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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1895 In der Schweiz fanden auf Bundesebene drei Volksabstimmungen statt im Rahmen dreier Urnengange am 3 Februar 29 September und 3 November Dabei handelte es sich um ein fakultatives Referendum und zwei obligatorische Referenden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmung am 3 Februar 1895 1 1 Ergebnis 1 2 Vertretung der Schweiz im Ausland 2 Abstimmung am 29 September 1895 2 1 Ergebnis 2 2 Zundholzchenmonopol 3 Abstimmung am 3 November 1895 3 1 Ergebnis 3 2 Militarartikel 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbstimmung am 3 Februar 1895 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis44 1 Bundesgesetz betreffend die Vertretung der Schweiz im Auslande FR 689 180 319 281 46 33 302 508 124 517 177 991 41 16 58 84 neinVertretung der Schweiz im Ausland Bearbeiten Um die Interessen von Schweizer Burgern und der Exportwirtschaft im Ausland zu vertreten unterhielt der Bund Ende des 19 Jahrhunderts ein Netzwerk von Honorarkonsuln Diese sahen sich jedoch zunehmend mit dem Vorwurf konfrontiert bei Konfliktfallen die Landesinteressen den eigenen Geschaftsinteressen unterzuordnen 1886 forderte eine Motion den Bundesrat auf die Einfuhrung von Berufskonsuln zu prufen Sieben Jahre spater schlug dieser dem Parlament einen entsprechenden Bundesbeschluss vor In der Beratung anderten die Rate das Gesetz dahingehend dass die Errichtung und Aufhebung standiger Vertretungen explizit und abschliessend Sache des Parlaments sei Nachdem National und Standerat zugestimmt hatten ergriffen Katholisch Konservative aus dem Kanton Luzern erfolgreich das Referendum Sie bemangelten vor allem dass Referenden in dieser Sache zukunftig nicht mehr moglich seien und erinnerten an die Ablehnung der hoheren Kanzleikosten fur die Gesandtschaft in Washington D C elf Jahre zuvor Die Befurworter waren der Meinung das Referendum von 1884 sei ein Sonderfall gewesen und das neue Gesetz schreibe nur die seither gangige Praxis fest Bei einer relativ tiefen Stimmbeteiligung resultierte eine recht deutliche Ablehnung wobei diese in den katholisch konservativen Hochburgen massiv war 2 Abstimmung am 29 September 1895 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis45 3 Bundesbeschluss uber die Erganzung der Bundesverfassung durchZusatzbestimmungen betreffend die Einfuhrung des Zundholzchenmonopols OR 690 592 335 818 48 65 324 283 140 174 184 109 43 23 56 77 7 14 neinZundholzchenmonopol Bearbeiten In den 1870er Jahren waren vor allem im Berner Oberland zahlreiche Fabriken zur Herstellung von Zundholzchen entstanden Der in der Produktion verwendete gelbe Phosphor war leicht entzundbar und konnte bei den Arbeitern zur todlichen Phosphornekrose fuhren Als 1881 ein Verbot des gelben Phosphors in Kraft trat bluhten Schmuggel und Geheimproduktion da sich die Ersatzprodukte als besonders feuergefahrlich erwiesen Nach nur einem Jahr hob das Parlament deshalb das Verbot wieder auf Die Phosphornekrose blieb weiterhin ein Problem weshalb das Fabrikinspektorat 1886 ein staatliches Monopol forderte 1891 legte der Bundesrat einen Entwurf fur eine entsprechende Verfassungsanderung vor die im Parlament umstritten war und nur sehr knapp angenommen wurde Den Konservativen ging das Monopol zu weit weshalb sie das Referendum ergriffen Sie befanden strikte Importkontrollen und allfallige Verkaufsverbote fur gefahrliche Produkte seien weitaus wirksamer Die Befurworter wiesen darauf hin dass durch eine Konzentration in wenigen staatlichen Fabriken der Anreiz zur Herstellung illegaler Produkte verschwinden werde und auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden konnten Die Vorlage verfehlte das notwendige Volks und Standemehr wobei samtliche franzosischsprachigen und alle katholisch dominierten Kantone ausser Zug ablehnten 4 Abstimmung am 3 November 1895 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis46 5 Bundesbeschluss uber die Revision der Militarartikel der Bundesverfassung OR 697 131 473 178 67 87 464 929 195 178 269 751 41 98 58 02 4 17 neinMilitarartikel Bearbeiten Auch nach der 1874 erfolgten Totalrevision der Bundesverfassung blieben die Kantone weiterhin fur gewisse Teile der Schweizer Armee zustandig Insbesondere Offizierskreise verfolgten jedoch die Idee einer vollstandigen Zentralisierung der Armee weiter da ihnen die Aufgabenteilung missfiel Eine 1889 vom Nationalrat uberwiesene Motion forderte den Bundesrat auf entsprechend aktiv zu werden doch erst die 1891 beschlossene Einfuhrung von Armeekorps loste die eigentlichen Revisionsarbeiten aus Im Mai 1895 beantragte der Bundesrat die vollstandige Zentralisierung des Militarwesens beim Bund worauf das Parlament zustimmte Zur Abstimmung standen die Artikel 17 bis 22 der Bundesverfassung neben der Zentralisierung sollte auch ein Entschadigungsanspruch der Wehrmanner bei Gesundheitsschaden oder Todesfallen infolge des Militardiensts eingefuhrt werden Sowohl die FDP als auch die Katholisch Konservativen waren in dieser Frage gespalten Die Befurworter wiesen auf die mangelhafte Schlagkraft der Armee hin wahrend die Gegner vor allem den von ihnen so empfundenen Militarismus der Armeefuhrung anprangerten und dem zustandigen Bundesrat Emil Frey monarchische Alluren vorwarfen Bei deutlich uberdurchschnittlicher Stimmbeteiligung verfehlte die Vorlage das notwendige Volks und Standemehr deutlich 6 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 44 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 9 Oktober 2021 Christian Bolliger Das Gesandtschaftsgesetz wird sang und klanglos vom Tisch gewischt In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 81 82 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 9 Oktober 2021 Vorlage Nr 45 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 9 Oktober 2021 Christian Bolliger Kein Staatsmonopol gegen die Gefahren des gelben Phosphors In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 82 83 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 9 Oktober 2021 Vorlage Nr 46 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 9 Oktober 2021 Christian Bolliger Trotz Ja fuhrender Konservativer Nein zu einer zentralisierten Armee In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 83 84 swissvotes ch PDF 68 kB abgerufen am 9 Oktober 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1895 amp oldid 224557940