www.wikidata.de-de.nina.az
Der Stralauer Platz ist ein historisch gewachsener Stadtplatz im Berliner Bezirk Friedrichshain Kreuzberg zwischen Ostbahnhof und dem Nordufer der Spree Der im 18 Jahrhundert angelegte Platz erhielt 1823 seinen Namen nach der Richtung zur Halbinsel Stralau Stralauer PlatzPlatz in BerlinBlick uber den Platz auf das Dienstleistungsgebaude der DB neben dem OstbahnhofBasisdatenOrt BerlinOrtsteil FriedrichshainAngelegt 18 JahrhundertNeugestaltet 20 JahrhundertEinmundende Strassen An der Schillingbrucke Holzmarktstrasse Andreasstrasse Koppenstrasse Am Ostbahnhof Strasse der Pariser Kommune MuhlenstrasseBauwerke siehe Geschichte der BebauungNutzungNutzergruppen Strassenverkehr Fussganger ruhender VerkehrTechnische DatenPlatzflache 67 000 m Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Lagebeschreibung 2 Geschichte der Bebauung 2 1 Uberblick 2 2 St Andreaskirche und Schulgebaude 2 3 Andreas Haus 2 4 Stadtisches Gaswerk und spateres Zentralmagazin 2 4 1 Einzelgebaude Zentralmagazin 2 4 2 Einzelgebaude Verwaltungsbau 2 4 3 Architektur des Zentralmagazins 2 4 4 Nutzung 2 4 5 Gebaudekomplex nach 1990 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte und Lagebeschreibung Bearbeiten nbsp Stralauer Platz Grune Flache Ist Zustand Stand Ende 2011 rot ursprungliche Bauten Ende des 19 Jahrhunderts nicht massstablich nicht mehr erhalten Bereits 1786 ist auf alten Stadtplanen neben dem Koniglichen Holzmarkt ein namenloser Platz eingetragen Er lag gunstig am Ufer der Spree auf der die Holztransporte abgewickelt werden konnten Daraus entstand spater ein rechteckiger Stadtplatz der am 24 Februar 1823 den Namen Stralauer Platz erhielt Seit 1838 ist der Platz auf Stadtplanen namentlich ausgewiesen 1 Bei seiner Benennung war er wesentlich grosser in den 1840er Jahren fiel durch den Bau der Berlin Frankfurter Bahn zunachst ein Teil seiner nordlichen Flache weg die Bahntrasse und der dazugehorige Frankfurter Bahnhof ab 1881 Schlesischer Bahnhof nahmen rund 27 000 Quadratmeter in Anspruch Auf der Nordwestseite des Platzes errichtete die Friedrichshainer evangelische St Andreas Kirchengemeinde ein Gotteshaus fur das ein weiteres Areal belegt wurde Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs verursachte die Schlacht um Berlin schwere Schaden am Strassennetz und den anliegenden Gebauden Die Ruinen von zwei den Platz pragenden Bauwerken der St Andreas Kirche und einer Gewerbeschule wurden Ende der 1940er Jahre abgeraumt und deren Flachen eingeebnet Ab den fruhen 1950er Jahren wurde an der Nordseite eine Parkflache abgeteilt Weitere Verkleinerungen erfuhr der Stralauer Platz im Jahr 1987 durch den Bau einer grossen Bahnhofsvorhalle mit Ladenzeile sowie der Anlage einer unterirdischen Garage wofur eine Zufahrtsstrasse angelegt wurde und Beluftungsflachen frei bleiben mussten In den 1960er Jahren fuhrte der autogerechte Ausbau der Strasse vom Berliner Stadtzentrum in Richtung Treptow zu einer Teilung des Stralauer Platzes der seitdem von einer vierstreifigen Strasse durchschnitten wird und daher kaum noch als fruher eigenstandiges Areal zu erkennen ist Nach der Wende wurden der Bahnhofsvorhalle westlich ein Dienstleistungsgebaude und ein Hotel angefugt wofur noch einmal etwa 16 000 Quadratmeter bebaut wurden So besteht der Stralauer Platz seit den 1990er Jahren aus zwei getrennten etwa 350 Meter langen Strassenabschnitten mit einem begrunten 20 Meter breiten Mittelstreifen sowie den Flachen bis zur Strasse Am Ostbahnhof und der sudlichen Flache bis zum Spreeufer auf dem ein Teil der historischen Bebauung erhalten ist nbsp Blick auf den ehemaligen PostbahnhofDie nordostliche Schmalseite des Stralauer Platzes wird durch das Gelande des ehemaligen Postbahnhofs begrenzt Die bis zum Mauerbau noch bis an die Spree heranreichende Fruchtstrasse wurde bis auf die West Ost Hauptverkehrsstrasse zuruckgezogen Direkt am Ufer verlief die Grenze zwischen Ost und West Berlin und die Uferbefestigung war Bestandteil der Grenzanlagen Der Postbahnhof wurde in den spaten 1990er Jahren stillgelegt und das Gelande zu Bauland umgewidmet Hier entstand ein neues Strassensystem in der Folge des Baus der O2 World Die Hausnummern des Stralauer Platzes reichen von 1 bis 35 wovon die Nummern 1 24 den Nordabschnitt umfassen von Ost nach West die Nummern 25 35 stellen den Sudabschnitt dar von West Schillingbrucke nach Ost Geschichte der Bebauung BearbeitenUberblick Bearbeiten Im Jahr 1842 wurde der damalige Frankfurter Bahnhof ab 1881 Schlesischer Bahnhof fur die Eisenbahnverbindung Berlin Frankfurt Oder gebaut wofur die Nordseite des Stralauer Platzes abgetrennt und eine sudliche Zufahrtstrasse Am Schlesischen Bahnhof angelegt wurde 2 3 In den 1960er Jahren wurde die Sudseite des Stralauer Platzes zwischen Andreasstrasse westliche Platzbegrenzung und Fruchtstrasse der heutigen Strasse der Pariser Kommune ostliche Platzbegrenzung als Verbindung der Holzmarktstrasse mit der Muhlenstrasse ausgebaut St Andreaskirche und Schulgebaude Bearbeiten nbsp St Andreas Kirche 1857Zwischen 1852 und 1856 wurde auf der nordwestlichen Schmalseite des Stralauer Platzes die St Andreas Kirche nach Entwurfen von Johann Heinrich Strack errichtet die im Folgenden baulich verandert wurde Um 1900 entstand der Kirche gegenuber an der Andreasstrasse das Gebaude fur eine Handwerkerschule nach Planen von Ludwig Hoffmann Beide Gebaude erlitten im Zweiten Weltkrieg so starke Schaden dass sie abgetragen werden mussten 4 Andreas Haus Bearbeiten Das ehemalige Gemeindehaus der 1944 zerstorten St Andreas Kirche Stralauer Platz 32 wird von der evangelischen St Markus Kirchengemeinde genutzt die aus der Fusion der St Andreas und der Lazarus Gemeinde hervorgegangen ist 5 Es ist ein verputztes Gebaude das zur Spreeseite hin einen Flugel besitzt Stadtisches Gaswerk und spateres Zentralmagazin Bearbeiten Einzelgebaude Zentralmagazin Bearbeiten nbsp Stadtische Gasanstalt Stralauer Platz um 1900Die Sudseite des Platzes Stralauer Platz 33 34 wird von dem ehemaligen Zentralmagazin der Stadtischen Gaswerke dominiert Das Gebaude steht unter Denkmalschutz 6 Die Stadtverwaltung liess es zwischen 1906 und 1908 anstelle der ersten Berliner Stadtischen Gasanstalt errichten die 1845 1847 nach Aufhebung des Gasversorgungsmonopols der englischen Gesellschaft Imperial Continental Gas Association nach Planen des Gaspioniers Rudolf Sigismund Blochmann entstanden war 7 Es umfasste etwa 14 Einzelgebaude inklusive zweier Hochbehalter 1 Das neue Stadtische Gaswerk am Stralauer Platz Werk I lieferte Stadtgas fur die offentliche Beleuchtung und spater auch fur die Wohnungen im Bereich nordlich der Spree maximal 33 000 m taglich Die schnelle technische Entwicklung fuhrte jedoch dazu dass die eingesetzte Technik der Kohlevergasung rasch veraltete die Tagesproduktion dadurch nur noch 20 000 m erreichte Die ubrigen Gaswerke in der Gitschiner Strasse in der Danziger Strasse der Mullerstrasse und der Cunostrasse in Schmargendorf ubernahmen die Gasversorgung des Einzugsbereiches mit Das Werk am Stralauer Platz wurde nach dem Einsturz der Dachkonstruktion des Retortenhauses am 29 Marz 1899 stillgelegt und ab 1901 abgerissen 8 So entstand eine Flache fur einen Stadtischen Fuhrpark und Zentralwerkstatt 3 zur Lagerung von Bau und Reparaturmaterialien fur Gasanlagen spater kurz als Zentralmagazin bezeichnet 7 Einzelgebaude Verwaltungsbau Bearbeiten nbsp Sudseite des Stralauer Platzes erst Verwaltungsgebaude dann Berufsschule 2017 abgerissenDer sechsgeschossige Bau Stralauer Platz 29 31 wurde im Jahr 1936 westlich an das Kontorhaus die Kapelle als Verwaltungsgebaude der Gasag angebaut Die Fassade war jedoch mit grauem Putz versehen In der DDR Zeit diente es als Betriebsberufsschule des VEB Energiekombinat Berlin 9 Das Haus musste im Jahr 2017 abgerissen werden es stand jahrelang leer und war nun einsturzgefahrdet 10 Architektur des Zentralmagazins Bearbeiten nbsp Ehemaliges Zentralmagazin im Vordergrund das TorhausDer Lagerkomplex vom Architektenburo Konrad Reimer und Friedrich Korte geplant und 1906 bis 1908 gebaut besteht aus einem viergeschossigen Klinkerverblendbau mit einem Stahltragwerk wodurch grossflachige hallenartige Lagergeschosse mit Stutzabstanden von rund 4 5 Meter eingerichtet werden konnten 7 Die Fassade am Stralauer Platz ursprunglich Nummer 29 34 ist im neobarocken Stil gestaltet sein Erdgeschossbereich ist durch Gesims abgesetzt Der langgestreckte sechsachsige Bau besitzt gereihte Stichbogenfenster und ist mit einem Satteldach abgeschlossen 8 Die Schmalseiten werden von Schweifgiebeln geschmuckt Zur Anlage gehort ein weiteres Gebaude mit sechs Achsen und einer eher im Neorenaissance Stil ausgefuhrten Fassade Es diente als Kontorhaus Auffallig ist hier besonders ein prunkvoll gestalteter Erker aus Sandstein und etwas zuruckhaltende Fenstergestaltungen die ihm das Geprage eines Wohnhauses verleihen Beide Bauten sind durch ein eingeschossiges Torhaus mit seitlichen Einfahrten verbunden 4 Nutzung Bearbeiten Die Freiflachen auf der Sudseite des Platzes dienten nach der Trummerbeseitigung die hier zum Abtransport auf dem Wasserweg zwischengelagert worden waren als Stadtischer Lagerplatz 11 In der DDR Zeit war der Gebaudekomplex des Zentralmagazins Betriebsteil des VEB Berliner Vergaser und Filterwerke Gebaudekomplex nach 1990 Bearbeiten Nach der deutschen Wiedervereinigung fiel die gesamte Immobilie in den Besitz des Berliner Senats 7 Der historische Bereich Zentralmagazin und Kontorhaus wurde 2001 2002 umfassend saniert und restauriert und ist nunmehr Sitz des Zentrums Zukunftsenergien International Solar Center 12 und der Berliner Energieagentur 13 zusammengefasst als Energieforum Berlin Das Kontorhaus dient weiteren Firmen wie einem Pin Partnershop einem Rechtsanwaltsburo und Clubs Das ehemalige Produktionsgebaude steht leer Stand Marz 2012 Siehe auch BearbeitenListe der Strassen und Platze in Berlin FriedrichshainLiteratur BearbeitenInstitut fur Denkmalpflege Hrsg Die Bau und Kunstdenkmale der DDR Hauptstadt Berlin I Henschelverlag Berlin 1984 S 468 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stralauer Platz Berlin Friedrichshain Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Stralauer Platz In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Einzelnachweise Bearbeiten a b Berliner Stadtplan von 1875 Abgerufen am 16 Mai 2019 Stralauer Platz zwischen Holzmarktstrasse West Andreas Koppenstrasse Frankfurter Bahnhof Nord Fruchtstrasse Muhlenstrasse Ost und Spreeufer Sud Berliner Stadtplan von 1893 Abgerufen am 16 Mai 2019 Stralauer Platz und Umgebung a b Berliner Stadtplan von 1932 Abgerufen am 16 Mai 2019 Stralauer Platz und Umgebung a b Die Bau und Kunstdenkmale S 469 Informationsportal fur den Bezirk Friedrichshain Kreuzberg Baudenkmal Zentralmagazin der Stadtischen Gaswerke 1906 1908 von Konrad Reimer und Friedrich Korte a b c d Kathrin Chod Zentralmagazin der Stadtischen Gaswerke in Friedrichshain In Hans Jurgen Mende Kurt Wernicke Hrsg Berliner Bezirkslexikon Friedrichshain Kreuzberg Luisenstadtischer Bildungsverein Haude und Spener Edition Luisenstadt Berlin 2002 ISBN 3 89542 122 7 luise berlin de Stand 7 Oktober 2009 a b Berlin und seine Bauten Stadttechnik Imhof Verlag Petersberg 2006 ISBN 3 86568 012 7 Zentralmagazin S 29 und 336 BBS des VEB Energiekombinat Ernst Zinna Friedrichshain Berufsbildungseinrichtung Berlin stayfriends de abgerufen am 24 Marz 2019 Hier verschwindet die letzte Ruine am Stralauer Platz B Z abgerufen am 24 Marz 2019 Stadtplan 1960 Abgerufen am 16 Mai 2019 Stralauer Platz und Umgebung Website des ISC mit einem Foto der Rekonstruktion von der Spreeseite aus Website des ISC 52 509525 13 4322 Koordinaten 52 30 34 3 N 13 25 55 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stralauer Platz amp oldid 223941038