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Die Strassenbahnen der Stadt Berlin SSB auch Stadtische Strassenbahnen in Berlin genannt waren der erste kommunale Strassenbahnbetrieb in den damaligen Grenzen Berlins Um der Monopolstellung der privaten Gesellschaft Grosse Berliner Strassenbahn GBS entgegenzutreten fasste die Berliner Stadtverordnetenversammlung im Oktober 1900 den Beschluss kunftig Strassenbahnen auch auf eigene Rechnung zu betreiben Die ersten Strecken gingen am 1 Juli 1908 in Betrieb und wurden anschliessend zugig erweitert Am 1 Dezember 1910 ubernahmen die Stadtischen Strassenbahnen den Betrieb auf der sogenannten Flachbahn die vorher von der Hochbahngesellschaft betrieben worden war Die Netzerweiterung fand mit der Inbetriebnahme des Lindentunnels im Dezember 1916 ihren vorlaufigen Abschluss Nach der Bildung der Einheitsgemeinde Gross Berlin wurden am 13 Dezember 1920 die Stadtischen Strassenbahnen und die Berliner Elektrischen Strassenbahnen mit der Grossen Berliner Strassenbahn zur Berliner Strassenbahn vereinigt Die SSB wiesen zu diesem Zeitpunkt eine Streckenlange von 31 2 Kilometern auf und verzeichnete insgesamt 193 Wagen 115 Trieb und 78 Beiwagen in ihrem Bestand Netzentwicklung der Stadtischen StrassenbahnenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Vorgeschichte 1 2 Netzplanung und Eroffnung 1 3 Ausbau nach Suden 1 4 Ringschluss im Zentrum 1 5 Zusammenschluss zur Berliner Strassenbahn und weitere Entwicklung 2 Fahrzeuge 3 Infrastruktur 3 1 Streckennetz 3 2 Betriebshofe 3 2 1 Betriebshof Nord Kniprodestrasse 3 2 2 Betriebshof Sud Urbanstrasse 4 Tarif 5 Betriebsergebnisse 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVorgeschichte Bearbeiten Zu Beginn der 1890er Jahre bestanden in Berlin drei Pferdebahnunternehmen die Berliner Pferde Eisenbahn BPfE ab 1894 als Berlin Charlottenburger Strassenbahn BCS die Grosse Berliner Pferde Eisenbahn GBPfE und die Neue Berliner Pferdebahn NBPf Von diesen Gesellschaften war die GBPfE mit Abstand die grosste 1890 erbrachte sie rund 60 Prozent der Verkehrsleistungen in Berlin Stadt und Ringbahn sowie Pferdeomnibus mit eingeschlossen 1894 baute sie ihre Position durch die Verwaltungsubernahme der NBPf aus Im Folgejahr eroffneten Siemens amp Halske mit den Elektrischen Strassenbahnen in Berlin ab 1899 als Berliner Elektrische Strassenbahnen AG BESTAG die erste elektrische Strassenbahnlinie in den damaligen Grenzen Berlins Die GBPfE die zunachst die hohen Kosten einer Netzelektrifizierung scheute zog 1896 nach und eroffnete anlasslich der Berliner Gewerbeausstellung im Treptower Park ihre ersten elektrischen Linien Nachdem das Unternehmen erkannte dass die Vorteile gegenuber dem Pferdebahnbetrieb uberwogen 1 schlossen am 2 Juli 1897 und 19 Januar 1898 die GBPfE und die NBPf auf der einen und die Stadt Berlin auf der anderen Seite einen neuen Zustimmungsvertrag ab Kernpunkt dieses als Umwandlungsvertrag bezeichneten Papiers war die Elektrifizierung des Pferdebahnnetzes Die Stadt verbot das Aufhangen von Oberleitungen an reprasentativen Stellen die Wagen sollten die entsprechenden Abschnitte mittels Akkumulatoren uberbrucken Der Gesellschaft wurde der Betrieb von Strassenbahnen bis zum 31 Dezember 1919 gestattet 2 3 Die Generalversammlung der GBPfE anderte anlasslich der bevorstehenden Elektrifizierung am 25 Januar 1898 ihren Namen in Grosse Berliner Strassenbahn A G GBS um 4 In einer fruheren Fassung des Umwandlungsvertrags waren mehrere Neubaustrecken im Netz der GBS als Bauverpflichtung enthalten Die Sozialdemokraten in der Berliner Stadtverordnetenversammlung ausserten dazu Bedenken da sie eine Starkung der GBS befurchteten Die Stadt schrieb diese Strecken daher separat aus woraufhin Angebote von der GBS sowie der Continentalen Gesellschaft fur elektrische Unternehmungen eingingen Von den Verhandlungen mit letzterer erhoffte sich die Stadt eine dauerhafte Konkurrenz zweier Verkehrsunternehmen und eine gunstige Verkehrsentwicklung Die Continentale Gesellschaft weigerte sich jedoch eine dauerhafte Garantie fur die Unabhangigkeit von der GBS zu geben Stattdessen erfuhren die Stadtverordneten dass das Unternehmen mit den hinter der GBS stehenden Firmen bereits Fusionsverhandlungen fuhrte 2 3 Die stadtische Verkehrs Deputation zog daraufhin auf Anraten der Verhandlungskommission den Bau und Betrieb eigener Strecken in Erwagung Zusatzlich erhoffte man so ausreichend Erfahrungen auf dem Strassenbahnsektor zu sammeln da nach Ablauf des Zustimmungsvertrags 1919 die Option auf den Erwerb der GBS bestand Der gefasste Entschluss wurde kurze Zeit darauf durch zwei wesentliche Massnahmen bekraftigt Am 4 Mai 1900 erteilte der Berliner Polizeiprasident auf Weisung des preussischen Ministers der offentlichen Arbeiten der GBS die Konzession zum Betrieb von Strassenbahnen bis zum 31 Dezember 1949 Die Stadt erfuhr von diesem Vorgang erst aus der Presse und fuhlte sich von den Staatsbehorden ubergangen Da der Zustimmungsvertrag bereits 1919 auslief kam es infolge der Unklarheiten zu einer Reihe von Prozessen zwischen dem Unternehmen und der Stadt die das Verhaltnis zueinander verschlechterten Nach dem strengen Winter 1898 1899 einigten sich Stadt Polizeiprasidium und GBS auf eine Verkurzung der im Akkumulatorbetrieb befahrenen Streckenabschnitte Auf Wunsch der GBS ordnete der Polizeiprasident am 26 September 1900 dann die vollstandige Einstellung des Akkumulatorbetriebs an Obwohl die Stadt die Notwendigkeit anerkannte fuhlte sie sich ein weiteres Mal von den staatlichen Behorden ubergangen Am 18 Oktober 1900 fasste die Stadtverordnetenversammlung auf Antrag des Magistrats mit 113 9 Stimmen den Beschluss zum Aufbau eines stadtischen Strassenbahnnetzes 2 Netzplanung und Eroffnung Bearbeiten Die von der Verkehrs Deputation gefassten Beschlusse sahen zunachst die Einrichtung von drei Strecken vor Zoologischer Garten Landwehrkanal Mariannenstrasse Manteuffelstrasse Manteuffelbrucke geplant Kustriner Platz Landsberger Tor Landwehrkanal Alexandrinenstrasse Dresdener Strasse Seestrasse Torfstrasse Heidestrasse Reichstagufer Eiserne BruckeAuf Anregung des Polizeiprasidenten wurden vier weitere Strecken in die Planungen aufgenommen Potsdamer Strasse Ecke Winterfeldtstrasse Hafenplatz Donhoffplatz Neustadtische Kirchstrasse Donhoffplatz Querung der Strasse Unter den Linden Stettiner Bahnhof Bernauer Strasse Danziger Strasse Petersburger Strasse Warschauer Brucke Weddingplatz Voltastrasse Wattstrasse Bernauer StrasseDie Deputation legte diese Plane fur ein erweitertes Netz dem Polizeiprasidenten zur Erteilung der staatlichen Genehmigung vor Dieser ausserte in Absprache mit der Koniglichen Eisenbahndirektion Berlin Bedenken gegenuber den innerstadtischen Linien da die betroffenen Strassenzuge keinen weiteren Verkehr aufnehmen konnten Lediglich den nordlichen Strecken vom Stettiner Bahnhof beziehungsweise Weddingplatz zur Warschauer Brucke wurde eine Realisierungsmoglichkeit bescheinigt Die Kreuzung der Strasse Unter den Linden hatte der deutsche Kaiser und preussische Konig Wilhelm II zuvor im April 1901 abgelehnt 5 6 Da die verbliebenen Strecken einen zu geringen Nutzen erwarten liessen erweiterte die Stadt die Netzplanungen nochmals um drei weitere Linien 2 Grossgorschenstrasse Donhoffplatz Kreuzberg Donhoffplatz Hermannplatz DonhoffplatzDas Projekt legte man nach Billigung durch den Magistrat erneut dem Polizeiprasidenten vor Dieser untersagte eine Benutzung der Augustabrucke uber den Landwehrkanal so dass die Linie Grossgorschenstrasse Donhoffplatz zuruckgestellt werden musste Zudem verweigerte man der Stadt die Anlage von Gleisen in der Petersburger Strasse Eine Mitbenutzung der Gleise der GBS scheiterte da diese uberhohte finanzielle Forderungen stellte Der Endpunkt dieser Linie lag daher vorerst an der Elbinger Strasse Weitere Anderungen gab es in der Friedrichstadt wo die GBS erfolgreich gegen den Gleisbau in der Friedrichstrasse intervenierte und der Endpunkt der vom Kreuzberg kommenden Linie zur Behrenstrasse verlegt wurde 2 nbsp Eroffnungszug der Stadtischen Strassenbahnen 1 Juli 1908Auf Grundlage des uberarbeiteten Entwurfs wurde der Stadt am 24 Oktober 1906 die Baugenehmigung durch konigliche Kabinettsorder erteilt Bezuglich der innerstadtischen Endhaltestellen in der Krausenstrasse Donhoffplatz und Behrenstrasse war die Stadt verpflichtet diese zu verlegen sofern es die Aufsichtsbehorde die Konigliche Eisenbahndirektion Berlin fur notwendig erachtete Da in diesem Bereich zwangslaufig die Gleisanlagen der GBS und ihrer Tochtergesellschaften mitgenutzt werden mussten hier aber noch keine Einigung bestand konzentrierte sich die Stadt zunachst auf den Bau der Nordstrecken vom Weddingplatz beziehungsweise Stettiner Bahnhof zur Landsberger Allee Ecke Elbinger Strasse Die Genehmigung erteilte der Polizeiprasident am 10 Januar 1907 die Stadt genehmigte einen Monat darauf die benotigten Finanzmittel Wahrenddessen reiften die Planungen fur eine Erweiterung dieser Linien Fur die Verlangerung nach Suden vereinbarte man mit der Neuen Berliner Strassenbahnen Nordost A G die Nutzung ihrer Gleise in der Landsberger Allee Im weiteren Verlauf sollte die Strecke durch die Ebertystrasse und somit parallel zur Petersburger Strasse zum Zentralviehhof gefuhrt werden Die Genehmigung ging am 31 Oktober 1907 ein die erforderlichen Mittel bewilligte die Stadt am 12 Dezember 1907 Im November desselben Jahres begannen die Bauarbeiten an der Strecke 2 Linienubersicht 29 August 1908 2 7 Linie Signaltafel Verlauf Lange in km nbsp Virchow Krankenhaus Augustenburger Platz Triftstrasse Tegeler Strasse Fennstrasse Am Nordhafen Sellerstrasse Schulzendorfer Strasse Grenzstrasse Hussitenstrasse Voltastrasse Wattstrasse Strelitzer Strasse Bernauer Strasse Eberswalder Strasse Danziger Strasse Elbinger Strasse Landsberger Allee Viehhof Ebertystrasse Ecke Thaerstrasse 0 9 5 nbsp Stettiner Bahnhof Borsigstrasse Ecke Elsasser Strasse Invalidenstrasse Gartenstrasse Bernauer Strasse Viehhof Ebertystrasse Ecke Thaerstrasse 0 6 6Die Arbeiten gingen schnell vonstatten sodass die behordliche Abnahme ein halbes Jahr spater am 19 Juni 1908 erfolgen konnte Am 1 Juli fand die feierliche Eroffnung des stadtischen Strassenbahnbetriebs unter Anwesenheit von Oberburgermeister Martin Kirschner und Stadtbaurat Friedrich Krause statt Der erste planmassige Zug ruckte kurz nach Mittag aus dem Betriebshof in der Kniprodestrasse aus Die Linienkennzeichnung erfolgte mittels farbiger Signaltafeln an den Stirnseiten der Fahrzeuge grun fur die Linie Stettiner Bahnhof Landsberger Allee und rot weiss fur die Linie Weddingplatz Landsberger Allee Wenige Wochen spater gingen die Verlangerungen vom Weddingplatz zum Rudolf Virchow Krankenhaus sowie von der Landsberger Allee zum Zentralviehhof in Betrieb Die Streckenlange betrug somit im ersten Jahr 10 4 Kilometer Die Baukosten beliefen sich einschliesslich der Erweiterungen auf 3 106 465 75 Mark 2 Ausbau nach Suden Bearbeiten nbsp Triebwagen 8 in der Grossbeerenstrasse um 1913Seit 1905 fuhrte die Stadt Verhandlungen mit der Hochbahngesellschaft zur Ubernahme der von ihr betriebenen Flachbahn Diese Strassenbahnlinie verkehrte im Anschluss an die Hochbahn zwischen Warschauer Brucke und Zentralviehhof und spielte somit eine zentrale Rolle beim Ausbau des stadtischen Strassenbahnnetzes in Richtung Suden Am 28 Oktober 1909 bewilligte die Stadtverordnetenversammlung Mittel in Hohe von 700 000 Mark zum Erwerb der Strecke Die Ubernahme und gleichzeitige Verlangerung der stadtischen Linien erfolgte am 1 Januar 1910 Gleichzeitig nahm die Hochbahngesellschaft eine neue Strassenbahnstrecke zwischen Warschauer Brucke und Lichtenberg in Betrieb Diese war ihr zuvor vertraglich zugesichert worden 2 8 Am 1 Januar 1911 eroffnete die Stadt die Verlangerung von der Warschauer Brucke zur Wiener Strasse nahe dem Gorlitzer Bahnhof Es folgten Verhandlungen mit der damals noch selbststandigen Stadt Neukolln uber eine Erweiterung der Bahn bis zum Hermannplatz die am 20 Dezember 1912 in Betrieb gehen konnte Die Streckenlange betrug nun 15 3 Kilometer 2 Linienubersicht 1 Oktober 1913 2 7 Linie Signaltafel Verlauf Lange in km nbsp Virchow Krankenhaus Augustenburger Platz Ebertystrasse Thaerstrasse Baltenplatz Petersburger Strasse Warschauer Strasse Oberbaumbrucke Falckensteinstrasse Wrangelstrasse Taborstrasse Gorlitzer Ufer Wiener Strasse Grunauer Strasse Friedelstrasse Weserstrasse Hermannplatz 15 3 nbsp Stettiner Bahnhof Borsigstrasse Ecke Elsasser Strasse Hermannplatz Urbanstrasse Tempelherrenstrasse Johanniterstrasse Alexandrinenstrasse Neuenburger Strasse Alte Jakobstrasse Hollmannstrasse Lindenstrasse Markgrafenstrasse Behrenstrasse Ecke Charlottenstrasse 17 3 nbsp Kreuzberg Grossbeerenstrasse Koniggratzer Strasse Hedemannstrasse Wilhelmstrasse Zimmerstrasse Markgrafenstrasse Behrenstrasse Ecke Charlottenstrasse 0 3 7 nbsp Grossgorschenstrasse Steinmetzstrasse Kurfurstenstrasse Dennewitzstrasse Flottwellstrasse Schoneberger Ufer Kothener Strasse Koniggratzer Strasse Prinz Albrecht Strasse Zimmerstrasse Behrenstrasse Ecke Charlottenstrasse 0 4 8Stadt und GBS einigten sich am 18 August 1911 auf einen neuen Zustimmungsvertrag und legten ihre Streitigkeiten somit weitgehend bei Nun konnte die Stadt mit dem Bau der sudlichen Streckenabschnitte beginnen 3 Fur die Linie von der Grossgorschenstrasse bot sich indes mit dem Bau der Kothener Brucke eine neue Querung uber den Landwehrkanal an Als gemeinsamer Endpunkt der Sudstrecken war anstelle des Donhoffplatzes nun die Behrenstrasse vorgesehen Die Arbeiten an der Strecke Hermannplatz Behrenstrasse die von der grunen Linie befahren werden sollte begannen am 1 Oktober 1912 Dieser Abschnitt ging am 8 Mai 1913 2 nach anderen Angaben am 10 Mai 3 in Betrieb Die Linien Kreuzberg Behrenstrasse Signalfarbe grun weiss und Grossgorschenstrasse Behrenstrasse Signalfarbe blau weiss 2 nach anderen Angaben gelb oder orange 3 folgten am 23 August 1913 sowie am 1 Oktober 1913 Alle drei Linien nutzten mehrfach kurzere Streckenabschnitte der anderen Gesellschaften mit siehe unten Ende 1913 verfugten die Stadtischen Strassenbahnen uber 26 7 Kilometer eigene Strecken und eine Gleislange von 58 6 Kilometer Auf einer Lange von 11 2 Kilometer befuhren die Zuge Gleise fremder Bahnen Die beiden jungsten Linien mussten mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs am 2 August 1914 eingestellt werden da ein Grossteil des Personals zum Kriegsdienst eingezogen wurde Obwohl die Stadt ihre Verlangerung in Richtung Norden vorsah gingen sie nie mehr in Betrieb Auf den ubrigen Linien musste wegen des Personalmangels der Fahrplan trotz steigender Fahrgastzahlen ausgedunnt werden Wie auch in anderen Betrieben setzte die Stadtische Strassenbahn zunehmend Frauen im Schaffner sowie im Fahrdienst ein 3 1916 waren von 564 Angestellten 177 Personen weiblich 2 Ringschluss im Zentrum Bearbeiten nbsp Ubersichtskarte des LindentunnelsDie Endhaltestellen der grunen Linie in der Borsigstrasse und Behrenstrasse lagen etwa anderthalb Kilometer Luftlinie voneinander entfernt Eine Verbindung dieser beiden Strecken zur Ringlinie war daher das nachste Projekt Problematisch gestaltete sich hierbei immer noch die Querung des Boulevards Unter den Linden Anders als die meisten Strassen im Stadtgebiet unterstanden die Linden direkt dem deutschen Kaiser und preussischen Konig so dass eine Kreuzung nur mit seiner ausdrucklichen Erlaubnis moglich war Gesuche nach einer weiteren Kreuzung neben der bestehenden Strecke der GBS in Hohe des Opernhauses wies der Monarch strikt ab Einen entsprechenden Antrag soll er angeblich mit der Bemerkung Nein wird unterirdisch gemacht versehen haben 5 Stadt und GBS erarbeiteten daraufhin unabhangig voneinander eigene Tunnelplane wobei die GBS neben dem Lindentunnel auch weitere unterirdische Strecken entlang des Boulevards sowie der Leipziger Strasse vorsah Die Stadt hingegen plante einen viergleisigen Strassenbahntunnel in Hohe der bestehenden Lindenkreuzung Dieser sollte neben den eigenen Linien auch die der GBS und der stadtischen BESTAG mit aufnehmen konnen Eine andere Lage des Bauwerks kam nicht infrage da andernorts die erforderlichen Rampen nicht hatten errichtet werden konnen oder aber der erforderliche Grunderwerb zu teuer gekommen ware 1909 lehnte der preussische Minister fur offentliche Arbeiten das Konzept der GBS ab Mit dem Zustimmungsvertrag von 1911 einigten sich beide Seiten auf den Bau eines gemeinsamen Tunnels unter Leitung der Stadt Berlin 5 6 Linienubersicht 17 Dezember 1916 2 7 Linie Signaltafel Verlauf Lange in km nbsp Ottostrasse Ecke Alt Moabit Oldenburger Strasse Wiclefstrasse Wilhelmshavener Strasse Birkenstrasse Putlitzstrasse Fohrer Strasse Augustenburger Platz Hermannplatz 17 6 nbsp Stadtischer Ostring Stettiner Bahnhof Borsigstrasse Ecke Elsasser Strasse Behrenstrasse Lindentunnel Westtunnel Dorotheenstrasse Universitatsstrasse Prinz Friedrich Karl Strasse Artilleriestrasse Stettiner Bahnhof 19 8Der Tunnel wurde zwischen 1914 und 1916 gebaut Die nordliche viergleisige Rampe begann nahe der Dorotheenstrasse am Kastanienwaldchen zwischen Universitat und Neuer Wache In Hohe des nordlichen Fahrbahnrands der Linden teilte sich der Tunnel in einen Ost und einen Westast Der Westtunnel fuhrte in einer Gegenkurve auf den Kaiser Franz Joseph Platz zu wo sich eine Rampe anschloss Der Osttunnel fuhrte fast geradlinig weiter und endete ostlich des Opernhauses Die Linien der Stadtischen Strassenbahnen und der BESTAG sollten durch den Westtunnel gefuhrt werden die Linien der GBS und ihrer Tochtergesellschaften durch den Osttunnel Um eine Kreuzung an der nordlichen Rampe zu vermeiden gestattete die Stadt der GBS ihre von Nordwesten kommenden Linien ebenfalls durch den Westtunnel zu fuhren Nach Problemen mit der Signalanlage ging der Westtunnel am 17 Dezember 1916 in Betrieb der Osttunnel folgte zwei Tage spater 5 6 Neben dem nun geschaffenen Stadtischen Ostring sahen die Planungen neue Strecken im Westen und Norden Berlins vor Von der Schonhauser Allee aus kommend war eine Strecke uber Bornholmer Strasse Christianiastrasse und Seestrasse bis zum Oskarplatz vorgesehen zusatzlich eine Verbindung von dieser Strecke uber die Schulstrasse und Luxemburger Strasse zum Bestandsnetz Bedient werden sollte diese Verbindung durch die eingestellten Linien Grun Weiss und Blau Weiss Die bestehende Linie Rot Weiss sollte vom Augustenburger Platz uber Alt Moabit Hansaplatz Grosser Stern und Potsdamer Platz zum Stadtischen Grossen Ring geschlossen werden zusatzlich sollte entlang dieser Strecke und durch den Lindentunnel eine Linie Stadtischer Westring verkehren Infolge des Ersten Weltkrieges konnte nur die Verlangerung vom Virchow Krankenhaus zur Kreuzung Ottostrasse Ecke Alt Moabit am 1 Mai 1915 verwirklicht werden 2 Fur die Fortfuhrung in Richtung Grosser Stern bestand hier eine Gleisverbindung zum Netz der Berlin Charlottenburger Strassenbahn 3 An den Nordstrecken wurde bis Ende 1917 gearbeitet sie waren bis dahin mit Ausnahme der Oberleitungen fertiggestellt 9 10 11 Zusammenschluss zur Berliner Strassenbahn und weitere Entwicklung Bearbeiten Zwischen dem Verband Gross Berlin der sich ab 1912 um die Verkehrsbelange der Hauptstadtregion kummerte und der Grossen Berliner Strassenbahn und ihren Tochtergesellschaften kam es 1918 zum Abschluss eines neuen Zustimmungsvertrages Der Zweckverband stand darin der GBS das Recht zu ihre Tochtergesellschaften vollstandig zu ubernehmen Nachdem dies geschah erwarb der kommunale Verband die GBS und die privaten Berliner Ostbahnen Mit Inkrafttreten des Gross Berlin Gesetzes am 1 Oktober 1920 trat die Einheitsgemeinde Gross Berlin dessen Rechtsnachfolge an Mit Ausnahme der Hochbahngesellschaft waren damit samtliche Strassenbahnunternehmen im Stadtgebiet in kommunaler Hand In mehreren Schritten ubernahm die GBS anschliessend die Betriebe der ehemals selbststandigen Vorortgemeinden bevor auf diese dann am 13 Dezember 1920 die Stadtischen Strassenbahnen und den Berliner Elektrischen Strassenbahnen unter gleichzeitiger Namensanderung zur Berliner Strassenbahn BSt aufgeschmolzen wurden 12 13 Mit Grundung der Berliner Strassenbahn entstand der damals grosste einheitlich gefuhrte Strassenbahnbetrieb Europas Betrieblich bestanden noch grosse Probleme durch nicht vorhandene Gleisverbindungen einzelner Teilnetze und die unterschiedlichen Stromabnehmertypen Aus Kostengrunden wurden die von der GBS verwendeten Rollenstromabnehmer vorgezogen obwohl die von der Stadtischen Strassenbahn verwendeten Bugelstromabnehmer eine wesentlich einfachere Fahrleitungskonstruktion erlaubten Im Zuge der Umstellung legte die Berliner Strassenbahn eine Reihe parallel zueinander verlaufender Strecken beispielsweise in der Ebertystrasse still Weitere Abschnitte folgten mit der Inflation 1923 14 Der Verkehr durch den Lindentunnel ruhte ab dem 10 September 1923 uber ein halbes Jahr der Westtunnel blieb dauerhaft stillgelegt 6 nbsp Lindentunnel 1950Im April 1921 erhielten die beiden verbliebenen vormals stadtischen Linien die Nummern 13 Rot Weiss und 9 Grun zugeordnet Die 13 wurde im Fruhjahr 1922 in Linie 4 umbenannt und uber den Grossen Stern zum Ost West Ring geschlossen der in seiner Linienfuhrung weitgehend dem geplanten Stadtischen Grossen Ring entsprach 2 15 Die bereits von der Stadtischen Strassenbahn errichtete Strecke von der Seestrasse zur Bornholmer Strasse ging am 12 Oktober 1928 in Betrieb Mit dem gleichen Tag wurde die Linie 8 zum Nordring geschlossen 10 16 Die 1929 aus dem Zusammenschluss von Strassenbahn Hochbahngesellschaft und der Allgemeinen Berliner Omnibus AG hervorgegangene BVG gab den Streckenabschnitt vom Stettiner Bahnhof bis zur Dorotheenstrasse mit dem Bau des Nordsud S Bahn Tunnels Mitte der 1930er Jahre auf Der Lindentunnel blieb nach Ende des Zweiten Weltkriegs bis 1950 ohne planmassigen Verkehr die Strecke ging nach Ende der III Weltfestspiele der Jugend am 2 September 1951 endgultig ausser Betrieb 5 6 Auf den in West Berlin verbliebenen Streckenabschnitten stellte die BVG bis 1964 den Strassenbahnverkehr ein 17 Die in Ost Berlin gelegenen Abschnitte blieben mit Ausnahme der Innenstadtstrecken um den Lindentunnel und des Abschnitts in der Ebertystrasse und Thaerstrasse erhalten Ihre Bedienung erfolgte uberwiegend durch die Linie 4 zwischen Eberswalder Strasse und Warschauer Strasse sowie der 1948 geschaffenen Linie 3 als Nachfolger der Linie 8 im Zuge der Bornholmer Strasse bis zur Sektorengrenze Nach zweimaliger Umbenennung verkehren diese Linien seit 2004 als M10 beziehungsweise M13 Nach der Wende wurden in den Jahren 1995 bis 2006 einzelne Streckenabschnitte neu errichtet die zuvor bereits die Stadtischen Strassenbahnen befuhren Fahrzeuge Bearbeiten nbsp Triebwagen 25 um 1910 nbsp Beiwagen 89 im Betriebshof Nord Kniprodestrasse um 1910 Hauptartikel BSt Maximum 24 und BSt Bauart U3q Der Wagenpark der Stadtischen Strassenbahnen war sehr einheitlich gestaltet Bis 1919 beschaffte die Stadt 115 vierachsige Maximum Triebwagen und 78 zweiachsige Beiwagen die nach der Anzahl ihrer Fenster die Bezeichnungen Typ 8 beziehungsweise Typ 6 erhielten Innerhalb der Serien gab es geringfugige Abweichungen die durch Majuskeln in der Typenbezeichnung verdeutlicht wurden Die Lackierung war in ockergelb mit schwarz abgesetzt Die Zierlinien waren rotbraun lackiert ebenso Wagennummern und Beschriftung Die Nummern waren an den Stirnseiten sowie neben den Endeinstiegen an den Langstragern angeschrieben dazwischen stand der Schriftzug Strassenbahnen der Stadt Berlin Mittig daruber prangte das Berliner Stadtwappen Bei der BESTAG waren acht Trieb und zehn Beiwagen dieser Bauarten ebenfalls unterwegs 18 Die Wagenkasten waren aus Eichenholz gefertigt Der Bodenrahmen bestand ebenfalls aus Eiche und war mit Eisen verstarkt Die Triebwagen verfugten uber zwei Maximum Drehgestelle die Beiwagen hatten kein separates Fahrgestell Die Verantwortlichen legten grossen Wert auf eine gediegene Innenausstattung Der Fahrgastraum war mit poliertem Mahagoniholz verkleidet Beschlage Haltestangen und griffe bestanden aus Messing Die Decke bestand aus Vogelaugenahorn und war mit Spiegellack uberzogen Die Beleuchtung erfolgte uber zwei zweiarmige sowie einen dreiarmigen Kronleuchter sowie zusatzlich uber das Laternendach Die Seitenfenster waren im oberen Viertel getrennt der untere grossere Teil konnte zur Beluftung herabgelassen werden Zusatzlich konnten die Oberlichter bei Bedarf geoffnet werden Die Sitze waren quer in der Anordnung 2 1 angebracht Die Rucklehnen konnten umgeklappt werden so dass die Fahrgaste stets in Fahrtrichtung sitzen konnten Die Triebwagen hatten 24 die Beiwagen 18 Sitzplatze in acht bzw sechs Reihen 18 Die Einstiegsplattformen beider Wagentypen waren offen von den 1919 gelieferten Triebwagen hatten mindestens die Triebwagen 50 und 51 eine Frontverglasung 3 Die Fahrzeuge waren zunachst durchgehend nummeriert Die 1913 gelieferten Triebwagen erhielten Nummern im 200er Bereich gleichzeitig versah der Betrieb die Beiwagen einheitlich mit 100er Nummern Die entstandenen Lucken im Nummernbereich unter 100 wurden durch die 1919 gelieferten Triebwagen teilweise aufgefullt Als Hersteller traten uberwiegend die Fahrzeugwerkstatten Falkenried der Strassen Eisenbahn Gesellschaft in Hamburg auf vier Triebwagen kamen von der Gottfried Lindner AG in Ammendorf bei Halle Saale und 35 Triebwagen von den Linke Hofmann Werken in Breslau Die elektrische Ausrustung stammte von Siemens amp Halske 18 Mit dem Ubergang zur Berliner Strassenbahn erhielten die Beiwagen die Nummern 1588 1665 und die Triebwagen die Nummern 4394 4399 und 5323 5431 Um den Wartungsaufwand der zahlreichen Triebwagenreihen zu reduzieren baute die BSt Anfang der 1920er Jahre Triebwagen kleinerer Serien zu Beiwagen um und umgekehrt grossere Beiwagenserien zu Triebwagen Die 78 Beiwagen des ehemaligen Typs 6 erhielten zusammen mit den zehn Beiwagen der ehemaligen BESTAG im Jahr 1924 die entsprechende elektrische Ausrustung Die Fahrzeuge liefen seitdem als Bauart U3q mit den Wagennummern 3102 und 3251 3337 Die offenen Plattformen ersetzte die Berliner Strassenbahn bei beiden Wagenserien durch die geschlossene Berliner Einheitsplattform Es kam zu dieser Zeit zu einigen Umnummerierungen Die Maximum Triebwagen wurden numerisch zusammengefasst ein Teil der Umbau Triebwagen erhielt neue Nummern um die Reihe ab 3300 aufwarts fur die 1927 bestellten Mitteleinstiegswagen freizuhalten 18 Ab 1934 fuhrte die BVG die Typen als TDS 08 24 Maximum Triebwagen beziehungsweise T 08 24 Umbau Triebwagen Nach der Verwaltungstrennung der BVG musterte die BVG West ihre Fahrzeuge bis 1955 aus da die Verwendung von Holzaufbauten im Personenverkehr nicht mehr zulassig war Ein Teil der ehemaligen Beiwagen kam bis in die 1960er Jahre im Arbeitswagenpark zum Einsatz Die BVG Ost liess ihre Fahrzeuge in den 1950er Jahren grundlegend umbauen und ersetzte dabei die Laternendacher durch Tonnendacher Die T 08 24 gab sie bis 1959 an die Betriebe in Cottbus Dessau Schoneiche und Zwickau ab wo sie bis 1972 weiter verkehrten Die Maximumwagen waren grossteils bis 1968 im Einsatz 34 Triebwagen dienten als Spenderfahrzeuge fur das Rekoprogramm die ubrigen musterte der Betrieb bis 1970 aus 18 nbsp Historischer Triebwagen 68 der SSB anlasslich des Jubilaums 100 Jahre elektrische Lokomotive 50 Jahre Raw Dessau 30 Jahre DDR in Dessau 1979 nbsp Historischer Triebwagen 218 wahrend seiner Aufarbeitung in Woltersdorf 2012Zwei Triebwagen sind als historische Fahrzeuge erhalten geblieben Triebwagen 68 ex BVG 5366 wurde 1973 in den Auslieferungszustand zuruckversetzt und war bis 1990 als fahrfahiges Exemplar unterwegs Geanderte Rechtsvorschriften fuhrten allerdings 1990 zu seiner Ausserdienststellung Seit 1993 befindet sich das Fahrzeug in der Monumentenhalle des Deutschen Technikmuseums Berlin 19 Triebwagen 218 ex BVG 5403 kam 2008 nach Woltersdorf und wurde dort bis zum 100 jahrigen Betriebsjubilaum der Woltersdorfer Strassenbahn im Mai 2013 aufgearbeitet und anschliessend vorgestellt 20 Der ehemalige Beiwagen 37 ex BVG 3225 wurde nach seiner Einsatzzeit in Dessau als Schafstall genutzt uber seinen Verbleib liegen keine naheren Informationen vor Fahrzeugubersicht 11 18 21 Typ Hersteller Baujahr Wagen Nr bis 1913 Wagen Nr ab 1913 Wagen Nr ab 1920 VerbleibTriebwagen ab 1934 TDS 08 24 8A Falkenried 1908 0 1 28 4399 5323 5349 1928 Tw 4399 in Tw 54378C Lindner 1919 29II 41II 5427 5431 5421 5425 4394 4396 halboffene Plattformen 1927 Tw 4394 4396 in Tw 5432 54348A Falkenried 1909 42 49 5350 53578C Falkenried 1919 50II 51II 4397 4398 1928 in Tw 5435 54368B Falkenried 1910 60 77 5358 5374 54268B Falkenried 1912 0 90 100 5375 5385 Tw 90 mit 30 Sitzplatzen8B LHW 1913 201 235 5386 5420Beiwagen ab 1934 T 08 24 6 Falkenried 1908 29 40 144 155 1631 1642 1924 Umbau in Tw 3304 3316 1927 in Tw 3217 32296 Falkenried 1909 41 50 59 156 166 1643 1653 1924 Umbau in Tw 3317 3326 1927 in Tw 3230 32396B Falkenried 1910 78 89 167 178 1654 1665 1924 Umbau in Tw 3327 3337 3102 1927 in Tw 3240 3250 32136B Falkenried 1911 101 115 1588 1602 1924 Umbau in Tw 3261 32756B Falkenried 1913 116 143 1603 1630 1924 Umbau in Tw 3276 3303 1927 Tw 3300 3303 in Tw 3212 3216Infrastruktur BearbeitenStreckennetz Bearbeiten Die Streckenlange stieg von 10 4 Kilometern im Eroffnungsjahr auf 31 2 Kilometer im Jahr 1917 an Der Grossteil dieser Strecken war zweigleisig Als Spurweite wurde die Normalspur gewahlt die Stromversorgung erfolgte uber Oberleitung und Bugelstromabnehmer bei einer Betriebsspannung von 500 Volt Gleichstrom Gemessen an der Gesamtstreckenlange des Berliner Strassenbahnnetzes machten die stadtischen Strecken einen Anteil von weniger als funf Prozent aus 22 Der relativ spate Netzausbau hatte zur Folge dass die Bahn vor allem im innerstadtischen Bereich auf Nebenstrassen und Strecken anderer Betriebe ausweichen musste Fremde Bahnen wie die GBS konnten die Benutzung langerer Streckenabschnitte gegen eine entsprechende Gebuhr gestatten oder vollstandig verweigern lediglich auf kurzen Abschnitten waren sie zu einer Erlaubnis verpflichtet In Fallen bei denen sich beide Seiten nicht einigen konnten musste die SSB entsprechende Umleitungsstrecken einrichten so im Bereich Petersburger Strasse und am Halleschen Tor 23 1908 befuhren die Wagen der Stadtischen Strassenbahnen 1 8 Kilometer fremde Gleise 1920 waren es 13 5 Kilometer 24 Umgekehrt befuhren jedoch auch die Linien fremder Betriebe die Gleise der SSB Langere gemeinsam genutzte Abschnitte bestanden vor allem mit der BESTAG da sich diese mehrheitlich im Besitz der Stadt Berlin befand Zudem benutzten die Triebwagen der BESTAG ebenfalls Bugelstromabnehmer Die nachfolgenden Tabellen geben eine Ubersicht uber die von der SSB befahrenen Strecken sowie die von fremden Bahnen befahrenen Streckenabschnitte der SSB Streckenubersicht 24 Abschnitt BetriebVon der SSB genutzte StreckenDorotheenstrasse zw Lindentunnel und Universitatsstrasse BCSArtilleriestrasse Ebertbrucke Prinz Friedrich Karl Strasse BESTAGElsasser Strasse zw Artilleriestrasse und Borsigstrasse GBSInvalidenstrasse zw Borsigstrasse und Gartenstrasse GBSGartenstrasse zw Invalidenstrasse und Bernauer Strasse BESTAGBirkenstrasse zw Wilhelmshavener Strasse und Putlitzstrasse GBSFennstrasse GBSHussitenstrasse zw Grenzstrasse und Voltastrasse BESTAGLandsberger Allee zw Elbinger Strasse und Ebertystrasse NoBVWiener Strasse ab Gorlitzer Ufer Grunauer Strasse bis Kottbusser Ufer Friedelstrasse BESTAGFriedelstrasse zw Kottbusser Ufer Grunauer Strasse und Pflugerstrasse GBSHollmannstrasse BESTAGLindenstrasse zw Hollmannstrasse und Markgrafenstrasse GBSMarkgrafenstrasse zw Lindenstrasse und Schutzenstrasse BESTAGKoniggratzer Strasse zw Kothener Strasse und Prinz Albrecht Strasse sowie zw Hedemannstrasse und Grossbeerenstrasse GBSSchoneberger Ufer ab Kothener Strasse Flottwellstrasse bis Lutzowstrasse GBSZimmerstrasse Prinz Albrecht Strasse BCSWilhelmstrasse zw Kochstrasse und Anhalter Strasse GBSVon anderen Unternehmen genutzte StreckenLindentunnel Westtunnel BESTAG GBSLindentunnel Osttunnel GBS SBVWarschauer Strasse zw Revaler Strasse und Rudolfstrasse FlbMarkgrafenstrasse ab Schutzenstrasse Behrenstrasse bis Lindentunnel BESTAGWilhelmstrasse Hedemannstrasse GBSKothener Strasse GBS Netzausdehnung 2 Geschafts jahr Strecken lange in km Gleis lange in km Linien lange in km 1908 10 4 22 6 16 11909 12 6 28 4 20 51910 13 8 31 0 22 71911 13 8 31 0 24 81912 14 5 33 1 27 41913 22 0 49 0 41 11914 26 7 58 6 32 61915 29 4 64 7 34 91916 31 2 69 5 37 41917 31 2 69 5 37 4 Angaben beziehen sich auf das Ende des Geschaftsjahres einschliesslich Betriebs und Hallengleise einschliesslich fertiggestellter noch nicht betriebener StreckenBetriebshofe Bearbeiten nbsp Das Depot Kniprodestrasse wird heute als Gleislager genutzt 2007Betriebshof Nord Kniprodestrasse Bearbeiten Fur den Betrieb stand der SSB zunachst ein Betriebshof in der Kniprodestrasse zur Verfugung Dieser ging zusammen mit der ersten Strecke am 1 Juli 1908 in Betrieb Der Betrieb pachtete das Grundstuck mit einer Flache von 8671 Quadratmetern von der Stadt Ab 1908 existierten zunachst eine Wagen und Werkstatthalle mit Platz fur 45 Fahrzeuge auf 3359 Quadratmetern ferner ein zweigeschossiges Wohn und Dienstgebaude ein zweigeschossiger Lagerschuppen sowie ein Pfortnerhaus Bis 1912 vergrosserte sich die Anlage auf vier Hallen fur 120 Fahrzeuge Nach dem Ubergang zur Berliner Strassenbahn erhielt der Hof die interne Nummer 25 1923 schloss die Berliner Strassenbahn den Betriebshof und nutzte ihn als Lehrwerkstatt weiter Die Berliner Verkehrsbetriebe wiederum nutzten die Anlage als Betriebshof fur Arbeitstriebwagen sowie als Gleisbauhof 2 25 Das Gelande dient mittlerweile als Gleislager Betriebshof Sud Urbanstrasse Bearbeiten Mit der Erweiterung des Netzes in Richtung Suden beschloss die Verwaltung die Errichtung eines zweiten Betriebshofs in der Urbanstrasse 167 Der am 25 November 1913 eroffnete Hof beheimatete vorwiegend die Trieb und Beiwagen der Sudlinien Das Grundstuck mit einer Flache von 7059 Quadratmetern umfasste zwei Wagenhallen auf 3004 Quadratmetern und einer Kapazitat von 60 Wagen hinzu kamen ein Werkstattanbau ein Autoschuppen Sandlagerschuppen und ein dreigeschossiges Dienstgebaude Der Hof wurde 1920 ebenfalls ubernommen und erhielt die Nummer 9 1923 erfolgte die Schliessung 2 25 Tarif BearbeitenTarifentwicklung 24 Datum Einzel fahrschein Doppel fahrschein Sammelkarte Anzahl Fahrten Monatskarte Vollzahler Monatskarte Schuler Arbeiter wochenkarte 6 Fahrten 0 1 Jul 1908 0 10 M 0 6 70 M 0 3 00 M 0 50 M0 1 Jun 1918 0 15 M 0 25 M 1 00 M 8 Fahrten 0 9 75 M 0 4 00 M 0 50 M24 Jan 1919 0 20 M 0 35 M 1 40 M 8 Fahrten 13 70 M 0 5 00 M 0 85 M0 1 Okt 1919 0 20 M 15 60 M 0 5 50 M 1 00 M0 1 Jan 1920 0 30 M 2 00 M 7 Fahrten 23 50 M 0 8 00 M 1 50 M0 1 Apr 1920 0 50 M 40 00 M 12 00 M 2 50 M21 Mai 1920 0 70 M 5 00 M 8 Fahrten 56 00 M 15 00 M 3 50 M0 1 Dez 1920 0 80 M 6 00 M 8 Fahrten 70 00 M 18 00 M 4 00 MAuf den Linien der Stadtischen Strassenbahnen galt ab Eroffnung ein 10 Pfennig Einheitstarif fur eine ununterbrochene Fahrt Zusatzlich gab der Betrieb Monatskarten zu 6 70 Mark und Arbeiterwochenkarten fur sechs Fahrten a 50 Pfennig und zwolf Fahrten a 1 00 Mark heraus Ab August 1908 wurden auch Schulermonatskarten zu 3 00 Mark ausgegeben In der Anfangszeit gab es zusatzlich Monatskarten fur Polizisten in Uniform und in Zivil zu 2 05 respektive 3 10 Mark 24 Beim Kauf der 1 Flachbahnstrecke trafen Stadt und Hochbahngesellschaft eine Sondervereinbarung Auf dieser Strecke galt ab 1901 zusatzlich zum 10 Pfennig Einheitstarif ein Ubergangstarif zur Hochbahn am Bahnhof Warschauer Brucke Bei durchgehenden Fahrten von der Flachbahn zur Hochbahn und umgekehrt fiel der Fahrpreis gegenuber dem Erwerb von zwei Fahrkarten um funf Pfennig gunstiger aus Diese Regelung blieb nach dem 1 Januar 1910 bis Ende 1919 weiterbestehen und galt ausschliesslich auf dem Streckenabschnitt zwischen Zentralviehhof und Warschauer Brucke 2 24 Wegen der Inflation musste die Stadt die Fahrpreise ab Mitte 1918 schrittweise erhohen Die Hohe entsprach dem Einheitstarif wie er auch auf den Linien der Grossen Berliner Strassenbahn und ihren Nebenbahnen galt Ab dem 1 Juni 1916 galt demnach der 12 5 Pfennig Einheitstarif Die Einzelfahrt kostete gemass diesem Tarif 15 Pfennig Doppelfahrscheine kosteten 25 Pfennig Sammelkarten fur acht Fahrten gab es fur 1 00 Mark Die Kosten stiegen bis Anfang Dezember 1920 auf 80 Pfennig fur die Einzelfahrt an 24 Betriebsergebnisse BearbeitenBetriebsstatistik 1908 1917 2 Geschafts jahr Betriebs einnahmen in Mio Mark Betriebs ausgaben in Mio Mark Reingewinn in Mio Mark Bef Pers in Mio Wagen km in Mio Bef Pers Wagen km1908 0 550 0 331 0 128 0 5 77 1 01 5 711909 1 046 0 603 0 254 10 94 1 85 5 911910 1 701 0 841 0 568 18 10 3 03 5 971911 2 030 1 071 0 646 22 01 4 04 5 441912 2 218 1 304 0 603 23 83 4 69 5 081913 2 603 1 609 0 405 27 94 5 96 4 701914 2 251 1 480 0 065 24 42 4 81 5 081915 2 478 1 618 0 120 26 79 5 19 5 161916 2 941 1 674 0 364 31 61 5 43 5 821917 3 925 2 390 0 547 40 00 5 30 7 55 Das Geschaftsjahr lief vom 1 April bis zum 31 Marz des Folgejahres 1908 vom 1 Juli 1908 bis zum 31 Marz 1909Die Gewinne der 1908 eroffneten Linien uberstiegen zunachst die Erwartungen Bis weit in den Ersten Weltkrieg hinein konnte das Unternehmen teils betrachtliche Reingewinne verzeichnen die zur Tilgung des Baukapitals verwendet wurden und der Stadtkasse zugutekamen Die 1913 eroffneten Linien schmalerten diesen Erfolg vorubergehend da sie ein deutlich geringeres Verkehrsaufkommen aufwiesen Eine ernsthafte Konkurrenz bestand hier durch den Sechseromnibus einen Omnibus zum Einheitstarif von funf Pfennig ugs Sechser 1918 uberstiegen erstmals die Ausgaben die Einnahmen Lohn und Betriebskosten hatten zu dieser Entwicklung gefuhrt hinzu kam die stetig steigende Inflationsrate Betrugen die Verluste 1918 insgesamt 35 000 Mark waren es 1919 bereits 2 6 Millionen Mark und 1920 rund vier Millionen Mark Diese Entwicklung setzte sich schliesslich bei der Berliner Strassenbahn weiter fort 2 24 Literatur BearbeitenSiegfried Munzinger et al Die Strassenbahnen der Stadt Berlin In Berliner Verkehrsblatter Hefte 6 8 9 10 1964 1 1966 Hans Joachim Pohl Die Stadtischen Strassenbahnen in Berlin Geschichte eines kommunalen Verkehrsbetriebes In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 5 1983 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Joachim Pohl Die Neue Berliner Pferdebahn Gesellschaft Die Verkehrserschliessung Weissensees und Lichtenbergs Teil 1 In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 1 1986 S 2 11 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u v w Hans Joachim Pohl Die Stadtischen Strassenbahnen in Berlin Geschichte eines kommunalen Verkehrsbetriebes In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 5 1983 S 98 106 a b c d e f g h Michael Kochems Ekkehard Kolodziej Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 14 Berlin Teil 2 Strassenbahn O Bus EK Verlag Freiburg im Breisgau 2013 ISBN 978 3 88255 395 6 S 109 115 Autorenkollektiv Strassenbahn Archiv 5 Berlin und Umgebung transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1987 ISBN 3 344 00172 8 S 55 a b c d e Hans Joachim Pohl Der Lindentunnel In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 7 1980 S 134 150 a b c d e Ulrich Conrad Wortwortlich unter den Linden In Strassenbahn Magazin Heft 10 2012 S 72 75 a b c Heinz Jung Wolfgang Kramer Die Strassenbahnen der Stadt Berlin In Berliner Verkehrsblatter Heft 1 1966 S 42 Uwe Kerl 100 Jahre Flachbahn In Berliner Verkehrsblatter Heft 10 2001 S 179 189 Autorenkollektiv Strassenbahn Archiv 5 Berlin und Umgebung transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1987 ISBN 3 344 00172 8 S 140 148 a b Gerhard Zeitz Nordring Tram Vom fruheren Strassenbahnverkehr im Wedding In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 5 1995 S 106 113 a b Wolfgang Kramer Siegfried Munzinger Die Strassenbahnen der Stadt Berlin In Berliner Verkehrsblatter Heft 9 1964 S 108 109 Heinz Jung Vor 50 Jahren Schaffung der Berliner Strassenbahn In Berliner Verkehrsblatter Heft 12 1970 S 241 246 Michael Kochems Strassen und Stadtbahnen in Deutschland Band 14 Berlin Teil 2 Strassenbahn O Bus EK Verlag Freiburg 2013 ISBN 978 3 88255 395 6 S 45 Reinhard Schulz Strassenbahn in bewegten Zeiten Berlin und seine Strassenbahn zwischen 1920 und 1945 In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 4 2005 S 94 110 Heinz Jung Die Strassenbahn Ringlinien in Berlin Linie 4 Innenring Ost West Ring und Linie 9 Ostring In Berliner Verkehrsblatter Heft 3 1961 S 20 21 Heinz Jung Die Strassenbahn Ringlinien in Berlin Linie 8 Grunewaldring Nordring In Berliner Verkehrsblatter Heft 6 1961 S 40 42 Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahnen in Berlin alba Dusseldorf 1994 ISBN 3 87094 351 3 S 78 79 a b c d e f Joachim Kubig Der Wagenpark der Stadtischen Strassenbahnen in Berlin In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 1 1984 S 3 9 Triebwagen 68 Typ 8B und 5403 Typ TDS 08 25 Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin 25 Januar 2010 abgerufen am 4 Januar 2014 Andre Marks Verdienter Jubel zum 100 Jubilaum In Strassenbahn Magazin Heft 8 2013 S 16 18 Autorenkollektiv Strassenbahn Archiv 5 Berlin und Umgebung transpress VEB Verlag fur Verkehrswesen Berlin 1987 ISBN 3 344 00172 8 S 149 Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahnen in Berlin alba Dusseldorf 1994 ISBN 3 87094 351 3 S 11 Reinhard Schulz Von der Rolle Zur Geschichte der Fahrleitungs und Stromabnahmesysteme bei den Berliner Strassenbahnen In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 1 2003 S 2 13 a b c d e f g Siegfried Munzinger Die Strassenbahnen der Stadt Berlin In Berliner Verkehrsblatter Heft 8 1964 S 98 100 a b Siegfried Munzinger Die Betriebshofe der Berliner Strassenbahnen In Berliner Verkehrsblatter Heft 7 1969 S 114 121 nbsp Dieser Artikel wurde am 19 Januar 2014 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Strassenbahnen der Stadt Berlin amp oldid 236513580