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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 2001 In der Schweiz fanden 2001 auf Bundesebene elf Volksabstimmungen statt im Rahmen dreier Urnengange am 4 Marz 10 Juni und 2 Dezember Dabei handelte es sich um sieben Volksinitiativen zwei fakultative Referenden und zwei obligatorische Referenden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmungen am 4 Marz 2001 1 1 Ergebnisse 1 2 Ja zu Europa 1 3 Tiefere Arzneimittelpreise 1 4 Strassen fur alle 2 Abstimmungen am 10 Juni 2001 2 1 Ergebnisse 2 2 Militargesetz Bewaffnung 2 3 Militargesetz Ausbildungszusammenarbeit 2 4 Aufhebung des Bistumsartikels 3 Abstimmungen am 2 Dezember 2001 3 1 Ergebnisse 3 2 Schuldenbremse 3 3 Energie statt Arbeit besteuern 3 4 Schweiz ohne Armee II 3 5 Freiwilliger ziviler Friedensdienst 3 6 Kapitalgewinnsteuer 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbstimmungen am 4 Marz 2001 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis474 1 Eidgenossische Volksinitiative Ja zu Europa VI 4 688 585 2 616 119 55 79 2 579 766 597 217 1 982 549 23 15 76 85 0 23 nein475 2 Eidgenossische Volksinitiative fur tiefere Arzneimittelpreise VI 4 688 585 2 612 008 55 70 2 565 718 791 589 1 774 129 30 85 69 15 0 23 nein476 3 Eidgenossische Volksinitiative fur mehr Verkehrssicherheit durch Tempo 30 innerorts mit Ausnahmen Strassen fur alle VI 4 688 585 2 616 139 55 79 2 588 923 525 609 2 063 314 20 30 79 70 0 23 neinJa zu Europa Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksinitiative Ja zu Europa Als Reaktion auf die Ablehnung des Beitritts zum Europaischen Wirtschaftsraum im Dezember 1992 reichten funf proeuropaische Organisationen im Juli 1996 eine Volksinitiative ein Sie verlangte die unverzugliche Aufnahme von Verhandlungen uber einen Beitritt der Schweiz zur Europaischen Union EU Obwohl der Bundesrat grundsatzlich dasselbe Ziel wie die Initianten verfolgte wies er das Begehren zuruck Er wollte das Beitrittsgesuch erst dann reaktivieren wenn seine Integrationspolitik vom Parlament mitgetragen wird Dieses lehnte die Initiative ebenfalls deutlich ab Unterstutzung fand das Begehren bei linken Parteien sowie bei der CVP bei 18 abweichenden Kantonalparteien und der LPS Die Befurworter waren der Ansicht ein EU Beitritt wurde die Souveranitat der Schweiz starken da sie bei wichtigen Entscheidungen mitbestimmen durfe und die zunehmende internationale Isolation durchbrechen konne Gegen die Vorlage sprachen sich kleine Rechtsaussenparteien die SVP und die FDP aus Wahrend die gemassigten Gegner den Beitritt zur EU nicht grundsatzlich ablehnten sondern nur die sofortige Aufnahme von Beitrittsverhandlungen lehnten die SVP und die AUNS jegliche Annaherung an die EU aus prinzipiellen Uberlegungen ab Mehr als drei Viertel der Abstimmenden und samtliche Kantone stimmten gegen die Vorlage 4 Tiefere Arzneimittelpreise Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksinitiative fur tiefere Arzneimittelpreise Im Dezember 1997 reichte das Detailhandelsunternehmen Denner eine Volksinitiative ein die danach strebte die Kostenexplosion im Gesundheitswesen und bei den Krankenversicherungen einzudammen Konkret verlangte sie dass alle Arzneimittel die in den Nachbarstaaten der Schweiz zugelassen sind ohne weitere Kontrolle auch in der Schweiz verkauft werden durfen Zudem sollten uber die Grundversicherung nur noch die preisgunstigsten Arzneimittel vergutet werden Wann immer moglich sollten Generika den Originalpraparaten vorgezogen werden Bundesrat und Parlament lehnten das Begehren hauptsachlich deshalb ab weil sie bei einem Wegfall der Zulassungskontrolle Qualitatsmangel befurchteten Ausserdem verwiesen sie auf verschiedene bereits getroffene Massnahmen zur Kostensenkung Nur die Lega dei Ticinesi und die Stiftung fur Konsumentenschutz unterstutzten die Initiative Die Befurworter argumentierten das hohe Preisniveau der Arzneimittel konne mit der vorgesehenen Revision des Krankenversicherungsgesetzes und dem neuen Heilmittelgesetz nicht genugend gesenkt werden Alle anderen Parteien Verbande und auch das Konsumentinnenforum sprachen sich gegen die Initiative aus Sie beschneide die Therapiefreiheit der Arzteschaft gefahrde die Sicherheit der Patienten und fuhre zu einer Zweiklassenmedizin Knapp 70 Prozent der Abstimmenden lehnten die Vorlage ab 5 Strassen fur alle Bearbeiten Im Marz 1999 reichte der Verkehrs Club der Schweiz VCS eine Volksinitiative ein die auf Innerortsstrassen eine generelle zulassige Hochstgeschwindigkeit von 30 km h statt wie bisher 50 km h verlangte Das Tempolimit sollte auf Hauptstrassen erhoht werden durfen sofern die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer und der Schutz der Anwohner vor Larm gewahrleistet seien Bundesrat und Parlament empfahlen die Initiative zur Ablehnung da sie die Forderungen fur zu restriktiv hielten Auf Wunsch des Standerates prasentierte der Bundesrat noch vor der Abstimmung verschiedene Massnahmen zur Forderung von Tempo 30 Zonen Nur die linken Parteien unterstutzten das Begehren Sie argumentierten dass mit Tempo 30 Unfalle vermieden Schadstoff und Larmemissionen reduziert und dafur Sicherheit und Wohnqualitat gewonnen werden konnten Die burgerlichen Parteien die Wirtschafts und Automobilverbande und auch die Beratungsstelle fur Unfallverhutung sprachen sich dagegen aus Sie lehnten eine generelle Hochstgeschwindigkeit ab und verwiesen auf die hohen Folgekosten fur Kantone und Gemeinden wegen der dadurch notwendigen flachendeckenden baulichen Massnahmen und Markierungen Ebenso wurden der Verkehrsfluss behindert und der offentliche Verkehr verlangsamt Fast vier Funftel der Abstimmenden und alle Kantone lehnten die Vorlage ab 6 Abstimmungen am 10 Juni 2001 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis477 7 Anderung vom 6 Oktober 2000 des Bundesgesetzes uber die Armee und die Militarverwaltung Militargesetz Bewaffnung FR 4 698 248 1 997 663 42 52 1 965 607 1 002 271 963 336 50 99 49 01 ja478 8 Anderung vom 6 Oktober 2000 des Bundesgesetzes uber die Armee und die Militarverwaltung Militargesetz Ausbildungszusammenarbeit FR 4 698 248 1 996 725 42 50 1 957 796 1 001 300 956 496 51 14 48 86 ja479 9 Bundesbeschluss vom 15 Dezember 2000 uber die Aufhebung der Genehmigungspflicht fur die Errichtung von Bistumern OR 4 698 248 1 975 658 42 05 1 860 664 1 194 556 666 108 64 20 35 80 23 0 jaMilitargesetz Bewaffnung Bearbeiten Seit Jahrzehnten war die Schweiz an internationalen Friedensmissionen beteiligt allerdings nur mit unbewaffnetem Personal das zudem von auslandischen Truppen geschutzt werden musste Um die Einsatzmoglichkeiten ausweiten zu konnen strebte der Bundesrat eine Teilrevision des Militargesetzes an welche die Bewaffnung von Armeeangehorigen im Auslandseinsatz ermoglichen und dem Bundesrat die Kompetenz zur fallweisen Anordnung von bewaffneten Einsatzen auf Grundlage eines UNO oder OSZE Mandats geben sollte Der Standerat erganzte die Vorlage um die Formulierung dass nur Personen die eigens dafur ausgebildet sind Friedensforderungsdienst leisten durfen und dass die Anmeldung fur solche Einsatze freiwillig sein muss Im Nationalrat gab es zwar Opposition von ganz links und ganz rechts doch das Parlament nahm die Vorlage an Sowohl die GSoA als auch die AUNS ergriffen das Referendum Unterstutzung erhielten sie dabei von der SVP der PdA den Grunen und kleinen Rechtsaussenparteien Insbesondere die AUNS kampfte in einer sehr emotional gefuhrten Kampagne gegen jegliche Einmischung in fremde Konflikte denn der Einsatz bewaffneter Auslandstruppen sei das Ende der Neutralitat der Schweiz Die linken Gegner befurchteten vor allem eine drohende Annaherung an die NATO Zu den Befurwortern gehorten FDP CVP SP CSP EVP und LPS sowie die Schweizerische Offiziersgesellschaft Es sei im Interesse der Schweiz sich fur den internationalen Frieden einzusetzen und andere neutrale Staaten wurden solche Einsatze als Selbstverstandlichkeit betrachten Der Bundesrat warf ausserdem der AUNS vor bewusst Lugen zu verbreiten Die Abstimmenden nahmen die Vorlage mit einer ausserst knappen Mehrheit an 10 Militargesetz Ausbildungszusammenarbeit Bearbeiten Eng mit der Bewaffnungsvorlage verbunden war die gleichzeitig vom Parlament verabschiedete Anderung des Militargesetzes bezuglich der Ausbildungszusammenarbeit Der Bund sollte die Kompetenz erhalten im Rahmen der schweizerischen Aussen und Sicherheitspolitik internationale Abkommen uber die Ausbildung von Truppen im Ausland die Ausbildung auslandischer Truppen in der Schweiz sowie uber gemeinsame Ubungen mit auslandischen Truppen abzuschliessen Auch gegen diese Gesetzesanderung ergriff die AUNS das Referendum nicht aber die GSoA Sie betrachtete die Zusammenarbeit in der militarischen Ausbildung als neutralitatswidrige Annaherung an die NATO und wehrte sich gegen die Prasenz auslandischer Soldaten in der Schweiz Die Befurworter waren dieselben wie bei der Bewaffnungsvorlage Sie hielten eine verstarkte Zusammenarbeit fur unerlasslich da viele Ubungen der Luftwaffe und der Panzertruppen in der dicht besiedelten Schweiz nicht mehr durchgefuhrt werden konnten Gemeinsame Ubungen mit befreundeten Staaten wurden zu einer Verbesserung der Ausbildung beitragen Die Abstimmenden nahmen die Vorlage mit einer geringfugig grosseren Mehrheit an 10 Aufhebung des Bistumsartikels Bearbeiten Seit der Totalrevision von 1874 enthielt die Bundesverfassung einige konfessionelle Ausnahmeartikel die auf den damaligen Kulturkampf zuruckgingen und sich explizit gegen die romisch katholische Kirche richteten Dazu gehorte der Bistumsartikel der als Reaktion auf den Versuch des Heiligen Stuhls in Genf ein Bistum zu errichten aufgenommen worden war Fortan erforderte die Errichtung von Bistumern die Genehmigung des Bundes Obwohl das Verbot der Jesuiten und der Errichtung von Klostern bereits 1973 gefallen war hatte man bei der Totalrevision von 1999 aus abstimmungstaktischen Grunden auf die Streichung des Bistumsartikels verzichtet Kurz nach der Abstimmung beschloss das Parlament jedoch den Artikel im Rahmen einer Teilrevision zur Disposition zu stellen Mit Ausnahme der EDU der PdA und einer Minderheit der SVP befurworteten samtliche Parteien die ersatzlose Streichung des Bistumsartikels Protestantische und insbesondere evangelikale Gruppierungen bezeichneten den Bistumsartikel als Notbremse gegen die romisch katholische Kirche und als Garanten der Souveranitat des Staates Die Befurworter der Streichung argumentierten dass der Bistumsartikel diskriminierend sei die Religionsfreiheit einschranke und das Volkerrecht verletze Knapp zwei Drittel der Abstimmenden und alle Kantone stimmten fur die Aufhebung wobei die Zustimmung in katholisch gepragten Kantonen erwartungsgemass hoher ausfiel 11 Abstimmungen am 2 Dezember 2001 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis480 12 Bundesbeschluss uber eine Schuldenbremse OR 4 712 223 1 782 381 37 82 1 737 349 1 472 259 0 265 090 84 74 15 26 23 0 ja481 13 Eidgenossische Volksinitiative fur eine gesicherte AHV Energie statt Arbeit besteuern VI 4 712 223 1 783 507 37 85 1 739 748 0 397 747 1 342 001 22 86 77 14 0 23 nein482 14 Volksinitiative fur eine glaubwurdige Sicherheitspolitik und eine Schweiz ohne Armee VI 4 712 223 1 787 298 37 93 1 757 325 0 384 905 1 372 420 21 90 78 10 0 23 nein483 15 Eidgenossische Volksinitiative Solidaritat schafft Sicherheit Fur einen freiwilligen zivilen Friedensdienst VI 4 712 223 1 783 860 37 86 1 744 091 0 404 870 1 339 221 23 21 76 79 0 23 nein484 16 Eidgenossische Volksinitiative fur eine Kapitalgewinnsteuer VI 4 712 223 1 783 571 37 85 1 744 109 0 594 927 1 149 182 34 11 65 89 0 23 neinSchuldenbremse Bearbeiten Im Juni 2000 schlug der Bundesrat dem Parlament die Einfuhrung einer Schuldenbremse vor die auf Verfassungsstufe die Ubergangsbestimmung zu dem im Juni 1998 von Volk und Standen angenommenen Haushaltsziel 2001 ablosen sollte Dadurch sollte ein dauerhaftes Gleichgewicht der Bundesfinanzen auf konjunkturvertragliche Art und Weise gewahrleistet sowie die Bildung eines neuen strukturellen Defizits verhindert werden Defizite waren zwar in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zugelassen mussten aber in den folgenden Jahren guter Konjunktur wieder durch Uberschusse wettgemacht werden In Ausnahmesituationen sollte die Moglichkeit bestehen von der Schuldenbremse abzuweichen allerdings ware fur die Erhohung der Gesamtausgaben die Zustimmung der Mehrheit aller Mitglieder in beiden Parlamentskammern erforderlich Gegen den Widerstand der Linken stimmten National und Standerat der Vorlage zu SP Grune PdA und Lega dei Ticinesi sowie der Schweizerische Gewerkschaftsbund kritisierten die Budgethoheit des Parlaments wurde zu stark eingeschrankt indem man die politischen Entscheide durch eine mathematische Formel ersetze Ausserdem verhindere die Schuldenbremse einseitig Mehrausgaben wahrend Steuersenkungen weiterhin moglich seien Die burgerlichen Befurworter und die Wirtschaftsverbande propagierten die Schuldenbremse als griffiges Mittel zur Verhinderung eines weiteren Schuldenanstiegs denn sie korrigiere die bisher ungenugende Ausgabendisziplin des Parlaments Bei einer unterdurchschnittlichen Beteiligung sprachen sich uber vier Funftel der Abstimmenden und samtliche Kantone fur die Vorlage aus 17 Energie statt Arbeit besteuern Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksinitiative fur eine gesicherte AHV Energie statt Arbeit besteuern Im Mai 1996 reichten die Grunen eine Volksinitiative ein die den okologischen und sozialen Umbau des Steuersystems verlangte Zur Finanzierung der Sozialversicherungen sollte der Bund eine Steuer auf nicht erneuerbare Energien und auf Elektrizitat aus Wasserkraftwerken erheben Daruber hinaus sollten die Einnahmen zur sozialvertraglichen Reduktion der Beitrage fur AHV IV EO und ALV verwendet werden Nichterwerbstatige die ein im Gesetz bestimmtes Mindesteinkommen nicht erreichen sollten eine Steuerruckerstattung erhalten Auf diese Weise sollten gleichzeitig die Arbeitslosigkeit bekampft die Umweltbelastung gesenkt und die Sozialwerke gesichert werden Bundesrat und Parlament wiesen das Begehren zuruck da die Einnahmen wegen des wachsenden Finanzierungsbedarfs der Sozialwerke nicht ausreichend sein wurden um die Lohnprozente zu senken Neben den Grunen und den Umweltschutzverbanden gehorten SP CSP und EVP zu den Unterstutzern Sie verwiesen auf die Dringlichkeit einer okologischen Steuerreform die nicht nur neue Arbeitsplatze schaffe sondern auch den Umstieg auf erneuerbare Energien vorantreibe und die langfristige Finanzierung der Sozialwerke sichere Demgegenuber kritisierten die burgerlichen Parteien insbesondere das Fehlen eines konkreten Hochstansatzes fur die geforderte Energiesteuer Auf diese Weise seien die finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Initiative uberhaupt nicht absehbar Mehr als drei Viertel der Abstimmenden und alle Kantone stimmten gegen die Vorlage 18 Schweiz ohne Armee II Bearbeiten Zehn Jahre nach der Armeeabschaffungsinitiative von 1989 die uberraschend viel Zuspruch gefunden hatte reichte die GSoA im September 1999 eine Volksinitiative mit ahnlicher Stossrichtung ein So sollte die Schweiz keine Armee haben und niemand militarische Streitkrafte halten durfen Davon ausgenommen ware die Beteiligung an internationalen Friedensbemuhungen Die Sicherheitspolitik des Bundes sollte darauf ausgerichtet werden Ungerechtigkeiten abzubauen und Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern den sozialen Gruppen und den Volkern sowie eine vertragliche Verteilung der naturlichen Ressourcen zu fordern Im Standerat fiel die Vorlage einstimmig durch im Nationalrat fand sie nur die Zustimmung der Grunen und eines Teils der SP Unter dem Eindruck der Terroranschlage am 11 September 2001 in New York waren die Stimmberechtigten wenig empfanglich fur das Anliegen der Befurworter Das Argument dass die Armee gerade neuartigen Bedrohungen wie dem Terrorismus aber auch der Klimaerwarmung oder der Zerstorung der naturlichen Lebensgrundlagen hilflos gegenuberstehe konnte nur wenige uberzeugen Samtliche burgerlichen Parteien sprachen sich gegen die Initiative aus Eine Schweiz ohne Armee sei im Fall eines militarischen Angriffs schutzlos und die Sicherheit der Bevolkerung konne bei existenziellen Gefahren nicht mehr gewahrleistet werden Im Gegensatz zu 1989 blieb eine Uberraschung aus denn nur etwas mehr als ein Funftel der Abstimmenden nahm die Vorlage an 19 Freiwilliger ziviler Friedensdienst Bearbeiten Gleichzeitig mit ihrer Armeeabschaffungsinitiative reichte die GSoA eine weitere Volksinitiative ein die einen moglichen konkreten Ansatz zur Umsetzung einer neuartigen Sicherheitspolitik aufzeigen sollte Als Ersatz fur den wegfallenden Militardienst sollte ein freiwilliger und angemessen entschadigter ziviler Friedensdienst eingefuhrt werden Dieser sollte im In und Ausland zur Verminderung von Gewaltverhaltnissen beitragen und auf Anfrage von Nichtregierungsorganisationen staatlichen Institutionen und internationalen Organisationen unbewaffnete Friedenseinsatze organisieren Bundesrat und Parlament lehnten das Begehren entschieden ab Mehrere linke Parteien und der Schweizerische Gewerkschaftsbund unterstutzten die Vorlage Ein ziviler Friedensdienst wurde endlich die bestehende Lucke zwischen humanitarer Hilfe Entwicklungszusammenarbeit Katastrophenhilfe und Diplomatie schliessen und die Schweizer Tradition des zivilen Engagements fur Frieden und Humanitat fortsetzen Alle burgerlichen und rechtskonservativen Parteien bekampften die Initiative Die Forderungen seien untauglich und uberholt Es wurde lediglich eine weitere wenig effiziente und teure Organisation geschaffen Ausserdem sei die zivile Friedensforderung des Bundes bereits stark ausgebaut Etwas mehr als drei Viertel der Abstimmenden verweigerten der Vorlage ihre Zustimmung und somit etwas weniger als bei der Armeeabschaffungs initiative 20 Kapitalgewinnsteuer Bearbeiten Der Schweizerische Gewerkschaftsbund reichte im November 1999 eine Volksinitiative zur Einfuhrung einer Kapitalgewinnsteuer ein Gemass dieser sollte auf realisierten Kapitalgewinnen von privaten Finanzanlagen die von der direkten Bundessteuer befreit sind eine Steuer von 20 Prozent erhoben werden Dabei sollten Kapitalverluste im Steuerjahr und wahrend hochstens zweier weiterer Jahre mit den Kapitalgewinnen verrechnet werden durfen wahrend geringfugige Gewinne steuerfrei bleiben wurden Als Folge dieser Initiative wurden Kapitalgewinne gleich behandelt wie Liegenschaftsgewinne oder Lohneinkommen was dem Prinzip der Steuergerechtigkeit entsprache Bundesrat und Parlament wiesen das Begehren zuruck da die Umsetzung zu viele Nachteile mit sich bringe In der eher flauen Abstimmungskampagne gab es einen typischen Links Rechts Gegensatz Die linken und gewerkschaftlichen Befurworter machten geltend dass Normalverdiener jeden Rappen versteuern mussten wahrend privaten Aktienbesitzern jahrlich Milliarden Franken an Steuergeschenken gemacht wurden Burgerliche Parteien und Wirtschaftsverbande warnten vor dem grossen burokratischen Aufwand der letztlich nur wenig Ertrag bringe Zudem habe die direkte Bundessteuer mit ihrer starken Progression bereits den Charakter einer Reichtumssteuer Knapp zwei Drittel der Abstimmenden und alle Kantone sprachen sich gegen die Vorlage aus 21 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 474 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 Vorlage Nr 475 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 Vorlage Nr 476 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 Brigitte Menzi Das Tempo der Euroturbos ist dem Souveran zu hoch In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 601 602 swissvotes ch PDF 68 kB abgerufen am 26 November 2021 Roswitha Dubach Die Initiative fur einen Generika Zwang erzielt einen Achtungserfolg In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 602 603 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 26 November 2021 Brigitte Menzi Weitere Absage an eine verkehrskritische Initiative Nein zu Tempo 30 In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 602 603 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 26 November 2021 Vorlage Nr 477 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 Vorlage Nr 478 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 Vorlage Nr 479 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 a b Brigitte Menzi Ein knappes Ja zu bewaffneten Friedenseinsatzen im Ausland In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 604 606 swissvotes ch PDF 68 kB abgerufen am 26 November 2021 Christian Bolliger Die letzte Spur des Kulturkampfs wird aus der Verfassung gestrichen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 606 607 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 26 November 2021 Vorlage Nr 480 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 Vorlage Nr 481 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 Vorlage Nr 482 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 Vorlage Nr 483 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 Vorlage Nr 484 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 26 November 2021 Roswitha Dubach Souveran will dauerhaftes Gleichgewicht der Bundesfinanzen Ja zur Schuldenbremse In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 607 608 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 26 November 2021 Brigitte Menzi Auch die dritte Initiative fur eine Energiebesteuerung bleibt chancenlos In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 608 609 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 26 November 2021 Brigitte Menzi Kein zweiter Coup Nur wenige wollen die Armee abschaffen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 609 610 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 26 November 2021 Manuel Graf Keine Chance fur den zivilen Friedensdienst In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 610 611 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 26 November 2021 Roswitha Dubach Der Souveran will Borsengewinner nicht starker zur Kasse bitten In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 612 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 26 November 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 2001 amp oldid 227799810