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Der Steinplatz ist ein Platz im Berliner Ortsteil Charlottenburg des Bezirks Charlottenburg Wilmersdorf Er liegt etwa mittig an der Hardenbergstrasse gegenuber der Universitat der Kunste UdK und wurde nach dem Staatsmann und Reformer Freiherr Heinrich Friedrich Karl vom und zum Stein benannt einem Zeitgenossen Hardenbergs SteinplatzPlatz in BerlinDie zentrale Rasenflache nach der Umgestaltung Mensa der TU Berlin im HintergrundBasisdatenOrt BerlinOrtsteil CharlottenburgAngelegt 1885Neugestaltet 1950 2018Einmundende Strassen Hardenbergstrasse Uhlandstrasse Carmerstrasse GoethestrasseNutzungNutzergruppen Fussganger Radfahrer Strassenverkehr OPNVPlatzgestaltung Buste des Freiherrn vom und zum SteinTechnische DatenPlatzflache 100 m 70 mDrei Strassen fuhren auf den rechteckig angelegten Platz Dies sind die Goethestrasse an der Westecke sowie die Uhlandstrasse an der Sudecke Die Carmerstrasse stosst an der Sudwestseite an und verbindet den Steinplatz mit dem nahegelegenen Savignyplatz Die Hardenbergstrasse fuhrt an der Nordostkante entlang Dort befindet sich die von mehreren Buslinien der BVG bediente Haltestelle Steinplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Umgestaltung 2017 2018 3 Umgebung des Platzes 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Blick uber den Steinplatz zur Hochschule fur die Bildenden Kunste mit Denkmal der Flora in der MitteDer Steinplatz wurde 1885 angelegt und weist wie die ihn umgebenden Strassen zum Teil noch grunderzeitliche Randbebauung auf Im Jahr 1905 feierte die ursprungliche Stadt Charlottenburg ihre 200 Jahr Feier bei der unter anderem das Kaiser Wilhelm Denkmal eingeweiht wurde Zugleich kam der Wunsch auf auf dem Steinplatz ein Denkmal fur den Namensgeber aufzustellen Im Ergebnis von Spendensammlungen standen zur Realisierung schliesslich 18 700 Mark kaufkraftbereinigt in heutiger Wahrung rund 135 000 Euro zur Verfugung was nun zur Ausrufung eines Gestaltungswettbewerbs fuhrte Den ersten Preis gewann der Bildhauer August Gaul fur einen Brunnen mit einer Gruppe von Pelikanen und einem Russel hebenden Elefanten Obwohl das Projekt Elephantenbrunnen nicht den Freiherrn von Stein zeigte fanden einige Besucher der Entwurfsausstellung das Modell sehr gut andere kritisierten es Christian Morgenstern griff die Meinungsverschiedenheiten auf und verfasste das funfstrophige Gedicht Vom Stein Platz zu Charlottenburg darin heisst es unter anderem War Stein kein grosses Tier Ich denke doch er war es Ihr wackern Richter lasst den Wert des Werks den Streit entscheiden Der Stein den uns ein Gaul beschert wird seinen Stein Platz kleiden Der Beginn des Ersten Weltkriegs und die anschliessende Inflation verhinderten samtliche Gestaltungsmassnahmen 1 In einem Cafe bzw der Filmbuhne am Steinplatz lernte Rudi Dutschke seine spatere Frau Gretchen Klotz kennen 2 nbsp Gedenkstein fur die Opfer des Nationalsozialismus 1933 1945Auf dem in der Nachkriegszeit neugestalteten und begrunten Platz befinden sich je ein Gedenkstein fur die Opfer des Nationalsozialismus 1933 1945 und des Stalinismus ohne Zeitangabe Einweihung am 4 November 1951 3 4 sowie eine Buste des Namensgebers Der Gedenkstein fur die Opfer des Nationalsozialismus wurde 1953 vom Bund der Verfolgten des Naziregimes an der nordostlichen Platzecke an der Hardenbergstrasse errichtet Gefugt aus Steinen der zerstorten Synagoge Fasanenstrasse mit der Inschrift 1933 1945 Den Opfern des Nationalsozialismus daruber ein dem Dreieckszeichen der KZ Haftlinge nachgebildetes Emblem mit den stilisierten wie Flammen wirkenden Buchstaben KZ Der von dem Architekten Josef M Lellek gestaltete Gedenkstein ist das fruheste West Berliner Denkmal fur NS Opfer 5 Umgestaltung 2017 2018 BearbeitenZwischen November 2017 und Mai 2018 wurde der Platz durch das Bezirksamt Charlottenburg Wilmersdorf erneut umgestaltet Grundlage fur die Umgestaltung war der Entwurf von Leon Giseke Lasse Malzahn und Lucas Rauch mit dem Titel Aufschliessen der eine grosszugige klare Gestaltung der Anlage eine Offnung des Platzes gegenuber den umliegenden Anrainern und eine Neuinszenierung der Gedenkstatten vorsah Im Jahr 2016 wurde daraufhin das Landschaftsplanungsburo Schirmer Partner mit der Konkretisierung des Entwurfes beauftragt 6 Die zentrale Wiese des Platzes ist nun von allen vier Seiten durch mit Rollsplitt bestreute Wege erschlossen die Natursteineinfassung der Bepflanzung zur Hardenbergstrasse wurde entfernt und an den anderen drei Seiten durch eine umlaufende Betonstufe ersetzt sodass der Rasen rund 30 cm tiefer liegt Die Bepflanzung zur Hardenbergstrasse wurde erneuert bietet jetzt jedoch keinen Schutz mehr vor dem Strassenlarm An den Wegen konnte durch Sponsoring der Anrainer und der Mittelzusage von 250 000 Euro aus dem Berliner Platzeprogramm der Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung und Wohnen hochwertige Moblierung Sitzgruppen Banke und Tischtennisplatten aufgestellt werden Insgesamt wurden 544 000 Euro fur den Umbau zugesagt 7 Die Eroffnung des Platzes fand am 17 August 2018 durch den Stadtrat fur Stadtentwicklung Oliver Schruoffeneger statt 6 Der Bezirk plant den Steinplatz in den nachsten Jahren gemeinsam mit den Nachbarn zu einem Raum fur Spiel Sport und Kunst zu entwickeln und auf eine zeitgenossische Art die traditionelle Erinnerungskultur des Ortes zu hinterfragen und die Anrainer einzubeziehen Ziel ist es den Platz in den Stadtraum zu offnen Ab den 1950er Jahren hatte der Platz in West Berlin reprasentative Aufgaben die sich auch an den Denkmalen fur die die Opfer des Stalinismus und fur die Opfer des Nationalsozialismus zeigen Daruber hinaus waren die dem Platz gegenuber liegenden Gebaude der Charlottenburger Kunsthochschule und des Studentenhauses der Technischen Universitat direkt nach 1945 zentrale Orte gesellschaftspolitischer kultureller und kunstlerischer Veranstaltungen und Debatten Diese verlorene berlinweite Bedeutung des Steinplatzes soll berucksichtigt werden Zum Auftakt errichtete das Kunstlerkollektiv mmtt Stefka Ammon und Katharina Lottner fur die Dauer von neun Wochen die Simultan Installation Steinplatz reloaded mit 24 Skulpturen aus 133 Jahren Geschichte des Platzes Die Denkmale und Mahnmale zeugen von Ereignissen und Personen die in enger Verbindung zum Steinplatz stehen und teilweise schon in Vergessenheit geraten sind und setzen sich so mit der Geschichte und Gegenwart des Platzes auseinander 8 Steinplatz nach der Neugestaltung nbsp Blick zum Hoechst Haus nbsp Zentrale Wiese mit Forschungspavillon nbsp Sitzbanke nbsp Denkmal Freiherr vom Stein nbsp Bezirksburger meister Reinhard Naumann und Kunstlerin Stefka Ammon nbsp Sockel des ehemaligen Flora DenkmalsUmgebung des Platzes Bearbeiten nbsp Denkmal der Flora auf dem Steinplatz von Fritz Klimsch um 1921 Anlieger sind neben der UdK auch die gemeinsame Mensa der TU Berlin und der UdK Unter Denkmalschutz stehen vier am Steinplatz gelegene Gebaude das Hauptgebaude der UdK 9 das Hotel am Steinplatz 10 ehemals Haus am Steinplatz ein Jugendstilbau von August Endell das Hoechst Haus 11 sowie ein Block grunderzeitlicher Mietshauser zwischen den Einmundungen der Uhlandstrasse und der Carmerstrasse 12 Literatur BearbeitenNicola Brocker Das Haus am Steinplatz in Berlin Charlottenburg In Nicola Brocker Gisela Moeller Christiane Salge Hrsg August Endell 1871 1925 Architekt und Formkunstler Michael Imhof Verlag Petersberg 2012 S 210 223 Ilse Eliza Zellermayer Prinzessinnensuite Mein Jahrhundert im Hotel Aufbau Verlag Berlin 2010 Emine Sevgi Ozdamar Die Brucke vom goldenen Horn Kiwi Verlag 2015 S 146 ff Stefka Ammon Katharina Lottner Steinplatz reloaded Dokumentation und Recherche eeclectic Berlin 2019 ISBN 978 3 947295 40 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Steinplatz Sammlung von Bildern Steinplatz In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Steinplatz Bezirksamt Charlottenburg WilmersdorfEinzelnachweise Bearbeiten Hans Werner Klunner Hrsg Berliner Platze Photographien von Max Missmann Nicolai Berlin 1996 ISBN 3 87584 610 9 S 24 25 Gretchen Dutschke 1968 Worauf wir stolz sein durfen Hamburg 2018 bildhauerei in berlin de Fotos Steinplatz In berlin de 20 Juli 2004 abgerufen am 8 September 2018 a b Eroffnung des Steinplatzes mit Kunstprojekt und Forschungspavillon In berlin de 17 August 2018 abgerufen am 27 Dezember 2018 Anfang Dezember starteten Bauarbeiten zur Umgestaltung des Steinplatzes In berlin de 30 November 2017 abgerufen am 27 Dezember 2018 Steinplatz reloaded In stefka ammon de 31 August 2019 abgerufen am 23 Marz 2022 Eintrag 09096193 in der Berliner Landesdenkmalliste Eintrag 09096445 in der Berliner Landesdenkmalliste Eintrag 09096444 in der Berliner Landesdenkmalliste Eintrag 09040614 in der Berliner Landesdenkmalliste52 508888888889 13 325833333333 Koordinaten 52 30 32 N 13 19 33 O Normdaten Geografikum GND 1203774796 lobid OGND AKS VIAF 5899158070724708780006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Steinplatz Berlin Charlottenburg amp oldid 236428350