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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1896 In der Schweiz fanden auf Bundesebene drei Volksabstimmungen statt alle im Rahmen eines Urnengangs am 4 Oktober Bei allen Vorlagen handelte es sich um fakultative Referenden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmungen am 4 Oktober 1896 1 1 Ergebnisse 1 2 Viehhandelsgesetz 1 3 Rechnungswesen der Eisenbahnen 1 4 Disziplinarstrafordnung der Armee 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseAbstimmungen am 4 Oktober 1896 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis47 1 Bundesgesetz betreffend die Gewahrleistung beim Viehhandel FR 714 033 411 308 57 59 383 998 174 880 209 118 45 54 54 46 nein48 2 Bundesgesetz uber das Rechnungswesen der Eisenbahnen FR 714 033 412 988 57 84 399 805 223 228 176 577 55 83 44 17 ja49 3 Bundesgesetz betreffend die Disciplinarstrafordnung fur die eidgenossische Armee FR 714 033 411 173 57 58 388 161 0 77 169 310 992 19 88 80 12 neinViehhandelsgesetz Bearbeiten Das Justiz und Polizeidepartement hatte bereits 1881 einen ersten Vorentwurf fur ein Bundesgesetz erarbeitet mit dem Entschadigungsfragen im Zusammenhang mit dem Viehhandel geregelt werden sollten Doch es dauerte bis 1894 bis der Bundesrat einen verbindlichen Entwurf prasentierte Er begrundete die Verzogerung mit dem erstarkenden Widerstand gegen ein solches Gesetz zumal immer mehr Kantone ein seit 1852 bestehendes Konkordat verliessen Um der deswegen entstandenen Rechtsungleichheit ein Ende zu setzen beantragte der Bundesrat das Obligationenrecht zu andern und die in den Kantonen verbreitete Vertragsfreiheit landesweit einzufuhren Wahrend der Nationalrat deutlich zustimmte tat dies der Standerat nur knapp Daraufhin ergriff der konservative Eidgenossische Verein das Referendum um ein generelles Zeichen gegen die Politik der freisinnigen Parlamentsmehrheit zu setzen Die Befurworter hoben die Rechtsvereinheitlichung eines Handelsgebiets hervor das langst die Kantonsgrenzen uberschritten habe Die Gegner argumentierten das Gesetz stelle die Verkaufer besser als bisher und gefahrde vor allem Kleinbauern Das Gesetz scheiterte recht deutlich 4 Rechnungswesen der Eisenbahnen Bearbeiten Obwohl die Verstaatlichung der Schweizerischen Centralbahn 1891 in einer Referendumsabstimmung gescheitert war erhielt der Bundesrat bereits im Folgejahr vom Parlament den Auftrag uber die Frage der Reform und des Ruckkaufs der Eisenbahngesellschaften eine Untersuchung durchzufuhren Der zustandige Verkehrsminister Josef Zemp war zunachst skeptisch trat dann aber entschieden fur die Eisenbahnverstaatlichung ein Die Revision des Aktionarsstimmrechts bei Eisenbahngesellschaften wies 1895 insbesondere auslandische Spekulanten in die Schranken In einem nachsten Schritt sollten mit dem Bundesgesetz uber das Rechnungswesen der Eisenbahnen die Bahngesellschaften zu einer einheitlichen und transparenten Rechnungslegung gezwungen werden um Klarheit uber die zu bezahlenden Entschadigungen zu erhalten Beide Parlamentskammern stimmten deutlich zu worauf der Eidgenossische Verein das Referendum ergriff Die Gegner kritisierten pauschal Burokratie Etatismus und Zentralismus den als ubertriebenen Eingriff ins Privatrecht sowie die Schmalerung der Anspruche der Bahneigner Hingegen wiesen die Befurworter darauf hin dass die Bahnen dem allgemeinen Interesse der Kunden dienen und deshalb vom Staat betrieben werden mussten Im Gegensatz zu den beiden anderen Vorlagen an diesem Tag nahmen die Stimmberechtigten das Gesetz an was den Weg zur spateren Verstaatlichung ebnete 5 Disziplinarstrafordnung der Armee Bearbeiten 1889 war das Gesetz uber die zentralisierte Militarstrafgerichtsordnung verabschiedet worden Als nachstes nahm der Bundesrat die Uberarbeitung der Disziplinarstrafordnung in Angriff und prasentierte 1894 seinen Entwurf zuhanden des Parlaments Dieses nahm das Gesetz ohne Gegenstimme an Bei Konservativen und Sozialdemokraten stiess die Disziplinarstrafordnung auf Ablehnung da sie den Vorgesetzten mehr Entscheidungsfreiheit bei den zu bestrafenden Disziplinarfehlern gewahrte Daraufhin ergriff der Eidgenossische Verein das Referendum um im Kampf gegen die Eisenbahnrechnungslegung mehr Angriffsflache zu schaffen Am meisten Widerstand gegen die Vorlage gab es in der Romandie die allgemein sehr kritisch gegenuber Zentralisierungsbestrebungen eingestellt war Gemass dem Journal de Geneve starke das von Militarismus gepragte Gesetz den Einfluss des Militardepartements und der hoheren Vorgesetzten schwache die Rekursrechte der Soldaten und wirke sogar bis ins Privatleben der Wehrpflichtigen Letztlich war die Disziplinarstrafordnung chancenlos denn weniger als ein Funftel der Stimmberechtigten gaben ihr die Zustimmung In der franzosischsprachigen Schweiz und in den katholisch konservativ dominierten Kantonen lag der Anteil der Ja Stimmen durchwegs unter 10 Prozent 6 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 47 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 9 Oktober 2021 Vorlage Nr 48 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 9 Oktober 2021 Vorlage Nr 49 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 9 Oktober 2021 Christian Bolliger Konservativer Erfolg auf einem Nebenschauplatz Der Viehhandel bleibt kantonal geregelt In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 85 86 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 9 Oktober 2021 Christian Bolliger Das Volk stellt die Weiche fur die Verstaatlichung der Bahnen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 86 87 swissvotes ch PDF 68 kB abgerufen am 9 Oktober 2021 Christian Bolliger Foderalismus und Misstrauen gegen die Armee bodigen eine weitere Militarvorlage In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 87 88 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 9 Oktober 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 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