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Die Grosse Berliner Strassenbahn AG GBS war ein im Grossraum Berlin tatiges Strassenbahnunternehmen wahrend der Zeit des Deutschen Kaiserreichs und der beginnenden Weimarer Republik Die am 8 November 1871 als Grosse Berliner Pferde Eisenbahn AG GBPfE gegrundete Gesellschaft war nach der Berliner Pferde Eisenbahn das zweite Pferdebahnunternehmen in Berlin Sie eroffnete am 8 Juli 1873 ihre erste Pferdebahnlinie vom Rosenthaler Tor nach Gesundbrunnen Die Grosse Berliner entwickelte sich in den kommenden Jahren schnell zum mit Abstand grossten Berliner Nahverkehrsunternehmen Bis 1879 gingen weitere Linien in die damaligen Vororte und eine alle Radialen verbindende Ringlinie im ungefahren Verlauf der ehemaligen Akzisemauer in Betrieb In den beiden darauffolgenden Entwicklungsphasen wurden zunachst die Berliner Innenstadt erschlossen und anschliessend zwei wichtige Durchmesser strecken in Ost West und Nord Sud Richtung gebaut Gleichzeitig dehnte sich das Streckennetz teils unter Zugestand nissen der damals noch eigenstandigen Gemeinden bis in die Vororte aus Von 1896 bis 1902 elektri fizierte die Gesellschaft ihr Streckennetz Sie firmierte aus diesem Grund ab dem 25 Januar 1898 als Grosse Berliner Strassenbahn AG Als Gegenleistung fur die Elektri fizierung erwirkte die Stadt Berlin 1901 die Einfuhrung des Zehnpfennig tarifs auf allen Linien im Berliner Weichbild Im gleichen Zeitraum baute die Grosse Berliner ihre Monopolstellung durch die Ubernahme beziehungsweise Angliederung der Neuen Berliner Pferdebahn 1894 1901 der Westlichen und Sudlichen Berliner Vorortbahn beide 1898 und der Berlin Charlottenburger Strassenbahn 1900 weiter aus Zu Beginn des 20 Jahrhunderts war die Grosse Berliner Strassenbahn zum grossten privaten Strassenbahn unternehmen in Deutschland angewachsen Nachdem die Grosse Berliner Strassenbahn ihre staatliche Genehmigung im Fruhjahr 1900 auf eine erheblich langere Gultigkeitsdauer als den stadtischen Zustimmungs vertrag hatte ausweiten konnen kam es zum Disput mit der Stadt Berlin Die folgende Dekade war gepragt von mehreren Rechts streitig keiten bezuglich der Frage wie weit die Rechte beider Seiten gingen Wahrenddessen stagnierte der Netzausbau bei steigenden Fahrgastzahlen zwischen 1900 und 1914 verdoppelten sie sich fast und ein Verkehrskollaps drohte Um die Machtstellung der Grossen Berliner nicht weiter zu starken beschloss die Stadt zudem kunftig Strecken auf eigene Rechnung zu bauen und zu betreiben Die Berliner Verkehrsnot konnte 1911 mit einem Vergleich beigelegt werden Der Verband Gross Berlin ubernahm 1919 die Aktienmehrheit des durch die Entwicklungen des Ersten Weltkrieges geschwachten Unternehmens und bewirkte daraufhin die Umwandlung in ein kommunales Unternehmen In der Folge wurden nahezu samtliche Berliner Strassenbahn betriebe von der GBS ubernommen Den Abschluss bildete der Zusammen schluss von Grosser Berliner Stadtischer Strassenbahn und den Berliner Elektrischen Strassenbahnen BESTAG zur Berliner Strassenbahn am 13 Dezember 1920 Liniennetzplan der GBS und ihrer Nebenbahnen zum 6 Mai 1914Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Grundungsphase 1 2 Bau der Ring und Radialstrecken 1 3 Erschliessung des Stadtzentrums 1 4 Elektrifizierung und Ausbau der Monopolstellung 1 5 Zerwurfnis mit der Stadt Berlin 1 6 Zweckverband Erster Weltkrieg und der Weg zur Berliner Strassenbahn 2 Unternehmen 2 1 Organisation 2 2 Personal 2 3 Sozialversicherungen und Wohlfahrtseinrichtungen 2 4 Rechtsverhaltnisse 2 5 Finanzwesen 3 Betrieb 3 1 Liniennetz 3 2 Tarifwesen 3 2 1 Teilstreckentarif 3 2 2 Einheits und Anschlusstarif 3 3 Fahrzeuge und Pferde 3 4 Poststrassenbahn 3 5 Gefangenentransporte 4 Infrastruktur 4 1 Hochbau 4 1 1 Betriebshofe und Werkstatten 4 1 2 Verwaltungsgebaude 4 2 Streckennetz 4 2 1 Trassierung 4 2 2 Oberbau 4 2 3 Stromversorgung 5 Siehe auch 6 Anmerkungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenGrundungsphase Bearbeiten Die Entstehung der Grossen Berliner Pferde Eisenbahn fiel in die Grunderzeit nach dem Deutsch Franzosischen Krieg von 1870 71 Beflugelt durch die franzosischen Reparationszahlungen wurde die seit den 1860er Jahren einsetzende Bautatigkeit verstarkt was zum Anstieg der Bodenpreise und der Mieten fuhrte Gleichzeitig sorgte die zunehmende Industrialisierung fur einen Bevolkerungs zuzug aus der Provinz 1 Um den gunstigen Baugrund ausserhalb der fusslaufigen Stadt zu erschliessen bemuhte sich der Berliner Magistrat um Oberburger meister Seydel zunachst um die Aufnahme eines Personen verkehrs auf der kurz zuvor eroffneten Neuen Berliner Verbindungsbahn der heutigen Ringbahn Da die stadtischen Behorden keine weitere Einflussnahme auf den Ausbau der Strecke oder die Einrichtung von Haltestellen hatten suchten sie nach einer gunstigen Alternative 2 Zu Beginn des Jahres 1871 waren in Berlin 386 Droschken I Klasse und 3424 Droschken II Klasse als individuelle Verkehrsmittel unterwegs Hinzu kamen 306 Torwagen und Kremser 18 Pferdebahnwagen der Berliner Pferde Eisenbahn BPfE und 132 Pferdeomnibusse der Allgemeine Berliner Omnibus AG ABOAG auf 22 innerstadtischen Linien 3 Dem gegenuber stand eine Bevolkerung von rund 800 000 Menschen Der Pferdeomnibus war aufgrund der damals schlechten Strassen beschaffenheit nur bedingt zur Erschliessung geeignet Mit der Pferdebahn waren ein hoherer Fahrkomfort und eine grossere Reichweite verbunden Der Magistrat verfolgte daher den Aufbau eines Pferdebahn netzes zur Erschliessung der umliegenden Vororte Die Berliner Pferde Eisenbahn nahm ihren Betrieb am 22 Juni 1865 zwischen Berlin und Charlottenburg als erste Pferdebahn Deutschlands auf Die Vossische Zeitung schrieb im Januar 1866 nach dem ersten Erfolg der Bahn dass eine Linie vom Rosenthaler Tor nach Gesundbrunnen einen ahnlich hohe Zustimmung erfahren konne 2 Massgeblich pragend fur die Entwicklung der Strassenbahn waren die Kompetenz streitig keiten zwischen der Stadt Berlin als kommunaler Behorde und dem Berliner Polizeiprasidium als Interessens vertreter der staatlichen Institutionen insbesondere des preussischen Handelsministeriums als Fachaufsicht 4 Bereits 1870 beantragte ein Interessent beim Polizeiprasidenten die Konzession fur eine Pferdebahnlinie vom Rosenthaler Tor nach Gesundbrunnen dieser bat daraufhin den Magistrat um Zustimmung Der Magistrat lehnte das Vorhaben am 20 Dezember 1870 mit der Begrundung ab dass allein die Stadtverwaltung uber die Benutzung der offentlichen Strassen und Wege zu entscheiden habe Der Polizeiprasident rief daraufhin den preussischen Handels minister um eine Entscheidung an die dieser zu Ungunsten der Stadt entschied Notfalls wurde man die Zustimmung auch ohne die Stadt erteilen Unterdessen hatte die Stadtver waltung mit dem Rittergutsbesitzer Ebers der sich nach eigener Aussage mehrmals vergeblich um eine Konzession fur den Bau und Betrieb von Pferdebahnen bemuhte Kontakt aufgenommen Ebers verfolgte nunmehr den Aufbau eines umfassenden Pferdebahn netzes mit einer Ringlinie und mehreren Radiallinien in die umliegenden Vororte 5 Eine Ringlinie entlang der Stadttore und Kopfbahnhofe Potsdamer Tor Brandenburger Tor Eisenbahnbrucke Neues Tor Pappelplatz Rosenthaler Tor Schonhauser Tor Prenzlauer Tor Konigstor Landsberger Tor Frankfurter Tor Kustriner Platz Schillingbrucke Lausitzer Platz Kottbusser Tor Hallesches Tor Anhalter Tor Potsdamer Tor Zehn Radiallinien vom Gendarmenmarkt A nach Schoneberg B nach Tempelhof C nach Westend uber Charlottenburg D nach Rixdorf E nach Treptow F nach Tegel G nach Moabit H nach Saatwinkel I nach Gesundbrunnen K nach Pankow Funf Zweiglinien A1 vom Weddingplatz zum Nordhafen A2 vom Weddingplatz nach Reinickendorf B0 vom Gendarmenmarkt zur Belle Alliance Strasse C1 vom Gendarmenmarkt zum Anhalter Bahnhof C2 von der Schoneberger Strasse zum Potsdamer Guterbahnhof C3 von der Grossgorschenstrasse zum Botanischen Garten D0 vom Grossen Stern zum Zoologischen Garten Lichtensteinbrucke Vier Radiallinien vom Alexanderplatz L nach Weissensee M nach Friedrichsberg N nach Hoppegarten O nach Rummelsburg Drei Verbindungslinien E von Gesundbrunnen nach Pankow F vom Halleschen Tor nach Rixdorf G vom Alexanderplatz zur Neuen Schonhauser StrasseAm 18 April 1871 bat Ebers den Polizei prasidenten um die Erteilung der Konzession fur sein Vorhaben Dieser wandte sich daraufhin am 4 Mai 1871 an den Magistrat und erklarte mit Hinweis auf die Ablehnung vom Dezember des Vorjahres dass der Handels minister entschieden habe dass die Stadt in der Angelegenheit keine alleinige Befugnis habe Dennoch lege er grossen Wert auf eine Zusammen arbeit von Stadt und Polizei Nach Ansicht des Polizei prasidiums durfe Ebers der die notwendigen Garantien biete Prioritat in der Angelegenheit haben Die Stadt sollte den beigefugten Entwurf binnen 14 Tagen prufen und ihre Bedingungen fur den Bau mitteilen Der Magistrat antwortete am 13 Mai und stellte die Herstellung von insgesamt sechs Linien in Aussicht 5 vom Rosenthaler Tor uber Gesundbrunnen und Pankow zum Schonhauser Tor vom Buschingplatz uber Lichtenberg Boxhagen und das Frankfurter Tor zum Strausberger Platz von der Kopenicker Strasse Ecke Neue Jakobstrasse uber das Schlesische Tor Treptow Rixdorf und das Kottbusser Tor zum Donhoffplatz vom Donhoffplatz uber das Hallesche Tor Tempelhof Lichterfelde Steglitz und Schoneberg zum Potsdamer Tor vom Platz an der Tierarzneischule durch das Oranienburger Tor uber die Chausseestrasse und Mullerstrasse zum Steuerhaus an der Weichbildgrenze zu Reinickendorf entlang der abgerissenen Akzisemauer ringformig um die StadtWeiterhin teilte der Magistrat mit dass er bereits mit Ebers und dem Regierungs assessor a D Plewe in Verhandlungen getreten sei und ein Zustimmungs vertrag zwischen beiden Parteien abgeschlossen werden solle Darin gewahrte die Stadt den Unternehmern das Recht die Bahnen bis zum 1 Juli 1901 zu betreiben und die dafur im Weichbild gelegenen Strassen unentgeltlich zu benutzen Die Unternehmer verpflichteten sich im Gegenzug die Strecken aus eigenen Mitteln herzustellen und falls erforderlich auch die Strassen pflasterung zu ubernehmen Die Breite des Strassenpflasters war vertraglich festgesetzt Bezuglich der Fahrplane gewahrte der Magistrat dem Unternehmen weitgehende Unabhangigkeit es sollten jedoch morgens zwischen 5 00 und 8 00 Uhr halbstundlich Fahrten zwischen der Stadt und den Vororten stattfinden Die Tarife waren dem Magistrat fur die amtliche Veroffentlichung vorzulegen Der Magistrat konnte Hochstpreise festlegen die nicht uberschritten werden durften Ihm wurde ausserdem das Recht zugestanden die Bahn nach Ablauf der Zustimmungs dauer zu erwerben oder aber deren Entfernung aus dem Strassenbild zu veranlassen Die Beantragung der polizeilichen Erlaubnis Konzession ubernahm ebenfalls der Magistrat Sollte diese binnen drei Monaten nicht erteilt werden konnte er vom Vertrag zurucktreten 21 gestattete den Unternehmern die Ubertragung der Rechte auf eine zu grundende Aktiengesellschaft Der Zustimmungs vertrag wurde am 25 Mai 1871 von der Stadtverordnetenversammlung gebilligt und am 26 Juli 1871 vollzogen Das Polizeiprasidium blieb in der Sache zunachst untatig Am 13 Juli 1871 bat der Magistrat erneut um Stellungnahme Die Stadt vermutete Bedenken des Polizei prasidenten da der Zustimmungsvertrag Bestimmungen enthalte die die Hoheitsrechte des Staates beruhren etwa in Fahrplan und Tariffragen Weiterhin wollte die Stadt bei der Frage uber die Benutzung einzelner Strassen kein Prajudiz schaffen Vielmehr sei aufgrund des starken Bevolkerungs wachstums Eile geboten zudem handelte man im Interesse der Arbeiterklasse 5 Am 4 Oktober 1871 teilte unterdessen der Bankier Pincuss A 1 der Stadt mit dass er im Besitz einer Konzession des Polizeiprasidiums fur den Betrieb von Pferde Eisenbahnen sei und auch eine Konzession der Ministerial Baukommission fur die Benutzung der fiskalischen Strassen besasse Er sei bereit selbige kostenlos an eine zu grundende Aktiengesellschaft abzutreten Am 19 Oktober mahnte der Magistrat das Anliegen nochmals beim Polizeiprasidenten an da eine offizielle Antwort nach wie vor ausblieb Er setzte ihn weiterhin davon in Kenntnis dass man den Zeitungen entnahm dass die Konzession an Pincuss erteilt wurde In dem kurzen Antwortschreiben vom 25 Oktober 1871 gab der Polizeiprasident zu verstehen dass der Inhalt des Zustimmungsvertrages eine Erteilung an das Interessentenduo Ebers Plewe unmoglich erschien und man daher aufgrund der Befugnisse nach 37 der Gewerbeordnung die Konzession dem Herrn Pincuss erteilt habe Daraufhin verlangte die Stadtverordnetenversammlung Auskunft vom Magistrat der die Zeitungsmeldungen letztlich bestatigte woraufhin erstere Beschwerde beim preussischen Handelsminister von Itzenplitz einlegte Beide Parteien Pincuss und das Duo Ebers Plewe taten sich indes zusammen und grundeten am 8 November 1871 die Grosse Berliner Pferde Eisenbahn Act Ges Neben Pincuss Dr Ebers und Plewe werden als weitere Grundungsmitglieder Konsul Kreismann Geheimer Kanzleirat Dr Kurs und Eisenbahndirektor a D Dittmann genannt 6 Am 13 November 1871 sandte der Magistrat schliesslich das Beschwerdeschreiben an den preussischen Handelsminister von Itzenplitz Nach Auffassung des Magistrats lagen die Befugnisse des Polizeiprasidiums insbesondere in der Unterhaltung des offentlichen Verkehrs etwa in der Frage in welchen Strassen Pferde Eisenbahnen ausgeschlossen sind oder ob ein oder zweigleisige Strecken angelegt werden durften Der Minister wurde gebeten dem Polizeiprasidenten Anweisung zur Zurucknahme der Konzession an Bankier Pincuss zu geben Minister Itzenplitz beantwortete das Beschwerdeschreiben am 9 Februar 1872 Er betonte darin erneut sein Anliegen dass beide Behorden sich einig werden sollen kritisierte aber wie bereits der Polizeiprasident den Eingriff des Magistrats in staatliche Befugnisse Insbesondere mahnte der Minister die Verfugung uber noch staatliche Strassen an Die Polizeibehorde konne zudem keinen Interessenten der wie die Stadt voreingenommen sei vorziehen und habe daher Pincuss als noch freien Unternehmer bevorzugt Eine Zurucknahme der Konzession sei daher ausgeschlossen Am 27 Februar 1872 beschloss der Magistrat daher dass aufgrund der Zuruckweisung durch den Handelsminister man der Ubertragung des Zustimmungsvertrages auf die GBPfE zugestimmt habe Der Kompetenzstreit fand damit ein vorlaufiges Ende Weitere Interessenten darunter der an der Grundung der Berliner Pferde Eisenbahn BPfE und Grossen Internationalen Pferde Eisenbahn Grosse Internationale beteiligte danische Marineingenieur Moller wurden in ihren Anliegen abgewiesen 5 Bau der Ring und Radialstrecken Bearbeiten Nachdem die behordlichen Genehmigungen am 26 April und 3 Juni 1872 erteilt worden waren wurde am 26 August 1872 mit dem Bau der ersten Strecke zwischen Rosenthaler Tor und Gesundbrunnen begonnen Zuvor hatte es Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Schienen und Kleineisen gegeben die einen fruheren Baustart verhinderten Der Zustimmungsvertrag mit der Stadt Berlin sah vor dass der Fahrdamm der benutzten Brunnenstrasse von 7 10 m auf 17 m zu verbreitern war Die Baukosten stiegen dadurch enorm an da allein fur die Enteignung der Vorgarten etwa 357 000 Mark aufgewendet werden mussten Da eine Sperrung aufgrund des starken Verkehrsaufkommens nicht moglich erschien kam es zu grosseren Storungen die am 13 November 1872 zum Baustopp durch die Polizeibehorde fuhrte Am 1 Marz 1873 gab der Polizeiprasident die Bauarbeiten wieder frei Bis April konnten schliesslich rund 4000 m Gleis und 20 000 m Strassenpflaster hergestellt werden Als nordlicher Endpunkt war die Pankeinsel in Gesundbrunnen vorgesehen wo die Gesellschaft einen Betriebshof vorgesehen hatte Tatsachlich konnte der Bahnkorper nur bis zur Kreuzung mit der Stettiner Bahn fertiggestellt werden da die Direktion der Berlin Stettiner Eisenbahn Gesellschaft die niveaugleiche Kreuzung mit ihrer Strecke untersagte Am 5 Juli 1873 fand die baupolizeiliche Abnahme der Strecke statt sodass am 8 Juli 1873 die GBPfE ihre erste Strecke in Betrieb nehmen konnte Am ersten Tag nutzten 4403 Personen die Pferdebahn was Einnahmen von 728 Mark einbrachte 3 7 Als zweite Strecke wurde der Abschnitt Rosenthaler Tor Oranienburger Tor uber die Elsasser Strasse A 2 umgesetzt Nach Erteilung der Genehmigung am 21 Juli 1873 stellte die GBPfE die Strecke in wenigen Monaten her und nahm sie am 13 September 1873 vorlaufig in Betrieb Sie wurde zunachst von den Wagen der Gesundbrunnenlinie befahren Im Juli desselben Jahres begann der Bau des ersten Abschnittes der Ringbahn von Brandenburger Tor bis Hallesches Tor uber die Koniggratzer Strasse A 3 die am 17 November 1873 in Betrieb ging Die Strecke wurde am 24 Dezember uber den Landwehrkanal und die Belle Alliance Strasse A 4 bis zur Baruther Strasse fortgefuhrt Die Kanalbrucke war als holzernes Provisorium ausgefuhrt bis die Gleise uber den steinernen Neubau der Belle Alliance Brucke A 5 gefuhrt wurden 7 8 nbsp Borsigs Maschinenbauanstalt an der Chausseestrasse Ecke Elsasser Strasse rechts die Gleise der Ringbahn nach dem Rosenthaler Tor links die Gleise der nach dem Wedding vorn das von Moabit kommende Gleis durch die Communication am Neuen Thor 1875Im Jahr 1874 konnten neben Erweiterungen an den vorhandenen Linien drei weitere Linien in Betrieb genommen werden Zunachst wurden im Februar die Tempelhoflinie von der Baruther Strasse zur Bergmannstrasse und die Gesundbrunnenlinie zur Uferstrasse verlangert Letzteres erforderte die Zuhilfenahme des preussischen Handelsministers der die Direktion der Berlin Stettiner Eisenbahn zur Genehmigung der Kreuzung aufforderte Im Mai ging die Linie Schonhauser Tor Pankow bis zur Kreuzung mit der Stettiner Bahn in Betrieb nach weiteren Verhandlungen mit der Eisenbahngesellschaft wurde die Linie am 21 Oktober bis zum Anger Pankow fortgefuhrt Die Linie Oranienburger Tor Moabit ging am 7 August in Betrieb Die Wagen nahmen zunachst den Weg durch die Communication am Neuen Thor A 6 Im Dezember folgten dann noch die Linie Oranienburger Tor Wedding entlang der Chausseestrasse und die Verlangerung der Tempelhoflinie von der Bergmannstrasse zur Gemarkungsgrenze Mit der Eroffnung der Linie nach Wedding ging eine eingleisige Verbindung durch die Invalidenstrasse in Betrieb die die Wagen in Fahrtrichtung Moabit fortan benutzten Die Ringbahn wurde im gleichen Jahr an mehreren Stellen erweitert Auf dem sudlichen Teilstuck gingen die Strecken Potsdamer Tor Brandenburger Tor 11 Mai und Hallesches Tor Gitschiner Strasse Prinzenstrasse 28 Oktober auf dem nordlichen Teilstuck die Strecke Schonhauser Tor Prenzlauer Tor 27 Oktober in Betrieb 7 8 Im Jahr 1875 wurde das Gleisnetz von 38 8 km um 32 3 km fast verdoppelt Die Aussenlinien entlang der Chausseestrasse und Belle Alliance Strasse wurden bis zur Gemarkungsgrenze nach Reinickendorf beziehungsweise bis in den Dorfkern von Tempelhof erweitert Weiterhin wurde die westliche Aussenlinie in zwei Schritten von der Beusselstrasse bis zum Luisenplatz in Charlottenburg verlangert Hierfur musste die Spreebrucke einem Neubau weichen Als weitere Aussenlinie kam die Verbindung vom Halleschen Tor uber die Blucherstrasse und Hasenheide A 7 nach Rixdorf hinzu Die sudliche Ringbahn wurde durch die Prinzen und Neanderstrasse A 8 zur Kopenicker Strasse weitergefuhrt im Norden ging der Abschnitt vom Prenzlauer Tor entlang der Friedenstrasse zum Landsberger Tor in Betrieb Zusatzlich gingen drei erste Streckenabschnitte in Richtung Innenstadt in Betrieb Fur die nordlichen Aussenlinien ging es vom Oranienburger Tor durch die Friedrichstrasse zur Weidendammer Brucke beziehungsweise durch die Oranienburger Strasse zum Monbijouplatz Im Suden folgte die Strecke vom Halleschen Tor uber Belle Alliance Platz A 9 und Lindenstrasse zum Donhoffplatz Die Strecke fuhrte ab der Jerusalemkirche als eingleisige Blockumfahrung uber Lindenstrasse Kommandantenstrasse Krausenstrasse und Jerusalemer Strasse 7 8 Im Dezember desselben Jahres kam es zum Vertragsabschluss zwischen dem Magistrat und dem preussischen Finanzministerium betreffend den Ubergang des Eigentums an den Strassen vom Staat auf die Stadt Mit Ausnahme der Landes Chausseen und einzelner reprasentativer Platze wie dem Konigsplatz oder dem Opernplatz A 10 war damit zukunftig die Stadt fur den Ausbau und Unterhalt der Strassen verantwortlich Das Polizeiprasidium blieb gegenuber der Stadt weiterhin die Landesbehorde auch in Bezug auf die Strassenbaupolizei 9 Das Jahr 1876 brachte weitere 16 km Zuwachs in der Gleislange In der Luisenstadt wurde unter Verpachtung der Verbindungsbahn eine weitere Strecke uber die Gitschiner Skalitzer und Eisenbahnstrasse zur Kopenicker Strasse hergestellt Der Oberbau mit holzernen Querschwellen blieb bis zum Ausbau der Gitschiner und Skalitzer Strasse 1885 erhalten Der mit der zustandigen Koniglichen Direktion der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn abgeschlossene Vertrag sah vor dass von 0 7 Uhr die Bedienfahrten zu den Gasanstalten in der Gitschiner Strasse stattfinden durften In der ubrigen Tageszeit durfte die Pferdebahn verkehren 10 Zudem wurde die Ringbahn von der Neanderstrasse durch die Kopenicker Strasse bis zum Schlesischen Tor verlangert Die Fertigstellung der Ringbahn verzogerte sich durch die Bauarbeiten an der Kanalisation mit deren Errichtung 1873 begonnen wurde 11 Als weitere Innenstadtstrecke kam eine Verbindung vom Belle Alliance Platz zur Behrenstrasse Ecke Friedrichstrasse hinzu Die Strecke folgte zuerst der Friedrichstrasse und wich ab der Kochstrasse Berlin auf die parallel verlaufende Charlottenstrasse aus Weitere Erweiterungen gab es im Bereich der Friedrich Wilhelm Stadt und im Alsenviertel Zunachst wurde am 1 August vom Brandenburger Tor kommend eine Strecke uber den Konigsplatz A 11 und die Moltkebrucke zur Kreuzung Alt Moabit Ecke Invalidenstrasse mit Anschluss an die Charlottenburger Linie in Betrieb genommen Die Strecke stellte die erste Verbindung der beiden Teilnetze nordlich und sudlich der Spree dar Einen Monat darauf verlangerte die GBPfE die nordliche Ringbahn uber die Karlstrasse A 12 zum Spreeufer und am 29 Oktober uber einen Interimsbau der Kronprinzenbrucke zum Konigsplatz Im Folgejahr kam als einziger Neubau der Abschnitt von der Neander Ecke Kopenicker Strasse uber die Neue Jakobstrasse bis zur Ecke Neue Rossstrasse hinzu Der Gleisbau konzentrierte sich auf den zweigleisigen Ausbau bestehender Strecken 7 8 Durch die Erweiterungen des Jahres 1878 stieg die Gleisnetzlange auf uber 100 km Lange an Mit Inbetriebnahme der Abschnitte Neue Rossstrasse Spittelmarkt und Schlesisches Tor Treptow konnte eine weitere Linie fertiggestellt werden Eine weitere Innenstadtlinie fuhrte vom Hafenplatz uber Askanischen Platz zur Kochstrasse folgte dort der Linie durch die Charlottenstrasse und endete in der Kronenstrasse Ecke Jerusalemer Strasse Ein weiterer Abschnitt fuhrte von der Potsdamer Strasse uber Lutzowplatz zum Zoologischen Garten Weiterhin liess die Gesellschaft auf Rechnung der Grossen Internationalen Pferde Eisenbahn Gesellschaft Grosse Internationale eine Strecke von der Potsdamer Brucke entlang der Potsdamer Strasse bis zur Gemarkungsgrenze nach Schoneberg bauen 7 Die Gleise der Schoneberger Linie wurden im Fruhjahr 1879 stadtauswarts bis zum Kirchplatz in Schoneberg erweitert in der Gegenrichtung uber die Potsdamer Brucke bis zum Potsdamer Platz Der Bau dieser wichtigen Strecke erwies sich durch die Strassenverbreiterungen und Grunderwerbskosten als sehr kostspielig Unter anderem musste die Ring sche Apotheke am Potsdamer Platz abgerissen werden Die Ringbahn wurde von der Kopenicker Strasse uber die Zwillings und Schillingbrucke Andreasstrasse Grosse Frankfurter Strasse A 13 und Strausberger Strasse zum Landsberger Tor verlangert und zu einer durchgehenden Verbindung von 13 5 km Lange geschlossen Mit der Verbindung zwischen Hafenplatz und Potsdamer Strasse konnte weiterhin eine durchgehende Linie vom Zoologischen Garten bis zur Kronenstrasse eingerichtet werden Der Gorlitzer Bahnhof erhielt seinen Anschluss von der Kochstrasse Ecke Charlottenstrasse uber Oranienstrasse und Wiener Strasse Fur die Gewerbeausstellung in Moabit liess die GBPfE mehrere Strecken darunter in der Invalidenstrasse zweigleisig ausbauen Die eingleisige Strecke durch die Communication nach dem Neuen Thor ging ausser Betrieb Zum Ende des Jahres wies das Netz eine Gleislange von 124 2 km auf es waren 293 Wagen und 1528 Pferde im vorhanden 7 Erschliessung des Stadtzentrums Bearbeiten nbsp Spittelmarkt mit Blick in die Wallstrasse li im Vordergrund die Abfahrtsstellen der Pferdebahn 1888 nbsp Pferdebahnwagen in Dalldorf um 1902 Auf dem Bild ist bereits die Oberleitung fur die elektrische Strassenbahn zu erkennen nbsp Pferdebahnwagen auf der Moltkebrucke mit Marine Panorama li und Lehrter Bahnhof re im Hintergrund um 1891Mit der Fertigstellung der Ringbahn war das Streckennetz wie im Zustimmungsvertrag ausgehandelt im Wesentlichen fertiggestellt 1879 begannen daher Verhandlungen mit der Stadt Berlin uber einen neuen Zustimmungsvertrag Dieser wurde am 26 Juni 1880 von der Generalversammlung genehmigt und am 18 August desselben Jahres von der Stadt vollzogen Die Stadt befreite die Gesellschaft von der Herstellung der Tangenten zwischen den Vororten Aufrechterhalten beziehungsweise neu genehmigt wurden weitere Strecken in der Innenstadt unter anderem zum Hackeschen Markt und zum Roten Rathaus sowie die Kreuzung der Strasse Unter den Linden Als einzige Aussenlinie genehmigte die Stadt die Verbindung von der Mullerstrasse nach Dalldorf Die mit Abstand wichtigste Verbindung war die vom Potsdamer Platz durch die Leipziger Strasse zum Spittelmarkt Fur diese Strecke musste die Grosse Berliner zuvor eine Verzichtserklarung auf alle erteilten Rechte einer Genehmigung von der Grossen Internationalen einholen 12 Zudem musste das Unternehmen zur Herstellung einer Gleisverbindung von der Leipziger Strasse zur Seidelstrasse die Gertraudenkirche ankaufen und abreissen lassen Der Gleisbau selbst vollzog sich innerhalb weniger Wochen vom 24 September bis zum 30 Oktober sodass die Strecke am 7 November in Betrieb gehen konnte Weiterhin erreichte das Netz den Hausvogteiplatz 7 Auf der Linie Schonhauser Tor Pankow nahm das Unternehmen einen dreiwochigen Dampfbetrieb mit insgesamt sieben Lokomotiven auf Die Larm und Rauchbelastigung durch die Lokomotiven fuhrte zur baldigen Einstellung 13 14 Linienubersicht 15 Oktober 1881 13 15 Linie Verlauf nbsp Weiss Ringbahn nbsp Rot Donhoffplatz Kreuzberg nbsp Gelb Behrenstrasse Friedrichstrasse Gorlitzer Bahnhof nbsp Weiss mit grunem Strich Behrenstrasse Friedrichstrasse Kreuzberg nbsp Gelb Hallesches Thor Copenicker Strasse Eisenbahnstrasse nbsp Weiss Kronenstrasse Jerusalemer Strasse Hafenplatz nbsp Weiss mit grunem Strich Monbijouplatz Bulowstrasse nbsp Rot Moritzplatz Zoologischer Garten nbsp Weiss mit rotem Strich Spittelmarkt Zoologischer Garten nbsp Gelb Spittelmarkt Moabit Stromstrasse nbsp Weiss Monbijouplatz Charlottenburg Luisenplatz nbsp Weiss mit rotem Strich Monbijouplatz Moabit Stromstrasse nbsp Weiss Spittelmarkt Schoneberg nbsp Weiss mit rotem Strich Spittelmarkt Treptow nbsp Weiss Donhoffplatz Tempelhof nbsp Grun Donhoffplatz Rixdorf nbsp Weiss Schonhauser Thor Pankow nbsp Weiss Rosenthaler Thor Gesundbrunnen nbsp Grun Weidendammer Brucke Tegeler ChausseeTegeler Chaussee TegelAm 4 Juni 1881 ging die Aussenlinie von der Tegeler Chaussee nach Tegel in Betrieb Die Konzession lag in Handen einer eigens gegrundeten Kommanditgesellschaft unter Leitung von Lebrecht Buchmann seines Zeichens Direktor der Grossen Internationalen Pferde Eisenbahn 16 Die Bauausfuhrung ubernahm die Grosse Berliner die die Strecke ab Eroffnung betrieb und erwarb Zunachst befuhr die Strecke eine Pendellinie zwischen der Weichbildgrenze und Tegel Nach der Inbetriebnahme der Zweigstrecke nach Dalldorf im Folgejahr richtete die GBPfE durchgehende Zuge zur Weidendammer Brucke ein 17 Von der Leipziger Strasse abgehend kam 1882 eine weitere Innenstadtstrecke uber Mauerstrasse Kanonierstrasse A 14 Franzosische Strasse Werderscher Markt Schlossplatz und Breite Strasse zum Kollnischen Fischmarkt hinzu Weiterhin erhielten der Hackesche Markt und der benachbarte im gleichen Jahr eroffnete Bahnhof Borse A 15 ihre Anbindung von Norden beziehungsweise Nordwesten her Die Verbindungen wurden im Folgejahr zum Roten Rathaus und von dort zur Jannowitzbrucke mit Anschluss an die Ringbahn sowie zum Alexanderplatz verlangert In den beiden folgenden Jahren fiel der Umfang im Streckenbau deutlich reduzierter aus 1884 wurden die Verlangerungen vom Hausvogteiplatz zum Schlossplatz sowie die Verbindung Spittelmarkt Hermannplatz uber Dresdener Strasse und Kottbusser Damm vollendet 1885 erreichte die Pferdebahn den Schlesischen Bahnhof A 16 uber Holzmarktstrasse 7 Fur Rechnung der Gemeinde Rixdorf baute die Gesellschaft die Strecke Hermannplatz Hermannstrasse Knesebeckstrasse 18 19 Am 6 17 November 1884 kam es zum Abschluss eines neuen Zustimmungsvertrags mit der Stadt Berlin den die Generalversammlung am 20 Dezember 1884 genehmigte Vorausgegangen war die Erstellung eines Generalverkehrsplans durch die Stadt Berlin zur weiteren Koordinierung des Netzausbaus Die Stadt schrieb die darin vorgesehenen Strecken offentlich aus Von den etwa 20 Bewerbern konnten jedoch nur die drei in Berlin aktiven Pferdebahnunternehmen GBPfE BPfE und NBPf die von der Stadt geforderten Leistungen bieten Der mit der Grossen Berliner ausgehandelte Vertrag wurde daher als Nachtragsvertrag zum Zustimmungsvertrag von 1880 verfasst Er sah einen Streckenkatalog von zwolf Positionen mit einer Gleislange von 55 km vor Darunter waren ein Halbring von Gesundbrunnen durch den Grossen Tiergarten und uber den Generalszug zur Schillingbrucke und mehrere Verbindungen in der Innenstadt unter ihnen die Verbindung vom Molkenmarkt zum Spittelmarkt Die Zustimmungsdauer aller bestehenden und der bis 1888 neu zu bauenden Strecken wurde einheitlich bis Ende 1911 befristet 7 20 Der Vertrag verpflichtete die Grosse Berliner weiterhin die Nutzung ihrer Gleise durch andere Unternehmen gegen Entgelt zuzulassen 13 14 nbsp Einbau des Pferdebahngleises am Kollnischen Fischmarkt 1886 nbsp Eingleisige vorubergehende Streckenfuhrung durch den Muhlenweg an der ruckwartigen Seite des Muhlendammgebaudes um 1886Das Jahr 1886 zeichnete sich durch eine rege Bautatigkeit aus Der Umfang an Streckenneubauten betrug 36 6 km Es gingen die Strecken Gesundbrunnen Wedding Moabit Lutzowplatz Prinzenstrasse Spittelmarkt Molkenmarkt Schonhauser Allee Chausseestrasse und Neues Tor Georgenstrasse 20 Fur die wichtige Verbindung zwischen Spittel und Molkenmarkt eroffnet am 9 August 1886 musste zunachst eine getrennte Streckenfuhrung fur beide Fahrtrichtungen in Kauf genommen werden Hintergrund waren die noch ausstehenden Arbeiten zur Regulierung der Spree und die damit verbundenen Umbau und Abrissarbeiten im Bereich der Muhlendammschleuse Die Strecke fuhrte vom Spittelmarkt aus uber die Gertraudenbrucke zum Kollnischen Fischmarkt Die Wagen Richtung Molkenmarkt fuhren weiter uber den alten Muhlendamm Die Wagen der Gegenrichtung fuhren uber Poststrasse Muhlenweg Breite Strasse und Scharrenstrasse zum Petriplatz und von dort weiter uber die Gertraudenstrasse und brucke Von Molkenmarkt Richtung Alexanderplatz ging gleichzeitig eine weitere Entlastungsstrecke durch die Judenstrasse in Betrieb Neben den Linien der Grossen Berliner nutzten auch die Linien Gelb und Grun der Neuen Berliner Pferdebahn Gesellschaft NBPf die neue Verbindung 21 Bereits seit 1883 gab es entsprechende Mitnutzungsvereinbarungen zwischen Alexanderplatz und Rathaus 22 Die nachfolgenden Jahre gestalteten sich in der Bautatigkeit wieder ruhiger Im gleichen Jahr fanden neben dem weiteren zweigleisigen Ausbau vorhandener Strecken die Inbetriebnahmen der Strecken Lausitzer Platz Schlesisches Tor und Tempelhof Mariendorf statt 7 Letztere war auf Kosten der Gemeinde Mariendorf gebaut worden und ging am 1 Januar 1888 in das Eigentum der GBPfE uber nachdem diese ein Drittel der Baukosten an die Gemeinde gezahlt hatte Zum Jahresbeginn 1887 kaufte das Unternehmen bereits die gemeindeeigene Strecke in Rixdorf auf 18 19 Weniger Erfolg hatte das Unternehmen bei der Herstellung einer Nord Sud Durchmesserlinie durch die Friedrichstrasse Das Gesuch wurde am 6 Dezember von allerhochster Stelle abgelehnt gleichzeitig aber eine Querung der Allee Unter den Linden an anderer Stelle in Aussicht gestellt 23 Bis 1889 gingen die Linien Hasenheide Kopenicker Strasse uber die Adalbertstrasse Jannowitzbrucke Alexanderplatz Rosenthaler Strasse Nettelbeckplatz Reinickendorf und die Verlangerung der Rixdorfer Linie zum Bahnhof Rixdorf A 17 in Betrieb 20 Bis 1892 fanden weitere Inbetriebnahmen im Norden von Moabit und die Eroffnung der Strecke Stromstrasse Lutzowplatz durch den Grossen Tiergarten statt 20 Die Linie zur Knesebeckstrasse wurde auf Kosten der Gemeinde Britz bis zum Britzer Rathaus verlangert Die Strecke ging mit der Eroffnung am 1 August 1891 in das Eigentum der Grossen Berliner uber Ein Jahr spater wurde die 1 3 km lange Strecke von Pankow Kirche am Schloss Schonhausen vorbei nach Niederschonhausen eroffnet Die Strecke war auf Kosten der Gemeinde Niederschonhausen erbaut worden und mit der Inbetriebnahme am 1 Juni 1892 dem Unternehmen uberlassen worden 18 19 Im gleichen Jahr wurde die neue Muhlendammbrucke fertiggestellt womit die provisorische Streckenfuhrung uber den parallel verlaufenden Muhlenweg aufgegeben werden konnte 21 Zum Jahresbeginn 1894 ubernahm die Grosse Berliner die Verwaltung der NBPf nachdem deren Direktor Gerth am 31 Dezember 1892 gestorben war Ab 1893 ubernahm zunachst Direktor Koehler 1894 auch Direktor von Kuhlewein die Leitung des Unternehmens Die Grosse Berliner hatte bis 1893 insgesamt 99 76 Prozent der Stammaktien des Unternehmens erworben Beide Unternehmen wurden fortan in Personalunion gefuhrt und die Neue Berliner auf eine spatere Ubernahme durch die Grosse Berliner vorbereitet 24 Als zweite wichtige Durchmesserlinie konnte am 22 September 1894 die sogenannte Lindenkreuzung in Betrieb genommen werden Die Kreuzung lag in Hohe des Koniglichen Opernhauses auf der Sudseite und dem Kastanienwaldchen auf der Nordseite Sudlich war die Strecke an die Franzosische Strasse nordlich an die Weidendammer Brucke Inbetriebnahme am 22 Oktober 1894 beziehungsweise uber die Friedrichsbrucke an den Hackeschen Markt angebunden In der Dorotheenstrasse nutzte man die Gleise der Berlin Charlottenburger Strassenbahn mit Die Gesellschaft zahlte fur den Bau beider Strecken eine Pauschalsumme von einer Million Mark an die Stadt und war dafur von den entstehenden Kosten fur Bau und Erwerb von Land beziehungsweise Umbauten an den Brucken befreit 23 Als weitere Strecken gingen im gleichen Jahr die Verbindungen Rosenthaler Tor Zionskirchplatz Vinetaplatz und Marheinekeplatz Blucherplatz in Betrieb 1895 konzentrierte sich der Streckenausbau vor allem auf die Stadt Charlottenburg daneben erhielt die Strafanstalt Plotzensee einen Strassenbahnanschluss 7 Das Gleisnetz umfasste in diesem Jahr eine Gesamtlange von 284 km es wurden 139 Millionen Fahrgaste befordert 14 Elektrifizierung und Ausbau der Monopolstellung Bearbeiten nbsp Strassenszene in der Leipziger Strasse Ecke Mauerstrasse 1897 nbsp Begegnung eines Metropolwagen mit einem Berolina Triebwagen wahrend der Umstellungsphase am Hackeschen Markt um 1900 nbsp Tw 1300 Alt Brandenburg folgt einem Decksitzwagen auf dem Muhlendamm in Richtung Molkenmarkt 1902 Seit der Inbetriebnahme der ersten elektrischen Strassenbahn in Lichterfelde hatte sich der elektromotorische Antrieb von Schienenfahrzeugen stetig weiterentwickelt Siemens amp Halske trieb den Bau einer Hoch und Untergrundbahn wieder voran deren Einzugsgebiet durch elektrische Strassenbahnen vergrossert werden sollte Die erste Strecke dieser Art zwischen Gesundbrunnen und Pankow wurde am 19 Marz 1895 genehmigt Gegenuber der Pferdebahn war die elektrische Strassenbahn in der Anlage zwar teurer aufgrund der deutlich hoheren Leistungsfahigkeit aber betriebswirtschaftlich gunstiger 25 Die GBPfE hatte bis zu diesem Zeitpunkt einzelne Versuche mit elektrischen Fahrzeugen unternommen Ende 1885 kam es zu einem kurzzeitigen Betrieb mit Akkumulatortriebwagen nach System Reckenzaun auf der Linie Brandenburger Tor Moabit der insgesamt nicht befriedigte 26 1891 gab es Plane fur eine elektrische Linie Zoologischer Garten Jerusalemer Strasse mit Abzweigungen nach Schoneberg und zur Glogauer Strasse mit unterirdischer Stromzufuhrung nach Art der Budapester Strassenbahn 1894 wurde in Zusammenarbeit mit der AEG auf dem Hof Waldenserstrasse eine Akkuladestation errichtet Drei zu Akkutriebwagen umgebaute Pferdebahnwagen fuhren ab dem Fruhjahr 1895 im Regelbetrieb auf der Linie Moabit Schoneberg Der Betrieb befriedigte insgesamt nicht da die Akkumulatoren haufig ausgewechselt werden mussten und eine gegenuber der Betriebsdauer lange Ladezeit aufwiesen 27 Den Startschuss fur die dauerhafte Elektrifizierung des Streckennetzes bot dann die Berliner Gewerbeausstellung 1896 Neben der Staatsbahn die den Grossteil des Publikumsverkehrs bewaltigen sollte waren auch mehrere elektrische Linien vorgesehen Die Stadt Berlin schrieb im Februar 1895 einen Wettbewerb fur die Einrichtung einer mit mechanischer Kraft zu betreibende Kleinbahn aus die von der Wiener Strasse zum Ausstellungsgelande im Treptower Park fuhren sollte Den Zuschlag erhielt zunachst Siemens amp Halske 25 Die Grosse Berliner die zu den Mitbewerbern gehorte hatte in ihrem Beitrag die Verlangerung zum Donhoffplatz vorgeschlagen um die elektrische Linie einem grosseren Publikum zuganglich zu machen Die Stadt lehnte dieses Vorhaben ab Da Siemens ebenfalls die Verlangerung seiner Bahn in die Innenstadt vorantrieb und genehmigt bekam entschloss sich die Grosse Berliner erneut einen Teil ihrer Linien zu elektrifizieren Vorgesehen waren die Linien Donhoffplatz Treptow Donhoffplatz Glogauer Strasse und Zoologischer Garten Treptow Die elektrische Ausrustung kam von der Union Elektricitats Gesellschaft Union UEG Wahrend die Stadt bei der Ausgestaltung der elektrischen Anlagen freie Hand liess untersagte die Polizeibehorde aus asthetischen Grunden die Anlage von Oberleitungen in der Innenstadt Auf dem Dennewitzplatz sowie dem Abschnitt Blucherplatz Hallesche Tor Brucke Lindenstrasse Commandantenstrasse Donhoffplatz musste daher eine unterirdische Stromzufuhrung gewahlt werden 27 Das verwendete Unterleitungssystem der UEG unterschied sich geringfugig von dem von Siemens Es kam letztlich nur auf dem Dennewitzplatz und zwischen Donhoffplatz und Lindenstrasse zur Anwendung wahrend auf den ubrigen Abschnitten auch Oberleitungen verlegt wurden Die Stromentnahme erfolgte auf den Oberleitungsstrecken mittels Rollenstromabnehmer 28 Die Linie Zoologischer Garten Treptow ging zur Eroffnung der Gewerbeausstellung am 1 Mai 1896 in Betrieb Die Linien zum Donhoffplatz konnten wegen Problemen beim Bau der Unterleitungsstrecke nur bis zur Lindenstrasse gefuhrt werden Der restliche Abschnitt folgte am 29 Mai 1896 Es zeigte sich hierbei dass vor allem die Stromabnehmer sich als storanfallig erwiesen da die Isolierung durch das dauerhafte Heben und Senken mit der Zeit nachliess und es so zu Kurzschlussen kam Der Unterleitungsabschnitt am Dennewitzplatz wurde vorubergehend wieder auf Oberleitungsbetrieb umgerustet um einen storungsfreien Betrieb zu gewahrleisten Nach Austausch der Stromabnehmer wurde der gemischte Betrieb wieder eingefuhrt und die Masten entfernt 29 Die Grosse Berliner bemuhte sich nun um eine Elektrifizierung ihres gesamten Netzes Sie beabsichtigte eine Erhohung des Aktienkapitals um die veranschlagten Kosten in Hohe von 23 Millionen Mark stemmen zu konnen Da sie jedoch befurchtete die Kosten bis zum Ende der Betriebsdauer 1911 nicht amortisieren zu konnen erstrebte sie den Abschluss eines neuen Zustimmungsvertrages mit dem Magistrat Der Magistrat wiederum sah mit dem Abschluss eines neuen Vertrags die Moglichkeit gegeben das Unternehmen zu einer Reihe von Zugestandnissen zu bewegen Dieser Umwandlungsvertrag wurde seitens des Magistrats nach vorheriger Zustimmung durch die Stadtverordnetenversammlung am 2 Juli 1897 abgeschlossen Die Grosse Berliner Pferde Eisenbahn legte den Entwurf am 19 Januar 1898 der Generalversammlung vor die diesen auch annahm Das Unternehmen gab der Bedeutung dieses Vertragswerks zusatzlichen Ausdruck dadurch dass es ab dem 25 Januar 1898 als Grosse Berliner Strassenbahn Aktien Gesellschaft firmierte Der 41 Paragraphen umfassende Vertrag sah mehrere weitreichende Veranderungen vor 30 Verlangerung der Zustimmungsfrist zur Uberlassung der Strassen bis zum 31 Dezember 1919 2 Entnahme des Betriebsstroms gemass den Bestimmungen des Magistrats 7 Abschluss der Elektrifizierung innerhalb von funf Jahren 9 Abgabe von 8 der Bruttoeinnahmen der Personenbeforderungen von den Linien die uber stadtische Berliner Strassen laufen 11a Abgabe der Halfte des Unternehmensgewinns nach Abzug von 12 auf die alten Aktien und 6 auf die neuen Aktien Nach Unifizierung der alten und neuen Aktien wurde der Passus geandert auf die Halfte des Gewinns nach Abzug von 7 auf samtliche Aktien 11d Ubernahme der Kosten durch die Gesellschaft fur Strassen und Bruckenverbreiterungen beim Bau neuer Strecken 14a und fur erforderliche Verlegung von Ver und Entsorgungsleitungen 14b Pflicht zur entschadigungslosen Beseitigung von Bahnanlagen und Wiederherstellung von Strassen etc bei Aufgabe der selbigen 15 Pflasterung der von Strassenbahnen durchlaufenen Strassen 17 und Ubergang des Pflastermaterials in das Eigentum der Stadt 21 Gestattung der Mitbenutzung der Gleise durch fremde Bahnen auf hochstens 400 m Lange auf je einer Linie des jeweiligen Fahrplans 30 Der Fahrplan unterlag der Zustimmung des Magistrats 33 Festsetzung eines Zehnpfennigtarifs fur jede ununterbrochene Fahrt innerhalb des Weichbildes der Stadt beziehungsweise bis zu den Endpunkten der Linien nach den umliegenden Gemeinden mit Ausnahme von Boxhagen Rummelsburg Friedrichsfelde und Lichtenberg ostlich der Hubertusstrasse 33 Nach Ablauf der Zustimmungsdauer gehen der Bahnkorper soweit er sich auf in stadtischer Zustandigkeit befindlichen Strassen befindet mit allem Zubehor Masten Fahrleitungsdraht etc Warteraume und alle von der Gesellschaft erworbenen und ausgenutzten Patente in stadtisches Eigentum uber Die Stadt war berechtigt die Abtretung der Rechte am Bahnkorper gegen Ubernahme der damit verbundenen Verpflichtungen zu verlangen 36a Alternativ konnte der Magistrat auch die Wiederherstellung der Strassen in ihrem ursprunglichen Zustand auf Kosten der Gesellschaft verlangen 36b Streitigkeiten unterlagen der Entscheidung eines Schiedsgerichts das fur jeden besonderen Fall zu bilden war 39 Grundung einer Ruhegehaltskasse fur die Beamten der Gesellschaft 39a Eine Verpflichtung zum Bau neuer Strecken wie sie in alteren Zustimmungsvertragen vorkam war in diesem Fall nicht vorgesehen Die Bauverpflichtung war in einem fruheren Entwurf noch vorgesehen wurde aber auf Antrag der Sozialdemokraten herausgenommen Die Strecken sollten stattdessen separat ausgeschrieben werden 31 Gemass den Bestimmungen des Kleinbahngesetzes musste die Gesellschaft daraufhin auch neue Zustimmungsvertrage mit den ubrigen wegeunterhaltspflichtigen Gemeinden und Korperschaften abschliessen Die Zustimmungsvertrage waren wiederum Voraussetzung fur den Erhalt einer neuen Konzession die am 4 Mai 1900 vom Polizeiprasidenten erteilt wurde 30 Um die hohen Kosten der Elektrifizierung stemmen zu konnen gab die GBS von 1898 bis 1904 mehrere Aktienpakete aus und verfunffachte damit ihr Aktienkapital auf 100 Millionen Mark Das Kapital diente nicht allein der Umwandlung sondern auch dem Erwerb von Aktien benachbarter Betriebe 1898 kaufte die Grosse Berliner samtliche Aktien 6 000 000 Mark der Westlichen Berliner Vorortbahn WBV und die Halfte der Aktien 1 500 000 Mark der Sudlichen Berliner Vorortbahn SBV auf 1900 folgte die formelle Ubernahme der Neuen Berliner Pferdebahn und der Erwerb der Aktienmehrheit der Berlin Charlottenburger Strassenbahn BCS vormals Berliner Pferde Eisenbahn Die daraus resultierende Dominanz in den Aufsichtsraten nutzte die GBS aus um die drei Nebenbahnen fortan in Personalunion zu fuhren und eine Betriebsgemeinschaft zu bilden Linien der jeweils einen Gesellschaft wurden nun in das Verkehrsgebiet der jeweils anderen verlangert und so das Einzugsgebiet vergrossert 32 nbsp Abschied der letzten innerstadtischen Pferdebahnlinie zwischen Weddingplatz und Potsdamer Ecke Grossgorschenstrasse 23 August 1902Als erste Linie nach den Ausstellungslinien wurde die Verbindung Alexanderplatz Schoneberg Kirche am 1 Marz 1898 auf elektrischen Betrieb umgestellt Von den 7 1 km Gesamtlange wurden 3 4 km im Akkumulatorbetrieb gefahren darunter auch die Leipziger Strasse Es folgten bis Ende 1898 weitere sechs Linien darunter die Ringbahn Bis Ende 1899 fuhren bereits 19 Linien elektrisch Im Winter 1899 1900 zeigten sich dann die Nachteile des Akkubetriebs auf Durch heftigen Schneefall verbrauchten die Fahrzeuge mehr Energie als gewohnlich sodass die Ladestrecken nicht mehr ausreichten Infolgedessen kam es auf den im Akkubetrieb befahrenen Strecken zu liegengebliebenen Fahrzeugen und teils erheblichen Betriebsstorungen Die GBS beantragte daher noch 1899 beim preussischen Ministerium der offentlichen Arbeiten die Erlaubnis zur Einstellung des Akkubetriebs das dem Antrag am 26 September 1900 stattgab Das Unternehmen erhoffte sich dadurch die komplette Umstellung der Strecken auf Oberleitung Fur eine Reihe von Strecken vor reprasentativen Platzen schrieben die Behorden jedoch wieder eine Unterleitung vor Der erste Unterleitungsabschnitt ging dann am 7 Oktober 1901 auf der Lindenkreuzung in Betrieb der letzte am 4 November 1902 auf dem Schlossplatz Der Akkumulatorbetrieb war somit noch vor Einstellung der letzten Pferdebahnlinie wieder Geschichte Im gleichen Zeitraum ging die weitere Umstellung der vormaligen Pferdebahnlinien weiter voran Bis Ende 1900 waren 43 Linien umgestellt Ende 1901 waren von insgesamt 58 Linien noch funf im Pferdebetrieb Als letzte innerstadtische Strecke stellte die GBS am 23 August 1902 die Linie Weddingplatz Grossgorschenstrasse um Die letzte Pferdebahnlinie uberhaupt war die Aussenlinie von der Tegeler Chaussee nach Dalldorf ihre Umstellung am 15 Dezember 1902 markierte das Ende des Pferdebahnzeitalters bei der Grossen Berliner Parallel zur Umstellung fuhrte die GBS zum 1 Januar 1901 den Zehnpfennigtarif ein 32 33 34 Auf den Linien die im Anschlussbetrieb in das Verkehrsgebiet der Nebenbahnen fuhren erhob die GBS abweichend hiervon einen hoheren Tarifsatz 35 Linienubersicht 6 Mai 1902 36 Linie Verlauf1 nbsp Weiss Ringbahn2 nbsp Weiss mit blauem Strich Kronprinzenbrucke Hallesches Tor8 nbsp Weiss Charlottenburg Luisenplatz Pankstrasse Badstrasse10 nbsp Weiss mit blauem Strich Moabit Turmstrasse Gotzkowskystrasse Kastanienallee Schonhauser Allee11 nbsp Weiss mit gelbem Strich Moabit Turmstrasse Gotzkowskystrasse Gorlitzer Bahnhof12 nbsp Weiss Gelb Plotzensee Gorlitzer Bahnhof13 nbsp Weiss mit gelbem Strich Moabit Wilhelmshavener Strasse Turmstrasse Gorlitzer Bahnhof14 nbsp Weiss mit rotem Strich Moabit Wilhelmshavener Strasse Turmstrasse Marheinekeplatz15 nbsp Grun mit weissem Strich Moabit Bremer Strasse Birkenstrasse Rixdorf Canner Strasse16 nbsp Weiss Bahnhof Putlitzstrasse Kustriner Platz17 nbsp Weiss Schoneberg Militarbahnhof Lehrter Bahnhof18 nbsp Grun Grossgorschenstrasse Potsdamer Strasse Lehrter Bahnhof25 nbsp Rot Grun Tegel Berliner Strasse Hauptstrasse Charlottenstrasse Unter den Linden26 nbsp Rot mit grunem Strich Tegel Berliner Strasse Hauptstrasse Oranienburger Tor28 nbsp Grun mit weissem Strich Reinickendorf Berliner Strasse Scharnweberstrasse Rixdorf Knesebeckstrasse29 nbsp Weiss mit blauem Strich Seestrasse Mullerstrasse Britz Chausseestrasse Triftstrasse30 nbsp Gelb mit weissem Strich Gerichtstrasse Mullerstrasse Winterfeldtplatz31 nbsp Gelb mit rotem Strich Gerichtstrasse Mullerstrasse Schlesischer Bahnhof32 nbsp Weiss mit rotem Strich Reinickendorf Rathaus Charlottenstrasse Unter den Linden33 nbsp Blau mit rotem Strich Stettiner Bahnhof Savignyplatz34 nbsp Rot mit weissem Strich Pankstrasse Badstrasse Kreuzberg Viktoriapark35 nbsp Blau Weiss Reinickendorf Rathaus Kreuzberg Viktoriapark36 nbsp Weiss Rot Bahnhof Schonholz Kreuzberg Viktoriapark37 nbsp Weiss Grun Demminer Strasse Brunnenstrasse Kreuzberg Bergmannstrasse38 nbsp Rot Gesundbrunnen Exerzierstrasse Badstrasse Kreuzberg Viktoriapark39 nbsp Weiss mit gelbem Strich Gesundbrunnen Exerzierstrasse Badstrasse Marheinekeplatz40 nbsp Grun mit weissem Strich Swinemunder Strasse Ramlerstrasse Schoneberg Eisenacher Strasse Hauptstrasse41 nbsp Weiss Demminer Strasse Brunnenstrasse General Pape Strasse42 nbsp Weiss mit grunem Strich Behrenstrasse Friedrichstrasse Kreuzberg Bergmannstrasse43 nbsp Gelb Nettelbeckplatz Spittelmarkt46 nbsp Grun mit gelbem Strich Nordend Strassenbahnhof Britz Rudower Strasse Jahnstrasse47 nbsp Grun Weiss Niederschonhausen Kirche Britz Rudower Strasse Jahnstrasse48 nbsp Weiss mit rotem Strich Bahnhof Schonhauser Allee Britz Rudower Strasse Jahnstrasse49 nbsp Weiss Pankow Breite Strasse Kirche Rathaus Hoher Steinweg50 nbsp Rot Bahnhof Schonhauser Allee Fichtestrasse Hasenheide51 nbsp Weiss mit Grun Kastanienallee Schonhauser Allee Viktoria Luise Platz53 nbsp Rot Grun Danziger Strasse Weissenburger Strasse Hermannplatz54 nbsp Weiss Rot Schonhauser Tor Savignyplatz60 nbsp Rot mit weissem Strich Prenzlauer Allee Danziger Strasse Schoneberg Martin Luther Strasse Luitpoldstrasse61 nbsp Rot mit gelbem Strich Weissensee Antonplatz Rathaus Hoher Steinweg62 nbsp Weiss Weissensee Rennbahnstrasse Spittelmarkt63 nbsp Gelb mit rotem Strich Danziger Strasse Greifswalder Strasse Hansaplatz64 nbsp Grun Weiss Bahnhof Landsberger Allee Bahnhof Zoologischer Garten65 nbsp Gelb mit weissem Strich Centralviehhof Forckenbeckplatz Moritzplatz66 nbsp Rot Weiss Lichtenberg Dorfstrasse Bahnhof Halensee67 nbsp Weiss Gelb Centralviehhof Forckenbeckplatz Wilmersdorf Wilhelmsaue68 nbsp Weiss Blau mit gelbem Strich Lichtenberg Dorfstrasse Schoneberg Grunewaldstrasse Goltzstrasse69 nbsp Weiss Blau mit rotem Strich Lichtenberg Frankfurter Chaussee Hubertusstrasse Schoneberg Grunewaldstrasse Goltzstrasse70 nbsp Grun Rot mit weissem Strich Friedrichsfelde Kirche Spittelmarkt71 nbsp Weiss Herzberge Schoneberg Grunewaldstrasse Goltzstrasse72 nbsp Weiss mit gelbem Strich Alexanderplatz Bahnhof Ebersstrasse73 nbsp Weiss mit grunem Strich Weissensee Schloss Rathaus Hoher Steinweg78 nbsp Grun Wilmersdorf Ludwigkirchplatz Konigsberger Strasse Frankfurter Allee80 nbsp Blau Schlesischer Bahnhof Charlottenburg Amtsgericht83 nbsp Rot mir grunem Strich Behrenstrasse Friedrichstrasse Treptow Platz am Spreetunnel84 nbsp Weiss Grun Behrenstrasse Friedrichstrasse Schlesische Brucke85 nbsp Weiss mit grunem Strich Donhoffplatz Treptow Platz am Spreetunnel86 nbsp Weiss Donhoffplatz Schlesische Brucke87 nbsp Grun Rot mit weissem Strich Schoneberg Eisenacher Strasse Hauptstrasse Bahnhof Treptow88 nbsp Grun Rot Schoneberg Eisenacher Strasse Hauptstrasse Schlesische Brucke89 nbsp Gelb mit rotem Strich Treptow Platz am Spreetunnel Zoologischer Garten Kurfurstenstrasse Nurnberger Strasse90 nbsp Gelb mit grunem Strich Schlesisches Tor Zoologischer Garten Kurfurstenstrasse Nurnberger Strasse92 nbsp Rot Gelb Gorlitzer Bahnhof Viktoria Luise Platz93 nbsp Rot Gorlitzer Bahnhof Charlottenburg Amtsgericht94 nbsp Weiss Grun Donhoffplatz Rixdorf Knesebeckstrasse95 nbsp Grun Donhoffplatz Fichtestrasse Hasenheide96 nbsp Weiss mit gelbem Strich Behrenstrasse Friedrichstrasse Mariendorf KircheMit der Umstellung weitete das Unternehmen sein Linienangebot deutlich aus Die bisher angewandte Kennzeichnung der Linien mittels farbiger Signallaternen genugte jedoch bald nicht mehr den Anforderungen Zum Fahrplanwechsel am 6 Mai 1902 fuhrte die Grosse Berliner daher Liniennummern ein Die Nebenbahnen erhielten gleichzeitig eine Linienkennzeichnung mittels Buchstaben oder romischer Zahlen 37 Der Fahrzeugbestand hatte sich auf rund 2000 Fahrzeuge annahernd verdoppelt 38 Acht neue Betriebshofe mit einer Aufstellkapazitat von bis zu 325 Wagen ersetzten einen Grossteil der alten Hofe mit ihren Etagenstallen 39 Gleichzeitig erhohte sich der Personalbestand von 4061 Mann im Jahr 1895 auf 7841 Mann im Jahr 1903 40 Die Fahrgastzahlen einschliesslich Nebenbahnen stiegen im gleichen Zeitraum von 164 3 Millionen auf 397 6 Millionen Fahrten Die GBS und ihre Tochter vereinigten damit uber zwei Drittel aller Fahrgastfahrten im Gross Berliner Nahverkehr einschliesslich Stadt und Ringbahn 41 Zerwurfnis mit der Stadt Berlin Bearbeiten nbsp Zuge der Grossen Berliner Strassenbahn auf dem Alexanderplatz 1906 nbsp Gleisanlagen auf dem Alexanderplatz um 1908Gleichzeitig mit der Elektrifizierung verschlechterte sich das Verhaltnis zwischen der Grossen Berliner Strassenbahn und der Stadt zunehmend Bereits 1889 kritisierte der Stadtverordnete Gerstenberg dass das Unternehmen den in den Zustimmungsvertragen auferlegten Bauverpflichtungen nicht nachkomme Wahrend der sozialdemokratische Stadtverordnete Singer auf eine Einhaltung des Vertrags pochte zeigten sich die Freisinnigen und der Magistrat kompromissbereiter 42 Die Grosse Berliner verfolgte zunehmend eine Profitmaximierung und sah vom Bau unrentabler Strecken ab Ausnahmen bildeten die von den Gemeinden Rixdorf Mariendorf Britz und Niederschonhausen in Eigenregie gebauten und teils unentgeltlich uberlassenen Strecken Ihre Monopolstellung baute das Unternehmen durch die Ubernahme der Neuen Berliner Pferdebahn und die Angliederung der Berlin Charlottenburger Strassenbahn der Westlichen und Sudlichen Berliner Vorortbahn weiter aus Die Stadt Berlin war daher bestrebt weiteren Monopolbestrebungen einen Riegel vorzusetzen Ende 1897 schrieb daher die im Vorjahr gebildete Verkehrsdeputation ein neu anzulegendes Strassenbahnnetz offentlich aus Zu den Bewerbern gehorten neben der Grossen Berliner auch die Continentale Gesellschaft fur elektrische Unternehmungen Continentale aus Nurnberg Obwohl das Angebot der Grossen Berliner weit uber die Anforderungen hinausging wurde eine Kommission damit beauftragt Verhandlungen mit der Continentalen aufzunehmen Diese erklarte sich bei den Gesprachen nicht dazu bereit die dauerhafte Unabhangigkeit von der Grossen Berliner zu garantieren Stattdessen erfuhr die Stadt dass das Unternehmen mit den hinter der Grossen Berliner stehenden Finanz und Elektrizitatsgesellschaften Fusionsverhandlungen fuhrte Die Kommission kam daher zum Schluss dass die einzige Moglichkeit einer dauerhaften Konkurrenz zur Grossen Berliner im Bau und Betrieb eigener Strecken bestunde 31 43 Indes gab die GBS an dass die Kosten fur die Elektrifizierung hoher ausfallen wurden als zunachst geplant Sie befurchtete dass die Ausgaben bis zum Vertragsende 1919 nicht vollstandig amortisiert werden konnten Ein Gesuch bei der Stadt um Verlangerung des Zustimmungsvertrags uber 1919 hinaus fiel jedoch negativ aus da die Stadt inzwischen zu verstehen gab dass sie kunftig Strecken auf eigene Rechnung bauen wollte und auch an eine Ubernahme der GBS nach 1919 interessiert war Das Unternehmen wandte sich anschliessend ohne die Stadt vorher formell davon in Kenntnis zu setzen direkt an das Ministerium der offentlichen Arbeiten um eine neue staatliche Genehmigung bis zum 31 Dezember 1949 zu beantragen Diese wurde ihr am 4 Mai 1900 durch den Polizeiprasidenten mit der Auflage erteilt die Verlangerung derjenigen kleinbahngesetzlichen Zustimmungserklarungen der zur Unterhaltung der mitbenutzten Strassen und Wege nach offentlichem Rechte Verpflichteten die zurzeit auf einen kurzeren Zeitraum lauten im Wege der freien Vereinbarung oder der kleinbahngesetzlichen Erganzung rechtzeitig herbeizufuhren Die Stadt erfuhr von diesem Vorgang erst aus der Presse Bei der Abschaffung des Akkumulatorbetriebes die am 26 September 1900 landespolizeilich verfugt wurde waren die stadtischen Behorden ebenfalls nicht in Kenntnis gesetzt worden Die Verkehrsdeputation schloss sich daher den Empfehlungen der Kommission an Am 18 Oktober 1900 fasste daraufhin die Stadtverordnetenversammlung mit 113 9 Stimmen den Beschluss dass in Zukunft grundsatzlich neue Strassenbahnlinien fur Rechnung der Stadtgemeinde gebaut und betrieben werden 30 31 Zusatzlich erwarb die Stadt Anfang 1901 die Aktienmehrheit der Berliner Elektrischen Strassenbahnen AG BESTAG die ab 1900 die von Siemens gebauten elektrischen Strassenlinien betrieb 25 nbsp Strassenbahnverkehr in der Leipziger Strasse Die Strasse gehorte mit der Potsdamer Strasse zu den am starksten belasteten Verbindungen und wurde stundlich von mehreren hundert Zugen befahren 1907 Der Streit um die unterschiedliche Dauer von Konzession und Zustimmungsvertrag belastete das Verhaltnis zwischen der Grossen Berliner Strassenbahn und der Stadt Berlin immens Da keine Seite der anderen entgegenkam stagnierte zudem der Netzausbau 44 Insbesondere auf der Potsdamer und Leipziger Strasse machte sich dies bemerkbar Die Strassenachse bildete ein Nadelohr zwischen der Berliner Innenstadt und dem Neuen Westen das nordlich von den Ministergarten und sudlich vom Potsdamer und Anhalter Guterbahnhof eingefasst wurde mit dem Potsdamer Platz im Mittelpunkt 45 Dessen Linienbelastung lag beim Abschluss der Elektrifizierungsarbeiten 1902 bei 18 Linien Bis 1908 stieg die Belastung auf 35 Linien an stundlich fuhren 328 Zuge uber den Platz ohne Verstarkerfahrten In der Potsdamer Strasse fuhren die Zuge wegen der dichten Zugfolge so langsam dass man zu Fuss oft schneller unterwegs war Weitere Konfliktpunkte bestanden unter anderem am Brandenburger Tor an der Lindenkreuzung in der Konigstrasse A 18 und am Alexanderplatz Das Unternehmen war infolgedessen nicht mehr imstande einen reibungslosen Betriebsablauf zu gewahrleisten 46 Erschwerend kam hinzu dass ab 9 Uhr der Beiwagenbetrieb an diesem und weiteren neuralgischen Punkten untersagt war um eine weitere Belastung mit Strassenbahnwagen zu vermeiden 23 Ab 1902 bestand mit der Hoch und Untergrundbahn ein weiteres konkurrierendes Verkehrsmittel 1903 verhandelte die Stadt Berlin mit der betriebsfuhrenden Hochbahngesellschaft uber eine Verlangerung der Untergrundbahn vom Potsdamer Platz bis zum Spittelmarkt Zwecks Klarung der Sachlage fragte die Stadt bei der GBS an ob diese im Falle einer Zustimmung Schadenersatzanspruche an die Stadt geltend machen wurde Nachdem die GBS dieses bejaht hatte strengte die Stadt eine Feststellungsklage an Diese ging uber drei Instanzen und endete 1905 zugunsten der Stadt Damit stand fest dass die GBS keinerlei Schadensersatzanspruche fur parallel verlaufende Verkehrslinien stellen konnte 47 Hinsichtlich der Frage ob dies auch fur Konkurrenzlinien innerhalb uber oder unter der von der GBS befahrenen Strassenzuge galt musste die Stadt hingegen eine Niederlage hinnehmen Fur die von ihr geplante Nordsudbahn A 19 musste die Stadt dem Unternehmen den entstandenen Schaden ersetzen Fur die Verlangerung der Untergrundbahn vom Spittelmarkt zum Nordring bestand hingegen wiederum kein Anspruch da der Einspruch zu spat erfolgt war und das Projekt als Verlangerung der Strecke zum Spittelmarkt angesehen wurde 30 nbsp Lageplan der von der GBS geplanten TunnelUm die Verkehrsverhaltnisse neu zu ordnen legte die Grosse Berliner Strassenbahn im Verbund mit der Berlin Charlottenburger Strassenbahn im Jahr 1905 Entwurfe fur zwei Tunnelstrecken in West Ost Richtung vor die nach siebenmaliger Abanderung folgende Gestalt annahmen Der Nordtunnel sollte westlich der Siegesallee beginnen und unterhalb der Charlottenburger Chaussee und dem Boulevard Unter den Linden bis zum Opernplatz fuhren Dort und am Brandenburger Tor waren unterirdische Kreiselanlagen vorgesehen um den Nord Sud Verkehr an diesen Stellen ebenfalls mit aufzunehmen Der Sudtunnel sollte mit zwei Asten am Magdeburger Platz und an der Kurfurstenstrasse beginnen unter der Potsdamer und Leipziger Strasse dann viergleisig verlaufen und sich an der Charlottenstrasse wieder in zwei Aste aufteilen Der Nordast sollte unter der Charlottenstrasse zum Gendarmenmarkt fuhren der Sudast verlief weiter unter der Leipziger Strasse bis zur Neuen Grunstrasse ostlich des Spittelmarkts Mit Rucksichtnahme auf die geringe Breite der Leipziger Strasse sollten die Haltestellen im viergleisigen Abschnitt ebenfalls zweigleisig ausgefuhrt werden Die Grosse Berliner wollte auf diese Weise den Bau der Untergrundbahn zum Spittelmarkt doch noch verhindern Die Kosten bezifferte die GBS auf 88 Millionen Mark Sie gab an die Planungen nur dann ausfuhren zu konnen wenn ihr als Ausgleich eine Tariferhohung zustunde Zudem beantragte sie die Konzession fur das gesamte Unternehmen auf 90 Jahre gleiches galt fur die Zustimmungsvertrage Fur letzteres beantragte sie das Erganzungsverfahren nach 7 des Kleinbahngesetzes 48 49 nbsp Langsprofil des geplanten Sudtunnels unter der Potsdamer und Leipziger StrasseDie Stadt Berlin die die Tunnelplane rundweg ablehnte stutzte sich in ihrer Kritik auf die Erkenntnisse mehrerer Gutachter darunter Kemmann und Blum 49 Bemangelt wurde die Verknupfung zahlreicher Linien in den Tunneln Allein im Sudtunnel sollten 23 Linien mit 112 Zugen je Stunde verkehren was ohne Signale nicht moglich war Weiterhin war die Leistungsfahigkeit des Sudtunnels durch die unzureichenden Haltestellenanlagen eingeschrankt Dem Nordtunnel wurde der verkehrliche Nutzen abgesprochen Zudem stelle der Verknupfungspunkt am Opernplatz eine betriebstechnische Unmoglichkeit dar Der Ost West Verkehr wurde in einer Richtung blockiert und mit dem viel starkeren Nord Sud Verkehr zusammentreffen Die Rampen wiesen zudem ein starkes Gefalle auf und lagen teilweise in engen Bogen was einen Gefahrenpunkt darstellte 50 Als Gegenentwurf zu den Tunnelplanen schlug der Berliner Stadtbaurat Krause mehrere punktuelle Massnahmen vor um den Ost West Verkehr auf mehrere Strassenzuge zu verteilen Vorgesehen waren mehrere kurze Strassendurchbruche etwa von der Vossstrasse zur Margarethenstrasse und Victoriastrasse um den Potsdamer Platz nordlich zu umgehen sowie von der Lindenstrasse zum Spittelmarkt Die Bahnanlagen am Potsdamer Bahnhof sollten durch einen Tunnel von der Prinz Albrecht Strasse zur Linkstrasse sowie weiter sudlich von der Schoneberger Strasse zur Kurfurstenstrasse unterquert werden Die in den Tunnelplanen vorgesehenen unterirdischen Kreuzungen am Brandenburger Tor und am Opernplatz befurwortete Krause ebenfalls sah hier aber zwei kurze Strassenbahntunnel als ausreichend an Weitere Entlastungen erhoffte er sich durch den weiteren Ausbau des U Bahn Netzes 51 Obwohl der Magistrat Krauses Projekten wohlwollend gegenuberstand lehnte er letztlich einen Teil des Vorhabens ab Insbesondere den Durchbruch Vossstrasse Margarethenstrasse bezeichnete er mit Rucksicht auf die dort wohnhafte wohlhabende Bevolkerung als nicht durchfuhrbar Der Magistrat befurchtete bei einer Verlagerung des Strassenbahnverkehrs durch das Berlin zugehorige Tiergartenviertel eine Abwanderung in die Vororte und damit Steuerausfalle Zudem wollte er den Ausgang des Wettbewerbs Gross Berlin abwarten in dem die Teilnehmer weitere stadtebauliche Massnahmen vorschlugen Indes hatte der Minister der offentlichen Arbeiten Breitenbach das Erganzungsverfahren mit Hinblick auf die Anstrengungen der Stadt zur Entscharfung der Verkehrsnot zwischenzeitlich ausgesetzt drohte aber mit einer Wiederaufnahme sollte diese zu keinem Ergebnis gelangen 52 nbsp Strassenbahnzuge uberqueren den Askanischen Platz am Anhalter Bahnhof 1910 Im Sommer 1906 nahmen beide Seiten nach langerer Pause Vergleichsverhandlungen auf Die Stadt Berlin liess 1910 zur Beurteilung der wirtschaftlichen Lage der Grossen Berliner ein Gutachten anfertigen Als Gutachter berief sie Paul Arons Gustav Behringer und Gustav Kemmann Darin sollten auch die Fragen nach einer Tariferhohung beziehungsweise Einfuhrung eines Staffeltarifs sowie die des Zeitpunktes einer Ubernahme durch die Stadt geklart werden 53 Die Stadt folgte weitgehend den Empfehlungen der Gutachter so dass die Vergleichsverhandlungen im August 1911 zum Abschluss kommen konnten Die Stadt erklarte sich im ausgehandelten Vergleichsvertrag bereit die Zustimmungsdauer um 20 Jahre bis zum 31 Dezember 1939 zu verlangern Das Unternehmen war fur den anschliessenden Zeitraum bis 1949 nach Wahl der Stadt verpflichtet auf ihre staatliche Konzession zu verzichten oder aber den Betrieb auf Rechnung der Stadt weiterzufuhren Das Unternehmen verzichtete weiterhin auf etwaige Konkurrenzlinien Einspruch zu erheben Es bekam im Gegenzug das Zugestandnis der Stadt innerhalb des Stadtrings Linie 1 keine weiteren Konkurrenzlinien ausser der bereits bestehenden und genehmigten und einer weiteren genannten Linie Strecken dulden zu mussen Weitere Punkte betrafen die Genehmigung zur Nutzung weiterer Strassenzuge und das Mitbenutzungsrecht von fremden Strecken in der Innenstadt Die Stadt erkannte den Anschlussbetrieb an und gestattete der GBS die Einrichtung weiterer Anschlusslinien mit ihren Nebenbahnen Anschlusslinien mit fremden Bahnen bedurften hingegen der stadtischen Zustimmung Der Einheitstarif galt bis zum 31 Dezember 1919 und durfte ab diesem Zeitpunkt durch einen Staffeltarif ersetzt werden Die Stadt hatte das Recht das Unternehmen als Ganzes zu erwerben Als mogliche Zeitpunkte galten jeweils der 1 Januar 1920 1930 1935 und 1940 sowie im Falle eines Weiterbetriebs auch 1945 und 1950 Sollte die Stadt nicht von ihrem Recht Gebrauch machen gingen bei Beendigung des Vertragsverhaltnis am 31 Dezember 1939 der gesamte Bahnkorper die Grundstucke Betriebsmittel und sonstige betriebliche Mobilien in das Eigentum der Stadt uber Die Stadt hatte fur diese einheitlich den Buchwert oder Taxwert jeweils zu bestimmten Konditionen zu verguten Bei Vertragsbeendigung zum 31 Dezember 1949 hatte die Stadt nur die Betriebsmittel und Grundstucke zu verguten Als Gegenleistung fur die zugestandenen Rechte verpflichtete sich die GBS zur Einmalzahlung von 23 Millionen Mark und zur Zuwahl von drei von der Stadt benannten Vertretern in den Aufsichtsrat Ferner erklarte sie sich bereit bestimmte stadtische Bauvorhaben zur Verbesserung der Infrastruktur mit funf Prozent der Anlagekosten zu verzinsen darunter einen Strassenbahntunnel Unter den Linden 44 Ungeachtet der Streitigkeiten baute die GBS ihr Streckennetz weiter aus Da es kaum mehr Neubaustrecken in Berlin gab und diese meist erst nach Einleitung des Erganzungsverfahrens bewilligt wurden wuchs das Netz insbesondere in den Vororten Die Gleislange stieg von 1903 bis 1911 um zwolf Prozent auf 545 km an Gleichzeitig nahm die Linienanzahl um 37 auf 92 zu 54 Bis 1910 erwarb die GBS zudem die zweite Halfte des Aktienkapitals der SBV und samtliche Aktien der Neuen Berliner Strassenbahnen Nordost die ab dem 1 Mai 1910 als Nordostliche Berliner Vorortbahn firmierte 44 Zur Zufuhrung weiterer Fahrgaste grundete die GBS zum 1 Juli 1907 die Grosse Berliner Motoromnibus Gesellschaft die den Betrieb auf zwei innerstadtischen Linien aufnahm Parallel dazu wurden die Fahrzeuge fur den Ausflugs und Gelegenheitsverkehr eingesetzt Bereits zum 1 Dezember 1909 stellte die Motoromnibus Gesellschaft den innerstadtischen Verkehr ein und konzentrierte ihr Geschaft auf den Ausflugsverkehr Die GBS ubernahm die Betriebsfuhrung und stellte das Personal 32 Zweckverband Erster Weltkrieg und der Weg zur Berliner Strassenbahn Bearbeiten nbsp Haltestelle Alexanderplatz in Hohe des Warenhauses Tietz 1912Einhergehend mit ihren Tunnelplanen bat die Grosse Berliner sowohl bei der Stadt Berlin als auch den anderen wegeunterhaltspflichtigen Gemeinden um eine Verlangerung der Zustimmungsvertrage um 90 Jahre Diese traten daraufhin am 28 Oktober 1905 in Berlin zusammen um das weitere Vorgehen abzusprechen Sie kamen zu dem Schluss dass weitere Entscheidungen bezuglich der Grossen Berliner von einem Verband getroffen werden sollten um die einzelnen Gemeinden durch unterschiedliche Vertragsbedingungen nicht gegeneinander auszuspielen Einige Gemeinden sahen den Stimmanteil der Stadt Berlin trotz fehlender Majoritat als zu hoch an Es wurde auch gefordert einen Erwerb von Strassenbahnen mit einfacher Mehrheit statt Zweidrittelmehrheit und damit ohne Zustimmung Berlins zu ermoglichen Weiterhin stand offen ob die Hoch und Untergrundbahnen ebenfalls in die Zustandigkeit des Verbandes fallen sollten Aufgrund dieser Differenzen kam die Bildung des Verbands nicht zustande 55 Auf Betreiben der Abgeordneten Octavio von Zedlitz Neukirch und Julius Vorster wurde dem Abgeordnetenhaus schliesslich ein Gesetzesentwurf zur Bildung eines Zweckverbands vorgelegt Das Zweckverbandsgesetz wurde dann am 27 Juni 1911 beschlossen und trat am 1 April 1912 in Kraft Es regelte neben den Verkehrsbelangen der Eisenbahnen mit Ausnahme der Staatsbahnen auch die Fluchtlinienplane und war fur die Sicherung von Freiflachen zustandig Der Verband trat anstelle der Gemeinden als Vertragspartner in die Zustimmungsvertrage ein Somit sollte eine Bevorzugung oder Benachteiligung von Gemeinden vermieden werden Gleichzeitig sollte der Entstehung konkurrierender Verkehrslinien entgegengewirkt werden Die einzelnen Gemeinden konnten nach Inkrafttreten des Zweckverbandsgesetzes nicht mehr unmittelbar uber ihre Verkehrsplanung entscheiden 56 57 Im Jahr 1911 vor Inkrafttreten des Zweckverbandsgesetzes umfasste das Streckennetz der GBS eine Gleislange von 545 1 km 92 Linien im Netz der GBS und weitere 21 Linien der Nebenbahnen beforderten 534 1 Millionen Fahrgaste was einem Anteil von 55 Prozent im Berliner Nahverkehr einschliesslich Stadt und Ringbahn entsprach Zum Vergleich Die ubrigen im Berliner Weichbild verkehrenden Strassenbahnbetriebe kamen zusammen auf rund 48 Millionen Fahrgaste 57 Als der Zweckverband 1912 seine Arbeit aufnahm standen rund 1700 Trieb und uber 1000 Beiwagen im Einsatz einschliesslich der Nebenbahnen belief sich die Gesamtzahl auf annahernd 3200 Wagen 58 Der Verband Gross Berlin konnte letztlich kaum wirksam werden Zu den grosseren Vorhaben die unter seiner Federfuhrung zustande kamen gehoren die Uberlandstrecken von Britz nach Buckow und Rudow die im Mai 1913 beschlossen und noch im selben Jahr umgesetzt wurden Die Strecken gehorten zum Netz der SBV wurden aber ausschliesslich von den Linien der GBS Linien 28 und 47 befahren Ein weiteres Vorhaben war die Verbindung vom Ringbahnhof Jungfernheide in die Siemensstadt Die Strecke gehorte gemeinschaftlich Siemens amp Halske und den Siemens Schuckertwerken wurde aber von der Linie 164 der GBS bedient 57 Weitere Streckenverlangerungen dieser Zeit kamen auf Grundlage alterer Vertrage vor 1912 zustande etwa vom Kustriner Platz A 20 zur Boxhagener Strasse von der Landsberger Allee zum Roederplatz oder vom Wilhelmsruh nach Niederschonhausen 59 Linienubersicht 6 Mai 1914 36 60 Linie Verlauf1 Stadtring2 Aussenring3 Grosser Ring4 Ost West Ring5 Gerichtsring6 Moabit Gotzkowskystrasse Turmstrasse Bahnhof Frankfurter Allee7 Moabit Bremer Strasse Birkenstrasse Neukolln Herthastrasse Neuer Gemeindefriedhof Neukolln 8 Grunewaldring9 Moabit Gotzkowskystrasse Turmstrasse Schlesischer Bahnhof10 Ring Gross Berlin11 Moabit Wiebestrasse Strassenbahnhof Gorlitzer Bahnhof12 Plotzensee Gorlitzer Bahnhof13 Moabit Bremer Strasse Birkenstrasse Neukolln Knesebeckstrasse14 Moabit Beusselstrasse Marheinekeplatz114 Moabit Beusselstrasse Friesenstrasse Schwiebusser Strasse15 Moabit Bremer Strasse Birkenstrasse Bahnhof Neukolln16 Moabit Wilhelmshavener Strasse Turmstrasse Kustriner Platz17 Moabit Gotzkowskystrasse Turmstrasse Danziger Strasse Greifswalder Strasse18 Bahnhof Jungfernheide Gorlitzer Bahnhof19 Bahnhof Putlitzstrasse Treptow Elsenstrasse Neukolln Hermannplatz Bahnhof Putlitzstrasse119 Bahnhof Putlitzstrasse Neukolln Hermannplatz Treptow Elsenstrasse Bahnhof Putlitzstrasse20 Bahnhof Beusselstrasse Neukolln Hertzbergplatz21 Moabit Wilhelmshavener Strasse Turmstrasse Britz Rathaus22 Seestrasse Mullerstrasse Gerichtstrasse Mullerstrasse Neukolln Kanner Strasse23 Niederschonhausen Friedensplatz Schoneberg Gotenstrasse24 Ofener Strasse Mullerstrasse Grossgorschenstrasse Potsdamer Strasse25 Tegel Charlottenstrasse Unter den Linden26 Tegel Lichtenberg Viktoriaplatz27 Swinemunder Strasse Ramlerstrasse Neukolln Richardplatz28 Bahnhof Wittenau Nordbahn Britz Triftstrasse Buckow West 29 Seestrasse Amrumer Strasse Britz Germaniapromenade30 Swinemunder Strasse Ramlerstrasse Neukolln Richardplatz31 Tegel Schlesischer Bahnhof32 Reinickendorf Rathaus Gorlitzer Bahnhof33 Prenzlauer Promenade Neue Kantstrasse Dernburgstrasse133 Pappelallee Schonhauser Allee Charlottenburg Kaiser Friedrich Strasse Berliner Strasse34 Pankstrasse Badstrasse Wilmersdorf Wilhelmsaue35 Reinickendorf Rathaus Tempelhof Kaiserin Augusta Strasse Strassenbahnhof 36 Bahnhof Schonholz Kreuzberg Viktoriapark37 Bahnhof Schonholz Demminer Strasse Brunnenstrasse Kreuzberg Viktoriapark38 Exerzierstrasse Badstrasse Kreuzberg Viktoriapark39 Seestrasse Amrumer Strasse Exerzierstrasse Badstrasse Marheinekeplatz40 SwinemunderStrasse Ramlerstrasse Schoneberg Eisenacher Strasse Hauptstrasse41 Reinickendorf Rathaus Exerzierstrasse Badstrasse General Pape Strasse42 Seestrasse Amrumer Strasse Friesenstrasse Schwiebusser Strasse43 Seestrasse Mullerstrasse Moabit Beusselstrasse Turmstrasse44 Schonhauser Allee Gleimstrasse Tempelhof Hohenzollernkorso Deutscher Ring45 Pankow Breite Strasse Kirche Fichtestrasse Hasenheide46 Nordkapstrasse Neukolln Kollnische Allee47 Nordend Strassenbahnhof Britz Rudower Strasse Jahnstrasse oder Buschkrug Rudow 48 Schonhauser Allee Kaiser Friedrich Strasse Britz Rudower Strasse Jahnstrasse49 Niederschonhausen Blankenburger Strasse Fichtestrasse Hasenheide50 Bahnhof Schonhauser Allee Schoneberg Wartburgplatz51 Pankow Breite Strasse Kirche Wilmersdorf Kaiserplatz52 Danziger Strasse Weissenburger Strasse Wilmersdorf Wilhelmsaue53 Danziger Strasse Weissenburger Strasse Neukolln Steinmetzstrasse54 Nordkapstrasse Bahnhof Jungfernheide55 Danziger Strasse Weissenburger Strasse Britz Rathaus56 Danziger Strasse Weissenburger Strasse Schoneberg Muhlenstrasse57 Nordend Schillerstrasse Wilmersdorf Emser Platz157 Pankow Breite Strasse Kirche Wilmersdorf Prager Platz58 Zentralviehhof Forckenbeckplatz Britz Rathaus59 Weissensee Rennbahnstrasse Gross Lichterfelde Handelplatz60 Weissensee Rennbahnstrasse Schoneberg Rubensstrasse Canovastrasse61 Weissensee Schloss Steglitz Bismarckstrasse Bergstrasse62 Weissensee Rennbahnstrasse amp Wilmersdorf Olivaer Platz Charlottenburg Savignyplatz Weissensee Rennbahnstrasse162 Weissensee Schloss Charlottenburg Savignyplatz Wilmersdorf Olivaer Platz Weissensee Schloss63 Weissensee Schloss Gorlitzer Bahnhof64 Lichtenberg Gudrunstrasse Charlottenburg Spandauer Strasse Strassenbahnhof 164 Hohenschonhausen Wartenberger Strasse Nonnendammallee Spandauer Grenze65 Zentralviehhof Samariterstrasse Neukolln Teupitzer Strasse Kaiser Friedrich Strasse66 Lichtenberg Dorfstrasse Friedenau Friedrich Wilhelm Platz67 Lichtenberg Roederplatz Wilmersdorf Wilhelmsaue68 Seestrasse Amrumer Strasse Lichtenberg Mollendorffstrasse Lichtenberg Siegfriedstrasse Seestrasse Amrumer Strasse168 Seestrasse Amrumer Strasse Lichtenberg Siegfriedstrasse Lichtenberg Mollendorffstrasse Seestrasse Amrumer Strasse69 Friedrichsfelde Kirche Friedenau Sudwestkorso Laubacher Strasse70 Friedrichsfelde Kirche Mariendorf Dorfstrasse71 Herzberge Schoneberg Wartburgplatz72 Heinersdorf Kronprinzenstrasse Neukirchstrasse Uckermarkstrasse Gustav Adolf Strasse Schoneberg Gotenstrasse Torgauer Strasse73 Weissensee Rennbahnstrasse Mariendorf Lichtenrader Chaussee74 Kniprodestrasse Elbinger Strasse Bahnhof Ebersstrasse75 Zentralviehhof Samariterstrasse Charlottenburg Amtsgericht76 Lichtenberg Luckstrasse Grunewald Roseneck77 Wilmersdorf Paulsborner Strasse Schweidnitzer Strasse Lichtenberg Luckstrasse Lichtenberg Viktoriaplatz Wilmersdorf Paulsborner Strasse Schweidnitzer Strasse78 Wilmersdorf Xantener Strasse Brandenburgische Strasse Lichtenberg Viktoriaplatz Lichtenberg Luckstrasse Wilmersdorf Xantener Strasse Brandenburgische Strasse79 Bahnhof Frankfurter Allee Grunewald Hundekehle80 Kniprodestrasse Elbinger Strasse Charlottenburg Spandauer Strasse Strassenbahnhof 81 Zentralviehhof Forckenbeckplatz Charlottenburg Spandauer Strasse Strassenbahnhof 82 Schlesisches Tor Bahnhof Zoologischer Garten83 Behrenstrasse Friedrichstrasse Schlesische Brucke Treptow Platz am Spreetunnel 84 Schonhauser Allee Kaiser Friedrich Strasse Friedenau Sudwestkorso Laubacher Strasse85 Bahnhof Halensee Schoneberg Militarbahnhof87 Steglitz Stadtpark Bahnhof Treptow88 Schoneberg Rubensstrasse Canovastrasse Schlesische Brucke89 Neukolln Wildenbruchplatz Bahnhof Zoologischer Garten90 Treptow Platz am Spreetunnel Charlottenburg Wilmersdorfer Strasse Charlottenburg Leibnizstrasse Treptow Platz am Spreetunnel91 Gorlitzer Bahnhof Bahnhof Halensee92 Lichtenberg Viktoriaplatz Wilmersdorf Wilhelmsaue93 Schlesisches Tor Witzleben Neue Kantstrasse Dernburgstrasse94 Donhoffplatz Britz Germaniapromenade95 Behrenstrasse Friedrichstrasse Fichtestrasse Hasenheide96 Mariendorf Dorfstrasse Mauerstrasse Franzosische Strasse Mariendorf Dorfstrasse97 Mullerstrasse Ofener Strasse Leipziger Platz98 Gorlitzer Bahnhof Charlottenburg Kaiser Friedrich Strasse Berliner Strasse99 Exerzierstrasse Badstrasse Bahnhof Gross Lichterfelde OstMit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges anderte sich Unternehmenslage schlagartig Zunachst wurden in den ersten Augusttagen 1914 nicht weniger als 5000 Mann zum Kriegsdienst eingezogen Der erhoffte Ersatz durch Arbeitssuchende blieb aus da diese Leute vor allem in der Kriegsproduktion arbeiteten Die Gesellschaft ging daher dazu uber zunachst Frauen zu Schaffnerinnen auszubilden spater auch zu Fahrerinnen 61 Der Personalstand blieb dennoch wahrend des Krieges dauerhaft unter der Marke von 8000 gegenuber fast 12 000 Angestellten zu Friedenszeiten 62 Um den Personalruckgang zu kompensieren stellte die GBS bis zum 6 August 1914 den Betrieb auf 22 eigenen Linien ein und dunnte den Takt auf den ubrigen Linien aus Ein ahnliches Bild zeichnete sich auf den Linien der anderen Betriebe ab 36 Die Situation wurde zusatzlich durch Rationierung von Rohstoffen und anderen Einschrankungen verscharft Der Omnibusverkehr kam durch die Beschlagnahmung der Kraftomnibusse fast vollstandig zum Erliegen und durch den Mangel an Gummi waren der private Kraftfahrzeug und Fahrradverkehr ebenfalls stark eingeschrankt Dies hatte einen starken Anstieg der Fahrgastzahlen der Strassenbahn zur Folge Da auch Kohle rationiert wurde waren der Stromverbrauch sowohl von Einrichtungen als auch der Strassenbahn selbst Beschrankungen unterworfen Vergnugungseinrichtungen hatten ihren Betrieb ab 22 Uhr einzustellen und die Strassenbahn ihr Angebot den Verkehrsverhaltnissen entsprechend anzupassen 63 Um das Platzangebot dennoch zu erhohen weitete die GBS den Beiwagenbetrieb aus Durch die genehmigte Erhohung der Hochstgeschwindigkeit in mehreren Strassenzugen A 21 und wohl auch die Aufhebung von Haltestellen konnten die Umlaufzeit der Zuge als auch der Stromverbrauch durch weniger haufiges Anfahren reduziert werden 64 65 Da neben dem Fahrpersonal auch Handwerker fehlten mussten die falligen Wartungsarbeiten an den Fahrzeugen und Streckeneinrichtungen aufgeschoben werden Fehlende Baustoffe wurden durch minderwertige Produkte ersetzt und anstelle von Kupfer kam zum Teil auch Eisendraht fur die Oberleitungen zum Einsatz Infolgedessen musste das Unternehmen die Ruckstellungen fur Instandhaltungsarbeiten vergrossern 66 Ab dem 9 Juni 1915 transportierte die GBS zudem auch Zeitungen fur einen grossen Berliner Verlag spater auch Postpakete zwischen mehreren Postamtern 62 Streckenneubauten beschrankten sich auf einige wenige Abschnitte in den Vororten etwa den Hohenzollerndamm in Wilmersdorf 67 Als grosstes Bauvorhaben konnte der unter stadtischer Regie ausgefuhrte Lindentunnel umgesetzt werden Er ersetzte ab Dezember 1916 die oberirdische Kreuzung der Linden an gleicher Stelle 57 Der weitere Ausbau des offentlichen Nahverkehrsnetzes betraf insbesondere den Bau der stadtischen Nordsudbahn Um Baufreiheit zu schaffen musste die GBS ab 1914 mehrere Linien aus der Friedrichstrasse herausnehmen und auf parallel verlaufende teils der BESTAG und Stadtischen Strassenbahn gehorende Strecken verlagern 68 69 In einer am 17 Juli 1916 herausgegebenen Denkschrift zur Vereinheitlichung des Gross Berliner Verkehrswesens hatte der Zweckverband die Moglichkeit eines Erwerbs der Grossen Berliner Strassenbahn erortert Damit sollte die Schaffung eines grossen kommunalen Strassenbahnbetriebes ermoglicht werden 33 34 Dazu war als erster Schritt die Tarifeinheit in Form eines Einheitsvertrags erforderlich Da die Erwerbsbestimmungen nach dem Vergleichsvertrag von 1911 fur den Verband ungunstig erschienen erklarte sich dieser am 27 November 1916 gegen jede Tariferhohung Zudem sollten wahrend des Krieges Erwerbsverhandlungen mit der Grossen Berliner unterbleiben 57 Der Startschuss zur Kommunalisierung fiel letztlich kurz darauf im Fruhjahr 1917 Ausloser war die Unterzeichnung des Reichsverkehrssteuergesetzes am 8 April 1917 Dieses sah eine Mehrwertsteuer von sechs Prozent auf die Fahrgeldeinnahmen von Strassenbahnen und Omnibussen vor Schnellbahnen waren von der Steuer befreit Die Unternehmen durften die Steuer auf die Fahrgaste abwalzen weshalb die GBS daraufhin die Genehmigung zur Tariferhohung von 10 auf 15 Pfennig beantragte Sie kundigte ausserdem an gegebenenfalls das im Gesetz vorgesehene Schiedsgericht anzurufen Der 15 Pfennig Tarif wurde abgelehnt Die darauffolgenden Verhandlungen fuhrten am 28 Mai 1918 zum Abschluss eines neuen Zustimmungsvertrags im Folgenden als Einheitsvertrag bezeichnet bei dem der GBS und ihren Nebenbahnen eine Tariferhohung auf 12 5 Pfennig zugestanden wurde Im Gegenzug musste die GBS weitreichende Zugestandnisse machen Der Erwerbspreis wurde gegenuber dem 1911 abgeschlossenen Vertrag auf das 20 fache der Durchschnittsdividende der letzten sieben Jahre herabgesetzt zuvor wurde der 25 fache Betrag gefordert Der Mindestpreis lag fur die gesamte Vertragsdauer bei 150 des Aktienkapitals gegenuber 200 im Vertrag von 1911 Die Zustimmungsdauer wurde bis Ende 1949 festgelegt und war damit nun identisch zur Konzession Der Vertrag legte die Tarifeinheit zwischen der GBS und ihren Nebenbahnen fest die Beteiligung des Verbands am Reingewinn wurde erhoht und ein Mitspracherecht des Verbands bei Fahrplanangelegenheiten erwirkt Um seine Stellung zu untermauern entsandte der Verband kunftig vier Vertreter in den Aufsichtsrat Die Nebenbahnen waren dazu angehalten sich auf Verlangen des Verbandes aufzulosen und ihr Vermogen auf die Grosse Berliner zu ubertragen 57 62 Die Betriebe verpflichteten sich weiterhin ihr Streckennetz jahrlich um funf Kilometer zu erweitern Hierfur sollten sie die Baukosten teilweise erstattet bekommen Es war vorgesehen einen Fonds fur Baukostenzuschusse anzulegen dem jahrlich ein Achtel der Fahrgeldeinnahmen zugefuhrt werden sollten 70 An den Endhaltestellen sollten kunftig Fahrplanaushange angebracht werden die Zwischenhaltestellen waren mit Linienkennzeichnungen zu versehen Weiterhin war die Aufstellung von Wartehallen an bestimmten Haltestellen vorgesehen Die letzten Punkte wurden erst in den 1920er Jahren realisiert 71 nbsp Strassenbahnverkehr auf dem Potsdamer Platz am Tag der Wahl zur Deutschen Nationalversammlung 19 Januar 1919Anfang Januar 1919 kam es zu einem Streik der GBS Mitarbeiter um Lohnerhohung die ihnen das Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts zusprach Als Ausgleich verlangte die GBS eine erneute Tariferhohung um funf Pfennig Die Verbandsversammlung genehmigte diese am 20 Januar 1919 mit Frist zum 31 Marz desselben Jahres Am 3 Marz stimmte die Verbandsversammlung der Verschmelzung der GBS mit ihren Nebenbahnen zu die am 15 Mai vollzogen wurde Die Buchfuhrung wurde ruckwirkend zum 1 Januar 1918 vereinheitlicht Ende Marz genehmigte die Verbandsversammlung die Verlangerung der auslaufenden Tariferhohung bis Ende Juni 1919 gleichzeitig setzte das Organ einen Sonderausschuss ein der Erwerbsverhandlungen mit der GBS und den anderen Berliner Strassenbahnunternehmen insbesondere den Berliner Ostbahnen fuhren sollte Die GBS signalisierte Zustimmung zum Verkauf die darauffolgenden Verhandlungen drehen sich fast ausschliesslich um den Kaufpreis Beide Seiten einigten sich auf 100 des Aktienkapitals von rund 100 Millionen Mark sowie 37 5 Millionen Mark zur Abgleichung des Tilgungsfonds Der Verband zahlte in vierprozentigen Schuldverschreibungen vom 1 Januar 1920 an bis 31 Dezember 1949 Die Verbandsversammlung stimmte dem Verkauf am 30 Juni 1919 zu am 15 Juli 1919 wurde der Verkauf dann vor dem Amtsgericht Berlin Mitte getatigt nbsp Berliner Stadtgebiet vor dunkelrot und nach 1920 die rosa Flache stellt das heutige Berliner Stadtgebiet dar das annahernd dem Gebiet nach dem Gross Berlin Gesetz entspricht Am 20 September 1919 wurde schliesslich die Aktiengesellschaft Grosse Berliner Strassenbahn aus dem Handelsregister geloscht und gleichzeitig die Grosse Berliner Strassenbahn als Kommunalbetrieb in das Firmenregister eingetragen Die ebenfalls vom Verband erworbenen Ostbahnen wurden am 1 Mai 1920 mit der GBS vereinigt Am 27 April 1920 verabschiedete das Preussische Abgeordnetenhaus das Gross Berlin Gesetz das am 1 Oktober 1920 in Kraft trat Acht Stadte 59 Landgemeinden und 27 Gutsbezirke wurden zur Stadt Berlin vereinigt Der Verband Gross Berlin loste sich mit dem gleichen Tag auf seine Befugnisse gingen auf die neue Einheitsgemeinde uber Die Stadt war damit auch Eigentumerin der vormals gemeindeeigenen Strassenbahnen von Copenick Spandau und Heiligensee Die ebenfalls stadtische BESTAG war in der Zwischenzeit ebenfalls in einen Kommunalbetrieb umgewandelt worden Bis zum 13 Dezember 1920 wurden die vorgenannten Betriebe und die GBS zum neuen kommunalen Unternehmen Berliner Strassenbahn vereinigt 57 70 Unternehmen BearbeitenOrganisation Bearbeiten Der Vorstand des Unternehmens war zunachst zweimannig besetzt mit einem Fachdirektor als Vorsitzendem und einem kaufmannischen Direktor Dem Fachdirektorium unterstanden die Bereiche Verkehr Betrieb einschliesslich Pferdepflege Gleis und Hochbau Fahrzeuge einschliesslich Werkstatt und das Syndikat Der kaufmannische Direktor war zustandig fur Buchhaltung Kasse Einkauf Materialverwaltung und das Personalburo Fur die Organisation der einzelnen Aufgabenbereiche standen dem Fachdirektorium die Oberbeamten zur Verfugung 1875 gab es zunachst einen Betriebsinspektor und einen Oberingenieur Dem Betriebsinspektor unterstanden die Bahnhofsverwalter und Hilfskrafte fur den Buro und Kassendienst das Betriebshofpersonal Fahrpersonal und Weichensteller Fur die Pferdepflege gab es einen Obertierarzt und zwei Tierarzte Weiterhin gehorte zur Betriebsinspektion die Verkehrskontrolle welche zusammen mit dem Einkauf die Fahrscheine beschaffte auf die Betriebshofe verteilte und die Abgabe der Verkehrseinnahmen an die Kasse uberbrachte Dem Oberingenieur unterstanden drei Ingenieure Zeichner und Baufuhrer fur den Bahn und Hochbau Streckenmeister Bahnwarter und ein Ingenieur fur die Wagenunterhaltung und Werkstatt einschliesslich der Beschlagschmiede sowie ein Obertierarzt Bau und Unterhaltung der Strecken fuhrten Fremdfirmen durch 1876 wurde erstmals ein fester Syndikus einbestellt im Folgejahr erschienen ein Vertrauensarzt und Kalkulatoren zur Betriebskontrolle 1879 wurde bei der regionalen Gliederung des Betriebs der Posten des Oberbetriebsinspektors als Oberbeamter geschaffen Dem Oberingenieur wurden die drei Ingenieurabteilungen fur Gleisbau Hochbau und Wagenunterhaltung zugewiesen 1883 ruckte der Syndikus zum Oberbeamten auf 1890 gliederte die GBPfE die Pferdehaltung als eigenes Ressort aus und berief den Obertierarzt als Oberstallmeister zum Oberbeamten Der Pferdebestand hatte bis zu diesem Zeitpunkt die Marke von 5000 uberschritten 72 Fur den ausseren Betriebsdienst bestanden funf Betriebsinspektionen auf die das Streckennetz und die 23 Betriebshofe aufgeteilt waren 73 1 DirektorFachdirektor 2 DirektorKaufmannischer Direktor Syndikus Verkehr Betrieb Bau und Technik SekretariatRegistratur Buchhaltung Hauptkasse Kalkulatur Einkauf Materialverwaltung Personalburo Vertrauensarzt Ober Betriebsinspektor Oberstallmeister Oberingenieur Verkehrs u Betriebsgestaltung Bahnbau Hochbau Wagenunter haltung Verkehrskontrolle Verkehrs u Betriebsinspektionen BahnbezirkeBruckenbau Hauptwerkstatt VerkehrsuberwachungFahrdienstKontrolldienst BahnhofeBetriebsdienst Pferdepflege u uberwachung Bahn meistereien Bahnhofs werkstatten Vorsitzender und Fachdirektor war der Grundungszeichner Gustav Dittmann der am 1 Juli 1891 aus gesundheitlichen Grunden ausschied Sein Nachfolger war Regierungsrat a D Gustav Koehler zuvor tatig bei der Koniglichen Eisenbahndirektion Magdeburg Er blieb bis zum 31 Dezember 1912 im Unternehmen Als kaufmannischer Direktor fungierte anfangs Moritz Hirsch 1883 loste ihn der Geheime Regierungsrat a D Carl von Kuhlewein ab der bis zum 31 Marz 1908 tatig war 72 Koehler und Kuhlewein ubernahmen 1893 94 zusatzlich die Vorstandsgeschafte der Neuen Berliner Pferdebahn Gesellschaft 74 Am 15 November 1898 trat nach Wahl durch den Aufsichtsrat der Ministerialdirektor a D Dr Paul Micke als neuer Generaldirektor hinzu Micke war zuvor im Ministerium der offentlichen Arbeiten tatig 1901 erganzte man das Direktorium wegen der umfangreichen Belastung mit Fachfragen um zwei stellvertretende Direktoren den Eisenbahnbau und Betriebsinspektor a D Moritz Marhold und den Oberingenieur Siegfried Peiser Im Folgejahr stellte das Unternehmen einen weiteren Syndikus und einen Generalsekretar fur die Leitung der allgemeinen und organisatorischen Arbeiten ein Die Organisation wurde im gleichen Zeitraum an die neuen Begebenheiten angepasst Elektrische Streckenausrustung und Maschinendienst wurden wie die Wagenunterhaltung vom Werkstattendienst getrennt ferner der Verkehrs vom Betriebsdienst Als leitende Posten standen schliesslich acht Oberbeamte zur Verfugung Es waren dies fur den technischen Dienst der Baubetriebsdirektor und ihm unterstellt der Oberbetriebsingenieur der Oberverkehrsinspektor die Oberingenieure des Werkstatten und Maschinendienstes und das Syndikatsburo mit zwei Syndizi und dem Leiter des Revisionsburos 73 Baubetriebsdirektor und Oberbetriebsingenieur waren verantwortlich fur die Bahnunterhaltung den Bau und den Betriebsdienst Der Baubetriebsdirektor war gleichzeitig stellvertretendes Direktoriumsmitglied Fur Streckenbau und unterhaltung war das Netz in drei Bahnbezirke mit den zugehorigen Abteilungsingenieuren Bahnmeistern Oberbahnwartern Technikern Handwerkern und Arbeitern eingeteilt Fur den Hochbau gab es einen Hochbauingenieur mit den zugehorigen Technikern Handwerkern und Arbeitern Fur den Streckendienst beschaftigte das Unternehmen 1902 rund 160 Bahnwarter die die Reinigung und Wartung der Gleise und Weichen ubernahmen Die mittlere Lange einer Bahnwarterstrecke betrug rund 2 5 km Fur den Betriebsdienst war das Streckennetz in acht Betriebsinspektionen unterteilt denen je ein Betriebsinspektor vorstand Diese hatten die Aufgabe bei besonderen Vorkommnissen fur einen geregelten Verkehrsablauf zu sorgen Ihnen standen hierzu je ein betriebserfahrener Kontrolleur als Revisor zur Seite An ausgewahlten Knotenpunkten standen ferner neun Expeditoren bereit die den fahrplanmassigen Ablauf der Wagen zu uberwachen und gegebenenfalls wiederherzustellen hatten Die Bahnhofe unterstanden jeweils einen Bahnhofsvorsteher dem wiederum ein Assistent ein bis vier Gehilfen und ein Kassenschaffner unterstanden Die Kontrolle und Uberwachung der Fahrer ubernahmen Kontrolleure und Fahrmeister die wohl zentral eingesetzt wurden aber fachlich sowohl dem Oberbetriebsingenieur als auch dem Oberingenieur des Maschinendienstes unterstanden Der Oberingenieur des Maschinendienstes hatte die Oberaufsicht uber die Sicherheitsvorschriften fur die richtige Bedienung der Triebwagen und elektrischen Einrichtungen Er fuhrte die Aufsicht uber die Betriebswerkstatten auf den Bahnhofen und die Uberwachung der elektrischen Streckenausrustung Es gab in diesem Aufgabenbereich vier Ingenieurbezirke denen je ein Wagenrevisor und vier technische Fahrmeister zugeteilt waren Je drei bis funf Werkstatten waren einem Bezirk zugeordnet Den Werkstatten stand ein Wagenmeister vor diesem unterstellt waren ein bis drei Oberschlosser und die entsprechende Anzahl an Handwerkern und Arbeitern Fur die Fahrleitungsunterhaltung gab es sechs Wachstationen auf geeigneten Betriebshofen mit je einem Leitungsrevisor einem Oberschlosser Schlossern und Turmwagenkutschern Dem Oberingenieur des Werkstattenwesens ebenfalls stellvertretender Direktor unterstand die Instandhaltung der Wagen und Maschinen Er hatte die Oberleitung der Hauptwerkstatt inne Er war verantwortlich fur die Beschaffung der Betriebsmittel und die Weiterentwicklung der Fahrzeuge Der Oberverkehrsinspektor hatte die Verantwortung uber alle verkehrlichen Angelegenheiten Ihm oblag die Bearbeitung der Fahrplane und Beschwerden uber den Verkehrsdienst Ihm unterstand die sogenannte Verkehrskontrolle die die ordnungsgemasse Ablieferung der Fahrgeldeinnahmen an die Hauptkasse uberwachte Auch die Beschaffung der Fahrkarten und ihre Verteilung auf die Bahnhofe sowie die Ausgabe von Zeit und Schulerkarten fielen in sein Aufgabenbereich Der erste Syndikus bearbeitete die allgemeinen Rechtsangelegenheiten Er hatte alle Geschaftsangelegenheiten mit Rechtscharakter mitzubearbeiten und juristisch zu beurteilen Der zweite Syndikus vertrat als eingetragener Rechtsanwalt das Unternehmen bei Prozessen beim Landgericht Der Leiter des Revisionsburos hatte mit seiner Abteilung die Ordnungsmassigkeit der Geschaftsabwicklung in allen Unternehmensbereichen zu kontrollieren Die kaufmannischen Abteilungen waren wie bisher organisiert Neu war die Bestellung eines Generalsekretars dem die Abteilungen die Hauptkasse Buchhaltung das Sekretariat die Registratur und Kanzlei unterstellt wurden Der Materialinspektor war Leiter fur die Materialverwaltung Uber Geschaftsanweisungen und Dienstvorschriften war der Geschaftsbetrieb in den einzelnen Abteilungen geregelt Die Offentlichkeitsarbeit ubernahm ein Presseburo in dem die Zeitungen Auskunfte uber das Unternehmen einholen konnten und das von sich aus uber die die Offentlichkeit wahrscheinlich interessierenden Fragen informierte 73 1904 wurden der Verkehrs und Betriebsdienst unter dem Amt des Ober Verkehrs und Betriebsinspektors zusammengefasst und der Baudienst einem eigenen Oberingenieur unterstellt Der Generalsekretar und der Vertrauensarzt kamen in den Rang eines Oberbeamten Die Fuhrungskrafte des Verkehrs und Betriebsdienstes wurden im Gegensatz zu den studierten Ingenieuren vom Unternehmen selbst ausgebildet 75 nbsp Eduard Arnhold Aufsichtsratsmitglied 1884 1919 seit 1898 Vorsitzender Portrat von Max LiebermannMit dem Tod von Moritz Marhold seit 1903 ordentlicher Direktor im Jahr 1905 berief man August Meyer in den Vorstand 1908 schied von Kuhlewein aus dem Direktorium aus und trat gleichzeitig in den Aufsichtsrat ein An seiner Stelle wurde der Syndikus der Gesellschaft Friedrich Wussow zum stellvertretenden Direktor ernannt Er wurde 1911 zum ordentlichen Direktor berufen Gleichzeitig trat der Sohn des Generaldirektors Walther Micke in den Vorstand ein Das Direktorium umfasste damit funf ordentliche Direktoren und zwei stellvertretende Direktoren Am 15 Mai 1912 verstarb der Vorsitzende Paul Micke Ende desselben Jahres schied Gustav Koehler aus dem Direktorium aus Als neuer Vorsitzender wurde der damals 39 jahrige Wussow bestimmt der zwischenzeitig nachgeruckte stellvertretende Direktor Karl Otto wurde zum ordentlichen Direktor berufen 76 77 Das Direktorium trat 1919 in die Dienste des Verbandes Gross Berlin Fur den 1919 verstorbenen Karl Otto trat am 1 Dezember der Direktor der Barmer Bergbahn Hagemeyer in den Vorstand ein 78 Das Direktorium bestand in dieser Zusammensetzung bis zu seinem geschlossenen Rucktritt am 3 Dezember 1920 Die kommissarische Leitung ubernahmen fur die letzten Tage der Prokurist Ernst Ludke und der Oberingenieur Wilhelm Pforr 79 nbsp Emil Rathenau Aufsichtsratsmitglied 1904 1915 Portrat von Max LiebermannDer Aufsichtsrat bestand zunachst aus den Herren Ewers Plewe Pincuss Kreismann und Kurs allesamt Grundungszeichner der Gesellschaft Im Gegensatz zur ABOAG und spater auch der Hochbahngesellschaft traten sowohl der Vorstand als auch der Aufsichtsrat anfangs nicht namentlich in Erscheinung Die Geschaftsberichte wurden durch drei gerichtlich vereidigte Bucherrevisoren gezeichnet Ab 1885 wurden die Berichte von den Direktoren Kuhlewein und Dittmann unterzeichnet der Aufsichtsrat trat weiterhin nicht namentlich in Erscheinung 72 1880 gehorten neben Kreismann als Aufsichtsratsvorsitzendem und Kurs als sein Stellvertreter unter anderem die Bankiers Berthold Arons und Sigismund Samuel sowie der Verleger Alexander Duncker an 80 Zu den pragnantesten Aufsichtsratsmitgliedern gehorte ab Mitte der 1880er Jahre Eduard Arnhold der von der Dresdner Bank im Zuge ihrer ab 1888 81 getatigten Beteiligungen in das Gremium entsandt wurde Arnhold gehorte ab 1896 dem Aufsichtsrat der Ludwig Loewe amp Co an deren Tochtergesellschaft die Union Elektricitats Gesellschaft UEG ab demselben Jahr die Elektrifizierung der Grossen Berliner ubernahm Die Finanzierung ubernahm die eigens gegrundete Gesellschaft fur elektrische Unternehmungen Gesfurel die wiederum von mehreren Banken darunter der Dresdner Bank gestutzt wurde Von 1898 bis 1919 fuhrte Arnhold den Vorsitz im Aufsichtsrat 82 Gemass dem Vergleichsvertrag war der Berliner Magistrat berechtigt drei Vertreter in den Aufsichtsrat wahlen zu lassen 1911 gehorten dem Aufsichtsrat an 76 83 Eduard Arnhold Vorsitzender stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Dresdner Bank Burchard Alberti Stadtrat Albert Blaschke Generalkonsul Carl Furstenberg Geschaftsinhaber der Berliner Handelsgesellschaft Eugen Gutmann Konsul Generaldirektor der Dresdner Bank Joseph Hoeter Bankier Aufsichtsratsmitglied der Disconto Gesellschaft Maximilian von Klitzing Direktor der Bank fur Handel und Industrie Wilhelm Kopetzky Bankier Viktor von Kranold Eisenbahndirektions Prasident a D Carl von Kuhlewein Generaldirektor a D Alfred Lent Architekt und Bankier Arnold Marggraff Stadtrat Albert Mosse Stadtrat Oskar Oliven Direktor der Ludwig Loewe amp Co Emil Rathenau Generaldirektor der AEG Siegfried Samuel Direktor des A Schaaffhausen schen Bankvereins Julius Stern Direktor der Nationalbank fur DeutschlandBis 1917 schieden unter anderem von Kuhlewein Marggraff Rathenau und Stern durch Tod aus dem Aufsichtsrat aus Neu aufgenommen wurden unter anderem der Berliner Stadtbaurat Friedrich Krause Rathenaus Nachfolger Felix Deutsch die Bankiers Paul von Schwabach und Franz Urbig sowie der spatere Reichsbankprasident und Reichswirtschaftsminister Hjalmar Schacht 84 Der Aufsichtsrat trat in der Generalversammlung vom 17 Juli 1919 die dem Verkauf an den Verband Gross Berlin zustimmte geschlossen zuruck Nach dem Ubergang auf den Zweckverband trat ein neuer Aufsichtsrat zusammen dem vor allem Vertreter des Zweckverbandes angehorten Den Vorsitz fuhrte der Berliner Oberburgermeister Adolf Wermuth sein Stellvertreter war der kommissarische Verbandsdirektor Erich Giese Weitere Mitglieder waren unter anderem die Oberburgermeister von Charlottenburg und Berlin Lichtenberg Scholz und Ziethen die Landrate der Kreise Niederbarnim und Teltow von Bredow und von Achenbach und der Berliner Stadtbaurat Krause Weiterhin waren der AEG Vorsitzende Deutsch der Bankier Kopetzky und Stadtrat Mosse im neuen Aufsichtsrat vertreten Der langjahrige Vorsitzende Arnhold lehnte das angebotene Verbleiben aus Altersgrunden ab 78 Personal Bearbeiten Die Grosse Berliner gehorte hinsichtlich der beschaftigten Personen zu den grossten Unternehmen im Deutschen Kaiserreich 85 Das Unternehmen startet 1873 mit einer Belegschaft von 137 Angestellten Bis 1880 stieg sie auf 2018 an 1890 auf 3504 1895 auf 4346 und 1908 auf 10 488 86 Den Hochststand verzeichnete das Unternehmen 1913 mit 11 171 Mann zuzuglich 1369 Mann im Dienste der Nebenbahnen Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges musste ein Grossteil der Belegschaft zum Kriegsdienst antreten allein 1914 schrumpfte der Personalbestand um rund 5000 Angestellte Neu eingestellte Schaffner und Fahrer wurden bereits nach kurzer Zeit ebenfalls eingezogen Das Unternehmen stellte daraufhin 800 Ehefrauen von eingezogenen Angestellten fur den Schaffnerdienst ein von denen rund 200 nach kurzer Zeit die Tatigkeit aufgaben Ab Ende 1915 stellte die GBS auch Frauen fur den Fahrdienst ein Mitte 1916 waren von den 8000 Angestellten im Fahrdienst rund 5000 Frauen 1918 kamen die ersten Personale aus dem Kriegsdienst zuruck 87 61 Die Tauglichkeitsprufung fur den Fahrdienst oblag nach der Polizeiverordnung von 1865 zunachst der Polizeibehorde namentlich dem Commissarius fur das offentliche Fuhrwesen Dieser stellte den angehenden Schaffnern und Kutschern bei erfolgreicher Eignung einen Fahrschein aus Die Bewerber mussten mindestens 18 Jahre alt zuverlassig und nicht mit auffalligen korperlichen oder geistigen Gebrechen behaftet sein Neueinstellungen oder Entlassungen waren vom Unternehmen binnen 24 Stunden an den Commissarius zu melden Die Bestimmungen des Kleinbahngesetzes von 1892 ubertrug man die Eignungsprufung mehr und mehr dem Unternehmen sodass letztlich nur die Prufungsvorschriften zur behordlichen Genehmigung vorgelegt werden mussten 88 Die Ausbildungszeit im Schaffnerdienst betrug 8 14 Tage im Fahrdienst 3 4 Wochen 89 Zu Zeiten des elektrischen Betriebs wurde Wert auf normales Gehor und normale Sehscharfe gelegt Personen mit Anlage zu Krampfadern und Plattfussen stellte das Unternehmen ebenfalls nicht im Fahrdienst ein da diese die typische Berufskrankheit darstellten 90 Anfangs betrug die durchschnittliche tagliche Dienstzeit fur Kutscher und Schaffner zwolf Stunden die Schichten konnten bis zu 18 Stunden dauern Es bestand kein Anspruch auf Ruhetage 1889 wurde die durchschnittliche Dienstdauer von zwolf Stunden festgestellt und die Hochstdauer auf 14 Stunden begrenzt Dem Fahrpersonal wurden vier Ruhetage im Monat gewahrt Der anfangliche Monatslohn lag 1885 bei 75 Mark fur Schaffner und 78 Mark zuzuglich drei Mark Fahrzulage fur Kutscher Der Lohn stieg nach Dienst und Lebensjahren an und erreichte einer zehnjahrigen Dienstzeit 100 Mark Ab 1886 erhielten die Kutscher eine bis zu zehn Mark umfassende Kilometerzulage 88 1902 betrug das Monatsgehalt 85 120 Mark zuzuglich 30 Pfennig Fahrzulage fur Fahrer 1909 dann 95 130 Mark zuzuglich 50 Pfennig Fahrzulage Das jahrliche Durchschnittsgehalt betrug in diesem Jahr rund 1400 Mark 86 Zum Vergleich 1891 lag das durchschnittliche Jahreseinkommen eines Arbeiters bei 700 Mark im Jahr 1909 bei 1046 Mark 91 Die Mitarbeiter erreichten nach einem dreitagigen Ausstand vom 19 21 Mai 1900 eine weitere Verbesserung der Arbeitsbedingungen Der Zeitpunkt war nicht zufallig gewahlt befand sich doch das Unternehmen mitten in der Elektrifizierung Damit verbunden waren die Umschulungen eines Grossteils des Personals Kutscher und Stallleute aber auch Neueinstellungen Die tagliche Arbeitszeit fur Kutscher und Schaffner betrug fortan elf hochstens zwolf Stunden fur Triebwagenfahrer neun beziehungsweise zehn Stunden Die Ruhezeit zwischen zwei aufeinanderfolgenden Diensten betrug mindestens sechseinhalb Stunden Der Dienst wurde ununterbrochen oder mit einstundiger Pause alternativ zwei beziehungsweise dreiteilig geleistet Dem Personal standen 52 Ruhetage zu davon sieben an Sonn oder Feiertagen 86 Ebenfalls wurde die Wahl von je einem Vertrauensmann fur die Schaffner und Fahrer erreicht 90 nbsp Wahrend des Ersten Weltkrieges bildete die GBS auch Frauen fur den Fahrdienst aus 1914 1909 betrug die durchschnittliche Dienstdauer fur Schaffner zehn fur Fahrer neun Stunden nach Abzug der als Dienst gerechneten Pausen acht beziehungsweise siebeneinhalb Stunden Die Hochstdauer lag bei zwolf beziehungsweise zehn Stunden Die Ruhezeit wurde auf acht Stunden verlangert 1910 wurden die monatlichen Bezuge in allen Entgeltstufen nochmals um funf Mark erhoht 1911 hatte das Personal nach drei Jahren Betriebszugehorigkeit Anrecht auf sechs Tage bezahlten Urlaub nach funf Jahren auf acht Tage und nach zehn Jahren auf zehn Tage Es bestand Anrecht auf monatlich vier freie Tage dreiteilige Dienste waren nun untersagt 86 92 Die wahrend des Krieges angestellten Schaffnerinnen und Fahrerinnen erhielten monatliche Bezuge in Hohe von 110 40 beziehungsweise 127 20 Mark 87 Im Dezember 1918 kam es zur Einfuhrung des Achtstundentags Kurz darauf kam es im Januar 1919 zu einem weiteren Streik Der Ausstand endete mit einem Schiedsspruch des Berliner Gewerbegerichts das den Angestellten drastische Lohnerhohungen zusagte Beide Massnahmen erhohten die Personalkosten um jahrlich rund 40 Millionen Mark 1909 betrugen die Ausgaben fur Lohne und Gehalter hingegen noch 12 5 Millionen Mark 90 40 Sozialversicherungen und Wohlfahrtseinrichtungen Bearbeiten Seit 1875 bestand fur die Angestellten eine freiwillige Betriebskrankenkasse die mit Inkrafttreten des Krankenversicherungsgesetzes KVG vom 15 Juni 1883 in eine Zwangskasse umgewandelt wurde Der Mitgliedsbeitrag betrug drei Prozent des Lohns soweit dieser vier Mark nicht uberstieg Der Arbeitnehmeranteil lag bei zwei Dritteln der Arbeitgeberanteil bei einem Drittel Die Kasse gewahrte von Beginn an freie arztliche Behandlung Medizin und Heilmittel fur 26 Wochen sowie ein Krankengeld in Hohe von zwei Dritteln des Lohns fur 13 Wochen Familienangehorigen wurden nach einer sechswochigen Wartezeit freie arztliche Behandlung und freie Medizin auf die Dauer von 26 Wochen gewahrt Mit der Novelle des KVG vom 25 Mai 1903 erhohte sich der Beitragssatz auf 3 6 Prozent des funf Mark nicht ubersteigenden Tagesverdienstes Angestellten die langer als drei Jahre im Dienst des Unternehmens standen gewahrte man nun einen Gehaltszuschuss in Hohe eines Drittels des Lohns bei Krankheit sodass effektiv keine Lohnausfalle zustande kamen Familienangehorigen wurden weitere Zuschusse gewahrt und die Zahnpflege als Kassenleistung aufgenommen Ab 1910 betrug der Beitragssatz 3 9 Prozent Die Betriebskrankenkasse der NBPf wurde 1900 die Kassen der Westlichen und Sudlichen Berliner Vorortbahn 1901 aufgelost und mit der Betriebskrankenkasse der GBS verschmolzen 86 90 Trager der gesetzlichen Unfallversicherung war die Strassen und Kleinbahn Berufsgenossenschaft Die Leistungen fur die Invaliditats und Altersversicherung wurden dem Gesetz entsprechend je zur Halfte von Arbeitgeber und Arbeitnehmer getragen 86 Daneben bestanden eine Reihe weiterer Wohlfahrtseinrichtungen die von der Gesellschaft beziehungsweise ihren Angestellten ins Leben gerufen wurden Am 1 Juli 1900 richtete das Unternehmen eine Ruhegehaltskasse ein mit dem Ziel Mitgliedern die durch Invaliditat dienstunfahig geworden sind ein dauerhaftes Ruhegehalt zukommen zu lassen Im gleichen Jahr schlossen sich mehrere Angestellte zum Verein der Angestellten der Grossen Berliner Strassenbahn zusammen Der Verein konnte weitere Leistungen anbieten so einen Darlehensfonds einen Unterstutzungsfonds fur den Krankheitsfall sowie eine Rechtsschutzversicherung 86 90 Rechtsverhaltnisse Bearbeiten nbsp Deckblatt des Zustimmungsvertrags von 1898Fur den Bau und Betrieb der Pferde und elektrischen Strassenbahnen bestanden im Wesentlichen drei spater faktisch zwei Rechtsgrundlagen Zunachst war das Konigliche Polizeiprasidium als ortliche Polizeibehorde gemass 37 der Gewerbeordnung fur das Transportwesen zustandig 93 Sie stellte die staatliche Konzession aus die als generelle Erlaubnis zum Betrieb der Bahn angesehen werden kann 94 Darin waren Fragen nach der Bauausfuhrung der Bahn der Fahrplane und des Tarifs geregelt Weiter musste die strassenbaupolizeiliche Genehmigung zur Anlage von Pferdebahnen vorliegen Zu guter Letzt musste auch der Strasseneigentumer seine Zustimmung zur Nutzung der Strassen erteilen Fur Erteilung der Konzession war das Konigliche Polizeiprasidium Berlin zustandig Die strassenbaupolizeiliche Genehmigung fiel zunachst ebenfalls in das Ressort des Polizeiprasidiums und war daher praktisch Teil der Konzession 95 Das Strassenland selbst befand sich zur damaligen Zeit zum grossten Teil noch in Staatsbesitz lediglich die ab 1837 angelegten Strassen unterhielt die Stadt Fur die staatlichen Strassen erteilte die Ministerial Baukommission die Zustimmung Mit Vertrag vom 11 30 Dezember 1875 ubernahm die Stadt Berlin die Strassenbaulast der in ihrem Weichbilde gelegenen Strassen zum 1 Januar 1876 Damit ubernahm die Stadt auch die Strassenbaupolizei Von der Ubernahme ausgenommen blieben reprasentative Platze wie der Opernplatz der Konigsplatz und der Lustgarten 9 Somit bestanden mit dem Polizeiprasidium als staatliche Institution und der Stadt Berlin die zwei grundlegenden Akteure mit denen sich das Unternehmen auseinanderzusetzen hatte Neben den zu bauenden Strecken nahm sich die Stadt das Recht heraus in Fahrplan und Tariffragen ein Mitspracherecht ausuben zu durfen So sah der erste Zustimmungsvertrag vor dass im Fruhverkehr von 5 8 Uhr je halbstundlich zwischen den Endhaltestellen zu verkehren hatten Die Tarife mussten dem Magistrat zwecks Publikation vorgelegt werden der Magistrat war daruber hinaus berechtigt Hochstpreise festzulegen Nach Ablauf des Vertrags am 1 Juli 1901 stand es dem Magistrat frei die Bahn zu ubernehmen oder aber die Entfernung der Gleise und die Wiederherstellung des Strassenlandes auf Kosten des Unternehmens zu verlangen 5 Konzession und Zustimmungsvertrag waren in der Regel auf den gleichen Zeitraum befristet Mit den umliegenden Gemeinden wurden ebenfalls Zustimmungsvertrage abgeschlossen die sich inhaltlich teils sehr von denen mit der Stadt Berlin unterschieden Als betriebliche Grundlage galt die Polizei Verordnung uber den Betrieb der Pferde Eisenbahnen vom 27 Mai 1865 95 Die Polizeiverordnung blieb bis zum Ende des Pferdebahnbetriebs 1902 gultig 96 Da die im ersten Zustimmungsvertrag von 13 Mai 1871 vorgesehenen Streckenneubauten mit der Vollendung der Ringbahn 1879 im Wesentlichen abgeschlossen waren wurde am 26 Juli 18 August 1880 ein neuer Zustimmungsvertrag ausgehandelt Die Zustimmungsdauer wurde bis Ende 1909 verlangert und der Bau neuer Linien genehmigt andere Linienfuhrungen wurden angepasst Es wurden allgemeine Bedingungen fur die Anlage von Strassenbahnen aufgestellt die unter anderem Vorschriften uber die Anderung vorhandener Ver und Entsorgungsleitungen die Pflasterung Reinigung Kreuzung und Mitbenutzung durch andere Betriebe und Verpflichtungen nach Vertragsablauf enthielten Das Unternehmen musste die Mitbenutzung durch fremde Linien auf einer Lange von bis zu 400 m je Linie dulden im Gegenzug bestand fur die Mitnutzung ein Entschadigungsanspruch Fur die Strassennutzung erhob die Stadt eine prozentuale progressive Abgabe Diese betrug anfanglich 4 Prozent bei Bruttoeinnahmen bis 6 Millionen Mark und stieg mit jeder weiteren Million um je ein halbes Prozent bis auf 8 Prozent Hochstsatz an Das Unternehmen entrichtete diesen Hochstsatz ab 1895 durchweg Der zweite Zustimmungsvertrag wurde am 6 17 November 1884 um einen Nachtragsvertrag erganzt der die Zustimmungsdauer aller Strecken bis zum 31 Dezember 1911 verlangerte 30 Wesentliche Anderungen traten mit der Bekanntgabe des Gesetzes uber Kleinbahnen und Privatanschlussbahnen vom 28 Juli 1892 Preussisches Kleinbahngesetz ein Die Grosse Berliner unterwarf sich den Bedingungen des Gesetzes zum 31 Oktober 1892 Anstelle der bisherigen Polizeiverordnungen trat nun eine Genehmigungspflicht dem sich der Betrieb zu unterwerfen hatte Der Polizeiprasident nahm laut Gesetz die Funktion eines Regierungsprasidenten fur Berlin wahr Per Erlass vom Oktober 1892 umfasste dies auch die Genehmigung von Kleinbahnen in den Kreisen Niederbarnim und Teltow soweit sie Charlottenburg oder Berlin beruhrten Die Genehmigung hatte im Einvernehmen mit der vom Minister der offentlichen Arbeiten bezeichneten Behorde zu erfolgen im konkreten Fall war dies die Konigliche Eisenbahndirektion als technische Aufsichtsbehorde 57 Neben der erstmaligen Anlage umfasste die Genehmigungspflicht auch alle Veranderungen wie Streckenverlangerungen Einrichtung neuer Linien zweigleisige Ausbauten Vergrosserung der Betriebshofe aber auch die Vermehrung des Anlagekapitals durch Ausgabe von Aktien oder Obligationen Besetzung des Aufsichtsrats und weiteres Die Rolle der Stadt in Form der Zustimmungsvertrage fand sich in den 6 und 46 wieder wonach bei Benutzung offentlicher Wege die Zustimmung des zur Unterhaltung der Wege Verpflichteten einzuholen war Das in 7 geregelte Erganzungsverfahren ermoglichte es dem Unternehmen die ausbleibende stadtische Zustimmung auf Antrag durch eine Entscheidung der Staatsbehorde zu ersetzen Eine ortliche Besonderheit ergab sich durch 39 Dieser besagte dass es zur Anlage von Bahnen in den Strassen Berlins und Potsdams koniglicher Genehmigung bedurfte 97 Fur die Umwandlung in den elektromotorischen Betrieb waren der Polizeibehorde und der stadtischen Verkehrsdeputation weitere acht Stellen um Genehmigung zu bitten Es waren dies die Oberpostdirektion die Feuerwehr die stadtische Kanalisationsverwaltung die Direktion der stadtischen Wasserwerke die Verwaltung der Gaswerke die Imperial Continental Gas Association die Berliner Elektrizitatswerke und die stadtische Parkdeputation 32 Die grosste rechtliche Ungenauigkeit ergab sich in diesem Zusammenhang mit der Erteilung der Konzession durch den Polizeiprasidenten am 4 Mai 1900 Da die Konzession bis zum 31 Dezember 1949 befristet war der Zustimmungsvertrag aber bereits am 31 Dezember 1919 also 30 Jahre fruher auslief bestand Uneinigkeit daruber wie mit dem Unternehmen ab dem 1920 verfahren werden sollte In einem Schreiben an den Magistrat vom 25 September 1900 vertrat der Polizeiprasident jedoch die Ansicht dass die GBS nach dem Kleinbahngesetz nicht befugt sei den Betrieb uber das Jahr 1919 hinaus weiterzufuhren Die Fachwelt vertrat in diesem Punkt verschiedene Ansichten Der Kommentator des Kleinbahngesetzes Georg Eger vertrat die Ansicht dass allein die Dauer der Konzession ausschlaggebend sei da diese alleinig als Genehmigungsurkunde gelten kann Eine Kundigung oder Aufhebung des Strassennutzungsvertrags habe demnach keine Auswirkungen auf die erteilte Genehmigung Wilhelm Gleim seinerzeit Regierungskommissar bei der Beratung des Kleinbahngesetzes vertrat hingegen die Ansicht dass die Genehmigung lediglich eine Zustimmung sei dass aus polizeilicher Sicht keine Einwande bestunden Die Zustimmung des Wegeunterhaltspflichtigen sei aber Voraussetzung zur Erteilung dieser Genehmigung und daher starker zu gewichten Diese Meinung vertrat auch die Stadt Berlin Eine dritte Meinung vertrat der Abgeordnete Octavio von Zedlitz Neukirch wonach aufgrund der Betriebspflicht der Betrieb auch uber das Jahr 1919 hinausgehen musse bis die Staatsbehorde ein anderes Unternehmen als Ersatz annimmt 30 Wahrend die Zustimmungsvertrage mit der Stadt Berlin nach und nach strikteren Forderungen unterworfen wurden zeigten sich die umliegenden Gemeinden mit denen gleichfalls Vertrage abzuschliessen waren teils deutlich entgegenkommender Dies lag vor allem an der Erschliessungsfunktion die die Strassenbahn in diesen Gemeinden erfullte wogegen die GBS innerhalb Berlins ein uberwiegend dicht besiedeltes Verkehrsgebiet bediente Die ausgehandelten Vertrage wiesen daher durchweg eine uber das Jahr 1919 deutlich hinausgehende Laufzeit auf So liefen die Vertrage mit den Stadten Charlottenburg und Rixdorf sowie den Gemeinden Britz und Reinickendorf bis Ende September 1937 die Vertrage mit den Gemeinden Tempelhof Mariendorf und Boxhagen Rummelsburg bis Ende 1949 und der Vertrag mit der Gemeinde Heinersdorf gar bis Ende 1999 30 44 Mit dem Zustimmungsvertrag vom 18 August 1911 Vergleichsvertrag verlangerte die Stadt Berlin ihre Zustimmung bis zum 31 Dezember 1939 Als das Zweckverbandsgesetz am 1 April 1912 in Kraft trat ubernahm der Verband gemass 4 III rund 150 Vertrage zwischen den Strassenbahnverwaltungen und den Kommunen davon rund 125 Vertrage allein betreffend die GBS und ihre Nebenbahnen Die Vertrage hatten teils gegensatzliche Inhalte oder hoben sich gegenseitig auf Der Verband war kunftig auch Vertragspartner hinsichtlich der Zustimmungsvertrage Damit sollten die Verkehrsbelange Gross Berlins nach einheitlichen Gesichtspunkten angegangen werden konnen und keine Gemeinde ubermassig bevorzugt oder benachteiligt werden 57 Unmittelbar vor dem Inkrafttreten schlossen die GBS und ihre Nebenbahnen noch eine Reihe weiterer Zustimmungsvertrage ab 98 Mit dem letzten Zustimmungsvertrag vom 28 Mai 1918 dem sogenannten Einheitsvertrag starkte der Verband seine Rechte gegenuber der GBS abermals Als Ausgleich fur eine Tariferhohung erweiterte der Verband sein Mitspracherecht und erzwang die Vereinigung der GBS mit ihren Nebenbahnen 57 Die Zustimmungsdauer wurde fur alle Gemeinden einheitlich bis Jahresende 1949 festgeschrieben Der Vertrag zog damit mit der Befristung der Konzession gleich 99 Mit dem Vertrag wurden eine Reihe fruherer Vertrage die noch mit dem Verband und den Gemeinden abgeschlossen wurden ungultig Davon ausgenommen waren lediglich Bestimmungen ortlicher Art wie etwa Vorschriften zur Pflasterunterhaltung oder Strassenreinigung Diese sollten dem Einheitsvertrag binnen Jahresfrist als Anhang beigefugt werden 70 Finanzwesen Bearbeiten Entwicklung Grundkapital 100 40 Jahr Grundkapital in Mk Erhohung in Mk Em kurs in 1872 00 1 500 000 0 1 500 000 1001873 00 3 000 000 0 1 500 000 1001874 00 6 000 000 0 3 000 000 1001875 00 9 000 000 0 3 000 000 1001876 0 12 000 000 0 3 000 000 1001881 0 17 100 000 0 5 100 000 1301894 0 21 375 000 0 4 275 000 1101898 0 44 250 000 22 875 000 1031899 0 67 125 000 22 875 000 1031900 0 68 625 000 0 1 500 000 1901 0 85 785 000 17 160 000 1031904 100 082 400 14 297 400 103Das Grundkapital der Grossen Berliner Pferde Eisenbahn betrug im ersten Ausgabejahr 1 500 000 Mark Das Kapital wurde in kurzer Folge bis 1878 auf 12 000 000 Mark erhoht Weitere Emissionen erfolgten 1881 1894 1898 1899 1901 und 1904 wobei die Aktien mit bis zu 30 Aufgeld ausgegeben wurden Die Ausgaben dienten zum Ausbau des Netzes beziehungsweise zur Finanzierung der Elektrifizierung desselben Das gesamte Aktienkapital wurde 1898 unifiziert sodass kein Unterschied mehr zwischen alten und jungen Aktien mehr bestand 101 Die Aktien waren eingeteilt 57 000 Stuck zu 300 Mark 69 146 Stuck zu 1200 Mark und vier Stuck zu 1800 Mark 100 Um die Dividende nicht durch ein zu hohes Aktienkapital zu drucken nahm das Unternehmen ab 1878 zunachst vier Anleihen auf Die bis 1900 ausgegebenen Anleihen konnten bis 1911 getilgt werden sodass zu diesem Zeitpunkt nur noch 1 8 Millionen Mark an Hypothekenschulden bestanden Durch die im Einigungsvertrag mit der Stadt Berlin auferlegten Bedingungen genehmigte die Generalversammlung am 29 Juli 1911 die Ausgabe weiterer 45 000 000 Mark Prioritatsobligationen von denen zunachst 30 000 000 Mark zu begeben waren 100 1913 genehmigte die Generalversammlung eine weitere Anleihe in Hohe von 25 Millionen Mark in 4 5 igen Schuldverschreibungen die zum Ankauf eines grosseren Aktienpaketes der ABOAG diente Bis 1917 sank die Summe der Schuldverschreibungen auf 58 8 Millionen Mark Mit der Ubernahme der Nebenbahnen ubernahm die GBS weitere Schuldverschreibungen in Hohe von 20 Millionen Mark von denen zehn Millionen Mark auf sie selbst lauteten 102 An Rucklagen bestanden zunachst nur ein Reservefonds und ab 1874 ein Erneuerungsfonds In den Reservefonds flossen gemass den Unternehmensstatuten funf Prozent des Uberschusses bis dieser eine Hohe von zehn Prozent des Grundkapitals erreicht hatte Dem Erneuerungsfonds zur Finanzierung von Instandhaltungen flossen zunachst Mittel aus den Betriebsuberschussen zu Am 20 Dezember 1884 gab sich das Unternehmen ein neues Statut Dem Reservefonds sollten kunftig zusatzlich seine eigenen Zinsen zuwachsen Es wurde ein neuer Erneuerungsfonds I gebildet dem Mittel aus den Betriebseinnahmen zuflossen Er diente zur Finanzierung von Instandhaltungsarbeiten am Bahnkorper Der bisherige Erneuerungsfonds wurde sanktioniert da seine Inanspruchnahme bei grosseren Investitionen die Dividende zu sehr geschmalert hatte 103 Zusatzlich wurde mit Hinblick auf das Heimfallsrecht ein Amortisationsfonds ab 1912 als Tilgungsfonds bezeichnet 104 gebildet auf dem die Abschreibungen auf die Bahnkorper Wagen und Gebaude aufgefuhrt waren Jahrlich flossen dem Fonds 200 000 Mark und seine eigenen Zinsen zu 1901 fuhrte die Gesellschaft einen Erneuerungsfonds II fur die Betriebsmittel ein In ihn flossen die Erlose aus dem Verkauf von Grundstucken jahrliche Uberweisungen und seine eigenen Zinsen zu Bei gleichbleibenden Zuweisungen ware die Gesellschaft im Jahr 1950 in der Lage gewesen allein durch den Reserve und Amortisationsfonds und dem Erlos von Gebauden Betriebsmitteln und so weiter ihre Aktien mit 250 Prozent uber Nennwert einzulosen 101 Im Jahr 1913 besass die Grosse Berliner Strassenbahn Anteile an folgenden Gesellschaften 105 106 6 60 Millionen Mark Aktien der Westlichen Berliner Vorortbahn 100 3 00 Millionen Mark Aktien der Sudlichen Berliner Vorortbahn 100 1 20 Millionen Mark Aktien der Nordostlichen Berliner Vorortbahn 100 5 90 Millionen Mark Aktien der Berlin Charlottenburger Strassenbahn 97 5 4 67 Millionen Mark Aktien der ABOAG 37 0 1 49 Millionen Mark Aktien der Grossen Berliner Motoromnibus Gesellschaft 99 3 Insgesamt betrachtet erwies sich das Unternehmen zeit seines Bestehens als lukrativ und erzielte durchgehend Gewinne Die Gemeinden insbesondere die Stadt Berlin waren infolge ihrer Zustimmungsvertrage berechtigt einen Teil der Gewinne einzubehalten Anfangs wurden diese in Form einer Pflasterrente fur den Unterhalt der durchfahrenen Strassen und eine Verkehrsabgabe gezahlt Die Verkehrsabgabe richtete sich nach der Hohe der Fahrgasteinnahmen und stieg progressiv zu diesen an 103 Im Umwandlungsvertrag wurde diese Abgabe durch eine Gewinnbeteiligung ersetzt Diese betrug zunachst acht Prozent der Bruttoeinnahmen aus dem Fahrgeschaft hinzu kamen sieben Prozent Beteiligung am Unternehmensgewinn 30 Betrug die Summe der Gemeindeabgaben im letzten reinen Pferdebahnjahr noch unter 1 5 Millionen Mark stieg der Betrag bis 1908 auf uber 3 5 Millionen Mark an Ungeachtet dieser finanziellen Belastung war das Unternehmen bis zur Auflosung der Kapitalgesellschaft imstande eine Dividende an seine Aktionare auszuschutten Zwischen 1884 und 1900 betrug diese jahrlich nicht weniger als 10 Prozent im Zeitraum danach um die acht Prozent und wahrend des Krieges noch wenigstens vier Prozent 40 102 Unternehmensstatistik 40 87 100 102 104 105 107 108 109 Jahr Aktien kapital in Tsd Mk Obligations kapital in Tsd Mk Einn in Mio Mk Ausg in Mio Mk Einn Pers in Pf Einn Wkm in Pf Gemeinde abgaben in Tsd Mk Betriebs koeffizient in Kurs in Gleis lange in km Anz Linien Bef Pers in Mio Wagen km in Mio Pers Wkm Personal Res Fonds in Tsd Mk Tilg Fonds in Tsd Mk Ern Fonds I in Tsd Mk Ern Fonds II in Tsd Mk Div in Max Min1873 3000 0 0 1 0 1 15 80 12 24 1 137 1874 6000 0 0 9 0 5 14 60 38 76 5 16 7 4 751875 9000 0 2 1 1 1 13 80 53 80 74 08 8 15 642 50 1 6 251876 12 000 0 3 1 1 8 13 60 80 58 98 90 50 14 23 3 8 6 0 843 99 4 6 501877 3 6 2 1 13 80 72 56 91 97 34 11 25 4 6 5 4 800 149 4 7 001878 3000 0 3 8 2 2 13 20 72 54 70 105 39 12 29 5 1 5 4 816 203 7 7 501879 5000 0 4 8 2 7 13 90 73 53 90 132 76 21 36 6 2 5 5 1 131 274 7 7 501880 5000 0 6 1 3 4 12 86 71 400 0 54 40 139 15 22 47 8 2 5 1 1 365 345 3 9 001881 4847 0 7 0 3 9 12 76 68 364 0 55 40 148 15 25 54 9 7 5 3 1 531 429 9 9 501882 17 100 0 4685 8 7 7 4 2 12 58 65 525 1 54 80 167 74 23 61 11 8 5 1 1 637 531 4 8 501883 4516 8 8 3 4 5 12 47 63 565 7 53 09 180 08 26 66 13 3 5 0 1 825 655 8 9 751884 6000 0 9 4 5 0 12 30 63 651 0 52 18 190 00 26 76 14 9 5 1 1 982 791 0 10 501885 6759 9 10 2 5 4 12 18 62 736 1 52 26 193 85 27 83 16 3 5 1 2 160 930 0 3 675 5 1 7 11 001886 9510 2 11 3 6 0 12 17 63 880 3 53 00 230 82 34 92 17 8 5 1 2 537 1 088 0 4 034 9 75 8 11 251887 9250 5 12 5 6 7 12 06 60 995 4 53 90 241 23 32 102 21 0 4 8 2 635 1 245 3 4 511 9 61 9 12 001888 13 980 4 13 2 7 2 11 70 60 1038 0 54 02 255 49 34 112 22 0 5 1 2 888 1 564 3 4 926 4 66 2 12 251889 13 563 0 14 9 8 6 11 57 59 1204 6 56 65 260 79 35 127 25 2 5 0 3 251 1 710 0 5 296 7 2 3 12 501890 15 128 9 15 8 9 3 11 59 58 1260 3 57 43 269 12 36 135 27 1 4 9 3 504 1 771 2 5 626 6 174 7 12 501891 16 677 5 16 2 9 7 11 52 57 1341 5 58 23 276 82 39 138 28 1 4 9 3 634 1 839 2 5 780 8 576 7 12 501892 16 540 0 16 2 9 5 11 32 55 1348 1 57 40 289 12 39 141 29 5 4 8 3 594 1 927 4 6 197 3 256 0 12 501893 15 877 0 16 6 9 5 11 28 55 1361 1 55 77 295 95 42 145 30 0 4 8 3 657 2 014 7 6 633 5 437 8 12 501894 21 375 0 18 692 7 16 8 9 3 11 16 54 1362 9 54 30 242 210 310 39 44 148 31 1 4 7 3 855 2 530 2 7 073 4 586 4 12 501895 14 982 4 17 6 9 5 11 02 53 1453 4 53 84 282 230 324 91 46 157 33 0 4 7 4 061 2 701 0 7 497 2 895 2 12 501896 14 253 0 19 6 10 5 10 98 52 1583 8 52 85 360 272 338 53 176 37 7 4 7 4 391 2 803 1 7 990 8 1 111 3 15 001897 13 498 1 19 7 10 6 10 63 50 1588 1 52 69 366 322 344 79 181 39 4 4 6 4 560 2 901 8 13 584 6 1 571 1 16 001898 44 250 0 13 029 8 21 2 11 6 10 59 48 1349 5 53 70 474 330 369 13 61 196 43 5 4 5 5 014 3 561 0 14 224 4 2 146 2 18 001899 67 125 0 12 221 2 23 2 13 0 10 45 44 1656 4 56 20 480 294 402 54 215 51 4 4 2 5 357 3 807 7 14 720 8 2 333 2 10 501900 68 625 0 13 555 2 24 9 14 9 10 38 43 1788 4 59 65 236 215 453 23 66 236 56 6 4 2 7 145 4 793 0 15 742 5 2 612 7 11 001901 85 785 0 12 528 0 27 0 16 8 9 39 40 1988 0 62 33 250 205 477 07 75 282 65 6 4 3 7 546 5 349 0 16 243 3 2 551 6 414 1 7 501902 11 463 4 27 6 15 3 9 22 40 2050 2 55 41 235 186 484 48 71 294 67 4 4 3 7 339 5 933 0 16 440 2 2 593 6 414 1 7 501903 10 361 5 29 5 15 9 9 26 41 2515 7 53 88 215 191 489 03 76 312 70 1 4 4 7 841 6 503 5 16 655 8 2 892 7 801 0 8 001904 100 082 4 9220 0 31 4 17 3 9 30 41 2147 2 55 33 210 181 495 53 76 332 74 5 4 4 7 958 7 233 9 17 011 4 2 934 2 1 010 6 7 501905 8038 0 34 3 18 7 9 49 41 2782 0 54 68 205 182 503 03 85 350 80 9 4 3 8 496 7 901 4 17 503 7 2 851 7 837 3 7 751906 6813 2 35 2 18 9 9 66 42 3117 1 53 93 199 181 508 19 88 364 82 8 4 4 8 849 8 594 4 18 163 1 3 063 1 1 014 4 8 001907 5544 3 36 0 20 3 9 68 42 3190 1 55 35 186 163 521 42 88 378 85 7 4 4 10 391 9 338 9 18 736 3 3 479 2 1 110 8 8 001908 4230 2 38 5 21 6 9 69 42 3540 1 56 03 178 168 525 99 89 397 91 0 4 4 10 488 10 105 4 19 345 0 3 975 5 1 257 1 8 251909 2869 6 38 6 21 1 9 74 42 3503 1 54 82 190 174 527 37 396 90 9 4 3 10 231 10 384 4 20 316 7 5 059 7 1 489 2 8 251910 1002 0 40 8 22 6 9 53 42 428 97 2 4 4 10 681 5 21 641 7 5 422 0 1 648 11911 54 99 545 10 92 120 1 11 003 4 23 005 4 5 444 9 1 678 0 8 751912 31 894 0 42 56 66 11 350 6 23 007 3 5 363 7 1 740 1 8 501913 45 8 26 8 42 3266 7 58 64 466 106 4 4 4 11 171 8 001914 42 4 26 0 3293 4 61 37 599 80 426 96 9 4 4 10 162 12 089 5 25 424 8 4 483 9 2 202 7 6 001915 43 5 26 2 3241 1 60 26 437 91 7 4 8 8 546 12 489 6 26 517 0 5 229 5 2 958 5 6 001916 49 4 31 0 3512 4 60 65 599 81 500 98 1 5 1 9 134 12 845 2 27 553 3 6 284 5 4 747 4 4 001917 58 800 0 61 2 39 4 4417 3 64 38 622 95 6 6 5 9 164 13 253 1 28 787 9 9 022 4 7 631 3 4 001918 78 805 9 100 1 61 9 7899 3 838 96 897 118 9 7 5 11 062 14 126 7 32 415 5 10 898 9 10 623 3 7 50Anm Die GBS und ihre Nebenbahnen BCS NoBV SBV und WBV wurden ruckwirkend zum 1 Januar 1918 auf gemeinsame Rechnung gefuhrt Selbst im letzten Jahr des Ersten Weltkriegs verzeichnete die Grosse Berliner Strassenbahn Gewinne So stiegen die Einnahmen im August 1918 auf 9 1 Millionen Mark an gegenuber 6 3 Millionen im Jahr zuvor 110 Betrieb BearbeitenLiniennetz Bearbeiten Das Liniennetz war in der ersten Entwicklungsphase bis 1879 weitestgehend deckungsgleich mit dem aufgebauten Streckennetz Neben der Ringbahn gab es die einzelnen Aussenlinien die auf den innerstadtischen Abschnitten so in der Friedrichstadt kurze Strecken gemeinsam befuhren 1879 verzeichnete das Unternehmen 20 Linien mit einer Durchschnittslange von 4 7 km Die langste Linie war die Ringbahn 13 4 km die kurzeste die Linie Kronenstrasse Hafenplatz 2 0 km Bis 1885 stieg die Linienzahl auf 28 Ende 1892 verzeichnete man 38 Linien mit einer Gesamtlange von 249 2 km Die durchschnittliche Linienlange stieg bis zu diesem Zeitpunkt auf 6 4 km an langste Linie war weiterhin die Ringbahn 13 5 km kurzeste Linie die Aussenlinie Dalldorf Tegeler Chaussee 2 1 km Die Linien mit der starksten Nachfrage waren neben der Ringbahn die Linien Gesundbrunnen Kreuzberg und Schoneberg Alexanderplatz jeweils mit einer Besetzung von uber sechs Personen je Wagenkilometer 111 Dem Einsatz der Pferde war es geschuldet dass die Fahrzeit der einzelnen Linien im Schnitt nicht langer als eine Dreiviertelstunde betragen sollte Die Aussenlinien waren daher meist als Radiallinien ausgefuhrt Mit der Umstellung auf den elektrischen Betrieb entfiel dieser Zwang sodass nun die Bildung langerer Durchmesserlinien erfolgen konnte Die durchschnittliche Linienlange stieg bis 1911 auf 13 1 km an Langlaufer wiesen Langen von 20 30 km auf Zusatzlich konnten zur Verbindung der Vororte untereinander weitere Ringlinien eingerichtet werden 54 Bis 1913 entstanden so sieben ineinander verschachtelte Ringlinien 112 Die Ringlinien waren neben den sogenannten Schleifenlinien die langsten Linien im Netz der GBS Bei letzteren handelte es sich um Linien mit nur einer Endhaltestelle wahrend das andere Ende in einer teils recht umfangreichen Schleifenfahrt uber mehrere Hauserblocks bestand Innerhalb der Schleifen bestanden keine Betriebshaltestellen mit langerer Wartezeit Die Zuge befuhren die Schleifen teils nur in eine teils auch in beiden Richtungen Die Grosse Berliner ging spater dazu uber gegenlaufige Schleifenfahrten mit unterschiedlichen Liniennummern zu versehen 113 Mit der Verlangerung der Radial zu Durchmesserlinien glich die Grosse Berliner die zuvor unterschiedlichen Wagenfolgezeiten zu einem einheitlichen Viertelstundentakt an Damit sollte eine gleichmassigere Auslastung von Innenstadtstrecken erreicht werden Durch Uberlagerung mehrerer Linien konnte der Takt abschnittsweise auf 7 5 Minuten und weniger verdichtet werden 25 nbsp Tw 1378 und 1580 beim Befahren der Lindenkreuzung 1902 Tw 1580 re auf der Linie nbsp tragt bereits die Linienbezeichnung 39 Tw 1378 li auf der Linie nbsp weist noch ausschliesslich die farbigen Signallaternen auf Diese Linie erhielt die Nummer 40 Die einzelnen Linien waren zunachst nicht gesondert gekennzeichnet Der Laufweg war an den Wagenseiten ausgeschildert Mit dem Eindringen des Verkehrsmittels in die Innenstadt und Bundelung von Linien auf einzelnen Abschnitten wurden die Linien vermutlich ab den 1880er Jahren einzeln kenntlich gemacht Es kamen hierbei farbliche Richtungsschilder und dazu abgestimmte Signaltafeln zum Einsatz Die glasernen Signaltafeln dienten gleichzeitig als Laterne zur Beleuchtung des Wageninnenraums 114 Es kamen zunachst ein und zweifarbige Signaltafeln in weisser gruner roter und gelber beziehungsweise kombinierter Farbgebung zum Einsatz ab 1898 wurden auch blaue Signaltafeln angewandt Aufgrund der begrenzten Vielfalt kam es des Ofteren zur doppelten und dreifachen Belegung einer Linienfarbe Die Farben mussten zudem so gewahlt werden dass sich zwei Linien gleicher Farbgebung nicht begegneten Da die Linienzahl mit der Einfuhrung des elektrischen Betriebs und durch die Ubernahme der NBPf rapide zunahm kam es zu schnellen Wechseln der Linienfarben was die Einpragung durch die Fahrgaste erschwerte 115 Die ebenfalls eingefarbten Zielschilder waren auf grossere Entfernung schlecht lesbar In Fahrplanaushangen und fur den internen Gebrauch verwendete die Grosse Berliner hingegen bereits Nummern die jedoch ebenfalls haufigen Anderungen unterlagen In einer Leserzuschrift der Vossischen Zeitung vom 4 September 1901 schlug der Autor vor die farbigen Richtungsschilder durch solche in Positivschrift zu ersetzen und die Signaltafeln stattdessen separat auf den Wagendachern anzubringen Am 11 Oktober desselben Jahres kundigte die Vossische Zeitung an dass die Grosse Berliner kunftig auch die in den Fahrplanen genannten Liniennummern an den Wagendachern anbringen wolle Am 20 Oktober 1901 wurden zunachst die Wagen der Linie 26 A 22 Schoneberg Alexanderplatz mit etwa 50 Zentimeter hohen Schildern aus weiss bemaltem Eisenblech versehen Zusatzlich wurden die Nummern in weisser Schrift vor dunklem Hintergrund vor je einer der Signallaternen angebracht Ab November erhielten die Wagen der Linie 27 A 23 Schoneberg Frankfurter Allee eine Kennzeichnung mit schwarzen Ziffern vor weissem Hintergrund Aufgrund der positiven Resonanz bei den Fahrgasten und der Polizeibehorde entschloss sich das Unternehmen bald darauf zur flachendeckenden Einfuhrung von Liniennummern Die Umsetzung liess zunachst noch auf sich warten da man eventuelle Linienanderungen noch berucksichtigen wollte 116 Im Januar 1902 wurde das neue Linienschema bekannt gemacht Es war vorgesehen die jeweils rechte Signallaterne zu vergrossern und dort die Liniennummer vor Milchglas anzubringen wahrend die linke Laterne weiterhin die Linienfarbe zeigen sollte 117 Die Liniennummer 1 war fur die Ringbahn ab 1903 als Stadtring bezeichnet vorgesehen Nummer 2 fur den Halbring Beginnend mit der Nummer 8 wurden von Nordwesten aus dann die hoheren Nummern im Uhrzeigersinn vergeben Durch bewusstes Auslassen von Nummern wurde spateren Netzerweiterungen Rechnung getragen Die Linien der ubernommenen Nebenbahnen sollten in das neue Bezeichnungsschema gleichfalls integriert werden Das System sah hierbei anfanglich auch dreistellige Nummern vor die der Baedeker Reisefuhrer im April 1902 bereits veroffentlichte Der am 6 Mai 1902 eingefuhrte Sommerfahrplan sah dann neben einigen Linienanderungen die endgultigen Bezeichnungen vor Auf dreistellige Liniennummern wurde verzichtet die Linien der Grossen Berliner erhielten die Nummernreihe 1 99 zugeteilt Die Linien der Westlichen Berliner Vorortbahn erhielten die Buchstaben A bis M zugeteilt die der Berlin Charlottenburger Strassenbahn die Buchstaben N bis Z und die Linien der Sudlichen Berliner Vorortbahn wurden mit romischen Zahlen nummeriert 37 Mitte August 1902 ging man dazu uber die bisher aufgemalten Liniennummern durch solche aus ausgeschnittenem Eisenblech zu ersetzen Diese wurden mittels eines schmalen Blechstreifens an die Signallaterne eingehangt Die Beiwagen waren anfangs nicht mit Linienkennzeichen ausgestattet Im August 1912 wurden sie mit kreisrunden Scheiben ausgestattet die in den Dachrand eingesteckt wurden Die Scheiben erhielten aufgrund ihres Aussehens den Spitznamen Bratpfanne Von November 1902 bis Anfang Juni 1903 wurde zudem der jeweils letzte Wagen einer Linie mit einem roten Querbalken uber der Liniennummer gekennzeichnet 37 Die farbigen Signaltafeln blieben parallel noch bis 1904 etwa erhalten 117 zudem erhielten die wahrend dieser Zeit eingerichteten Linien noch farbige Signaltafeln mit neuen teilweise sogar dreifarbigen Farbkombinationen 116 Einsetzer wurden ab Marz 1903 gesondert gekennzeichnet Sie trugen hinter der Liniennummer ihrer Stammlinie den Buchstaben E 37 In spateren Jahren ubernahmen diese Linien vermehrt die Aufgaben von Verstarkerfahrten und wurden somit in den Fahrplanen als eigene Linien ausgewiesen 118 Am 15 April 1912 fuhrte die GBS die erste Linie mit dreistelliger Nummer ein Die 164 entstand durch Verlangerung der 64 die parallel dazu beibehalten wurde In den folgenden Monaten wurden weitere Linien mit 100er Nummern versehen oder neu eingerichtet meist als Linienpaar zur vorhandenen Linie etwa durch Verlangerung der vorhandenen Linie oder als gegenlaufige Fahrt einer Schleifenlinie 119 Im Mai 1914 umfasste das Liniennetz 106 Linien Samtliche zweistellige Nummern mit Ausnahme der 86 waren belegt Der Kriegsausbruch und die damit verbundene Mobilmachung der Streitkrafte fuhrten Anfang August 1914 zu einer drastischen Reduzierung des aktiven Personalbestandes Infolgedessen musste die Grosse Berliner Strassenbahn bis zum 6 August 22 Linien 9 13 14 16 119 20 30 34 35 37 38 39 44 50 52 157 63 75 84 85 95 und 96 einstellen und weitere Linien ausdunnen oder verkurzen Bis Jahresende wurden vier von ihnen 37 44 50 und 52 wieder eingerichtet teils mit gekurztem Laufweg in anderen Fallen verkehrten wahrend des Krieges lediglich die Einsetzlinien der stillgelegten Stammlinien 9E 20E Im Laufe des Krieges wurden zwei weitere Linien 133 und 56 eingestellt 1917 kam die Linie 101 als Verstarkerlinie des Stadtrings hinzu 36 120 In der Nachkriegszeit war das Netz wegen der Kommunalisierung und voranschreitenden Inflation mehreren Anderungen unterworfen Die weitgehende Vereinheitlichung der Linienkennzeichnung und die Verknupfung von Linien ehemals eigenstandiger Betriebe fanden im Wesentlichen erst nach 1920 statt 121 Tarifwesen Bearbeiten Teilstreckentarif Bearbeiten Gemass der Verordnung uber den Betrieb der Pferde Eisenbahnen von 1865 war der Fahrgasttarif vom Berliner Polizeiprasidenten zu genehmigen Er musste offentlich bekanntgegeben werden und an den Haltestellen sowie in den Wagen ausgehangt werden Abweichungen vom Tarif waren nicht gestattet sollten die Schaffner dennoch einen hoheren Fahrpreis fordern konnte dies den Entzug der Fahrberechtigung nach sich ziehen Der Berliner Magistrat sicherte sich in den Zustimmungsvertragen ebenfalls Einflussnahme auf den Tarif indem er Hochstpreise festlegen konnte die von drei zu drei Jahren revidiert werden konnten Die Tarife waren ferner dem Magistrat zwecks Veroffentlichung vorzulegen Ahnlich wie bei der ABOAG galt auf den Strecken der GBPfE ein Leistungstarif Dieser orientierte sich am Fahrpreis 3 Klasse der Eisenbahn bei welchem eine Fahrt uber 2 5 km 10 Pfennig kostete Es gab daher anfangs nur zwei Fahrpreise 20 Pfennig uber die gesamte Strecke und 10 Pfennig fur Teilstrecken Bis 1879 waren an Sonn und Feiertagen ab 13 Uhr die Teilstrecken aufgehoben Die Gesellschaft wollte auf diese Weise den an diesen Tagen starken Ausflugsverkehr voll ausnutzen Fur Nachtfahrten erhoben die Schaffner bis 1884 den doppelten Fahrpreis 108 Im ersten vollen Betriebsjahr 1874 nutzten von 5 76 Millionen Fahrgasten 3 14 Millionen Personen den Teilstreckentarif Mit dem Anwachsen des Netzes schuf die GBPfE weitere Teilstrecken die fur jede Linie gesondert galten Als Teilstreckenpunkte dienten ausgewahlte Strassen und Platze Es gab schliesslich Teilstrecken zu 10 20 und 25 Pfennig auf langen Linien vereinzelt auch hoher Ab Oktober 1881 kamen auf behordlichen Wunsch auch solche zu 15 Pfennig zur Einfuhrung Dies fuhrte zu einer weitreichenden Verlagerung der Fahrten zu zehn und 20 Pfennig auf den neuen Teilstreckensatz Gleichzeitig versuchte die Gesellschaft auf diese Weise neue Fahrgaste zu gewinnen Durch die Verlangerung von Teilstrecken sank der Fahrpreis effektiv weiter Verteilung der Fahrkarten 1882 1895 und 1900 108 122 Fahrpreis in Pf Anz Fahrten Anteil am GV in Fahrpreis in Pf Anz Fahrten Anteil am GV in Fahrpreis in Pf Anz Fahrten Anteil am GV in 10 38 861 635 0 70 2 10 101 781 900 0 80 9 10 192 822 190 0 89 815 7 079 127 0 12 8 15 15 847 400 0 12 6 15 17 144 481 00 8 020 5 818 158 0 10 5 20 6 443 600 00 5 1 20 4 593 114 00 2 125 2 919 616 00 5 3 25 1 510 700 00 1 2 25 136 935 00 0 1 gt 25 643 714 00 1 2 gt 25 171 400 00 0 2 gt 25 7 358 00 0 0 12 77 55 322 250 100 0 11 02 125 755 000 100 0 10 38 214 704 078 100 0Die Aufstellung der verkauften Einzelfahrkarten von 1882 zeigt auf dass 98 8 Prozent der Fahrten das Preissegment bis 20 Pfennig umfassten mehr als zwei Drittel der Fahrten entfielen auf die Fahrten zu 10 Pfennig Auf den Innenstadtlinien fiel der Anteil der Kurzstreckenfahrer vergleichsweise hoch aus so waren auf der Linie Behrenstrasse Kreuzberg 89 1 Prozent der Fahrten solche zu 10 Pfennig Auf den Aussenlinien dominierten hingegen die Fahrten zu 25 Pfennig auf der Linie Bahnhof Borse Pankow etwa mit 28 4 Prozent und auf der Linie Spittelmarkt Treptow mit 33 4 Prozent Die Einfuhrung der 15 Pfennig Teilstrecken hatte zur Folge dass trotz der Verkehrszunahme der Durchschnittsfahrpreis von 12 6 auf 12 5 Pfennig abnahm Die Grosse Berliner wies von den Pferdebahnen der Weltstadte die billigsten Beforderungspreise auf Die Gesellschaft nahm dies mit Sorge zur Kenntnis da durch die Fahrgastzunahme gleichzeitig auch die Betriebsleistung zunahm und das Material starker beansprucht wurde Die GBPfE sah sich daher 1881 veranlasst die Teilstrecken neu festzulegen Der ab dem 15 Oktober geltende Staffeltarif war wie folgt festgesetzt 10 Pf bis 2500 m 15 Pf bis 3750 m 20 Pf bis 5250 m 25 Pf bis 7000 m 30 Pf bis 9000 mHohere Fahrpreise als 30 Pfennig waren nur bei besonderen Verhaltnissen etwa auf langen Aussenlinien zugelassen Insgesamt wurde durch die neue Tarifgestaltung ein einheitliches Gefuge erreicht und das Teilstreckensystem vereinfacht Auf der Ringlinie bestanden zuvor beispielsweise 15 ungleich lange Teilstreckenabschnitte die sich nach der Lage der ehemaligen Stadttore richteten Je zwei Teilstrecken kosteten 10 Pfennig drei Teilstrecken 15 Pfennig etc Die Lange der 10 Pfennig Strecken schwankte hierbei zwischen 1325 und 2455 Metern im Mittel 1825 m Mit dem neuen Tarif kamen weitere Teilstreckenpunkte hinzu sodass letztlich 24 etwa gleich lange Abschnitte entstanden Je vier Abschnitte kosteten 10 Pfennig sechs Abschnitte 15 Pfennig etc die durchschnittliche Lange der 10 Pfennig Strecke betrug hiernach 2250 m Die Erwartung der Grossen Berliner dass die durch die Tarifvereinfachung generierten Fahrgastzuwachse den Einnahmeausfall kompensieren wurden bewahrheitete sich jedoch nicht Da die Fahrgastzuwachse vor allem bei den Zehnpfennigstrecken zu verzeichnen waren sank die durchschnittliche Einnahme je Fahrgast stetig Lag sie 1887 noch bei 12 04 Pfennig betrug sie nach der Tarifvereinfachung im Folgejahr 11 66 Pfennig 1893 ausserte die Gesellschaft erstmals den Gedanken dass bei fortlaufender Entwicklung ein Einheitsfahrpreis von 10 Pfennig eingefuhrt werden konnte 108 Eine weitere Herabsenkung des Durchschnittseinkommens ergab sich durch die verkauften Zeitkarten Die Grosse Berliner fuhrte diese 1875 erstmals ein und verkaufte im ersten Jahr lediglich 358 Zeitkarten Diese galten tageszeitunabhangig auf allen Wagen fur eine Linie mehrere Linien oder Liniengruppen oder fur das gesamte Netz Die Karten waren von jedem beliebigen Tag ab ein Jahr gultig Als Preis wurden je funf Pfennig Einzelfahrpreis 30 Mark festgesetzt mindestens jedoch 100 Mark Auf den Vorortlinien galt unabhangig vom Einzelfahrpreis ein Preis von 100 Mark Fur Zeitkarten uber mehrere Linien wurde der Fahrpreis aller in Frage kommenden Linien erhoben Kurzzeitig gab die GBPfE auch Monatskarten zu drei bis vier Mark fur Fahrten innerhalb der Vororte Moabit Schoneberg Tempelhof und Rixdorf aus die bald wieder abgeschafft wurden 1883 fuhrte das Unternehmen Familienrabatte ein nach denen weitere Angehorige desselben Hausstandes einschliesslich Dienstpersonal ihre Zeitkarten zum halben Preis beziehen konnten Im gleichen Jahr wurde der Hochstpreis fur die Jahreskarte auf 300 Mark festgesetzt Ein Jahr darauf wurde die Regelung nach der Zeitkarten an Sonn und Feiertagen nicht galten abgeschafft Bis 1890 stieg der Anteil der Zeitkartennutzer auf 3 79 Prozent an Fur bestimmte Bevolkerungsgruppen etwa Polizeibeamte oder Beamte der Niederschlesisch Markischen Eisenbahn galten teils verbilligte Tarife Ab 1881 wurden zudem auch Arbeiterwochenkarten eingefuhrt die zunachst zwischen den Vororten und Berlin galten ab 1894 dann auf allen Linien 108 nbsp Teilstreckenfahrschein zu 10 Pfennig aus den 1880er JahrenEine wesentliche Neuregelung erfuhr das Zeitkartenwesen zum 1 Januar 1892 Anstelle der gleitenden Jahreskarten fuhrte die GBPfE jeweils fur den Kalendermonat gultige Monatskarten ein Bei der raumlichen Gultigkeit kam hier nun auch das Teilstreckenprinzip zur Anwendung Die Fahrgaste konnten ihre Route individuell zusammenstellen Fur jede 10 Pfennig Teilstrecke wurden 3 50 Mark berechnet fur jede 15 Pfennig Teilstrecke 5 00 Mark Der Mindestfahrpreis einer Monatskarte betrug 8 50 Mark Netzkarten zur Benutzung samtlicher Linien kosteten 25 00 Mark im Jahr also 300 Mark Der Familienrabatt wurde beibehalten ab dem 1 Januar 1893 aber geringfugig verringert Durch diese Vergunstigung der Zeitkarten nahm die Zahl der Zeitkarteninhaber stark zu Da diese vor allem Berufspendler und Schuler waren nahm die Auslastung wahrend des Berufsverkehrs weiter zu sodass die GBPfE zusatzliche Leistungen erbringen musste Der bei den Einzelfahrten eingetretene Effekt wurde hierdurch also weiter verstarkt Die durchschnittliche Einnahme der Zeitkarten betrug im 7 63 Pfennig im Jahr 1892 die durchschnittliche Einnahme je Fahrgast alle Fahrten sank dadurch weiter auf 11 52 Pfennig 108 Die ausserliche Gestaltung der Fahrkarten fiel zu dieser Zeit recht vielfaltig aus Fur jede Teilstrecke gab es besondere Fahrscheine In der Hinrichtung waren diese schwarz in der Gegenrichtung rot bedruckt Fur Nachtfahrten gab es eigene Fahrscheine die zunachst mit einem Kreuz spater mit der Aufschrift Nachtwagen bedruckt waren Die Schaffner bewahrten die Fahrscheine in langen schmalen Blechschachteln mit Klappdeckeln auf Auf der Ringlinie gab es zeitweilig fast 70 verschiedene Teilstreckenfahrkarten insgesamt waren weit uber 200 verschiedene Fahrkartenmuster im Umlauf Mit der Einfuhrung der 15 Pfennig Teilstrecken wurde das System uberarbeitet und fur jede Teilstreckensorte eine eigene Wertfarbe eingefuhrt 108 10 Pf weiss 15 Pf rot 20 Pf grun 25 Pf gelb 30 Pf blau 35 Pf braunAuf diesen waren die Teilstreckenbezeichnungen mit Nummer Anfangs und Endpunkt bedruckt Ein Pfeil kennzeichnete die Fahrtrichtung wobei zunachst noch getrennte Fahrscheine fur jede Fahrtrichtung bestanden Gleichzeitig wurden Lochzangen zur Entwertung eingefuhrt Das System wurde bis zur Einfuhrung des Einheitstarifs beibehalten 108 Einheits und Anschlusstarif Bearbeiten Fahrgeldeinnahmen 123 Jahr Einnahmeje Fahrgast in Pf Einnahmeje Wagen km in Pf 1896 11 00 521897 10 64 491898 10 61 481899 10 48 441900 10 38 431901 0 9 39 401902 0 9 22 40Der Umwandlungsvertrag von 1897 98 schrieb vor dass die Grosse Berliner bis zum 1 Januar 1901 den 10 Pfennig Einheitstarif einzufuhren hatte Durch Ausdehnung von Teilstrecken fuhrte die Grosse Berliner diesen im Vorfeld auf mehreren Linien praktisch bereits ein Dieser nach der aus Nickel bestehenden Zehnpfennigmunze Nickeltarif sah vor dass fur jede ununterbrochene Fahrt innerhalb des stadtischen Weichbildes und uber dieses hinaus in 17 umliegenden Gemeinden ein einheitlicher Fahrpreis von 10 Pfennig zu entrichten war Im Verkehr mit den Vororten Friedrichsfelde Boxhagen Rummelsburg Heinersdorf und Lichtenberg ostlich der Hubertusstrasse bestand hingegen ein Teilstreckentarif mit Satzen zu 10 und 15 Pfennig da diese Vororte erst wahrend der Umstellungsphase erschlossen wurden Im Anschlussbetrieb zwischen den Netzen der Grossen Berliner und ihren Nebenbahnen galt ebenso ein Teilstreckentarif zu 10 15 und 20 Pfennig 123 35 Umsteigefahrscheine wurden hingegen nicht ausgeben beziehungsweise gab es sie lediglich bei der Berlin Charlottenburger Strassenbahn 124 Von den 92 Linien die 1911 betrieben wurden galt auf 71 Linien der Einheitstarif Die ubrigen 21 Linien fuhren im Anschlussbetrieb mit den Tochtergesellschaften Hinzu kamen weitere 31 Linien der Tochtergesellschaften die ebenfalls im Anschlussbetrieb fuhren Auf der Halfte dieser Linien kam dennoch der Einheitstarif zur Anwendung 125 126 Gleichzeitig mit der Einfuhrung des Einheitstarifs wurde der Fahrpreis einer Monatskarte auf sechs Mark fur eine Linie je zwei Mark fur jede weitere angrenzende Linie und 15 Mark fur das gesamte Netz festgelegt Der Preis einer Schulerkarte wurde mit drei Mark bemessen der einer Arbeiterwochenkarte auf eine Mark fur werktaglich zwei Fahrten die Familienrabatte entfielen Die Zeitkarten galten nicht nur fur die Wagen der angegebenen Linie sondern auch fur die Wagen anderer Linien auf der gleichen Strecke Die Neuerung hatte zur Folge dass der Anteil der Zeitkartennutzer von 1900 bis 1903 um 120 Prozent auf 25 Prozent Gesamtanteil anstieg und der Zeitkartenverkauf nur noch mit Verlust durchzufuhren war Aus diesem Grund wurde der Preis der Zeitkarten 1904 wie folgt erhoht 126 127 0 7 50 M fur eine fahrplanmassige Linie 10 00 M fur zwei fahrplanmassige Linien 13 00 M fur drei fahrplanmassige Linien 16 00 M fur vier fahrplanmassige Linien 20 00 M fur das gesamte Netz der GBS und auf den Linien im Anschlussbetrieb 15 00 M fur das Netz einer anderen Gesellschaft 25 00 M fur die Netzer zweier anderer Gesellschaften 30 00 M fur das gesamte Netz der GBS und ihrer TochtergesellschaftenDie Preise erhohten sich durch das Inkrafttreten einer Fahrkartensteuer 1906 um 20 60 Pfennig 127 126 Die Vielzahl der Teilstreckenfahrscheine entfielen mit der Tarifreform An ihre Stelle trat ein universell gultiger Einheitsfahrschein Die Entwertung erfolgte durch das Abreissen einer Ecke die zu Kontroll und statistischen Zwecken mit den Buchstaben A D gekennzeichnet waren Durch die Unterteilung jeder Linie in vier Kontrollabschnitte beugte man so der wiederholten Nutzung einer Fahrkarte vor Die Fahrscheine waren durchgehend von 00001 bis 100000 nummeriert wobei jedes Hunderttausend eine Serie bildete Die Serien unterschieden sich untereinander durch Serienbuchstaben und zahl sowie den Ausgabebahnhof in Rotdruck Teilstreckenfahrscheine wurden durch Lochung der jeweils angegebenen Teilstrecke entwertet Streckenfahrscheine durch Lochung der Eckbuchstaben H und R Hin beziehungsweise Ruckfahrt 128 Der Zehnpfennigtarif galt bis zum 31 Dezember 1919 Im Vergleichsvertrag von 1911 wurde dieser bestatigt und der GBS fur die Zeit nach 1920 eine Tariferhohung gestattet nach der fur Fahrten uber funf Kilometer 15 Pfennig und uber zehn Kilometer 20 Pfennig zu erheben waren 44 126 Fahrscheinmuster der Grossen Berliner Strassenbahn von 1911 nbsp Einzelfahrschein uber 10 Pfennig zum Binnentarif nbsp Teilstreckenfahrschein uber 10 Pfennig nbsp Teilstreckenfahrschein uber 15 Pfennig nbsp Streckenfahrschein uber 20 PfennigMit Inkrafttreten der Reichsverkehrssteuer im Jahre 1917 kamen Forderungen der GBS nach einer Tariferhohung auf Der im Februar 1917 vorgelegte Gesetzesentwurf sah vor die Fahrgeldeinnahmen der Verkehrsunternehmen mit zwolf Prozent zu besteuern Der Verband Gross Berlin war um eine Befreiung der Gross Berliner Nahverkehrsunternehmen bemuht und erreichte immerhin eine Senkung auf sechs Prozent Den Verkehrsunternehmen wurde gestattet die Steuer durch eine Tariferhohung auf die Fahrgaste abzuwalzen Da sich die GBS mit dem von ihr geforderten 15 Pfennig Tarif nicht durchsetzen konnte rief sie das in diesem Fall vorgesehene Schiedsgericht an Nach langen Verhandlungen einigten sich beide Seiten in einem neuen Zustimmungsvertrag auf einen 12 5 Pfennig Einheitstarif Der Preis einer Einzelfahrkarte erhohte sich ab dem 1 Mai 1918 auf 15 Pfennig gleichzeitig wurden aber ubertragbare Doppelfahrscheine zu 25 Pfennig und Sammelkarten fur acht Fahrten fur 1 00 Mark herausgegeben Die GBS und ihre Nebenbahnen bildeten gleichzeitig eine Tarifeinheit der Anschlussbetrieb fiel also fort Der Preis fur eine Monatskarte wurde auf 9 75 Mark eine Linie 12 50 Mark zwei Linien 16 50 Mark drei Linien 20 00 Mark vier Linien beziehungsweise 25 Mark alle Linien erhoht Schulermonatskarten fur zwei Linien auf vier Mark Arbeiterwochenkarten zu sechs beziehungsweise zwolf Fahrten auf 60 Pfennig beziehungsweise 1 20 Mark 70 129 Fahrpreisentwicklung 1901 1920 130 gultig ab gunstigsteFahrt in Pf Einzel fahrschein in Pf Doppel fahrschein in Pf Sammelkarte Anz Fahrten in Pf 1 Jan 1901 10 0 10 1 Mai 1918 12 5 15 25 1 00 8 20 Jan 1919 17 5 20 351 Sep 1919 20 0 20 1 Jan 1920 28 6 30 2 00 7 1 Apr 1920 50 0 50 3 00 6 21 Mai 1920 62 5 70 5 00 8 1 Dez 1920 75 0 80 6 00 8 Durch eine Lohnerhohung im Januar 1919 genehmigte das Schiedsgericht eine weitere Tariferhohung um funf Pfennig auf nun 17 5 Pfennig Der Preis fur eine Einzelfahrt erhohte sich auf 20 Pfennig der fur einen Doppelfahrschein auf 35 Pfennig Der Schiedsspruch und somit die Tariferhohung bezogen sich zunachst nur auf das erste Quartal 1919 Da die erhoffte Gesundung der GBS unterblieb verlangerte der Verband die Zusage bis zum 30 Juni 1919 Die von der GBS gewunschte abermalige Verlangerung kam der Verband durch den Erwerb des Unternehmens zuvor Infolge der voranschreitenden Inflation kam es in den folgenden Monaten zu weiteren Erhohungen Ab dem 1 September 1919 erhohte sich der Preis einer Einzelfahrt auf 20 Pfennig da die Bewag ihre Strompreise zuvor erhohte Bei der Umstellung der Wirtschaftsrechnung auf das Verwaltungs Wirtschaftsjahr ab 1 April wurde ein Defizit festgestellt weshalb ab dem 1 Januar 1920 ein Einzelfahrpreis von 30 Pfennig Sammelkarte 7 Fahrten fur 2 00 Mark galt ab dem 1 April kam eine weitere Erhohung auf 50 Pfennig Gleichzeitig wurden die Berliner Ostbahnen in den Tarif mit einbezogen Angesichts der steigenden Inflation hatte die Verbandsversammlung diesen Tarif nur fur zwei Monate genehmigt Sie beauftragte weiterhin den Aufsichtsrat die Tariffrage zu klaren insbesondere ob ein Staffeltarif anstelle des Einheitstarifs sinnvoller sei Verbandsleitung und Direktion lehnten diesen aus siedlungs und sozialpolitischen Grunden ab Infolge eines erneuten Schiedsspruchs kam es ruckwirkend zum 1 April 1920 zu einer weiteren Lohnerhohung was zwangslaufig in eine weitere Tariferhohung am 21 Mai 1920 nun auf 62 5 Pfennig mundete 130 Die letzte Tariferhohung fand am 1 Dezember 1920 zwei Wochen vor dem Zusammenschluss zur Berliner Strassenbahn statt Die Einzelfahrt wurde auf 80 Pfennig die Fahrt auf Sammelkarte auf 75 Pfennig erhoht 131 Fahrzeuge und Pferde Bearbeiten nbsp Triebwagen 2861 Typ Maximum 30 Bj 1906 12 und Beiwagen 2685 Sommer Winter Wagen Bj 1905 06 auf der Linie 74 am Bahnhof Ebersstrasse Hauptartikel Fahrzeuge der Grossen Berliner Strassenbahn Die GBPfE verfugte zur Betriebsaufnahme 1873 uber 141 Pferde deren Bestand bis 1897 auf 7328 Pferde anstieg Insgesamt beschaffte das Unternehmen bis 1902 fast 20 000 Tiere die pragmatisch nach ihrer Herkunft unterschieden wurden 132 Die Pferde kamen auf eine Geschwindigkeit von sieben bis zehn Kilometer pro Stunde die durchschnittliche Tagesleistung betrug etwa 26 km was einer Einsatzdauer von zwei bis drei Stunden entsprach 133 Nach der Einstellung des Pferdebahnbetriebs gab es eine Zeitlang noch weiterhin Pferde fur die Bespannung von Kassenwagen und Turmwagen bis sie von Kraftfahrzeugen abgelost wurden 134 Fur die ersten elektrisch betriebenen Linien zur Gewerbeausstellung beschaffte die Grosse Berliner die ersten zweiachsigen Triebwagen fur den gemischten Betrieb mit Akkumulator und Oberleitung Fur den gemischten Betrieb kamen ab 1897 die vierachsigen Brandenburg Triebwagen zum Einsatz Ab 1898 beschaffte das Unternehmen die zweiachsigen Berolina Triebwagen Bis Ende 1899 stieg der Bestand auf 321 vierachsige Triebwagen und 99 zweiachsige Triebwagen fur den gemischten Betrieb und 453 Triebwagen fur den reinen Oberleitungsbetrieb Ab 1901 ging die GBS zum Kauf von vierachsigen Maximum Triebwagen uber Bis 1912 beschaffte die GBS weitere 316 zehnfenstrige Maximumwagen 135 Im Jahr 1913 kamen die ersten Triebwagen mit geschlossenen Einstiegsplattformen zum Einsatz Die sogenannten Glaswagen waren wieder zweiachsig ausgefuhrt Da die engen Bogen aus der Pferdebahnzeit in der Zwischenzeit beseitigt wurden konnten der Achsstand verlangert und das Fassungsvermogen vergrossert werden 136 Bereits 1914 bestellte die GBS eine zweite Serie geschlossener Triebwagen die aufgrund ihres Fahrgestells den Beinamen HAWA Wagen erhielten Kriegsbedingt erhielt die Gesellschaft bis 1919 nur drei Triebwagen Die Auslieferung weiterer 100 Serienfahrzeuge fiel bereits in die Ubergangszeit der Jahre 1920 21 137 138 Der elektrische Betrieb ermoglichte neben der Verwendung grosserer Fahrzeuge auch das Mitfuhren von Beiwagen Wenngleich der Anhangebetrieb auch polizeilichen Einschrankungen unterlag beschaffte die Grosse Berliner in mehreren Serien uber 550 Beiwagen als Neufahrzeuge Etwa genauso viele Fahrzeuge wurden aus dem Pferdebetrieb ubernommen und umgerustet 139 Insgesamt verfugte die Grosse Berliner uber rund 3550 Fahrzeuge fur den Fahrgastverkehr davon uber 1800 Triebwagen Poststrassenbahn Bearbeiten Hauptartikel Poststrassenbahn Berlin Ab dem 6 Februar 1917 fuhrte die Grosse Berliner Posttransporte im Auftrag der Reichspost durch Nach ersten Versuchen mit angehangten Pferdeplanwagen setzte sie ab dem 10 11 Februar 1917 zusatzlich zwei Zuge bestehend aus einem Trieb und zwei umgebauten Sommerwagen ein Ab November 1917 gingen die ersten Gleisanschlusse zu den angeschlossenen Postamtern in Betrieb Im September 1918 standen 20 Trieb und 44 Beiwagen fur den Posttransport zur Verfugung Die Tagesleistung lag bei rund 215 000 Versandstucken insbesondere Pakete Wertpakete und Feldpostsacke Der Posttransport endete zu Zeiten der BVG am 1 Januar 1935 140 Gefangenentransporte Bearbeiten nbsp Signaltafel Weiss mit gelbem Strich der GefangenentransportlinieFur Gefangenenuberfuhrungen von und zum Gefangnis Tegel fuhrte die Grosse Berliner Strassenbahn seit dessen Inbetriebnahme Gefangenentransporte durch Die Wagen fuhren zweimal taglich von der Stadtvogtei am Molkenmarkt beziehungsweise ab 1 Mai 1901 vom Amtsgericht am Polizeiprasidium Alexanderplatz in der Dircksenstrasse nach Tegel Zur Unterbindung von Flucht und Befreiungsversuchen waren die drei Areale mit Gleisanschlussen die bis auf die Innenhofe fuhrten ausgestattet Der Anschluss am Polizeiprasidium war uber eine rund 300 m lange Zufuhrstrecke mit Ausweiche an das Netz angeschlossen Fur den Transport dienten gefangniseigene grun gestrichene Pferdebahnwagen die anstelle von Fenstern mit einer Eisenblechverkleidung versehen waren Ein Laternendach sorgte fur die Beleuchtung des Innenraums Der Zustieg erfolgte uber eine in der Seitenwand eingelassene vergitterte Tur Rechts und links der Langsachse waren Zellen angeordnet der Aufseher hatte seinen Raum in der Wagenmitte Die Rader waren zur Verhinderung von Personenunfallen vollstandig mit Schutzblechen umkleidet und die Wagen mit einer Einrichtung fur den elektrischen Betrieb vorgesehen Da die Fahrzeuge ausserordentlich schwer waren mussten sie von drei Pferden gezogen werden Im Volksmund waren die Wagen als dicke Pauline oder grune Minna bekannt Ab dem 1 September 1900 fuhrte die Grosse Berliner die Transporte elektrisch durch Ursprunglich war angedacht die Wagen zu Triebwagen umzubauen letztlich wurden sie an Triebwagen der Grossen Berliner angehangt Das Liniensignal erhielt die Farbkombination weiss mit gelbem Strich das auch andere Linien fuhrten Da die Anschlusse vermutlich nicht mit Fahrdraht uberspannt waren mussten die Wagen vor Ort von Hand verschoben werden 1927 stellte die Berliner Strassenbahn Betriebsgesellschaft die Transporte ein 141 142 Infrastruktur BearbeitenHochbau Bearbeiten Betriebshofe und Werkstatten Bearbeiten Hauptartikel Liste der Betriebshofe und Wagenhallen der Berliner Strassenbahn Die Grosse Berliner hatte bis 1920 insgesamt 29 eigene Betriebshofe eroffnet Weitere sieben Hofe ubernahm sie von der NBPf der BCS WBV und NoBV die ihrerseits wie auch die SBV die Hofe der GBS mitnutzten Bei den altesten Betriebshofen handelte es sich um vorubergehende Provisorien da die festen Anlagen erst mit dem voranschreitenden Streckenausbau in Betrieb gehen konnten Ein Teil der Grundstucke war angesichts des zunachst noch hohen Investitionsrisikos von der Gesellschaft gepachtet worden Einige der Pachtgrundstucke kaufte die GBPfE zu einem spateren Zeitpunkt Der erste dauerhafte bestehende Hof entstand 1874 auf der Pankeinsel in Gesundbrunnen Der Pferdebahnbetrieb erforderte es dass fur eine vergleichsweise geringe Anzahl an Wagen eine bedeutend grossere Zahl an Pferden untergebracht werden musste Die teils hohen Grundstuckspreise fuhrten zum Bau von Etagenstallen Die ersten gingen 1878 in Betrieb Die Bauweise bewahrte sich sodass die GBPfE weitere Stalle ebenfalls so ausfuhrte Die Wagenhallen waren zunachst offene Fachwerkschuppen Der 1891 eroffnete Hof Waldenserstrasse erhielt als erster eine massiv ausgefuhrte Wagenhalle Zu den Anlagen der Pferdebahnhofe gehorten weiterhin Schmiede Schlosserei Brunnen Dunggrubben sowie Wasser und Entwasserungsleitungen In den Verwaltungsgebauden waren neben der eigentlichen Verwaltung auch Dienstwohnungen fur den Bahnhofsvorsteher Aufenthaltsraume fur Kutscher und Schaffner Abrechnungsraume sowie Geschirr Gerate und Montierungskammern vorhanden Meist war auch eine ortliche Gaststatte verpachtet worden Bis 1887 stieg der Bestand auf 17 Hofe davon vier auf Pachtgrundstucken Zu diesem Zeitpunkt verfugte die Gesellschaft uber 4160 Pferde und 987 Wagen 1891 kamen der Betriebshof Waldenserstrasse und 1894 der Betriebshof Schonhauser Allee als letzte Pferdebahnhofe hinzu Der Betriebshof Gesundbrunnen wurde 1892 durch den Betriebshof Uferstrasse auf einem benachbarten Grundstuck ersetzt und die alte Anlage zur Hauptwerkstatt umgebaut 143 Diese diente ab Juli 1899 auch den Fahrzeugen der Westlichen und Sudlichen Berliner Vorortbahn ab Juli 1906 der Berlin Charlottenburger Strassenbahn und ab Mai 1910 der Nordostlichen Berliner Vorortbahn 144 Mit der Elektrifizierung ergaben sich ab 1896 ganzlich andere Aufgaben auf den Hofen Die bestehenden Anlagen waren mit ihren Stallen jedoch ungeeignet weshalb die Grosse Berliner um die Jahrhundertwende acht neue Betriebshofe bauen liess und kleinere Hofe schloss Bei den neuen Hofen bildete nun die Wagenhalle das Kernstuck der Anlage Die Entwurfe der neuen Hofe stammten von der Bauabteilung der GBS unter Leitung des Oberingenieurs Joseph Fischer Dick Etwa zehn Jahre spater liess die GBS angesichts des steigenden Verkehrsaufkommens vier weitere Betriebshofe ausserhalb des Berliner Weichbildes bauen Die Standortgemeinden uberliessen der Grossen Berliner die Grundstucke gegen Bau und Betriebsvereinbarungen der Strassenbahn 39 Betriebshofe nbsp Etagenstall des ehemaligen Betriebshofs XII Waldenserstrasse 2011 nbsp Betriebshof X Schoneberg 1911 nbsp Betriebshof XVII Britz 1914 nbsp Montagehalle in der Hauptwerkstatt Uferstrasse um 1911Verwaltungsgebaude Bearbeiten nbsp Verwaltungsgebaude am Leipziger Platz 14 1902Die Hauptverwaltung der Grossen Berliner Pferde Eisenbahn befand sich zunachst in der Behrenstrasse 54 in der Dorotheenstadt Im Jahr 1886 wechselte das Unternehmen in das neu gebaute Haus Friedrichstrasse 218 in der Friedrichstadt uber Das Haus war auf langere Zeit angemietet Das Mietrecht wurde bis zum Ablauf der Genehmigungsdauer auch bei deren Verlangerung gewahrt 145 Mit der Zeit reichten die Raumlichkeiten nicht mehr aus insbesondere die Zeitkartenausgabe erwies sich bei damals 10 12 000 Abonnenten als zu klein 146 Im Jahr 1899 erwarb die Grosse Berliner Strassenbahn das Grundstuck Leipziger Platz 14 bis zur Vossstrasse 23 Das vorhandene Gebaude das unter anderem Bismarck eine Zeit als Wohnhaus diente wurde abgerissen und durch einen Neubau ersetzt Das von den Bauraten Kayser amp von Grossheim im Zopfstil 147 errichtete Gebaude konnte im September 1901 bezogen werden Die Baukosten beliefen sich auf 60 500 Mark Im Untergeschoss waren die Hauptkasse die Zeitkartenstelle und das Fundburo eingerichtet Die Fahrkarten wurden per Lastwagen uber den Hof angeliefert Die Direktionsraume und das Buro des Betriebsleiters befanden sich im ersten Obergeschoss Das zweite Obergeschoss beherbergte die Dienstraume der Verkehrs und Betriebsabteilungen und der Leitung der technischen Abteilungen das dritte Obergeschoss die kaufmannischen und Personalburos Die Arbeitsraume der jeweiligen Abteilungen befanden sich auf der jeweiligen Etage im ruckwartigen Teil an der Vossstrasse Im vierten Obergeschoss befand sich die Telefonzentrale des Unternehmens Die Grosse Berliner hatte anlasslich des Neubaus und der Netzelektrifizierung den Aufbau eines eigenen Telefonnetzes veranlasst Dieses wurde auf Kosten der Reichspost ausgefuhrt und verband die Hauptverwaltung mit den Betriebshofen aber auch mit den Wohnungen der Oberbeamten und Betriebsinspektoren Daneben war das Gebaude auch an das Berliner Ortsnetz angeschlossen 146 Da der Personalbestand in der Hauptverwaltung kriegsbedingt stark zunahm von 155 im Jahr 1914 auf 218 im Jahr 1916 kaufte das Unternehmen als weiteren Verwaltungsbau das Eckhaus Dessauer Strasse 1 Ecke Koniggratzer Strasse an Bis das Gebaude ein funfgeschossiger Burobau moderner Bauart von den Vorbesitzern freigeraumt wurde mietete sich die GBS vorubergehend bis zum 1 Oktober 1919 in das Geschaftshaus Kothener Strasse 42 ein Fur den Umzug vorgesehen waren die Abteilungen bei denen infolge des Krieges ein erhohter Verwaltungsaufwand festzustellen war Dazu gehorte unter anderem die Personalabteilung da es nach 1914 zu einer starken Fluktuation der Arbeitskrafte kam 84 Die beiden Gebaude am Leipziger Platz und in der Dessauer Strasse wurden 1920 von der Berliner Strassenbahn und ab 1929 von der Berliner Verkehrs Aktiengesellschaft BVG ubernommen Sie sind nicht erhalten 148 Streckennetz Bearbeiten Trassierung Bearbeiten nbsp Besonderer Bahnkorper in der Hardenbergstrasse vor der Begrunung kolorierte Postkarte um 1905Wahrend auf den ausser Orts gelegenen Chausseen der meist dort vorhandene Sommerweg in Anspruch genommen werden konnte 149 musste die Gesellschaft bei Gleiskorpern im Strassenland meist auch den Ausbau der Strasse mittragen Paragraph 7 des Zustimmungsvertrags von 1871 schrieb vor dass der Fahrdamm in befestigten Strassen bei eingleisigen Strecken mindestens 11 2 m und bei zweigleisigen Strecken 17 m betragen sollte Von dem Paragraphen war unter anderem die Brunnenstrasse betroffen deren Fahrdamm von 8 10 m auf 17 m verbreitert werden musste Die teils notwendigen Fahrbahnverbreiterungen einschliesslich des Grunderwerbs beispielsweise der Vorgarten fielen zu Lasten der Gesellschaft gleiches galt auch fur den Aus und Neubau von Brucken 2 Die gewonnenen Flachen waren anschliessend der Stadt unentgeltlich zu ubertragen Die Stadt ihrerseits konnte der Grossen Berliner notigenfalls die Enteignungsbefugnis erteilen Obwohl die Masse als Mindestwerte galten wurde nicht immer davon Gebrauch gemacht Die Stadtverwaltung stellte im Nachhinein fest dass andernfalls einige der wichtigsten Strecken nicht hatten realisiert werden konnen 94 So wurde der Fahrdamm der sudlichen zweigleisigen Ringbahn in der Gitschiner Prinzen und Neanderstrasse durchweg auf 15 m verbreitert Die Mindestmasse waren in spateren Vertragen auf 11 3 m fur zweigleisige und 7 5 m fur eingleisige Strecken herabgesetzt worden In der Rosenstrasse und Spandauer Strasse mass der Strassendamm fur die zweigleisige Strecke 6 9 m Die schmalsten Fahrdamme hatten die eingleisigen zunachst noch provisorischen Abschnitte zwischen Spittelmarkt und Molkenmarkt mit Breiten von 3 75 4 17 m 7 Mit der Umstellung auf den elektrischen Betrieb entfiel die Notwendigkeit einer strassenbundigen Fuhrung der Gleise und es konnten besondere Bahnkorper angelegt werden 1899 wurden in der Rheinstrasse in Friedenau Westliche Berliner Vorortbahn und 1900 in der Berliner Strasse in Tempelhof erstmals besondere im Pflaster verlaufende Bahnkorper erstellt 1902 erhielt die Hardenbergstrasse Berlin Charlottenburger Strassenbahn in Charlottenburg nach Abschluss des U Bahn Baus einen besonderen Bahnkorper in Mittellage der 1905 begrunt wurde 150 In den kommenden Jahren gingen vor allem in den Vororten besondere Bahnkorper in Betrieb Bis 1911 waren rund 35 km Strecke im Netz der Grossen Berliner Strassenbahn und ihrer Nebenbahnen mit besonderen Bahnkorpern ausgestattet Sie gestatteten hohere Fahrgeschwindigkeiten Gerauschemissionen und Staubentwicklung waren geringer Zudem waren die Anlage und Unterhaltskosten gegenuber dem Strassenpflaster deutlich geringer Bei ausreichender Breite war die Anlage von Haltestelleninseln moglich 151 Oberbau Bearbeiten nbsp Pferdebahnstrecke in der Potsdamer Strasse mit symmetrischer Sattelschiene Oberbau Fischer Dick um 1898 nbsp Provisorische Gleisverlegung in der Mullerstrasse Ecke Seestrasse fur den Bau der Nordsudbahn 1913Der strassenbundige Oberbau erfuhr insbesondere in den ersten Jahrzehnten eine mehrmalige Veranderung Die Anlage hatte so zu erfolgen dass der Verkehr anderer Fahrzeuge nicht behindert wurde Der erste von Otto Busing konstruierte Oberbau fand hauptsachlich bis 1878 Anwendung und erwies sich laut Fischer Dick verglichen mit den Oberbauformen anderer deutscher Pferdebahnen als vorzuglich Es war ein Quer und Langschwellensystem die Schwellen waren aus Kiefernkreuzholz Die Querschwellen wurden im Abstand von einem Meter verlegt auf diese dann die Langschwellen mit eisernen Winkeln befestigt Die eiserne sieben Meter lange Flachrillenschiene mit Nagelleiste wurde auf die Langschwelle aufgenagelt An Schienenstossen waren Unterlagsplatten untergelegt um ein Einschlagen in die Schwelle zu vermeiden Fur die Gleisbogen wurden Sonderprofile verwendet Der Innenbogen bestand aus einer Rillenschiene der Aussenbogen aus einer Flachschiene Der minimale Bogenradius lag bei 30 m auf Streckengleisen auf den Betriebshofen teilweise 20 m Bis zur Verwendung von Flachrillenschienen auch fur den Aussenstrang gab es besonders in diesen Bogen haufig Entgleisungen Die Weichen waren teils als Zwang teils als Zungenweichen ausgebildet 7 Im Jahr 1876 wurden letztmals Eisenschienen verbaut sie wurden kunftig durch Schienen aus Bessemerstahl ersetzt Im gleichen Jahr ging die Strassenbaulast vom preussischen Fiskus auf die Stadt Berlin uber Unter dem zustandigen Stadtbaurat Rospatt wurden daraufhin die ersten fundamentierten Steinpflasterungen nach Wiener Art vorgenommen Dies bedingte auch einen neuen Oberbau nach Vorbild der Pariser Strassenbahn da die fundamentierte Pflasterung keine Querschwellen zuliess Die auf Langschwellen befestigten Sattelschienen waren hier mittels Traversen verbunden Die Gleise in der Kronenstrasse Kochstrasse Anhalter Strasse und Schoneberger Strasse erhielten als erste den neuen Oberbau Etwa zeitgleich entwickelte der Oberingenieur der GBPfE Fischer Dick einen abgewandelten Oberbau mit symmetrischem Schienenprofil der unter anderem in der Potsdamer Strasse und Leipziger Strasse Anwendung fand Die in der Leipziger Strasse verlegten Schienenstrange waren dabei auf 720 m mit Holzklotzen eingefasst auf weiteren 2000 m mit Granitquadern und auf den ubrigen Abschnitten direkt mit dem Asphalt verbunden Die Holzquader erwiesen sich alsbald als ungeeignet da sie bei Nasse aufquollen und sich bei Trockenheit wieder zusammenzogen sodass kein dauerhafter Anschluss an den Asphalt gewahrleistet werden konnte 7 Ab 1882 wurden die ersten Weichen mit Doppelzungenstellung eingebaut Zwischen 1883 und 1886 fand vor allem die Zwillingsschiene System Haarmann Anwendung Bei diesem wurden paarweise angeordnete Vignolschienen verwendet die mittels Schraubverbindungen und Gussklotzen fest verbunden waren Da die Tiefbauabteilung des Berliner Magistrats bestimmte dass der Oberbau Teil der Strassenbahnbefestigung zu sein hatte mussten die Schieneneinfassungen besten Pflasteranschluss finden infolgedessen der Schienenfuss von 100 auf 59 mm gekurzt werden Zusammen mit dem nur 5 5 mm starken Steg waren die Schienen dieses Systems nicht ausreichend widerstandsfahig Im Jahr 1898 waren noch rund zehn Kilometer Gleis auf schwach frequentierten Strecken mit diesem Oberbau versehen 7 Ab 1886 ging die Grosse Berliner dazu uber vor allem die Rillenschienen der Phoenix AG einzubauen Die Tiefbaudeputation war mittlerweile von ihrem Grundsatz abgeruckt sodass der Schienenfuss wieder breiter hier 120 mm ausgefuhrt werden konnte Die Laufflache war 50 mm der Zwang 35 mm breit Die Rille mass 30 mm in der Breite und 28 mm in der Tiefe Der Steg hatte eine Starke von 9 mm Die Schienenhohe betrug bei in Asphalt verlegten Schienen 130 mm und 150 mm bei solchen im Steinpflaster Das Metergewicht lag bei 42 5 kg Die Hohlraume wurden anfanglich mit Formziegelsteinen spater mit Zement ausgefullt Die Schienenstosse waren schiefwinklig ausgefuhrt Gleichzeitig zur Phoenixschiene experimentierte Fischer Dick mit einer Abwandlung der Haarmann schen Schwellenschiene Da deren Einbau besondere Aufmerksamkeit erforderte wurde sie von den Arbeitern beilaufig als Uhrmacherschiene bezeichnet Sie durfte nur in Asphalt eingebaut werden Wie die vorherigen Schienen waren die Schwellenschienen nach dem Bessemerverfahren hergestellt fur die Phoenixschienen wurde Thomasstahl verwendet 7 Mit der Einfuhrung des elektrischen Betriebs mussten die Schienen nun den hoheren Kraften der Triebwagen standhalten Die neuen Rillenschienen der Westfalischen Stahlwerke waren 160 mm hoch und 3 mm uber den Zwang erhoht letzterer wurde auf 25 mm reduziert Der Schienenfuss mass 130 mm der Steg hatte eine Starke von 11 mm Die Rille mass 40 mm Breite und 30 mm Tiefe Das Metergewicht erhohte sich dadurch auf 50 5 kg Die zwischenzeitig verbauten Bogen mit 15 m Radius mussten fur den Einsatz der Brandenburg Triebwagen indes durch solche mit 20 m Radius ersetzt werden 7 Die alteren Weichen mussten durch Doppelzungenweichen und die Weichenzungen verstarkt werden Die Wagenfuhrer stellten die Weichen mittels eines Stelleisens um An stark befahrenen Knotenpunkten setzte das Unternehmen ortsfeste Weichensteller ein Der Magistrat behielt sich im Umwandlungsvertrag von 1898 das Recht vor den Ausbau von ein zu zweigleisigen Strecken zu fordern wenn das Verkehrsbedurfnis dies verlangte Bei definitiver dauerhafter Pflasterung der Strasse hatten die darin befindlichen Gleise einen dauerhaften Pflasteranschluss zu gewahrleisten Die Gleiskonstruktion und die zu wahlenden Schienen unterlagen der Genehmigung des Magistrats 152 Besonderes Augenmerk galt nun den Schienenstossen Zunachst verringerte das Unternehmen die Anzahl der Stosse durch den Einbau langerer Schienen Nach mehreren Versuchen stellte sich der als Stossbruckenlasche ausgefuhrte Melaunstoss als vorteilhaft heraus Bis 1911 waren 32 500 Schienenstosse im Streckennetz nach diesem System verlegt worden Noch im ausgehenden 19 Jahrhundert gab es erste Versuche einer laschenlosen Schienenverbindung Ab 1899 begann die GBS damit Schienenfusse und stege an den Stossverbindungen nach Patent Falk zu umgiessen insgesamt etwa 10 000 Stossverbindungen Ab 1903 nahm man Abstand von den Falk schen Umgiessungen da die Schienenenden dazu neigten sich bei Warme nach oben auszudehnen was den Fahrkomfort spurbar schmalerte Das von Hans Goldschmidt entwickelte Thermitverfahren fand bis 1911 bei 642 Schienenstossen Anwendung Spater ging die GBS dazu uber die Schienenstosse mittels Lichtbogenschweissen dauerhaft zu verbinden Bis 1911 wurden auf diese Weise rund 6000 Stossverbindungen verschweisst 153 Stromversorgung Bearbeiten nbsp Bau der Unterleitung in der Sommerstrasse 1902 Die parallel befahrene Strecke wird noch von Akkumulatortriebwagen befahren nbsp Notoberleitung am Platz vor dem Brandenburger Tor um 1911 Die ab 1907 wahrend der Wintermonate installierte Notoberleitung wurde 1914 durch eine dauerhaft installierte Fahrleitung ersetzt Die Union Elektricitats Gesellschaft Union UEG war von der Grossen Berliner mit der Elektrifizierung des Streckennetzes beauftragt worden Diese besass entsprechende Lizenzen der Thomson Houston Electric Company fur die Stromzufuhrung mit Rollenstromabnehmern 154 Die Grosse Berliner verwendete anfangs runden Fahrdraht mit geloteten Befestigungspunkten spater ging man zu dem bei Vollbahnen bewahrten Rillenfahrdraht uber Da dieser sich nicht ohne Verdrehung montieren liess und es nach der Montage auch zu Verdrehungen kam konnte es vorkommen dass die Stromabnehmerrollen gegen die Aufhangeosen schlugen Spater verwendete das Unternehmen einen 8 formigen Profildraht der wie der Rillenfahrdraht mit Klemmosen befestigt werden konnte Die Verwendung des neuen Fahrdrahtprofils die Herabsetzung des Rollendrucks und die kontinuierliche Beobachtung der Fahrleitung im zweiwochigen Abstand konnte die Anzahl der Drahtbruche deutlich senken Weitere Verbesserungen ergaben sich durch die Weiterentwicklung der Aufhangevorrichtungen und der Streckentrenner Der verwendete Fahrdraht wies einen Querschnitt von 80 mm auf Die empfohlene Spannweite lag bei 30 m als Hochstmass wurden 35 m angesehen 155 Aus asthetischen Grunden war der Oberleitungsbetrieb in Strassen und Platzen mit reprasentativem Charakter insgesamt rund 20 km Streckenlange verboten und eine alternative Betriebsform vorgeschrieben worden Der anfanglich von der GBS favorisierte Akkumulatorenbetrieb zeigte im starken Winter 1899 1900 seine Schwachen als sich die Akkumulatoren aufgrund der Kalte schnell entluden und die Triebwagen vielfach auf offener Strasse stehen blieben Die Aufsichtsbehorde verfugte daraufhin am 26 September 1900 die Einstellung des Akkumulatorenbetriebes und seinen Ersatz durch die Oberleitung Einige Strassen sollten jedoch weiterhin nicht verunziert werden Namentlich waren dies die folgenden Strassenzuge 156 Potsdamer Platz Koniggratzer Strasse Platz vor dem Brandenburger Tor Sommerstrasse Reichstagufer Roonstrasse Bismarckstrasse Moltkestrasse Schlossplatz von der Schleusenbrucke bis zur Kurfurstenbrucke Hinter der katholischen Kirche Unter den Linden Kastanienwaldchen Charlottenburger Chaussee vom Brandenburger Tor bis hinter der Siegesallee Die Grosse Berliner richtete auf den genannten Strecken Unterleitungsbetrieb ein die Ausfuhrung ubernahm Siemens amp Halske Nach Prufung der Unterlagen entschieden sich die Aufsichtsbehorden und Stadtverwaltung fur die Anordnung der Unterleitung mit seitlichem Schlitz unter einer der Fahrschienen Neben der Fahrschiene wurde hierzu eine dritte Schiene so angeordnet dass ein etwa 30 mm breiter Schlitz verblieb Beide Schienen ruhten auf gusseisernen Bocken Unter den Schienen befand sich ein eiformiger Leitungskanal aus Stampfbeton der unterhalb der Schienen geschlitzt war um den Stromabnehmer aufzunehmen Im Kanal fuhrte die zweipolige Fahrleitung bestehend aus zwei T formigen schmiedeeisernen Profilen eine Ruckleitung durch die Fahrschienen erfolgte nicht Der Leitungskanal war uber Ruckschlagventile mit dem Kanalisationsnetz verbunden um eindringendes Niederschlagswasser abzuleiten Die Stromabnahme erfolgte in den meisten Fallen durch feste am Triebwagen angebrachte Stromabnehmer und zu einem kleinen Teil durch nachgezogene Schlepper die fur die Dauer der Fahrt am Wagen befestigt wurden Der Bau der Unterleitungsabschnitte war mit grosseren betrieblichen Einschrankungen verbunden insbesondere beim Bau der Weichenanlagen Auf dem Potsdamer Platz fuhrten die damit verbundenen Schwierigkeiten dazu dass in den geradlinig uberquerenden Schienenstrangen auf die Unterleitung verzichtet und nur die abzweigenden Verbindungskurven umgebaut wurden Das Umstellen der Weichen geschah zunachst durch ortsfeste Weichensteller spater durch die Triebwagenfuhrer Der Unterleitungsbetrieb erwies sich bald als sehr storanfallig Durch den starken Wagenverkehr losten sich die Befestigungsteile Temperatursprunge fuhrten zur Aufweitung oder Verengung des Fahrleitungsschlitzes und damit zu Schwergang der Stromabnehmer Hereinfallende Kleinteile konnten zum Abbrechen der Stromabnehmer fuhren Laubfall Strassenabfalle und Schneematsch konnten die Leitungskanale verstopfen Eindringende Nasse konnte zu Funkenbildung und Kurzschlussen fuhren bei langanhaltenden Regenfallen waren die vollgelaufenen Leitungskanale praktisch nicht mehr nutzbar 23 156 Die genannten Grunde fuhrten nach dem strengen Winter 1906 1907 zur schrittweisen Umstellung der Unterleitungsabschnitte auf Oberleitungsbetrieb Beim Aufbau der Fahrleitung hatte das Unternehmen dafur Sorge zu tragen dass diese weiterhin nicht das Stadtbild verschandele und die Aufhangung beispielsweise an den vorhandenen Laternenmasten erfolgen sollte Auf der Charlottenburger Chaussee A 24 im Grossen Tiergarten war aus asthetischen Grunden eine hohere Spannweite von 40 m und mehr gewahlt worden Um ein Durchhangen zu vermeiden war eine Kettenaufhangung gewahlt worden Bei der Querung der Strasse Unter den Linden betrug die Spannweite der Einfachfahrleitung 60 m Am Platz vor dem Brandenburger Tor musste hingegen ein 241 m langer Abschnitt weiterhin mit Unterleitung betrieben werden Die Behorden hatten hier den Einbau von im Pflaster versenkten Masthalterungen angeordnet die den schnellen Aufbau einer Notoberleitung ermoglichen sollten 1914 wurde dieser Abschnitt mit einer dauerhaften Oberleitung versehen 157 nbsp Fahrleitungsanlagen von GBS und BESTAG in der Georgenstrasse um 1912 An den Schnittstellen mit fremden Bahnen ergaben sich vertraglich bedingte Besonderheiten So war im Verkehr mit der BESTAG geregelt dass an den Kreuzungspunkten die jeweils eine Gesellschaft den Fahrstrom liefern solle Die Wagen der anderen Gesellschaften hatten die Kreuzung mit ausgeschaltetem Fahrschalter zu uberqueren Auf gemeinsam genutzten Streckenabschnitten wurden entweder zwei unterschiedlich hoch verlaufende Fahrdrahte fur Bugel und Rollenstromabnehmer gespannt oder aber ein fur beide Betriebsformen nutzbarer Fahrdraht installiert In der Grunauer Strasse war die Stromversorgung zwischen der BESTAG und der GBS in zwei getrennte Abschnitte aufgeteilt Zusammen mit der Stadtischen Strassenbahn die die Strasse ebenfalls nutzte wurden die Unterhaltungskosten jahrlich einer der drei Gesellschaften auferlegt 154 Die Unterhaltung der Fahrleitungsanlagen erfolgte durch sieben uber das Netz verteilte Oberleitungsstationen Jede Station unterstand einem Leitungsrevisor und war mit einem Oberschlosser und drei Schlossern besetzt Weiterhin waren ein Turmwagen mit zwei Kutschern und vier Pferden fester Bestandteil Drei Stationen waren zusatzlich als Alarmstationen ausgebildet und daruber hinaus mit je zwei Schlossern und einem Turmwagen samt Besatzung fur Notfalle ausgestattet Der Revisor war verantwortlich fur den ordnungsgemassen Zustand der Leitungen in seinem Bezirk Hierzu waren die vielbefahrenen Strecken alle zehn die ubrigen Strecken alle 20 Tage zu begutachten Der Isolationswiderstand wurde vierteljahrlich gepruft die Wandrosetten halbjahrlich Grossere Neubauten und Ausbesserungen wurden ab 1911 von einer eigenen Oberleitungs Neubauabteilung durchgefuhrt Diese hatte ihren Stutzpunkt im ehemaligen Betriebshof IX in der Manteuffelstrasse Die Abteilung verfugte anfanglich uber elf Turmwagen mit je einem Oberschlosser Schlosser Arbeiter und Kutscher Personal fur den Neubau und die Revision der Fahrleitungsanlagen Zur Umsetzung und Neugrundung von Fahrleitungsmasten infolge von Kanalisationsarbeiten Strassenregulierungen U Bahn Bauarbeiten und dergleichen gab es weiterhin zwei Mastenkolonnen mit je einem Vorarbeiter sieben Arbeitern und einem Kutscher 155 Den benotigten Fahrstrom bezog die GBS zum grossten Teil von den Kraftwerken der Berliner Elektrizitats Werke BEW Weitere Stromlieferanten waren das Kraftwerk Charlottenburg das Kraftwerk Sudwest und das Kraftwerk der Berlin Charlottenburger Strassenbahn Etwa ein Drittel des von den BEW erzeugten Stroms wurde fur den Betrieb der Strassenbahn benotigt 158 Siehe auch BearbeitenGeschichte der Strassenbahn in Berlin Berlin Charlottenburger Strassenbahn Nordostliche Berliner Vorortbahn Sudliche Berliner Vorortbahn Westliche Berliner VorortbahnAnmerkungen Bearbeiten auch Pinkuss bzw Pinkuss geschrieben heute Torstrasse heute Stresemannstrasse heute Mehringdamm heute Hallesche Tor Brucke heute Hannoversche Strasse heute Hasenheide heute Heinrich Heine Strasse heute Mehringplatz ab 1910 Kaiser Franz Joseph Platz heute Bebelplatz heute Platz der Republik heute Reinhardtstrasse heute Karl Marx Allee heute Glinkastrasse heute Hackescher Markt heute Ostbahnhof heute Neukolln heute Rathausstrasse heute U6 heute Franz Mehring Platz Potsdamer Strasse 14 0 auf 25 0 km h Leipziger Strasse 11 4 auf 20 0 km h ab 1902 Linie 72 ab 1902 Linien 68 und 69 heute Strasse des 17 JuniLiteratur BearbeitenGrosse Berliner Strassenbahn Hrsg Die Grosse Berliner Strassenbahn 1871 1902 Denkschrift aus Anlass der vollstandigen Durchfuhrung des elektromotorischen Betriebes Julius Springer Berlin 1902 Grosse Berliner Strassenbahn Hrsg Die Grosse Berliner Strassenbahn und ihre Nebenbahnen 1902 1911 Denkschrift aus Anlass der XIII Vereinsversammlung des Vereins deutscher Strassen und Kleinbahnverwaltungen Hans Feulner Berlin 1982 Erstausgabe H S Hermann Berlin 1911 Autorenkollektiv Strassenbahn Archiv 5 Berlin und Umgebung transpress Berlin 1987 ISBN 3 344 00172 8 Eduard Buchmann Die Entwickelung der Grossen Berliner Strassenbahn und ihre Bedeutung fur die Verkehrsentwickelung Berlins Julius Springer Berlin Heidelberg 1910 Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahnen in Berlin 3 Auflage alba Dusseldorf 1994 ISBN 3 87094 351 3 Michael Kochems Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 14 Berlin Teil 2 Strassenbahn O Bus EK Verlag Freiburg im Breisgau 2013 ISBN 978 3 88255 395 6 Hans Joachim Pohl Vor 150 Jahren gegrundet Grosse Berliner Pferde Eisenbahn Actien Gesellschaft In Verkehrsgeschichtliche Blatter 5 und 6 2021 S 117 139 und 166 184 Leseprobe Weblinks BearbeitenJens Dudczak Uwe Dudczak Grosse Berliner Strassenbahn In berliner bahnen de Abgerufen am 29 August 2021 Einzelnachweise Bearbeiten Ural Kalender Die Geschichte der Verkehrsplanung Berlins In Archiv fur die Geschichte des Strassen und Verkehrswesens Band 24 FGSV Verlag Koln 2012 ISBN 978 3 941790 67 4 S 58 59 a b c Ural Kalender Die Geschichte der Verkehrsplanung Berlins In Archiv fur die Geschichte des Strassen und Verkehrswesens Band 24 FGSV Verlag Koln 2012 ISBN 978 3 941790 67 4 S 59 61 a b Die Grundung der Grossen Berliner Pferdeeisenbahn In Berliner Verkehrsblatter Nr 2 1972 S 21 22 Ural Kalender Die Geschichte der Verkehrsplanung Berlins In Archiv fur die Geschichte des Strassen und Verkehrswesens Band 24 FGSV Verlag Koln 2012 ISBN 978 3 941790 67 4 S 20 23 a b c d e Walter Schneider Der Stadtische Berliner Offentliche Nahverkehr Band 2 Berlin 1978 S 7 23 Otto Glagau Der Borsen und Grundungsschwindel in Berlin 9 Die grosse Zeit und die grossen Dinge In Die Gartenlaube Nr 35 1875 wikisource org Gustav Dittmann wird dort nicht unter den ersten Zeichnern genannt a b c d e f g h i j k l m n o p q r Joseph Fischer Dick Funfundzwanzig Jahre bei der Grossen Berliner Pferdebahn In Zeitschrift fur das gesamte Local und Strassenbahnwesen Wiesbaden 1898 S 39 72 tu darmstadt de a b c d Eduard Buchmann Die Entwickelung der Grossen Berliner Strassenbahn und ihre Bedeutung fur die Verkehrsentwickelung Berlins Julius Springer Berlin Heidelberg 1910 S 2 10 a b Ural Kalender Die Geschichte der Verkehrsplanung Berlins In Archiv fur die Geschichte des Strassen und Verkehrswesens Band 24 FGSV Verlag Koln 2012 ISBN 978 3 941790 67 4 S 61 63 Helmut Zschocke Die erste Berliner Ringbahn Uber die Konigliche Bahnhofs Verbindungsbahn zu Berlin Neddermeyer Berlin 2009 ISBN 978 3 491 71203 4 S 54 63 zur Baugeschichte der Kanalisation James Hobrecht Radialsystem Kanalisation Berliner Rieselfelder und Die Berliner Kanalisation In berliner unterwelten de Abgerufen am 15 Januar 2022 Walter Schneider Der Stadtische Berliner Offentliche Nahverkehr Band 2 Berlin 1978 S 41 45 a b c Autorenkollektiv Strassenbahn Archiv 5 Berlin und Umgebung transpress Berlin 1987 ISBN 3 344 00172 8 S 30 44 a b c Michael Kochems Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 14 Berlin Teil 2 Strassenbahn O Bus EK Verlag Freiburg im Breisgau 2013 ISBN 978 3 88255 395 6 S 22 32 Linienchronik Strassenbahn Fahrplan 1881 In berliner linienchronik de Abgerufen am 13 Mai 2021 Gerhard Volzmann Am 4 Juni 1881 wurde die Pferdeeisenbahn nach Tegel eingeweiht In tegelportal de 28 Oktober 2015 abgerufen am 3 Juni 2021 Reinhard Arf Auf Gleisen nach Tegel und Heiligensee 700 Jahre Heiligensee 127 Jahre Verkehrsgeschichte 50 Jahre U Bahn nach Tegel In Verkehrsgeschichtliche Blatter Nr 4 2008 S 90 105 a b c Autorenkollektiv Strassenbahn Archiv 5 Berlin und Umgebung transpress Berlin 1987 ISBN 3 344 00172 8 S 53 54 a b c Michael Kochems Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 14 Berlin Teil 2 Strassenbahn O Bus EK Verlag Freiburg im Breisgau 2013 ISBN 978 3 88255 395 6 S 163 a b c d Eduard Buchmann Die Entwickelung der Grossen Berliner Strassenbahn und ihre Bedeutung fur die Verkehrsentwickelung Berlins Julius Springer Berlin Heidelberg 1910 S 10 15 a b Mathias C Tank Pferdebahnen uber den Muhlendamm Eroffnung des Muhlenwegs vor uber 170 Jahren In Verkehrsgeschichtliche Blatter Nr 3 2021 S 58 64 Hans Joachim Pohl Die Neue Berliner Pferdebahn Gesellschaft Die Verkehrserschliessung Weissensees und Lichtenbergs In Verkehrsgeschichtliche Blatter Nr 1 1986 S 2 11 a b c d Hans Joachim Pohl Der Lindentunnel In Verkehrsgeschichtliche Blatter Nr 7 1980 S 134 150 Walter Schneider Der Stadtische Berliner Offentliche Nahverkehr Band 2 Berlin 1978 S 235 242 a b c d Ural Kalender Die Geschichte der Verkehrsplanung Berlins In Archiv fur die Geschichte des Strassen und Verkehrswesens Band 24 FGSV Verlag Koln 2012 ISBN 978 3 941790 67 4 S 134 137 Richard Ruhlmann Elektrischer Betrieb von Strassenbahnwagen In Zeitschrift des Vereins deutscher Ingenieure Band span