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Zwischen 1908 und 1919 beschafften die Strassenbahnen der Stadt Berlin SSB sowie die Berliner Elektrische Strassenbahnen AG BESTAG eine Serie von insgesamt 123 Maximum Triebwagen 1920 gingen die Fahrzeuge in den Bestand der Berliner Strassenbahn BSt uber die sie unter der Typenbezeichnung Maximum 24 fuhrte und 1924 umbauen liess 1934 erhielten sie die Bezeichnung TDS beziehungsweise TDS 08 24 Anm 1 Wahrend bei der BVG West alle Fahrzeuge bis 1955 ausgemustert wurden versahen die bei der BVG Ost verbliebenen Fahrzeuge bis 1970 ihren Dienst Ein Teil der Wagen wurde in das Rekonstruktionsprogramm mit einbezogen BSt Maximum 24TDS 08 24Historischer Triebwagen 218 auf der Waldstrecke der Woltersdorfer Strassenbahn anlasslich des 100 jahrigen Jubilaums der Bahn 2013Historischer Triebwagen 218 auf der Waldstrecke der Woltersdorfer Strassenbahn anlasslich des 100 jahrigen Jubilaums der Bahn 2013Nummerierung SSB 1 28 29II 41II 42 49 50II 51II 60 77 90 100 201 235BESTAG 133 140BSt 4394 4399 5323 5439BVG 5315II 5322II 5323 5437Anzahl 123 TriebwagenHersteller Falkenried LHW Lindner Norddeutsche Waggonfabrik S amp HBaujahr e 1908 1919Ausmusterung 1970Achsformel A1 1A Spurweite 1435 mmLange 10 690 mmHohe 3425 mmBreite 2150 mmDrehgestellachsstand 1300 mmDienstmasse 14 0 tStundenleistung 48 72 kW 90 kW ab 1924 Stromsystem 600 V Stromubertragung OberleitungAnzahl der Fahrmotoren 2 USL 323 ab 1924 Kupplungstyp Trompetenkupplung spater AlbertkupplungSitzplatze 24Stehplatze 41 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 1 1 Auslieferung 1 2 Erster Umbau 1 3 Verwaltungstrennung und Ausmusterung 2 Wagenliste 3 Anmerkungen 4 EinzelnachweiseEntwicklung BearbeitenAuslieferung Bearbeiten Die erste Lieferung von 28 Wagen ging 1908 an die SSB die am 1 Juli 1908 den regularen Fahrgastbetrieb aufnahm Weitere Lieferungen erfolgten mit dem stetigen Netzausbau in den Jahren 1909 1910 1913 sowie 1919 Die BESTAG beschaffte zusatzlich im Jahr 1911 acht gleichartige Triebwagen fur ihren Pankower Betriebsteil Der Wagenkasten hatte bei einer Lange von 7 2 Metern ohne Plattform je acht Seitenfenster die im oberen Viertel geteilt waren Die oberen Ecken der Fenster waren abgerundet Die unteren in Messingrahmen gefassten Scheiben konnten bei Bedarf herabgelassen werden Der Innenraum wurde durch das Laternendach mit acht beweglichen Fenstern je Seite beluftet Die Rahmen der Oberlichtfenster bestanden aus Mahagoniholz die Scheiben aus braunem oder grunen Glas mit Sternchenmuster Das Kastengerippe war aus Eichenholz gefertigt und ruhte auf einem holzernen mit Eisen verstarkten Bodenrahmen Die Plattformen waren mit Ausnahme der 1919 gelieferten Serie offen An den Stirnwanden waren Schutzwesten angebracht Oberhalb der Stirnwande waren die drehbaren Zielschildkasten angebracht sowie links und rechts davon die Signalleuchten Bei den Wagen der SSB war anstelle der linken Signalleuchte eine grossere Signaltafel zur Linienkennzeichnung angebracht Die Drehgestelle und Seitentrager bestanden aus Gusseisen Bei einigen SSB Wagen sowie bei den Wagen der BESTAG waren die Seitentrager jedoch aus gekanteten Stahlblechprofilen gefertigt 1 Im Innern der Wagen befanden sich acht Sitzreihen in der Anordnung 2 1 die insgesamt 24 Fahrgasten Platz boten Die Lehnen waren umklappbar und erlaubten es so immer in Fahrtrichtung zu sitzen Die Sitze waren gepolstert und mit grunem Plusch bezogen die Gestelle bestanden aus verziertem Grauguss Als Innenverkleidung wahlte man wiederum Mahagoni Die Wagendecke wurde dagegen aus Vogelaugenahorn gefertigt und mit Ornamenten verziert Der Wagenbeleuchtung dienten ein dreiarmiger und zwei zweiarmige Kronleuchter mit tropfenformigen geschliffenen Kristallglocken Haltestangen Griffe und Beschlage wurden allesamt aus Messing gefertigt Die elektrische Ausrustung lieferte Siemens amp Halske Als Antrieb dienten zwei Tatzlagermotoren die die Kraft uber ein Zahnradvorgelege auf die Treibachsen ubertrugen Es kamen hierbei verschiedene Motortypen mit einer Leistung zwischen 24 und 36 Kilowatt zum Einbau 2 Als Betriebsbremse wurden eine Druckluftbremse verwendet die auf alle vier Achsen eines Wagens wirkte Die benotigte Luft wurde dazu von einem Achskompressor erzeugt der von einer der beiden Laufachsen angetrieben wurde Vor dem Verlassen des Betriebshofs wurden die Luftbehalter von einem fahrbaren Kompressor aufgefullt Als Feststellbremse diente eine Spindelhandbremse die auf alle acht Rader wirkte Die Stromabnahme erfolgte uber einen Lyrabugel Bei der Stadtischen war dieser drehbar bei der Elektrischen hingegen nach hinten umklappbar 1 Die Wagen waren bei den Stadtischen Strassenbahnen ockergelb lackiert und schwarz abgesetzt Die einzelnen Felder der Seiten und Stirnwande waren ferner mit rotbraunen Zierlinien abgesetzt Die Beschriftung wurde aus Blattgold mit rotbraunen Schattierungen hergestellt Drehgestelle und Dach waren grau lackiert Bei der BESTAG kam eine ahnliche Lackierung zur Anwendung Erster Umbau Bearbeiten nbsp TDS 08 24 auf dem Kurfurstendamm 19351920 wurden die Fahrzeuge in das Nummerierungsschema der BSt eingereiht und als Typ Maximum 24 gefuhrt Mit der Anpassung der Fahrleitungsanlagen erhielten sie bis 1922 Rollenstromabnehmer Ab 1924 wurden alle Wagen einem umfangreichen Umbau unterzogen Die Plattformen wurden verlangert und durch die Berliner Einheitsbauart ersetzt Anstelle der Druckluftbremsen kamen bei Berliner Strassenbahnwagen einheitlich verwendete Widerstandsbremsen zum Einbau Da diese nur auf die Treibachsen wirkt kam in jedem Drehgestell ein Schienenbremspaar mit einem Anpressdruck von 250 Kilonewton zum Einbau das elektrisch in den Bremsstromkreis integriert war Die Handbremse wurde so umgebaut dass sie nun auf Bremstrommeln wirkte die wiederum auf die Ankerwelle der Fahrmotoren wirkte Anstelle der unterschiedlichen Fahrmotortypen wurden einheitlich USL 323 mit 45 Kilowatt Leistung eingebaut die Triebwagen konnten damit mit zwei Beiwagen verkehren Die Lackierung wurde dem neuen Schema der Berliner Strassenbahn angepasst chromgelbe Schurze weisses Fensterband und graues Dach 2 Die Drehgestelle der vormaligen BESTAG Wagen wurden durch herkommliche Maximum Drehgestelle ersetzt so dass keine Unterschiede mehr zu den Wagen der vormaligen SSB bestanden 1 Ein Teil der Wagen erhielt nach dem Umbau eine neue Wagennummer so dass die gesamte Bauart die durchgehende Nummerngruppe von 5315 bis 5437 erhielt 1934 erhielten die Wagen mit der Einfuhrung des Typenschlussels der Berliner Verkehrsbetriebe die Bezeichnung TDS beziehungsweise TDS 08 24 Anm 1 Den Wagen 5330 ex SSB 9 musterte die BVG nach einem Unfall im Jahr 1938 aus 2 3 17 Wagen gingen unmittelbar im Zweiten Weltkrieg verloren die Wagen 5324 und 5437 wurden daruber hinaus kurz nach Kriegsende ausgemustert 3 Verwaltungstrennung und Ausmusterung Bearbeiten nbsp Historischer Triebwagen 68 im Jahr 1979 anlasslich der Jubilaen 100 Jahre elektrische Lokomotive 50 Jahre Raw Dessau und 30 Jahre DDR vor dem Dessauer HauptbahnhofBei der Verwaltungstrennung der BVG im August 1949 verblieben 56 Wagen bei der BVG Ost und 47 bei der BVG West Bis 1955 erhielten die Wagen im Zuge der Fahrleitungsumstellung Scherenstromabnehmer 2 Die in West Berlin stationierten Wagen mussten gemass den neuen Auflagen der BOStrab die den Einsatz von Strassenbahnwagen mit Holzaufbauten untersagte bis 1955 ausgemustert werden Sie wurden anschliessend bis 1956 ausnahmslos verschrottet Die BVG Ost hingegen baute ihre Fahrzeuge zu Beginn der 1950er Jahre um Das Laternendach wurde durch ein Tonnendach ersetzt und die Zielschilderkasten in dieses integriert die Bestuhlung wurde geringfugig geandert und bot nun 26 Fahrgasten Platz 2 1958 59 erhielten 35 Wagen im Rahmen einer Hauptuntersuchung Fahrersitze Der Wagen 5348 wurde 1964 nach Potsdam abgegeben wo der unter der Nummer 126III ein Jahr lang verkehrte und anschliessend ausgemustert wurde 2 4 Im gleichen Jahr erfuhr der Wagen 5416 einen Umbau Der originale Triebwagen wurde bei einem Unfall beschadigt und anschliessend ausgemustert Auf die vorhandenen Drehgestelle wurde dann der Wagenkasten des Wagens 5231 Typ TD 07 25 aufgesetzt Die Wagennummer 5416 blieb erhalten 1 5 Ein Teil der Wagen wurde noch 1967 fur den OS Betrieb umgerustet Ab 1968 begann die Ausmusterung der bei der BVG Ost verbliebenen Wagen 34 Fahrzeuge wurden in das Rekoprogramm einbezogen wobei wie bei allen Wagen mit Maximumdrehgestellen nur wenige Teile insbesondere der elektrischen Ausrustung weiterverwendet werden konnten Die ubrigen Wagen wurden bis 1970 ausgemustert Die drei Triebwagen 5339 ex SSB 18 5366 ex SSB 68 und 5403 ex SSB 218 blieben erhalten und gingen zunachst in die Rechtstragerschaft des Markischen Museums uber Der Wagen 5339 wurde kurz darauf verschrottet Der Wagen 5366 wurde 1973 in den Auslieferungszustand von 1910 zuruckgebaut erhielt seiner ursprungliche Wagennummer und war bis 1993 als fahrfahiges Exemplar unterwegs Er kam anschliessend in die Fahrzeugsammlung des Deutschen Technikmuseums Die Aufarbeitung des Wagens 5403 zum historischen Fahrzeug 218 wurde 2012 abgeschlossen Er wurde bei der Woltersdorfer Strassenbahn rekonstruiert wo er seit dem Abschluss der Arbeiten auch zum Einsatz kommt Wagenliste BearbeitenDie nachfolgende Tabelle bietet eine Ubersicht uber samtliche Fahrzeuge des Typs ihre Nummerierung sowie den Verbleib nach 1949 an Fur wahrend des Zweiten Weltkrieges verloren gegangene Fahrzeuge ist das Kurzel KV Kriegsverlust angegeben die Kurzel O und W geben an ob das Fahrzeug nach 1949 bei der BVG Ost oder BVG West verblieb Fur in das Rekoprogramm einbezogene Fahrzeuge wird nach dem Ausmusterungsjahr der Klammerzusatz Reko angegeben Zur besseren Ubersicht sind diverse Eintrage farblich hervorgehoben Die von der BESTAG beschafften Wagen sind grau unterlegt Rot unterlegte Wagen sind ausgemustert und zerlegt gelb unterlegte wurden in das Rekoprogramm einbezogen grun unterlegte sind erhalten Fahrzeugubersicht 1 2 3 Baujahr Nr ab 1920 ab 1924 O W Ausmusterung Baujahr Nr ab 1920 ab 1924 O W Ausmusterung Baujahr Nr ab 1920 ab 1924 O W Ausmusterung1908 1 4399 5437II KV 1910 65 5363 O 1969 Reko 1913 210 5395 O 19672 5323 W 1955 66 5364 W 1955 211 5396 O 1968 Reko 3 5324 KV 67 5365 O 1968 Reko 212 5397 O 1969 Reko 4 5325 O 1970 68 5366 O 1969 hist Tw 213 5398 W 19555 5326 W 1955 69 5367 O 1970 Reko 214 5399 W 19556 5327 KV 70 5368 W 1955 215 5400 O 1969 Reko 7 5328 W 1955 71 5369 W 1955 216 5401 KV8 5329 KV 72 5370 W 1955 217 5402 KV9 5330 1938 73 5371 KV 218 5403 O 1970 hist Tw 10 5331 W 1955 74 5372 W 1955 219 5404 KV11 5332 KV 75 5373 O 1968 Reko 220 5405 KV12 5333 O 1970 Reko 76 5374 O 1970 Reko 221 5406 O 196913 5334 W 1955 77 5426 W 1955 222 5407 O 197014 5335 O 1969 Reko 1911 133 5432 5315II W 1955 223 5408 O 1970 Reko 15 5336 KV 134 5433 5316II O 1969 Reko 224 5409 W 195516 5337 W 1955 135 5434 5317II W 1955 225 5410 KV17 5338 O 1970 136 5435 5318II O 1969 Reko 226 5411 O 196918 5339 O 1970 137 5436 5319II W 1955 227 5412 O 1969 Reko 19 5340 W 1955 138 5437 5320II W 1955 228 5413 W 195520 5341 W 1955 139 5438 5321II W 1955 229 5414 W 195521 5342 W 1955 140 5439 5322II KV 230 5415 KV22 5343 O 1968 Reko 1913 90 5375 W 1955 231 5416 O 196523 5344 W 1955 91 5376 O 1969 Reko 232 5417 W 195524 5345 O 1970 Reko 92 5377 W 1955 233 5418 W 195525 5346 W 1955 93 5378 O 1968 Reko 234 5419 O 197026 5347 O 1968 Reko 94 5379 O 1968 Reko 235 5420 O 1969 Reko 27 5348 O 1965 95 5380 O 1969 Reko 1919 29II 5427 O 1968 Reko 28 5349 W 1955 96 5381 O 1969 Reko 30II 5428 W 19551909 42 5350 O 1970 Reko 97 5382 O 1962 31II 5429 O 196643 5351 O 1970 Reko 98 5383 O 1962 32II 5430 W 195544 5352 W 1955 99 5384 O 1970 33II 5431 W 195545 5353 W 1955 100 5385 O 1966 34II 5421 O 1970 Reko 46 5354 W 1955 201 5386 W 1955 35II 5422 W 195547 5355 W 1955 202 5387 W 1955 36II 5423 KV48 5356 O 1970 Reko 203 5388 O 1968 Reko 37II 5424 O 1968 Reko 49 5357 KV 204 5389 KV 38II 5425 O 1969 Reko 1910 60 5358 O 1953 205 5390 O 1968 Reko 39II 4394 5432II W 195561 5359 O 1968 Reko 206 5391 O 1958 40II 4395 5433II KV62 5360 W 1955 207 5392 KV 41II 4396 5434II W 195563 5361 W 1955 208 5393 O 1969 Reko 50II 4397 5435II O 197064 5362 O 1968 Reko 209 5394 O 1968 Reko 51II 4398 5436II W 1955Anmerkungen Bearbeiten a b Bei der BVG West wurden die Wagen als TDS gefuhrt bei der BVG Ost BVB als TDS 08 24 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Joachim Kubig Zur Entwicklung des Maximumwagens In Verkehrsgeschichtliche Blatter Nr 5 1981 S 120 126 a b c d e f g Joachim Kubig Der Wagenpark der Stadtischen Strassenbahnen in Berlin In Verkehrsgeschichtliche Blatter Nr 1 1984 S 3 9 a b c Siegfried Munzinger Strassenbahn Steckbrief Folge 21 In Berliner Verkehrsblatter Nr 11 1976 S 225 226 Michael Dittrich Fahrzeuglisten der Fremdfahrzeuge nach dem 2 Weltkrieg In strassenbahn potsdam de Abgerufen am 20 Februar 2016 Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahn der Berliner Verkehrsbetriebe BVG Ost BVB 1949 1991 2 Auflage transpress Stuttgart 1999 ISBN 3 613 71063 3 S 25 49 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title BSt Maximum 24 amp oldid 233073387