www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel beschreibt die Abstammung des Menschen Zur Herausbildung der charakteristischen Merkmale des Menschen siehe Hominisation Als Stammesgeschichte des Menschen wird das durch Evolution bedingte Hervorgehen des modernen Menschen Homo sapiens und seiner nachsten Verwandten aus gemeinsamen Vorfahren bezeichnet Die Stammesgeschichte des Menschen begann nach heutiger Auffassung mit der Aufspaltung der letzten gemeinsamen Vorfahrenpopulation der Schimpansen und des Menschen Diejenige der beiden Teilpopulationen aus der die Menschen hervorgingen sowie alle ihre ausgestorbenen und noch lebenden Nachfahren werden als Hominini bezeichnet Kladogramm der Familie der Menschenaffen Hominidae und ihrer Unterfamilien Ponginae und Homininae sowie der heute noch lebenden Gattungen Pongo Orang Utans Gorilla Pan Schimpansen und HomoDie Erforschung der Stammesgeschichte Evolutionare Anthropologie zieht im Rahmen der von T H Huxley bereits 1863 begrundeten Lehre von den Primaten der Primatenkunde oder Primatologie alle fossilen und heutigen Lebensformen der Affen in die Betrachtung ein 1 Eine stetig wachsende Anzahl gut erhaltener Fossilien aus unterschiedlichen Regionen Afrikas Asiens und Europas hat zwar die Erkenntnisse uber die Vorfahren des Menschen erweitert aber zu keiner Einigkeit uber ihre Lebensdauer und Verbreitungsgebiete gefuhrt Dies ist auch dadurch bedingt dass die systematische Zuordnung zahlreicher Einzelfunde und die Verwandtschaftsverhaltnisse vieler vorzeitlicher Arten umstritten sind 2 weil sich die Forschung derzeit noch an den Grenzen oder sogar jenseits des analytischen Leistungsvermogens des Datenmaterials und der verfugbaren Methoden bewegt 3 Haufig werden die Arten der Hominini wie folgt bezeichnet die Australopithecinen als Vormenschen Homo habilis und Homo rudolfensis als Urmenschen alle spateren Arten der Gattung Homo ausser Homo sapiens als Fruhmenschen Homo sapiens als Jetztmensch oder anatomisch moderner Mensch 4 Den Hominini vorangestellt wird gelegentlich das 1958 von Gerhard Heberer 5 benannte Tier Mensch Ubergangsfeld 6 Inhaltsverzeichnis 1 Molekularbiologische und palaoanthropologische Befunde zum Entstehen der Menschenartigen 2 Weiterentwicklung der Menschenartigen 2 1 Erstbesiedlung Eurasiens 2 2 Entwicklung in Afrika 3 Auffacherung der Hominini 3 1 Fruhzeit der Hominini 3 2 Australopithecinen 3 3 Gattung Homo 3 3 1 Evolutionare Merkmale 3 3 2 Von Homo rudolfensis zu Homo erectus 3 3 3 Von Homo erectus zu Homo neanderthalensis 3 3 4 Genfluss zwischen Homo sapiens und archaischen Menschenarten 3 3 5 Ursprung des Homo sapiens 3 3 6 Wichtige Menschenfunde in Europa 3 3 7 Evolution des Menschen in geschichtlicher Zeit 4 Forschungsgeschichte 4 1 Fruhe Sichtweisen bis Anfang 19 Jahrhundert 4 2 Dissens um die Herkunft im 19 Jahrhundert 4 3 Erste palaoarchaologische Hinweise auf die Herkunft des Menschen aus Afrika 4 4 Etablierung der Out of Africa Theorie 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Dokumentationen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseMolekularbiologische und palaoanthropologische Befunde zum Entstehen der MenschenartigenAnhand einzelner Fossilienfunde kann fur die fruhen Menschenartigen die Existenz voneinander unterscheidbarer Arten belegt werden Der genaue Zeitpunkt ab dem sich der Korperbau der Individuen einer bestimmten Art durch Evolution so stark verandert hat dass ihre Populationen einer zeitlich jungeren Art zugeordnet werden konnen lasst sich hingegen anhand einzelner Fossilien allenfalls grob abschatzen Dies liegt daran dass ein gleitender Ubergang von den ursprunglichen Merkmalen zu den neu erworbenen Merkmalen zu erwarten ist Eine scharfe Grenzziehung erweist sich hier als schwierig und wegen der Luckenhaftigkeit der fossilen Belege haufig als vollig unmoglich Als ein wichtiges Hilfsmittel um die Zeitpunkte der Aufspaltung von Arten naherungsweise zu bestimmen erwies sich die sogenannte molekulare Uhr und zwar mit Hilfe von DNA Analysen bei Individuen heute lebender Arten Man geht heute davon aus dass jeder Mensch etwa 50 Basenveranderungen Mutationen in sich tragt die in der Keimbahn der Eltern neu entstanden sind und damit nicht Teil des elterlichen Genoms waren Daraus ergibt sich eine Mutationsrate von etwa 50 Veranderungen pro Generation pro Genom Wenn man annimmt dass pro Generation etwa 25 Jahre vergehen lasst sich anhand der genetischen Unterschiede zwischen zwei Populationen berechnen wann sich diese voneinander getrennt haben mussen 7 Genau genommen muss man Annahmen fur drei Grossen treffen die durchschnittliche Mutationsrate pro Jahr in den Geschlechtszellen der Eltern den durchschnittlichen zeitlichen Generationenabstand und die genetische Diversitat der Ursprungspopulation 8 Deshalb variieren die entsprechenden Abschatzungen nicht nur fur die Fruhphase der Primaten Entwicklung Hilfreich fur die Abschatzung der Mutationsrate ist die DNA Bestimmung moglichst alter Hominiden Fossilien So ergeben die DNA Untersuchungen eines 45 000 Jahre alten Homo sapiens Fossils aus Sibirien und eines 400 000 Jahre alten fruhen Neandertaler Fossils aus Spanien ubereinstimmend eine Mutationsrate von rund 0 5 10 9 pro Nukleinbase pro Jahr 9 was ca 60 Mutationen pro Genom bei einem Generationenabstand von 25 Jahren entspricht Eine Zeitskala fur die Evolution der Primaten aufgrund molekularbiologischer Modelle wurde erstmals 1967 publiziert 10 diese wurde in einer Neuberechnung im Jahre 2012 insbesondere fur die Entwicklung von Homo sapiens deutlich zum Alteren verschoben 11 12 13 nbsp Schadel von Mensch Schimpanse Orang Utan und Makake mit Angabe der mittleren Hirnmasse Die anhand der molekularen Uhr errechneten Zeitpunkte und die durch Fossilienfunde erschlossenen Zeitpunkte fur die Aufspaltung von Entwicklungslinien weichen zudem haufig um mehrere Millionen Jahre voneinander ab So wurde 1985 aufgrund von DNA Analysen eine Studie veroffentlicht der zufolge in der Kreidezeit vor rund 90 Millionen Jahren aus den Euarchontoglires jene Stammlinien hervorgingen die einerseits unter anderem zu den heutigen Mausen andererseits zu den Primaten fuhrten 14 2009 wurde diese Datierung bestatigt und fur die Aufspaltung eine Zeitspanne von 80 bis 116 Millionen Jahre angegeben 15 Aufgrund von Fossilienfunden gilt hingegen ein Zeitpunkt vor rund 56 Millionen Jahren im Palaozan als am ehesten wahrscheinlich 15 Als mogliche Erklarung fur diese erhebliche Diskrepanz wurde 2012 darauf verwiesen dass die damals lebenden kleinwuchsigen Primaten die den heutigen Lemuren ahnelten 16 eine kurzere Generationenfolge und deshalb eine hohere Mutationsrate aufwiesen als grosswuchsige Primaten da die Mehrzahl der Mutationen in Geschlechtszellen sich wahrend der Replikation ereignet der Grossenzuwachs bei den Primatenarten seit dem Palaozan sei daher vermutlich einhergegangen mit einer Verringerung der bei den fruhesten Primaten noch aussergewohnlich rasanten Mutationsrate 17 R L Stauffer u a berechneten fur den Zeitpunkt der Aufspaltung der Altweltaffen in die Menschenartigen und die Meerkatzenverwandten hierzu gehoren Meerkatzen Paviane und Makaken per DNA Analyse rund 23 Millionen Jahre vor heute am Beginn des Miozans 18 Die Menschenartigen trennten sich dieser Datierung zufolge vor rund 15 Millionen Jahren in die Menschenaffen und die Gibbons auf Fur den Zeitpunkt der Aufspaltung der Menschenaffen in die asiatischen Arten die Vorfahren der Orang Utans und in die afrikanischen Arten wurden 11 Millionen Jahre errechnet fur die Abtrennung der Gorillas von den Schimpansen rund 6 5 Millionen Jahre und fur die Abtrennung der Schimpansen von den Hominini schliesslich 5 2 1 1 Millionen Jahre Seitdem ergaben sich jedoch Neuberechnungen zum einen wurden erst seit etwa 2010 genomweite Sequenzierungen ublich zum anderen wurden sowohl die anzunehmenden Mutationsraten fur die jeweiligen Hominiden prazisiert als auch die durchschnittlichen Generationenabstande fur beide Geschlechter Beispielhaft konnen folgende Neuberechnungen angefuhrt werden Die in fruheren Studien zugrunde gelegten Mutationsraten ergaben nach Entschlusselung der Gorilla Genomsequenz fur die Trennung der Gorillas von den Schimpansen zunachst 5 95 Millionen Jahre unter Verweis auf Fossilfunde wurde diese Datierung aber relativiert und unter Zugrundelegung von Mutationsraten in heute lebenden Homo sapiens Populationen eine geringere Mutationsrate zugrunde gelegt die eine anzunehmende Trennung dieser Entwicklungslinien vor 10 bis 6 Mio Jahren ergab 19 C Owen Lovejoy datierte die Trennung der Schimpansen von den Hominini 2009 in die Zeitspanne vor etwa 6 bis 5 Millionen Jahren 20 Auf der Basis von Fossilienfunden datierte Terry Harrison Anfang 2010 jedoch die Trennung der Schimpansen von den Hominini bereits in die Zeit vor 7 5 Millionen Jahren 21 22 Nach einer Revision der Annahmen uber den zeitlichen Generationenabstand wurde 2012 sogar eine Trennung vor mindestens 8 bis 7 Millionen Jahren errechnet 13 2013 und 2019 kamen die Autoren mehrerer Studien zu dem Schluss dass die Evolutionsraten nur halb so gross gewesen seien wie dies zahlreiche fruhere Publikationen unterstellten 23 24 Als gesichert gilt derzeit nur die Abfolge der Verzweigungen im Stammbaum der Menschenartigen nicht aber der zeitliche Abstand zwischen zwei Verzweigungen nbsp Kladogramm und Zeitspannen der Aufspaltung der Euarchontoglires in Euarchonta und Glires sowie in die Primatomorpha fur folgende Taxa nach Janecka u a 2007 25 Nagetiere Tamias Streifenhornchen Castor Biber Pedetes Springhasen Hasenartige Sylvilagus Baumwollschwanzkaninchen Ochotona Pfeifhasen Riesengleiter Galeopterus Cynocephalus Primaten Lemuren Microcebus Mausmakis Otolemur Riesengalagos Ateles Klammeraffen Macaca Makaken Homo Spitzhornchen Tupaias Urogale Philippinen Spitzhornchen Ptilocercus Federschwanz Spitzhornchen Weiterentwicklung der Menschenartigen nbsp Die Ausdifferenzierung der Menschenartigen 26 Um die Grenze vom Eozan zum Oligozan trennt sich im Formenkreis der Altweltaffen Catarrhini die zu den Cercopithecoidea fuhrende Entwicklungslinie hierzu gehoren die Meerkatzenverwandten von jener der Menschenartigen Hominoidea Zum Taxon der Menschenartigen gehoren unter anderem die Gibbons Hylobatidae die Orang Utans Ponginae und die afrikanischen Grossen Menschenaffen Homininae Gorillas Schimpansen Mensch nbsp Rekonstruktion des Korperbaus von Proconsul Die Wiege der Hominoidea der Uberfamilie der Menschenartigen liegt im fruhen Miozan Ostafrikas 27 das heisst in der Zeit vor 23 bis 16 Millionen Jahren 21 Ihre fruhmiozanen Formen werden als archaische oder Stamm Hominoidea bezeichnet ihre verwandtschaftlichen Beziehungen untereinander und zu spateren Arten sind wegen der geringen Zahl bekannter Fossilien umstritten Ferner weist keine der bisher bekannten Arten von miozanen Menschenartigen die fur Menschenaffen typischen korperlichen Merkmale des Fortbewegungsapparats auf die sich offenbar erst mit zunehmender terrestrischer Lebensweise pliozaner Hominoidea herausgebildet haben 28 das heisst vor rund 5 Millionen Jahren Vor rund 18 bis 15 Millionen Jahren trennten sich zwei Entwicklungslinien Die eine fuhrte zu den Gibbons Hylobatidae die andere zu einigen bereits im Miozan wieder ausgestorbenen Gattungen wie Afropithecus Kenyapithecus und Griphopithecus Pierolapithecus Dryopithecus und Oreopithecus sowie zu den Menschenaffen 21 das heisst zu den Orang Utans Ponginae und zu den afrikanischen Grossen Menschenaffen Homininae Gorillas Schimpansen Mensch Von einem Teil der Fachautoren wird heute angenommen dass die Menschenaffen aus der in dieser Epoche existierenden Uberfamilie der Proconsulartigen Proconsuloidea hervorgegangen sein konnten fur die Proconsul Namensgeber war 29 und die den palaontologischen Befunden zufolge ein aussergewohnlich formenreiches Taxon war das ausschliesslich in tropischen Waldern Afrikas und der Arabischen Halbinsel vorkam 21 Andere Fachautoren halten eine Schwestergruppe der Proconsulartigen fur wahrscheinlicher oder verzichten vollig auf Spekulationen Nach gegenwartigem Kenntnisstand ist jedoch keines der bekannten miozanen Hominoidea Taxa in die direkte gemeinsame Vorfahrenschaft von afrikanischen Menschenaffen und der Stammlinie Hominini zu stellen 30 Erstbesiedlung Eurasiens Vor 17 bis 14 Millionen Jahren wurde das Klima in Afrika trockener zugleich kam es im Jahresverlauf zu starkeren Temperaturschwankungen Diese Anderungen der okologischen Gegebenheiten verringerte dem heutigen Forschungsstand zufolge die Proconsulartigen Vielfalt zugleich entwickelten sich fruhe Verwandte der Meerkatzenverwandten und der Menschenartigen beispielsweise Kenyapithecus wickeri Equatorius africanus und Nacholapithecus zu den vorherrschenden Gattungen Nachweisbar ist bei den Fossilien aus dieser Epoche dass Anpassungen an eine hartere Nahrung entwickelt wurden z B kraftige Kiefer sowie dicke Zahnschmelz Schichten auf den Backenzahnen 31 und dass vor 16 bis 15 Millionen Jahren erstmals auch Gebiete ausserhalb Afrikas weite Teile Eurasiens von diesen Arten besiedelt wurden 32 Vor rund 16 Millionen Jahren um die Grenze vom fruhen zum mittleren Miozan trennte sich in Asien die Verwandtschaftsgruppe der Orang Utans von jener der anderen Menschenaffenarten zur Verwandtschaftsgruppe der Orang Utans zahlen auch die ausgestorbenen Gattungen Ramapithecus Sivapithecus Ankarapithecus Lufengpithecus und Khoratpithecus sowie Gigantopithecus 21 Ramapithecus dessen erste Fossilien Anfang der 1930er Jahre in Nordindien gefunden worden waren galt in den 1960er und 1970er Jahren irrtumlich als Vorfahre der Hominini und somit auch des Menschen nbsp Der Unterkiefer von Dryopithecus fontaniVor 13 bis 9 Millionen Jahren nahm die Zahl der Menschenartigen Arten in Europa zu unter anderem sind aus dieser Epoche neben den beiden in Spanien entdeckten Funden von Pierolapithecus und Anoiapithecus mindestens vier Dryopithecus Arten bekannt 33 Eine vergleichbare Entwicklung vollzog sich in Asien in jenem Formenkreis dessen einzige Uberlebenden die Orang Utans sind Vor 9 6 Millionen Jahren fuhrte die sogenannte Vallesium Krise zu erheblichen Veranderungen der Okosysteme in Europa 34 Von der spanischen Mittelmeerregion ausgehend verschwanden in West und Mitteleuropa die subtropischen immergrunen Walder infolge allmahlicher Abkuhlung an ihrer Stelle folgten laubabwerfende Baume und in einigen sudlichen Regionen Steppen Diese Klimaveranderung hatte auch einen tiefgreifenden Wandel in der Tierwelt zur Folge die meisten europaischen Arten der Menschenartigen dieser Epoche starben aus einzig Oreopithecus uberlebte bis vor ungefahr 7 oder sogar 6 Millionen Jahren auf einer Insel in der Region von Sardinien Korsika Ferner wurden auf Kreta die etwa 6 Millionen Jahre alten fossilen Fussspuren von Trachilos als Hinweise auf eine dort heimische Menschenaffenart interpretiert 35 bei der es sich wegen der nach vorn gerichteten Zehenstellung mit grossem Zeh und Ballen nicht um Oreopithecus handeln kann Koordinaten der Fundstelle 35 30 55 1 N 23 37 29 2 O 35 515305555556 23 624777777778 Die etwa 50 Fussabdrucke werden einem Homininen zugeordnet 35 36 37 38 Als moglicherweise altester bislang bekannter Vertreter der Hominini wurde in einer 2017 publizierten Analyse von Zahnwurzeln die fossile Gattung Graecopithecus bezeichnet deren Uberreste ein Unterkiefer und ein Zahn bei Athen und in Bulgarien gefunden und auf 7 2 Millionen Jahre datiert worden waren 39 Vor 8 bis 7 Millionen Jahren bewirkte zudem die Anhebung des Tibetischen Hochlands eine Steigerung der Dauer und Starke des Monsuns in Asien Die Folge war auch in Europa eine Verringerung der Niederschlagshaufigkeit und dauer nachweisbar unter anderem durch eine Ausbreitung von C4 Grasern Diese Klimaveranderungen fuhrten allmahlich zum volligen Aussterben der Menschenartigen in Europa 40 und zu einem Ruckgang der Artenvielfalt in Asien von dem letztlich nur die Orang Utans und die Gibbons verschont blieben Entwicklung in Afrika Betroffen von der Vallesium Krise war vor 9 6 Millionen Jahren auch der Norden und Osten Afrikas 41 42 Allerdings sind aus diesen Regionen bisher nur wenige Funde bekannt die in die Zeit von vor 13 bis 7 Millionen Jahren datiert wurden Dies hatte zeitweise zu der Vermutung gefuhrt dass die Menschenaffen sich in Asien entwickelt hatten und nach Afrika zuruckgewandert waren 43 Tatsachlich waren jedoch die schlechteren Voraussetzungen fur das Entstehen von Fossilien das feuchtere Klima eine der Hauptursachen fur die geringe Anzahl an afrikanischen Funden Mit dem 2007 erstbeschriebenen knapp 10 Millionen Jahre alten Nakalipithecus nakayamai aus Kenia 44 dem schon langer aus Kenia bekannten etwas alteren Samburupithecus sowie dem in Athiopien geborgenen ebenfalls etwas alteren Chororapithecus kann inzwischen jedoch belegt werden dass auch Afrika im mittleren und spaten Miozan von einer Vielzahl von Menschenartigen Arten bevolkert war Im spaten Miozan vor 8 bis 6 Millionen Jahren trennten sich in Afrika auch die Entwicklungslinien der Gorillas und der Schimpansen von jener der Hominini 21 wobei vermutet wird dass der letzte gemeinsame Vorfahre von Schimpansen und Hominini ungefahr die Korpermasse der heute lebenden Schimpansen hatte 45 Eine im Sommer 2006 in der Zeitschrift Nature veroffentlichte Genanalyse 46 des Broad Institute eines gemeinsamen Instituts des Massachusetts Institute of Technology und der Harvard University wurde dahingehend interpretiert dass der Entwicklungsgang der fruhesten Hominini ungewohnlicher verlief als zumeist angenommen wird In dieser Studie waren 20 Millionen Basenpaare von menschlicher DNA sowie von Schimpansen und Gorilla DNA mit Hilfe der molekularen Uhr miteinander verglichen worden Laut Studie separierte sich eine fruhe Menschenaffenart bereits vor ca 10 Millionen Jahren von den Vorfahren der Hominini Diese beiden Populationen vereinigten sich jedoch einige Jahrtausende spater wieder und bildeten eine Mischpopulation in der es zu Kreuzungen kam nbsp Das Fossil Ardi eines Ardipithecus ramidus Zeichnung nach der Rekonstruktionszeichnung in Science Den Interpretationen der Forscher zufolge gab es uber vier Millionen Jahre hinweg eine Abfolge von Kreuzungen und sich auseinander entwickelnden Gruppen bis eine letztmalige dauerhafte Trennung der Schimpansenvorfahren und der Hominini vor ca 6 3 bis 5 4 Millionen Jahren erfolgte Dieser letzte Genaustausch sei durch das durchgangig sehr geringe Alter der X Chromosomen belegt die sich erst zu diesem spaten Zeitpunkt in der fur Menschen charakteristischen Form herausbildeten und den X Chromosomen des Schimpansen sehr ahnelten Dieses Szenario blieb allerdings nicht unwidersprochen Auffacherung der HomininiDie publizierten Daten zur Dauer der Existenz der Hominini Gattungen und Arten sind Schatzwerte die abgeleitet wurden aus den geologischen stratigraphischen Untersuchungen der Fundstellen von Fossilien das heisst aus der Altersbestimmung einzelner Fundstellen Die sogenannte molekulare Uhr kann fur die Gattungen der Hominini nicht genutzt werden da der moderne Mensch die einzige uberlebende Art ist und nur von ihm und dem eng mit ihm verwandten Neandertaler genetisches Vergleichsmaterial vorhanden ist Vollig unklar ist aufgrund der wenigen Funde bislang welche afrikanischen Vorfahren den rund 7 bis 5 Millionen Jahre alten Gattungen Sahelanthropus Orrorin und Ardipithecus unmittelbar vorausgingen und ob diese drei Gattungen von ihren Entdeckern zu Recht in die direkte Ahnenreihe der Gattung Homo gestellt wurden nbsp Die Gattungen der Hominini Die zeitliche Abfolge lasst keine Ruckschlusse auf ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zu Fruhzeit der Hominini nbsp Sahelanthropus Holotypus Kopie Nach dem Fund des rund 6 Millionen Jahre alten Orrorin im Jahr 2000 und des 7 bis 6 Millionen Jahre alten Sahelanthropus im Jahr 2001 in der Fundstelle TM 266 wurden beide Arten als bereits aufrecht gehende alteste bisher bekannte Arten der Hominini ausgewiesen und somit als direkte Vorfahren des Menschen Dies ware auch widerspruchsfrei zu vereinen mit den oben genannten neueren molekulargenetischen Berechnungen Nach David R Pilbeam und Daniel E Lieberman spricht die beste verfugbare Evidenz im Jahre 2017 fur eine Trennung der Homininen Linie von den Schimpansen bei 7 9 Millionen Jahren im Bereich zwischen 6 5 bis 9 3 Millionen Jahren 47 Bereits 1994 waren in Athiopien Fossilien von Ardipithecus ramidus entdeckt worden Sie sind 4 4 Millionen Jahre alt und werden von vielen Forschern ebenfalls zu den direkten Vorfahren des Menschen gestellt Auch die Individuen dieser Art konnten wie vor allem das Fossil Ardi zu belegen scheint auf dem Boden zweibeinig gehen Die verwandtschaftlichen Beziehungen zwischen Sahelanthropus Orrorin und Ardipithecus sowie die Zurechnung dieser drei Arten zu den Hominini sind jedoch weiter umstritten Diese Funde stammen aus dem Ubergang von Messinium zum Zancleum einer erdgeschichtlichen Epoche in der die Weltmitteltemperatur ungefahr 4 C hoher war als heute 48 Einer 2011 publizierten Studie zufolge waren die Lebensraume der fruhen Hominini vor 6 Millionen Jahren Savannen mit allenfalls 40 Prozent Bedeckung durch Baumkronen um 3 6 Mio Jahre vor heute betrug die Baumbedeckung 40 bis 60 Prozent und im Ubergang vom Pliozan zum Pleistozan nahm sie wieder ab so dass vor 1 9 Millionen Jahren Flachen mit einer Baumbedeckung von mehr als 50 Prozent nahezu verschwunden waren 49 In einer 2019 veroffentlichten Studie wurde darauf hingewiesen dass die Artengemeinschaften im Lebensraum der Hominini erst vor rund 700 000 Jahren denen in den heutigen Steppengebieten zu ahneln begannen so habe es in den sechs Millionen Jahren zuvor sehr viel mehr Arten von extrem grossen Pflanzenfressern Megafauna als danach gegeben Diese Pflanzenfresser Arten waren zudem zumeist keine Wiederkauer so dass das Grunland viel starker als heute zum Beispiel in der Serengeti abgefressen wurde 50 Australopithecinen Hauptartikel Australopithecina nbsp Hypothese zur Evolution der Australopithecinen wie sie aufgrund der gegenwartigen Fundlage beispielsweise durch Friedemann Schrenk vertreten wird Zu den durch Fossilienfunde relativ gut bekannten bereits aufrecht gehenden Vorfahren des Menschen gehoren die Australopithecinen speziell die Gattung Australopithecus In welchen verwandtschaftlichen Beziehungen ihre Arten zueinander und zu den Arten der Gattung Homo stehen ist allerdings noch immer unklar Australopithecus anamensis gilt heute als die fruheste unzweifelhafte Hominini Art 21 eine der bedeutendsten Australopithecus Fundstatten in Sudafrika gilt daher als eine Wiege der Menschheit Besonders bekannte Einzelfunde sind Lucy 51 und das jugendliche weibliche Skelett DIK 1 1 beide gehoren zu Australopithecus afarensis sowie das Kind von Taung der Schadel eines Australopithecus africanus Bei Laetoli in der Olduvai Schlucht in Tansania wurden fossile Fussspuren von mehreren Australopithecus afarensis Individuen gefunden die eindeutig belegen dass Vertreter dieser Art aufrecht gingen Umstritten ist hingegen ob der 1999 von Meave Leakey in Kenia entdeckte Kenyanthropus als eigenstandige Gattung anzusehen oder zur Gattung Australopithecus zu stellen ist nbsp Paranthropus aethiopicusEbenfalls zu den Australopithecinen wird die Gattung Paranthropus gestellt deren Vertreter ein extrem robustes Gebiss aufweisen Als Ursache dieser Anpassung gilt eine Klimaveranderung Abkuhlung vor rund 2 5 Millionen Jahren ausgelost wurde sie zum einen durch die vor 2 7 Millionen Jahren beginnende Vergletscherung der Arktis zum anderen durch die plattentektonische Hebung Ostafrikas Beides bewirkte eine Verringerung der Niederschlagsmengen und in der Folge eine weitgehende Versteppung des angestammten Lebensraums der Vorfahren von Paranthropus 52 Eine solche savannenartige Landschaft bot in erster Linie Nahrung fur grasfressende Paarhufer und Wiederkauer die es vorher schon meist in kleineren Formen als Laub asende Waldbewohner gab Diese traten nun bald in grossen Herden auf und weil sie zahlreicher wurden konnten sich auch Raubtiere und Aasfresser vermehren So differenzierten sich zwei Typen von Hominini Der eine Typus entstand als Folge einer Anpassung an eine nunmehr im Vergleich zum Laub der Walder hartfaserige Nahrung in der Savanne 52 Paranthropus boisei Paranthropus robustus und Paranthropus aethiopicus entwickelten in dieser okologischen Nische eine gewaltige Kaumuskulatur und entsprechend machtige Backenzahne Ihre Kaumuskeln setzten an dem hohen Scheitelkamm des Schadels an Der zweite Typus fing die Folgen des Klimawandels ab indem er zu einer Ernahrungsweise uberging die mehr und mehr auch Fleisch als Nahrung einbezog 52 Da diese Individuen weder die Fahigkeit besassen als Raubtier grossere Beutetiere zu stellen noch uber Klauen oder Zahne verfugten die geeignet gewesen waren ein grosses Beutetier zu toten oder aufzubrechen durfte sich ihre Nahrung auf Aas und Beuteraub beschrankt haben Sehr wahrscheinlich kam es hier zum ersten Gebrauch von Steinwerkzeugen indem Steine dazu benutzt wurden das Mark erbeuteter Rohrenknochen freizulegen Umstritten ist welcher Gattung und welchen Arten diese altesten Steinwerkzeuge zuzuordnen sind Von einigen Forschern wird die Ansicht vertreten dass die Herstellung von Oldowan Geraten dem Australopithecus zuzuschreiben sei und dass der Gebrauch von Werkzeugen nicht als ausschliesslicher Anhaltspunkt fur die menschliche Art angesehen werden durfe Es ist moglich dass auch die Australopithecinen zu einer groben Steinbearbeitung fahig waren 53 Ein breites Formenspektrum von Steinwerkzeugen und ihre systematische Herstellung mit Hilfe anderer Werkzeuge also mit kunstlich erschaffenen Geraten sei allerdings erst den Arten der Gattung Homo zuzuschreiben Ein spater Vertreter der Gattung Australopithecinen ist Australopithecus sediba der 2010 von Lee Berger erstmals beschrieben wurde und vor etwa 2 Millionen Jahren lebte Er zeigt sowohl affenahnliche Merkmale als auch solche des modernen Menschen 54 Gattung Homo Aus einer Art der Gattung Australopithecus entwickelten sich vor drei bis zwei Millionen Jahren die ersten Vertreter der Gattung Homo deren Fossilien insbesondere aufgrund von Werkzeugfunden zu Homo gestellt wurden Auffallig ist dass auch diese Entwicklung in einer Epoche stattfand in der das Klima in Ostafrika das zuvor bereits mehrfach zwischen relativ feucht und relativ trocken gewechselt hatte erneut hin zu Trockenheit wechselte Belegt ist dies ab 2 8 Millionen Jahren vor heute mit einem Maximum um 1 8 bis 1 6 Mio Jahren vor heute durch Staubablagerungen durch die grossere Ausdehnung von Savannen und durch vermehrte Funde von Horntragern wie Antilopen 55 das Maximum der Staubablagerungen fallt zusammen mit dem altesten Nachweis von Homo erectus Evolutionare Merkmale Hauptartikel Hominisation Merkmal Australopithecus HomoKorpergrosse klein grossKorperform lange Arme kurze Beine kurze Arme lange BeineFortbewegung zweibeinig und klettern zweibeinigKiefer und Zahne gross klein Embryonal Entwicklung schnell langsamGehirngrosse klein grossIn der Palaoanthropologie wurde zunachst nach einer eindeutigen morphologischen bzw verhaltensmassigen Abgrenzung zwischen den Gattungen Australopithecus und Homo gesucht Die Unterscheidung liess sich nicht anhand eines einzigen Kriteriums etwa Gehirngrosse oder aufrechter Gang Bipedie treffen 56 Insbesondere entstand der aufrechte Gang neben Dinosauriern und Vogeln auch mehrmals unabhangig bei den fruhen Menschenaffen Nicht jedes Fossil das aufrecht gehen konnte gehort somit in die Vorfahrenlinie des Menschen Daher wurde ein Bundel von Merkmalen als typisch vorgeschlagen darunter Korperform und grosse aufrechter Gang grosses Gehirn kleiner Kiefer und kleine Zahne Prazisionsgriff Reduzierung der Behaarung Schweissdrusen flache Finger und Zehennagel lange Embryonalentwicklung Verlangerung der Kindheit und beim Verhalten Sexualverhalten Sprache Sozialisation und Kultur 57 Die Kriterien werden bis heute kontrovers erortert Auch bei den einzelnen Kriterien etwa der erforderlichen Gehirngrosse besteht Uneinigkeit So wird diese von manchen Forschern bei 700 Kubikzentimetern bei anderen erst ab 850 Kubikzentimetern als typisch angesetzt 58 In der neueren Sichtweise herrscht heute Einigkeit dass die Menschwerdung kein eindeutiger und schneller Evolutionsschritt war sondern eine parallele Entwicklung einer Vielzahl von Merkmalen wobei in dem Prozess stets einige noch vorfahrenahnlich andere aber bereits zukunftsweisender ausgepragt waren Mosaikevolution 59 Von Homo rudolfensis zu Homo erectus nbsp Der Unterkiefer UR 501 von Homo rudolfensis ist mit 2 4 Millionen Jahren das zweitalteste bekannte Fossil der Gattung Homo Original Sammlung Schrenk im Naturmuseum Senckenberg nbsp Schadeldach Sangiran II Original 1 5 mya Sammlung Koenigswald im Naturmuseum SenckenbergDie beiden altesten Homo Arten sind Homo rudolfensis der nach dem Rudolf See heute Turkana See in Kenia benannt wurde und Homo habilis Die Verwandtschaftsbeziehungen beider Arten zueinander sowie ihre Verwandtschaft zu vorhergehenden und nachfolgenden Arten der Hominini sind bislang umstritten Ihre noch sehr grosse anatomische Nahe zu Australopithecus veranlasste Bernard Wood 1999 sogar zu dem Vorschlag beide Arten in Australopithecus rudolfensis und Australopithecus habilis umzubenennen 60 Die anatomischen Merkmale der beiden Arten werden dennoch in der Regel in Abgrenzung von alteren Australopithecus Arten definiert So ist das Gesicht von Homo habilis und Homo rudolfensis leichter gebaut als bei Australopithecus aber die Augen stehen bei Homo habilis noch weiter auseinander als bei den spateren Homo Arten wie beispielsweise Homo erectus Der Uberaugenwulst das ist der durchgehende Querwulst des Stirnbeins oberhalb der Nasenwurzel ist hingegen weniger stark ausgepragt als bei Homo erectus Der Schadel von Homo habilis und Homo rudolfensis verengt sich hinter den Augenhohlen nicht so stark wie bei Australopithecus oder Paranthropus sodass sich ein grosseres Gehirnvolumen ergibt 61 Ober und Unterkiefer beider Arten sind zudem kleiner als bei Australopithecus entsprechend sind die Ansatze der Kaumuskulatur am Schadel weniger stark ausgepragt 62 Unterscheidungsmerkmale fur Homo habilis und Homo rudolfensis sind laut Friedemann Schrenk das bei Homo rudolfensis grossere Gehirnvolumen die oberen Vorbackenzahne von Homo rudolfensis haben 3 Wurzeln Homo habilis 2 die unteren 2 Wurzeln Homo habilis 1 die Weisheitszahne von Homo rudolfensis sind im Vergleich zu Australopithecus verkleinert bei Homo habilis nicht verkleinert Oberschenkel und Fuss von Homo rudolfensis sind menschenahnlich bei Homo habilis ahneln sie Australopithecus 63 nbsp Der Schadel D 2700 und der vermutlich zugehorige Unterkiefer D 2735 vom Fundort Dmanisi in Georgien Originale Vor etwa zwei Millionen Jahren entwickelte sich Homo ergaster Sein Rang als abgrenzbare Art ist allerdings umstritten diverse Forscher ordnen dessen Fossilien als fruhe Exemplare der Art Homo erectus zu Homo erectus war die erste Art der Gattung Homo die Afrika verliess und sich uber den Vorderen Orient nach Asien und Europa ausbreitete Der erste Nachweis der Gattung Homo ausserhalb Afrikas stammt allerdings von den homininen Fossilien von Dmanisi in Georgien die auf 1 8 Millionen Jahre datiert wurden und deren Anbindung an den Stammbaum der Gattung Homo ungeklart ist moglicherweise gehoren die Dmanisi Fossilien zu Homo habilis Umstritten ist ferner ob die von ihren Entdeckern als Homo antecessor bezeichneten bis zu 1 2 Millionen Jahre alten spanischen Fossilien zu Recht als eigene Art ausgewiesen wurden oder als lokale Variante von Homo erectus einzuordnen sind Anhand von genetischen Markern wurde berechnet dass vor 1 2 Millionen Jahren nur rund 18 500 Individuen aus der direkten Vorfahrenlinie des Homo sapiens lebten 64 Homo floresiensis scherzhaft auch Hobbit genannt dessen Uberreste 2003 entdeckt wurden wird heute uberwiegend als eine spate Zwergform des Homo erectus interpretiert Angehorige dieser Art lebten noch bis vor 60 000 Jahren auf der indonesischen Insel Flores Homo luzonensis ein ahnlich alter Fund von der Insel Luzon Philippinen gehort ebenfalls moglicherweise zum Formenkreis des Homo erectus Ungeklart ist zudem die stammesgeschichtliche Herkunft der Fossilien von Homo naledi aus Sudafrika die rund 335 000 Jahre alt sein sollen und neben Merkmalen der Gattung Homo auch solche von Australopithecus aufweisen Von Homo erectus zu Homo neanderthalensis Vor ca 800 000 Jahren entwickelte sich aus Homo erectus eine Form mit grosserem Gehirn die meist als Homo heidelbergensis bezeichnet wird von einigen Forschern zeitweise aber als Unterart des Homo erectus klassifiziert wurde Aus Homo heidelbergensis bzw Homo erectus heidelbergensis entwickelten sich in Europa die Neandertaler Homo neanderthalensis wahrend zur selben Zeit aus den in Afrika verbliebenen Populationen des Homo erectus der Homo sapiens hervorging der heutige Mensch Neben dem Neandertaler gab es vor rund 40 000 Jahren zudem im Altai Gebirge noch eine Schwestergruppe des Neandertalers die so genannten Denisova Menschen Von ihnen sind bisher nur ein Backenzahn ein Finger und ein Zehenknochen aus der Denissowa Hohle 65 66 67 sowie der Xiahe Unterkiefer aus Tibet wissenschaftlich beschrieben worden Die Studien kamen aufgrund der Analyse von mtDNA und von Zellkern DNA zu dem Ergebnis dass die Denisova Menschen zu einer homininen Gruppe gehoren die am engsten mit den Neandertalern verwandt ist aber eine moglicherweise 250 000 Jahre lange eigenstandige Populationsgeschichte neben den Neandertalern aufweist Demnach hat es in Zentralasien neben Homo sapiens und dem Neandertaler noch eine dritte unabhangig von diesen beiden Arten dorthin eingewanderte Population der Gattung Homo gegeben Mindestens drei Arten der Gattung Homo Neandertaler Homo floresiensis und Mensch sowie die Denisova Menschen besiedelten demnach uber gewisse Zeitspannen hinweg gleichzeitig Eurasien Genfluss zwischen Homo sapiens und archaischen Menschenarten Hauptartikel Genfluss archaischer Menschen zu Homo sapiens Zahlreiche archaogenetische Arbeiten legen seit 2010 einen uberraschenden zwischenartlichen Genfluss zwischen Neandertaler und Homo sapiens 68 sowie zwischen dem Denisova Menschen und Homo sapiens 69 offen In den Jahren 2013 bis 2015 veroffentlichte archaogenetische Untersuchungen an den Homo sapiens Funden von Peștera cu Oase in Rumanien und Ust Ischim in Sibirien erbrachten den Nachweis von Neandertaler DNA in beiden Fossilien Demnach kann von einer erfolgreichen Verpaarung und Genfluss zwischen Neandertaler und Homo sapiens nicht nur in der Levante sondern auch im Osten Europas und in Sibirien ausgegangen werden 70 71 72 Einige Nukleotidsequenz Varianten Haplotypen bei den afrikanischen Ethnien San Mandinka und Aka wurden dahingehend interpretiert dass es bei ihnen vor rund 35 000 Jahren zu einer Vermischung mit einer Homo Population gekommen sein konnte die sich bereits vor rund 700 000 Jahren von der zum modernen Menschen fuhrenden Entwicklungslinie getrennt hatte 73 Da von einer solchen archaischen afrikanischen Homo Population bislang keine Fossilien entdeckt wurden kann bislang nicht belegt werden welcher Population oder Art die Nukleotidsequenz Varianten zugeschrieben werden konnen 74 Ursprung des Homo sapiens Hauptartikel Ausbreitung des Menschen nbsp Die ersten Wanderungen des modernen Menschen rekonstruiert durch genetische Marker im Y Chromosom heute lebender Menschen 75 nbsp Vier Nachkommen der ersten Auswanderungswelle des Homo sapiens oben Negrito Frau Philippinen Aborigine Mann Australien unten Papua Mann Neuguinea Melanesier Junge Vanuatu Der archaische Homo sapiens entstand in der Zeitspanne zwischen 300 000 und 200 000 Jahren vor heute 76 77 Die altesten ihm zugeschriebenen Funde stammen u a aus Athiopien Bodo 1 Marokko Djebel Irhoud und Sale Sambia Kabwe 1 Sudafrika Florisbad 1 und Saldanha sowie Tansania Ndutu 1 und Eyasi 1 das heisst aus Nordost Nordwest Sudost und Sudafrika Es konnte jedoch bislang keine bestimmte Region identifiziert werden die als Ursprungsregion gelten konnte 78 In einer 2018 publizierten Ubersichtsarbeit 79 wurde daher argumentiert dass der anatomisch moderne Mensch nicht von einer einzigen Grunderpopulation in einer Region Afrikas abstammt sondern von diversen uber den gesamten Kontinent verstreuten und weitgehend voneinander isolierten Jager und Sammlergruppen Getrennt durch Wusten und dichte Walder lebten sie in unterschiedlichen Lebensraumen Jahrtausende der Trennung fuhrten zu einer erstaunlichen Vielfalt menschlicher Gruppen deren Vermischung letztlich unsere Spezies pragte 80 Eine Analyse von genetischen Befunden wurde 2023 als Stutze dieser Sichtweise interpretiert 81 Vor 70 000 Jahren begann sich der Homo sapiens in ganz Afrika und dem Nahen Osten auszubreiten Vor 45 000 Jahren hatte er bereits ganz Asien und Europa besiedelt Dies wirft die Frage auf was aus den Vor und Fruhmenschen wurde insbesondere aus Homo erectus den Denisova Menschen und den Neandertalern Hierzu gibt es zwei Theorien die Vermischungshypothese und die Verdrangungshypothese 82 Vertreter der Hypothese vom multiregionalen Ursprung des modernen Menschen Vermischungshypothese vertreten die Ansicht dass sich Populationen anderer Vor und Fruhmenschen wie dem Homo erectus und dem Neandertaler die bereits langere Zeit Afrika Europa und Asien besiedelten durch Vermischung mit dem archaischen Homo sapiens zum anatomisch modernen Menschen entwickelten Genetische Analysen des Y Chromosoms und der Mitochondrien des Menschen stutzen inzwischen jedoch die Out of Africa Theorie siehe dazu auch Adam des Y Chromosoms und Mitochondriale Eva Eine Vermischung zwischen Homo sapiens und den spaten Vertretern von Homo erectus in Asien ist unbelegt die Vermischung zwischen Homo sapiens und dem Neandertaler war mit allenfalls 1 bis 4 Prozent eher gering und schlug sich nach den bisherigen Analysen nicht in ausserlich sichtbaren Merkmalen nieder 82 Von den Palaoanthropologen weitgehend akzeptiert ist heute die auf Fossilfunden basierende Out of Africa Theorie Verdrangungshypothese Demnach hatte Homo sapiens vermutlich in schnellerer Abfolge und haufiger uberlebenden Nachwuchs 82 Jahrzehntelang galten drei Funde als die altesten sicheren Belege des Homo sapiens die 195 000 Jahre alten Fossilien Omo 1 und Omo 2 sowie der rund 160 000 Jahre alte Herto Schadel beide entdeckt im Nordosten Afrikas ob Homo sapiens auch in dieser Region entstand oder ob sein Ursprung anderswo in Afrika liegt ist insbesondere seit der Entdeckung des rund 300 000 Jahre alten Schadels von Djebel Irhoud in Marokko derzeit Gegenstand der wissenschaftlichen Diskussion 83 Homo sapiens ist die einzige Menschenart die Australien vor etwa 60 000 Jahren und Amerika besiedelt hat vor etwa 15 000 bis 11 500 Jahren nach mancher Ansicht wesentlich fruher Homo sapiens ist zugleich der letzte Uberlebende der Gattung Homo Wichtige Menschenfunde in Europa Wichtige Fundstellen in Europa sind die Sierra de Atapuerca in Spanien wo eine Besiedelung seit 1 2 Millionen Jahren gesichert zu sein scheint und zwar beginnend bei Homo erectus Homo antecessor uber Homo heidelbergensis bis zum Neandertaler und zu Homo sapiens die Hohle von Arago in Sudfrankreich in der 450 000 Jahre alte Homo heidelbergensis Fossilien geborgen wurden hier genannt Mensch von Tautavel Peștera cu Oase in Rumanien der Fundort der altesten Fossilien von Homo sapiens in Europa sowie Cro Magnon in Frankreich der Namensgeber des Cro Magnon Menschen Evolution des Menschen in geschichtlicher Zeit Die Evolution des Menschen hort nicht auf Mehrere relativ jungere neue Merkmale existieren Unter den Blutgruppen bildete sich die Blutgruppe B zuletzt heraus und zwar in Asien Sie konnte sich wegen Hebung des Meeresspiegels nicht nach Amerika ausbreiten wo sich die geschichtlich fruheren Bevolkerungsgruppen ausschliesslich aus Menschen mit der Blutgruppe 0 zusammensetzten Seit dem Mittelalter wird ein Trend zur Verkleinerung des Unterkiefers und zu Uberbiss beobachtet Die Ursache ist der ernahrungsbedingte Mangel an faserreicher Nahrung Eine Reduzierung der Weisheitszahne wird parallel beobachtet 84 Die Veranderung der Hautfarbe durch unterschiedliche Melaninbildung in der Folge von Wanderungen in Regionen mit unterschiedlicher Anpassung an Sonnenstrahlung Ultraviolettstrahlung ist ein weiteres neues Merkmal des Homo sapiens Ein vorteilhaftes Merkmal war die mehrfach unabhangig in den vergangenen 10 000 Jahren entstandene Laktosetoleranz das heisst die Vertraglichkeit von Milch im Erwachsenenalter 85 86 Vor allem Europaer und Asiaten auf der Nordhalbkugel Ausnahme Chinesen haben mit einem hohen Anteil in der Bevolkerung die dafur zugrundeliegende genetische Mutation Sie ermoglichte Menschen bei der Sesshaftwerdung sich eine zusatzliche wertvolle Nahrungsquelle zu erschliessen Malariaresistenz liegt bei heterozygoter Sichelzellenanamie vor In dieser Form ist die Krankheit ein Selektionsvorteil 87 Die Anpassung an Lebensbedingungen in grosser Hohe wie im Himalaja den Anden und Ostafrika erfolgte mehrfach unabhangig durch genetische Veranderungen der Sauerstoffverarbeitung im Blut bzw der Bildung von roten Blutkorperchen Die regional leicht unterschiedlichen Mutationen zahlen zu den physiologisch jungsten evolutionaren Anpassungen der Menschheit 88 89 ForschungsgeschichteFruhe Sichtweisen bis Anfang 19 Jahrhundert Unter Bezug auf Plinius hatte Andreas Vesalius 1514 1564 der Begrunder der neuzeitlichen Anatomie und des morphologischen Denkens bereits im 16 Jahrhundert eine Theorie der Abstammung des Menschen vom Affen uber Pygmaen entwickelt und der englische Anatom Edward Tyson hatte 1699 die Gemeinsamkeiten von Schimpansen und Menschengehirn beschrieben 90 Offenbar war man sich schon im 17 Jahrhundert in gelehrten Kreisen der grossen Ahnlichkeit von Mensch und Menschenaffe bewusst Funde menschlicher Fossilien im 18 und fruhen 19 Jahrhundert erwiesen sich jedoch entweder als Irrtumer wie ein als Homo diluvii testis 91 bezeichneter tertiarer Riesensalamander oder ihr diluvialer Befundzusammenhang wurde nicht anerkannt Befurworter des zu dieser Zeit umstrittenen diluvialen Menschen war zum Beispiel der thuringische Geologe Ernst Friedrich von Schlotheim der in seiner 1820 1822 erschienenen Petrefactenkunde fossile Menschenreste Anthropolithen von Bad Cannstatt Bilzingsleben Meissen und Kostritz anfuhrte 92 93 Der erste bis in die Gegenwart gut erhaltene und bestatigte Fund eines pleistozanen Menschen war ein 1823 auf der Gower Halbinsel Wales entdecktes mittels C14 Datierung auf 31 000 BP datiertes Skelett entspricht etwa 35 000 kalibrierten Kalenderjahren vor heute das als Red Lady of Paviland bezeichnet wurde 94 Hierbei handelt es sich um eine mit rotem Ocker bestreute mannliche Bestattung das Geschlecht wurde anfangs falsch bestimmt eines anatomisch modernen Menschen des so genannten Cro Magnon Menschen 95 Dissens um die Herkunft im 19 Jahrhundert Erst mit der Entdeckung des Neandertalers aus dem Neandertal im Jahre 1856 drei Jahre vor dem Erscheinen von Darwins Hauptwerk uber Die Entstehung der Arten traten Indizien dafur zutage dass es neben dem Homo sapiens noch einen weiteren Menschentyp gegeben haben konnte Steinbrucharbeiter hatten in einem heute dem Kalkabbau zum Opfer gefallenen Abschnitt des Neandertals 16 Knochenfragmente freigelegt 1864 schrieb sie der irische Geologe William King einer vom modernen Menschen unterscheidbaren Art zu dem Homo Neanderthalensis King 96 Gleichwohl blieb es bis zum Ende des 19 Jahrhunderts umstritten ob der Fund aus dem Neandertal ein Urmensch oder ein deformierter moderner Mensch sei Unabhangig von diesem Forscherstreit hatte Charles Darwin 1871 in seinem Werk Die Abstammung des Menschen und die geschlechtliche Zuchtwahl argumentiert der Mensch habe sich vermutlich in Afrika entwickelt da seine nachsten Verwandten Schimpansen und Gorillas dort beheimatet sind 97 Auch die genauen anatomischen Studien die Thomas Henry Huxley 1863 in seiner Schrift Evidence as to Man s Place in Nature vorgelegt hatte legten das Entstehen des Menschen in Afrika nahe nbsp Der Stammbaum des Menschen nach Ernst HaeckelEinen ganzlich anderen Ansatz vertrat hingegen Ernst Haeckel Schon 1868 hatte er in seiner Naturlichen Schopfungsgeschichte geschrieben dass die meisten Anzeichen auf das sudliche Asien hindeuteten 98 Haeckel stutzte seine Mutmassung vor allem auf den Vergleich von Behaarung Hautfarbe und Schadelform der damals als primitiv geltenden heute als indigen bezeichneten Volker Afrikas und Asiens mit den Menschenaffen Haeckel raumte jedoch zugleich ein Vielleicht war aber auch das ostliche Afrika der Ort an welchem zuerst die Entstehung des Urmenschen aus den menschenahnlichen Affen erfolgte vielleicht auch ein jetzt unter den Spiegel des indischen Oceans versunkener Kontinent welcher sich im Suden des jetzigen Asiens einerseits ostlich bis nach den Sunda Inseln andrerseits westlich bis nach Madagaskar und Afrika erstreckte Haeckels Hypothese die Sunda Inseln seien der Rest des versunkenen Kontinents Lemuria auf dem sich vorzeitliche Menschenaffen zu den Vorfahren des Menschen und der anderen jetztzeitlichen Menschenaffen entwickelten faszinierte den jungen niederlandischen Militararzt Eugene Dubois Er liess sich deshalb 1887 nach Sumatra versetzen um im Gebiet des Malaiischen Archipels nach Fossilien zu suchen In seinem Buch Die Fruhzeit des Menschen beschreibt Friedemann Schrenk Dubois Vorgehensweise wie folgt Besessen von seiner Idee begann er an einer Stelle in Java zu graben die nach heutigen Vorstellungen als vollig aussichtslos gelten wurde Er grub in einem Gebiet wo im Umkreis von Tausenden von Kilometern noch nie zuvor auch nur die kleinste Andeutung von Resten eines Urmenschen gefunden wurde und er grub auf den Zentimeter genau an der richtigen Stelle 99 Dubois kannte allerdings Hinweise von Bauern die dort Tierfossilien gefunden hatten 100 Haeckels anatomische Vergleiche Dubois Fossil des Java Menschen von 1891 und die Entdeckung des Peking Menschen in den 1920er Jahren fuhrten dazu dass Darwins Hinweis auf Afrika als die Wiege der Menschheit nicht weiter beachtet wurde stattdessen galt Asien unter den fuhrenden Forschern als jene Region in der sich der moderne Mensch entwickelt hatte Daran konnte zunachst auch der Fund eines rund zwei Millionen Jahre alten gut erhaltenen fossilen Schadels nichts andern der 1924 in der heute zu Sudafrika gehorigen Ortschaft Taung entdeckt wurde Raymond Dart ein Anatom der University of the Witwatersrand in Johannesburg erkannte die Bedeutung des Fundes und publizierte ihn Anfang 1925 in der Fachzeitschrift Nature unter dem neuen Art und Gattungsnamen Australopithecus africanus 101 nbsp Das Kind von TaungErste palaoarchaologische Hinweise auf die Herkunft des Menschen aus Afrika Dank seiner arztlichen neuroanatomischen Ausbildung hatte Raymond Dart erkannt dass das so genannte Kind von Taung zwar ein affenahnliches Gesicht besass sein Gehirn und die Bezahnung waren jedoch menschenahnlich Dart argumentierte daher dass wichtige Merkmale des kleinen Schadels starker menschenahnlich als affenahnlich seien Die Wangenbeine die Jochbogen Oberkiefer und Unterkiefer lassen zarte menschenahnliche Charakteristika erkennen Ahnliches gelte fur das Gehirn das gleichfalls mehr menschenahnliche als affenahnliche Merkmale aufweise Das Kind von Taung sei daher einzuordnen als Mosaikform das heisst als Mitglied eines ausgestorbenen Geschlechts von Affen das ein Zwischenglied darstellt zwischen den Menschenaffen der Gegenwart und dem Menschen 102 Darts Interpretation des Fossils wurde allerdings bis in die 1940er Jahre nicht ernst genommen Ein wesentlicher Grund hierfur war die Ablehnung durch den damals fuhrenden US amerikanischen Palaontologen Henry Fairfield Osborn der als Kritiker von Darwins Evolutionstheorie das theoretische Konzept eines so genannten Dawn Man Fruhzeit Mensch oder Mensch der Morgendammerung popularisiert hatte Osborn behauptete unter anderem das Gehirn des modernen Menschen sei derart komplex dass zwei oder drei Millionen Jahre nicht hatten ausreichen konnen um es aus einem affenahnlichen Gehirn hervorzubringen Das kleine Gehirn des Australopithecus africanus mit menschenahnlichen Zahnen war somit ein Fund der mit den Hypothesen des damaligen Wissenschafts Establishments nicht in Einklang stand Nahezu alle Forscher schlossen sich daher in den 1920er Jahren der These Osborns an Sie unterstellten eine Zeitspanne von mindestens 20 bis 25 Millionen Jahren seit der Trennung der Hominini von den anderen Menschenaffen Eine Hypothese die keineswegs neu war denn schon Rudolf Virchow hatte aus ahnlichen Uberlegungen heraus den Neandertaler nicht als fossile Art erkannt Diese heute vollig willkurlich wirkende Hypothese fand in den 1920er Jahren jedoch eine plausible Stutze im Piltdown Menschen dessen Knochen ab 1912 in Sussex aufgesammelt worden waren 103 und der erst 1953 als Falschung entlarvt wurde Sein Kopf bestand aus dem Schadel eines modernen Menschen dem der Unterkiefer eines Affen angepasst worden war Die Falschung kam der herrschenden Auffassung dieser Zeit entgegen nach der die Vorfahren des Menschen bereits seit langer Zeit ein besonders grosses Gehirn besassen und versperrte so den damals fuhrenden britischen und US amerikanischen Palaontologen den Blick auf die tatsachlichen Gegebenheiten Die Wende zugunsten einer Anerkennung der Australopithecinen als Vormenschen trat erst ein als die Aussagekraft anderer Fossilien neu bewertet wurde So waren immer mehr Neandertaler entdeckt worden deren Korperbau einheitlich war und die somit die These unhaltbar machten das zuerst gefundene Exemplar sei ein deformierter moderner Mensch gewesen Ab 1936 waren zudem weitere Australopithecus Fossilien in Afrika entdeckt worden die von einer nachgewachsenen Forschergeneration nicht mehr in erster Linie vor dem Hintergrund der alteren Lehrmeinungen zur Dauer der Evolution des Gehirns gedeutet wurden Etablierung der Out of Africa Theorie Besonders aussagekraftige Fossilien wurden ab Ende der 1950er Anfang der 1960er Jahre durch das Ehepaar Louis Leakey und Mary Leakey und spater von deren Sohn Richard Leakey und seiner Ehefrau Meave Leakey in der Olduvai Schlucht im heutigen Tansania sowie am Turkana See in Kenia entdeckt Seit den 1970er Jahren bargen Forscher um Yves Coppens Donald Johanson und Tim White zahlreiche Fossilien im Afar Dreieck in Athiopien 1991 entdeckte der deutsche Forscher Friedemann Schrenk in Malawi das nach dem Fossil LD 350 1 zweitalteste der Gattung Homo zugeschriebene Fossil den vollstandigen Unterkiefer UR 501 von Homo rudolfensis Das vollstandigste bisher entdeckte Skelett eines fruhen Vertreters der Hominini ist das von Ronald J Clarke bearbeitete Fossil Little Foot aus Sterkfontein Sudafrika an dessen Freilegung seit 1997 gearbeitet wird nbsp Ausgrabungsarbeiten in der Hohle von AragoInsbesondere die jahrzehntelange Forschung der Leakeys das Erarbeiten einer verlasslichen Datierungsmethode fur ostafrikanische Funde durch Frank Brown und die vergleichenden anatomischen Studien von Gunter Brauer trugen massgeblich dazu bei die Out of Africa Theorie der Herkunft des modernen Menschen gegenuber der Multiregion Theorie zu etablieren und zu festigen Die Out of Africa Theorie ist seit den 1980er Jahren die anerkannte Theorie der regionalen Herkunft des Menschen tatsachlich sind bis heute ausserhalb Afrikas nur hominine Fossilien bekannt die junger als zwei Millionen Jahre sind Neuerdings wird auch von einer modifizierten Out of Africa Theorie gesprochen die berucksichtigt dass die Evolution des modernen Menschen auf dem Weg zwischenartlichen Genflusses in geringem Umfang auch ausserhalb Afrikas erfolgte 104 Siehe auchListe homininer Fossilien Liste der Homo Epitheta Fossile Vormenschen und Menschenfahrten Genetischer Flaschenhals beim MenschenLiteraturEine kommentierte Literaturliste befindet sich auf dieser Seite Sergio Almecija et al Fossil apes and human evolution In Science Band 372 Nr 6542 2021 eabb4363 doi 10 1126 science abb4363 Robert Boyd Joan B Silk How Humans Evolved 7 Auflage W W Norton amp Company New York 2014 ISBN 978 0 393 61486 2 Agustin Fuentes How Humans and Apes Are Different and Why It Matters In Journal of Anthropological Research Band 74 Nr 2 2018 S 151 167 doi 10 1086 697150 Clark Spencer Larsen The past 12 000 years of behavior adaptation population and evolution shaped who we are today In PNAS Band 120 Nr 4 2023 e2209613120 doi 10 1073 pnas 2209613120 Alice Roberts Die Anfange der Menschheit Vom aufrechten Gang bis zu den fruhen Hochkulturen Dorling Kindersley Verlag Munchen 2012 ISBN 978 3 8310 2223 6 Gary J Sawyer Viktor Deak Der lange Weg zum Menschen Lebensbilder aus 7 Millionen Jahren Evolution Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2008 ISBN 978 3 8274 1915 6 Ian Tattersall The Strange Case of the Rickety Cossack and Other Cautionary Tales from Human Evolution Palgrave Macmillan New York 2015 ISBN 978 1 137 27889 0 Phillip Tobias et al Hrsg Humanity from African Naissance to Coming Millennia Colloquia in Human Biology and Palaeoanthropology Firenze University Press Florenz 2001 ISBN 88 8453 003 2 Volltext PDF 5 4 MB Jeffrey H Schwartz Ian Tattersall Fossil evidence for the origin of Homo sapiens In American Journal of Physical Anthropology Band 143 Supplement 51 Yearbook of Physical Anthropology 2010 S 94 121 doi 10 1002 ajpa 21443 Bernard Wood Nicholas Lonergan The hominin fossil record taxa grades and clades In Journal of Anatomy Band 212 Nr 4 2008 S 354 376 doi 10 1111 j 1469 7580 2008 00871 x Volltext PDF 292 kB Memento vom 20 Oktober 2012 im Internet Archive DokumentationenHomo Sapiens Vom wahren Ursprung des Menschen Originaltitel Homo sapiens les nouvelles origines TV Dokumentation von Olivier Julien F arte France 2020 deutsche Synchronfassung arte 10 Oktober 2020 Auf Arte Mediathek Mitwirkend Emile Ennouchi Anthropologe Universitat von Rabat Jean Jacques Hublin Anthropologe Max Planck Institut fur evolutionare Anthropologie in Leipzig Phillip Gunz Anthropologe Max Planck Institut fur evolutionare Anthropologie in Leipzig Weblinks nbsp Commons Human evolution Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dossier von spektrumdirekt vom 8 April 2010 Der Ursprung des Menschen Auf den Spuren der Hominiden Memento vom 20 Mai 2010 im Internet Archive Die Entwicklungsgeschichte des menschlichen Stammbaums umfangreiche Ubersicht Memento vom 31 Oktober 2007 im Internet Archive Die Evolution des Menschen Auf praehistorische archaeologie de zuletzt abgerufen am 22 Februar 2022 Climate and human evolution Interview mit dem Palaoanthropologen Richard Potts auf climate gov vom 9 November 2016 englisch Spektrum de Wie das Klima die Evolution des Menschen pragte 13 April 2022Einzelnachweise Winfried Henke Hartmut Rothe Stammesgeschichte des Menschen Springer Verlag Berlin 1999 S 4 Friedemann Schrenk Ein Fossil kommt vielleicht auf 100 auf 1000 Generationen Im besten Fall gibt es mit jedem neuen Fund eine neue Hypothese die etwas wahrscheinlicher ist als die alte Das ist als wollten Sie mit zwei Knochen die Geschichte des Romischen Reichs rekonstruieren In Friedemann Schrenk Evolution des Menschen Alle Stammbaume sind Schall und Rauch In Spektrum der Wissenschaft Nr 9 2010 S 68 Bernard Wood Terry Harrison The evolutionary context of the first hominins In Nature Band 470 2011 S 347 352 doi 10 1038 nature09709 Zum Beispiel in Friedemann Schrenk Die Fruhzeit des Menschen Der Weg zum Homo sapiens C H Beck Wissen 5 vollstandig neubearbeitete und erganzte Auflage C H Beck Munchen 2008 ISBN 978 3 406 57703 1 Auch in Grzimeks Tierleben wird Homo erectus als Fruhmensch bezeichnet siehe dazu die Systematische Ubersicht in Grzimeks Tierleben Band 11 Saugetiere 2 dtv 1979 S 508 Die Gattung Australopithecus wird hier erlauternd als Gattung Vormensch bezeichnet Gerhard Heberer Das Tier Mensch Ubergangsfeld In Studium generale Zeitschrift fur interdisziplinare Studien Band 11 1958 S 341 352 Jens Lorenz Franzen Michael Gudo Tareq Syed Das Tier Mensch Ubergangsfeld Evolutive Wandlung und konstruktionsmorphologische Rekonstruktion In Querschnitte Band 4 2010 S 3 18 Volltext Johannes Krause Der Europaer ist auch genetisch ein Potpourri In Frankfurter Allgemeine Zeitung fur Deutschland Nr 286 7 Dezember 2016 S N2 David R Pilbeam Daniel E Lieberman Reconstructing the Last Common Ancestor of Chimpanzees and Humans In Martin N Muller Richard W Wrangham David R Pilbeam Hgg Chimpanzees and human evolution The Belknap Press of Harvard University Press Cambridge Massachusetts 2017 S 22 141 S 53 Any estimate of speciation times requires assumptions about three parameters per generation mutation rate generation interval thus determining mutation rate per year and ancestral population genetic diversity David R Pilbeam Daniel E Lieberman Reconstructing the Last Common Ancestor of Chimpanzees and Humans In Martin N Muller Richard W Wrangham David R Pilbeam Hgg Chimpanzees and human evolution The Belknap Press of Harvard University Press Cambridge Massachusetts 2017 S 22 141 S 52 Vincent M Sarich Allan C Wilson Immunological time scale for hominid evolution In Science Band 158 1967 S 1200 1203 doi 10 1126 science 158 3805 1200 Aylwyn Scally Richard Durbin Revising the human mutation rate implications for understanding human evolution In Nature Reviews Genetics Band 13 2012 S 745 753 doi 10 1038 nrg3295 Ewen Callaway Studies slow the human DNA clock In Nature Band 489 Nr 7416 2012 S 343 344 doi 10 1038 489343a a b Kevin E Langergraber et al Generation times in wild chimpanzees and gorillas suggest earlier divergence times in great ape and human evolution In PNAS Band 109 Nr 39 2012 S 15716 15721 doi 10 1073 pnas 1211740109 Masami Hasegawa u a Dating of the human ape splitting by a molecular clock of mitochondrial DNA In Journal of Molecular Evolution Band 22 Nr 2 1985 S 160 174 doi 10 1007 bf02101694 a b Michael Heads Evolution and biogeography of primates a new model based on molecular phylogenetics vicariance and plate tectonics In Zoologica Scripta Band 39 Nr 2 2009 S 107 127 doi 10 1111 j 1463 6409 2009 00411 x Ian Tattersall The Strange Case of the Rickety Cossack and Other Cautionary Tales from Human Evolution Palgrave Macmillan New York 2015 S 8 ISBN 978 1 137 27889 0 Michael E Steiper Erik R Seiffert Evidence for a convergent slowdown in primate molecular rates and its implications for the timing of early primate evolution In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 109 Nr 16 2012 S 6006 6011 doi 10 1073 pnas 1119506109 R L Stauffer u a Human and Ape Molecular Clocks and Constraints on Paleontological Hypotheses In The Journal of Heredity Band 92 2001 S 469 474 Volltext Andere Autoren berechneten auch in jungerer Zeit wiederum 26 8 Millionen Jahre siehe Jan E Janecka u a Molecular and Genomic Data Identify the Closest Living Relative of Primates In Science Band 318 2007 S 792 794 doi 10 1126 science 1147555 Aylwyn Scally et al Insights into hominid evolution from the gorilla genome sequence In Nature Band 483 2012 S 169 175 hier S 170 doi 10 1038 nature10842 C Owen Lovejoy et al The Great Divides Ardipithecus ramidus Reveals the Postcrania of Our Last Common Ancestors with African Apes In Science Band 326 2009 S 73 doi 10 1126 science 1175833 Die Abzweigung der Orang Utans datierte er in die Zeit vor rund 16 Millionen Jahren die Abzweigung der Gorillas in die Zeit vor knapp 8 Millionen Jahren Zu ahnlichen Ergebnissen fur die Trennung der Hominini von den Schimpansen 4 98 bis 7 02 Millionen Jahre kamen auch Sudhir Kumar u a Placing confidence limits on the molecular age of the human chimpanzee divergence In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 102 Nr 52 2005 S 18842 18847 doi 10 1073 pnas 0509585102 Volltext Bernard Wood und Terry Harrison nannten 2010 die Zeitspanne zwischen 6 und 4 Millionen Jahren als die wahrscheinlichste The evolutionary context of the first hominins In Nature Band 470 2011 S 347 352 doi 10 1038 nature09709 vergl dazu Als sich die Stammbaume von Schimpansen und Menschen teilten Auf wissenschaft de vom 20 Dezember 2005 a b c d e f g Terry Harrison Apes Among the Tangled Branches of Human Origins In Science Band 327 2010 S 532 534 doi 10 1126 science 1184703 Volltext PDF 435 kB Memento vom 23 Februar 2014 im Internet Archive Zum gleichen Befund kam im selben Jahr eine weitere Studie die sowohl palaontologische als auch molekularbiologische Daten einbezog siehe Richard D Wilkinson u a Dating Primate Divergences through an Integrated Analysis of Palaeontological and Molecular Data In Systematic Biology Band 60 Nr 1 2011 S 16 31 doi 10 1093 sysbio syq054 Volltext PDF Memento vom 5 Juni 2014 im Internet Archive Das Entstehen der Primaten wurde in dieser Studie in die Zeit vor 84 5 69 5 103 5 Millionen Jahren datiert die Trennung der Vorfahren der Gibbons und der Grossen Menschenaffen in die Zeit vor 19 2 15 1 24 1 Millionen Jahren Ann Gibbons Turning Back the Clock Slowing the Pace of Prehistory In Science Band 338 Nr 6104 2012 S 189 191 doi 10 1126 science 338 6104 189 Soren Besenbacher et al Direct estimation of mutations in great apes reconciles phylogenetic dating In Nature Ecology amp Evolution Band 3 2018 S 286 292 doi 10 1038 s41559 018 0778 x Jan E Janecka u a Molecular and Genomic Data Identify the Closest Living Relative of Primates In Science Band 318 2007 S 793 doi 10 1126 science 1147555 vereinfacht nach Michael James Benton Vertebrate Palaeontology 3 Auflage Wiley Blackwell Malden 2004 ISBN 0 632 05637 1 Winfried Henke Hartmut Rothe Stammesgeschichte des Menschen Springer Verlag Berlin 1999 S 55 Winfried Henke Hartmut Rothe Stammesgeschichte des Menschen S 58 Fiorenzo Facchini Die Ursprunge der Menschheit Konrad Theiss Verlag 2006 S 58 Winfried Henke Hartmut Rothe Stammesgeschichte des Menschen S 67 Terry Harrison A new species of Micropithecus from the middle Miocene of Kenya In Journal of Human Evolution Band 18 Nr 6 1989 S 537 557 doi 10 1016 0047 2484 89 90017 1 Die Darstellung der okologischen Einflusse auf den Artenwandel folgt Terry Harrison Apes Among the Tangled Branches of Human Origins In Science Band 327 2010 S 532 534 Salvador Moya Sola et al A unique Middle Miocene European hominoid and the origins of the great ape and human clade In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 106 Nr 24 2009 S 9601 9606 doi 10 1073 pnas 0811730106 J Agusti S Moya Sola Mammal extinctions in the Vallesian Upper Miocene In Lecture Notes in Earth Sciences Band 30 1990 S 425 432 doi 10 1007 BFb0011163 a b Gerard D Gierlinski et al Possible hominin footprints from the late Miocene c 5 7 Ma of Crete In Proceedings of the Geologists Association Online Publikation vom 31 August 2017 doi 10 1016 j pgeola 2017 07 006 Gab es schon Vormenschen auf Kreta Scinexx 4 September 2017 abgerufen am 3 Dezember 2017 Nadja Podbregar Fussspuren eines Vormenschen auf Kreta Bild der Wissenschaft 4 September 2017 abgerufen am 8 September 2019 Thorwald Ewe Es rauscht im Stammbusch In Bild der Wissenschaft Nr 12 2017 Konradin 2017 ISSN 0006 2375 S 11 Stand die Wiege der Menschheit in Europa Auf scinexx de vom 23 Mai 2017 J Agusti u a Explaining the end of the hominoid experiment in Europe In Journal of Human Evolution Band 45 Nr 2 2003 S 145 153 doi 10 1016 S0047 2484 03 00091 5 Martin Pickford Uplift of the Roof of Africa and its bearing on the Evolution of Mankind In Human Evolution Band 5 Nr 1 1990 S 1 20 doi 10 1007 BF02436472 Kevin T Uno u a Late Miocene to Pliocene carbon isotope record of differential diet change among East African herbivores In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 108 Nr 16 2011 S 6509 6514 doi 10 1073 pnas 1018435108 Caro Beth Stewart Todd R Disotell Primate evolution in and out of Africa In Current Biology Band 8 Nr 16 1998 S R582 R588 doi 10 1016 S0960 9822 07 00367 3 Yutaka Kunimatsu u a A new Late Miocene great ape from Kenya and its implications for the origins of African great apes and humans In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 104 Nr 49 2007 S 19220 19225 doi 10 1073 pnas 0706190104 Mark Grabowski und William L Jungers Evidence of a chimpanzee sized ancestor of humans but a gibbon sized ancestor of apes In Nature Communications Band 8 Artikel Nr 880 2017 doi 10 1038 s41467 017 00997 4 Nick Patterson Daniel J Richter Sante Gnerre Eric S Lander David Reich Genetic evidence for complex speciation of humans and chimpanzees In Nature Band 441 2006 S 1103 1108 doi 10 1038 nature04789 David R Pilbeam Daniel E Lieberman Reconstructing the Last Common Ancestor of Chimpanzees and Humans In Martin N Muller Richard W Wrangham David R Pilbeam Hgg Chimpanzees and human evolution The Belknap Press of Harvard University Press Cambridge Massachusetts 2017 S 22 141 S 53 Alexey V Fedorov u a Tropical cyclones and permanent El Nino in the early Pliocene epoch In Nature Band 463 2010 S 1066 1070 doi 10 1038 nature08831 Thure E Cerling u a Woody cover and hominin environments in the past 6 million years In Nature Band 476 2011 S 51 56 doi 10 1038 nature10306 J Tyler Faith John Rowan Andrew Du Early hominins evolved within non analog ecosystems In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 116 Nr 43 2019 S 21478 21483 doi 10 1073 pnas 1909284116 Early humans evolved in ecosystems unlike any found today Auf eurekalert org vom 7 Oktober 2019 Donald Carl Johanson Maitland A Edey Lucy Die Anfange der Menschheit Ullstein Sachbuch Frankfurt am Main Berlin Wien 1984 ISBN 3 548 34215 9 a b c Friedemann Schrenk Timothy Bromage Der Hominiden Korridor Sudostafrikas In Spektrum der Wissenschaft Nr 8 2000 S 51 51 Fiorenzo Facchini Die Ursprunge der Menschheit Konrad Theiss Verlag 2006 S 110 Lee R Berger u a Supporting Online Material for Australopithecus sediba A New Species of Homo like Australopith from South Africa Memento vom 16 Juni 2010 imInternet Archive Auf sciencemag org vom 9 April 2010 Text S1 doi 10 1126 science 1184944 Peter B deMenocal Climate and Human Evolution In Science Band 331 Nr 6017 2011 S 540 542 doi 10 1126 science 1190683 B Wood M Collard The human genus In Science 284 5411 2 Apr 1999 S 65 71 A Roberts K S Thorpe Challenges to human uniqueness Bipedalism birth and brains In Journal of Zoology 292 4 2014 S 281 289 B Wood M Collard The Meaning of Homo In Ludus Vitalis IX 15 2001 S 63 74 Human Evolution and Why It Matters A Conversation with Leakey and Johanson Bernard Wood Mark Collard The Human Genus In Science Band 284 1999 S 65 71 doi 10 1126 science 284 5411 65 Gary J Sawyer Viktor Deak Der lange Weg zum Menschen Lebensbilder aus 7 Millionen Jahren Evolution Spektrum Akademischer Verlag Heidelberg 2008 S 85 Winfried Henke Hartmut Rothe Stammesgeschichte des Menschen Springer Verlag Berlin 1999 S 156 Friedemann Schrenk Die Fruhzeit des Menschen Der Weg zum Homo sapiens C H Beck Munchen 1997 S 70 Chad D Huff u a Mobile elements reveal small population size in the ancient ancestors of Homo sapiens In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 107 Nr 5 2010 S 2147 2152 doi 10 1073 pnas 0909000107 Johannes Krause Qiaomei Fu Jeffrey M Good Bence Viola Michael V Shunkov Anatoli P Derevianko Svante Paabo The complete mitochondrial DNA genome of an unknown hominin from southern Siberia In Nature Band 464 2010 doi 10 1038 nature08976 David Reich u a Genetic history of an archaic hominin group from Denisova Cave in Siberia In Nature Band 468 Nr 7327 2010 S 1053 1060 doi 10 1038 nature09710 Maria Mednikova A proximal pedal phalanx of a Paleolithic hominin from denisova cave Altai In Archaeology Ethnology and Anthropology of Eurasia Band 39 Nr 1 2011 S 129 138 doi 10 1016 j aeae 2011 06 017 Richard E Green et al A draft sequence of the Neandertal Genome In Science Band 328 Nr 5979 2010 S 710 722 doi 10 1126 science 1188021 PMC 5100745 freier Volltext David Reich et al Denisova Admixture and the First Modern Human Dispersals into Southeast Asia and Oceania In The American Journal of Human Genetics Band 89 Nr 4 2011 S 516 528 doi 10 1016 j ajhg 2011 09 005 Ewen Callaway Early European may have had Neanderthal great great grandparent Auf nature com vom 13 Mai 2015 doi 10 1038 nature 2015 17534 Fruhe Europaer haben sich mit Neandertalern vermischt auf mpg de 22 Juni 2015 mit einer Abbildung des Unterkiefers Oase 1 Erbgut des bisher altesten modernen Menschen entschlusselt Max Planck Gesellschaft vom 22 Oktober 2014 Michael F Hammer u a Genetic evidence for archaic admixture in Africa In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 108 Nr 37 2011 S 15123 15128 doi 10 1073 pnas 1109300108 Human ancestors interbred with related species Auf nature com vom 5 September 2011 Modern humans interbred with more archaic hominin forms even before they migrated out of Africa study auf phys org 5 September 2011 T Kivisild u a The genetic heritage of the earliest settlers persists both in Indian tribal and caste populations In American Journal of Human Genetics Band 72 Nummer 2 Februar 2003 S 313 332 doi 10 1086 346068 PMID 12536373 PMC 379225 freier Volltext Max Ingman u a Mitochondrial genome variation and the origin of modern humans In Nature Band 408 2000 S 708 713 doi 10 1038 35047064Ian McDougall et al Stratigraphic placement and age of modern humans from Kibish Ethiopia In Nature Band 433 2005 S 733 736 doi 10 1038 nature03258 Jean Jacques Hublin et al New fossils from Jebel Irhoud Morocco and the pan African origin of Homo sapiens In Nature Band 546 Nr 7657 2017 S 289 292 doi 10 1038 nature22336 Oldest Homo sapiens fossil claim rewrites our species history Auf nature com vom 7 Juni 2017 Experts question study claiming to pinpoint birthplace of all humans Auf sciencemag org vom 28 Oktober 2019 Eleanor M L Scerri et al Did Our Species Evolve in Subdivided Populations across Africa and Why Does It Matter In Trends in Ecology amp Evolution Band 33 Nr 8 2018 S 582 594 doi 10 1016 j tree 2018 05 005 Unsere weitverzweigten afrikanischen Wurzeln Auf mpg de vom 11 Juli 2018 Aaron P Ragsdale et al A weakly structured stem for human origins in Africa In Nature Online Veroffentlichung vom 17 Mai 2023 doi 10 1038 s41586 023 06055 y A new understanding of human origins in Africa Auf eurekalert org vom 17 Mai 2023 a b c Yuval Noah Harari Eine kurze Geschichte der Menschheit Verlagsgruppe Random House 23 Auflage 2015 ISBN 978 3 570 55269 8 S 25 30 Brenna M Henn u a Hunter gatherer genomic diversity suggests a southern African origin for modern humans In Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America Band 108 Nr 13 S 5154 5162 doi 10 1073 pnas 1017511108 Schwachen des Homo sapiens Wie die Evolution den Menschen piesackt auf spiegel de 16 Mai 2012 D M Swallow Genetics of lactase persistence and lactose intolerance In Annual Review of Genetics Band 37 2003 S 197 219 doi 10 1146 annurev genet 37 110801 143820 PMID 14616060 Elizabeth Weise Sixty percent of adults can t digest milk Memento vom 6 Dezember 2013 im Internet Archive Erschienen auf usatoday vom 15 September 2009 Janet I Malowany Jagdish Butany Pathology of sickle cell disease In Seminars in diagnostic pathology Band 29 Nummer 1 Februar 2012 S 49 55 ISSN 0740 2570 PMID 22372205 Lorna G Moore Human genetic adaptation to high altitude In High Alt Med Biol Band 2 Nr 2 1983 S 257 279 doi 10 1089 152702901750265341 PMID 11443005 annualreviews org Hillary Mayell Three High Altitude Peoples Three Adaptations to Thin Air In National Geographic News National Geographic Society 24 Februar 2004 abgerufen am 1 September 2013 Edward Tyson Orang Outang sive Homo silvestris Or The Anatomie of Pygmie Compared with that of a Monkey an Ape and a Man London 1699 als Reprint unter dem Titel Edward Tyson A Philological Essay Concerning the Pygmies of the Ancients Bibliotheque de Carabas Band 9 Hrsg von Sir Bertram Coghill Alan Windle Verlag D Nutt 1894 Johann Jacob Scheuchzer Homo diluvii testis Zurich 1726 Ernst Friedrich von Schlotheim Die Petrefactenkunde auf ihrem jetzigen Standpunkte durch die Beschreibung seiner Sammlung versteinerter und fossiler Uberreste des Thier und Pflanzenreichs der Vorwelt Becker sche Buchhandlung Gotha 1820 Kapitel Anthopolithen S 1 4 Ernst Friedrich von Schlotheim Nachtrage zur Petrefactenkunde Becker sche Buchhandlung Gotha 1822 zu Kostritz S 10 Roger M Jacobi T F G Higham The Red Lady ages gracefully new ultrafiltration AMS determinations from Paviland In Journal of Human Evolution Band 55 Nr 5 2008 S 898 907 doi 10 1016 j jhevol 2008 08 007 Bernard Wood Nicholas Lonergan The hominin fossil record taxa grades and clades In Journal of Anatomy Band 212 Nr 4 2008 S 363 doi 10 1111 j 1469 7580 2008 00871 x Volltext PDF 292 kB Memento vom 20 Oktober 2012 im Internet Archive William King The reputed fossil man of the Neanderthal In Quarterly Journal of Science Band 1 1864 S 88 97 OnlineZuvor hatte King den Namen bereits an anderer Stelle quasi inoffiziell vorgeschlagen siehe William King On the Neanderthal Skull or Reasons for believing it to belong to the Clydian Period and to a species different from that represented by Man In British Association for the Advancement of Science Notices and Abstracts for 1863 Part II London 1864 S 81 f Charles Darwin The Descent of Man and Selection in Relation to Sex John Murray London 1871 Band 1 S 199 In each great region of the world the living mammals are closely related to the extinct species of the same region It is therefore probable that Africa was formerly inhabited by extinct apes closely allied to the gorilla and chimpanzee and as these two species are now man s nearest allies it is somewhat more probable that our early progenitors lived on the African continent than elsewhere Ernst Haeckel Naturliche Schopfungsgeschichte Gemeinverstandliche wissenschaftliche Vortrage uber die Entwickelungslehre im Allgemeinen und diejenige von Darwin Goethe und Lamarck im Besonderen uber die Anwendung derselben auf den Ursprung des Menschen und andere damit zusammenhangende Grundfragen der Naturwissenschaft Georg Reimer Berlin 1868 Kapitel 19 Volltext Friedemann Schrenk Die Fruhzeit des Menschen Der Weg zum Homo sapiens C H Beck 1997 S 81 The Discovery of Java Man in 1891 Memento vom 4 Juni 2011 im Internet Archive Im Original publiziert in Athena Review Band 4 Nr 1 Homo erectus Raymond A Dart Australopithecus africanus The Man Ape of South Africa In Nature Band 115 1925 S 195 199 doi 10 1038 115195a0 Volltext PDF 456 kB R Dart an extinct race of apes intermediate between living anthropoids and man In Nature 1925 S 195 Charles Dawson Arthur Smith Woodward On the Discovery of a Palaeolithic Human Skull and Mandible in Flint Bearing Gravel Overlying the Wealden Hastings Beds at Piltdown Fletching Sussex In Quarterly Journal of the Geological Society Band 69 Marz 1913 K E Langergraber Kinship and cooperation in primates In J C Mitani J Call P M Kappeler R Palombit J Silk Hrsg The Evolution of Primate Societies University of Chicago Press 2012 S 491 513 Karte mit allen verlinkten Seiten OSM WikiMap nbsp Dieser Artikel wurde am 6 Juni 2010 in dieser Version in die Liste der exzellenten Artikel aufgenommen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stammesgeschichte des Menschen amp oldid 238453563