www.wikidata.de-de.nina.az
Die Teltower Kreisbahnen war ein kommunaler Eigenbetrieb des Landkreises Teltow der von 1906 bis 1921 bestand und drei Strassenbahnlinien betrieb Streckenkarte der Teltower KreisbahnenInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Weitere Geschichte der Linie 96 in Teltow 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp 1902 Ein Wagen der Teltower Kreisbahnen begegnet einem Versuchs Oberleitungsbus von Max SchiemannSie entstanden am 1 April 1906 als der damalige Landkreis Teltow zwei Strassenbahnbetriebe kauflich erwarb Der neue kommunale Eigenbetrieb umfasste einen meterspurigen Teil die Elektrische Strassenbahn Berlin Lichterfelde Lankwitz Steglitz Sudende Mariendorf Ihr erster Abschnitt war von der Firma Siemens amp Halske AG am 15 Mai 1881 als erste elektrische Strassenbahn der Welt von der Kadettenanstalt in Lichterfelde zum Bahnhof der Berlin Anhaltischen Eisenbahn dem spateren Bahnhof Lichterfelde Ost eroffnet worden Zu dieser Elektrischen Bahn Lichterfelde kamen unter anderem 1890 sowie am 4 Marz 1895 und 3 April 1913 weitere Teilstrecken nach Steglitz und Mariendorf Die ursprungliche Stromzufuhrung mittels der Fahrschienen wurde im Laufe der Jahre durch den heute ublichen Oberleitungsbetrieb ersetzt Die Strecke war 1914 15 Kilometer lang Den normalspurigen zweiten Teil bildete die Strassenbahn Gross Lichterfelde Seehof Teltow Stahnsdorf Kleinmachnow Schleuse Sie war aus der Dampfstrassenbahn AG der Centralverwaltung fur Secundairbahnen Herrmann Bachstein hervorgegangen die am 8 Juli 1888 den Betrieb bis Teltow 1891 bis Stahnsdorf und am 15 Oktober 1905 bis zur Schleuse Kleinmachnow aufgenommen hatte Ein Jahr nach dem Ubergang auf den Kreis Teltow fuhrte dieser am 30 Marz 1907 auch auf dieser Strecke im Personenverkehr den elektrischen Betrieb ein Dafur wurde 1907 in Stahnsdorf ein neues Depot gebaut Die Liniennummer war zeitweise 100 oder Z 1 Im Guterverkehr blieben weiterhin Dampfloks im Einsatz bis der Guterverkehr am 21 Juli 1909 von der Teltower Industriebahn ubernommen wurde zu der eine Gleisverbindung bestand Eine Erweiterung fand am 2 November 1912 mit der Strecke Handelplatz Lichterfelde Sud Lindenstrasse statt Damit war auch der normalspurige Teil 15 Kilometer lang Einen raumlich getrennten dritten Betriebsteil der Teltower Kreisbahn bildete die Strassenbahn Altglienicke Kirche Adlershof Altglienicke Bahnhof die am 5 Juni 1909 auf einer normalspurigen elektrifizierten Strecke von zwei Kilometer Lange den Betrieb aufnahm Drei Jahre spater verlangerte die Stadtische Strassenbahn Copenick ihr Netz bis zum Bahnhof Adlershof und stellte eine Gleisverbindung zur Strecke der Teltower Kreisbahnen her 1909 ubernahmen die Teltower Kreisbahnen den Betrieb der Strassenbahn der Gemeinde Steglitz Nach einer Neubeschaffung von Fahrzeugen wurden die zuvor dort eingesetzten Wagen auf der Linie Lichterfelde Sud Handelplatz eingesetzt Die Statistik von 1914 weist einen Fahrzeugpark von 34 elektrischen Triebwagen 14 Beiwagen und sieben Arbeitswagen aus Mit der Grundung von Gross Berlin 1920 wurden auch alle dortigen Strassenbahnbetriebe zusammengefasst Die Teltower Kreisbahn bildete hier zunachst einen Sonderfall die Verwaltung lag im weiterhin eigenstandigen Kreis Teltow auch wenn dieser einen grossen Teil seines Gebietes an Berlin verloren hatte Die Teltower Kreisbahn fuhr nun mit fast ihrem gesamten Netz auf fremdem Gebiet namlich in Berlin Erst nach langen Verhandlungen wurden die Teltower Kreisbahnen mit ihrem gesamten Streckennetz am 16 April 1921 ein Teil der Berliner Strassenbahn 1 Die schmalspurigen Strecken wurden teilweise umgespurt teils am 14 Februar 1930 stillgelegt und durch Omnibuslinien ersetzt Weitere Geschichte der Linie 96 in Teltow BearbeitenIm Kreis Teltow verblieb nur der sieben Kilometer lange Streckenabschnitt von Stahnsdorf uber Teltow bis zur Stadtgrenze der nach dem Zweiten Weltkrieg als Inselbetrieb eine besondere Rolle spielte Er wurde von der Berliner Strassenbahn weiterbetrieben 1929 wurde der Abschnitt von Teltow bis Potsdamer Strasse Lindenstrasse zweigleisig ausgebaut nur der Abschnitt vom Stahnsdorfer Hof bis zur Schleuse blieb immer eingleisig 1 Dadurch konnten ab 1930 die Strassenbahnen als Linie 96 durchgehend von Stahnsdorf uber Teltow und Tempelhof nach Berlin Mitte fahren 2 3 Bei Kriegsende 1945 eingestellt wurde die Linie 96 am 24 Januar 1946 wieder in Betrieb genommen jetzt verkurzt zum Bahnhof Tempelhof 2 Nach der Wahrungsreform 1948 durchfuhr die Linie zwei Wahrungsgebiete der Fahrpreis war stets in der Wahrung zu zahlen die an der Einstiegshaltestelle gultig war 2 Ab 1949 wurde die Stadtgrenze sogar zur Grenze zwischen West Berlin und der DDR Nach der Aufspaltung der BVG am 1 August 1949 verblieb die Linie bei der BVG West 2 Nach der Verhaftung eines BVG Schaffners in der DDR im Oktober 1950 an anderer Stelle zog die BVG West am 16 Oktober 1950 auch die Linie 96 bis zur Stadtgrenze zuruck 1 Fur den DDR Streckenteil wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet der besonders im Berufsverkehr uberlastet war und daher den Anspruchen der Fahrgaste auf die Dauer nicht genugen konnte 2 So wurde an der Stadtgrenze eine Weiche auch auf DDR Gebiet gebaut und der ehemalige Strassenbahnhof Stahnsdorf reaktiviert Am 18 Dezember 1950 wurde ein notdurftiger Strassenbahnbetrieb von der Machnower Schleuse bis zur Berliner Stadtgrenze aufgenommen Betreiber war zunachst die nahe gelegene Potsdamer Strassenbahn allerdings nur fur die Dauer von 4 Tagen Danach ubernahm die BVG Ost die Linie Deren Betriebshof war zwar wesentlich weiter entfernt allerdings gab es die Moglichkeit fur Werkstattfahrten das zusammenhangende Netz quer durch West Berlin zu nutzen was von Potsdam aus nicht moglich war Die Fahrgaste konnten auf beiden Seiten bis dicht an die Grenze fahren und diese dann zu Fuss uberqueren 2 Die Grenze wurde zeitweilig geschlossen und am 11 September 1954 wieder geoffnet Allerdings blieb sie fur West Berliner gesperrt Die durchgehende Gleisverbindung wurde zerstort so dass aus dem politischen Inselbetrieb nun ein echter Inselbetrieb wurde Dieser war von der BVG Ost nur mit grossen Schwierigkeiten aufrechtzuerhalten Uberfuhrungsfahrten waren nur noch kostspielig per Lkw moglich Jedoch gab es immer noch eine hohe Anzahl von Umsteigern zwischen den Linien 96 Ost und 96 West wobei die Himmelsrichtungen stets politisch zu verstehen sind die Linie 96 Ost war der geographisch westliche Teil der alten Linie 96 Die BVG Ost befuhr die Strecke alle 30 in der Hauptverkehrszeit alle 20 Minuten 2 Am 13 August 1961 sperrte die DDR alle Grenzen zu West Berlin es folgte der Bau der Berliner Mauer Die Linie 96 Ost verlor dadurch den Grossteil ihrer Fahrgaste Am 31 Oktober 1961 wurde die Strassenbahn eingestellt und durch Busse ersetzt Die letzten Gleisreste sind noch heute am Ruhlsdorfer Platz in Teltow 4 und in der Wilhelm Kultz Strasse Haus Nummern 35 41 in Stahnsdorf 5 zu finden Die Linie 96 West wurde 1966 als eine der letzten Strassenbahnlinien auf Busse umgestellt Es war zugleich die einzige West Berliner Strassenbahnlinie deren Liniennummer erhalten blieb erst in den 1990er Jahren wurde sie umbenannt in 184 Unter dieser Nummer fahrt sie heute noch von Teltow nach Tempelhof uber die Strecke der ehemaligen Teltower Kreisbahnen Literatur BearbeitenSigurd Hilkenbach Wolfgang Kramer Die Strassenbahnen in Berlin alba Dusseldorf 1992 ISBN 3 87094 344 0 S 41 f Weblinks BearbeitenDie Teltower Kreisbahn nach Kleinmachnow Schleuse auf www berliner verkehrsseiten deEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Die Teltower Kreisbahn nach Kleinmachnow Schleuse auf www berliner verkehrsseiten de a b c d e f g Norbert Lossberger 1905 1978 Die Strassenbahn Lichterfelde Sud Machnower Schleuse online als Scan um 1960 Historische Netzplane von 1925 und 1936 auf www berliner verkehrsseiten de PDF OpenStreetMap OpenStreetMap Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Teltower Kreisbahnen amp oldid 238120360