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Die Prenzlauer Allee in Berlin ist eine der Hauptverkehrsstrassen im Ortsteil Prenzlauer Berg des Bezirks Pankow Die 2 8 Kilometer lange Ausfallstrasse ist nach der Stadt Prenzlau in der Uckermark benannt Prenzlauer AlleeWappenStrasse in BerlinPrenzlauer AlleePrenzlauer Allee Aussicht vom Berliner FernsehturmBasisdatenOrt BerlinOrtsteil Prenzlauer BergAngelegt vor dem 19 Jh Neugestaltet 3 Dezember 1824 Entwurf und Planung Salomo SachsHist Namen Heinersdorfer Weg Prenzlauer ChausseeAnschluss strassen Karl Liebknecht Strasse Sudwest Prenzlauer Promenade Nordost an der Weissenseer Spitze Querstrassen Auswahl Torstrasse Mollstrasse Belforter StrasseHeinrich Roller Strasse Danziger Strasse Wichertstrasse Grellstrasse Wisbyer Strasse OstseestrasseBauwerke Bemerkenswerte GebaudeNutzungNutzergruppen StrassenverkehrTechnische DatenStrassenlange 2840 MeterSie ist die Verlangerung der vom Alexanderplatz kommenden Karl Liebknecht Strasse und geht im Norden in die Strasse Prenzlauer Promenade uber Der nordliche Abschnitt hinter der Kreuzung Danziger Strasse ist gleichzeitig das erste Stuck der Bundesstrasse 109 die als Autobahn 114 weiter zum Autobahndreieck Pankow am Berliner Ring Bundesautobahn 10 fuhrt Inhaltsverzeichnis 1 Verlauf 2 Lage im Stadtraum 3 Geschichte 4 Bemerkenswerte Gebaude 5 Parks und Friedhofe 6 Offentlicher Verkehr 7 Siehe auch 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseVerlauf Bearbeiten Verlauf der sudlichen Prenzlauer AlleeAb der Grenze des Bezirks Mitte an der Kreuzung Torstrasse Mollstrasse Prenzlauer Tor verlauft sie zwischen Kollwitzkiez und Winsviertel weiter in Richtung Nordnordost kreuzt die Danziger Strasse Bundesstrasse 96a und Teil des Innenstadtrings sowie die Ringbahn am Bahnhof Prenzlauer Allee der S Bahn bevor sie vor der Weissenseer Spitze an der Kreuzung Wisbyer Strasse Ostseestrasse endet Von dort fuhrt auf der Grenze zwischen den Ortsteilen Pankow und Heinersdorf die Prenzlauer Promenade zu der hinter dem Bahnhof Pankow Heinersdorf Berlin Stettiner Eisenbahn beginnenden Autobahn 114 Lage im Stadtraum BearbeitenDie Prenzlauer Allee ist eine der sieben nach Norden und Osten fuhrenden radialen Ausfallstrassen die im Hobrecht Plan im 19 Jahrhundert angelegt wurden Dazu gehoren mit Beginn aus dem Zentrum heraus von Norden bis Sudosten im Uhrzeigersinn Hackescher Markt Rosenthaler Strasse Rosenthaler Platz Brunnenstrasse Badstrasse Alexanderplatz Rosa Luxemburg Strasse Rosa Luxemburg Platz Schonhauser Allee Berliner Strasse Alexanderplatz Alexanderstrasse Karl Liebknecht Strasse Prenzlauer Tor Prenzlauer Allee Prenzlauer Promenade Molkenmarkt Gruner Alexanderstrasse Otto Braun Strasse Greifswalder Strasse Berliner Allee Prenzlauer Tor Mollstrasse Platz der Vereinten Nationen Landsberger Allee Alexanderplatz Karl Marx Allee Strausberger Platz Karl Marx Allee Frankfurter Tor Frankfurter Allee Spandauer Strasse Molkenmarkt Stralauer Strasse Holzmarktstrasse Stralauer Platz Muhlenstrasse Stralauer AlleeGeschichte BearbeitenDie Strasse wurde bereits fruh als Fernhandelsweg nach Prenzlau genutzt daher auch der spatere Name Bis etwa 1824 hiess sie Heinersdorfer Weg Heinersdorf war die erste Ortschaft an der Strasse ausserhalb Berlins Mit dem Entwurf und der Planung durch Salomo Sachs und die Bewilligung zum Neubau am 3 Dezember 1824 wurde sie Prenzlauer Chaussee genannt und ab 1878 schliesslich zur Allee hochgestuft Eine neu gegrundete Aktiengesellschaft und die preussische Regierung setzten die Plane von Sachs um Bemerkenswerte Gebaude Bearbeiten Soho House Berlin das ehemalige Kaufhaus Jonass Sudliche Prenzlauer Allee mit der Backfabrik Immanuelkirche Botzow Brauerei um 1900 Ehemalige Gemeinde DoppelschuleAm Prenzlauer Tor befindet sich das ehemalige Kaufhaus Jonass des judischen Kaufmanns Herrmann Golluber In dem 1928 1929 im Stil der Neuen Sachlichkeit von den Architekten Bauer und Friedlander errichteten Gebaude befanden sich nach der Enteignung der judischen Eigentumer von 1934 bis 1945 der Sitz der Reichsjugendfuhrung und von 1946 bis 1959 unter der Bezeichnung Haus der Einheit der Sitz des Zentralkomitees ZK der SED Danach wurde es vom Institut fur Marxismus Leninismus beim Zentralkomitee der SED genutzt Seit 1995 stand das Gebaude leer Nach der Ruckubertragung an die Erben wurde es 2007 von einer britischen Investorengruppe gekauft und 2010 als Soho House Berlin verwendet 1 Unmittelbar nordlich davon befinden sich die Anfang 2000 renovierten Gebaude der ehemaligen Backfabrik Auf dem Gelande errichteten die Gebruder Aschinger Ende des 19 Jahrhunderts ihre Hauptverwaltung und belieferten von hier aus ihre uber die ganze Stadt verteilten Eckkneipen und Stehbierhallen mit Erbsensuppe und Schrippen Mitte der 1920er Jahre kam eine grosse Anzahl von Werkstatten und Lebensmittelproduktionen hinzu um zusatzlich Hotels und Restaurants des Aschinger Imperiums versorgen zu konnen 4000 Menschen arbeiteten damals an diesem Standort wochentlich wurden 1 1 Millionen Brotchen gebacken Aschinger war zu dieser Zeit Europas grosster Gastronomiebetrieb und gilt als Vorlaufer der Fastfood Ketten Ab 1947 nutzten zuerst der Betrieb Aktivist und spater das Backwarenkombinat Berlin VEB BAKO das Gelande um Schrippen Brot und auch das Moskauer Sahneeis fur ganz Ost Berlin zu produzieren 1990 1991 erwarb der Berliner Unternehmer Horst Schiesser den Betrieb Er fuhrte die Grossbackerei bis 1997 unter dem Namen Cityback weiter 2 Seit 2002 ist die Backfabrik ein Dienstleistungszentrum in dem u a die Firma VZnet Netzwerke ihren Sitz hat die Online Communitys wie studiVZ schulerVZ und meinVZ betreibt Auch das Dunkelrestaurant Nocti Vagus hat hier seinen Sitz 3 Etwas weiter nordlich zwischen Saarbrucker und Metzer Strasse stehen die nur teilweise erhaltenen Gebaude der Botzow Brauerei Die ehemals grosste Berliner Privatbrauerei produzierte von 1864 bis 1945 Im angeschlossenen Biergarten fanden einst 6000 Besucher Platz Im Zusammenhang mit dem Spartakus oder Januaraufstand des Jahres 1919 tagte hier der Revolutionsausschuss unter Leitung von Karl Liebknecht Daran erinnert seit 1959 ein Gedenkstein des Bildhauers Otto Maercker am damaligen Aufgang zum Gartenlokal Ecke Saarbrucker Strasse Prenzlauer Allee Ab 1995 plante die Metro AG auf dem Brauerei Gelande einen Komplex aus Einkaufszentrum Buros Restaurants und Wohnungen der nie realisiert wurde 2010 kaufte der Unternehmer Hans Georg Nader das Gelande und kundigte Plane fur eine gemischte Gewerbe und Wohnnutzung an 4 Zwischen der Raabe und der Immanuelkirchstrasse steht die von 1891 bis 1893 im neoromanischen Stil erbaute Immanuelkirche An ihrer Einweihung am 21 Oktober 1893 nahm auch das Kaiserpaar Wilhelm II und Auguste Viktoria teil Heute finden dort neben den Gottesdiensten der Immanuelgemeinde Konzerte unterschiedlichen Inhalts statt Gegenuber befindet sich der Gebaudekomplex der 1886 fertiggestellten ehemaligen Gemeindedoppelschule als Knaben und Madchenschule nach Planen des Stadtbaurats Hermann Blankenstein errichtet In diesem Gebaude wuchs Sebastian Haffner auf da sein Vater hier als Direktor eine Wohnung hatte Im 21 Jahrhundert dienen die Gebaude dem Bildungszentrum am Wasserturm mit Volkshochschule Bibliothek und Prenzlauer Berg Museum Am Haus Prenzlauer Allee 35 zwischen Immanuelkirch und Marienburger Strasse erinnert eine Gedenktafel an Erich Nehlhans der hier bis zu seiner Verhaftung im Marz 1948 wohnte Nehlhans war nach Ende des Zweiten Weltkriegs Mitbegrunder und Vorsitzender der Judischen Gemeinde zu Berlin Zwischen Frobelstrasse und Stargarder Strasse ist an der Prenzlauer Allee das Gebaudeensemble des ehemaligen stadtischen Hospital und Siechenhauses relativ gut erhalten Hausnummern 63 79 Es wurde 1886 1889 nach dem Entwurf und unter der Oberleitung von Hermann Blankenstein zusammen mit dem stadtischen Obdach an der Frobelstrasse errichtet 5 Das Hospital und Siechenhaus wandelte sich 1927 zum Krankenhaus Hufeland Hospital Im Jahr 1934 wurde es aufgelost die Patienten in die Heilanstalten in Berlin Buch verlegt und das Bezirksamt Prenzlauer Berg zog in den Gebaudekomplex ein Es war 1920 gebildet und an verschiedenen Standorten untergebracht worden Im Zweiten Weltkrieg zerstorte ein Luftangriff ein Gebaude die ubrigen erlitten nur wenige Schaden Im Mai 1945 nahm die sowjetische Kommandantur fur Prenzlauer Berg ihren Sitz in dem Teil des Bezirksamtes der an der Prenzlauer Alle lag Im Haus 3 richtete die bezirkliche Operativgruppe der sowjetischen Geheimpolizei NKWD im Keller ihr Gefangnis mit 40 fensterlosen Zellen ein Die sowjetische Besatzungsmacht raumte 1950 die Gebaude fur das Ministerium fur Staatssicherheit das sie als Standort seiner Verwaltung Gross Berlin von 1951 bis zum Umzug in einen Neubau nach Lichtenberg 1985 nutzte wobei das Kellergefangnis bis zur endgultigen Verlegung der Berliner Untersuchungsabteilung des MfS in das Gerichtsgebaude Kissingenstrasse im Jahr 1956 in Betrieb geblieben war In das Haus 3 zog die Bezirksleitung der SED und in die ubrigen Gebaude der Rat des Stadtbezirks Prenzlauer Berg ein Bis 2001 als der Bezirk Prenzlauer Berg im Bezirk Pankow aufging nahm das Rathaus Prenzlauer Berg das Areal des ehemaligen stadtischen Hospital und Siechenhauses in Anspruch Seither unterhalt das Bezirksamt Pankow im Bauensemble als Teil Prenzlauer Berg sein Archiv sowie verschiedenen bezirkliche Einrichtungen Das Haus 3 fallt seit Oktober 2005 dadurch auf dass das gesamte Gebaude im oberen Abschluss des Gebaudesockels von einem Textband weisse Texte auf schwarz glanzendem Grund eingefasst ist Die hierauf zu lesenden Texte gehoren zum kunstlerischen Denkzeichen Fragen der Kunstlerin Karla Sachse das an die Haftorte der sowjetischen Geheimpolizei und spater der Staatssicherheit in diesem Gebaude erinnert Das Denkzeichen geht auf einen Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung von 1998 und dessen Verwirklichung durch das Engagement einer Burgerinitiative zuruck 6 An der Ecke zur Danziger Strasse steht die 1967 1968 von Stephan Horota geschaffene Plastik Kinder unterm Regenschirm Siehe auch Nach dem Zweiten Weltkrieg im Artikel Berlin Prenzlauer BergParks und Friedhofe BearbeitenUnmittelbar nordlich an das heutige Bezirksamt anschliessend und unweit des S Bahnhofs befindet sich das Zeiss Grossplanetarium Hier grenzt die Prenzlauer Allee an den Ernst Thalmann Park Zwischen Mollstrasse und Strasse Prenzlauer Berg befindet sich der St Marien und St Nikolai Friedhof I auch Alter Friedhof der St Nikolai und St Marien Gemeinde genannt Er wurde von den evangelischen Gemeinden der Marienkirche und der Nikolaikirche am 27 Juli 1802 eroffnet und 1814 und 1847 erweitert Das Gelande lag unmittelbar an der eigens verschobenen Akzisemauer zwischen Prenzlauer Tor und Bernauer Tor ab April 1810 Konigstor innerhalb des damaligen Berliner Stadtgebietes Seit den 1990er Jahren ist der Friedhof ein Gartendenkmal 7 Nordlich davon und ausserhalb der Akzisemauer zwischen der Strasse Prenzlauer Berg und der Heinrich Roller Strasse kauften die Marien und Nikolaigemeinde 1858 ein neues Grundstuck an der damaligen Prenzlauer Chaussee Hier entstand der Neue bzw der St Marien und St Nikolai Friedhof II Der Eingang befindet sich in einer Hauserlucke zwischen den Gebauden Prenzlauer Allee 6 und 8 In ostlicher Richtung bis zur Greifswalder Strasse schliesst sich der Friedhof I der Georgen Parochialgemeinde ehemals Georgenfriedhof an Er wurde 1814 vor dem Konigstor angelegt Offentlicher Verkehr Bearbeiten Eingangsgebaude des S Bahnhofs Prenzlauer AlleeAls Pferdebahn zwischen dem Alexanderplatz und der Gustav Adolf Strasse in Weissensee nahm die Neue Berliner Pferdebahn 1895 den Streckenbetrieb durch die Prenzlauer Allee auf 8 Im Jahr 1901 wurde die Linie durch die Grosse Berliner Strassenbahn elektrifiziert Die Prenzlauer Allee wird auf gesamter Lange von der Strassenbahnlinie M2 befahren Diese verbindet Heinersdorf mit dem Stadtzentrum und endet am Alexanderplatz Zudem kreuzen die Strassenbahnlinien M10 entlang der Danziger Strasse sowie die 12 und M13 am nordlichen Ende Wisbyer Strasse Prenzlauer Promenade die Allee Etwa auf halber Strecke zwischen Wisbyer Strasse Ostseestrasse und Danziger Strasse befindet sich der S Bahnhof Prenzlauer Allee mit einem markanten 1891 1892 in Klinkerbauweise erbauten Eingangsgebaude Neben den beiden Ringbahnlinien S41 und S42 der S Bahn verkehren dort die Linien S8 S85 und S9 Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Berlin Prenzlauer BergWeblinks Bearbeiten Commons Prenzlauer Allee Album mit Bildern Videos und Audiodateien Prenzlauer Allee In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Prenzlauer Chaussee In Luise Heinersdorfer Weg In Luise Bahnhof Prenzlauer Allee bei stadtschnellbahn berlin de Informationsblatt zur Backfabrik PDF Berliner Zentrum fur IndustriekulturEinzelnachweise Bearbeiten Stephan Lebert Das geheime Wohnzimmer In Zeit de 26 August 2010 Internetseite der Backfabrik Rubrik History eingesehen am 5 August 2011 Internetseite des Nocti Vagus Naders Plane fur Duderstadt Wien und Berlin In Gottinger Tageblatt 11 Juni 2010 Zur Gesamtgeschichte des Areals und den einzelnen Nutzungsphasen siehe Berlin Brandenburgische Geschichtswerkstatt Hrsg Prenzlauer Ecke Frobelstrasse Hospital der Reichshauptstadt Haftort der Geheimdienste Bezirksamt Prenzlauer Berg 1889 1989 Lukas Berlin 2006 ISBN 978 3 936872 98 9 Zur Geschichte des Haftortes und zum Denkzeichen siehe Volker Wild Bernt Roder Hrsg Haus 3 Haftort des sowjetischen Geheimdienstes und der Staatssicherheit in Berlin Prenzlauer Berg Metropol Berlin 2011 ISBN 978 3 86331 014 1 Denkmal Datenbank der Berliner Senatsverwaltung fur Stadtentwicklung Memento des Originals vom 16 Mai 2010 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www stadtentwicklung berlin de Vorort Bauen und Wohnen in Prenzlauer Berg eingesehen am 18 Mai 2010 52 544166666667 13 427222222222 Koordinaten 52 32 39 N 13 25 38 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Prenzlauer Allee amp oldid 230530758