www.wikidata.de-de.nina.az
49 277556 7 301992 Koordinaten 49 16 39 2 N 7 18 7 2 OSchloss Gutenbrunnen eigentlich Schloss Louisenthal ist ein Schlossbau aus dem Jahr 1723 Schloss und Hof Gutenbrunnen liegen im Ortsgebiet von Worschweiler das zur Stadt Homburg im Saarland gehort Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Die Heilquelle 3 Geschichte des Schlosses 4 Beschreibung 5 Porzellanmanufaktur und Papiermuhle 6 Trivia 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseLage BearbeitenSchloss Gutenbrunnen liegt im Gutenbrunner Tal einem kleinen Seitental der Blies das zwischen Worschweiler und Bierbach von der Pfalzstrasse L 111 abzweigt Nordlich des Tals liegt auf dem Klosterberg die Ruine des Klosters Worschweiler nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Schloss Gutenbrunnen links Kloster Worschweiler Mitte Worschweiler und Schwarzenacker rechts Zeichnung aus dem 18 Jahrhundert Bildunterschrift Von Gustav die Capell a zu Ehren der heiligen Walpurgis 1725 gegrundet 1726 eingeweihet Lusthaus b zwischen 1728 und 1730 starb den 17ten September 1731 c Kloster Worschweiler d Papier Muhle e Schwarzen Acker f Schwartzebach g Caninichenberg h Chaussee nach Homburg i Neue BruckDie Heilquelle BearbeitenUnter Herzog Johann II von Pfalz Zweibrucken Veldenz wurde 1624 im Gutenbrunner Tal eine Heilquelle entdeckt Die von Dr Le Pipre und Michel Judex untersuchte Quelle wurde in den Wirren des Dreissigjahrigen Kriegs schnell vergessen 1 Im Jahre 1671 kam der Gutenbrunnen wieder ins Gesprach Von weither kamen Leute um durch das Wasser Heilung zu erfahren Dr Welcker in Zweibrucken wurde beauftragt das Wasser zu untersuchen in seinen Bestandteilen und Heilkraften Er fand nach fleissiger und ofterer Untersuchung dass es Sulphur Schwefel Ferrum Eisen Nitrum Laugensalz Vitriolum und Salfixum Salz mit sich fuhre und fast alle inneren und ausseren Krankheiten heile Herzog Friedrich Ludwig gab nach den Untersuchungen Welckers die Anordnung Es solle auf Gutenbrunnen gehalten werden wie zu Wiesbaden und Schwalbach Der Gutenbrunnen war 1671 ohne Fassung sein Wasser stand zu jedermanns freier Verfugung Im Winter 1671 72 entstanden Plane fur einen ersten Ausbau der Brunnenanlage Holzerne Baracken fur die Badegaste wurden angefertigt und ein Brunnenmeister angestellt der jedoch seine Stellung vor der Zeit wieder aufgab weil sein Einkommen zu gering war Auch wurde der Wunsch laut dass Gebete oder Predigten am Brunnen abgehalten wurden 2 Im Jahre 1712 zeigte Agidius Sartorius ein Badehausbesitzer aus Wiesbaden grosses Interesse am Gutenbrunnen Er erstellte Plane fur einen Kurhausbau nach dem Vorbild von Schlangenbad Er erwarb den Schwarzenacker Hof und Gutenbrunn mit 70 Morgen Wiesen und 170 Morgen Ackerland und liess die Fundamente fur das neue Badehaus einige Schuh hoch bis uber die Erde aufbringen Nachdem sein Geld verausgabt war machte er sich aus dem Staub Auch die zwei nachfolgenden Besitzer konnten den Bau nicht zu Ende fuhren 3 Um das Bad wurde es danach still und die Heilquelle ist versiegt Vom 25 August 1722 gibt es nochmals eine Erwahnung des Gutenbrunnenwassers Der Wirt Calmus gab eine Anzeige auf dass er alle Tage mit frischem Wasser aus der wahren Quelle kame und den Krug Wasser zu 6 Pfennig abgebe 4 Geschichte des Schlosses Bearbeiten nbsp Erhaltener Rest des Schlosses nbsp Teilansicht des Schlossrestes nbsp Wirtschaftsgebaude und KapelleHerzog Gustav Samuel Leopold von Pfalz Zweibrucken errichtete ab 1723 im Gutenbrunnental das Schlosschen Luisenthal mit Schlosskapelle Am 13 Mai 1723 heiratete er morganatisch Luise Dorothea Grafin von Hoffmann 1700 1745 die Tochter des Erbbestanders des Gutenbrunnens und Jagermeisters Johann Heinrich Hoffmann Ihr schenkte er den ganzen Worschweiler Bann als Morgengabe den Gutenbrunn und Schwarzenackerhof nebst der dabei gelegenen Schweizerei und Molkerei wie auch die Ziegel und Glashutte nicht nur ad dies vitae auf Lebenszeit sondern das Erbbestandsrecht mit der Auflage dass zur Subsistenz eines katholischen Priesters welcher die von uns auf dem Gutenbrunn zu Ehren der heiligen Walburgis neu erbauten Kapelle bedienen mochte 100 Gulden jeden Jahres entrichten solle damit wenigstens 3 mal jede Woche die heilige Messe da gelesen werden moge 4 Die Kapelle die der heiligen Walpurgis geweiht ist wurde 1725 errichtet Ihr Grundstein stammt vom 27 April 1724 Von 1786 bis 1798 war sie das Gotteshaus einer selbstandigen katholischen Kirchengemeinde zu der die Siedlungen Schwarzenbach Schwarzenacker Einod und Ingweiler sowie Webenheim Mimbach Bierbach Kirkel Neuhausel Eschweilerhof Abstaberhof Bliesberger und Audenkellerhof gehorten 5 Durch franzosische Revolutionstruppen wurde 1793 das Schloss grosstenteils zerstort Der Zentralbau wurde 1802 abgerissen nur die Kapelle und ein Seitenflugel des Schlosses blieben erhalten Seit 1827 sind Schloss und Hof Gutenbrunnen im Besitz der Familie Lilier 6 Beschreibung BearbeitenDas Schloss ist nur noch teilweise erhalten Es befindet sich in Privatbesitz und kann nicht besichtigt werden Die ursprunglichen Anlage wurde 1723 25 von Charles Jean Francois Duchesnois erbaut der in den Jahren 1725 bis 1731 den Baumeister Jonas Erikson Sundahl an der herzoglichen Bauverwaltung von Pfalz Zweibrucken vertrat Von den Bauten aus dieser Zeit sind bis heute erhalten die barocke Walpurgiskapelle der westliche Wirtschaftsflugel des Schlosses mit Gewolbekeller Wirtschaftsgebaude mit Marstallen und Bedienstetenwohnungen heute Herrenhaus des Hofs der ostliche Wirtschaftsflugel des Schlosses Kopfpavillon und die sudliche Halfte des Mitteltraktes Wirtschaftsgebaude mit Marstallen und BedienstetenwohnungenWeiterhin befinden sich auf dem Hof Bauten und Anlagen die teilweise aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts stammen die sogenannte Alte Brauerei Brennhaus des Gutenbrunner Hofes mit Gewolbekeller Wirtschaftsgebaude Schmiede Unterstellhalle Stall Boschungsmauer Hangabstutzungsmauer Wandnischenbrunnen Brunnenstube Trogsowie ein englischer Park mit Weiher Weiherinsel Eisengussstatue Umgrenzungsmauer mit Eckpfosten und Eisengitter Das gesamte Gebaudeensemble Schloss und Hof Gutenbrunn ist als Baudenkmal geschutzt Porzellanmanufaktur und Papiermuhle BearbeitenVon 1765 bis 1767 war in Gutenbrunnen die Porzellanmanufaktur der Zweibrucker Herzoge untergebracht 1767 verlegte man die Manufaktur nach Zweibrucken wo sie bis zum Tode Christians IV 1775 weitergefuhrt wurde Das Porzellan erhielt den Aufdruck P Z Pfalz Zweibrucken Eines der Produkte aus Gutenbrunnen ist im Metropolitan Museum of Art in New York ausgestellt Von der Firma Villeroy amp Boch wurden Nachbildungen einzelner Teile dieses feinen Porzellangeschirrs als Replik gefertigt 7 Zu dem Besitz des Schlosses Gutenbrunnen gehorte eine Muhle an der Blies die spater zu einer Papiermuhle und Pappdosen Manufaktur umgestaltet wurde 1793 wurde die Manufaktur als Teil des Besitzes von Schloss Gutenbrunnen beschlagnahmt und zum franzosischen Nationalgut erklart Das gesamte Anwesen wurde versteigert Im Dezember 1854 kaufte Peter III Adt die Papiermuhle vom Gutsbesitzer Georg Lilier und gestaltete sie 1867 zur Fabrik um Die Fabrik war bis 1948 in Betrieb 8 Trivia BearbeitenDer Worschweiler Maler und Zeichner Karl Hussong 1892 1966 lebte bis 1939 auf Gutenbrunnen Er selbst bezeichnete sich mit viel Selbstironie als Maler und Landstreicher 9 Literatur BearbeitenAlfons Gebhardt Der Gutenbrunnen zu Worschweiler Theologische und bauliche Aspekte In Blatter fur Geschichte und Volkskunde Saarpfalz Hefte Herausgeber Saarpfalz Kreis Jahrgang 1987 Nr 1 S 31 42 Stella Junker Mielke Der vertraumte Park von Schloss Luisenthal Gutenbrunnen Homburg In Stella Junker Mielke Hrsg Barocke Gartenlust Auf Spurensuche entlang der BarockStrasse SaarPfalz 1 Auflage Regensburg Schnell und Steiner 2008 ISBN 978 3 7954 1851 9 Ralf Schneider Schlosser und Landsitze der Herzoge von Pfalz Zweibrucken in den Oberamtern Zweibrucken und Homburg im 18 Jahrhundert Selbstverlag 2003 Heribert Feldhaus Zisterzienserkloster und Schloss Louisenthal Gutenbrunnen Verlag Schnell und Steiner Regensburg 2015 ISBN 978 3 7954 7019 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Gutenbrunn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Plane des Schlosses Luisenthal auf schloss carlsberg de Schloss Louisenthal Gutenbrunnen Memento vom 22 Februar 2013 im Webarchiv archive today alte Lithographie Plan der Gesamtanlage und Fotos vom Schloss auf saarlandbilder net Webseite der Walpurgiskapelle Memento vom 13 Mai 2013 im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten siehe A Gebhardt Der Gutenbrunnen zu Worschweiler S 31 siehe A Gebhardt Der Gutenbrunnen zu Worschweiler S 31 36 S 33 oben ist Herzog Friedrich Ludwig mit Herzog Johann II verwechselt siehe A Gebhardt Der Gutenbrunnen zu Worschweiler S 40 f a b siehe A Gebhardt Der Gutenbrunnen zu Worschweiler Seite 42 Erich Bollinger und Ludwig Persch 16 Kalender fur Worschweiler 2009 Historischer Fuhrer 24 Gutenbrunnen Worschweiler auf den Webseiten der Stadt Homburg Erich Bollinger und Ludwig Persch 14 Kalender fur Worschweiler 2007 Gerhild Krebs Die Adt Betriebe an der Saar und in Lothringen 1739 1969 Abschnitt Papier und Kartonfabrik Schwarzenacker 1867 1948 12 Worschweiler Kalender 2005 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Gutenbrunnen amp oldid 225885854