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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1981 In der Schweiz fanden auf Bundesebene vier Volksabstimmungen statt im Rahmen dreier Urnengange am 5 April 14 Juni und 29 November Dabei handelte es sich um eine Volksinitiative zwei Gegenentwurfe zu zuruckgezogenen Volksinitiativen und ein obligatorisches Referendum Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmung am 5 April 1981 1 1 Ergebnis 1 2 Neue Auslanderpolitik 2 Abstimmungen am 14 Juni 1981 2 1 Ergebnisse 2 2 Gleichstellung von Mann und Frau 2 3 Konsumentenschutz Artikel 3 Abstimmung am 29 November 1981 3 1 Ergebnis 3 2 Weiterfuhrung der Finanzordnung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbstimmung am 5 April 1981 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis305 1 Mitenand Initiative fur eine neue Auslanderpolitik VI 3 947 890 1 574 500 39 88 1 556 684 252 531 1 304 153 16 22 83 78 0 23 neinNeue Auslanderpolitik Bearbeiten Hauptartikel Mitenand Initiative 1977 reichte die Katholische Arbeiter und Angestelltenbewegung als Reaktion auf die Uberfremdungsinitiativen der Rechtsaussenparteien eine eigene Volksinitiative ein mit der eine menschliche Auslanderpolitik ermoglicht werden sollte Konkret forderte sie insbesondere eine umfassende Verbesserung des Rechtsschutzes von Auslandern die Abschaffung des Saisonnierstatuts innerhalb von funf Jahren und die Verpflichtung fur Bund Kantone und Gemeinden Auslander bei sie betreffenden Fragen in die Vernehmlassung miteinzubeziehen Ausserdem sollte die Eingliederung von Auslandern in die Gesellschaft gefordert werden Im Oktober 1979 prasentierte der Bundesrat die laufende Revision des Auslandergesetzes als indirekten Gegenvorschlag welche die Forderungen nach Rechtsschutz und Eingliederung erfullen wurde Das Parlament behandelte Initiative und Auslandergesetz gleichzeitig Da das verabschiedete Gesetz weiterhin das Saisonnierstatut vorsah hielten die Initianten an ihrem Begehren fest Wie die linken Parteien und der LdU betrachteten sie das im Saisonnierstatut festgeschriebene Verbot des Familiennachzugs sowie des Wohnort und Arbeitgeberwechsels als Verletzung der Menschenrechte Die burgerlichen Parteien und die Wirtschaftsverbande betonten die wirtschaftliche und staatspolitische Bedeutung der Beibehaltung des Saisonnierstatuts wobei einige CVP Kantonalparteien ausscherten Bei einer unterdurchschnittlichen Beteiligung lehnten uber vier Funftel der Abstimmenden und alle Kantone die Initiative ab weitaus deutlicher als erwartet 2 Abstimmungen am 14 Juni 1981 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis306 3 Bundesbeschluss vom 10 Oktober 1980 uber die Volksinitiative Gleiche Rechte fur Mann und Frau Gegenentwurf GE 3 958 454 1 343 601 33 93 1 323 587 797 702 525 885 60 27 39 73 15 7 ja307 4 Bundesbeschluss vom 10 Oktober 1980 uber die Volksinitiative zur Absicherung der Rechte der Konsumenten Gegenentwurf GE 3 958 454 1 341 560 33 88 1 309 006 858 008 450 998 65 55 34 45 20 3 jaGleichstellung von Mann und Frau Bearbeiten Auch nach der Einfuhrung des Frauenstimmrechts im Jahr 1971 blieb die Gleichstellung der Geschlechter weiterhin ein vieldiskutiertes und kontroverses Thema 1975 beschloss der vierte Schweizerische Kongress fur die Interessen der Frau die Lancierung der Volksinitiative Gleiche Rechte fur Mann und Frau um der Gleichstellung politisch zum Durchbruch zu verhelfen In der Bundesverfassung festgeschrieben werden sollte das Prinzip der Rechtsgleichheit der Geschlechter ausserdem sollte die Gleichstellung insbesondere in den Bereichen Familie Beruf Bildung und Erziehung vorangetrieben werden Der Bundesrat beurteilte das Ansinnen zwar als sinnvoll und gerechtfertigt hielt aber die geforderte Ubergangsfrist von funf Jahren fur viel zu kurz und unrealistisch angesichts der erforderlichen Gesetzgebungsaufgaben Im November 1979 prasentierte er einen Gegenentwurf der die zentralen Forderungen der Initiative ubernahm jedoch auf die Ubergangsfrist verzichtete Das Parlament verabschiedete diesen im Oktober 1980 unverandert worauf das Initiativkomitee noch im selben Jahr sein Begehren zuruckzog Vor der Abstimmung gab es ausser von kleinen Rechtsaussenparteien kaum Widerstand gegen die Vorlage In Erscheinung trat ein Komitee gegen Gleichmacherei das den Verfassungsartikel fur unnotig hielt da die Gleichstellung auch einfach uber die Gesetzgebung geregelt werden konne Die Befurworter argumentierten mit der in zahlreichen Bereichen noch immer fehlenden Rechtsgleichheit die keine Selbstverstandlichkeit sei Sie hoben insbesondere den Grundsatz gleicher Lohn fur gleiche Arbeit hervor Bei einer weit unterdurchschnittlichen Beteiligung nahmen drei Funftel der Abstimmenden die Vorlage an Nein Mehrheiten gab es in einigen konservativen Kantonen der Ost und Zentralschweiz sowie im Wallis 5 Konsumentenschutz Artikel Bearbeiten Als Reaktion auf die im Jahr 1973 vom Europarat verabschiedete Konvention zum Schutz der Konsumenten gab der Bundesrat die Ausarbeitung eines neuen Verfassungsartikels in Auftrag Da der erste Entwurf auf heftige Kritik stiess wurde er vom Bundesrat an eine neue Kommission zur Uberarbeitung uberwiesen Konsumentenorganisationen protestierten heftig gegen das gemachliche Vorgehen worauf die Tageszeitung Die Tat eine Volksinitiative lancierte deren Wortlaut weitgehend mit dem ersten Entwurf ubereinstimmte Gleichzeitig wurde im Nationalrat eine gleichlautende parlamentarische Initiative eingereicht Der unter Druck geratene Bundesrat schickte sowohl die Initiativen als auch den mittlerweile fertiggestellten zweiten Kommissionsentwurf in die Vernehmlassung Da keine der Varianten wirklich uberzeugte erarbeitete die zustandige Nationalratskommission einen dritten Entwurf der auf breite Zustimmung stiess Daraufhin zogen die Initianten ihr Begehren zugunsten des Gegenentwurfs zuruck Dieser enthielt eine Generalklausel mit der die Exekutive beauftragt werden sollte Massnahmen zum Schutz der Konsumenten zu treffen Ausserdem sollten den Konsumentenorganisationen im Bereich der Bundesgesetzgebung uber den unlauteren Wettbewerb die gleichen Rechte zugestanden werden wie den Berufs und Wirtschaftsverbanden Gegen den Verfassungsartikel waren die LPS die Republikaner und die FDP Zusammen mit dem Aktionskomitee gegen Konsumentenbevormundung argumentierten sie der Artikel schranke das freie Wirtschaftsleben ein und werde deshalb zu hoheren Kosten und Preiserhohungen fuhren Die Befurworter zu denen die meisten anderen Parteien gehorten wandten ein der Artikel fordere die Hilfe zur Selbsthilfe und lasse die Wirtschaftsfreiheit unangetastet Knapp zwei Drittel der Abstimmenden und die uberwiegende Mehrheit der Kantone nahmen die Vorlage an 6 Abstimmung am 29 November 1981 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis308 7 Bundesbeschluss vom 19 Juni 1981 uber die Weiterfuhrung der Finanzordnung und die Verbesserung des Bundeshaushaltes OR 3 977 086 1 207 049 30 35 1 186 835 818 327 368 508 68 95 31 05 23 0 jaWeiterfuhrung der Finanzordnung Bearbeiten Die geltende Finanzordnung des Bundes mit der Warenumsatzsteuer WUSt und der Wehrsteuer heutige direkte Bundessteuer als Haupteinnahmequellen war bis Ende 1982 befristet Im Dezember 1980 beantragte der Bundesrat deren Weiterfuhrung schlug aber zwei Anderungen vor Erstens sollte die Kompetenz zur Erhebung dieser Steuern dauerhaft in der Verfassung verankert werden Zweitens waren bei der Wehrsteuer Anpassungen an die aktuellen Erfordernisse vorgesehen Ausgleich der kalten Prozession Erhohung der Sozialabzuge Rabatt fur naturliche Personen Zur Kompensation der Ausfalle und insbesondere zur Sanierung des defizitaren Bundeshaushalts waren hohere WUSt Steuersatze vorgesehen Die Vorschlage waren im Parlament weitgehend unbestritten uneinig war man sich jedoch bei Detailfragen Schliesslich kam ein Kompromiss zustande der dem Bund Mehreinnahmen in der Hohe von rund 300 Millionen Franken einbringen wurde anstatt der ursprunglich geplanten 600 Millionen Es handelte sich um einen Konsens mit dem keine Seite wirklich zufrieden war dennoch verlief die Abstimmungskampagne ziemlich flau Nur die Linksaussen und Rechtsaussenparteien sowie der LdU sprachen sich dagegen aus Sie storten sich vor allem daran dass nicht die gesamte kalte Progression ausgeglichen werden sollte In zahlreichen Veranstaltungen setzte sich Finanzminister Willi Ritschard fur den Kompromiss ein und warnte eindringlich vor einer andauernden Staatsverschuldung sowie einer enormen Zinsbelastung Bei einer sehr tiefen Beteiligung sprachen sich mehr als zwei Drittel der Abstimmenden und alle Kantone fur die Vorlage aus 8 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 305 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 11 November 2021 Roswitha Dubach Das Volk halt am Saisonnierstatut fest In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 400 401 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 11 November 2021 Vorlage Nr 306 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 11 November 2021 Vorlage Nr 307 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 11 November 2021 Yvan Rielle Gleichstellung von Mann und Frau in der Verfassung festgeschrieben In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 401 402 swissvotes ch PDF 70 kB abgerufen am 11 November 2021 Brigitte Menzi Nach langem Hin und Her erhalt der Konsumentenschutz einen Verfassungsartikel In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 402 404 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 11 November 2021 Vorlage Nr 308 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 11 November 2021 Roswitha Dubach Finanzordnung verlangert Warenumsatzsteuer erhoht und direkte Bundessteuer gesenkt In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 404 405 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 11 November 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1981 amp oldid 230501842