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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Rosa Luxemburg Platz Begriffsklarung aufgefuhrt Der Rosa Luxemburg Platz ist ein dreieckiger Platz im historischen Berliner Scheunenviertel im Ortsteil Mitte auf dem die Berliner Volksbuhne steht Er entstand bei einer Flachensanierung des umgebenden Quartiers im fruhen 20 Jahrhundert und trug seitdem verschiedene Namen Babelsberger Platz 1907 1910 benannt als Endpunkt der neu angelegten Kaiser Wilhelm Strasse nach des Kaisers Schloss Babelsberg 1 Bulowplatz 1910 1933 zu Ehren des im Jahr zuvor verabschiedeten Reichskanzlers Bernhard von Bulow Horst Wessel Platz 1933 1945 zu Ehren des Martyrers der Hitlerbewegung Horst Wessel Liebknechtplatz 1945 1947 zu Ehren des ermordeten Arbeiterfuhrers und Mitbegrunders der Kommunistischen Partei Deutschlands KPD Karl Liebknecht Luxemburgplatz 1947 1969 bzw Rosa Luxemburg Platz seit 1969 zu Ehren der ermordeten Vertreterin der Arbeiterbewegung Rosa Luxemburg Rosa Luxemburg PlatzPlatz in BerlinBlick auf die VolksbuhneBasisdatenOrt BerlinOrtsteil MitteAngelegt 1907Einmundende Strassen Rosa Luxemburg Strasse Linienstrasse WeydingerstrasseBauwerke VolksbuhneNutzungNutzergruppen Fussganger Radfahrer Strassenverkehr OPNVTechnische DatenPlatzflache Dreieck 58 m 48 m 43 m Volksbuhne 2005Kino Babylon 2005 Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 2 1 Platzentstehung 2 2 1907 1945 2 3 1945 1990 2 4 Nach 1990 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Rosa Luxemburg Platz liegt zwischen Rosa Luxemburg Strasse Weydingerstrasse und Linienstrasse Unter der Rosa Luxemburg Strasse befindet sich der U Bahnhof Rosa Luxemburg Platz der U Bahn Linie 2 Geschichte BearbeitenPlatzentstehung Bearbeiten Neue Strassendurchbruche und die Tiefbauarbeiten fur den Bau der U Bahn Strecke waren Ausloser fur den grossflachigen Abriss des alten Scheunenviertels mit seinen katastrophalen Wohnverhaltnissen Der neue Bebauungsplan entstand um 1905 im Auftrag des Berliner Magistrats unter Oberburgermeister Martin Kirschner mit dem dreieckigen Platz als zentraler stadtebaulicher Figur 1907 1945 Bearbeiten Am 1907 offiziell benannten Platz entstand als erster Neubau 1912 an der Weydingerstrasse Ecke Kleine Alexanderstrasse ein Buro und Geschaftshaus das 1926 die KPD erwarb um hier ihre Zentrale das Karl Liebknecht Haus einzurichten 2 1913 1915 wurde auf dem Platz das erste eigene Haus der Freien Volksbuhne Berlin durch den Architekten Oskar Kaufmann errichtet Durch den Ersten Weltkrieg und die Inflationszeit kamen alle Neubau Aktivitaten zum Erliegen 1925 sollte ein stadtebaulicher Wettbewerb neue Impulse bringen in dessen Folge 1927 1929 nach Entwurf des Architekten Hans Poelzig mehrere Wohn und Geschaftshauser ausgefuhrt wurden in einem von ihnen eroffnete am 11 April 1929 das Kino Babylon Ebenfalls auf das Ergebnis des Wettbewerbs ging das Projekt der Stadtverwaltung zuruck nach Planen von Richard Ermisch beiderseits an die Volksbuhne anschliessende Flugelbauten zu errichten die unter anderem eine Volkshochschule ein Stadtarchiv und eine Stadtbibliothek enthalten sollten Der Bau sollte im Sommer 1929 beginnen 3 das Projekt verzogerte sich jedoch bis die Weltwirtschaftskrise derartige Investitionen unmoglich machte nbsp Kranzniederlegung auf dem Horst Wessel Platz am Tag der deutschen Polizei 1937Das Karl Liebknecht Haus machte den Bulowplatz und seine Umgebung zu einem Schauplatz von Kundgebungen der KPD und zum Ort gewalttatiger Auseinandersetzungen mit politischen Gegnern Am 9 August 1931 ermordeten Erich Mielke und Erich Ziemer Angehorige des Kippenberger Apparats der KPD die Polizeihauptleute Paul Anlauf und Franz Lenck unweit des Kinos Babylon Morde auf dem Bulowplatz Die Tater flohen in die Sowjetunion Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten besetzte die SA das Karl Liebknecht Haus und nahm es als Horst Wessel Haus in Besitz Im nationalsozialistischen Berlin hiess der Platz ab Ende Mai 1933 nach dem 1930 von Kommunisten getoteten und von den Nazis zum Martyrer verklarten Horst Wessel Im Auftrag des Polizeioffizierkorps Preussens errichtete Hans Dammann 1934 ein Denkmal fur Anlauf und Lenck Diese Figurengruppe aus Bronze fiel wahrend des Zweiten Weltkriegs der Metallspende des deutschen Volkes zum Opfer Von 1936 bis 1945 beherrschte den zur Aufmarschflache umgestalteten Platz genau gegenuber der ehemaligen KPD Zentrale ein steinernes Ehrenmal fur die Ermordeten der Bewegung in der Berliner Innenstadt 4 1945 1990 Bearbeiten Im Zweiten Weltkrieg blieben die Gebaude rund um den Platz von grosseren Zerstorungen verschont In der Berliner Innenstadt kam zur Trummerbeseitigung eine Trummerbahn zum Einsatz gezogen von kleinen Lokomotiven Zwischen 1948 und 1950 befand sich unmittelbar vor der Volksbuhne ein Lokomotivschuppen Die Kriegsschaden an der umgebenden Bebauung von Poelzig wurden behoben die Ladenanbauten an den spitzen Winkeln jedoch abgetragen Anfang 1950 liess Erich Mielke der inzwischen Staatssekretar im Ministerium fur Staatssicherheit der DDR geworden war den Sockel des Denkmals fur die ermordeten Polizisten abbauen 5 Nach 1990 Bearbeiten nbsp Element des Rosa Luxemburg DenkmalsIm Karl Liebknecht Haus nahm die Zentrale der Partei des Demokratischen Sozialismus PDS spater Die Linke ihren Sitz Im September 2006 erhielt der Platz ein Rosa Luxemburg Denkmal Der Kunstler Hans Haacke liess 60 dunkle Betonbalken in die Gehwege und Fahrbahnen auf dem Platz ein Sie zeigen Zitate und Fragmente aus Rosa Luxemburgs Schriften Im Jahr 2010 entstand unweit des Platzes an der Linien Ecke Rosa Luxemburg Strasse das von den Berliner Architekten Roger Bundschuh und Philipp Baumhauer entworfene Wohn und Gewerbehaus L40 Der Bau erregte mit seinem expressiv minimalistischen Charakter als Beispiel fur mutiges kompromissloses Bauen in der Stadtmitte Aufsehen 6 Auf dem gegenuber liegenden Grundstuck zwischen Tor Linien und Rosa Luxemburg Strasse folgte 2019 das von denselben Architekten geplante Haus des Suhrkamp Verlages 7 Literatur BearbeitenInstitut fur Denkmalpflege Hrsg Hauptstadt Berlin Band I Die Bau und Kunstdenkmale in der DDR Henschelverlag Berlin 1984 S 275 277 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rosa Luxemburg Platz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Rosa Luxemburg Platz In Strassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins beim Kaupert Babelsberger Platz In Luise Bulowplatz In Luise Horst Wessel Platz In Luise Liebknechtplatz In Luise Rolf Lautenschlager Flierl kreuzt sich mit Rosa Zur Einweihung des Rosa Luxemburg Denkmals In taz 15 September 2006 Bericht von 2007 uber Umsiedlung des Denkmals mit Bildern Memento vom 31 August 2009 im Internet Archive Historisches im U Bahnhof In Berliner Zeitung Online 22 Mai 2013Einzelnachweise Bearbeiten Babelsberger Platz In Luise Ronald Friedmann Die Zentrale Die Geschichte des Berliner Karl Liebknecht Hauses Karl Dietz Verlag Berlin 2011 ISBN 978 3 320 02254 9 Die neue Stadtbibliothek am Bulowplatz die modernste Europas In Berliner Volkszeitung 21 April 1929 Daniel Siemens Horst Wessel Tod und Verklarung eines Nationalsozialisten Siedler Munchen 2009 ISBN 978 3 88680 926 4 S 169 Michael Stricker Letzter Einsatz Im Dienst getotete Polizisten in Berlin von 1918 bis 2010 Verlag fur Polizeiwissenschaft Frankfurt am Main 2010 ISBN 978 3 86676 141 4 S 103 So Jacek Slaski in Zeitgenossische Architekturprojekte die ihr sehen solltet Abgerufen am 4 Juni 2022 in Tip 21 Marz 2022 Florian Heilmeyer Das Suhrkamp Haus ist nur das halbe Stadttor Zwei Gebaude von Bundschuh Architekten rahmen die Strasse In Neue Zurcher Zeitung 2 Juli 2020 52 526388888889 13 411388888889 Koordinaten 52 31 35 N 13 24 41 O Normdaten Geografikum GND 7607847 4 lobid OGND AKS VIAF 244775167 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rosa Luxemburg Platz amp oldid 237375468