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Die Stadtische Strassenbahn Copenick SSC war ein Strassenbahnbetrieb in der damals noch selbststandigen Stadt Copenick 1882 als Copenicker Pferde Eisenbahn CPfE gegrundet wurde der Betrieb mit der Elektrifizierung 1903 umbenannt Dem Ankauf der Friedrichshagener Strassenbahn im Jahr 1906 folgten in den Jahren 1907 bis 1912 Verlangerungen in die Gemeinden Mahlsdorf Grunau und Adlershof 1920 ging die SSC im Zuge des Gross Berlin Gesetzes in der Berliner Strassenbahn BSt auf die bis 1925 einen Gleisanschluss an das ubrige Strassenbahnnetz herstellte Betriebspersonal der Stadtischen Strassenbahn Copenick mit drei Triebwagen vor dem Betriebshof 1906Das ehemals von der Copenicker Strassenbahn betriebene Netz bildet zusammen mit der Schmockwitz Grunauer Uferbahn sowie der 1993 stillgelegten Strassenbahn Adlershof Altglienicke das Teilnetz Kopenick innerhalb des Berliner Strassenbahnnetzes Der Teilnetzcharakter kommt unter anderem durch die Liniennummern im 60er Bereich bis 1993 vor allem im 80er Bereich zum Ausdruck Bis auf wenige kurze Abschnitte werden zudem alle ehemals von der SSC befahrenen Strecken nach wie vor bedient Streckennetzentwicklung der SSC mit Eroffnungs und StilllegungsdatenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Anfange als Pferdebahn 1 2 Elektrifizierung und erster Netzausbau 1 3 Anschluss nach Friedrichshagen und zweiter Netzausbau 1 4 Zweckverband und Erster Weltkrieg 1 5 Ubernahme durch die Berliner Strassenbahn 1 6 Weitere Netzentwicklung 2 Infrastruktur 2 1 Streckennetz 2 2 Betriebshof 2 2 1 Pferdebahn 2 2 2 Elektrischer Betrieb 2 3 Stromversorgung und entnahme 3 Tarif 4 Fahrzeuge 4 1 Allgemeines 4 2 Entwicklung 4 3 Fahrzeugubersicht 4 4 Historischer Triebwagen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenAnfange als Pferdebahn Bearbeiten Copenick ab 30 Dezember 1930 Kopenick geschrieben erhielt 1842 mit Eroffnung der Strecke Berlin Frankfurt Oder der Berlin Frankfurter Eisenbahn Gesellschaft seinen ersten Bahnhof Der Bahnhof Copenick lag fast zwei Kilometer ausserhalb der am Zusammenfluss von Spree und Dahme gelegenen Stadt an einem Verbindungsweg nach Mahlsdorf Entlang des Weges der spateren Bahnhofstrasse entstand in der Folgezeit die Dammvorstadt 1866 eroffnete die Berlin Gorlitzer Eisenbahn Gesellschaft die an Adlershof und Grunau vorbeifuhrende Strecke Berlin Cottbus Gorlitz 1873 wurden die Wascherei Spindler in die Nahe der Kollnischen Vorstadt und die damit verbundene Siedlung Spindlersfeld angelegt Zwischen der Stadt und den Bahnhofen Copenick und Adlershof entstand somit ein Verkehrsbedurfnis das zunachst mit Pferdeomnibussen bedient wurde Die Abfahrtszeiten der Fuhrwerke richteten sich nach denen der Eisenbahn Wahrend die Verbindung vom Schlossplatz nach Adlershof als unzuverlassig beschrieben wurde 1 2 bildete die Verbindung zum Bahnhof Copenick die Grundlage fur die spatere Pferdebahn Der Vorortverkehr auf der Strecke von Berlin nach Copenick nahm so sehr zu dass die Preussischen Staatsbahnen ab 1876 zusatzliche Vorortzuge zwischen beiden Stadten verkehren liessen 2 Unter den ersten Planungen fur eine Strassenbahn in Copenick befand sich ein Projekt das eine Pferdebahn bis zum Molkenmarkt in Berlin mit einer Gesamtlange von rund 18 Kilometern vorsah Die fur Pferdebahnen enorme Lange wie auch die zu erwartenden hohen Kosten fuhrten dazu dass das Projekt wieder fallengelassen wurde 2 1882 entschied sich die Stadt zur Anlage einer Pferdebahn auf der 1 8 Kilometer langen Strecke vom Schlossplatz zum Bahnhof Copenick als Ersatz fur den bestehenden Omnibus Den Bau ubernahm die Stadt selbst die benotigten Wagen ubernahm die Copenicker Pferde Eisenbahn gebraucht von der Neuen Berliner Pferdebahn NBPf und der Grossen Berliner Pferde Eisenbahn GBPfE die Gesamtkosten lagen bei 32 187 Mark umgerechnet und inflationsbereinigt ca 271 000 Euro 2 Den Betrieb auf der Pferdebahn verpachtete die Stadt zunachst an den Fuhrunternehmer Oskar Weber 3 ab 1884 ubernahm der Fuhrunternehmer August Neuendorf gegen eine jahrliche Gebuhr in Hohe von 1500 Mark den Betrieb 1 2 Am 18 Oktober 1882 wurde die Copenicker Pferdebahn eroffnet 2 Fur die Strecke vom Bahnhof am heutigen Elcknerplatz uber die noch holzerne Dammbrucke bis zum Schlossplatz benotigte die Bahn 17 Minuten Die Abfahrtszeiten richteten sich wie schon zuvor beim Omnibus nach denen der Vorortzuge 16 Fahrten fuhrte die Copenicker Pferde Eisenbahn taglich durch 2 Der Ersatz der Dammbrucke durch eine steinerne Konstruktion 1892 ermoglichte ein Verdichten des Fahrplanangebots auf 31 Fahrten pro Tag da die Wartezeiten vor der alten Zugbrucke nun entfielen 1895 wurde daher die Strecke zweigleisig ausgebaut Im gleichen Jahr uberliess die Stadt die Betriebsfuhrung der Bahn der Firma Vering amp Waechter 2 vermutlich verpachtete sie diese weiter an Neuendorf 3 Bis 1902 stieg die Anzahl der taglichen Fahrten auf 52 an Elektrifizierung und erster Netzausbau Bearbeiten nbsp Wagen 2 und 3 der Pferdebahn stehen im August 1903 am Bahnhof Copenick bereit die Oberleitung hangt bereitsDer steigende Verkehr auf der Bahn fuhrte die Pferdebahn an ihre Belastungsgrenze so dass zur Jahrhundertwende Forderungen nach der Elektrifizierung aufkamen Vor allem die Eroffnung der von den Berliner Ostbahnen betriebenen Linie I vom Bahnhof Niederschoneweide Johannisthal nach Sadowa in Hohe der heutigen Alten Forsterei an der Grenze zu Copenick am 15 Dezember 1901 soll letztlich zum Elektrifizierungsbeschluss gefuhrt haben 4 Die vorhandene Strecke wurde um rund zwei Kilometer vom Schlossplatz uber die Grunstrasse Kietzer Strasse und Muggelheimer Strasse bis zur Marienstrasse heute Wendenschlossstrasse verlangert wo die Stadt einen neuen Betriebshof errichten liess Die elektrische Ausrustung ubernahm die Allgemeine Electrizitats Gesellschaft AEG die die Bahn fur den Oberleitungsbetrieb mit Lyrabugeln ausrustete Mit der Eroffnung des elektrischen Betriebs am 11 August 1903 erfolgte die Umbenennung in Stadtische Strassenbahn Copenick 3 Da die Stadt auch die Betriebsfuhrung ubernahm richtete der Magistrat von Copenick hierfur eine Strassenbahnkommission ein 5 Linienubersicht 28 Dezember 1903 5 6 7 Linie Verlauf Wagenfolge in min Lange in km nbsp Bf Copenick Schlossplatz Marienstrasse Ecke Charlottenstrasse Wendenschloss 15 20 60 5 5 nbsp Bf Copenick Schlossplatz Kollnischer Platz Bf Spindlersfeld 30 4 7 nbsp Bf Spindlersfeld Kollnischer Platz Schlossplatz Marienstrasse Ecke Charlottenstrasse Wendenschloss 60 9 tgl 3 5Bis Ende 1903 folgten zwei weitere Streckeneroffnungen Am 2 Oktober 1903 gingen eine Stichstrecke vom Schlossplatz uber Lange Brucke Kollnischer Platz und Berliner Strasse zum Bahnhof Spindlersfeld sowie vom Betriebshof uber die Marienstrasse zum Ortsrand von Wendenschloss in Hohe der Eichhornstrasse heute Lienhardweg in Betrieb Letztere wurde am 28 Dezember 1903 entlang der Ruckertstrasse heute Wendenschlossstrasse zur Schillerstrasse heute Ekhofstrasse verlangert Das Netz der Copenicker Strassenbahn vergrosserte sich damit auf eine Streckenlange von 6 85 Kilometern Es verkehrten zunachst drei Linien deren Kennzeichnung mittels farbiger Signaltafeln erfolgte Treffpunkt aller Linien war der Schlossplatz Am 4 Dezember 1904 verlangerten die Berliner Ostbahnen ihre Linie I um wenige hundert Meter bis zur Kreuzung Bahnhofstrasse Ecke Lindenstrasse Eine Gleisverbindung zur Copenicker Strassenbahn bestand nicht Anschluss nach Friedrichshagen und zweiter Netzausbau Bearbeiten 1906 erwarb die Stadt Copenick die 1891 eroffnete Pferdebahn der Gemeinde Friedrichshagen 3 Bis zum Ende des Jahres erfolgte die Elektrifizierung und Umspurung der Bahn auf Normalspur sowie die Verbindung beider Netze Die neue Verbindungsstrecke begann an der Kreuzung Bahnhofstrasse Ecke Kaiser Wilhelm Strasse heute Seelenbinderstrasse und lief weiter uber Bellevuestrasse und Berliner Strasse zum Hirschgarten Dort verzweigte sie sich in einen Nordast zum Bahnhof Friedrichshagen und einen Sudast bis zur Haltestelle Fahre am sudlichen Ende der Friedrichstrasse heute Bolschestrasse Am 16 Dezember 1906 nahm die elektrische Strassenbahn in Friedrichshagen ihren Betrieb auf sechs Tage spater ging die Verbindung nach Copenick in Betrieb 3 Fur den Betrieb entrichtete die Stadt Copenick jahrlich einen Beitrag in Hohe von 2000 Mark ab 1912 3000 Mark an die Gemeinde Friedrichshagen 3 nbsp Seit 1907 fahrt die Strassenbahn nach MahlsdorfMit der Ausdehnung nach Friedrichshagen fuhrte die SSC auf ihren Linien Nummern zur Kennzeichnung ein Die bestehenden drei Linien behielten parallel dazu noch eine Zeit ihre farbigen Signaltafeln 8 Neu eingerichtet wurden die Linie 4 in Nachfolge der Friedrichshagener Strassenbahn vom Bahnhof Friedrichshagen zum Wasserwerk die Einsetzlinie 5 vom Bahnhof Friedrichshagen zum Bahnhof Copenick sowie die Linien 6 und 7 die vom Betriebshof beziehungsweise Bahnhof Spindlersfeld aus kommend zum Bahnhof Friedrichshagen fuhrten Mit Ausnahme der Linie 4 wurden die Linien innerhalb von Friedrichshagen als Schleifenfahrt gefuhrt 3 Die Linie 5 wurde wegen des Parallelverkehrs zu den Vorortzugen 1907 eingestellt 9 Am 10 Mai 1907 ging die eingleisige Strecke in Verlangerung der Bahnhofstrasse ab Bahnhof Copenick uber die Mahlsdorfer Strasse Copenicker Allee heute Hultschiner Damm Copenicker Strasse und Bahnhofstrasse beide heute Honower Strasse zum Bahnhof Mahlsdorf an der Ostbahn in Betrieb Das Copenicker Stadtparlament beschloss zwar den Bau der Bahn viele Copenicker Burger verschmahten diese jedoch als unrentable Wustenbahn 3 6 Die SSC bediente die 6 7 Kilometer lange Strecke zunachst nicht durchgehend die Linie 2 wurde vom Bahnhof Copenick bis Mahlsdorf Sud Hubertus verlangert von wo aus die Pendellinie 8 den weiteren Abschnitt bediente Am 1 Oktober 1907 ubernahm die Linie 1 die Aufgaben der Linie 8 3 Die von der Linie 3 gebotene Verbindung zwischen Wendenschloss und Spindlersfeld wurde zur gleichen Zeit mangels Nachfrage auf einen sonntaglichen Stundentakt ausgedunnt fur die Arbeiter des damals grossten deutschen Waschereibetriebes W Spindler verkehrte tagsuber ein gesonderter Wagen zwischen Spindlersfeld und dem Depot 7 Ab dem 11 Juli 1909 beschrankte sich der sonntagliche Einsatz der Linie auf die Nachmittage nbsp Triebwagen 6 im Jahr 1909 in der Wilhelmstrasse heute Wassersportallee in GrunauAm 4 November 1908 ging der Streckenabschnitt vom Kollnischen Platz uber die Grunauer Strasse zur Copenicker Stadtgrenze in Hohe der Pestalozzistrasse in Betrieb Die Strecke wurde am 11 Juni 1909 uber die Copenicker Strasse heute Regattastrasse und Wilhelmstrasse heute Wassersportallee zum Bahnhof Grunau Mark verlangert Die Bedienung ubernahm die Linie 2 Am 20 Juni um eine kurze Stichstrecke in der Wilhelmstrasse bis zur Fahre nach Wendenschloss verlangert Sonntags fuhr eine Pendellinie zwischen Bahnhof Grunau und der Fahre fur die bis zur Einstellung im August 1914 gesonderte Fahrscheine ausgegeben wurden 3 10 Die Endhaltestelle befand sich zunachst auf der sudlichen Strassenseite des Adlergestells am Bahnhofsgebaude und wurde am 20 Dezember 1911 in die Wilhelmstrasse zuruckverlegt Die alten Anlagen ubernahm die im Bau befindliche Schmockwitz Grunauer Uferbahn eine Gleisverbindung zwischen beiden Strecken bestand nicht 3 11 Ab dem 1 Juli 1909 verkehrte zusatzlich zwischen Bahnhof Copenick und Grunauer Strasse eine Verstarkerlinie 8 Den Abschnitt zwischen Mahlsdorf Sud und Bahnhof Copenick ubernahm seit dem 15 Juni 1909 eine neu eingerichtete Linie 5 zum Hirschgarten Bereits am 1 August 1909 wurden beide Linien zur Linie 5 Mahlsdorf Sud Grunauer Strasse vereint 7 Ab dem 6 April 1912 ubernahm die Linie 2 dann die Bedienung nach Mahlsdorf Sud die Linie 5 blieb als werktags verkehrende Pendellinie zwischen Bahnhof Copenick und Mahlsdorf Sud bestehen 7 Auf der Linie 1 die seit 1908 unverandert im Halbstundentakt verkehrte kam es ab Sommer 1909 zur Einrichtung einer Verstarkerlinie 10 zwischen Bahnhof Copenick und dem Depot beziehungsweise Wendenschloss 7 Im Marz 1910 fuhrten die SSC erneut farbige Signaltafeln sowie farbige Richtungsschilder ein 7 Die letzte Streckenverlangerung unter Regie der SSC ging am 29 September 1912 in Betrieb 1906 schlossen die Stadt Copenick und die Gemeinde Adlershof einen Vertrag uber den Bau und Betrieb einer Strassenbahn zwischen beiden Orten ab 10 Da die Bahn auch forstfiskalisches Gebiet beruhrte mussten zusatzliche Verhandlungen gefuhrt werden Die Eroffnung verzogerte sich abermals da sich die Auslieferung der Schienen verzogerte 3 Adlershof war drei Jahre vor dem Anschluss nach Copenick seit dem 5 Juni 1909 mit einer Linie der Teltower Kreisbahnen mit Altglienicke verbunden Am 19 Dezember 1912 wurden beide Strecken miteinander verbunden so dass die Wagen der Teltower Kreisbahnen im Copenicker Depot gewartet werden konnten 11 Die Bedienung ubernahm die Linie 5 die werktags bis Mahlsdorf Sud und sonntags bis zum Bahnhof Copenick fuhr 7 Die Streckenlange des Copenicker Strassenbahnnetzes betrug somit 27 4 Kilometer 12 Ab dem 1 Oktober 1913 endete jeder zweite Wagen der Linie 2 im Spatverkehr an der Grunauer Strasse diese Wagen fuhrte die SSC als Linie 8 Zweieinhalb Monate spater verschwand die Linie wieder aus dem Schema 7 Zweckverband und Erster Weltkrieg Bearbeiten Linienubersicht 1 Oktober 1916 13 Linie Signaltafel Verlauf Wagenfolge in min Lange in km 1 nbsp Bf Mahlsdorf Mahlsdorf Sud Hubertus Bf Copenick Schlossplatz Marienstrasse Ecke Charlottenstrasse Wendenschloss 30 12 22 nbsp Bf Copenick Schlossplatz Kollnischer Platz Grunauer Strasse Bf Grunau 305 nbsp Mahlsdorf Sud Hubertus Bf Copenick Schlossplatz Kollnischer Platz Bf Adlershof 306 nbsp Marienstrasse Ecke Charlottenstrasse Schlossplatz Bf Friedrichshagen 607 nbsp Bf Spindlersfeld Kollnischer Platz Schlossplatz Bf Friedrichshagen 6010 nbsp Bf Copenick Schlossplatz Marienstrasse Ecke Charlottenstrasse Wendenschloss 30 0 5 5Am 1 April 1912 nahm der Verband Gross Berlin seine Arbeit auf infolgedessen gingen die zwischen der Stadt Copenick und den umliegenden Gemeinden abgeschlossenen Vertrage auf diesen uber 10 Die zu dieser Zeit laufenden Verhandlungen zur Ubernahme der Adlershof Altglienicker Strassenbahn durch die SSC sowie der Verlangerung der Linie I der Berliner Ostbahnen zum Schlossplatz wurden vorerst vom Verband gestoppt Weitere Vorhaben wie die Verlangerung der Strassenbahn von Altglienicke uber Falkenberg zum Bahnhof Grunau mit Anschluss an das Copenicker Netz kamen aber uber die Planungen hinaus 3 Mit Beginn des Ersten Weltkrieges kam es zu ersten Einschrankungen im Linienbetrieb Die Verkehrsleistung ging zunachst merklich zuruck gleichzeitig sank die Zahl der Beschaftigten uber die Halfte des SSC Personals wurde eingezogen 10 Mit der Ausweitung der Rustungsproduktion ab 1915 stieg die Nachfrage erneut an Um den Personalmangel zu beheben stellte die SSC vermehrt Frauen als Schaffner ein Die Fahrgastzahlen stiegen bis 1917 auf einen Hochststand von annahernd 10 5 Millionen Fahrgasten an 10 Fur das 1913 eroffnete Stadtische Krankenhaus Copenick ging 1915 eine Betriebsstrecke entlang der Muggelheimer Strasse in Betrieb Der Abschnitt war vermutlich Bestandteil einer von der Stadt geplanten Kleinbahn von Spindlersfeld uber Muggelheim und Neu Zittau nach Storkow 7 14 Die Beiwagen 21 bis 23 wurden zu Lazarettwagen umgerustet Sie dienten bis Kriegsende zur Beforderung Verwundeter und dem Transport von Gepack 10 13 Betriebsstatistik 7 Jahr Strecken lange in km Gleis lange in km Bef Pers in Tsd Wagen km in Tsd Bef Pers Wagen km1903 04 0 6 50 13 65 0 524 5 0 148 1 3 541904 05 0 6 55 13 65 1313 2 0 340 5 3 861905 06 0 6 55 13 65 1575 9 0 356 5 4 421906 07 14 46 2120 0 0 580 9 3 651907 08 21 16 34 14 3369 7 0 954 2 3 531908 09 22 58 35 71 3712 0 1021 0 3 641909 10 25 38 39 51 4310 0 1206 8 3 571910 11 25 38 39 51 4685 4 1263 8 3 711911 12 25 43 41 51 5348 8 1247 0 4 291912 13 27 39 45 79 5703 2 1601 1 3 561913 14 27 39 45 79 6308 7 1772 2 3 561914 15 27 39 45 79 5351 9 1446 2 3 70 Das Geschaftsjahr ging vom 1 April bis zum 31 Marz des Folgejahres Fur 1903 04 ist der Zeitraum ab 11 August 1903 angegeben Verschiedene Behorden drangten die Stadt wegen des Personal und Kohlemangels zur Einschrankung des Betriebs Mit Ausnahme der 1914 eingestellten Linie 3 und der Verbindung zur Fahre nach Wendenschloss konnten fast samtliche Strecken nach wie vor bedient werden Lediglich die Linie 4 zum Wasserwerk war angesichts ihrer kurzen Lange wiederholt von Einsparungen betroffen Vom 16 bis zum 19 Januar 1918 kam der Verkehr von und nach Friedrichshagen wegen starker Schneefalle und der Vereisung der Strecke zum Erliegen Wahrend die Linien 6 und 7 nach Behebung der Schaden wieder fuhren blieb die Linie 4 bis zum 6 Februar 1918 wegen Kohlemangels eingestellt 13 Ubernahme durch die Berliner Strassenbahn Bearbeiten 1918 schlossen der Verband Gross Berlin und die Stadt Copenick einen Vertrag ab der dem Verband den Erwerb der Strassenbahn zusicherte Die Stadt ihrerseits verpflichtete sich die eingleisigen Strecken bei etwaigem Bedarf zweigleisig auszubauen 13 Am 1 Oktober 1920 trat das am 27 April vom Preussischen Landtag beschlossene Gross Berlin Gesetz in Kraft Die Stadt Copenick die mit den umliegenden Gemeinden nach Berlin eingemeindet wurde bildete nun den Mittelpunkt des neuen Verwaltungsbezirks Copenick Mahlsdorf kam als Ortsteil zum Bezirk Lichtenberg Die Stadtische Strassenbahn ging damit in den Besitz der Stadt Berlin uber und wurde im Dezember 1920 von der Berliner Strassenbahn ubernommen 13 Die Liniennummern wurden bis zum 1 Juli 1921 beibehalten auf den Fahrscheinen war zur Unterscheidung die Bezeichnung Cop 1 Cop 2 etc angegeben 15 Anstelle der Linie 1 trat die Linie 183 aus der 2 wurde die 86 die 4 verkehrte weiter als Linie 85 und die Linien 5 bis 7 wurden zur Linie 84 vereint mit Laufweg von Bahnhof Friedrichshagen uber Bahnhof Adlershof nach Altglienicke Kirche unter Einbeziehung der Linie der ehemaligen Teltower Kreisbahnen 14 Die zu dieser Zeit voranschreitende Inflation fuhrte zur drastischen Steigerung sowohl der Fahrpreise als auch der Kosten Die Berliner Strassenbahn erwog daher im Oktober 1922 den Betrieb in Copenick sowie in weiteren Vororten komplett einzustellen 16 Am 1 Dezember 1922 erhielten die Linien 183 und 184 die Nummern 83 beziehungsweise 84 die Linie 85 wurde am gleichen Tag eingestellt 17 Der Streckenast zum Wasserwerk Friedrichshagen blieb bis 1923 ohne Verkehr Weitere Netzentwicklung Bearbeiten Bis etwa 1922 wurde der Betrieb auf Oberleitung mit Rollenstromabnehmern umgestellt um das System dem der fruheren Grossen Berliner Strassenbahn anzugleichen deren Strecken den Grossteil des Berliner Strassenbahnnetzes ausmachten 18 Ab dem 5 Marz 1925 fuhr die Linie 87 ab Bahnhof Copenick regular bis zum Krankenhaus Copenick Am 31 Mai 1925 erfolgte die Verknupfung mit dem ubrigen Berliner Strassenbahnnetz und der Zusammenschluss mit dem ebenfalls als Linie 87 bezeichneten westlichen Linienteil bis zur Kreuzung Behrenstrasse Ecke Markgrafenstrasse im Bezirk Mitte 13 Am Bahnhof Grunau entstand im gleichen Jahr eine Gleisverbindung zur Schmockwitz Grunauer Uferbahn Die Berliner Strassenbahn vereinigte die Linie 86 mit der Anschlusslinie 186 nach Schmockwitz am 15 Mai 1926 13 Zur Entlastung des eingleisigen Abschnitts in der Grunstrasse zwischen Schlossplatz und Kietzer Strasse ging etwa zu dieser Zeit eine Umfahrung uber die nordliche Kietzer Strasse und Kirchstrasse zur Schlossstrasse heute Alt Kopenick in Betrieb Die Linien in Richtung Lindenstrasse nutzten fortan diesen Streckenabschnitt die Linien zum Schlossplatz nahmen weiterhin die alte Strecke uber die Schlossstrasse Das zweite Gleis in der Schlossstrasse blieb zunachst noch bestehen und wurde spater ausgebaut Zum Abschluss der Streckenneubauten entstand die Strassenbahn vom Bahnhof Friedrichshagen nach Rahnsdorf Weitere Projekte darunter die Verlangerung vom Wasserwerk Friedrichshagen uber Rahnsdorf nach Erkner vom Krankenhaus nach Muggelheim als auch die Ubernahme der seit 1910 bestehenden Strassenbahn Schoneiche Kalkberge kamen nicht zustande 13 19 Die jungste Erweiterung im Raum Kopenick war die Verlangerung der Strassenbahn vom S Bahnhof Adlershof in die Wissenschaftsstadt Adlershof Karl Ziegler Strasse am 4 September 2011 die Fortsetzung in Richtung S Bahnhof Schoneweide erfolgte am 30 Oktober 2021 20 Eine weitere Planung sieht die Verlegung der Strassenbahn aus dem Muggelheimer Damm in die Pablo Neruda Strasse vor dadurch soll das Salvador Allende Viertel als auch das Krankenhaus einen besseren Anschluss an den Offentlichen Personennahverkehr erhalten Die Anwohner stehen einer Erweiterung kritisch gegenuber da sie eine hohere Larmbelastigung durch die Strassenbahn befurchten 21 Der Berliner Senat stoppte das Vorhaben im Juli 2001 22 Die meisten der Kopenicker Linien fahren heute noch auf ihren angestammten Routen wenngleich unter einer anderen Liniennummer Seit der Netzreform im Mai 1993 haben die Linien Nummern im 60er Bereich erhalten die letzte grossere Umstellung erfolgte im Dezember 2004 Die Linie 62 ehemals 83 verkehrt so seit 1908 zwischen Wendenschloss und Bahnhof Mahlsdorf sie ist somit die Berliner Strassenbahnlinie mit dem altesten unveranderten Linienlauf Infrastruktur BearbeitenStreckennetz Bearbeiten nbsp Links einordnen rechts abbiegen Gleisanordnung in der Grunstrasse 1973Entsprechend der landlichen Besiedlung des Strassenbahneinzugsgebietes waren die Strecken vorwiegend eingleisig Sie verliefen entweder gepflastert im Strassenplanum oder wo es der Platz erlaubte in Strassenrandlage Auf einigen Aussenstrecken etwa nach Mahlsdorf waren die genutzten Wege noch unbefestigt Die 1882 eroffnete Pferdebahnstrecke war anfangs eingleisig und erhielt 1895 ihr zweites Gleis Die 1903 eroffneten Strecken nach Wendenschloss und Spindlersfeld waren mit Ausnahme eines kurzen Abschnittes in der Grunstrasse und Kietzer Strasse von Beginn an zweigleisig Gleiches galt fur die 1906 eroffneten Verbindungsstrecken nach Friedrichshagen Die Strassenbahn in der Friedrichshagener Friedrichstrasse war bis 1894 eingleisig die im Folgejahr in Betrieb genommene Verlangerung zum Wasserwerk ist es bis heute Die Strecke nach Mahlsdorf hatte zur Eroffnung vier Ausweichen 1912 baute die SSC den Abschnitt bis Hubertus auf zwei Gleise aus 3 Etwa zu dieser Zeit ging die heute noch bestehende Wendeschleife Mahlsdorf Sud in Betrieb 23 Die Grunauer Strecke war ebenso uberwiegend eingleisig ein langerer zweigleisiger Abschnitt befand sich hier in der Wilhelmstrasse 1975 baute die BVB die Strecke durchgehend zweigleisig aus 24 in der Kurve zwischen Wassersportallee und Regattastrasse entstand wegen der ungunstigen Kurvenradien eine Gleisverschlingung die 1989 beseitigt wurde 25 Die Strecke nach Adlershof weist einen langeren eingleisigen Abschnitt innerhalb der heutigen Dorpfeldstrasse aus sie ist ansonsten zweigleisig Die Gleise liegen im Nordostabschnitt der Dorpfeldstrasse zwischen Waldstrasse und der Grenze zu Kopenick beidseitig der Fahrbahn Die Strassenbahn zum Krankenhaus war von Beginn an zweigleisig Die 1929 eroffnete Strassenbahnstrecke nach Rahnsdorf erhielt 1985 das zweite Gleis 24 Zur Entlastung des eingleisigen Abschnittes in der Grunstrasse ging um 1925 die Altstadtschleife in Betrieb Zuge von der Bahnhofstrasse zum Schlossplatz nutzen seitdem die alte Fuhrung der Gleise am Rathaus Kopenick vorbei Zuge der Gegenrichtung die neuen Gleise uber Kirchstrasse Nordlich der St Laurentius Stadtkirche sind beide Gleise miteinander verbunden so dass ein Linienbetrieb in allen Richtungen erfolgen konnte In der Grunstrasse ergab sich wegen der beengten Platzverhaltnisse eine ungewohnliche Gleisanordnung bei der das in Richtung Muggelheimer Strasse fuhrende Gleis zunachst links abzweigt und dann rechts abbiegt das Gleis in Richtung Kirchstrasse entsprechend umgekehrt Am 28 November 2000 ging ein Streckengleis in der Muggelheimer Strasse in Betrieb deren Ausbau in den 1980er Jahren bis zum Schlossplatz erfolgte Das Streckengleis in der Grunstrasse ging am gleichen Tag ausser Betrieb Mittelfristig ist der Einbau eines zweiten Gleises in Gegenrichtung vorgesehen wodurch ein direkter Verkehr von der Muggelheimer Strasse in Richtung Adlershof und Grunau ohne Umweg durch die Kopenicker Altstadt ermoglicht wurde Fur die an den Bahnhofen Kopenick beziehungsweise Spindlersfeld endenden Wagen bestanden Wendeanlagen in der Dahlwitzer Strasse heute Stellingdamm sowie in der heutigen Ernst Grube Strasse Letztere liess die Berliner Strassenbahn nach 1920 ausbauen die Kehranlage im Stellingdamm baute die BVG Ost im September 1960 zu einer Blockumfahrung entlang der Hirtestrasse zur Mahlsdorfer Strasse aus 24 25 Betriebshof Bearbeiten Pferdebahn Bearbeiten Das erste Depot der Copenicker Strassenbahn lag unweit des Schlossplatzes in der Rudower Strasse unmittelbar vor der Langen Brucke Die zweigleisige Halle war in Holzfachwerkbauweise errichtet Die Copenicker Strassenbahn nutzte den Bau bis kurz vor Abschluss der Elektrifizierungsarbeiten 1903 da die Strecke nach Spindlersfeld die Zufahrt blockierte Die Pferdebahnwagen waren in diesem Zeitraum in der Grunstrasse abgestellt Nach 1903 erwarb das Krankenhaus Copenick das Gebaude und veranlasste die Umsetzung des Gebaudes in die Rudower Strasse Nach dem Umzug des Krankenhauses in die Kammereiheide im Jahr 1913 befand sich auf dem Grundstuck eine Madchenschule 26 Die Pferde waren beim jeweiligen Pachter untergebracht 2 Elektrischer Betrieb Bearbeiten Hauptartikel Betriebshof Kopenick nbsp Strassenbahnhof Copenick im Jahr 1908Fur den elektrischen Betrieb entstand 1903 in der Marienstrasse ein neuer Strassenbahnhof nach Planen von Hugo Kinzer Das Gelande an der Marienstrasse 50 52 heute Wendenschlossstrasse 138 befand sich seit 1877 im Besitz der Stadt und gehorte zuvor der Charite In Betrieb ging zunachst eine viergleisige Wagenhalle fur 20 Wagen darauf folgte 1904 ein Verwaltungsbau und 1906 eine zweigleisige Halle im hinteren Teil des Betriebshofes 1910 wurde neben dieser eine grosse zweischiffige Wagenhalle mit zwolf Gleisen fur 80 Wagen errichtet und die alte Wagenhalle diente fortan als Montagehalle 27 Mit der Ubernahme durch die BSt wurde das Depot als Hof 26 weitergefuhrt ab 1935 fuhrte die BVG das noch heute gultige Kurzel Kop fur den Betriebshof ein In den 1970er Jahren sollte der Hof zusammen mit dem Betriebshof Nalepastrasse geschlossen und dafur ein Ersatz in der Strasse An der Wuhlheide errichtet werden da dort genugend Freiflachen fur Erweiterungen bestanden Mit Errichtung der Neubaugebiete in Hohenschonhausen Hellersdorf und Marzahn Ende der 1970er bzw Anfang der 1980er Jahre kam es jedoch zu einer Verlagerung des Verkehrs in diese Gebiete wodurch die Plane zu Gunsten eines Betriebshofes in Marzahn aufgegeben wurden 28 In den 1990er Jahren erfolgte die denkmalgerechte Sanierung des Baus 27 Im Betriebshof Kopenick sind nach wie vor die meisten der in Kopenick fahrenden Wagen beheimatet Stromversorgung und entnahme Bearbeiten nbsp Umformerwerk mit Wartehalle am Platz des 23 AprilDie Copenicker Strassenbahn war fur den Oberleitungsbetrieb mit Bugelstromabnehmern eingerichtet Die elektrische Ausrustung hierfur lieferte die AEG den notigen Strom bezog die Bahn aus der Zentrale Oberschoneweide der Berliner Elektrizitatswerke Der Drehstrom wurde an mehrere Unterwerke verteilt wo die Umwandlung auf 550 Volt Gleichstrom erfolgte Ein Unterwerk am Platz des 23 April Bahnhofstrasse Ecke Lindenstrasse ist als Baudenkmal erhalten geblieben In seinem Erdgeschoss befanden sich zusatzlich eine Wartehalle der Strassenbahn und eine Toilettenanlage die heute nicht mehr genutzt werden 5 29 Die Wartehalle diente um 1990 als Raumlichkeit fur die Dispatcher der BVB 25 Um 1922 wurden die Oberleitungsanlagen fur den Betrieb mit Rollenstromabnehmern umgestellt Nach dem Zweiten Weltkrieg entschieden sich die Berliner Verkehrs Betriebe zur erneuten Umrustung auf Bugelbetrieb Scherenstromabnehmer Die Umstellung erfolgte in beiden Stadthalften unabhangig voneinander In Kopenick zog sich dieser Prozess von Oktober 1951 bis Juni 1955 hin 18 Tarif BearbeitenFur die Pferdebahn galt ab Eroffnung zunachst ein Einheitstarif von 10 Pfennig fur die einfache Fahrt Kinder zahlten die Halfte 1 2 Der Tarif anderte sich mit der Netzausdehnung 1903 nicht berechtigte aber zum Umsteigen am Schlossplatz an Werktagen 3 Nach der Ubernahme der Friedrichshagener Strassenbahn gab die SSC Fahrscheine zum Preis von 15 Pfennig Kinder 10 Pfennig aus die fur die Fahrt zwischen Copenick und Friedrichshagen galten Innerhalb der Orte blieb der alte Preis bestehen 3 Fur die Verlangerungen nach Mahlsdorf und Grunau galten ebenfalls erhohte Tarife Fur die Linie vom Bahnhof Grunau zur Fahre gab die SSC besondere Fahrscheine zum Preis von 10 Pfennig Kinder 5 Pfennig die auch zur Benutzung der Fahre nach Wendenschloss berechtigten 3 Am 3 Januar 1910 trat eine grossere Tarifanderung in Kraft Die Umsteigeberechtigung wurde neben dem Schlossplatz auf die Haltestellen Bahnhof Copenick Bahnhofstrasse Ecke Kaiser Wilhelm Strasse Friedrichstrasse Ecke Seestrasse und Mahlsdorf Sud ausgedehnt war fortan aber nur gegen einen Aufpreis von 5 Pfennig und ausschliesslich an Werktagen erlaubt 3 Gleichzeitig fuhrte die SSC Monatskarten zu 5 00 Mark bei maximal zwei Fahrten pro Tag zu 10 Pfennig Wochenkarten zu 75 Pfennig bei maximal zwei Fahrten pro Tag zu 10 Pfennig und Wochenkarten zu 90 Pfennig bei maximal zwei Fahrten pro Tag auf den ubrigen Strecken ein Vermutlich mit Beginn des Ersten Weltkrieges kam ein Einheitstarif von 10 Pfennig zur Anwendung 3 Er wurde am 1 Juli 1918 auf 15 Pfennig erhoht ab dem 7 September 1919 lag der Fahrpreis bei 25 Pfennig ab dem 21 Mai 1920 dann bei 50 Pfennig 13 Nach der Ubernahme durch die Berliner Strassenbahn blieb auf den Copenicker Linien ebenso wie auf der vormaligen Stadtischen Strassenbahn Spandau und der Strassenbahn der Gemeinde Heiligensee an der Havel ein gesonderter Vororttarif bestehen 16 Die Berliner Strassenbahn gab ab dem 15 Januar 1921 einen Ubergangsfahrschein zum Preis von 1 20 Mark aus der am 3 Marz 1921 auf 1 50 Mark erhoht wurde Der Einheitstarif lag zur selben Zeit bei mittlerweile 80 Pfennig Umsteiger zahlten innerhalb Copenicks 1 00 Mark 16 Der Umsteigefahrschein kostete ab dem 1 Dezember 1921 1 50 Mark Fahrkarten fur die einfache Fahrt innerhalb Copenicks gab die BSt hingegen nicht mehr aus An ihre Stelle traten Sammelkarten fur acht Fahrten zum Gesamtpreis von 10 00 Mark ab dem 4 Februar 1922 zum Preis von 14 00 Mark am 13 April 1922 lag der Preis bei 22 00 Mark Ab dem 22 Juni 1922 gab die BSt wieder Einzelfahrscheine fur die Vorortbahnen aus der Fahrpreis lag bei der Einfuhrung bei 3 00 Mark und stieg bis zum 23 September 1922 auf 8 00 Mark an 16 Die Erhohungen fanden ab dieser Zeit in immer kurzer werdenden Abstanden statt so dass die BSt bald darauf verzichtete die Fahrpreise auf den Fahrkarten anzugeben 16 Einen Monat nach dem Zusammenbruch der Berliner Strassenbahn am 8 September 1923 fuhrte die neue Berliner Strassenbahn Betriebs Gesellschaft einen neuen Einheitstarif ein der Sondertarif wurde gleichzeitig aufgehoben 16 Fahrzeuge BearbeitenAllgemeines Bearbeiten nbsp Wagen 4 kam gebraucht von der NBPfDer Wagenpark der Copenicker Strassenbahn setzte sich ausschliesslich aus zweiachsigen Fahrzeugen zusammen Insgesamt kamen 61 Fahrzeuge zum Einsatz davon sieben Pferdebahnwagen 32 Triebwagen 24 Beiwagen sowie ein Arbeitstriebwagen Drei Pferdebahnwagen wurden 1903 fur den elektrischen Betrieb umgerustet Die Wagen verfugten uber elektrische Bremse und waren uber Rundstangen miteinander gekuppelt Die Wagen erhielten zunachst eine zweifarbige Lackierung in elfenbein mit tannengrunen Seitenwanden unterhalb der Fenster Mittig an den Seitenwanden sowie an den Wagenenden war die Wagennummer angeschrieben Darunter war der Schriftzug Copenicker Strassenbahn angeschrieben Ab Februar 1912 wurden die Wagen komplett in elfenbein lackiert 3 Anstelle der seitlich angebrachten Wagennummer prangte das Stadtwappen Copenicks Der Schriftzug wurde in Stadtische Strassenbahn Copenick abgeandert Entwicklung Bearbeiten nbsp Triebwagen 31 im Jahr 1911 auf dem Weg zur DammbruckeDie Pferdebahnwagen ubernahm die CPfE gebraucht von der Neuen Berliner Pferdebahn NBPf sowie von der Grossen Berliner Pferde Eisenbahn GBPfE Zwei der NBPf Wagen waren zuvor als Perambulatorwagen fur den gemischten Betrieb auf Schiene und Strasse im Einsatz Bis auf einen zweispannigen Decksitzwagen handelte es sich um einspannige Eindecker Die Wagen 5 bis 7 wurden nach 1903 unter den neuen Nummern 11 bis 13 weitergenutzt 1903 bestellte die CPfE SSC zehn dreifenstrige Trieb sowie zwei achtfenstrige Beiwagen bei der Waggonfabrik Act Ges vorm P Herbrand amp Cie in Koln Ehrenfeld Die Triebwagen hatten Fahrgestelle des Typs Neu Berolina und ahnelten somit den zur gleichen Zeit von der Grossen Berliner Strassenbahn eingesetzten Berolina Wagen Die Beiwagen waren als so genannte Sommer Winter Wagen mit herausnehmbaren Fensterscheiben konzipiert 5 Mit dem stetigen Netzausbau wachst auch der Wagenbestand kontinuierlich an Lieferant war bevorzugt die Waggonfabrik Herbrand deren dreifenstrige Trieb und Beiwagen sich wagenbaulich ahnelten Die Wagen hatten offene Einstiegsplattformen 1907 erhielt ein Triebwagen nachtraglich eine Verglasung 3 1912 13 lieferte Lindner in Halle Ammendorf nochmals acht Trieb und zwei sechsfenstrige Beiwagen mit geschlossenen Plattformen Im gleichen Jahr nahm die SSC einen Sprengtriebwagen zur Reinigung der Rillenschienen in Betrieb der ab 1914 auch auf den unbefestigten Strecken eingesetzt werden konnte 13 Ein weiter Einzelganger war Beiwagen 40 Der Metropol Wagen war 1899 bei Herbrand gebaut worden und bis 1906 bei der Friedrichshagener Strassenbahn im Einsatz Er wurde als einziger Wagen von der Copenicker Strassenbahn ubernommen und 1925 ausgemustert nbsp Einweihung des Buchereiwagens B1 im Jahr 1952Samtliche Wagen gingen 1920 in den Bestand der BSt uber und erhielten neue Wagennummern Die Triebwagen liefen zunachst unter den Nummern 4199 bis 4222 weiter die Beiwagen mit den Nummern 1554 bis 1577 13 Ein Grossteil der Triebwagen wurde wahrend der 1920er Jahre zu Beiwagen umgebaut die ubrigen gingen in den Arbeitswagenbestand uber Bis Anfang der 1930er Jahre waren die meisten Copenicker Wagen ausgemustert Der Saugwagen A62 ex SSC 57 wurde im Zweiten Weltkrieg zerstort moglicherweise wurden noch verwendbare Teile des Wagens fur den Aufbau des Saugwagens A29II genutzt 30 Der Arbeitstriebwagen A165 entstammte der 1913 von Lindner gelieferten Serie und war ab 1952 einer von zwei fahrbaren Buchereiwagen der Berliner Verkehrs Betriebe 30 Er wurde 1974 ausser Dienst gestellt Fahrzeugubersicht Bearbeiten Die nachfolgende Tabelle gibt eine tabellarische Ubersicht uber die von der CPfE beziehungsweise SSC eingesetzten Fahrzeuge Soweit vorhanden werden Baujahr Hersteller die Wagennummer Anzahl der Seitenfenster zwischen den Plattformen die Achsanzahl sowie die Wagennummer bei der BSt angegeben In der Spalte Bemerkungen werden weitere Informationen sowie der Verbleib der Fahrzeuge angegeben In der Tabelle werden zuerst Pferdebahnwagen dann die elektrischen Trieb und Beiwagen mit aufsteigender Nummerierung aufgelistet Fahrzeugubersicht 13 31 32 Baujahr Hersteller CPfE SSC Nummern Fenster Achsen BSt Nummern ab 1920 Bemerkungen1876 Hamburger Wagenbauanstalt 1 2 5 2 Einspanner ex NBPf 2 3 1901 03 ausgemustert1882 Herbrand 3 6 2 Decksitzwagen ex NBPf 72 1903 ausgemustert1881 4 5 2 Einspanner ex GBPfE 1903 ausgemustert1884 Herbrand 5 7 4 2 1554 1556 Einspanner ex GBPfE 1903 zu Bw 11 13 umgebaut s u 1903 Herbrand 0 1 10 3 2 4191 4200 1925 Umbau zu Bw 1769 1770 Bw 1828 1832 und A275 A2771906 07 Herbrand 24 37 3 2 4201 4214 1925 Umbau zu Bw 1771 1774 Bw 1827 Bw 1833 1834 A49 und Bw 1835 18401912 13 Lindner 49 56 6 2 4215 4222 1925 Umbau zu ATw u a A148 A149 A152 A164 A165 1952 Umbau von A165 zum Buchereiwagen B1 1974 ausgemustert 30 1913 57 2 A62 Sprengtriebwagen Kriegsverlust1884 Herbrand 11 13 2 1554 1556 ex CPfE 5 7 1925 ausgemustert s o 1903 Herbrand 14 15 8 2 1557 1558 1928 ausgemustert1906 Herbrand 16 19 3 2 1559 1562 1925 26 ausgemustert1906 Herbrand 20 23 3 2 1563 1566 1925 26 ausgemustert1907 Herbrand 38 39 3 2 1567 1568 1926 ausgemustert1899 Herbrand 40 5 2 1569 ex Friedrichshagen 7 1925 ausgemustert1912 Herbrand 41 46 3 2 1570 1575 1925 ausgemustert1913 Lindner 47 48 6 2 1576 1577 1929 ausgemustertHistorischer Triebwagen Bearbeiten nbsp Nachbau des Triebwagens 10 vor dem Betriebshof Niederschonhausen 2011Von den Fahrzeugen des SSC ist keines erhalten geblieben 13 Als historisches Fahrzeug des Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin ist ein Nachbau des Triebwagen 10 vorhanden der zuletzt als Arbeitstriebwagen A277 fuhr Als Spenderwagen diente der Arbeitstriebwagen A277II ein ehemaliger U3l Wagen der Anfang der 1920er Jahre aus einem Berolina Triebwagen umgebaut wurde Er hat somit in etwa die gleichen Masse wie der Copenicker Triebwagen Am 21 Juni 1969 wurde er anlasslich der Festwoche Kopenicker Sommer als erster Traditionswagen vorgestellt 33 Das vollig abweichende Laufgestell der Originalbauart wurde durch hell lackierte Blenden auf beiden Seiten nachgebildet Der Triebwagen ist fahrfahig und wird bei diversen Sonderfahrten eingesetzt 34 Literatur BearbeitenDenkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin Hrsg Tram Geschichte n 100 Jahre Elektrische in Kopenick Verlag GVE Berlin 2003 ISBN 3 89218 082 2 Heinz Jung Wolfgang Kramer Die Strassenbahn in Copenick In Berliner Verkehrsblatter Hefte 3 4 6 7 8 aus 1957 Heft 12 1964 Uwe Kerl Wolfgang Kramer 100 Jahre elektrisch durch Copenick Die Geschichte der Copenicker Strassenbahn In Berliner Verkehrsblatter Hefte 8 9 2003 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Stadtische Strassenbahn Copenick Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Markus Jurcizek von Lisone Die Copenicker Strassenbahn In Berliner Verkehrsseiten April 2006 abgerufen am 2 Januar 2010 Streckennetzplan der SSC um 1912Einzelnachweise Bearbeiten a b c Heinz Jung Wolfgang Kramer Die Strassenbahn in Copenick In Berliner Verkehrsblatter Heft 3 1957 S 11 a b c d e f g h i j Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin Hrsg Tram Geschichte n 100 Jahre Elektrische in Kopenick Verlag GVE Berlin 2003 ISBN 3 89218 082 2 S 12 16 a b c d e f g h i j k l m n o p q r s t u Uwe Kerl Wolfgang Kramer 100 Jahre elektrisch durch Copenick Die Geschichte der Copenicker Strassenbahn Teil 1 In Berliner Verkehrsblatter Heft 8 2003 S 147 152 Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin Hrsg Tram Geschichte n 100 Jahre Elektrische in Kopenick Verlag GVE Berlin 2003 ISBN 3 89218 082 2 S 20 22 a b c d Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin Hrsg Tram Geschichte n 100 Jahre Elektrische in Kopenick Verlag GVE Berlin 2003 ISBN 3 89218 082 2 S 23 25 a b Heinz Jung Wolfgang Kramer Die Strassenbahn in Copenick In Berliner Verkehrsblatter Heft 4 1957 S 17 a b c d e f g h i j Heinz Jung Wolfgang Kramer Die Strassenbahn in Copenick In Berliner Verkehrsblatter Heft 12 1964 S 149 157 Uwe Kerl Berichtigungen und Erganzungen 100 Jahre elektrisch durch Copenick In Berliner Verkehrsblatter Heft 12 2003 S 229 Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin Hrsg Tram Geschichte n 100 Jahre Elektrische in Kopenick Verlag GVE Berlin 2003 ISBN 3 89218 082 2 S 73 79 a b c d e f Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin Hrsg Tram Geschichte n 100 Jahre Elektrische in Kopenick Verlag GVE Berlin 2003 ISBN 3 89218 082 2 S 28 33 a b Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin Hrsg Tram Geschichte n 100 Jahre Elektrische in Kopenick Verlag GVE Berlin 2003 ISBN 3 89218 082 2 S 34 37 Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahnen in Berlin 3 Auflage alba Dusseldorf 1994 ISBN 3 87094 351 3 S 7 34 a b c d e f g h i j k l m Uwe Kerl Wolfgang Kramer 100 Jahre elektrisch durch Copenick Die Geschichte der Copenicker Strassenbahn Teil 2 In Berliner Verkehrsblatter Heft 9 2003 S 169 172 a b Heinz Jung Wolfgang Kramer Die Strassenbahn in Copenick In Berliner Verkehrsblatter Heft 6 1957 S 25 Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin Hrsg Tram Geschichte n 100 Jahre Elektrische in Kopenick Verlag GVE Berlin 2003 ISBN 3 89218 082 2 S 38 39 a b c d e f Karl Heinz Schreck Die Strassenbahn der Gemeinde Heiligensee 2 Teil In Berliner Verkehrsblatter Heft 6 1988 S 123 135 Heinz Jung Wolfgang Kramer Die Strassenbahn in Copenick In Berliner Verkehrsblatter Heft 7 1957 S 29 a b Reinhard Schulz Von der Rolle Zur Geschichte der Fahrleitungs und Stromabnahmesysteme bei den Berliner Strassenbahnen In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 1 2003 S 2 13 Ivo Kohler Tram Geschichte n Schienenwege nach Schoneiche und Rudersdorf Hrsg Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin Verlag GVE Berlin 1997 ISBN 3 89218 047 4 S 19 31 Strassenbahnnetz Erweiterung in Berlin Adlershof am 30 10 neue Haltestellennamen In VBB Webprasenz Aktuelles 19 Oktober 2021 Volltext Karin Schmidl Die Strassenbahn ist unerwunscht In Berliner Zeitung 12 Juli 2000 Volltext Karin Schmidl Planung fur die Strassenbahn gestoppt In Berliner Zeitung 9 Juli 2001 Volltext Erich Giese Ausbildung der Linienendpunkte bei den Strassenbahnen in Gross Berlin In Verkehrstechnische Woche Nr 18 21 Berlin 31 Mai 1918 S 81 98 a b c Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahn der Berliner Verkehrsbetriebe BVG Ost BVB 1949 1991 2 Auflage transpress Stuttgart 1999 ISBN 3 613 71063 3 S 15 21 a b c Peer Hauschild Berliner Strassenbahnlinien Linie 86 S Bahnhof Kopenick Alt Schmockwitz In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 2 1990 S 32 38 Joachim Kubig Die Remise auf dem Schulhof Alte Wagenhalle der ehemaligen Copenicker Pferdebahn entdeckt In Verkehrsgeschichtliche Blatter Heft 4 2009 S 107 108 a b Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin Hrsg Tram Geschichte n 100 Jahre Elektrische in Kopenick Verlag GVE Berlin 2003 ISBN 3 89218 082 2 S 66 69 Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahn der Berliner Verkehrsbetrieb BVG Ost BVB 1949 1991 2 Auflage transpress Stuttgart 1999 ISBN 3 613 71063 3 S 80 83 Eintrag 09045629 in der Berliner Landesdenkmalliste a b c Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahn der Berliner Verkehrsbetrieb BVG Ost BVB 1949 1991 2 Auflage transpress Stuttgart 1999 ISBN 3 613 71063 3 S 50 58 Heinz Jung Wolfgang Kramer Die Strassenbahn in Copenick In Berliner Verkehrsblatter Heft 8 1957 S 33 Ingo Hoffmann Copenicker Strassenbahn Abgerufen am 2 Januar 2010 Sigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahn der Berliner Verkehrsbetrieb BVG Ost BVB 1949 1991 2 Auflage transpress Stuttgart 1999 ISBN 3 613 71063 3 S 59 73 Triebwagen 10 Copenick Typ A im Zustand von 1906 Denkmalpflege Verein Nahverkehr Berlin 4 Januar 2010 abgerufen am 19 Marz 2012 nbsp Dieser Artikel wurde am 25 Juli 2012 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von 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