich waren die Mauern bis ca 1 50 m dick und ihnen war ein ca 7 50 m breiter Festungsgraben vorgelagert Erhalten haben sich Nachzeichnungen eines Stadtplanes der vermutlich im Rahmen eines Gutachtens uber die Qualifikation Wallerfangens als barocke Festung angefertigt wurde Die kleine mittelalterliche Stadt lag an wichtigen Handelswegen und verfugte uber einen Saarhafen Der lothringische Herzog Friedrich III verlieh Wallerfangen einen Freiheitsbrief zur Forderung von Handel und Gewerbe So konnten die Burger der jungen Stadt eine unabhangige Verwaltung aufbauen die Verteidigung der Stadt organisieren sowie eine niedere Gerichtsbarkeit institutionalisieren Im Bezug zu Handel und Gewerbe bildeten sich nun Zunfte und Gilden Im ausgehenden Mittelalter besass Wallerfangen nun Stadtrecht und war unter dem Namen Walderfingen Amtssitz des Deutschen Bellistums einer Verwaltungsuntergliederung des Herzogtums Lothringen Daneben wurde der franzosische Name Vaudrevange gebraucht Ab dem Ende des 13 Jahrhunderts bis in die fruhe Neuzeit war Wallerfangen Walderfang Walderfingen eine mit Mauern umwehrte herzoglich lothringische Provinzhauptstadt Ihr Einflussbereich der deutschsprachige Teil des Herzogtums Lothringen mit Namen Baillage d Allemagne erstreckte sich im fruhen 17 Jahrhundert bis weit in das heutige Frankreich hinein Wallerfangen war eine Stadt der Blaugraber deren Produkt die blaue Farbe Azurit gefordert aus senkrechten Schachten und unter Nutzung der uberkommenen romischen Stollen in ganz Europa verkauft wurde Albrecht Durer soll mit Wallerfanger Blau gemalt haben 24 25 Neuzeit BearbeitenDreissigjahriger Krieg Bearbeiten nbsp Wallerfangen auf einer Karte von Willem Janszoon Blaeu Lotharingia Ducatus vulgo Lorraine 1645 Kartenausschnitt nbsp Wappentrager mit dem Muhleisenwappen der Stadt Wallerfangen unter den Vertretern der Stadte und Amter des Herzogtums Lothringen beim Einzug von Herzog Heinrich II in Nancy im Jahr 1610 Stich von Claude de la Ruelle und Matthaus Merian Bibliotheque nationale de France Paris Ausschnitt Zwischen 1618 und 1648 gab es in Wallerfangen und seiner Umgebung schwere Verwustungen im Dreissigjahrigen Krieg vor allem in der letzten Kriegsphase ab 1635 1624 1625 kam es an der Saar zu ersten grossen militarischen Einquartierungen noch bevor die Region direkter Kriegsschauplatz wurde Durch die Parteinahme des lothringischen Herzogs Karl IV fur den deutschen Kaiser Ferdinand II und seine wiederholte Unterstutzung von Adelsintrigen am franzosischen Hof besetzte der Konig Frankreichs Ludwig XIII 1633 Lothringen Im Jahr 1635 trat Frankreich offiziell in den Krieg ein und unterstutzte die am Rhein in die Defensive geratenen Schweden Ende September 1635 trafen im Gebiet von Wallerfangen die vor dem kaiserlichen Heer fluchtenden Franzosen unter La Valette Henri de La Tour d Auvergne vicomte de Turenne und Abraham de Fabert und die mit ihnen verbundeten Schweden unter Bernhard von Sachsen Weimar ein um uber eine Fassbrucke und zwei Furten die Saar zu uberqueren und in die damals befestigte Stadt Wallerfangen zu fliehen Den Saarubergang befehligte der franzosische Marschall Turenne Dabei kam es zu Gefechten und die kaiserlichen Truppen konnten dem Gegner Verluste zufugen Unter anderen kam der schwedische Oberst Bernholf von Crailsheim zu Tode Kurze Zeit spater gelang auch den Kaiserlichen unter Matthias Gallas der Saarubergang bei Dillingen Nach mehreren Gefechten und funf Sturmangriffen konnte Wallerfangen eingenommen werden und wurde von kroatischen Soldnern geplundert Dazu gesellten sich Hungersnote und Seuchen Den uberlebenden Bevolkerungsresten blieb kaum noch eine Existenzgrundlage 26 Der Abt Philipp Gretsch der Abtei Wadgassen berichtet auf einer Kirchenrechnung aus dem Jahr 1652 dass es in der Gegend wegen der grossen Hungersnot sogar zu Kannibalismus gekommen sei 27 Das Gebiet um Wallerfangen verlor durch den Krieg uber 70 seiner Bevolkerung Vergleichsjahre 1590 1667 28 Wahrend in anderen Teilen Deutschlands der Dreissigjahrige Krieg mit dem Westfalischen Frieden von Munster und Osnabruck 1648 zu Ende ging schwelte der Konflikt in Lothringen weiter Wallerfangen als Teil Lothringens lag nicht im Geltungsbereich der Bestimmungen des Westfalischen Friedens Es kam weiterhin zu Uberfallen durch marodierende Soldnerheere der Lothringer oder Franzosen Erst mit dem Frieden von Vincennes bei Paris im Jahr 1661 endete der Krieg zwischen Frankreich und Lothringen Hollandischer Krieg Bearbeiten nbsp Wallerfangen auf einem Ausschnitt aus der Karte Exactissima Lotharingia von Carel Allardt aus der zweiten Halfte des 17 JahrhundertsWenige Jahre nach dem Friedensschluss von Vincennes 1661 wurde die Umgebung von Wallerfangen wieder Operationsgebiet des Hollandischen Krieges 1672 1678 79 Im Jahr 1670 hatte der franzosische Konig Ludwig XIV ganz Lothringen besetzt Dabei vertrieb ein franzosisches Heer unter dem Marschall Francois de Crequy 1624 1687 den lothringischen Herzog Karl IV 1604 1675 und eroberte innerhalb kurzer Zeit dessen Festungen 29 In Folge des Krieges in den auch Kurtrier und das Heilige Romische Reich hineingezogen wurden kam es zu schweren Verwustungen in der Umgebung Zerstorung Wallerfangens Bearbeiten nbsp Wallerfangen Packlager der Keramikfabrik um 1900 in der vermutlichen ehemaligen Markthalle bei einer Lieferung von Nachttopfen in den brasilianischen Bundesstaat Pernambuco Archiv des Vereins fur Heimatforschung Wallerfangen Nach der Grundung der Stadt Saarlouis 1680 wurden die Einwohner von Wallerfangen 1687 88 zwangsweise in die neue Stadt umgesiedelt Im Zuge dessen wurden auch die meisten Gebaude in Wallerfangen abgetragen um Baumaterial fur die Hauser in Saarlouis zu gewinnen Wallerfangen entwickelte sich zu einer aus wenigen Einzelgehoften bestehenden Siedlung zuruck Zu den wenigen Gebauden die den Abriss der Hauser uberdauerten muss auch die alte Markthalle Wallerfangens gehort haben Das Bauwerk diente noch bis zum Abriss der Keramikfabrik in den 1930er Jahren als Packlager und war kreuzgratgewolbt 30 Nach der Wiedererrichtung des Herzogtums Lothringen im Frieden von Rijswijk verlegte Herzog Leopold im Jahr 1698 den Sitz des Bellistums saaraufwarts nach Saargemund Wallerfangen bzw das was noch davon ubrig war gehorte seit dem Frieden von Rijswijk de facto und seit dem Vertrag von Paris 1718 de jure zu einer franzosischen Exklave um die Festungsstadt Saarlouis Ab 1801 war es dem Kanton Rehlingen im Departement Moselle zugeordnet 18 und 19 Jahrhundert Bearbeiten Angliederung an das Konigreich Preussen Bearbeiten Nachdem Napoleon Bonaparte zur Abdankung gezwungen worden war wurde mit dem Bourbonen Ludwig XVIII der erste Pariser Frieden am 31 Mai 1814 geschlossen laut dessen Bestimmungen Frankreich auf die Staatsgrenzen von 1792 beschrankt wurde Das deutschsprachige Wallerfangen sollte demnach bei Frankreich verbleiben Nach der Ruckkehr Napoleons und dessen endgultiger Niederlage bei Waterloo am 18 Juni 1815 sowie seiner Verbannung auf die Insel St Helena wurde im Zweiten Pariser Frieden Wallerfangen von Frankreich abgetrennt und an das Konigreich Preussen Rheinprovinz ubergeben Dabei hatten mehrere Bittschriften von Kaufleuten aus Saarbrucken und St Johann und eine Unterschriftenaktion unter Federfuhrung des Saarbrucker Burgermeisters Heinrich Bocking die den Anschluss der Saarorte an das Konigreich Preussen zum Ziel hatten einen nicht unerheblichen Anteil Osterreich sah unter Kaiser Franz I eine Ausdehnung Preussens lieber im westlichen Deutschland als an einem anderen Ort Mit einem Territorialgewinn Preussens im Westen wollte man eine Ausdehnung Preussens auf das Konigreich Sachsen verhindern Gegen die wieder installierte Herrschaft der Bourbonen in Frankreich wollte Osterreich keine gegnerische Position beziehen da man auf ein gutes Verhaltnis mit der traditionsreichen Dynastie hoffte und unnotige Belastungen scheute So kam es mit preussischem Einverstandnis bereits am 3 November 1815 bezuglich des Friedensvertrages in Paris zu einer Vereinbarung zwischen England Preussen Russland und Osterreich wonach zusatzliche Territorien in den Rheinlanden an Preussen fallen sollten Die Grenzkorrektur zu Ungunsten Frankreichs sollte an der Saar stattfinden Am 20 November 1815 schlossen die Alliierten mit Frankreich in Paris den zweiten Friedensvertrag der die preussisch franzosische Grenze im Bereich des Mittellaufes der Saar festlegte Damit musste der franzosische Konig Ludwig XVIII fur das Stadtgebiet des heutigen Wallerfangen allen Hoheits und Eigentumsanspruchen entsagen Wahrend eines Aufenthaltes in Saarbrucken erteilte der Staatskanzler Karl August von Hardenberg am 27 November 1815 dem in preussischen Diensten stehenden Oberappellationsrat Mathias Simon der bisher in Trier als Richter fungiert hatte die Vollmacht das neue Gebiet unter dem Titel Grossherzogtum Niederrhein fur Preussen in Besitz zu nehmen 31 Wallerfangen wurde von Simon zusammen mit dem Umland der Festung Saarlouis am 2 Dezember 1815 im Rahmen einer Feier in der Saarlouiser Kirche St Ludwig in Besitz des preussischen Konigs Friedrich Wilhelm III genommen 32 33 34 35 Ich Endes Unterschriebener Koniglich Preussischer Oberappelations Rath im Grosherzogthum Niederrhein Kraft vorstehender Vollmacht Koniglich Preussischer Kommissarius zur Besitz Ergreifung der von Frankreich an Preussen abgetretenen Gebiete Oerter und Platze und bis zur definitiven Organisation mit der Oberverwaltung dieser Gebiete Oerter und Platze beauftraget Nachdem heute den 2 Dezember Morgens sieben Uhr die Feyerlichkeiten der Besitznahme durch das Lauten der Glocken verkundet worden habe ich mich um 10 Uhr in die Hauptkirche begeben woselbst der Herr Oberburgermeister der Stadt Saarlouis nebst seinen Beigeordneten und alle Glieder des Magistrats sodann alle ubrigen offentlichen Beamten sich versammelt hatten Des Herrn Koniglich Preussischen General Majors von Steinmetz kommandierenden Generals in den durch den Friedenstraktat vom 20 November abgetretenen Gebieten Oertern und Platzen Hochwohlgebornen waren ebenfalls nebst ihrem Generalstabe gegenwartig Das in Saarlouis anwesende Koniglich Preussische Militar war unter Gewehr getreten und der feierliche Aufzug von der Burgerwache und ihrer Musik begleitet Ich Unterschriebener Koniglicher Kommissarius im Einverstandnis mit des Herrn General Majors von Steinmetz Hochwohlgebornen verlas die vorstehende Vollmacht des Herrn Staatskanzlers Fursten von Hardenberg Durchlaucht und theilte der Versammlung meine Sendung mit Sofort wurden der Herr Oberburgermeister und samtliche Mitglieder des Magistrats in eigenem Namen und als Stellvertreter der Einwohner dem neuen Landesherrn Sr Majestat dem Konig Friedrich Wilhelm von Preussen und seinen Nachfolgern verpflichtet Ein eigener schriftlicher Akt wurde in dieser Hinsicht aufgesetzt und von allen Magistratsmitgliedern unterzeichnet Die ganze Versammlung ertonte ein dreimaliges Lebe Hoch dem neuen Landesherrn Ich habe demnach in meiner Eigenschaft als Koniglicher Kommissarius und in Hinsicht der Besitznahme der Festung Saarlouis im Einverstandniss mit dem Herrn General Major von Steinmetz und dessen Gegenwart erklart dass die reelle Besitznahme der Stadt und Festung Saarlouis und aller ubrigen Oerter der Kantone von Saarlouis und Rehlingen und Sirck des Moseldepartements welche durch den Friedens Traktat vom 20 November von Frankreich abgetreten und nach der zwischen Preussen und den ubrigen verbundeten Machten getroffenen besondern Uebereinkunft den Staaten Sr Majestat des Konigs von Preussen meines allergnadigsten Herrn einverleibt sind im Namen Seiner Majestat des Konigs von Preussen vollbracht seye verordnet dass das konigl Preussische Wappen an allen Rath und Gemeinde Hausern aufgestellt werde und die Einwohner der Stadt und Festung Saarlouis und der ubrigen abgetretenen Gebiete Oerter und Platze zur Unterthanen Treue und Pflicht gegen den neuen Landesherrn verwiesen Ein Te Deum von der katholischen Geistlichkeit gesungen und das Gebat Salvum fac regem fur die Erhaltung Seiner Majestat des Konigs von Preussen des neuen Landesherrn beschloss diese feyerliche Handlung Gegenwartige Besitz Ergreifungs Protokoll soll gedruckt und statt des Besitz Ergreifungs Patents in der Stadt und Festung Saarlouis und in allen abgetretenen Gemeinden Oertern und Platzen angeschlagen werden So geschehen Preussisch Saarlouis den 2 Dezember 1815 Der Konigliche Kommissarius Mathias Simon Industrialisierung Bearbeiten In Wallerfangen wurde bis in die 1860er Jahre ein naturlich vorkommendes Azurit mineral das Wallerfanger Blau unter Tage gewonnen welches in der Antike und im Mittelalter ein gefragter Pigment trager fur Kunstgewerbe und Malerei war Mit wachsender Verfugbarkeit lichtechter synthetischer Farbstoffe wie etwa das Berliner Blau wurde die muhsame Gewinnung im Zeitalter der Industrialisierung rasch unrentabel und daher aufgegeben Steingutfabrik nbsp Pierre Joseph Boch 1737 1818 nbsp Johann Franz Boch Buschmann 1782 1858 nbsp Nicolas Villeroy 1759 1843 nbsp Gaspar Alfred Villeroy 1818 1896 nbsp Ernest Villeroy 1843 1908 Im Jahr 1791 entstand in Wallerfangen eine von Nicolas Villeroy gegrundete Steingut fabrik die sich spater zu den Keramischen Werken von Villeroy und Boch entwickelte Die Fabrik verschaffte dem Ort einen neuen Aufschwung Nicolas Villeroy fuhrte das Unternehmen aus kleinen Anfangen in die nach dem Zweiten Pariser Frieden mit dem Jahre 1815 beginnende preussische Zeit hinein als aus Vaudrevange Wallerfangen eine Gemeinde an der neuen Grenze zu Frankreich wurde Anfangs konnte Villeroy im kleinen Wallerfangen nicht genugend Produktionsmitarbeiter finden weshalb er die ersten Arbeiter aus der bereits bestehenden Steingutfabrik in Frauenberg bei Saargemund mitbrachte Die Frauenberger Arbeiter hatte man bei dessen Grundung mehrheitlich aus den Keramikmanufakturen Attert Arlon und Septfontaines Bubenhausen Zweibrucken Hochst Kelsterbach Gutenbrunn und Dirmstein rekrutiert Die technische Leitung legte man in Wallerfangen zunachst in die Hande eines versierten Mitarbeiters aus Frauenberg Jakob Heckel Heckel war vorher in der Hochster Porzellanmanufaktur beschaftigt gewesen die im Jahr 1796 in Konkurs gegangen war Intensive Forschungen wurden in Wallerfangen auf dem Gebiet des Dekordruckes unternommen Das Faiencerie Unternehmen in Frauenberg war bereits im Jahr 1785 durch Jean Thibault mit der Genehmigung des Comtes de Vergennes gegrundet worden Die Produktionsraume lagen im ehemaligen Frauenberger Schloss das der Graf von Vergennes mitsamt der zugehorigen Herrschaft erworben hatte Bereits wenige Jahre spater im August 1789 kaufte sich der aus Metz stammende Nicolas Villeroy als Teilhaber mit einem Anteil von 10 in Frauenberg ein Sehr schnell begann Villeroy die Geschaftsablaufe des jungen Unternehmens in die Hand zu nehmen denn schon kurz nach seinem Eintritt stellte er Uberlegungen an die Firma nach Strassburg in das Schloss Clouange bei Wallingen in der Nahe von Diedenhofen nach Saarlouis oder auf das Firmengelande der ehemaligen Papiermuhle bei Dillingen Saar zu verlegen Hintergrund der Suche nach einem neuen Produktionsstandort war dass sich das Frauenberger Schloss bereits seit einem Brand im Jahr 1783 in einem desolaten Zustand befand Nicolas Villeroy hatte seine kaufmannische Ausbildung in der Verwaltung des Weingutes und des Handelsunternehmens Richard Bocking in Traben Trarbach an der Mosel gemacht wo er im Jahr 1786 die Tochter von Richard Bocking Therese Sophie Bocking heiratete Thibault und Villeroy hatten bereits im lothringischen Salinenhandel Geschaftskontakte gepflegt in dem Thibault seit 1770 Villeroy seit 1784 tatig gewesen waren Schliesslich entschied man sich fur Wallerfangen als neuen Firmenstandort Hier kaufte Nicolas Villeroy im Jahr 1790 von Theodor Lasalle ein Haus mit Garten doch die Ubersiedelung des jungen Unternehmens erfolgte erst im Sommer des Folgejahres 1791 Villeroy hatte seinen Unternehmensanteil in der Zwischenzeit auf 50 gesteigert Der Grunder Jean Thibault besass noch 25 ebenso ein weiterer Teilhaber der Trierer Kaufmann Heinrich Henry Kaiser Als zusatzliche Immobilie wurde sehr bald das sogenannte Chateau Warsberg im Ortszentrum von Wallerfangen erworben Das Gebaude wurde zur Urzelle des spater uber funfzig Gebaudeteile umfassenden Fabrikkomplexes In Wallerfangen war man erstmals Besitzer und nicht bloss Pachter der Produktionsgebaude wie vormals in Frauenberg Die Entscheidung fur Wallerfangen als Produktionsstandort wurde deshalb gefallt da man die Saar als Transportweg nutzen konnte Die Walder der Umgebung boten genugend Holz als Brennmaterial Daruber hinaus bot sich der Ort an da die nahegelegenen Steinkohlengruben des aufbluhenden Saarreviers effizienten Brennstoff fur die Keramikofen liefern konnten Bereits im Jahr 1780 erwarb Villeroy eine Forderkonzession fur die Hostenbacher Grube die im Jahr 1798 bei einer Versteigerung erworben werden konnte und anschliessend von seinem Bruder Pierre Villeroy verwaltet wurde So betrieb man um das Jahr 1800 in Wallerfangen bereits zwei Kohlenofen die den Rohbrand besorgten Nicolas Villeroy gelang es im Jahr 1797 die Anteile der ubrigen Teilhaber Jean Thibault und Henry Kaiser aufzukaufen sodass er nach Abzahlung des Kaufpreises im Jahr 1801 als alleiniger Besitzer der Wallerfanger Fabrik auftrat 36 Um 1815 begann man in Wallerfangen spezielle Fachleute fur die Keramikproduktion zu engagieren die damals noch uberwiegend aus England kamen Die ersten britischen Gastarbeiter einige davon aus der Porzellanstadt Stoke on Trent warb man in einem Kriegsgefangenenlager im Nachbarort Saarlouis an Noch Jahre spater war der englische Einfluss in Wallerfangen erheblich Nicolas Villeroy reiste in den darauf folgenden Jahren oft nach England um sich mit den dortigen Produktionsverfahren vertraut zu machen Die englischen Arbeiter waren besonders im Kupferdruckatelier der Firma tatig das im Jahr 1825 eingerichtet wurde nbsp Karl Friedrich Schinkel im Jahr seines Wallerfangen Besuches 1826 Gemalde von Carl BegasIm Jahr 1826 besuchte der preussische Baumeister Karl Friedrich Schinkel das Saartal Nach dem Besuch der Dillinger Hutte setzte er uber die Saar nach Wallerfangen uber und berichtete in seinen Tagebuchern uber das dortige Keramikwerk 37 Unfern davon gemeint ist Dillingen liegt eine andere Steingutfabrik in Wallerfangen Schinkel hatte zuvor die Bochsche Keramikfabrik in Mettlach besucht die einem Herrn Villeroy gehort Beuth 38 hatte hier seine Ankunft einen Tag zu spat gemeldet ward also noch nicht erwartet Herr Villeroy war auf einen Tag verreist seine alte Frau gemeint ist Therese Sophie Villeroy geb Bocking 1764 1842 die wie eine alte Edeldame halbfranzosische Sitten hatte war sehr betrubt dass ihr Mann uns nicht sehen sollte und dass wir nicht die Nacht bei ihr bleiben wollten Der Schwiegersohn fuhrte uns in der Fabrik umher die sehr gross ist viele Ware fabriziert aber nicht soviel Raffinement hat als die von Herrn Buschmann Gegen Abend erreichten wir bei fortwahrendem Regen Saarbrucken Im Jahr 1836 verband Nicolas Villeroy sein Unternehmen mit demjenigen von Jean Francois Boch zu dem spateren Weltunternehmen Villeroy amp Boch 39 Durch die Zusammenarbeit bei der Lieferung von Rohstoffen war man im Jahr 1818 erstmals mit der im Jahr 1809 in der sakularisierten Benediktiner Abtei St Peter in Mettlach gegrundeten Keramikmanufaktur Boch Buschmann geschaftlich in Kontakt gekommen Die Geschaftsbeziehungen wurden fortan intensiviert sodass es am 14 April 1836 in der Fremersdorfer Saarmuhle vertraglich zur Fusion der Unternehmen in Wallerfangen und Mettlach kam Damit war das Unternehmen Villeroy amp Boch aus der Taufe gehoben Hintergrund der Fusion war die Hoffnung so besser gegen die englischen Keramikimporte auf den europaischen Kontinent gewappnet zu sein Mit der Heirat von Octavie Villeroy 1823 1899 der Enkelin von Nicolas Villeroy Tochter von Charles Villeroy 1789 1843 sowie Schwester des von 1842 bis 1875 in Wallerfangen amtierenden Firmenchefs Alfred Villeroy mit Eugen Boch dem Sohn von Jean Francois Boch am 3 Mai 1842 in Fremersdorf wurden die bisher nur geschaftlichen Beziehungen beider Familien nun auch auf eine private Ebene gehoben nbsp Eugen Boch und Oktavie Villeroy anlasslich ihrer Goldenen Hochzeit im Jahr 1892Im Folgejahr verstarb der Wallerfanger Firmengrunder Nicolas Villeroy am 28 Dezember 1843 Einen Hohepunkt der Entwicklung des Wallerfanger Unternehmens feierte man am 4 Juli 1891 Die annahernd 1000 Beschaftigten der Steingutfabrik begingen auf einem Festplatz am Standort des heutigen Bildungshauses Haus Sonnental das 100 jahrige Bestehen des Unternehmens mit Festzug feierlichem Gottesdienst Konzert Tanz und abschliessendem Feuerwerk Zum Festessen waren 1400 Personen geladen Jeder Mitarbeiter erhielt als Erinnerungsgeschenk einen in Mettlach hergestellten Steinzeugkrug Hohere Angestellte und Beamte des Unternehmens bekamen zusatzlich eine Deckelmontierung aus Zinn Jubilaumsprodukt des Wallerfanger Unternehmens war eine Terrine mit Unterplatte 40 nbsp Wallerfanger Steingut aus dem letzten Viertel des 19 Jahrhunderts Vier Teller einer Serie von zwolf Darstellungen spatmittelalterlicher Liebespaare im Spiegelfeld von Philipp Muller Fahne mit himmelblauen Blumenranken Mustern Durchmesser 21 cm nbsp Teile der in Wallerfangen entworfenen Service Serie Burgenland hier blaue Variante von Philipp MullerEiner der bedeutendsten Wallerfanger Dekorentwickler war der Kupferstecher Philipp Muller 1811 1893 der auch als Illustrator und Karikaturist tatig war Mullers Vater war bereits im Jahr 1805 als Dekormaler nach Wallerfangen gekommen und hatte sich dort im Jahr 1836 verheiratet Im Jahr 1825 begann Philipp Muller in der Keramikfabrik eine Lehre als Kupferstecher Zu seinen bekanntesten Motivserien gehoren bis heute die Burgenland Motive Im Laufe des 19 Jahrhunderts dehnten sich die Gebaude der Keramikfabrik auf dem gesamten heute Fabrikplatz genannten Zentrum der Gemeinde Wallerfangen aus Ende des 19 Jahrhunderts waren in dem Werk uber 1000 Manner und Frauen beschaftigt Das von ihnen hergestellte Geschirr aus Steingut und Porzellan wurden in alle Welt verkauft Nach 1860 bestand die Produktion vorwiegend aus Geschirr fur den Haushaltsbedarf und Stapelware die an andere Unternehmen zum Weiterverkauf abgegeben wurde Seit 1900 begann man vermehrt kostengunstige Spritzdekore herzustellen Leiter der Steingutfabrik waren 41 Leiter der Steingutfabrik waren 42 Nicolas Villeroy 1789 1820 Louis Villeroy 1820 1830 Auguste Jaunez 1830 1842 Alfred Villeroy 1842 1873 Ernest Villeroy 1873 1891 Leon Richard 1891 1900 Heinrich Ruppe 1900 1907 Albert Hoffmann 1907 1919 Josef Peter Lengersdorff 1919 1925 Martin Lengersdorff technische Leitung 1926 1929 Rudolf Zechel kaufmannische Leitung 1926 1928 Walter Fiehn 1929 1931Direktionsvilla nbsp Wallerfangen ehemalige Direktionsvilla der Steingutfabrik seit 1986 Villa Fayence Als Direktionsvilla erbaute man in den Jahren 1834 1835 in der Wallerfanger Hauptstrasse gegenuber den Wirtschaftsgebauden des heutigen Papenschen Anwesens ein dreigeschossiges Gebaude fur Auguste Jaunez der von 1830 bis 1842 Direktor der Keramikfabrik war Auch die Nachfolger von Jaunez wohnten hier Als die Fabrik geschlossen werden musste kaufte im Jahr 1931 die Familie von Papen das Haus Im Jahr 1939 logierte hier der Standortalteste der Saarlouiser Garnison Nach dem Zweiten Weltkrieg diente die Villa zeitweise als Sitz der franzosischen Gendarmerie bevor sie deutsche Polizeiinspektion wurde Im Jahr 1986 eroffnete im Gebaude ein Hotel Restaurant unter dem Namen Villa Fayence 43 Die dreigeschossige Villa auf quadratischem Grundriss erhebt sich uber einem hohen Sockelgeschoss mit profiliertem Gesims Die Gestaltung erinnert in der architektonischen Kubatur und in Einzelformen an italienische Palaste der Renaissance des 16 Jahrhunderts Die Fenster im Erdgeschoss sind mit einfach profilierten Gewanden gerahmt Die Eingangstur ist mit einem geraden Gesims verdacht Ein mittleres Fenster ist dreieckig verdacht Die Fenster im ersten Obergeschoss sind durch ein Sohlbankgesims verbunden und weisen eine gerade Profilgesimsverdachung auf Das zweite Obergeschoss ist als Mezzanin ausgefuhrt Die Fenster weisen hier wie im Erdgeschoss schlicht profilierte Gewande auf Uber dem Gebaude erhebt sich ein relativ niedriges Walmdach mediterraner Pragung ErholungsheimAn der Ecke Hauptstrasse Saarstrasse erbaute die Steingutfabrik im Jahr 1880 ein Casino unter dem Titel Erholungsheim fur die Angestellten und Beamten der Steingutfabrik Villeroy amp Boch Eine Vorgangereinrichtung hatte bis dahin in der alten Muhle am Muhlenweg bestanden Fur die einfachen Arbeiter existierte ein Erholungsheim in der Nahe des Wallerfanger Amalienplatzes Der Vorplatz des Angestellten und Beamten Casinos der heute als Parkplatz genutzt wird war ursprunglich ein Abstellplatz fur Pferdefuhrwerke Der Eingang des Casinos befand sich in der Hauptstrasse Durch einen zweigeschossigen Verbindungsbau gelangte man in einen grossen Tanzsaalbau mit Stichbogenfenstern an der Giebelfassade der nach einer Nutzung als Kino und Textilgeschaft seit 1978 als Apotheke genutzt wird 44 Firma Mouget LukullusAus der in der Wallerfanger Hauptstrasse betriebenen Gastwirtschaft Vaudrevange mit angeschlossener Metzgerei entwickelte sich ab dem Jahr 1863 unter Fuhrung des ehemaligen Steingutfabrikarbeiters Karl Mouget ein grosserer fleischverarbeitender Betrieb in Wallerfangen Der Betrieb expandierte zu Beginn des 20 Jahrhunderts durch die Belieferung von Kasernen und Krankenhausern Durch den Einsatz moderner Maschinen wurden Fleischkonserven sowie Fleisch und Wurstwaren im grossen Stil produziert Im Jahr 1989 zog sich die Familie Mouget aus der Produktion zuruck Nach zwei Eigentumerwechseln wurde die Produktion der Lukullus Fleischwarenfabrik GmbH amp Co KG im Jahr 2008 schliesslich eingestellt 45 NKS DemmerleDas Unternehmen wurde im Jahr 1870 in Wallerfangen durch den Baumeister Peter Demmerle gegrundet Nach dem Ersten Weltkrieg erganzte man das Bauunternehmen um ein Architekturburo Die Firma war jetzt besonders im Strassenbau tatig Nach dem Zweiten Weltkrieg erweiterte man den gewachsenen Betrieb um die Sparte Personen und Warenbeforderung die jedoch im Jahr 1960 wieder eingestellt wurde Im Jahr 1958 begann man mit der Produktion von Steinen auf dem Gelande der Abraumhalde der Wallerfanger Steingutfabrik auf der Kesselasche und Keramikabfalle gelagert worden waren Auf der Grundlage dieses Abraummaterials wurden Hohlblocksteine fur den Hausbau hergestellt Im Jahr 1964 begann man Betonwaren und Betonfertigteile speziell fur den Gartenbau und den Aussenbereich herzustellen Daruber hinaus wurden die fur die 60er Jahre typischen Betonfassadenelemente die man bei der Fassadengestaltung von Kaufhausern einsetzte hier produziert Seit 1986 spezialisierte sich das Unternehmen auf den Vertrieb von Betontechnologieprodukten Es werden fertige Betonformen aus Polyurethanen oder Silikonen fur Unternehmen angeboten sowie im Rahmen der Rekonstruktion historischer Bauteile in Beton Abnahme von Originalen vor Ort hergestellt und Repliken gefertigt Daruber hinaus liefert das Unternehmen Produktionseinrichtungen fur Fertigungsstrecken 46 Nicolas Adolphe de Galhau Bearbeiten nbsp Eheleute Nicolas Adolphe de Galhau 1814 1889 und Sophie Leonie Elisabeth de Galhau geb Villeroy 1821 1885 um 1870 Heimatmuseum Wallerfangen Kommunalpolitisch wurde Wallerfangen in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts entscheidend von einem Enkel von Nicolas Villeroy Nicolas Adolphe de Galhau gepragt Im Jahr 1862 ubernahm Galhau das elterliche Gut in Wallerfangen und baute es in den folgenden Jahren aus Die alten Gebaude wurden abgerissen und ein kleines Landschloss errichtet das in einen Park im englischen Stil lag heute Schloss von Papen Galhau war von 1851 bis zu seinem Tode im Jahre 1889 Burgermeister von Wallerfangen In diese Zeit kummerte er sich insbesondere um die infrastrukturelle Gestaltung des Ortes So liess er auf einem familieneigenen Gelande heute die nach ihm benannte Adolpheshohe ein Rathaus und drei Schulgebaude errichten Galhau unterstutzte den Bau einer Wasserleitung in Wallerfangen initiierte den Neubau der Wallerfanger Katharinenkirche eines Arbeitererholungsheimes sowie des ortlichen Schlachthauses In den Jahren 1861 bis 1863 war Galhau Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses Einrichtung der Sophienstiftung Bearbeiten nbsp Wallerfangen das nach dem Namenspatron seines Grunders Nicolas Adolphe de Galhau benannte St Nikolaus Hospital nbsp Fachklinik fur Psychiatrie und Psychotherapie mit Turm der Wallerfanger Kirche St Katharina nbsp Fachklinik fur Psychiatrie und Psychotherapie Partie am LumpenbachNicolas Adolphe de Galhau hinterliess in Wallerfangen auch als Grossgrundbesitzer massgeblicher Anteilseigner von Villeroy amp Boch Schlossherr Mazen und Grunder einer Stiftung bis heute Spuren 47 So grundete er am 7 Juni 1857 die Sophienstiftung als soziale Stiftung allgemeinen Beistandes die er nach seiner Mutter Sophie Villeroy 1856 benannte Zunachst beschaftigte sich die Stiftung mit der Waisenfursorge und der Krankenpflege Bereits im Jahr 1838 war in Wallerfangen ein Armenverein zur Forderung der sozialen Wohlfahrt gegrundet worden Grafin Marie Guilleminot verwitwete Louis Villeroy geb Ebray 1794 1879 stellte dem Verein im Jahr 1841 das ehemalige Schulhaus zur Verfugung Drei Jahre spater im Jahr 1844 errichtete man eine Kinderbewahranstalt mit finanziellen Mitteln der Erben von Nicolas Villeroy 1759 1843 Zwei Hauser und zwei Garten dienten gleichzeitig als Asyl fur Alte und Hilfsbedurftige der Gemeinde Wallerfangen Der im Jahr 1844 eroffnete Kindergarten war bis zum Jahr 1974 als die Einrichtung in kirchliche Tragerschaft uberging im Besitz der Sophienstiftung Zur Pflege der Alten und zur Betreuung der Kinder kamen am 20 Marz 1948 drei Schwestern vom Orden des heiligen Karl Borromaus vom Mutterhaus in Nancy nach Wallerfangen Der Armenverein der im Jahr 1848 bereits seit zehn Jahren bestand hatte die Generaloberin in Nancy um Entsendung der drei Schwestern gebeten damit diese die Kinderbewahranstalt die Pflege der Alten und Kranken sowie die Verwaltung der Einrichtung ubernehmen sollten Seit der Grundung des Borromaerinnen Mutterhauses in Trier werden die Ordensschwestern des im Jahr 1652 gegrundeten Ordens von dort entsandt um in Wallerfangen zu leben und der Stiftung zu dienen 48 Am 11 November 1849 erhielt man die Erlaubnis zum Betrieb einer Apotheke und einer eigenen Dispensieranstalt zur Verteilung von Arzneimitteln Im Folgejahr 1850 wurde eine Nahschule eroffnet Nicolas Adolphe de Galhau vergrosserte das Haus im Jahr 1853 Im Jahr 1860 schenkte Barbe Cephalie Thierry geb de Lasalle 1799 1870 der Stiftung das Grundstuck Hallergarten Hier wurde im Jahr 1888 das Wallerfanger Arbeitervereinshaus errichtet Nach dem Tod von Madame Thierry im Jahr 1870 vermachte sie ihr Schloss in Niederlimberg an der Saarengt mit Kapelle und Inventar sowie 50 000 Francs dem Hospital Auf ihren Wunsch hin sollte das Haus von Schwestern des heiligen Karl Borromaus aus dem Mutterhaus in Trier betreut werden Daraufhin kaufte die Familie Villeroy de Galhau das Niederlimberger Schloss auf Geplant war fur die Zukunft den Schwestern das sogenannte Schwarze Schloss neben der heutigen Wallerfanger Pfarrkirche St Katharina zu uberlassen Die Niederlimberger Schlosskapelle wurde abgebaut per Schiff nach Mettlach transportiert und dort wieder errichtet 49 Am 30 September 1871 beurkundete Nicolas Adolphe de Galhau notariell die endgultige Stiftungsurkunde und stattete die Stiftung mit einem Kapital von 60 000 Talern aus Die Stiftung sollte den Gemeinden Wallerfangen Niederlimberg und St Barbara zugutekommen Am 19 Februar 1872 wurde die Stiftung durch allerhochste Kabinettsordre des preussischen Konigs und deutschen Kaisers Wilhelm I genehmigt 50 In die Stiftung wurde am 2 Marz 1878 der bereits seit 1838 bestehende Wallerfanger Armenverein integriert Dessen Vermogen bestand aus Immobilien Armenhaus Schulgebaude Okonomiegebaude mehrere Wohnhauser Mobilien und ausstehenden Forderungen in einem Wert von insgesamt etwa 194 000 Mark Mit dem Tod der Grafin Marie Guilleminot am 6 April 1879 wurde das sogenannte Schwarze Schloss frei Allerdings fiel es nicht wie angedacht an die Stiftung sondern wurde langfristig an die Familie Fabvier vermietet Als Ersatz versprach Nicolas Adolphe de Galhau ein neues Armenhaus fur Wallerfangen zu errichten Mit dem Jahr 1881 ubernahmen die Borromaerinnen die nahrungsmassige Verpflegung der Arbeiter der Wallerfanger Steingutfabrik mit der Ausgabe von taglich 250 Essen Diese Aufgabe versahen die Schwestern bis zum Jahr 1894 Die behelfsmassigen Unterkunfte der Anfangsjahre wurden durch das heute noch bestehende Krankenhausgebaude obsolet Das St Nikolaus Hospital in Wallerfangen mit einer Kapazitat von 80 Betten wurde zwischen den Jahren 1882 und 1885 im Park der Grafin Guilleminot erbaut Zweck der Stiftung allgemeinen Beistandes sollte lange Zeit vor Inkrafttreten der Reichsversicherungsordnung die Unterstutzung hilfsbedurftige alter und kranker Menschen sein aber auch Kindern sollte Fursorge zuteilwerden Als Dank fur die langjahrige Pflege seiner Kranken Ehefrau Sophie Leonie Elisabeth de Galhau geb Villeroy die am 15 Juli 1885 starb stiftete Nicolas Adolphe de Galhau den Borromaerinnen Mark In der Folgezeit erweiterte man die Sozialeinrichtung raumlich Daruber hinaus legte man zur Rekonvaleszenz der Patienten eine mehrere Hektar grossen Parkanlage in der Nahe der Wallerfanger Pfarrkirche St Katharina an Das Hospital ist ein grosser zweigeschossiger satteldachgedeckter Bau auf T formigem Grundriss mit angeschlossener Hospitalkapelle im Flugel rechts des Eingangsportals Die Fassade des Krankenhausgebaudes ist durch Lisenen gegliedert und hat einfache gerahmte hochrechteckige Fenster und einen ubergiebelten Eingangsrisalit Zu den standigen Mitgliedern des Kuratoriums der Stiftung gehort neben dem Wallerfanger Pfarrer und dem Burgermeister von Wallerfangen immer auch ein Mitglied der Familie Villeroy In der Zeit des antikatholischen Bismarckschen Kulturkampfes war die katholische Einrichtung in Wallerfangen stark eingeschrankt Die Kinderbewahranstalt und die Nahschule mussten geschlossen werden Nur kranke Kinder und Alte durften weiter betreut werden Erst mit dem Ende des Kulturkampfes wurden die Beschrankungen und Verbote wieder aufgehoben Am 4 Oktober 1882 vermachte Nicolas Adolphe de Galhau der Stiftung das auf seine Kosten errichtete neue Burgermeistereigebaude auf der Adolfshohe mit den zum Ensemble gehorigen drei Schulgebauden Ebenso wurde ein Schlachthaus mit angegliedertem Stall gebaut Die Gebaude wurden von der Gemeinde Wallerfangen gemietet Der Mietzins fiel vertraglich der Sophien Stiftung zu Im Jahr 1888 wurde im Hallergarten der sich seit dem Jahr 1860 im Besitz der Stiftung befand das Wallerfanger Arbeitervereinshaus errichtet Nicolas Adolphe de Galhau stattete es mit 10 000 Mark aus Fur den Fall dass das Haus nicht mehr seiner ursprunglichen Bestimmung dienen wurde sollte das Grundstuck mitsamt der Immobilie wieder an das St Nikolaus Hospital fallen 51 Am 23 November 1889 starb Nicolas Adolphe de Galhau Mit dem Tod von Alfred Villeroy im Jahr 1896 ging eine Summe von 30 000 Mark als Vermachtnis an das Hospital sodass eine Haushaltsschule gegrundet werden konnte Zwei Jahre spater im Jahr 1898 versah man das Hospital mit einer Zentralheizung und baute fur die Verstorbenen eine Leichenhalle Eine Kochschule konnte im Jahr 1904 eroffnet werden Im Folgejahr 1905 wurde das Gebaude an der Pfarrkirche abgerissen und der freigewordene Platz der Gemeinde zur Verfugung gestellt Nachdem in Wallerfangen eine eigene Apotheke eingerichtet worden war wurde die Hospitalapotheke im Jahr 1909 geschlossen Wahrend der Zeit des Ersten Weltkrieges pflegte man im Hospital insgesamt 3944 Soldaten Im Jahr 1935 wurde das sogenannte Schwarze Schloss als Kinderheim eingerichtet Im selben Jahr errichtete Dechant Hartz 1867 1938 ein Wohnhaus im Hospitalsgarten Mit seinem Tod im Jahr 1938 fiel das Anwesen an die Stiftung Mit der Ruckgliederung des Saargebietes an das Deutsche Reich im Jahr 1935 ubernahm die NSDAP die Macht in Wallerfangen Unter dem Druck der Partei mussten am 4 Oktober alle unbeweglichen Vermogensstucke der Stiftung unentgeltlich an die Zivilgemeinde Wallerfangen ubertragen werden Nur das Krankenhaus das Schwarze Schloss das Haus Hartz und das Arbeitervereinshaus blieben der Stiftung erhalten Am 13 Januar trat die neue Verfassung der Adolf von Galhau schen Sophien Stiftung zu Wallerfangen in Kraft Mit dem Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde Wallerfangen wie alle Orte der Roten Zone von 1939 bis 1940 evakuiert Bei einem Fliegerangriff auf Saarlouis 1936 bis 1945 Saarlautern wurde das Schwarze Schloss getroffen und brannte im oberen Teil aus Mit dem Anrucken der Alliierten im Jahr 1944 kam es zur zweiten Evakuierung Der Ort erlitt im Vorfeld seiner Einnahme durch die US Armee am 3 Dezember 1944 schwerste Kriegsschaden Die Schaden an den Stiftungsgebauden konnten im Rahmen eines Aus und Umbaues bis zum Mai 1950 behoben werden Im Jahr 1953 wurde der Kindergarten wieder eroffnet Im Obergeschoss des Kindergartens wurde im Jahr 1955 ein Erweiterungsbau des Altenheimes eingerichtet Am 7 Juni 1957 feierte die am 7 Juni 1857 gegrundete Stiftung allgemeinen Beistandes ihr einhundertjahriges Bestehen Das Krankenhaus die Kuche sowie der Operationsbereich wurden in den Jahren 1958 bis 1961 einer Renovierung unterzogen In die gleiche Zeit fallt die Modernisierung des Kinderheimes im Schwarzen Schloss Es bot nun Platz fur 20 Madchen und 20 Jungen In den Jahren 1967 bis 1970 errichtete man ein neues Altersheim Am 20 Februar 1971 feierte man die einhundertste Wiederkehr der Genehmigung der Sophienstiftung durch den preussischen Konig und deutschen Kaiser Wilhelm I Bei der Erstellung des Krankenhausbedarfsplans des Saarlandes im Jahr 1971 wurde das Nikolaushospital nicht berucksichtigt Am 20 Marz 1973 feierte man die das 125 Jubilaum des Einzuges der Borromaerinnen in Wallerfangen im Jahr 1848 Der Kindergarten der in die Tragerschaft der Pfarrgemeinde St Katharina ubergegangen war konnte seinen Neubau am 2 Dezember 1974 beziehen Im Jahr 1983 feierte man das einhundertjahrige Bestehen des Hospitalgebaudes Vor dem Bundessozialgericht in Kassel und dem saarlandischen Landessozialgericht kam es im Jahr 1991 zu einem Vergleich zwischen der Regierung des Saarlandes und den Kostentragern Neue Fachabteilungen sollten den Fortbestand des Krankenhauses sichern Deshalb wurden die Psychiatrie und die geriatrische Rehabilitation eingerichtet 52 Das Kinderheim im Schwarzen Schloss wurde bis Februar 1992 abermals renoviert Am 31 Marz 1992 schloss das Belegarztkrankenhaus Damit einher ging ein Umbau und eine grundlegende Sanierung des Krankenhausgebaudes Das Nikolaushospital wurde zur Fachklinik fur geriatrische Rehabilitation mit 60 vollstationaren Betten und zehn Tagesklinikplatzen ausgebaut Daruber hinaus werden 20 Belegarztbetten in den Fachrichtungen Innere Medizin und Orthopadie vorgehalten Die Inbetriebnahme konnte am 4 Oktober 1993 die Eroffnung der geriatrischen Fachklinik erfolgen am 10 Dezember 1993 Bereits im Juli 1992 waren die Borromaerinnen in die neue Klausur im ehemaligen Altenheim einzogen Am 8 Marz 1995 begannen die Grundungsarbeiten zum Bau der Psychiatrischen Fachklinik Die Verwaltung konnte im Jahr 1996 in die neu renovierten Raume des ehemaligen Kindergartens und des Altenheimes einziehen Am 5 Mai 1997 erfolgte die erste Aufnahme aus dem psychiatrischen Landeskrankenhaus Merzig da dieses Haus bis zum Jahr 1998 im Rahmen eines Dezentralisierungsplanes vollstandig aufgelost werden sollte Die feierliche Einweihung der Fachklinik fur Psychiatrie und Psychotherapie beging man am 20 Juni 1997 Die Eroffnung einer psychiatrischen Tagesklinik in Lebach erfolge am 27 November 1997 Im Folgejahr 1998 konnte man am 20 Marz das 150 Jubilaum des Einzuges der Borromaerinnen in Wallerfangen feiern 53 Aktuell betreibt die Stiftung ein Altenheim ein Kinderheim eine Fachklinik fur Geriatrie sowie eine Fachklinik fur Psychiatrie und Psychotherapie 54 Die Sophienstiftung ist heute der grosste Arbeitgeber in Wallerfangen Die Schwestern der Borromaerinnen verliessen am 9 Dezember 2022 nach 174 Jahren Tatigkeit Wallerfangen als Wirkungsstatte Im Rahmen eines Pontifikalamtes in der Pfarrkirche St Katharina mit dem Trierer Weihbischof Franz Josef Gebert wurden die letzten beiden Ordensschwestern am 6 Dezember verabschiedet Die beiden letzten verbliebenen Schwestern Sr Claudia Meyer und Sr Waltraud Schnitker kehrten ins Mutterhaus nach Trier zuruck Der Konvent in Wallerfangen wurde aufgelost 55 Hospitalskapelle nbsp Wallerfangen Krankenhauskapelle im neoromanischen Stil mit bauzeitlicher Ausmalung nbsp Wallerfangen Hospitalkirche St Nikolaus Olgemalde mit dem Martyrium der hl Katharina von M Villeroy 1887 1888 Die am 1 Mai 1885 eingeweihte neoromanische Kapelle des Hospitals mit historistischer Innenausstattung besitzt vier Fensterachsen und ein Rundfenster im dreiseitig abgeschlossenen Chor Eine Eingangshalle leitet in den Sakralraum ein Daruber befindet sich eine Empore die sich in einem Korbbogen zum Kapellenraum offnet Die Joche werden von Kreuzrippengewolben gebildet die auf Diensten ruhen Unterhalb der Dienste befinden sich in hochrechteckigen ungerahmten Feldern die Reliefs eines Terrakotta Kreuzweges Die Reliefs sind farbig gefasst jedoch hat ihre Fassung durch Ubermalung und anschliessende Freilegung gelitten In der Hospitalskapelle hat sich eine reiche qualitatvolle Innenausmalung aus dem Jahr 1907 mit Darstellungen aus dem Marienleben erhalten 56 Sie war in der Purifizierungswelle der Nachkriegszeit weiss uberstrichen worden und konnte bei einer Restaurierung wieder freigelegt werden Die Apsisteppichmalerei aus Kreuzmedaillons und der Marien Initiale zeigt in Rahmen aus stehenden Vierpassen mit Spitzen eines Quadrates v l n r die Marienschule die hl Anna unterweist die kleine Maria die Hochzeit von Maria und Josef die Pieta Szene Maria halt den gekreuzigten Jesus auf ihrem Schoss Maria Verkundigung die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem sowie die Himmelfahrt Mariens In den Gewolben des Langhauses enthalten Spruchbander marianische Anrufungen der Lauretanischen Litanei Vom Eingang links zur Apsis Regina Angelorum Konigin der Engel Consolatrix Afflictorum Trosterin der Betrubten Salus Infirmorum Heil der Kranken Mater Salvatoris Mutter des Heilands Vom Eingang rechts zur Apsis Regina Patriarcharum Konigin der Patriarchen Refugium Pecatorum sic Zuflucht der Sunder Regina Virginum Konigin der Jungfrauen Mater Creatoris Mutter des Schopfers Die Banderolen der Apsis sind der Heiligsten Dreifaltigkeit gewidmet v l n r Fili Redemptor Mundi Deus Gottsohn Erloser der Welt Pater de Coelis Deus Gott Himmelsvater Spiritus Sancte Deus Gott Heiliger Geist Die Sockelzone des Innenraumes ist holzvertafelt Ein grossformatiges Olgemalde von M Villeroy aus den Jahren 1887 1888 das das Martyrium der Wallerfanger Pfarr und ehemaligen Klosterpatronin Katharina von Alexandrien thematisiert schmuckt die Eingangswand der Hospitalkirche unterhalb der Empore Der Hintergrund der dargestellten Szenen ist als Gewolk dargestellt und deutet so auf eine himmlische Sphare hin Rechts sieht man in dunklen nonnenartigen Gewandern die sitzende heilige Katharina Wahrend sie sich mit dem linken Arm auf das Marterrad mit scharfen Klingen stutzt und leidensverachtend auf es herunterzublicken scheint reckt sie mit ihrer Rechten einen prunkvollen Kelch empor uber dem eine strahlende Hostie erscheint Ein schmaler Nimbenreif schwebt als Zeichen der Heiligkeit uber Katharinas Kopf Die symboltrachtige Darstellung kann als Zeichen des Sieges der christlichen Werte uber die gottlose Gewalt des Heidentums gedeutet werden Zu Fussen der Heiligen halt ein schwebender Putto die Dornenkrone als Zeichen der Leidensnachfolge Christi durch Katharinas Martyrium In der Mitte und im linken Teil des Gemaldes tragen schwebende Engel mit grossdimensionierten Flugeln deren Korper nur von wallenden Stoffbahnen umschlungen sind den leblosen Korper der zu Tode gemarterten Katharina Der Leib der jugendlichen Heiligen ist mit rotem Stoff als Hinweis auf ihre blutige Hinrichtung umwickelt ihr Handgelenke sind noch mit Stricken gefesselt Um Katharinas Haupt strahlt ein goldfarbener Scheibennimbus Die Szene stellt die Ubertragung der sterblichen Hulle Katharinas durch Engel zum Berg Sinai dar Die vom Eingang aus gesehen ersten beiden Joche weisen in ihren Rundbogenfenstern eine schlichte Nachkriegsverglasung in gelblichen Farbtonen mit violetten Akzenten auf Das erste Fenster links des Eingangs tragt die Inschrift Heilige Familie Zentral zeigt es das Christogramm als Symbol Jesu zwei Lilien als Zeichen der Keuschheit Josefs und Mariens sowie eine Spindel als Hinweis auf die handarbeitliche Tatigkeit der Mutter Jesu und eine Axt als Hinweis auf den Zimmermannsberuf Josefs Das folgende Fenster links des Eingangs enthalt im Mittelpunkt einen goldenen Kronreif und darunter die lateinische Inschrift humilitas dt Demut das Motto der Borromaerinnen Im Zentrum des sich rechts vom Eingang befindenden Fensters steht die Inschrift St Nikolaus daruber in Gold ein Bottich eine Bischofsmitra und ein Krummstab als Symbole des heiligen Bischofs Nikolaus von Myra der der Schutzpatron des Hospitals ist Im Nachbarfenster verdeutlichen Weinranke Brotkorb und Schenkkanne die karitative Haltung der heiligen Elisabeth von Thuringen worauf auch die Inschrift St Elisabeth hinweist In den nachsten beiden Joche zur Apsis hin hat sich die historistische Verglasung erhalten Auf der vom Eingang gesehen rechten Seite ist die Verkundigung der Geburt Jesu durch den Erzengel Gabriel an Maria sowie die Heilige Familie dargestellt Auf der vom Eingang gesehen linken Seite stellt der Kunstler in zwei Fenstern die Wunderbare Brotvermehrung durch Jesus sowie die Hinwendung Jesu zu den Kindern dar Alle dargestellten Szenen sind in romanisierende Rahmen gestellt die in einer pittoresken Kuppelturmchenarchitektur gipfeln Die Innenausstattung ist nicht mehr original Bei der Restaurierung wurden historistische Altarteile aus anderen Kirchen neu positioniert Der Zelebrationsaltar ist an seiner Vorderseite durch eine Bogengalerie mit vier Bogen auf funf Pfeilern gegliedert Der neoromanische Hochaltar zeigt im Altarstipes ein Relief mit der beruhmten Mailander Abendmahlsszene nach Leonardo da Vinci vom Ende des 15 Jahrhunderts im Refektorium des Dominikanerklosters Santa Maria delle Grazie Der Altaraufsatz ist dreiteilig gestaltet und zitiert Reliquienschreine der Romanik Alle drei Nischen weisen Rahmungen mit Runddiensten auf Der mittlere Teil enthalt im unteren Bereich den Tabernakel mit zwei Flugelturen Daruber befindet sich eine hochrechteckige Expositoriumsnische fur die Aufstellung des Altarkreuzes oder der Monstranz Daruber erhebt sich in einem Rundbogen die Darstellung des apokalyptischen Lammes mit Siegesfahne Die Archivolte ist mit Putten geschmuckt Ein weiterer Putto ist im Dreiecksfeld uber dem Bogen positioniert weitere Putten in den Zwickeln der Flankennischen Die seitlichen Nischen bergen die Statuen des Hospitalpatrons Nikolaus von Myra links sowie der heiligen Elisabeth von Thuringen rechts Die Figuren der Altarnischen sowie eine weitere Marienfigur die im Apsisbereich auf einem Podest aufgestellt wurde sind neuzeitlich und dem historisierenden alpinen Kunstschnitzerwesen zuzuordnen nbsp Wallerfangen Hospitalkapelle Hochaltar nbsp Wallerfangen Hospitalkapelle Kreuzwegstationen nbsp Wallerfangen Hospitalkapelle Fenster Jesus segnet die Kinder nbsp Wallerfangen Hospitalkapelle Fenster Die heilige Familie in Nazareth nbsp Wallerfangen Hospitalkapelle Fenster Verkundigung nbsp Wallerfangen Hospitalkapelle Fenster Brotvermehrung nbsp Wallerfangen Hospitalkapelle MarienfigurOberinnen im St Nikolaus HospitalIm Wallerfanger Hospital wirkten folgende Borromaerinnen als Oberinnen 57 S Maria Hildegard Meyer 20 Marz 1848 1854 S Maria Laurentine Altenkirch 26 April 1854 4 Mai 1880 S Maria Eligia Deimel 30 Juli 1880 20 Oktober 1914 S Maria Anna Surges 21 Oktober 1914 13 Juni 1924 S Maria Martha Felberg 23 Juni 1924 15 Oktober 1930 S Maria Emmanuel Krebs 23 Oktober 1930 28 Dezember 1932 S Maria Servatia Bierbrauer 28 Dezember 1932 7 Dezember 1935 S Maria Carola Niehsen 25 Marz 1936 30 August 1939Schliessung des Hauses infolge der Evakuierung der Roten Zone am 30 August 1939 Stufenweise Wiederaufnahme des Betriebes ab August 1940 S Maria Giswalda Schuler 18 September 1940 9 November 1943 S Maria Aloysia Grewe 11 November 1943 31 Januar 1950 S Maria Elisabeth von Kesselstatt 31 Januar 1950 23 April 1956 S Maria Elfriede Schneiders 2 Mai 1956 30 April 1962 S Maria Rosa Munkes 9 Mai 1962 bis 20 Juni 1970 S Maria Irmine Krutten 3 August 1970 21 Oktober 1976 S Maria Theresina Stilz 30 Oktober 1976 7 November 1983 S Maria Andrea Horsch 11 November 1983 7 Januar 1985 S Maria Gerlindis Bank 18 Januar 1985 5 Januar 1988 S Maria Leontia Hermanns 13 Januar 1988 22 August 1993 S Maria Astrid Meyer 23 August 1993 9 September 2020Schlossbauten im 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp Schloss Villeroy de Galhau im Ortsteil Niederlimberg nbsp Schloss Villeroy de Galhau Saarfront nbsp Fabvier sches Schloss am ehemaligen Fabrikplatz nbsp Verbliebene Wirtschaftsgebaude des zerstorten Papen schen Schlosses nbsp Wallerfangen sogenanntes Schwarzes Schloss jetzt KinderheimIn und bei Wallerfangen entstanden mehrere kleine Schlosser Schloss Villeroy de Galhau Bearbeiten nbsp Das Schloss am Wallerfanger Ortseingang von Dillingen her kommend ist ein im Stil franzosischer Landschlosser des Klassizismus errichteter zweigeschossiger Bau Das Anwesen auf der Gemarkung Niederlimberg besteht aus einem funfachsigen Mittelbau mit vorgewolbter Eingangsachse und je dreiachsigen vorspringenden Seitenrisaliten Uber dem Eingang befindet sich ein von Konsolen getragener Balkon mit schmiedeeisernem Gelander Die hochrechteckigen Fenster sind von farbig abgesetzten Wandflachen getrennt Breite Ecklisenen betonen die Ausmasse des Gebaudes Ein breites Traufgesims schliesst den Baukorper oben ab unten wurde ein hohes Sockelgeschoss angelegt Kassetten trennen die Fenster vertikal Der nordliche Anbau stammt aus der Mitte des 19 Jahrhunderts Das Anwesen ist von einer Mauer mit Tor eingefasst An der Strasse steht ein eingeschossiges Nebengebaude mit hohem Walmdach 58 An der Stelle des jetzigen Schlosses Villeroy befand sich bis zur Zerstorung des Ortes im Jahr 1691 das Wallerfanger Kapuzinerkloster Die Monche mussten daraufhin in die Lisdorfer Au Kapuzinerschanze an einer Saarfurt umsiedeln Das Kloster in Wallerfangen war wahrend des Dreissigjahrigen Krieges im Jahr 1628 mit der wirtschaftlichen Forderung des lothringischen Herzogs Karl IV gegrundet worden Die Monche waren hauptsachlich in der Krankenpflege tatig Bereits im Jahr 1635 wurde die noch junge Klostergrundung wahrend der Eroberung Wallerfangens durch den kaiserlichen Generalleutnant und Feldzeugmeister Matthias Gallas erheblich in Mitleidenschaft gezogen Der Wiederaufbau lief nur schleppend voran sodass die finanziell geforderte Umsiedelung nach Saarlouis eine Chance bot Im Jahr 1741 erwarben Georges Theodore Lasalle 11 Oktober 1689 in Saarlouis 19 Mai 1765 ebd 59 60 und dessen Ehefrau Ursule Catherine geb Thiercet 1699 1749 Verheiratung am 14 November 1718 in Saarlouis das ruinose Anwesen von dem nur noch die Kellergewolbe existierten Georges Theodore Lasalle gehorte als Steuerpachter unter Konig Ludwig XV zu den Wohlhabenden der Umgebung Durch Kauf hatte er mehrere Landereien mit Herrschaftsrechten unter anderem in Bettingen und Limbach erworben Im Jahr 1737 liess er sich ein Stadthaus fur seine Familie in Saarlouis heute Haus Koch errichten In den Jahren von 1743 bis 1753 war Lasalle Pachter der Dillinger Hutte Auf den Ruinen des Wallerfanger Klosters errichtete man ab 1753 einen Herrschaftssitz der sich heute im Besitz der Familie Villeroy befindet Die Kellergewolbe des Kapuzinerklosters aus dem 17 Jahrhundert sind bis heute erhalten Die Familie Lasalle war im Zusammenhang mit dem Bau der Festungsstadt Saarlouis aus dem franzosischen Languedoc Roussillon nach Lothringen gekommen Jean Lasalle 1649 in Castelnaudary heute im Departement Aude 4 Dezember 1727 in Saarlouis 61 62 war etwa um 1680 als Schneider in die junge Stadt gelangt und hatte im Jahr 1683 die aus Wallerfangen stammende Elisabeth Deimer oder Dimmer 1657 1739 geehelicht Neben der Schneiderei war Jean Lasalle auch als Gastwirt in Saarlouis tatig Einer der sechs Sohne Georges Theodore wurde zum Stammvater des Familienzweiges an der Saar 63 Der Sohn von Georges Theodore und Ursule Catherine de Lasalle Albert de Lasalle 11 Mai 1722 in Saarlouis 26 Juni 1769 in Niederlimberg bestattet in der alten Dillinger Pfarrkirche 64 ubernahm zusammen mit seiner Frau Charlotte geb d Osquet 1733 1786 die elterlichen Guter in Bettingen Limbach und Saarlouis amtierte als Stadtrat und Stadtschoffe in Saarlouis und vermehrte sein Vermogen als Armeelieferant Im Jahr 1755 wird er als avocat en Parlement sowie als Lehensinhaber in Berus Berweiler Edelingen und eines Schmittenburgischen Unterlehens erwahnt Ab 1757 war er Generalinspekteur der Drei Bistumer Trois Eveches et de la Lorraine Bei einer Versteigerung in Metz am 27 Mai 1763 war es ihm gelungen die Herrschaft Dillingen zu erwerben sodass er am 11 Juli 1763 auf Empfehlung des Trierer Kurfursten Johann IX Philipp von Walderdorff durch den deutschen Kaiser Franz I Stephan als Freiherr in den deutschen Adelsstand erhoben wurde Dieses Adelspradikat wurde nach dem Anschluss Lothringens an Frankreich im Jahr 1766 als erbliches Adelspradikat anerkannt Im selben Jahr verlieh ihm die Reichsstadt Koln ihr Rats und Burgerschaftrecht Als er im Jahr 1769 im Schloss in Niederlimberg starb wurde er auf eigenen Wunsch hin in der alten Dillinger Luzienkirche bestattet 65 Eine lateinische Inschrift in der Turmhalle des Nachfolgebaues der Luzienkirche der heutigen Dillinger Pfarrkirche St Johann erinnert an ihn Albert de Lasalles Ehefrau Charlotte verkaufte am 3 April 1787 die Baronie Dillingen an den Baron Phillipp Wilhelm Justus von Mandell Beider Sohn Nicolas Theodore Antoine Adolphe de Lasalle 12 November 1762 in Saarlouis 9 Marz 1803 in Paris 66 konnte die Stellung der Familie weiter ausbauen Er ubernahm samtliche elterlichen Guter ohne die 1787 verkaufte Herrschaft Dillingen in Saarlouis Wallerfangen Berus und Limbach und wurde Miteigentumer der Glashutte in Neuforweiler Bereits im Alter von 22 Jahren im Jahr 1784 wurde er zum President lieutenant general civil et criminel et de la police au bailliage et siege presidial de Sarrelouis und zwei Jahre spater zum koniglich franzosischen Rat ernannt Im Revolutionsjahr 1789 sandte man den sechsundzwanzigjahrigen Lasalle als Abgeordneten der Bailliage Saarlouis fur den dritten Stand zur Versammlung der Generalstande nach Versailles bzw nach Paris Nach dem Ende seines Mandats kehrte er nach Wallerfangen zuruck wo er mit seiner Gattin Emilie geb Proa 1794 lebte Hier wurde Nicolas Theodore Antoine Adolphe de Lasalle im Jahr 1793 zum Maire von Wallerfangen ernannt Aufgrund eines Aufenthaltes in Koln setzte man ihn auf die beruchtigte Emigrantenliste Lasalle behauptete allerdings sich nur aus Geschaftsgrunden in Koln aufgehalten zu haben Nach erneuten Konflikten mit der franzosischen Regierung musste Lasalle aus Wallerfangen nach Koln fliehen Hier gab es Konflikte mit anderen Emigranten die ihn als verkappten Jakobiner beim Kolner Magistrat denunzierten Am 5 August 1797 schliesslich wurde Lasalle aus der Emigrantenliste gestrichen und durfte nach Wallerfangen zuruckkehren Einen Ruf als Hauptverwalter der Finanzen der franzosischen Armee im Agypten Feldzug im Dezember 1799 lehnte er ab Er starb wenige Jahre spater am 3 Marz 1803 in Paris Mit seinem Tod kam das Niederlimberger Anwesen an den Familienzweig Lasalle Louisenthal Der Begrunder dieser Linie Jean Baptiste Francois de Lasalle de Louisenthal 21 Februar 1726 in Saarlouis 14 Marz 1803 in Merten 67 hatte am 28 Oktober 1765 in der Dillinger Schlosskapelle die Saarlouiserin Gertrud Schmitt 1740 1808 geheiratet Der dritte Sohn aus dieser Ehe Francois Albert 1769 1858 heiratete im Jahr 1795 Sophie Elise de Galhau Sophie Elise war die Tochter von Christophe de Galhau und der Saarlouiserin Barbara Schmitt Schwester von Gertrud Schmitt Somit war das Paar Cousin und Cousine Zunachst wohnten die jungen Eheleute in Fremersdorf Nach dem Tod von Nicolas Theodore Antoine Adolphe de Lasalle im Jahr 1803 zogen die beiden von Fremersdorf in dessen Schloss nach Wallerfangen Niederlimberg Die jungste Tochter von Sophie Elise und Francois Albert Barbe Cephalie de Lasalle de Louisenthal 1799 1870 verheiratete sich mit dem Metzer Henry Thierry 1850 Beide zogen in das Niederlimberger Schloss Barbe Cephalie sollte ihren Ehemann um 20 Jahre uberleben nbsp Kapelle St Joseph Mettlach nbsp Neogotische Kapelle am Schloss Villeroy vor der Abtragung in den Jahren 1878 1879 Archiv des Museums Wallerfangen Die sich heute in Mettlach befindende neogotische Kapelle St Joseph liess sie im Jahr 1864 durch den Architekten der Wallerfanger Katharinenkirche Franz Georg Himpler als Anbau des linken Schlossflugels erbauen Der nur annahernd funf Meter breite vierachsige kreuzrippengewolbte Sakralbau mit dreiseitig polygonalem Chorschluss wurde relativ hoch und mit steilem Satteldach aufgefuhrt Der aussen aus steinsichtigen Sandsteinquadern bestehende Bau erhielt eine innere Ausmauerung aus Bruchsteinen Die Eingangsfassade wurde aufwandig mit reicher Bauzier Skulpturen und Inschriften ausgestattet Der in der Koniglichen Bauakademie zu Berlin ausgebildete Architekt Himpler hatte die Saalkirche in Anlehnung an die hochgotische Sainte Chapelle in Paris von Ludwig IX aus dem 13 Jahrhundert in vereinfachten neogotischen Formen gestaltet 68 Die Kapelle am Familiensitz in Wallerfangen Niederlimberg sollte nach dem Tod von Barbe Cephalies Gatten Henry Thierry zu dessen Gedenken dienen Die Kapelle wurde allerdings in den Jahren 1878 1879 in Wallerfangen abgetragen und per Schiff auf der Saar nach Mettlach transloziert wo sie mit bereichernden Veranderungen wieder aufgebaut wurde Seit dem Fruhjahr 2013 ist sie nach zehnjahriger Renovierung wieder zuganglich Hintergrund dieser ungewohnlichen Translozierung war dass Barbe Cephalie Thierry testamentarisch das Schloss den Borromaerinnen zur Einrichtung eines Krankenhauses in Wallerfangen vermacht hatte Da die Raumlichkeiten jedoch nicht geeignet erschienen liess der Wallerfanger Ehrenburgermeister Nicolas Adolphe de Galhau in den Jahren 1883 bis 1885 im Park der Grafin Guilleminot im Gewann Im Seitert das heutige St Nikolaus Hospital erbauen Nach dem Neubau des abseits vom Schloss gelegenen St Nikolaus Hospitals blieb die neogotische Kapelle ungenutzt Da auch in Mettlach die Krankenpflege in dem im Jahr 1857 von Eugen von Boch und dessen Frau Octavie geborene Villeroy gegrundeten Krankenhaus der Ordensgemeinschaft der Borromaerinnen oblag dort aber eine Kapelle fehlte stellte der Erbe des Wallerfanger Schlosses Ernest Villeroy seinem Onkel und Leiter des Familienunternehmens Villeroy amp Boch Eugen Anton von Boch das Bauwerk zur Verfugung Dieser liess es ab 1878 Stuck fur Stuck niederlegen und per Treidelschiff Saarabwarts nach Mettlach transportieren Hier wurde die Kapelle in der Bahnhofstrasse ab dem Jahr 1879 wieder aufbauen Die neu angelegte Krypta sollte als Familiengruft dienen 69 In der Folgezeit wurde das Wallerfanger Schlossgebaude durch Ernest Villeroy 2 April 1843 6 November 1908 Leiter der Wallerfanger Steingutfabrik von 1873 bis 1891 70 und dessen Frau Maria Gaetana Gabriele geb Onofrio Verheiratung am 31 August 1871 umfassend umgestaltet Auf dem gegenuberliegenden Eckgrundstuck Ecke Hauptstrasse Sonnenstrasse errichtete man ein Rentamt mit Wirtschaftsgebauden und Stallen Am Schloss wurde der Mittelrisalit vorverlegt das Obergeschoss erhoht das Dach neu aufgerichtet und die Fenster gleichmassig neu angeordnet Im Gebaudeinneren wurden ebenfalls umfangreiche Umbauten vollzogen Nach Ernest Villeroys Tod im Jahr 1908 kam das Schloss in der Saarengt an seinen Sohn Emanuel Villeroy der mit Marie Pauline Elisabeth Mathieu de Vienne verheiratet war Nach ihm wurde deren altester Sohn Henry Villeroy de Galhau verheiratet mit Jeanne de Jessy der neue Schlossherr 71 Als Henry Villeroy de Galhau im Jahr 1981 starb ubernahm dessen Sohn Claude Villeroy de Galhau 18 Dezember 1931 13 Juni 2017 Verheiratung am 30 April mit Odile de la Lande de Calan das Erbe 72 Einer der Sohne von Odile und Claude Villeroy de Galhau Francois Villeroy de Galhau amtiert seit November 2015 als Gouverneur der Banque de France Im Zweiten Weltkrieg kam es zu erheblichen Beschadigungen am Schloss die in der Nachkriegszeit der Schlossbesitzer Henry Villeroy beheben liess Zusatzlich wurde bei diesen Massnahmen die erhaltene Toreinfahrt des zerstorten Schlosses von Beaumarais am Villeroyschen Schloss in Wallerfangen neu aufgebaut Die aufwandige barocke Vertafelung des Schlossinneren stammt aus der Abtei Fraulautern Hintergrund war dass die umfangreichen Fraulauterner Klosterguter wahrend der Franzosischen Revolution beschlagnahmt worden waren Das gesamte Klosteranwesen war am 1 September 1796 15 Fructidor des Jahres IV offentlich versteigert worden Kaufer war der Handler Andreas Rouply aus Oberlimberg und dessen Ehefrau Margarethe geb Fourmann die anschliessend einzelne Guter sowie das wertvolle Kircheninventar Stuck fur Stuck weiterverkauften Die aufwandige barocke Vertafelung des Kirchengestuhls aus dem Jahr 1787 und die Gemalde der vier Evangelisten erwarb Ernest Villeroy wodurch sie sich heute im Schloss Villeroy de Galhau in Wallerfangen befinden Heute zieren sie das im Nordflugel des Erdgeschosses befindliche Esszimmer Die Wande sind bis zu einer Hohe von ca drei Meter verkleidet 73 nbsp Wallerfangen ehemaliges Villeroysches RentamtDas auf der gegenuberliegenden Strassenseite des Schlosses vor 1900 errichtete denkmalgeschutzte Villeroysche Rentamt auf dem Eckgrundstuck zwischen Haupt und Sonnenstrasse Zillkens Eck steht an der Stelle des ehemaligen Wallerfanger Kapuzinerklosterfriedhofes Nach der Auflassung des Friedhofes erbaute man hier am Aufstieg zum Limberg nahe der Saarengt mehrere Bauernhauser im Stil des Sudwestdeutschen Quereinhauses Davor stand bis um 1900 das Wallerfanger Waschhaus wo die Frauen des Ortes die Wasche der Familie reinigen konnten Die Quereinhauser wurden zugunsten des im historistischen Stil erbauten Rentamtes abgebrochen Dabei verlegte man auch das kommunale Waschhaus weiter oberhalb in die Sonnenstrasse 74 Das Rentamt mit Backsteinfassade Sandsteingewanden und Mansardendach zeigte an der Seite zur Sonnenstrasse ursprunglich zwei Fensterachsen spater wurde es um eine Achse erweitert Der Haupteingang liegt an der Hauptstrasse Das Gebaude ist das Elternhaus der Schwestern Elisabeth Zillken Nora Scheitgen geb Zillken und Anna Zillken den Tochtern des Rentmeisters und Lehrers Engelbert Zillken 1858 1944 nbsp Wallerfangen Sandsteinhohle an der Saarengt nbsp Wallerfangen Sandsteinhohle an der Saarengt nbsp Wallerfangen Marienaltar vor den Sandsteinhohlen an der Saarengt nbsp Wallerfangen Saaraltarm an der Engt ehemaliges HafengelandeIn unmittelbarer Nahe zum Rentamt in der Wallerfanger Saarengt in Richtung Dillingen stand bis zum Ende des 19 Jahrhunderts eine Hauserzeile der Wallerfanger Saarschiffer und Fischer Die Hauser am ehemaligen Wallerfanger Saarhafen jetzt Saaraltarm waren an den Felsen des Limberges gebaut und verfugten uber Felsenkeller Weitere Felsenkeller in Richtung Dillingen waren von armeren Wallerfanger Familien bewohnt Um deren prekaren Wohnverhaltnissen Abhilfe zu schaffen wurden fur die Felsenkellerbewohner in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts kleine Wohnhauser im Klostergartenweg geschaffen Die Felsenwohnungen wurden spater als Lagerraume genutzt und dienten wahrend des Beschusses durch die US Artillerie im Winter 1944 1945 als Luftschutzkeller der Wallerfanger Bevolkerung Die Wohnbebauung in der Engt wurde zwischen 1870 und 1900 bis auf zwei Gebaude abgerissen Die letzten Hauser beseitigte man im Zweiten Weltkrieg 75 nbsp Wallerfangen SalmshausZum Schlossareal gehort auch das sogenannte Salmshaus ein funfachsiger zweigeschossiger Putzbau Das heute als Wohnhaus genutzte denkmalgeschutzte Gebaude wurde in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts als Halfenhaus am ehemaligen Saarhafen von Wallerfangen erbaut Schloss Fabvier Bearbeiten Das Alte Fabvier sche Schloss in der Villeroystrasse fruher Hertzengasse wurde im Jahr 1825 fur Nicolas Villeroy in unmittelbarer Nahe zur Steingutfabrik erbaut und ist heute nach seiner letzten Besitzerin Marie Fabvier benannt Das Gutshaus des Direktors der Wallerfanger Steingutfabrik Nicolas Villeroy verfugte ursprunglich uber Wirtschaftsgebaude und Stallungen sowie uber einen kleinen Park Nicolas Villeroy bewohnte das Gebaude zusammen mit seiner Ehefrau Therese Sophie geb Bocking 1764 1842 Verheiratung 1786 Schwester von Adolf Bocking dem Vater von Heinrich Bocking bis zu seinem Tod im Jahr 1843 Vorher hatte er in den Fabrikgebauden selbst gewohnt Im Jahr 1843 ubernahm dessen Enkel Gaspard Alfred Villeroy 1818 1896 Fabrikdirektor der Wallerfanger Steingutfabrik von 1841 1873 das Anwesen Der Sohn von Nicolas Villeroy Louis Villeroy hatte sich bereits im Jahr 1825 auf dem Limberg einen Gutshof Hof Limberg errichten lassen Unter der Fuhrung von Gaspard Alfred Villeroy erlebte das Wallerfanger Unternehmen ab 1842 einen ungeahnten Aufschwung Gaspard Alfreds Tochter Oktavie Sophie 1823 1899 heiratete am 3 Mai 1842 Eugen von Boch den Sohn des Grunders der Mettlacher Fayencerie Jean Francois Boch Als Gaspard Alfred Villeroy im Jahr 1896 gestorben war ubernahm seine Tochter Marie verheiratete Fabvier das Anwesen Nach ihrem Tod am 1 Oktober 1919 bewohnte deren Sohn Gerard Fabvier noch etwa 10 Jahre lang das Haus Danach ging die Immobilie in den Besitz der Steingutfabrik uber Nach deren Schliessung in der Weltwirtschaftskrise verkaufte man das Anwesen an den Landkreis Saarlouis der es wahrend der Nazizeit zu einer Obergau Fuhrerinnen Schule des BDM fur den Gau Saarpfalz umbauen liess Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden im Gebaude kurzfristig obdachlose Familien einquartiert Im Jahr 1947 bezog die Raiffeisenkasse vorubergehend das Gebaude Bereits im Winter desselben Jahres gab es hier Unterricht der Landwirtschaftlichen Winterschule Saarlouis 76 77 Im Jahr 1954 ubernahm der Caritasverband fur Saarbrucken und Umgebung e V das Anwesen um hier behinderter Kinder zu betreuen Im Jahr 1963 grundete man hier das Haus Christophorus als Heim fur lernbehinderte Madchen Parallel dazu wurde eine Sonderschule fur Lernbehinderte mit Verhaltensstorungen eingerichtet Die Einrichtung bot Unterbringungsmoglichkeiten fur 90 junge Menschen Im Jahr 1974 wurden durch Anbauten und Auslagerung von drei Wohngruppen erste Schritte in Richtung einer Dezentralisierung unternommen und die Gesamtzahl der Heimplatze auf 70 reduziert Das betreute Wohnen wurde im Jahr 1981 eingerichtet Seit 1984 begann man mit der koedukativen Erziehung Durch den Auszug der letzten Wohngruppe aus dem Haupthaus 2001 war das Ziel einer kompletten Dezentralisierung des vollstationaren Bereiches umgesetzt 78 Das neunachsige axialsymmetrische Putzbau mit zwei Geschossen Kruppelwalmdach und einem dreiachsigen Zwerchhausgiebel mit eisernem Balkon und Okulusfenster wurde in den 1970er Jahren seines historischen Charakters stark beraubt So demontierte man die Sprossenfenster und Klappladen an der Fassade zugunsten von grossen Isolierglasscheiben und Aluminium Jalousien Schlingpflanzen am Gebaude wurden entfernt Eine grosse barocke Toranlage mit Pilastergliederung die ursprunglich vor dem Haupteingang der Steingutfabrik gestanden hatte und von dort hierher transferiert worden war riss man kurzerhand ab und ersetzte sie durch ein Metallgitter Alter Baumbestand wurde gefallt Die Gartenanlage belegte man weitgehend mit Verbundsteinpflaster und Waschbetonplatten um Parkplatze zu schaffen Schloss Galhau Papen Bearbeiten Ein weiterer Adelssitz war das ab 1862 von Nicolas Adolphe de Galhau Enkel des Nicolas Villeroy und Ehemann seiner Cousine Sophie Villeroy erbaute Schloss Galhau spater Schloss Papen benannt das als klassizistischer Bau der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts anstelle des ehemaligen Gutes Niederhofen vor der Neupforte entstand Letzte Besitzer des Schlosses waren Martha von Papen geb von Boch Galhau und deren Ehemann Reichskanzler Franz von Papen Der zweigeschossige Bau mit neun Achsen und zwei Seitenflugeln wurde im Zeitraum 1944 1945 schwer beschadigt Die Ruine wurde spater abgebrochen Die Wirtschaftsbauten blieben erhalten 79 Das denkmalgeschutzte Ensemble in der Hauptstrasse besteht aus einem grossen Stall und Remisenbau einem Pfortnerhaus einem Raucherhaus einem Huhnerstall sowie einer Gartnerei mit Gewachshaus und liegt in einem grossen Park mit umgebender Parkmauer Bereits im 15 Jahrhundert lag an dieser Stelle das Gut Niederhoffen Das grosse Anwesen wechselte uber die Jahrhunderte mehrfach den Besitzer und erlebte mehrere Aus und Umbauphasen Im Jahr 1830 ging Niederhoffen an die Familie de Galhau Nicolas Adolph de Galhau ubernahm von seinem Vater Louis Henry Fulbert de Galhau das Anwesen im Jahr 1862 und begann sofort mit einer tiefgreifenden architektonischen Umgestaltung Alle bestehenden Bauten wurden abgebrochen und die heutige Anlage errichtet Ende des 19 Jahrhunderts kamen noch kleinere Baulichkeiten hinzu nachdem das Anwesen nach dem Tod von Nicolas Adolphe de Galhau im Jahr 1889 an dessen Neffen Rene Franz von Boch 1843 1908 ab 1907 Rene Franz von Boch Galhau aus Mettlach uberging Im Jahr 1896 besuchte Grossherzog Friedrich I von Baden Wallerfangen und logierte im Bochschen Schloss Als im Jahr 1929 Renes Ehefrau Marie geb Pescatore 1847 1929 starb ging der gesamte Besitz an deren Tochter Martha Oktavia Marie uber die ab 1905 mit Franz von Papen verheiratet war Durch Heirat kam das Anwesen im Jahr 1905 in den Besitz des spateren Reichskanzlers Franz von Papen Das eigentliche Wohnschloss wurde durch US Artilleriebeschuss schwer beschadigt und brannte am 22 Dezember 1944 durch US amerikanische Brandstiftung vermutlich als bewusster Racheakt gegen den sogenannten Steigbugelhalter Hitlers bis auf die Aussenmauern aus Besonders stark zerstort war der Mittelteil von dem nur noch die Ruckwand stand Nach dem Ende des Krieges wurden die Schlossruinen die man durch Einziehen von Decken und den Aufbau eines Dachstuhles hatte wiederherstellen konnen oberirdisch abgetragen Die Trummer des Schlosses und der Keller befinden sich heute unter einem bewachsenen Schutthugel Erhalten hat sich jedoch der grosse Stall und Remisentrakt eine dreiflugelige Anlage mit nachklassizistischen Formen wie Palladio Motive oder Lunettenfenster Der Gebaudetrakt entstand bereits in der ersten Bauphase ab 1862 wie auch das dreiflugelige Huhnerhaus und die Gartnerei im heutigen Schlachthausweg Etwas junger durften hingegen das Pfortnerhaus das Raucherhaus hinter den Stallungen die Gartnerei mit Gewachshaus im nordlichen Teil des Parks sowie ein dazugehoriges Wohnhaus heute Wallstr 2 sein 80 81 Ab dem Jahr 1864 war der Gartenarchitekt und koniglich bayerischer Hofgarten Intendant Carl Ludwig Seitz beauftragt worden einen grossen Park im englischen Stil anzulegen Seitz gestaltete 1851 auch den Park von Schloss Saareck in Mettlach Der Wallerfanger Park ist mit ca 25 Hektar Gartenflache eine der bedeutendsten Parkanlagen im englischen Gartenbaustil im Saarland Das ehemalige Gut Niederhofen war bereits im Mittelalter entstanden und stellt heute als Gut Papen den einzigen zusammenhangenden historischen Besitz auf der Gemarkung des Ortes Wallerfangen dar der sich in seiner Gesamtheit von seiner Entstehungszeit bis in die Jetztzeit tradiert hat Das erstmals urkundlich im Jahr 1430 erwahnte Gut lag vor der sudlichen Stadtmauer Wallerfangens Am Vorabend des Gedenktages des heiligen Remigius von Reims im Jahr 1430 verkaufte der Adelige Peter von Hausen das Vorwerk der Stadtbefestigung im Bereich des Gutes Niederhofen an den Siersburger Burgvogt Friedrich von Dalem Das Adelsgeschlecht von Hausen war schon um 1050 durch die Trierer Reichsabtei St Maximin mit Gutern in Wallerfangen belehnt worden und besass ein Adelshaus in der Stadt mit dem Clasgen von Hausen der Vater von Peter von Hausen im Jahr 1416 durch den lothringischen Herzog Karl II belehnt worden war Clasgen von Hausen war ebenso Herr von Rehlingen und Ihn Vogt und Hauptmann von Sierck und besass mehrere landwirtschaftliche Besitzungen in Hemmersdorf sowie das benannte Gut Niederhofen vor den Mauern von Wallerfangen In den folgenden Jahren gelang es Friedrich von Dalem und dessen Frau Margarethe von Nasweiler weitere Teile des Gutes Niederhofen kauflich zu erwerben Durch Heirat der Erbtochter Oranna von Dalheim mit Jakob d Haraucourt kam das Gut Ende des 15 Anfang des 16 Jahrhunderts in den Besitz der Dynastie d Haraucourt einem der grossen Rittergeschlechter Lothringens Jakob d Haraucourt amtierte von 1519 bis 1526 als Bailli des Deutschen Bellistum Lothringens mit Sitz in Wallerfangen und gehorte zum engsten Regierungskreis des lothringischen Herzogs Anton II D Haraucourt gelang es das Gut Niederhofen durch den Ankauf von Grundstucken zu vergrossern konnte von Wilhelm von Eltz und dessen Ehefrau Philippine von Hausen die Fahrrechte uber die Saar erwerben sowie zahlreiche weitere Renten Zinsen und Einnahmen in der Umgebung Wallerfangens in seinen Besitz bringen Im Rahmen des Deutschen Bauernkrieges marschierte Jakob d Haraucourt im Auftrag des lothringischen Herzogs Anton II saaraufwarts nach Zabern wo ein grausames Massaker an den aufstandischen Bauern stattfand Das Gut Niederhofen blieb bis zum Jahr 1664 im Besitz der Familie d Haraucourt In diesem Jahr verkaufte Bailli Charles d Haraucourt das im Dreissigjahrigen Krieg in Mitleidenschaft gezogene Gut fur 7000 lothringische Franken an den Generalprokurator des Deutschen Bellistums Franz Ernst de Koeller und dessen Ehefrau Margarethe Brem Die Familie de Koeller stammte aus dem luxemburgischen Gebiet Bereits der Vater von Franz Ernst de Koeller Nikolaus Koeller der zuvor Advokat des luxemburgischen Provinzialrates gewesen war hatte sich am Ende seines Lebens in Wallerfangen angesiedelt Sein Sohn Franz Ernst Francois Ernest der durch den lothringischen Herzog Karl IV in den Adelsstand erhoben worden war bewirtschaftete Gut Niederhofen nicht selbst sondern verpachtete es seit dem Jahr 1671 an verschiedene Pachter aus der Umgebung Wallerfangens Im Todesjahr von Franz Ernst de Koeller 1717 fiel Gut Niederhofen als Erbe an dessen alteste Tochter Maria Magdalena die mit Damian Hatard d Hame verheiratet war Als Damian Hatard d Hame ebenfalls im gleichen Jahr starb verpachtete seine Gattin Maria Magdalena das Gut an den Saarlouiser Weinhandler Poncelet Erben des Gutes wurden Anna Ursula Anne Ursule d Hame und deren Ehemann Charles Francois Nicolas de Requin Nachdem ihr Ehemann bereits im Alter von nur vierundzwanzig Jahren im Jahr 1738 gestorben war bewirtschafteten Anna Ursula und ihre Tochter Barbara Therese Maria Elisabeth sowie Margarethe Scholastika das Gut selbst Im Vorfeld der Franzosischen Revolution kam es zu vermehrten Rechtsstreitigkeiten mit den Bauern der umgebenden Ortschaften St Barbara Niederlimberg und Felsberg die gegen die feudalen Rechte opponierten Laut Urkunden konnten sie den Besitz sogar durch die Wirren der Franzosischen Revolution retten Das Herrenhaus der Familie stand an der Stelle des im Kriegswinter 1944 durch Brandstiftung zerstorten Schlosses In dessen unmittelbarer Umgebung befanden sich Pferdestalle Wagenschuppen Speicher und Stalle Um 1830 verkaufte Jacques Remy de Requin das etwa 2 8 Hektar umfassende Schlossanwesen mit den weiteren zugehorigen Landereien an Louis Henry Fulbert de Galhau Dieser war als das jungste und sechste Kind des Christophe de Galhau Herr zu Fremersdorf und dessen Ehefrau Barbara Schmitt aus Saarlouis und im Jahr 1785 geboren worden Christophe de Galhau war bereits gestorben als Louis Henry Fulbert de Galhau noch keine drei Jahre alt war Barbara Schmitt verheiratete de Galhau und ihrem Vater Wilhelm Schmitt war wegen Unterstutzung von franzosischen Emigranten und verfolgten Priestern vor dem Pariser Revolutionstribunal der Prozess gemacht worden Am 25 Februar 1794 hatte man Vater und Tochter auf der Guillotine gekopft Der neue Besitzer von Gut Niederhofen Louis Henry Fulbert de Galhau war mit Sophie Villeroy die wie ihr Mann aus Fremersdorf stammte verheiratet Beider Sohn Nicolas Adolphe de Galhau errichtete ab dem Jahr 1862 die heute vorhandenen Gutsgebaude 82 Schwarzes Schloss Bearbeiten nbsp Armand Charles Guilleminot um 1823 Gemalde von Louise Adelaide Desnos im Pariser Musee de l ArmeeDer Grunder der Wallerfanger Steingutfabrik Nicolas Villeroy hatte zwei Sohne Charles und Louis Wahrend Charles Villeroy Georgette Elise de Renaud heiratete und ins barocke Fremersdorfer Schlosschen zog blieb Louis zunachst bei seinen Eltern Der am 30 Juni 1790 geborene Louis Villeroy verheiratete sich im Jahr 1820 mit Jeanne Julie Sophie Spol aus Metz Im selben Jahr trat er die Leitung der Wallerfanger Steingutfabrik an Nachdem seine Frau gestorben war heiratete Louis Villeroy die aus der Schweiz stammende protestantische Pfarrerstochter Henriette Aimee Marie Ebray 83 Das Paar lebte in dem im Jahr 1825 neuerbauten Gutshof auf dem Limberg Hier wurde der gemeinsame Sohn Charles im Jahr 1828 geboren Am 19 Oktober 1830 starb Louis Villeroy im Alter von 40 Jahren und liess Ehefrau und Kind auf dem einsam gelegenen Hofgut zuruck Die junge Witwe verheiratete sich im Jahr 1838 neu mit dem franzosischen General und Diplomaten Graf Armand Charles Guilleminot Bereits am 14 Marz 1840 starb der Graf in Baden Baden und wurde auf dem Pariser Friedhof Pere Lachaise bestattet Grafin Marie Guilleminot erbaute drei Jahre spater im Jahr 1843 in der unmittelbaren Umgebung der Katharinenkirche ein schlossahnliches Anwesen als Witwensitz Zur Behebung der Wohnungsnot in Wallerfangen liess sie auf dem Amalienplatz Auf der Hall Hauser errichten In der Saarlouiser evangelischen Kirche hat sich noch eine Taufkanne erhalten die die Inschrift tragt Bei Gelegenheit der Konfirmation von Carl Villeroy aus Wallerfangen von seiner Mutter Maria Grafin Guilleminot geb Ebray der evangelischen Burgergemeinde in Saarlouis gewidmet 1841 den 25 ten September 84 Ihr als lebenslustig beschriebener und musisch begabter Sohn Charles Carl Villeroy aus ihrer ersten Ehe mit Louis Villeroy starb bereits im Alter von 31 Jahren am 12 Juni 1859 Marie Guilleminot liess ihren Sohn im Park ihres Anwesens in Wallerfangen beisetzen Zum Zeichen der Trauer uber den fruhen Tod ihres geliebten Sohnes wurde auf Anordnung der Grafin das Gebaude mit Teer schwarz anstreichen woraufhin das Anwesen in der Bevolkerung bald als das Schwarze Schloss bezeichnet wurde Im Jahr 1879 erwarb Nicolas Adolphe de Galhau nach dem Tod der Grafin das Gebaude und liess im Rahmen einer Renovierung den schwarzen Teeranstrich entfernten Bis zum Jahr 1896 bewohnten Charles Dominique Fabvier und bis 1930 dessen Sohn Urban Fabvier das Haus Danach hatte Alfred Graf von Oberndorff der als diplomatischer Beauftragter der deutschen Reichsregierung am 11 November 1918 den Waffenstillstand von Compiegne mitunterzeichnet hatte vorubergehend hier seinen Wohnsitz Durch eine testamentarische Verfugung ging das Anwesen in den Besitz der Wallerfanger Sophienstiftung uber Diese richtete im Jahr 1935 hier ein Kinderheim ein Bei einem nachtlichen Fliegerangriff auf Saarlautern Saarlouis am 2 September 1942 wurde das Gebaude getroffen und brannte im oberen Teil aus 85 86 87 Das zweigeschossige Villenanwesen in der Hospitalstrasse wurde auf quadratischem Grundriss errichtet Jede Seite weist funf Fensterachsen auf Aus dem Pyramidendach treten an jeder Seite mittig grosse dreiachsige Dachgauben mit Walmdachern aus Die heutige Gestalt des Baues ist durch eine einachsige Erweiterung an der Ruckseite des Gebaudes verandert Die Fenster verfugen uber Sprossengliederung doch fehlen die der Fassade gestaltgebenden grossen Fensterladen Die ursprungliche Berankung mit Grunpflanzen wurde entfernt Deutsch Franzosischer Krieg Bearbeiten Der Deutsch Franzosische Krieg 1870 1871 fuhrte zur Angliederung von Elsass Lothringen an das Deutsche Reich Wallerfangen verlor seine Grenzlage 88 Wolfsausrottung Bearbeiten Seit dem Beginn des 19 Jahrhunderts hatte man behordlicherseits die Bemuhungen verstarkt den Wolf in der Gegend auszurotten So wurden bis zum Jahr 1885 Pramien zur Erlegung der Raubtiere bezahlt Dabei brachte die Totung einer trachtigen Wolfin mehr ein als die eines mannlichen Wolfes In den 1880er Jahren galt der Wolf in der Region infolge dieser Massnahmen als nahezu ausgestorben Nur noch Ruden die Fernwanderungen aus den Vogesen durchfuhrten wurden im Gebiet um den Wallerfanger Ortsteil Oberlimberg gesichtet Der letzte Wolf in der Gegend wurde durch den Hilfsforster Nikolaus Heffinger im Winter 1888 gestellt als das Tier auf der Suche nach Nahrung den Kadaver eines im Wald verscharrten Pferdes ausgraben wollte Der Platz war durch Eisengitter eingezaunt worden sodass sich der Wolf beim Versuch an das tote Pferd zu gelangen mit dem Kopf im Gitter lebend verfangen hatte Der Hilfsforster erschoss das Tier das dann als Trophae durch den Ort getragen und anschliessend zur Erinnerung mehrfach in einem Photo Atelier abgelichtet wurde 89 Saargebiet Bearbeiten nbsp Wallerfangen auf der Panoramakarte Die Deutsche Saar zur Saarabstimmung 1935 ca 1934 hrsg vom Rheinischen Verkehrsverein e V Bad Godesberg und vom Pfalzischen Verkehrsverein e V Ludwigshafen ca 1 100 000 72 cm 46 cm Stadtarchiv Saarlouis Kartenausschnitt nbsp Stimmzettel zur Saarabstimmung 1935Folgen des Versailler VertragesInfolge des Ersten Weltkrieges und der Ruckgliederung Elsass Lothringens an Frankreich wurde Wallerfangen wieder grenznaher Ort Im Jahr 1920 wurde Wallerfangen Teil des im Versailler Vertrag vereinbarten Saargebietes Die Produkte der Wallerfanger Fabrik erhielten nun auf ihrem Stempel den Zusatz Made in Saar Basin Schliessung der SteingutfabrikIm Jahr 1931 musste die Wallerfanger Keramikfabrik im Gefolge des Borsenkrachs der New Yorker Wall Street am Schwarzer Donnerstag 24 Oktober 1929 und der darauf folgenden Weltwirtschaftskrise nach 140 Jahren Bestehens geschlossen werden Die Mehrzahl der zuletzt 631 Beschaftigten wurde dadurch arbeitslos Mit Leon Richard war im Jahr 1891 erstmals ein Direktor nach Wallerfangen gekommen der nicht aus der Familie Villeroy stammte Kunstlerisch kam es in der Folgezeit zu einem Niedergang der Produktion Daruber hinaus wurde im Jahr 1930 der Guterverkehr vom Kleinbahnhof Wallerfangen zur Fabrik eingestellt Bedingt durch die Lage der Fabrik im Ortszentrum war auch eine Modernisierung und Ausdehnung schwer moglich Zwischen den Jahren 1935 und 1937 demontierte man die Maschinen transportierte die restlichen Waren und Rohstoffe ab riss die Fabrikgebaude ab und begrunte anschliessend die Flache im Ortszentrum Dabei demolierte man auch historische Gebaude des alten Wallerfangens die die Zerstorungen Ludwigs XIV uberdauert hatten 90 91 Die einzigen Gebaude die den Abriss der Fertigungshallen uberstanden stehen heute im Randgebiet des ehemaligen Fabrikareals In diesem sogenannten Neuen Magazin siedelte sich im Jahr 1932 die im Jahr 1861 in der Saarlouiser Silberherzstrasse gegrundete Saarlouiser Senf und Sauerkrautfabrik Carl Graff an Der Betrieb produzierte 121 Jahre lang bis zur Stilllegung der Produktion am 4 August 1982 Anschliessend bezog ein Lebensmittelmarkt das Neue Magazin der Steingutfabrik 92 Aktuell wird der Lebensmittelmarkt vom Revisionsverband der Westkauf Genossenschaften betrieben An die Keramikgeschichte Wallerfangens erinnert ein im Jahr 1991 auf dem ehemaligen Fabrikgelande errichtetes Denkmal des Kunstlers Andreas Josef Kutsche Orgelbaumanufaktur ReimsbachJulius Reimsbach 30 August 1895 in Niederlimberg 12 Juli 1970 in Wallerfangen hatte sich nach seiner Lehrzeit bei den Orgelbaufirmen Franzen in Trier Stahlhut in Aachen Klais in Bonn und Hock in Saarlouis im Jahr 1934 in Wallerfangen als Orgelbaumeister selbstandig gemacht In der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg baute er Orgeln im Saargebiet um oder erweiterte sie Nach Kriegsdienst und Gefangenschaft im Zweiten Weltkrieg stellte er in der Nachkriegszeit etliche saarlandische Orgeln wieder her oder erstellte Neubauten Ende der 1960er Jahre gab er aus gesundheitlichen Grunden seine Wallerfanger Firma auf 93 SaarabstimmungBei der durch den Versailler Vertrag festgelegten Volksabstimmung nach 15 Jahren am 13 Januar 1935 stimmten im Saargebiet 90 5 fur die Angliederung an das Deutsche Reich im Kreis Saarlouis 91 19 In der Burgermeisterei Wallerfangen zu der die Orte Wallerfangen Niederlimberg St Barbara Beaumarais sowie Picard gehorten ergab die Abstimmung folgendes Ergebnis Fur den Anschluss an die Franzosische Republik stimmten 57 Wahlberechtigte 13 0 Fur den Status quo stimmten 559 Wahlberechtigte 1 3 Fur die Ruckgliederung an das Deutsche Reich stimmten 3681 Wahlberechtigte 85 7 Im Vorfeld der Abstimmung hatten die Befurworter der Deutschen Front Burgerliche Parteien Zentrum NSDAP einen massiven Wahlkampf fur den bedingungslosen Anschluss an das Deutsche Reich gefuhrt Der ehemalige Reichskanzler Franz von Papen der ein Burger Wallerfangens war und zu dieser Zeit als Beauftragter Adolf Hitlers in Wien den Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich vorbereitete hatte ebenfalls in seinem saarlandischen Heimatort an der Abstimmung teilgenommen In Wallerfangen wurden die Giebel zahlreicher Hauser mit reichsdeutschen bzw nationalsozialistischen Propagandaparolen bemalt Das grenznahe Wallerfangen sollte so dem Besucher optisch einen reindeutschen Charakter des Ortes vor Augen fuhren Die Befurworter des Status quo betrieben in der Hauptstrasse 35 ein eigenes Wahlkampf Buro dessen seitlicher Giebel allerdings von Mitgliedern der NSDAP mit einem grossen Reichsadler mit Hakenkreuz bemalt worden war Nach der Bekanntgabe des Ergebnisses der Saarabstimmung trugen die politischen Aktivisten der Deutschen Front in einer Feier am 15 Januar 1935 den Status quo wie auch an anderen Orten des Saargebietes symbolisch zu Grabe Der Anschluss an das Deutsche Reich wurde am 1 Marz 1935 vollzogen Westwallbau und Besuch Adolf HitlersAnlasslich der Besichtigung der Westwallbunker im Jahr 1938 besuchte Adolf Hitler Wallerfangen und wurde dort von einer begeisterten Menge mit Heilrufen und Hitlergruss empfangen 94 Nachkriegszeit Bearbeiten nbsp Katharinenkirche Wallerfangen Holzerne Gedenktafeln fur die Toten der Weltkriege des 20 Jahrhunderts daruber Glasfenster mit Auferstehungs Christus nbsp Wallerfangen Amtschild des Ortes in franzosischer Bezeichnung aus der Nachkriegszeit Email auf Blech Heimatmuseum Wallerfangen nbsp Wallerfangen Schloss Papen erbaut 1862 auf dem Hofgut Niederhoffen zerstort durch Brandstiftung plundernder amerikanischer Soldaten am 22 Dezember 1944 Abriss der oberirdischen Gebaudeteile nach 1945 die ubrigen Wirtschaftsgebaude sind erhalten 95 96 97 98 Nach dem Zweiten Weltkrieg waren rund 10 der Einwohner Wallerfangens vermisst oder gefallen ihr Verbleib ist heute mehrheitlich geklart 99 Steinerne Mahnmale auf dem Wallerfanger Pestfriedhof dem Gemeindefriedhof sowie eine Gedenktafel in der Turmhalle der Wallerfanger Katharinenkirche erinnern an die Toten der beiden Weltkriege des 20 Jahrhunderts Am 26 Marz 1946 wurde nach Anhorung des vorlaufigen Gemeindeausschusses der Gemeinde Wallerfangen verfugt dass mit Wirkung vom 1 April 1946 ab die Gemeinde Wallerfangen wiederum den fruheren geschichtlich begrundeten Namen Vaudrevange fuhrt 100 Durch Beschluss vom 12 Januar 1953 wurde nach Anhorung des Gemeinderates von Vaudrevange der bisherige Gemeindename Vaudrevange wieder in Wallerfangen zuruckgeandert 101 Franz von Papen war 1945 in den Strudel der militarischen Niederlage Nazideutschlands geraten Vor den anruckenden Alliierten floh er zunachst auf sein Hofgut in Wallerfangen und anschliessend auf das Anwesen seines Schwiegersohnes Max von Stockhausen in Stockhausen bei Meschede Am 10 April 1945 wurde Papen in der Nahe des Gutes von US Soldaten festgenommen 102 nbsp Papen bei den Nurnberger Prozessen Sechster von links in der hinteren Reihe der AngeklagtenIm Jahr 1946 sprach man ihn im Nurnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher frei Am 24 Februar 1947 wurde er in einem Spruchkammerverfahren im Rahmen der Entnazifizierung als Hauptschuldiger eingestuft und zu acht Jahren Arbeitslager verurteilt die in Haft verbrachten Jahre seit 1945 wurden ihm auf die Strafe angerechnet nbsp Grab von Franz von Papen in Wallerfangen NiederlimbergBereits im Jahr 1949 wurde er allerdings vorzeitig entlassen und die verfugte Vermogenseinziehung ruckgangig gemacht In der Folgezeit bewohnte er fur einige Jahre Schloss Benzenhofen in der oberschwabischen Gemeinde Berg Seine langjahrigen Bemuhungen um Pensionszahlungen in Anerkennung seiner diplomatischen und militarischen Dienstzeiten scheiterten aufgrund seiner engen Verbindung zum Nationalsozialismus Auswartiges Amt bzw wegen schuldhafter Verstosse gegen Grundsatze der Rechtsstaatlichkeit Verwaltungsgerichtshof Baden Wurttemberg 103 Im Saarstaat war von der Regierung von Ministerprasident Johannes Hoffmann ein Aufenthaltsverbot uber ihn verhangt worden sodass er Wallerfangen erst im Jahr 1955 anlasslich der Saarabstimmung am 23 Oktober 1955 wiedersehen konnte Allerdings durfte er sich in Wallerfangen dauerhaft erst im Jahr 1957 nach der politischen Angliederung des Saarlandes an die Bundesrepublik Deutschland aufhalten wo er nach seinem Tod im Jahr 1969 auf dem Friedhof begraben wurde 104 Volksabstimmung zum Saarstatut 1955Mit dem Inkrafttreten der Verfassung des Saarlandes am 15 Dezember 1947 wurde Wallerfangen Teil des Saarstaates Am 23 Oktober 1954 war zwischen dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer und dem franzosischen Ministerprasidenten Pierre Mendes France das Abkommen zwischen den Regierungen der Bundesrepublik Deutschland und der Franzosischen Republik uber das Statut der Saar ausgehandelt worden Bis zum Abschluss eines Friedensvertrages mit Deutschland sah das Abkommen die Unterstellung des Saarlandes unter einen Kommissar der Westeuropaischen Union vor Dieser sollte das Land nach aussen vertreten Die saarlandische Regierung sollte jedoch weiter fur die inneren Angelegenheiten zustandig und die wirtschaftliche Anbindung an Frankreich erhalten bleiben Allerdings war auch eine engere wirtschaftliche Vernetzung mit der Bundesrepublik vorgesehen Bei der Volksabstimmung zum Abkommen am 23 Oktober 1955 uber das europaisches Statut des Saarlandes stimmte Wallerfangen folgendermassen ab Wallerfangen 1012 Wahlberechtigte stimmten mit Ja 1917 Wahlberechtigte stimmten mit Nein Bedersdorf 49 Wahlberechtigte stimmten mit Ja 55 Wahlberechtigte stimmten mit Nein Duren 41 Wahlberechtigte stimmten mit Ja 93 Wahlberechtigte stimmten mit Nein Gisingen 97 Wahlberechtigte stimmten mit Ja 225 Wahlberechtigte stimmten mit Nein Ihn 116 Wahlberechtigte stimmten mit Ja 130 Wahlberechtigte stimmten mit Nein Ittersdorf 211 Wahlberechtigte stimmten mit Ja 239 Wahlberechtigte stimmten mit Nein Kerlingen 81 Wahlberechtigte stimmten mit Ja 174 Wahlberechtigte stimmten mit Nein Leidingen 48 Wahlberechtigte stimmten mit Ja 64 Wahlberechtigte stimmten mit Nein Rammelfangen 36 Wahlberechtigte stimmten mit Ja 76 Wahlberechtigte stimmten mit Nein St Barbara 58 Wahlberechtigte stimmten mit Ja 324 Wahlberechtigte stimmten mit Nein Der saarlandische Landesdurchschnitt der Nein Sager lag bei 67 7 Durch die darauf folgenden Verhandlungen und den Luxemburger Vertrag vom 27 Oktober 1956 in dem Frankreich der Ruckgliederung des Saarlandes unter westdeutsche Hoheit zustimmte wurde die Gemeinde Wallerfangen zum 1 Januar 1957 politisch und am 6 Juli 1959 Tag X wirtschaftlich der Bundesrepublik Deutschland angeschlossen 105 1000 Jahr FeierIm Jahr 1962 feierte die Gemeinde Wallerfangen ihre erste urkundliche Nennung im Jahr 962 Zur 1000 Jahr Feier veranstaltete man vom 31 August bis zum 2 September 1962 ein umfangreiches Festprogramm Auftaktveranstaltung war ein Serenadenabend im Papenschen Park Ein Festgottesdienst in der Wallerfanger Katharinenkirche sowie ein Festzug mit Gruppen die historische Situationen der Ortsgeschichte darstellten bildete am letzten Tag der Feierlichkeiten den Hohepunkt des Jubilaums Dem historischen Kostumspektakel wohnten ca 20 000 Menschen bei Ein Farbfilm der im Auftrag der Gemeinde gedreht wurde sollte die Jubelfeier dokumentieren 106 Eingemeindungen Bearbeiten Am 1 Januar 1974 wurden die bis dahin selbstandigen Gemeinden Bedersdorf Duren Gisingen Ihn Ittersdorf Kerlingen Leidingen Rammelfangen und Sankt Barbara eingegliedert 107 Literatur BearbeitenBeatrix Adler Wallerfanger Steingut Geschichte und Erzeugnisse der Manufaktur Villeroy Vaudrevange 1791 1836 bzw der Steingutfabrik Villeroy amp Boch Wallerfangen 1836 1931 2 Bande Saarbrucken 1995 Wolfgang Adler Gerd Weisgerber Wallerfangen In Reallexikon der Germanischen Altertumskunde RGA 2 Auflage Band 33 Walter de Gruyter Berlin New York 2006 ISBN 3 11 018388 9 S 143 149 Wolfgang Adler Ausgrabungen im Zentrum der mittelalterlichen Stadt Wallerfangen Denkmalpflege im Saarland Jahresbericht 2011 2012 S 78 80 Wolfgang Adler Konig lasst Stadt abreissen Archaologie Deutschland 2012 Heft 2 S 53f Wolfgang Adler Zu den Wurzeln der mittelalterlichen Stadt Wallerfangen Notgrabung Ecke Haupt und Villeroystrasse Denkmalpflege im Saarland Jahresbericht 2012 2013 S 72 74 Wolfgang Adler Altes erkundet Neues gebaut Die Ausgrabungen beim Bau der Filiale Wallerfangen der Kreissparkasse Saarlouis 2011 und 2012 mit Beitragen von B Fecht S Klapdohr J Naumann und R Schreiber Ausstellungskatalog Saarlouis 2013 Wolfgang Adler Ein Opfer fur Saarlouis Bei Ausgrabungen in Wallerfangen stiess man auf Reste der Pfarrkirche und des alten Friedhofs in Saargeschichten 4 2013 S 25 29 Wolfgang Adler Einblicke in das Zentrum der mittelalterlichen Stadt Walderfingen Grabungen anlasslich des Neubaus der Sparkassenfiliale Wallerfangen 2001 und 2012 in Archaologietage Otzenhausen Band 1 Archaologie in der Grossregion Internationales Symposium zur Archaologie in der Grossregion in der Europaischen Akademie Otzenhausen 7 9 Marz 2014 hrsg Michael Koch Nonnweiler 2015 S 275 278 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 Rudolf Echt Deponierung der spaten Urnenfelderzeit Hohenbefestigung und Prunkgrab der Hallstattzeit in Wallerfangen Kreis Saarlouis in R Echt Hrsg Beitrage zur Eisenzeit und zur gallo romischen Zeit im Saar Mosel Raum Saarbrucker Studien und Materialien zur Altertumskunde 9 Bonn 2003 S 29 73 Rudolf Echt Der Grabschmuck der Keltenfurstin von Wallerfangen aus dem Weiher in die Schatzkammer Begleitheft zur Ausstellung vom 27 April bis 8 Juli 2001 im Heimatmuseum Wallerfangen Wallerfangen 2001 Rudolf Echt Von Wallerfangen bis Waldalgesheim Ein Beitrag zu spathallstatt und fruhlatenezeitlichen Goldschmiedearbeiten Saarbrucker Studien und Materialien zur Altertumskunde 3 Bonn 1994 mit W R Thiele Rainer Glatigny Zur Erinnerung an die Toten den Lebenden zur Mahnung Die Gefallenen von Wallerfangen im Zweiten Weltkrieg 1939 1945 2010 Henri Hiegel Le Baillage d Allemagne de 1600 a 1636 2 Bande Saargemund 1961 1968 Gernot Karge Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Anlasslich des 150jahrigen Jubilaums der Schwestern vom heiligen Karl Borromaus Ein Bericht uber die Armen und Krankenpflege in Wallerfangen St Nikolaus Hospital Wallerfangen 150 Jahre Borromaerinnen in Wallerfangen hrsg von der Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Dillingen o J 1998 Gernot Karge Wallerfangen in alten Ansichten Zaltbommel 1982 Hans Peter Klauck Die Einwohner der alten Stadt Wallerfangen vor 1687 hrsg von Gernot Karge im Auftrag der Vereinigung fur die Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e V Saarlouis 2004 Hans Peter Klauck Die Einwohner von Wallerfangen Niederlimberg und St Barbara 1800 1900 Saarlouis 2008 Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte Wallerfangen 1953 Hermann Maisant Der Kreis Saarlouis in vor und fruhgeschichtlicher Zeit Saarlouis 1971 Katharina Milkovic Wallerfangen Kanalbau und Stadtarchaologie in Denkmalpflege im Saarland Jahresbericht 2014 hrsg vom Landesdenkmalamt im Ministerium fur Bildung und Kultur Saarbrucken 2015 S 80 82 Guido Muller Die Familien Villeroy und de Galhau im Saarland Mitteilungen der Vereinigung fur Heimatkunde im Landkreis Saarlouis e V 6 Sonderband Saarlouis 1991 Hilarion Rieck Der Oberlimberg bei Wallerfangen und seine Wallfahrt Saarlouis 1935 Saarforschungsgemeinschaft Hrsg Die Kunstdenkmaler der Kreise Ottweiler und Saarlouis bearbeitet von Walter Zimmermann 2 unveranderte Auflage von 1934 Saarbrucken 1976 S 294 297 Eckard Sander Schloss Villeroy de Galhau in Die schonsten Schlosser und Burgen im Saarland Gudensberg Gleichen 1999 S 80 81 Edith Thissen Wallerfangen Schlossgut Niederhoffen Schloss Villeroy de Galhau Das Schwarze Schloss Hofgut von Papen in Burgen und Schlosser an der Saar hrsg v Joachim Conrad und Stefan Flesch 3 Auflage Saarbrucken 1993 S 261ff Alfred Weyhmann Der Bergbau auf Kupferlasur Azur zu Wallerfangen a d Saar unter den lothringischen Herzogen 1492 bis 1669 Wirtschaftsgeschichtliche Studien Heft 1 Saarbrucken 1911 Peter Winter Neuer Plan der Stadt Wallerfangen Vaudrevange aus dem Jahr 1679 aufgetaucht in Unsere Heimat Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis fur Kultur u Landschaft 38 2013 Heft 2 S 45 50 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wallerfangen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Walderfang in der Topographia Palatinatus Rheni Matthaus Merian Quellen und Volltexte Website der Gemeinde Wallerfangen Literatur uber Wallerfangen in der Saarlandischen Bibliographie Verein fur Heimatforschung Wallerfangen und Heimatmuseum Arbeitsgemeinschaft Alemannia Judaica Zur Geschichte der judischen Gemeinde Wallerfangen Linkkatalog zum Thema Wallerfangen bei curlie org ehemals DMOZ Belege Bearbeiten Hermann Lehne Horst Kohler Wappen des Saarlandes Saarbrucken 1981 ISBN 3 922807 06 2 S 166 Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte Wallerfangen 1953 S 14 15 Constanze Hopken Nicholas Conard Der Faustkeil aus Wallerfangen In Von der Steinzeit bis zur Gegenwart Nachforschungen zur Wallerfanger Geschichte Theodor Liebertz zu Ehren herausgegeben zu dessen 150 Geburtstag Hrsg Verein fur Heimatforschung Wallerfangen e V 1 Auflage Eigenverlag Wallerfangen 22 November 2019 S 83 90 Herbert Liedtke Karl Heinz Hepp Christoph Jentsch Das Saarland in Karte und Luftbild Ein Beitrag zur Landeskunde hrsg vom Landesvermessungsamt des Saarlandes Neumunster 1974 S 73 http wallerfangen slc technik de startseite chronik abgerufen am 29 Dezember 2016 Robert Seyler Die vorgeschichtliche Befestigung auf dem Limberg in Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte Wallerfangen 1953 S 362 370 Wolfgang Adler Grabungen 2014 auf dem Konigsberg bei Itzbach Kr Saarlouis in Denkmalpflege im Saarland Jahresbericht 2014 hrsg vom Landesdenkmalamt im Ministerium fur Bildung und Kultur Saarbrucken S 26 28 Wallerfangen Das Imperium macht Blau Artikel auf der Website des Deutschen Bergbaumuseums Herbert Liedtke Karl Heinz Hepp Christoph Jentsch Das Saarland in Karte und Luftbild Ein Beitrag zur Landeskunde hrsg vom Landesvermessungsamt des Saarlandes Neumunster 1974 S 70 73 http wallerfangen slc technik de startseite chronik abgerufen am 29 Dezember 2016 W Adler Eine Fibel der Merowingerzeit aus Wallerfangen in Archaologie in Deutschland 04 2022 S 62 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 183 189 Universitatsbibliothek Heidelberg Nr 321 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 10 Heinz Renn Das erste Luxemburger Grafenhaus 963 1136 Bonn 1941 S 74ff Camille Wampach Urkunden und Quellenbuch der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit I Luxemburg 1935 Nr 207 S 207 Camille Wampach Urkunden und Quellenbuch der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit I Luxemburg 1935 Nr 207 S 357f Roland W L Puhl Die Gaue und Grafschaften des fruhen Mittelalters im Saar Mosel Raum Philologisch onomastische Studien zur fruhmittelalterlichen Raumorganisation anhand der Raumnamen und der mit ihnen spezifizierten Ortsnamen Beitrage zur Sprache im Saar Mosel Raum 13 Dissertation Saarbrucken 1999 S 457 463 Camille Wampach Urkunden und Quellenbuch der altluxemburgischen Territorien bis zur burgundischen Zeit I Luxemburg 1935 Nr 207 S 219 Die Chronik des Bischofs Thietmar von Merseburg und ihre Korveier Uberarbeitung Thietmari Merseburgensis episcopi chronicon hrsg von Robert Holtzmann Berlin 1935 Monumenta Germaniae Historica Scriptores 6 Scriptores rerum Germanicarum Nova Series 9 Kapitel 8 S 282 Reinhard Schindler Studien zum vorgeschichtlichen Siedlungs und Befestigungswesen des Saarlandes Trier 1968 Informationen der Ausstellung des Historischen Museums Wallerfangen Beatrix Adler Wallerfanger Steingut Geschichte und Erzeugnisse der Manufaktur Villeroy Vaudrevange 1791 1836 bzw der Steingutfabrik Villeroy amp Boch Wallerfangen 1836 1931 2 Bande Saarbrucken 1995 Band 1 S 23 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 10 13 http wallerfangen slc technik de startseite chronik abgerufen am 29 Dezember 2016 Lehnert Aloys Geschichte der Stadt Dillingen Saar Dillingen 1968 S 138 143 Tritz Michael Geschichte der Abtei Wadgassen zugleich eine Kultur und Kriegsgeschichte der Saargegend Wadgassen 1901 S 103 Anton Jakob Der Dreissigjahrige Krieg und seine Folgen fur den unteren Saargau In 3 Jahrbuch des Vereins fur Heimatkunde im Kreise Merzig Merzig 1934 S 55 74 hier S 69 Wentzcke Paul Feldherr des Kaisers Leben und Taten Herzog Karl V von Lothringen Leipzig 1943 S 79 ff Christiane Schonberger Die alte Markthalle von Wallerfangen in Unsere Heimat Mitteilungsblatt des Landkreises Saarlouis fur Kultur und Landschaft 41 Jahrgang Heft 1 2016 S 39 40 Landeshauptarchiv Koblenz 442 6346 Blatt 51 Landeshauptarchiv Koblenz 442 6346 Blatt 51 Saarkalender Jg 5 1827 S 106 Intelligenzblatt Saarbrucken Nr 1 1815 Alois Prediger Geschichte des Landkreises Saarlouis Bd 1 Franzosisches Erbe und preussische Formung 1815 1848 Saarbrucken 1997 S 55 72 Beatrix Adler Wallerfanger Steingut Geschichte und Erzeugnisse der Manufaktur Villeroy Vaudrevange 1791 1836 bzw der Steingutfabrik Villeroy amp Boch Wallerfangen 1836 1931 2 Bande Saarbrucken 1995 Band 1 S 29 35 Tagebuchnotizen Karl Friedrich Schinkels uber eine Reise von Mettlach nach Saarbrucken vom 23 bis 25 April 1826 abgedruckt bei Peter Keuth Schinkel als Retter des Alten Turmes in Mettlach in Saarheimat 4 1957 S 24 Freund von Schinkel und Boch Buschmann aus Mettlach machte sich um die Forderung der preussischen Industrie verdient Beatrix Adler Wallerfanger Steingut Geschichte und Erzeugnisse der Manufaktur Villeroy Vaudrevange 1791 1836 bzw der Steingutfabrik Villeroy amp Boch Wallerfangen 1836 1931 2 Bande Saarbrucken 1995 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 213 221 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 202 211 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 202 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 99 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 180 181 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 193 195 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 200 201 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 35 37 Gernot Karge Adolph von Galhau sche Sophienstiftung anlasslich des 150 jahrigen Jubilaums der Schwestern vom heiligen Karl Borromaus Wallerfangen 1998 Gernot Karge Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Anlasslich des 150jahrigen Jubilaums der Schwestern vom heiligen Karl Borromaus Ein Bericht uber die Armen und Krankenpflege in Wallerfangen St Nikolaus Hospital Wallerfangen 150 Jahre Borromaerinnen in Wallerfangen hrsg von der Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Dillingen o J 1998 S 91 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 62 68 Gernot Karge Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Anlasslich des 150jahrigen Jubilaums der Schwestern vom heiligen Karl Borromaus Ein Bericht uber die Armen und Krankenpflege in Wallerfangen St Nikolaus Hospital Wallerfangen 150 Jahre Borromaerinnen in Wallerfangen hrsg von der Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Dillingen o J 1998 S 92 Gernot Karge Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Anlasslich des 150jahrigen Jubilaums der Schwestern vom heiligen Karl Borromaus Ein Bericht uber die Armen und Krankenpflege in Wallerfangen St Nikolaus Hospital Wallerfangen 150 Jahre Borromaerinnen in Wallerfangen hrsg von der Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Dillingen o J 1998 S 92 Gernot Karge Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Anlasslich des 150jahrigen Jubilaums der Schwestern vom heiligen Karl Borromaus Ein Bericht uber die Armen und Krankenpflege in Wallerfangen St Nikolaus Hospital Wallerfangen 150 Jahre Borromaerinnen in Wallerfangen hrsg von der Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Dillingen o J 1998 S 93 Selbstdarstellung des Sankt Nikolaus Hospitals Memento vom 12 Januar 2014 im Internet Archive in Wallerfangen Saarbrucker Zeitung Leben und Kultur C 3 Johannes A Bodwig Serie Jahresruckblick im Kreis Saarlouis Jahr voller Erinnerungen und Abschied 29 Dezember 2022 http www saarlandbilder net orte wallerfangen index htm abgerufen am 7 Januar 2016 Gernot Karge Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Anlasslich des 150jahrigen Jubilaums der Schwestern vom heiligen Karl Borromaus Ein Bericht uber die Armen und Krankenpflege in Wallerfangen St Nikolaus Hospital Wallerfangen 150 Jahre Borromaerinnen in Wallerfangen hrsg von der Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Dillingen o J 1998 S 90 http www saarlandbilder net orte wallerfangen index htm abgerufen am 7 Januar 2016 Maria Moll Die Distriktverwaltung Saarlouis Gewaltherrschaft zur Zeit der franzosischen Revolution 1790 1795 in Geschichte der Kreisstadt Saarlouis Band 3 Saarlouis 1980 S 32ff Archivierte Kopie Memento vom 22 Januar 2017 im Internet Archive abgerufen am 22 Januar 2017 Kurt Hoppstadter Die Familie Lasalle von Louisenthal in Zeitschrift fur die Geschichte der Saargegend 10 11 1960 61 S 128 140 hier 128f Archivierte Kopie Memento vom 22 Januar 2017 im Internet Archive abgerufen am 22 Januar 2017 Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte Wallerfangen 1953 S 281 282 u S 353 356 Lasalle Albert de in der Datenbank Saarland Biografien Aloys Lehnert Geschichte der Stadt Dillingen Saar Dillingen 1968 S 156 Archivierte Kopie Memento vom 22 Januar 2017 im Internet Archive abgerufen am 22 Januar 2017 Archivierte Kopie Memento vom 22 Januar 2017 im Internet Archive abgerufen am 22 Januar 2017 Kristine Marschall Die Kapelle St Joseph in Mettlach Saarland http www saarland de dokumente thema denkmal MUEV Fiche2011 Mettlach LAY3 pdf abgerufen am 8 Januar 2017 Rupert Schreiber Ein neugotisches Kleinod mit bewegter Geschichte Die Kapelle St Josef in Mettlach in Saargeschichten 2 2017 Heft 47 hrsg vom Historischen Verein fur die Saargegend e V und dem Landesverband der historisch kulturellen Vereine des Saarlandes e V S 17 23 Villeroy Ernest in der Datenbank Saarland Biografien Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte Wallerfangen 1953 s 353 356 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 41 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 100 105 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 116 117 S 144 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 118 122 Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte Wallerfangen 1953 S 357 358 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 93 95 http www haus christophorus de geschichte abgerufen am 7 Januar 2016 Hartwig Beseler Niels Gutschow Kriegsschicksale deutscher Architektur Verluste Schaden Wiederaufbau Eine Dokumentation fur das Gebiet der Bundesrepublik Deutschland Bd II Sud Wiesbaden 2000 S 1083 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 96 98 http www saarlandbilder net orte wallerfangen index htm abgerufen am 7 Januar 2017 Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte Wallerfangen 1953 S 343 352 Guilleminot Henriette Aimee Marie in der Datenbank Saarland Biografien http www evangelische kirche saarlouis de unsere kirche abgerufen am 10 Januar 2016 Gernot Karge Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Anlasslich des 150jahrigen Jubilaums der Schwestern vom heiligen Karl Borromaus Ein Bericht uber die Armen und Krankenpflege in Wallerfangen St Nikolaus Hospital Wallerfangen 150 Jahre Borromaerinnen in Wallerfangen hrsg von der Adolf von Galhau schen Sophienstiftung Dillingen o J 1998 S 92 Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte Wallerfangen 1953 S 359 361 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 106 107 http wallerfangen slc technik de startseite chronik abgerufen am 29 Dezember 2016 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 145 146 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 217 221 1 abgerufen am 29 Dezember 2016 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 190 191 Bernhard H Bonkhoff Historische Orgeln im Saarland Regensburg 2015 S 286 287 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 16 21 St Saul Levitt A Letter to Von Papen In Yank The Army Weekly 23 Marz 1945 abgerufen am 4 Dezember 2019 englisch Rainer Darimont Artikel Englische Garten und Schlosser oder Welcher Hausherr ist franzosisch http www verein fuer heimatforschung wallerfangen de abgerufen am 9 April 2016 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 96 98 Theodor Liebertz Wallerfangen und seine Geschichte Wallerfangen 1953 S 245 Johannes A Bodwing Wurdigung und zugleich Mahnung In Saarbrucker Zeitung uber Genios Pressearchiv Saarbrucker Zeitung Verlag und Druckerei GmbH 26 November 2009 abgerufen am 6 Marz 2022 Nur Artikelanfang frei zuganglich Amtsblatt des Regierungsprasidiums Saar Nr 4 1946 Seite 33 Amtsblatt des Regierungsprasidiums Saar Nr 6 1953 Seite 87 Drek S Zumbro Battle for the Ruhr The German Army s Final Defeat in the West 2006 S 365 Reiner Mockelmann Franz von Papen Hitlers ewiger Vasall Darmstadt 2016 399ff Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 42 43 Gerhard Franz Der Sieg der Neinsager 50 Jahre nach der Abstimmung uber das Saarstatut Blieskastel 2005 S 181 Markus Battard Wallerfangen Eine Zeitreise in Bildern 2 uberarbeitete Auflage Dillingen Saar 2012 S 169 179 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 808 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Geschichte Wallerfangens amp oldid 236248441