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Die Katzenmakis oder Kleinlemuren Cheirogaleidae sind eine Primatenfamilie aus der Gruppe der Lemuren Lemuriformes Es sind kleine nachtaktive vorwiegend baumbewohnende Tiere die in verschiedenen Waldformen in Madagaskar leben Die Familie umfasst zurzeit uber 40 Arten in funf Gattungen KatzenmakisBrauner Fettschwanzmaki Cheirogaleus major SystematikUberordnung Euarchontogliresohne Rang EuarchontaOrdnung Primaten Primates Unterordnung Feuchtnasenprimaten Strepsirrhini Teilordnung Lemuren Lemuriformes Familie KatzenmakisWissenschaftlicher NameCheirogaleidaeGray 1873Grauer Mausmaki Microcebus murinus Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise und Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Bedrohung 6 Systematik 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung BearbeitenKatzenmakis sind relativ generalisierte kleine Primaten Die Kopfrumpflange betragt 9 bis 29 Zentimeter der Schwanz misst 13 bis 37 Zentimeter und ihr Gewicht variiert zwischen 25 und 600 Gramm Kleinster Vertreter und kleinster Primat uberhaupt ist der Berthe Mausmaki die grossten Vertreter sind die Gabelstreifen und Fettschwanzmakis Ihr Korperbau ist langgestreckt der Schwanz ist langer als der Rumpf Die Gliedmassen sind relativ kurz wobei die Hinterbeine etwas langer als die Vorderbeine sind Alle Finger und Zehen tragen Nagel mit Ausnahme der bei allen Feuchtnasenaffen vorhandenen Putzkralle an der zweiten Zehe Ihr Fell ist weich und wollig es ist meist in Grau oder Brauntonen gehalten und an der Unterseite heller Der Kopf ist rundlich die Augen sind gross und stehen nahe beieinander die Ohren sind gross dunn und haufig unbehaart Die Zahnformel lautet I2 2 C1 1 P3 3 M3 3 insgesamt haben sie also 36 Zahne Die unteren Schneide und Eckzahne bilden wie bei den meisten Feuchtnasenaffen einen Zahnkamm Die oberen Schneidezahne sind im Gegensatz zu vielen anderen Lemuren relativ gross Verbreitung und Lebensraum BearbeitenWie alle Lemuren kommen die Katzenmakis nur auf der Insel Madagaskar vor Sie leben in verschiedenen Waldformen sowohl in der Trockenwaldern der West als auch in den Regenwaldern der Ostkuste sie fehlen allerdings im zentralen unbewaldeten Hochland Diese Primaten sind relativ weit verbreitet und haufig in vielen Regionen findet man zwei oder mehr Arten sympatrisch Lebensweise und Ernahrung BearbeitenKatzenmakis sind nachtaktive Baumbewohner Tagsuber schlafen sie in Baumhohlen Blatternestern und anderen Unterschlupfen in der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche Dabei bewegen sie sich meist auf allen vieren durch das Geast sie konnen aber auch weit springen wobei der lange Schwanz zur Balance dient Selten kommen sie auch auf den Boden Das Sozialverhalten ist variabel viele Arten bilden Gruppen unterschiedlicher Zusammensetzung Bei manchen Arten uberlappt das Revier eines Mannchens das mehrerer Weibchen andere Arten leben zumindest teilweise in monogamen Familiengruppen Die Tiere einer Gruppe verbringen haufig den Tag in einem gemeinsamen Unterschlupf schlafend gehen aber nachts getrennt auf Nahrungssuche Reviere werden haufig mit Drusensekreten markiert auch Laute dienen dazu Artgenossen auf das eigene Streifgebiet hinzuweisen Um mit der Trockenzeit und dem damit verbundenen Futtermangel umzugehen fallen einige Arten in dieser Zeit in einen taglichen oder langer andauernden Torpor Starrezustand bei dem die Korpertemperatur nicht auf einem stabilen Niveau gehalten wird sondern sich der Aussentemperatur anpasst Auch die Stoffwechselrate geht deutlich zuruck Bei den Fettschwanzmakis dauern diese Ruhezustande mehrere Monate und konnen als Winterschlaf bezeichnet werden Vor der Trockenzeit werden Fettreserven im Schwanz angelagert wodurch das Gewicht einer Arten starken jahreszeitlichen Schwankungen unterzogen wird Katzenmakis sind Allesfresser die sowohl Fruchte Bluten Nektar und anderes pflanzliches Material als auch Insekten Spinnen und kleine Wirbeltiere zu sich nehmen Die Zusammensetzung der Nahrung variiert jahreszeitlich haufig spielt die fleischliche Ernahrung in der Trockenzeit eine bedeutendere Rolle Die Gabelstreifenmakis haben sich hingegen auf eine Ernahrung aus Baumsaften spezialisiert Fortpflanzung BearbeitenDie Weibchen haben meist drei Paar Zitzen Die Fortpflanzung ist wie bei den meisten Lemuren stark saisonal die Paarungszeit liegt am Beginn der Regenzeit etwa November oft sind die Weibchen nur fur einen sehr kurzen Zeitraum empfangnisbereit Nach rund 60 tagiger Tragzeit bringen sie ein bis vier meist zwei oder drei Junge zur Welt Die Jungen verbringen ihre ersten Lebenswochen im Unterschlupf der Mutter spater werden sie von ihr herumgetragen Nach rund ein bis zwei Monaten werden die Jungtiere entwohnt und sind gegen Ende des ersten oder im Verlauf des zweiten Lebensjahres geschlechtsreif In menschlicher Obhut ist fur manche Arten ein Alter von uber 20 Jahren belegt in freier Wildbahn ist die Lebenserwartung wohl geringer Bedrohung BearbeitenZu den naturlichen Feinden der Katzenmakis gehoren unter anderem Eulen Schlangen und die Madagassischen Raubtiere Zu den menschengemachten Bedrohungen zahlen die Zerstorung ihres Lebensraums durch Brandrodungen Abholzungen und die Holzkohleerzeugung Generell sind sie aber weniger gefahrdet als grossere Lemuren fur viele der neu beschriebenen Arten sind allerdings keine Daten verfugbar Systematik Bearbeiten nbsp Westlicher Fettschwanzmaki Cheirogaleus medius Fruher wurden die Katzenmakis manchmal in die Lemuridae eingegliedert aufgrund von Korperbau Lebensweise und anderen Unterschieden gelten sie heute meist als eigenstandige Familie Mittermeier unterteilte die Familie 2008 in funf Gattungen mit etwa 30 Arten 1 Dazu kommen einige weitere Arten die seither neu beschrieben wurden Gabelstreifenmakis Phaner Nordlicher Gabelstreifenmaki Phaner electromontis Masoala Gabelstreifenmaki Phaner furcifer Westlicher Gabelstreifenmaki Phaner pallescens Sambirano Gabelstreifenmaki Phaner parienti Fettschwanzmakis oder Eigentliche Katzenmakis Cheirogaleus Montagne d Ambre Fettschwanzmaki Cheirogaleus andysabini Rotlicher Fettschwanzmaki Cheirogaleus crossleyi Groves Fettschwanzmaki Cheirogaleus grovesi Lavasoa Fettschwanzmaki Cheirogaleus lavasoensis Brauner oder Grosser Fettschwanzmaki Cheirogaleus major Westlicher Fettschwanzmaki Cheirogaleus medius Kleiner Grauer Fettschwanzmaki Cheirogaleus minusculus Ankarana Fettschwanzmaki Cheirogaleus shethi Ruckenstreifen Fettschwanzmaki Cheirogaleus sibreei Thomas Fettschwanzmaki Cheirogaleus thomasi Allocebus Buschelohrmaki Allocebus trichotis Riesenmausmakis Mirza Nordlicher Riesenmausmaki Mirza zaza und Sudlicher Riesenmausmaki Mirza coquereli Mausmakis Microcebus Arnhold Mausmaki Microcebus arnholdi Berthe Mausmaki Microcebus berthae Bongolava Mausmaki Microcebus bongolavensis Nosy Boraha Mausmaki Microcebus boraha Danfoss Mausmaki Microcebus danfossi Gerps Mausmaki Microcebus gerpi Graubrauner Mausmaki Microcebus griseorufus Jolly Mausmaki Microcebus jollyae Jonahs Mausmaki Microcebus jonahi Goodman Mausmaki Microcebus lehilahytsara MacArthur Mausmaki Microcebus macarthurii Claire Mausmaki Microcebus mamiratra Microcebus manitatra Margot Marsh Mausmaki Microcebus margotmarshae Marohita Mausmaki Microcebus marohita Mittermeier Mausmaki Microcebus mittermeieri Grauer Mausmaki Microcebus murinus Zwerg Mausmaki Microcebus myoxinus Goldbrauner Mausmaki Microcebus ravelobensis Brauner Mausmaki Microcebus rufus Sambirano Mausmaki Microcebus sambiranensis Simmons Mausmaki Microcebus simmonsi Anosy Mausmaki Microcebus tanosi Nordlicher Mausmaki Microcebus tavaratra Die Gabelstreifenmakis bilden eine eigene Unterfamilie Phanerinae die den anderen Gattungen Cheirogaleinae gegenuberstehen Die systematischen Beziehungen bis zur Gattungsebene kommen in folgendem Kladogramm zum Ausdruck 2 Katzenmakis Cheirogaleidae Cheirogaleinae Fettschwanzmakis Cheirogaleus N N Buschelohrmakis Allocebus N N Mausmakis Microcebus Riesenmausmakis Mirza Gabelstreifenmakis Phanerinae Phaner Literatur BearbeitenThomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2002 ISBN 3 540 43645 6 Russell A Mittermeier Jorg U Ganzhorn William R Konstant Kenneth Glander Ian Tattersall Colin P Groves Anthony B Rylands Andreas Hapke Jonah Ratsimbazafy Mireya I Mayor Edward Louis jr Yves Rumpler Christoph Schwitzer Rodin Rasoloarison Lemur Diversity in Madagascar In International Journal of Primatology 29 2008 ISSN 0164 0291 S 1607 1656 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Einzelnachweise Bearbeiten nach Mittermeier et al 2008 nach Geissmann 2003 S 49Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Katzenmakis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Katzenmakis amp oldid 235107446