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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1964 In der Schweiz fanden auf Bundesebene drei Volksabstimmungen statt im Rahmen dreier Urnengange am 2 Februar 24 Mai und 6 Dezember Dabei handelte es sich um zwei obligatorische Referencen und ein fakultatives Referendum Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmung am 2 Februar 1964 1 1 Ergebnis 1 2 Allgemeine Steueramnestie 2 Abstimmung am 24 Mai 1964 2 1 Ergebnis 2 2 Berufsbildungsgesetz 3 Abstimmung am 6 Dezember 1964 3 1 Ergebnis 3 2 Weiterfuhrung befristeter Preiskontrollen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbstimmung am 2 Februar 1964 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis206 1 Bundesbeschluss vom 27 September 1963 uber den Erlass einer allgemeinen Steueramnestie auf den 1 Januar 1965 OR 1 535 746 679 971 44 27 658 100 276 236 381 864 41 97 58 03 3 18 neinAllgemeine Steueramnestie Bearbeiten Eine 1961 vom Parlament uberwiesene Motion von SP Nationalrat Mathias Eggenberger forderte den Bundesrat zu Massnahmenvorschlagen gegen die Steuerhinterziehung auf Dieser schatzte die Einnahmeverluste des Bundes auf 35 bis 50 Millionen Franken jene der Kantone auf 233 bis 296 Millionen Aus diesem Grund schlug er unter anderem die Wiederholung der Steueramnestie von 1940 und 1945 vor die aber nur zusammen mit anderen Massnahmen zielfuhrend sei Gleichzeitig verwies er auf die moralischen Bedenken die einem Straferlass gegen Steuerhinterzieher entgegenstunden Im Zusammenhang mit der Debatte um die neue Bundesfinanzordnung beschloss das Parlament mit deutlicher Mehrheit die Durchfuhrung einer weiteren Steueramnestie im Jahr 1965 wofur eine Ubergangsbestimmung in der Bundesverfassung notwendig war Zu den Befurworten gehorten die KVP die BGB und die Gewerkschaften Sie bezeichneten die Amnestie als zentrale Massnahme um Steuerhinterzieher zuruck in die Ehrlichkeit zu fuhren denn die eigentlichen Leidtragenden seien die ehrlichen Steuerzahler Gegen die Amnestie waren die FDP die LPS und die PdA Sie befurchteten eine Verschlechterung der Steuermoral ausserdem sei die Nichtbestrafung ein schwerer Verstoss gegen die Rechtsordnung und ein Eingestandnis staatlicher Ohnmacht Auch zogen sie die Hohe der zu erwartenden Einnahmen in Zweifel Volk und Stande lehnten die Vorlage deutlich ab Befurwortende Mehrheiten gab es nur in den Kantonen Appenzell Innerrhoden Graubunden Schaffhausen und St Gallen 2 Abstimmung am 24 Mai 1964 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis207 3 Bundesgesetz vom 20 September 1963 uber die Berufsbildung FR 1 539 434 570 037 37 02 546 649 375 052 171 597 68 61 31 39 jaBerufsbildungsgesetz Bearbeiten 1957 nahm der Bundesrat die Revision des seit 1930 bestehenden Berufsbildungsgesetzes in Angriff wozu er eine Expertenkommission einsetzte Der 1961 prasentierte Entwurf stiess uberwiegend auf positives Echo Nur die Berufsorganisationen der Techniker wehrten sich gegen die vom Bundesrat vorgeschlagenen Titel fur Absolventen der Hoheren Technischen Lehranstalten HTL Da in Deutschland und Osterreich tiefer qualifizierte Berufsleute als Techniker bezeichnet werden entstunde fur Schweizer HTL Absolventen eine Benachteiligung auf dem internationalen Arbeitsmarkt Als das Parlament der Vorlage ohne Anderungen deutlich zustimmte ergriffen der Schweizerische Technische Verband und der Verein Ehemaliger des Technikums Winterthur das Referendum Trotz grossem Engagement wurden die Initianten einzig vom LdU unterstutzt Sie mussten sich den Vorwurf gefallen lassen einen kleinlichen und absurden Kampf zu fuhren mit dem sie die demokratischen Rechte missbrauchen und die weitgehend unbestrittene Revision gefahrden wurden Auf der anderen Seite unterstutzten alle anderen Parteien sowie die Wirtschaftsverbande und die Gewerkschaften die Vorlage Ihnen zufolge schaffe das revidierte Gesetz die Grundlage fur eine gute und zeitgemasse Berufsausbildung Mehr als zwei Drittel der Abstimmenden nahmen die Vorlage an 4 Abstimmung am 6 Dezember 1964 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis208 5 Bundesbeschluss vom 9 Oktober 1964 uber die Weiterfuhrung befristeter Preiskontrollmassnahmen OR 1 547 405 606 600 39 20 580 888 461 630 119 258 79 47 20 53 22 0 jaWeiterfuhrung befristeter Preiskontrollen Bearbeiten Die im Zweiten Weltkrieg eingefuhrte Kontrolle von Preisen und Mietzinsen wurde dreimal bis Ende 1964 verlangert Diese Verlangerungen waren jeweils befristet und beinhalteten schrittweise Lockerungen Die Erhohung von Mietzinsen war zwar gestattet konnte aber unter gewissen Voraussetzungen angefochten oder von Amtes wegen eingeschrankt werden 422 Gemeinden mit 45 der Gesamtbevolkerung kannten noch Mietzinskontrollen 1072 weitere die weniger strenge Mietzinsuberwachung In den restlichen 1598 Gemeinden mit 22 der Bevolkerung war der Markt mittlerweile frei Der Bundesrat schlug vor die Mietzinskontrolle ein letztes Mal bis Ende 1969 zu verlangern und sie dann vollstandig durch die Mietzinsuberwachung zu ersetzen Ausserdem sollte die Preisausgleichskasse zur Verbilligung von Milch Ende 1965 abgeschafft werden Das Parlament verabschiedete den Verfassungszusatz mit kleineren Retuschen Alle grossen Parteien und Wirtschaftsverbande unterstutzten die Vorlage sodass die Abstimmung keine hohen Wellen warf Kritik kam lediglich von einzelnen SP Kantonalparteien in der Romandie sowie von der PdA Fast vier Funftel der Abstimmenden und alle Kantone stimmten der Verfassungsanderung zu 6 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 206 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 5 November 2021 Christian Bolliger Moralische und eigennutzige Argumente gegen Steueramnestie In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 287 288 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 5 November 2021 Vorlage Nr 207 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 5 November 2021 Brigitte Menzi Trotz Hickhack um HTL Titel Berufsbildungsgesetz wird revidiert In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 289 swissvotes ch PDF 64 kB abgerufen am 5 November 2021 Vorlage Nr 208 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 5 November 2021 Christian Bolliger Die Stimmburger genehmigen sich ein weiteres Steuergeschenk In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 285 286 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 5 November 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1964 amp oldid 224557716