www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1925 In der Schweiz fanden auf Bundesebene drei Volksabstimmungen statt im Rahmen dreier Urnengange am 24 Mai 25 Oktober und 6 Dezember Dabei handelte es sich um eine Volksinitiative und zwei obligatorische Referenden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmung am 24 Mai 1925 1 1 Ergebnis 1 2 AHV IV Initiative 2 Abstimmung am 25 Oktober 1925 2 1 Ergebnis 2 2 Aufenthalt und Niederlassung der Auslander 3 Abstimmung am 6 Dezember 1925 3 1 Ergebnis 3 2 AHV IV Bundesbeschluss 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbstimmung am 24 Mai 1925 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis99 1 Eidgenossische Volksinitiative fur eine Invaliditats Alters und Hinterlassenen versicherung AHV VI 1 008 865 688 402 68 23 672 656 282 527 390 129 42 00 58 00 6 16 neinAHV IV Initiative Bearbeiten Der Basler FDP Nationalrat Christian Rothenberger wollte 1919 in der Debatte uber die ausserordentliche Kriegssteuer erreichen dass mit den Ertragen ein Fonds zur Finanzierung einer Alters und Hinterlassenenversicherung AHV geschaffen wird Er war damit nicht erfolgreich sodass er eine entsprechende Volksinitiative lancierte die zusatzlich die Einfuhrung einer Invalidenversicherung forderte Zunachst von seiner Partei unterstutzt standen ihm am Schluss fast nur noch die Gewerkschaften und die SP zur Seite Der Bundesrat empfahl die Initiative zur Ablehnung und bemangelte sie sichere der AHV keine vollstandige und dauerhafte Finanzierung das Parlament folgte Ende 1922 dieser Einschatzung Erst zweieinhalb Jahre spater setzte der Bundesrat die Volksabstimmung an wenige Wochen vor dem Abschluss der parlamentarischen Beratung seines eigenen AHV Vorschlags Die burgerlichen Parteien bevorzugten letzteren weshalb sie sich gegen die Initiative aussprachen Obwohl sie von einem FDP Vertreter stammte bekampften sie die Initiative nicht nur mit foderalistischen sondern auch mit antisozialistischen Argumenten Sie scheiterte am Volks und Standemehr wobei die Ablehnung vor allem in katholisch konservativen Gegenden sehr ausgepragt war Zustimmung fand sie in den Kantonen Basel Landschaft Basel Stadt Genf Neuenburg Solothurn Tessin und Zurich 2 Abstimmung am 25 Oktober 1925 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis100 3 Bundesbeschluss betreffend Aufenthalt und Niederlassung der Auslander OR 1 017 692 691 544 67 94 614 653 382 381 232 272 62 21 37 79 18 3 jaAufenthalt und Niederlassung der Auslander Bearbeiten Auf die weit verbreitete Angst vor der Uberfremdung reagierte der Bundesrat im Juni 1924 mit einem Bericht Darin kam er zum Schluss dass eine Ruckkehr zur liberalen Einwanderungspraxis der Vorkriegszeit nicht mehr moglich sei die dafur zustandigen Kantone aber uberfordert seien Aus diesem Grund legte er einen Entwurf zur Revision der Bundesverfassung vor die dem Bund die Gesetzgebungskompetenz uber Ein und Ausreise sowie Aufenthalt und Niederlassung von Auslandern ubertragen sollte Beide Parlamentskammern genehmigten den Entwurf einstimmig Der neue Verfassungsartikel war bei allen grosseren Parteien unbestritten da er im Wesentlichen nur die bereits bestehenden Verhaltnisse nachtraglich legalisierte Die Vereinigung Schweizerischer Republikaner sprach sich gegen die Vorlage aus da sie keine konkreten restriktiven Richtlinien zur Niederlassungspolitik enthielt Foderalistischen Gruppierungen aus der Romandie wiederum gingen die vorgeschlagenen Bundeskompetenzen zu weit Mehr als drei Funftel der Stimmberechtigten nahmen die Verfassungsanderung an ablehnende Mehrheiten gab es in den Kantonen Appenzell Innerrhoden Freiburg Tessin und Wallis 4 Abstimmung am 6 Dezember 1925 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis101 5 Bundesbeschluss betreffend die Alters Hinterlassenen und Invalidenversicherung OR 1 019 522 643 066 63 08 628 471 410 988 217 483 65 39 34 61 16 5 jaAHV IV Bundesbeschluss Bearbeiten Nachdem es seit dem letzten Viertel des 19 Jahrhunderts entsprechende Diskussionen gegeben hatte nahm die Idee einer Alters und Hinterlassenenversicherung AHV nach Kriegsende an Fahrt auf So forderte der FDP Nationalrat Christian Rothenberger im Parlament und spater per Volksinitiative einen Teil der Kriegssteuer fur diesen Zweck zu reservieren hatte damit aber keinen Erfolg 1919 stellte der Bundesrat den Antrag die verfassungsmassigen Grundlagen der AHV einschliesslich einer Invalidenversicherung IV zu schaffen doch die Beratungen zogen sich bis 1925 hin Nur wenige Wochen nach der Ablehnung von Rothenbergers Initiative verabschiedete das Parlament die Vorlage mit grosser Mehrheit Sie regelte die geplanten Sozialversicherungen und deren Finanzierung wozu auch eine neu einzufuhrende Tabaksteuer gehorte Die Befurworter priesen die AHV als Zeichen der gegenseitigen Solidaritat und als Hilfe fur zahlreiche Personen die im Alter mittellos zu werden drohten Zu den Gegnern gehorten einerseits Konservative aus der Romandie andererseits die Kommunisten Erstere hielten die AHV fur zu dirigistisch und als Hemmnis fur den Spar und Leistungswillen des Volkes Knapp zwei Drittel der Stimmberechtigten und eine Mehrheit der Kantone nahmen die Vorlage an 6 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 99 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 20 Oktober 2021 Christian Bolliger AHV Initiative eines Freisinnigen wird fast nur von SP und Gewerkschaften unterstutzt In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 150 151 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 20 Oktober 2021 Vorlage Nr 100 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 20 Oktober 2021 Roswitha Dubach Mit obrigkeitlicher Einwanderungsreglementierung gegen die Uberfremdung In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 151 152 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 20 Oktober 2021 Vorlage Nr 101 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 20 Oktober 2021 Christian Bolliger Eine solide Mehrheit legt den Grundstein fur die AHV In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 152 154 swissvotes ch PDF 68 kB abgerufen am 20 Oktober 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1925 amp oldid 224817638