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Erich Nehlhans Eigenschreibweise Erich Nelhans 12 Februar 1899 in Berlin 15 Februar 1950 im Lager DubrawLag war nach Ende des Zweiten Weltkriegs zusammen mit Hans Munzer Leo Hirsch Leo Lowenstein Fritz Katten und Hans Erich Fabian Mitbegrunder und kommissarischer Vorsitzender der Judischen Gemeinde zu Berlin und ein Opfer beider deutscher Diktaturen Gedenktafel am Haus Prenzlauer Allee 35 in Berlin Prenzlauer Berg 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenErich Nehlhans wuchs als eines von funf Geschwistern einer streng religiosen Familie in Berlin auf 1918 wurde er Soldat in der kaiserlichen deutschen Armee Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Kaufmann und war Inhaber eines Verlags fur Gluckwunschkarten 1934 heiratete er die Rabbinertochter Edith Perlinsky 1942 tauchte er in Berlin unter Seine Frau wurde am 1 Marz 1943 wahrend der Fabrikaktion nach Auschwitz deportiert und dort ermordet Erich Nehlhans war nach der Befreiung massgeblich am Wiederaufbau des Gemeindelebens der Judischen Gemeinde zu Berlin beteiligt Neben dem Vorsitz der Gemeinde war er fur die Kultusangelegenheiten zustandig Bekannt ist sein Einsatz fur die Instandsetzung der Synagoge Rykestrasse des Judischen Friedhofes in Weissensee und andere Einrichtungen der judischen Gemeinde Nehlhans war federfuhrend bei der Einstellung von Estrongo Nachama als Kantor Als Vorsitzender der Gemeinde hat er sich auch besonders um die sozialen Belange von ehemaligen KZ Haftlingen gekummert Vielen von ihnen hat er zu einem Neuanfang in Palastina und den USA verholfen Nehlhans bearbeitete diese Ubersiedlungsangelegenheiten hauptberuflich am Sitz der judischen Gemeinde im britischen Sektor Zu den Auswanderungswilligen gehorten auch solche mit sowjetischer Staatsangehorigkeit darunter mehrere Deserteure der Sowjetarmee Im Marz 1948 verhaftete die sowjetische Geheimpolizei MGB Nehlhans der sich keiner Unrechtshandlung bewusst war in seiner Wohnung im sowjetischen Sektor und brachte ihn in ein Kellergefangnis in der Prenzlauer Allee Am 4 August 1948 verurteilte ihn ein sowjetisches Militartribunal wegen antisowjetischer Agitation und Unterstutzung der Desertion von sowjetischen Soldaten judischen Glaubens zu 25 Jahren Arbeitslager Nach Abschaffung der Todesstrafe im Jahre 1947 war dies nach sowjetischem Gesetz die Hochststrafe Zunachst inhaftiert als SMT Verurteilter auf dem Gelande des Speziallagers Sachsenhausen wurde Nehlhans im Oktober 1948 in die Sowjetunion uberstellt wo er zunachst im Gefangnis Brest inhaftiert war Infolge einer schweren Hepatitis Erkrankung starb Nehlhans im Krankenhaus des Sonderlagers DubrawLag in Mordwinien Er wurde auf dem Friedhof des dortigen Lagerpunkts Nr 2 beigesetzt Ein russisches Militargericht hob am 24 September 1997 das Urteil auf und rehabilitierte Erich Nehlhans vollstandig Eine Gedenktafel befindet sich am Wohnhaus Prenzlauer Allee 35 Berlin eine Strasse wurde nach ihm im Prenzlauer Berg benannt Wegen der Namensschreibweise kam es zu schweren Zerwurfnissen zwischen einem Familienmitglied das die von Nehlhans gewahlte Schreibweise Nelhans bevorzugte und den Initiatoren der Gedenktafel 1 Auf dem Judischen Friedhof an der Heerstrasse befindet sich ein Gedenkstein fur Erich Nehlhans Auch dort wird der Name Nelhans geschrieben Die vom Berliner Bezirk Prenzlauer Berg mit biografischen Forschungen zu Nehlhans beauftragte Historikerin Annette Leo entschied sich in ihren Darstellungen fur die Schreibweise Nelhans Nehlhans selbst habe mit Nelhans unterschrieben und auch in den meisten uberlieferten Dokumenten werde diese Variante verwendet 2 Literatur BearbeitenChristian Halbrock Nelhans Erich In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Bruno Klose Erinnerungen an E Nehlhans in Mitgliederrundbrief Nr 54 des Vereins Aktives Museum Berlin 2001 Annette Leo Erich Nelhans in Karl Wilhelm Fricke Peter Steinbach Johannes Tuchel Hrsg Opposition und Widerstand in der DDR Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 47619 8 S 43 49Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Erich Nehlhans Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Stefanie Endlich Wege zur Erinnerung Gedenkstatten und orte fur die Opfer des Nationalsozialismus in Berlin und Brandenburg Metropol Verlag Berlin 2007 ISBN 978 3 938690 45 1 S 323 Annette Leo Erich Nelhans In Karl Wilhelm Fricke Peter Steinbach Johannes Tuchel Hrsg Opposition und Widerstand in der DDR Beck Munchen 2002 ISBN 3 406 47619 8 S 43PersonendatenNAME Nehlhans ErichALTERNATIVNAMEN Nelhans ErichKURZBESCHREIBUNG kommissarischer Vorsitzender der judischen Gemeinde zu BerlinGEBURTSDATUM 12 Februar 1899GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 15 Februar 1950STERBEORT DubrawLag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Erich Nehlhans amp oldid 238762107