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Die Fettschwanzmakis Cheirogaleus sind eine Primatengattung aus der Familie der Katzenmakis Cheirogaleidae Die Gattung umfasst zehn Arten von denen acht in jungster Zeit als eigenstandig anerkannt wurden und vier bis funf noch nicht beschrieben wurde FettschwanzmakisBrauner Fettschwanzmaki Cheirogaleus major Systematikohne Rang EuarchontaOrdnung Primaten Primates Unterordnung Feuchtnasenprimaten Strepsirrhini Teilordnung Lemuren Lemuriformes Familie Katzenmakis Cheirogaleidae Gattung FettschwanzmakisWissenschaftlicher NameCheirogaleusE Geoffroy 1812Westlicher Fettschwanzmaki Cheirogaleus medius Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Lebensweise und Ernahrung 4 Fortpflanzung 5 Bedrohung 6 Systematik 7 Literatur 8 Einzelnachweise 9 WeblinksBeschreibung BearbeitenFettschwanzmakis erreichen eine Kopfrumpflange von 17 bis 26 Zentimeter der Schwanz wird 18 bis 28 Zentimeter lang Das Gewicht ist starken saisonalen Schwankungen unterzogen und variiert zwischen 200 und 600 Gramm Damit sind sie die grossten Vertreter der Katzenmakis Ihr Fell ist weich und seidig es ist an der Oberseite grau oder rotbraun und an der Unterseite gelblich weiss gefarbt Kennzeichnend sind die grossen mit dunklen Ringen umgebenen Augen sowie die kleinen dunnen Ohren Der Schwanz ist buschig behaart und wird als Fettspeicher eingesetzt daher auch der Name der Tiere Verbreitung und Lebensraum BearbeitenWie alle Lemuren kommen Fettschwanzmakis nur auf der Insel Madagaskar vor Sie sind relativ haufig und weit verbreitet zwei der sieben Arten sind von den Trocken und Dornwaldern im Westen und Sudwesten der Insel und funf Arten von den Regenwaldern im Osten der Insel bekannt Da von den neu beschriebenen Arten nur vereinzelte Fundorte bekannt sind sind die genauen Verbreitungsgebiete der einzelnen Arten nicht bekannt Lebensweise und Ernahrung BearbeitenFettschwanzmakis sind nachtaktiv Tagsuber schlafen sie in Baumhohlen oder im Pflanzendickicht in der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche Dabei halten sie sich meist auf den Baumen auf und bewegen sich auf allen vieren fort Sie leben in Familiengruppen die sich aus einem ausgewachsenen Paar und dem gemeinsamen Nachwuchs zusammensetzen die Partner teilen sich Territorien und Schlafplatze gehen aber haufig getrennt auf Nahrungssuche Ihre Streifgebiete sind mit rund 200 Metern Durchmesser relativ klein Eine Besonderheit der Fettschwanzmakis ist ihr regelmassiger obligater Winterschlaf wahrend der Trockenmonate In der Zeit von November bis Marz legen sie an Gewicht zu wobei vorrangig der Schwanz als Fettspeicher dient In der Trockenzeit April bis Oktober fallen sie in einen Winterschlaf Dazu ziehen sie sich oft in hohle Baumstamme oder andere Unterschlupfe zuruck Wahrend dieser Zeit leben sie von den Reserven in ihrem Schwanz ihr Gewicht kann sich dabei nahezu um die Halfte verringern Auch die Korpertemperatur wird wahrend dieser Zeit nicht auf einem stabilen Niveau gehalten sondern passt sich der Aussentemperatur an 1 Unterbrochen wird dieser Winterschlaf von typischen kurzen Aufbauwachphasen Arousals die typisch sind fur alle echten Winterschlafer 2 Ihre Nahrung besteht in erster Linie aus Fruchten daneben nehmen sie auch Bluten Nektar und Insekten zu sich 1 Fortpflanzung BearbeitenDie Paarung erfolgt unmittelbar nach dem Winterschlaf im Oktober oder November Trotz der monogamen Lebensweise ist zumindest von einer Art dem Westlichen Fettschwanzmaki bekannt dass sich das Weibchen haufig mit mehreren Mannchen fortpflanzt 3 Nach einer rund 60 bis 70 tagigen Tragzeit bringt das Weibchen zwei oder drei Jungtiere zur Welt Diese kommen behaart und gut entwickelt zur Welt und sind bereits mit 45 Tagen entwohnt und mit zwei Jahren geschlechtsreif Die Lebenserwartung der Fettschwanzmakis kann in menschlicher Obhut 20 Jahre betragen Bedrohung BearbeitenDie Rodung der Walder stellt fur die Fettschwanzmakis die Hauptbedrohung dar allerdings durften diese Tiere weniger bedroht sein als andere madagassische Primaten Fur viele der neubeschriebenen Arten fehlen aber genauere Daten Systematik BearbeitenDie innere Systematik der Fettschwanzmakis ist im Umbruch begriffen und noch nicht restlos geklart Lange Zeit wurden nur zwei Arten unterschieden heute sind zehn Arten in vier Artengruppen 4 bekannt nach Mittermeier et al 2008 und Einzelnachweisen Cheirogaleus crossleyi Artengruppe Rotlicher Fettschwanzmaki Cheirogaleus crossleyi Lavasoa Fettschwanzmaki Cheirogaleus lavasoensis 5 Groves Fettschwanzmaki Cheirogaleus grovesi 6 Cheirogaleus major Artengruppe Brauner oder Grosser Fettschwanzmaki Cheirogaleus major Typusart der Gattung Montagne d Ambre Fettschwanzmaki Cheirogaleus andysabini 4 Cheirogaleus medius Artengruppe Westlicher Fettschwanzmaki Cheirogaleus medius Ankarana Fettschwanzmaki Cheirogaleus shethi 7 Thomas Fettschwanzmaki Cheirogaleus thomasi 8 Cheirogaleus sibreei Artengruppe Ruckenstreifen Fettschwanzmaki Cheirogaleus sibreei Kleiner Grauer Fettschwanzmaki Cheirogaleus minusculus Ausserdem sind vier bisher unbeschriebene Arten bekannt 4 Im August 2015 wurde die Entdeckung einer kleinen Population von Fettschwanzmakis auf der Insel Nosy Hara im Nordwesten Madagaskars bekannt gegeben bei der es sich moglicherweise um eine weitere bisher unbeschriebene Art handelt Wie der Westliche Fettschwanzmaki sind die Tiere grau mit einer weissen Bauchseite aber relativ klein Inselverzwergung 9 Literatur BearbeitenRussell A Mittermeier Jorg U Ganzhorn William R Konstant Kenneth Glander Ian Tattersall Colin P Groves Anthony B Rylands Andreas Hapke Jonah Ratsimbazafy Mireya I Mayor Edward Louis jr Yves Rumpler Christoph Schwitzer Rodin Rasoloarison Lemur Diversity in Madagascar In International Journal of Primatology 29 2008 ISSN 0164 0291 S 1607 1656 Ronald M Nowak Walker s Mammals of the World 6th edition Johns Hopkins University Press Baltimore MD 1999 ISBN 0 8018 5789 9 Einzelnachweise Bearbeiten a b Thomas Geissmann Vergleichende Primatologie Springer Verlag Berlin u a 2002 ISBN 3 540 43645 6 Seite 51 52 Kathrin H Dausmann Julian Glos Jorg U Ganzhorn Gerhard Heldmaier Physiology Hibernation in a tropical primate In Nature Vol 429 6994 2004 S 825 826 Johanna Fietz Monogamy as a rule rather than exception in nocturnal lemurs the case of the fat tailed dwarf lemur Cheirogaleus medius In Ethology 105 3 1999 ISSN 0179 1613 S 259 272 a b c Runhua Lei Adam T McLain Cynthia L Frasier Justin M Taylor Carolyn A Bailey Shannon E Engberg Azure L Ginter Stephen D Nash Richard Randriamampionona Colin P Groves Russell A Mittermeier amp Edward E Louis Jr A New Species in the Genus Cheirogaleus Cheirogaleidae Primate Conservation 2015 29 Dana Thiele Emilienne Razafimahatratra Andreas Hapke Discrepant partitioning of genetic diversity in mouse lemurs and dwarf lemurs biological reality or taxonomic bias Molecular Phylogenetics and Evolution Juli 2013 doi 10 1016 j ympev 2013 07 019 ZDB ID 1471402 4 Adam T McLain Runhua Lei Cynthia L Frasier Justin M Taylor Carolyn A Bailey Brittani A D Robertson Stephen D Nash Jean Claude Randriamanana Russell A Mittermeier Edward E Louis Jr A New Cheirogaleus Cheirogaleidae Cheirogaleus crossleyi Group Species from Southeastern Madagascar Primate Conservation 2017 31 27 36 Cynthia L Frasier Runhua Lei Adam T McLain Justin M Taylor Carolyn A Bailey Azure L Ginter Stephen D Nash Richard Randriamampionona Colin P Groves Russell A Mittermeier and Edward E Louis Jr A New Species of Dwarf Lemur Cheirogaleidae Cheirogaleus medius Group from the Ankarana and Andrafiamena Andavakoera Massifs Madagascar Primate Conservation 2016 30 59 72 Runhua Lei Cynthia L Frasier Adam T McLain Justin M Taylor Carolyn A Bailey Shannon E Engberg Azure L Ginter Richard Randriamampionona Colin P Groves Russell A Mittermeier and Edward E Louis Jr Revision of Madagascar s Dwarf Lemurs Cheirogaleidae Cheirogaleus Designation of Species Candidate Species Status and Geographic Boundaries Based on Molecular and Morphological Data Primate Conservation 28 9 35 2014 doi 10 1896 052 028 0110 Charlie J Gardner and Louise D Jasper 2015 Discovery of An Island Population of Dwarf Lemurs Cheirogaleidae Cheirogaleus on Nosy Hara far northern Madagascar Primates 56 4 307 310 doi 10 1007 s10329 015 0479 xWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Fettschwanzmakis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fettschwanzmakis amp oldid 235107387