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Die Bleibtreustrasse ist eine Strasse im Berliner Ortsteil Charlottenburg BleibtreustrasseWappenStrasse in BerlinBleibtreustrasseDie Bleibtreustrasse im Jahr 1900BasisdatenOrt BerlinOrtsteil CharlottenburgAngelegt 19 JahrhundertHist Namen Strasse 12a der Abt VAnschluss strassen Pestalozzistrasse nordlich Sachsische Strasse sudlich Querstrassen Kantstrasse Niebuhrstrasse Mommsenstrasse KurfurstendammNutzungNutzergruppen Fussverkehr Radverkehr AutoverkehrTechnische DatenStrassenlange 820 MeterHaus in der Bleibtreustrasse 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Gedenktafeln prominenter Anwohner 3 Sonstiges 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenIhren Anfang nimmt die Bleibtreustrasse an der Lietzenburger Strasse kreuzt den Kurfurstendamm die Mommsenstrasse die Kantstrasse und endet an der Pestalozzistrasse Mit dem benachbarten Savignyplatz ist sie uber den Else Ury Bogen verbunden der gleichnamige S Bahnhof wird von der Bleibtreustrasse aus mit einem Aufzug erreicht Anfanglich trug die Strasse im Bebauungsplan der Abt V lediglich die Bezeichnung Strasse 12a bis sie am 20 August 1897 nach dem Maler und Grafiker Georg Bleibtreu benannt wurde der bis zu seinem Tod im Oktober 1892 in der parallel verlaufenden Knesebeckstrasse wohnte Gedenktafeln prominenter Anwohner BearbeitenBleibtreustrasse 10 11 Mascha Kaleko Dichterin lebte hier zwischen 1936 und 1938 In der Zeit des Nationalsozialismus wurde sie ins Exil gezwungen ihre Bucher wurden verboten Bleibtreustrasse 12 Gotthard Laske Konfektionar Bibliophile und Mazen beging 1936 Selbstmord seine Frau Nelly Laske wurde 1943 nach Auschwitz deportiert und ermordet Bleibtreustrasse 15 Tilla Durieux Schauspielerin ab 1903 an den Reinhardt Buhnen in Berlin Emigration 1933 Ruckkehr nach Berlin 1952 lebte hier von 1966 bis 1971 Bleibtreustrasse 15 Alfred Flechtheim Kunsthandler Verleger und Forderer der modernen Kunst Grunder und Herausgeber der Zeitschrift Der Querschnitt lebte hier zwischen 1923 und 1933 1933 musste er emigrieren Er starb im Londoner Exil Bleibtreustrasse 34 35 Das erste Buro des 1880 in Petersburg gegrundeten ORT Organisation Rehabilitation Training ein judisches Berufsfortbildungswerk zur Forderung von Handwerk und Landwirtschaft unter den Juden befand sich hier seit 1921 1937 eroffnete ORT seine eigene Fachschule in Berlin die zu einem Teil noch 1939 nach England gerettet werden konnte Bleibtreustrasse 38 39 Nathan Zuntz Begrunder der Luftfahrtmedizin Professor fur Tierphysiologie lebte hier von 1914 bis 1919 Bleibtreustrasse 44 Juan Luria auch Giovanni Luria eigentlich Johannes Lorie oder Johannes Lorie wurde am 18 Mai 1943 in das Vernichtungslager Sobibor deportiert und bei Ankunft ermordet Sonstiges BearbeitenBekannt wurde die Strasse durch eine gewaltsame Auseinandersetzung zwischen Angehorigen des West Berliner Rotlichtmilieus am 27 Juni 1970 Im Auftrag des Bordellunternehmers Hans Helmcke uberfiel eine bewaffnete Bande unter Fuhrung von Klaus Speer am Restaurant Bukarest konkurrierende iranische Zuhalter totete einen von ihnen und verletzte drei weitere In Anlehnung an diese Schiesserei war die Bleibtreustrasse im Berliner Volksmund lange Zeit auch als Bleistreustrasse bekannt 1 In der Bleibtreustrasse 46 bezog 1937 der damalige Rechtsanwalt Kurt Georg Kiesinger der spatere Bundeskanzler eine Wohnung mit seiner Frau In der Bleibtreustrasse 4 wohnte SS Gruppenfuhrer Hermann Fegelein der als Deserteur wenige Tage vor Ende des Zweiten Weltkriegs in seine Wohnung floh und sich betrank Er wurde dort verhaftet und kurze Zeit spater hingerichtet In der Bleibtreustrasse 2 wurde 1927 ein judisches Quellbad Mikwe eroffnet Die Judische Gemeinde erwarb das Haus 1926 und eroffnete das Tauchbad im Erdgeschoss und Keller mit je einem Regenwasser und einem Tiefwasserbassin sowie drei Tiefbadern 1935 zog auch das Judische Wohlfahrts und Jugendamt in das Haus 1936 folgte die Judische Allgemeine Zeitung Die Judische Gemeinde musste das Haus 1942 an Erika Brummel Witwe des 1942 verstorbenen Bezirksburgermeisters von Berlin Mitte verkaufen der Erlos wurde von der Gestapo beschlagnahmt Zeitweilig diente das Haus als Judenhaus in das judische Mieter zwangsweise eingewiesen wurden bevor sie in Konzentrationslager deportiert und dort ermordet wurden Auch die judischen Mieter des Hauses wurden abtransportiert nur einer uberlebte 2 Das Gebaude wurde 1943 durch alliierte Bombenangriffe stark beschadigt und spater abgerissen Die Judische Gemeinde klagte ab 1951 mehr als 20 Jahre auf Ruckgabe des Grundstucks gegen Frau Brummel 1956 entstand durch den Bezirk Charlottenburg auf dem Grundstuck ein Spielplatz 3 Ein Kapitel im Roman Die japanische Tasche von Adolf Muschg heisst Bleibtreustrasse Ein Gedicht von Mascha Kaleko heisst Bleibtreu heisst die Strasse und nach diesem Titel benannte Jan Koneffke sein Kaleko Horspiel Literatur BearbeitenBleibtreu 120 seitiges Themenheft zur Bleibtreustrasse Perinique Magazin Weltkulturerbe Heft 35 17 Dezember 2021 ISSN 1869 9952 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bleibtreustrasse Berlin Charlottenburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bleibtreustrasse In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Einzelnachweise Bearbeiten Als Klaus Speer in der Bleistreustrasse noch Iraner ummahte In Der Tagesspiegel 21 Mai 2005 abgerufen am 17 November 2021 Ehem Wohnhaus mit Mikwe heute Spielplatz In berlin de 16 September 2009 abgerufen am 17 November 2021 Mikwe Badehaus Berlin Street In berlinstreet de 18 Januar 2016 abgerufen am 17 November 2021 52 504058333333 13 319838888889 Koordinaten 52 30 14 6 N 13 19 11 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bleibtreustrasse amp oldid 227375645