www.wikidata.de-de.nina.az
Die Mausmakis Microcebus sind eine in Madagaskar beheimatete Primatengattung aus der Gruppe der Lemuren mit 25 Arten Zu ihnen gehoren die kleinsten Primaten uberhaupt MausmakisZwerg Mausmaki Microcebus myoxinus Systematikohne Rang EuarchontaOrdnung Primaten Primates Unterordnung Feuchtnasenprimaten Strepsirrhini Teilordnung Lemuren Lemuriformes Familie Katzenmakis Cheirogaleidae Gattung MausmakisWissenschaftlicher NameMicrocebusE Geoffroy Saint Hilaire 1828Das Verbreitungsgebiet der Mausmakis auf MadagaskarGrauer Mausmaki Microcebus murinus Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise und Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Bedrohung 6 Arten 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksMerkmale BearbeitenMausmakis haben ein weiches kurzes Fell das rotlich braun oder grau gefarbt sein kann Die Unterseite ist weisslich daruber hinaus ist ein weisser Nasenstreifen und ein meist unauffalliger Ruckenstreifen vorhanden Die Hinterbeine sind langer als die Vorderbeine der Kopf ist durch die kurze Schnauze den runden Schadel die grossen Augen und die vergrosserten Ohren gekennzeichnet Die Kopfrumpflange der Mausmakis betragt neun bis 15 Zentimeter der Schwanz ist ebenso lang wie der Korper Ihr Gewicht variiert zwischen 30 und 100 Gramm ist jedoch starken saisonalen Schwankungen unterworfen Verbreitung und Lebensraum BearbeitenMausmakis kommen wie alle Lemuren nur auf Madagaskar vor wo sie zu den haufigsten und weit verbreitetsten Vertretern dieser Primatengruppe zahlen Ihr Lebensraum sind Walder wobei sie sowohl die Trockenwalder im Westen als auch die Regenwalder im Osten ihrer Heimatinsel bewohnen Sie fehlen lediglich im unbewaldeten zentralen Hochland Lebensweise und Ernahrung Bearbeiten nbsp Brauner Mausmaki Microcebus rufus Mausmakis leben vorwiegend auf den Baumen sie sind nachtaktiv und schlafen tagsuber in selbst errichteten runden Blatternestern oder Baumhohlen Weibchen bilden Gruppen von zwei bis neun Tieren die tagsuber gemeinsam schlafen in der Nacht aber getrennt auf Nahrungssuche gehen Die Mannchen leben eher einzelgangerisch sie zeigen ein Territorialverhalten und markieren ihr Revier mit Urin oder Kot Manchmal finden sich mannliche Tiere auch langere Zeit in Gesellschaft von Weibchengruppen Mausmakis besitzen die Fahigkeit bei schlechten Umweltbedingungen wie Trockenheit geringer Nahrungs und Wasserverfugbarkeit sowie Kalte in einen kurzzeitigen Torpor Starrezustand oder in langeren Winterschlaf der bis zu zwei Wochen dauern kann zu fallen Dabei werden Korpertemperatur und Stoffwechselrate abgesenkt sodass Energie eingespart wird Der Torpor ist ganzjahrig zu beobachten vermehrt aber in der Trockenzeit Die Tiere gehen bei schlechten Witterungsbedingungen gegen Mitternacht in Torpor und lassen sich dann morgens passiv von der aufsteigenden Hitze erwarmen und aufwecken Durch den Torpor und das passive Aufwarmen sparen sie viel Energie Der Winterschlaf konnte bislang nur wahrend der Trockenzeit beobachtet werden und scheint nicht so lang zu dauern wie bei den verwandten Fettschwanzmakis Zur Vorbereitung legen sie wahrend der Regenzeit einen Fettvorrat braunes Fettgewebe in ihrem Schwanz an Mausmakis sind Allesfresser allerdings machen Fruchte einen betrachtlichen Teil ihrer Nahrung aus Daneben verzehren sie auch Insekten Spinnen Bluten Nektar und Blatter Fortpflanzung BearbeitenDie Paarung erfolgt unmittelbar nach Ende der Trockenzeit wobei die Tiere ein rituelles Balzverhalten kennen das sich in Quietschlauten und dem versuchten Fangen des Schwanzes des Partners ausdruckt Bei den Mausmakis ist das Weibchen oft nur eine Nacht jahrlich empfangnisbereit in diesem kleinen Zeitfenster kommt es zu vermeintlich wahllosen Kopulationen mit bis zu sieben Mannchen Offenbar gibt es bei den Makiweibchen korpereigene postkoitale Mechanismen zur Selektion gesunden die Uberlebensfahigkeit des Nachwuchses erhohenden Erbgutes 1 Nach einer rund 60 tagigen Tragzeit kommen im November oder Dezember meist zwei seltener auch drei Jungtiere zur Welt Teilweise kommt es dann je nach Gebiet und Dauer der Regenzeit zu einer zweiten Fortpflanzungsperiode mit einer zweiten Paarungszeit im Dezember und einem zweiten Wurf im Januar und Februar Die Jungtiere verbringen ihre ersten Lebenswochen im Nest der Mutter Spater werden sie dann von der Mutter wahrend der nachtlichen Aktivitat im Maul herumgetragen und jeweils fur 1 2 Stunden an wechselnden Stellen im Gestrupp geparkt wahrend das Muttertier auf Futtersuche geht Die Jungtiere werden nach rund einem bis zwei Monaten entwohnt Die Geschlechtsreife tritt mit einem bis zweieinhalb Jahren ein Die Lebenserwartung betragt bei Tieren in freier Wildbahn sechs bis acht Jahre Tiere in menschlicher Gefangenschaft konnen bis zu 15 Jahre alt werden Bedrohung BearbeitenDie Zerstorung des Lebensraums stellt die Hauptbedrohung fur die Mausmakis dar Insbesondere die Arten mit einem nur kleinen Verbreitungsgebiet sind dadurch gefahrdet Fur viele der neu beschriebenen Arten sind jedoch keine Daten verfugbar Arten BearbeitenPhylogenetische Systematik der Mausmakis nach Hotaling et al 2016 2 Mausmakis Graubrauner Mausmaki M griseorufus Grauer Mausmaki M murinus Danfoss Mausmaki M danfossi Bongolava Mausmaki M bongolavensis Goldbrauner Mausmaki M ravelobensis Marohita Mausmaki M marohita Gerps Mausmaki M gerpi Nordlicher Mausmaki M tavaratra Microcebus sp Louis nova 1 Jolly Mausmaki M jollyae Nosy Boraha Mausmaki M boraha Simmons Mausmaki M simmonsi Microcebus lokobensis Microcebus sp Montagne d Ambre Sambirano Mausmaki M sambiranensis Mittermeier Mausmaki M mittermeieri Goodman Mausmaki M lehilahytsara Berthe Mausmaki M berthae Brauner Mausmaki M rufus Zwerg Mausmaki M myoxinus Vorlage Klade Wartung Style In der Vergangenheit ging man von nur zwei M murinus grau mit langen Ohren im Suden und Westen u M rufus rotlich mit kurzen Ohren im Osten oder drei Arten aus in jungerer Zeit wurden jedoch weitere Arten beschrieben die vor allem anhand ihrer mitochondrialen DNA eindeutig voneinander unterschieden werden sodass heute 25 Arten der Mausmakis bekannt sind Es ist aber wahrscheinlich dass sich diese Zahl noch erhoht 3 4 5 2 Arnhold Mausmaki Microcebus arnholdi 5 Berthe Mausmaki Microcebus berthae Bongolava Mausmaki Microcebus bongolavensis Nosy Boraha Mausmaki Microcebus boraha Danfoss Mausmaki Microcebus danfossi Ganzhorns Mausmaki Microcebus ganzhorni 2 Gerps Mausmaki Microcebus gerpi 6 Graubrauner Mausmaki Microcebus griseorufus Jolly Mausmaki Microcebus jollyae Jonahs Mausmaki Microcebus jonahi 7 Goodman Mausmaki Microcebus lehilahytsara MacArthur Mausmaki Microcebus macarthurii Claire Mausmaki Microcebus mamiratra die 2006 beschriebene Art Microcebus lokobensis ist mit ihm konspezifisch Sudostlicher Mausmaki Microcebus manitatra Margot Marsh Mausmaki Microcebus margotmarshae 5 Mittermeier Mausmaki Microcebus mittermeieri Grauer Mausmaki Microcebus murinus Zwerg Mausmaki Microcebus myoxinus Goldbrauner Mausmaki Microcebus ravelobensis Brauner Mausmaki Microcebus rufus Sambirano Mausmaki Microcebus sambiranensis Simmons Mausmaki Microcebus simmonsi Nordlicher Mausmaki Microcebus tavaratra Anosy Mausmaki Microcebus tanosi 4 8 Marohita Mausmaki Microcebus marohita 4 8 Die Riesenmausmakis wurden fruher ebenfalls zu den Mausmakis gerechnet werden heute aber in einer eigenen Gattung Mirza eingeordnet Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2002 ISBN 3 540 43645 6 Springer Lehrbuch Russell A Mittermeier W R Konstant F Hawkins E E Louis O Langrand J Ratsimbazafy R M Rasoloarison J U Ganzhorn S Rajaobelina I Tattersall D M Meyers Lemurs of Madagascar 2nd edition Conservation International Washington DC 2006 ISBN 1 881173 88 7 Conservation International tropical field guide series 1 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Einzelnachweise Bearbeiten Nina Schwensow Manfred Eberle and Simone Sommer Compatibility counts MHC associated mate choice in a wild promiscuous primate In Proceedings of the Royal Society B Band 275 Nummer 1634 2008 S 555 564 doi 10 1098 rspb 2007 1433 a b c Scott Hotaling Mary E Foley Nicolette M Lawrence Jose Bocanegra Marina B Blanco Rodin Rasoloarison Peter M Kappeler Meredith A Barrett Anne D Yoder David W Weisrock Species discovery and validation in a cryptic radiation of endangered primates coalescent based species delimitation in Madagascar s mouse lemurs Molecular Ecology 2016 doi 10 1111 mec 13604 R Mittermeier J Ganzhorn W Konstant K Glander I Tattersall C Groves A Rylands A Hapke J Ratsimbazafy M Mayor E Louis jr Y Rumpler C Schwitzer und R Rasoloarison Lemur Diversity in Madagascar In International Journal of Primatology 29 2008 S 1607 1656 a b c Rodin M Rasoloarison David W Weisrock Anne D Yoder Daniel Rakotondravony Peter M Kappeler Two New Species of Mouse Lemurs Cheirogaleidae Microcebus from Eastern Madagascar In International Journal of Primatology 2013 S 1 15 doi 10 1007 s10764 013 9672 1 a b c Louis Jr E Engberg S McGuire S McCormick M Randriamampionona R Ranaivoarisoa J Bailey C Mittermeier R amp Lei R 2008 Revision of the Mouse Lemurs Microcebus Primates Lemuriformes of Northern and Northwestern Madagascar with Descriptions of Two New Species at Montagne d Ambre National Park and Antafondro Classified Forest Primate Conservation 23 1 19 38 doi 10 1896 052 023 0103 Neue Primatenart auf Madagaskar entdeckt Gerp s Mausmaki wurde anhand von DNA Proben identifiziert Dominik Schussler Marina B Blanco Jordi Salmona Jelmer Poelstra Jean B Andriambeloson Alex Miller Blanchard Randrianambinina David W Rasolofoson Jasmin Mantilla Contreras Lounes Chikhi Edward E Louis Jr Anne D Yoder and Ute Radespiel 2020 Ecology and Morphology of Mouse Lemurs Microcebus spp in A Hotspot of Microendemism in northeastern Madagascar with the Description of A New Species American Journal of Primatology DOI 10 1002 ajp 23180 a b Stephanie Pappas Tiny Lemur Twins Are 2 New Species In LiveScience 26 Marz 2013 abgerufen am 26 Marz 2013 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Mausmakis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Mausmakis amp oldid 235453825