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Der Savignyplatz befindet sich im Berliner Ortsteil Charlottenburg Das Areal mit heute sieben Strasseneinmundungen war bereits in dem 1862 in Kraft getretenen Bebauungsplan der Umgebungen Berlins Hobrecht Plan verzeichnet und wurde 1887 nach dem Juristen Friedrich Carl von Savigny benannt Im Berliner Sprachgebrauch wird der Name des Juristen der franzosischen Ursprungs ist auf der zweiten statt auf der ersten Silbe betont SavignyplatzPlatz in BerlinDer Savignyplatz mit Bronzeskulpturen von August KrausBasisdatenOrt BerlinOrtsteil CharlottenburgAngelegt 1870er 1880er JahreNeugestaltet 1926 1927Einmundende Strassen Kantstrasse durchquerend Knesebeckstrasse Grolmanstrasse CarmerstrasseNutzungNutzergruppen Fussganger Radfahrer Autoverkehr OPNVPlatzgestaltung Ludwig Nessler Erwin BarthDer Blockplatz wird von drei Strassen durchkreuzt wobei die Kantstrasse als grosste Strasse in Ost West Richtung den Platz teilt Die beiden anderen Strassen sind die Grolmanstrasse von Nordwest nach Sudost und die Knesebeckstrasse Nord Sud Richtung Von der Nordostseite des Platzes fuhrt die Carmerstrasse als Einbahnstrasse zum Steinplatz an der Hardenbergstrasse Im Jahr 1892 erhielt der Savignyplatz eine durch die Kantstrasse in zwei Halften geteilte Grunanlage nach Entwurfen des stadtischen Garteninspektors Ludwig Nessler die 1926 von Erwin Barth zu einem Garten und Erholungsplatz umgestaltet wurde Sie ist eine gewidmete offentliche Grun und Erholungsanlage und ist als Gartendenkmal geschutzt 1 Der Bahnhof Savignyplatz heutiger S Bahnhof an der Berliner Stadtbahn eroffnete 1896 Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung 2 Bahnhof Savignyplatz 3 Die Strassen rund um den Savignyplatz 4 Gedenktafeln am und um den Savignyplatz 5 Kultur und Freizeit 6 Filme 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEntwicklung Bearbeiten nbsp Der Savignyplatz 1902 nbsp Das Stromhauschen von 1926 ist eine Rekonstruktion aus dem Jahr 2007 nbsp Entwurf von Erwin Barth aus dem Jahr 1926In den Jahren 1926 1927 wurde der Savignyplatz durch den stadtischen Gartenbaudirektor Erwin Barth und seinen Nachfolger im Amt mit Sitzlauben und Staudenrabatten umgestaltet Nach vielen folgenden Veranderungen erhielt er anlasslich des 750 jahrigen Stadtjubilaums seine ursprungliche Gestalt zuruck allerdings ohne den fruheren Spielplatz Seitdem ist er ein Gartendenkmal 2 Mitte der 1880er Jahre war geplant ein Wendebassin fur Ausflugsdampfer statt eines Stadtplatzes anzulegen Er sollte Teil des Sud West Kanals werden der dann aber zugunsten des Teltowkanals doch nicht gebaut wurde 3 Auf der Nordhalfte wurden 1931 zwei gleiche Bronzeskulpturen Knabe mit Ziege von August Kraus 1928 aufgestellt Als sie 1955 wieder aufgestellt wurden war nur eine der beiden erhalten die zweite ist ein Nachguss Die Anordnung der Skulpturen ist symmetrisch zueinander rund zehn Meter voneinander entfernt parallel zu einer der Symmetrieachsen des Platzes der Kantstrasse Auf der Sudhalfte des Platzes befindet sich ein Kiosk aus dem Jahr 1908 4 von Alfred Grenander Dieser wurde fur die Vereinigte Deutsche Kiosk und Berliner Trinkhallen Gesellschaft mbH erbaut und bis 1928 von der Gesellschaft betrieben Bei der Platzumgestaltung von 1926 1927 musste der Kiosk um wenige Meter versetzt werden 5 Der durch Kriegszerstorungen verlorengegangene Dachaufbau des Kiosk wurde bei einer Sanierung 1987 durch den Architekten Werner Jockeit naherungsweise rekonstruiert Er steht heute ebenfalls unter Denkmalschutz 6 Im Jahr 2007 wurde das Stromhauschen durch den Berliner Architekten Christian Koch rekonstruiert 7 Der fruher offene Durchgang des 1926 entworfenen Hauschens wurde mit einer zeitgenossischen Kunstinstallation aus hinterleuchtetem Glas versehen Bahnhof Savignyplatz Bearbeiten nbsp Bahnhof Savignyplatz um 1900Der an der sudwestlichen Ecke des Platzes auf den gemauerten Stadtbahnbogen gelegene Bahnhof Savignyplatz wurde am 1 August 1896 eroffnet Der jungste Bahnhof der Berliner Stadtbahn steht heute unter Denkmalschutz 8 Er liegt zwischen den Bahnhofen Zoologischer Garten seit 1882 und Charlottenburg am Stuttgarter Platz seit 1890 Den Mittelbahnsteig erreicht man uber Zugange in der Schluterstrasse und im Else Ury Bogen Der Bahnhof wurde eher schlicht mit einem vier Meter hohen holzernen Satteldach auf gusseisernen Saulen Typ Wannseebad gestaltet nbsp Lichtinstallationen Teil der Perlenkette aus LichtDie Bleibtreustrasse kreuzt westlich des Platzes die Kantstrasse und fuhrt unter der Stadtbahnstrecke hindurch nach Suden Die entsprechende Bahnbrucke ist Bestandteil des Projekts Perlenkette aus Licht das aus Mitteln des Programms Aktive Zentren finanziert wird Die damit verbundene kunstlerische Lichtinstallation wurde am 27 September 2013 feierlich in Betrieb genommen Die Lichtanlage kostete 200 000 Euro fur ihren dauerhaften Betrieb konnte die AG City Sponsorengelder einwerben 9 Der S Bahnhof ist von Gebauden umgeben von denen jedoch fast ausschliesslich Brandmauern zu sehen sind Auf der nordlichen Bahnhofsseite wurde 1986 im Rahmen der Sanierung des Bahnhofs die Brandmauer durch eine Kunstlergruppe um den Kunstler Ben Wagin mit der Wandbemalung Weltbaum II gestaltet Die Kunst rund um den Bahnhof mahnt den Menschen seine Verantwortung fur die Umwelt ernst zu nehmen Die Strassen rund um den Savignyplatz BearbeitenDie Strassen rund um den Savignyplatz wie eigentlich in der ganzen City West wurden Ende des 19 Jahrhunderts angelegt Man findet am Platz keine Frauennamen da man damals diese Strassen nach Geisteswissenschaftlern Philosophen und Juristen benannte so auch der Philosoph Leibniz der Schriftsteller Wieland sowie die Historiker Giesebrecht Niebuhr Mommsen und Sybel Die Bleibtreustrasse wurde 1897 nach dem Maler und Grafiker Georg Bleibtreu benannt 10 Er lebte bis zu seinem Tod in der nahen Knesebeckstrasse Die Carmerstrasse erhielt 1892 ihren Namen nach dem Juristen und Politiker Graf Johann Heinrich Casimir von Carmer 11 Namensgeber der Kantstrasse war der Philosoph Immanuel Kant Benennung 1887 12 Die Knesebeckstrasse wurde 1866 nach dem preussischen Feldmarschall Karl Friedrich Freiherr von dem Knesebeck 13 und die Mommsenstrasse 1897 nach dem Historiker und Nobelpreistrager fur Literatur Theodor Mommsen benannt 14 Die Schluterstrasse erhielt 1885 nach dem Bildhauer und Architekten Andreas Schluter ihren Namen 15 Schluter gestaltete unter anderem das Berliner Zeughaus grosse Teile des Berliner Schlosses das Potsdamer Stadtschloss und das Reiterdenkmal des Grossen Kurfursten vor dem Schloss Charlottenburg Die Motivation bei der 1874 erfolgten Benennung der Grolmanstrasse ist heute nicht mehr restlos aufzuklaren Sie erfolgte vermutlich nach dem Juristen und Hauptredaktor des preussischen Landrechts das ab 1820 von Savigny revidiert wurde Heinrich Dietrich von Grolman und nicht nach seinem Sohn dem General Karl Wilhelm Georg von Grolman 16 Gedenktafeln am und um den Savignyplatz BearbeitenSavignyplatz 5 George Grosz Zeichner und Maler Bleibtreustrasse 10 11 Mascha Kaleko Dichterin lebte hier von 1936 bis 1938 Das damalige Deutschland von trieb sie ins Exil und verbot ihre Bucher Sie emigrierte 1938 nach New York lebte seit 1966 in Jerusalem Bleibtreustrasse 15 Tilla Durieux Schauspielerin ab 1903 an den Reinhardt Buhnen in Berlin Emigration 1933 Ruckkehr nach Berlin 1952 lebte hier von 1966 bis 1971 Bleibtreustrasse 15 Alfred Flechtheim Kunsthandler Verleger und Forderer der modernen Kunst Grunder und Herausgeber der Zeitschrift Der Querschnitt lebte hier von 1923 bis 1933 1933 musste er emigrieren Er starb im Londoner Exil Bleibtreustrasse 34 35 Das erste Buro des 1880 in Sankt Petersburg gegrundeten ORT Organisation Rehabilitation Training ein judisches Berufsfortbildungswerk zur Forderung von Handwerk und Landwirtschaft unter den Juden befand sich hier seit 1921 1937 eroffnete ORT seine eigene Fachschule in Berlin die zu einem Teil noch 1939 nach England gerettet werden konnte Bleibtreustrasse 38 39 Nathan Zuntz Begrunder der Luftfahrtmedizin Professor fur Tierphysiologie lebte hier von 1914 bis 1919 Carmerstrasse 12 Otto von Gierke Rechtshistoriker schrieb Das Deutsche Genossenschaftsrecht und Anna von Gierke Leiterin der Ausbildungsstatte Jugendheime e V 1898 1933 und Mitglied der Weimarer Nationalversammlung lebten in der Carmerstrasse 12 dem ehemaligen Wohnhaus der Familie Gierke Kantstrasse 30 Else Ury Schriftstellerin lebte hier von 1905 bis 1933 Die Verfasserin der Nesthakchen Romane wurde 1935 aus der Reichsschrifttumskammer ausgeschlossen 1943 nach Auschwitz deportiert und dort umgebracht Kantstrasse 152 Carl von Ossietzky Nobelpreistrager wirkte hier von 1927 bis 1933 als Herausgeber der Weltbuhne fur Recht Freiheit Frieden und Volkerverstandigung Kantstrasse 153 Rudolf Diesel der Ingenieur und Erfinder des Dieselmotors wohnte und arbeitete hier von 1893 bis 1894 Knesebeckstrasse 11 Geburtshaus der Trickfilmpionierin Lotte Reiniger mit Gedenktafel Knesebeckstrasse 12 Hedwig Courths Mahler Romanautorin lebte hier von 1914 bis 1932 Knesebeckstrasse 17 Emma Gumz 1899 1981 und Franz Gumz 1899 1945 lebten hier von 1900 bis 1981 Sie waren Stille Helden die wahrend der NS Zeit Menschen judischer Herkunft halfen indem sie sie versteckten oder beschutzten Viele verdanken ihnen ihr Leben Knesebeckstrasse 32 Emil Nikolaus von Reznicek Komponist und Dirigent lebte und wirkte hier von 1902 bis 1945 Mommsenstrasse 6 Leo Blech lebte hier von 1913 bis zu seiner Emigration im Jahre 1937 Er war Komponist und Dirigent Generalmusikdirektor an der Staatsoper Unter den Linden und am Deutschen Opernhaus Charlottenburg Mommsenstrasse 57 Gunter Neumann Komponist und Autor Die Insulaner wurde hier geboren Schluterstrasse 21 Georgi Dimitroff Generalsekretar der Komintern ab 1946 bulgarischer Ministerprasident wirkte hier von 1930 bis 1933 Kultur und Freizeit BearbeitenRund um den Savignyplatz und seinen angrenzenden Strassen gibt es eine Vielzahl von Restaurants Bars Cafes Jazzclubs Kinos und Buchladen Filme BearbeitenAm Savignyplatz Dokumentarfilm Deutschland 2012 43 34 min Buch und Regie Caterina Woj Produktion rbb Reihe Berliner Ecken und Kanten Erstsendung 2 Juni 2012 Filminformationen von der Regisseurin Unter anderem mit Aykut Kayacik dem heimlichen Burgermeister des Savignyplatzes und Verleger Klaus Wagenbach Die rbb Reporter Von 6 bis 6 am Savignyplatz Dokumentarfilm Deutschland 2011 30 min Buch und Regie Caterina Woj Produktion RBB Erstsendung 18 April 2012 beim RBB Inhaltsangabe Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Savignyplatz Berlin Charlottenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Savignyplatz beim Umweltamt Geschichte Bilder und Plane Gartendenkmal Savignyplatz im Bezirkslexikon Savignyplatz In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Einzelnachweise Bearbeiten Savignyplatz Website der Senatsverwaltung fur Umwelt Verkehr und Klimaschutz abgerufen am 15 Mai 2019 Eintrag zum Savignyplatz in der Berliner Landesdenkmalliste Aro Kuhrt Eine Reise durch die Kantstrasse Berlin 2016 Kleinarchitekturen II In Neudeutsche Bauzeitung 4 Jahrgang 1908 S 242 Landesarchiv Berlin A Rep 037 08 Nr 276 Blatter der Akte unnummeriert Eintrag zum Kiosk in der Berliner Landesdenkmalliste Neubau des historischen Eingangshauschens am Savignyplatz Pressemitteilung vom 19 Juni 2007 Eintrag zum S Bahnhof Savignyplatz in der Berliner Landesdenkmalliste Information in der Berliner Zeitung vom 25 September 2013 S 19 Rubrik Berlin Bezirke Bleibtreustrasse bei Luise Carmerstrasse bei Luise Kantstrasse bei Luise Knesebeckstrasse bei Luise Mommsenstrasse bei Luise Schluterstrasse bei Luise Grolmanstrasse bei Luise52 50582 13 32242 Koordinaten 52 30 21 N 13 19 20 7 O Normdaten Geografikum GND 4694420 5 lobid OGND AKS VIAF 236572523 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Savignyplatz amp oldid 236816174