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Karl Friedrich von dem Knesebeck 5 Mai 1768 in Karwe 12 Januar 1848 in Berlin war ein preussischer Generalfeldmarschall Generalfeldmarschall Karl Friedrich von dem Knesebeck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Militarkarriere 1 3 Familie 2 Veroffentlichungen Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Karl Friedrich entstammt dem Adelsgeschlecht derer von dem Knesebeck und war der Sohn des Leutnants a D Friedrich Wilhelm Leopold von dem Knesebeck 1735 1803 und dessen Ehefrau Sophie Henriette geborene von dem Knesebeck 1744 1770 Militarkarriere Bearbeiten Knesebeck trat am 1 Juli 1782 als Gefreiterkorporal in das Infanterieregiment von Kalckstein in Magdeburg ein Als Fahnrich trat er dann am 11 Februar 1787 zum Infanterieregiment Herzog von Braunschweig uber 1790 kam Knesebeck mit seinem Regiment nach Schlesien Als junger Sekondeleutnant lernte er dort selbst schriftstellerisch tatig und eng mit dem Regimentskameraden und Dichter Franz von Kleist befreundet Goethe kennen Goethe sprach sich lobend uber von Kleists Verse aus meinte jedoch dabei dass schone Verse und glatte Reime noch keinen Dichter machten und dass man damit nur zeigen konne wie man die Sprache in der Gewalt habe nach 50 Jahren werde wohl jede Kammerjungfer ihre Liebeserklarung in Reimversen machen Knesebeck schrieb spater in seinen Erinnerungen dass nunmehr die funfzig Jahre verflossen seien und die Zeitungen taglich zeigen wie richtig Goethe damals vorausgesagt habe Wahrend des Ersten Koalitionskriegs fiel Knesebeck im Feldzug von 1792 94 dem Herzog von Braunschweig durch seine Tuchtigkeit auf dieser zog ihn 1794 zu Generalstabsarbeiten heran 1797 wurde er Premierleutnant zwei Jahre spater Hauptmann und im Jahre 1802 1 Major Zu dieser Zeit war er auch als militarischer Schriftsteller ruhmlich bekannt 1 Im Jahre 1803 schrieb er als Inspektionsadjutant des Generals Ernst von Ruchel auf dessen Veranlassung hin eine Denkschrift an den Herzog von Braunschweig uber die Errichtung einer Landwehr die er Ehrenlegion fur den preussischen Staat nannte Dieser Organisationsentwurf gilt als eine beachtenswerte Grundlage der spateren Scharnhorstschen Wehrverfassung Im Dezember 1803 wurde Knesebeck zum Quartiermeister im Generalstab ernannt Mit einer Mission beim Kurfursten Wilhelm I von Hessen begann eine Reihe diplomatischer Aktionen in denen er fur Preussen wirkte Den Grossteil des Feldzugs von 1806 gegen Napoleon erlebte Knesebeck im Stab des Generals von Ruchel Knesebecks geistesgegenwartigem Eingreifen mit der Kavallerie soll es zu verdanken sein dass der Konig von Preussen Friedrich Wilhelm III in der Schlacht von Auerstedt 1806 der drohenden Gefangennahme entging Strategische Fahigkeit bewies er in dem Entwurf zur siegreichen Schlacht von Pultusk am 26 Dezember 1806 Der Konig zeichnete ihn mit dem Orden Pour le Merite aus und beforderte ihn am 16 Mai 1807 zum Oberstleutnant Am 21 September erhielt Knesebeck den erbetenen Abschied er zog sich auf seine Guter zuruck doch der Feldzug des Jahres 1809 in Osterreich liess ihn nicht ruhen Vom Konig von Preussen erhielt er den geheimen Auftrag die Geschehnisse in Osterreich zu beobachten und eine gunstige Gelegenheit zum Eingreifen zu melden 1812 unternahm Knesebeck eine neue schwierige diplomatische Aufgabe deren Erfolg die Basis fur die siegreiche Gestaltung der Kampfe der Alliierten gegen Napoleon 1813 war Von Staatskanzler Hardenberg erhielt er den offiziellen Auftrag dem Kaiser von Russland auszurichten dass Napoleon sich genotigt sehe seine Truppen gegen Russland marschieren zu lassen wenn der Kaiser den Krieg nicht vermeide Vom Konig von Preussen aber bekam er den geheimen Befehl er solle Zar Alexander I bewegen Napoleon in den weiten Raum seines Landes zu locken und nicht eher Frieden zu schliessen als bis die Armee Napoleons sich selbst im weiten Russland aufgerieben habe Nach seinen Aufzeichnungen antwortete der Kaiser von Russland dass er nicht Frieden machen werde selbst wenn er bis Kasan zuruckgehen musste Anfang 1812 kamen in Berlin Geruchte auf Knesebeck sei wieder in Militardienste getreten Er nahm dies zum Anlass am 3 April 1812 in Zeitungsanzeigen klarzustellen dass solches nicht der Fall ist sondern dass ich nur einen Auftrag ubernommen gehabt habe den Se konigl Majestat geruhet hatten mir nach St Petersburg zu ertheilen ich folglich nach dessen Beendigung in meine alten Verhaltnisse zuruckgekehrt bin 2 Im August 1812 ernannte ihn der preussische Konig Friedrich Wilhelm III zum Ritter des konigl preussischen St Johanniter Ordens 3 Am 6 Marz 1813 wurde Knesebeck zum Oberst und Generaladjutanten des Konigs Im selben Jahr wurde er noch zum Generalmajor erhielt am 19 Oktober das Eichenlaub zum Pour le Merite und wurde schliesslich am 11 Dezember zum Generalleutnant befordert Am 30 Mai 1814 verlieh ihm Kaiser Franz II das Grosskreuz des Leopoldi Ordens 4 Die Kriege der Jahre 1813 bis 1815 Befreiungskriege machte er weitgehend im Hauptquartier des Konigs mit auf den er oft jedoch einen wenig gunstigen Einfluss ausubte Aus Capo d Istria schrieb er Die drei Monarchen betrachten es als vorlaufige und wesentliche Bedingung alles Friedens und eines wahren Ruhezustandes dass Napoleon Buonaparte ausser Stand gesetzt werde fernerhin die Ruhe Frankreichs und Europas zu storen Nach dem was im Monat Marz vorgefallen ist mussen die Machte fordern dass er ihrer Hut anvertraut werde Abdruck im Oesterreichischen Beobachter vom 10 Juli 1815 5 1815 versuchte er Blucher beiseitezuschieben nbsp Inschrift Knesebecks am Kirchhofportal in Neuruppin KarweWiederum war er ausersehen mit Wien wegen des Beitritts Osterreichs zur Grossen Koalition zu verhandeln Spater begleitete er den Konig von Preussen nach London und nahm 1815 am Wiener Kongress teil Wahrend der Verhandlungen zum Zweiten Pariser Friedens war er zusammen mit Staatsminister Wilhelm von Humboldt am 19 August 1815 Vertreter von Staatskanzler Karl August von Hardenberg und Graf August Neidhardt von Gneisenau die krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnten 6 Konig Friedrich Wilhelm III schenkte 1823 Knesebeck die Teile der Huysburg die nicht der Pfarrei zugeordnet waren Dieser liess grosse Teile des Klosters schleifen und baute sich mit dem Material ein Schloss in der nahegelegenen Gemeinde Roderhof Als Chef des Reitenden Feldjagerkorps wurde Knesebeck 1825 zum General der Infanterie befordert und 1831 nach Gneisenaus Tod zum Oberbefehlshaber der gesamten in Polen aufgestellten Observationsarmee ernannt 1832 erhielt er fur seine Dienste im Namen des preussischen Staates den Schwarzen Adlerorden Die lange Friedenszeit gab ihm die Moglichkeit sich wissenschaftlichen Studien und der Poesie in der er sich schon als junger Offizier versucht hatte zu widmen Von Konig Friedrich Wilhelm IV wurde ihm am 7 Oktober 1847 mit hochstem Anerkennungsschreiben die Auszeichnung eines aktiven Feldmarschalls zuteil die jedoch Knesebeck wegen seines Alters ablehnte Er bat um seinen Abschied der ihm mit der gleichzeitigen Ernennung zum Generalfeldmarschall gewahrt wurde Der Vertraute zweier Preussenkonige starb am 12 Januar 1848 in Berlin nbsp Grabstatte im September 2020 nbsp Gedenktafel an der Kirche in Neuruppin KarweSein Grab befindet sich auf dem Alten Garnisonfriedhof in Berlin Es ist als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet An der Kirche in Neuruppin Karwe befindet sich eine Gedenktafel fur ihn die besagt Carl Friedrich von dem Knesebeck geboren zu Carwe 1768 gestorben zu Berlin 1848 Koniglich Preussischer General Feldmarschall focht zur Ehre seines Konigs und seiner Nation in 17 Schlachten und diente dem Wohl des Vaterlandes von seinem 13ten Lebensjahre bis zu seinem Tode Friede seiner Asche Ehre seinem Andenken Die Knesebeckstrasse in Berlin Charlottenburg ist seit 1866 nach ihm benannt 7 Familie Bearbeiten Er heiratete am 7 Mai 1815 in Berlin Adolphine von Klitzing 1772 1844 geschiedene von Werdeck Das Paar hatte folgende Kinder Alfred Cuno Paridam 1816 1883 Begrunder der Linie Knesebeck Milendonk Genehmigung durch Wilhelm I vom 10 Marz 1870 Dresden 28 September 1843 Franziska Sophie von Bojanowski 5 Oktober 1822 14 Oktober 1910 Cacilie 29 August 1816 7 Juli 1872 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenDie Schlacht bey Lautern In Deutsche Monatsschrift Nr 2 Februar 1794 Uber die Schlacht bei Kaiserslautern 8 Lob des Krieges 1805 Betrachtung uber den jetzigen Krieg und die Ursachen seiner falschen Beurtheilung Berlin 1794 Europa in Bezug auf den Frieden zusammen mit Emmanuel Joseph Sieyes London 1794 Kurze Uebersicht des Feldzuges im Jahr 1793 zwischen dem Rhein und der Saar Aus dem Tagebuch eines bey der Alliirten Armee befindlichen Englischen Officiers frey ubersetzt 2 Teile zusammen mit Christian von Massenbach Frankfurt und Leipzig 1794 Ein Teil des Nachlasses von Karl Friedrich von dem Knesebeck Laufzeit von 1807 bis 1815 befindet sich im Geheimen Staatsarchiv Preussischer Kulturbesitz in Berlin Ein weiterer Teil wurde bei einem Brand im Heeresarchiv Potsdam 1945 vernichtet 9 Literatur BearbeitenGunter Richter Knesebeck Karl Friedrich von dem In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 179 Digitalisat Karl Zimmerschied Karl Friedrich von dem Knesebeck In Preussisch Deutsche Feldmarschalle und Grossadmirale Safari Verlag Berlin 1938 S 130 134 Kurt von Priesdorff Soldatisches Fuhrertum Band 4 Hanseatische Verlagsanstalt Hamburg o O Hamburg o J 1937 DNB 367632799 S 344 351 Nr 1346 Deutsche Adelsgenossenschaft Hrsg Jahrbuch des Deutschen Adels Band 2 1898 Verlag von W T Bruer S 311 Digitalisat Richard von Meerheimb Knesebeck Karl Friedrich von dem In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 281 284 Weblinks BearbeitenWerke von und uber Karl Friedrich von dem Knesebeck in der Deutschen Digitalen Bibliothek Eintrag zu Karl Friedrich von dem Knesebeck in Kalliope Offizier und Dichter Bilder aus Preussen Website der Familie von dem Knesebeck Eintrag uber Karl Friedrich von dem Knesebeck in Digitaler PortraitindexEinzelnachweise Bearbeiten a b Beforderungen und Veranderungen des Aufenthalts In Neue allgemeine Allgemeine deutsche Deutsche Bibliothek Jahrgang 1802 S 2533 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung a23 Zitat Der Inspektionsadjutant bey der Potsdamschen Infanterie General Inspektion Herr Hauptmann von Knesebeck welcher auch als militarischer Schriftsteller ruhmlich bekannt ist ist zum Major ernannt worden Auslandische Nachrichten Preussen In Oesterreichischer Beobachter 15 April 1812 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung obo Preussen In Oesterreichischer Beobachter 9 August 1812 S 3 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung obo Wien In Wiener Zeitung 12 Juni 1814 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung wrz Kriegsschauplatz In Oesterreichischer Beobachter 10 Juli 1815 S 1 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung obo Preussen In Oesterreichischer Beobachter 2 September 1815 S 6 online bei ANNO Vorlage ANNO Wartung 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