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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1951 In der Schweiz fanden 1951 auf Bundesebene drei Volksabstimmungen statt im Rahmen dreier Urnengange am 25 Februar 15 April und 8 Juli Dabei handelte es sich um zwei Volksinitiativen davon eine mit dazugehorendem Gegenentwurf und ein fakultatives Referendum Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmung am 25 Februar 1951 1 1 Ergebnis 1 2 Autotransportordnung 2 Abstimmungen am 15 April 1951 2 1 Ergebnisse 2 2 Freigeldinitiative 2 3 Gegenentwurf 3 Abstimmung am 8 Juli 1951 3 1 Ergebnis 3 2 Beitrag an die Kosten der Landesverteidigung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbstimmung am 25 Februar 1951 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis155 1 Bundesbeschluss uber den Transport von Personen und Sachen mit Motorfahrzeugen auf offentlichen Strassen Autotransportordnung FR 1 408 346 738 034 52 40 718 046 318 232 399 814 44 32 55 68 neinAutotransportordnung Bearbeiten Das Verkehrsteilungsgesetz das den Guterverkehr hatte regulieren sollen war 1935 in einer Volksabstimmung gescheitert Daraufhin setzte der Bund 1940 eine befristete Autotransportordnung ATO per Dringlichkeitsrecht in Kraft und verlangerte sie 1945 um weitere funf Jahre Nach dem Scheitern einer weiteren Gutertransportordnung an der Urne im Jahr 1946 blieb die ATO das einzige staatliche Regulativ fur den gewerbsmassigen Personen und Gutertransport auf der Strasse 1950 wollten der Bundesrat und das Parlament die ATO um weitere drei Jahre verlangern Gegen diesen Beschluss ergriffen die Migros und der LdU erfolgreich das Referendum Sie bezeichneten die ATO als verfassungswidrige und ungebuhrliche Einschrankung der Handels und Gewerbefreiheit sowie als kartellistisches Zunftgesetz das tuchtige Jungunternehmer vom Markt fernhalte Zu den Befurwortern gehorten alle Wirtschaftsverbande sowie der Schweizerische Gewerkschaftsbund und die meisten Parteien Sie prasentierten die Regulierung des Strassentransportwesens als zentralen Baustein einer Verkehrsordnung die auch dem Schienenverkehr ihre Existenzberechtigung verschaffe Ohne ATO seien nicht nur ein ruinoser Wettbewerb und Sozialdumping zu befurchten sondern auch ein Mangel an armeetauglichen Lastwagen Die Abstimmenden verwarfen die Vorlage relativ deutlich nur in sechs Kantonen resultierten Ja Mehrheiten 2 Abstimmungen am 15 April 1951 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis156 3 Bundesbeschluss uber das Volksbegehren betreffend die Revision des Artikels 39 der Bundesverfassung Freigeldinitiative VI 1 408 275 747 604 53 09 710 770 0 88 486 622 284 12 45 87 55 0 22 nein156 3 Gegenentwurf zur Freigeldinitiative GE 1 408 275 747 604 53 09 710 770 490 326 209 663 68 99 31 01 22 0 jaFreigeldinitiative Bearbeiten 1949 reichte die Liberalsozialistische Partei die der Freigeldlehre anhing eine Volksinitiative ein mit der die Nationalbank auf das Ziel der Preisstabilitat verpflichtet werden sollte Ferner sollten Banknoten uneingeschrankt und ohne Pflicht zur Golddeckung als gesetzliches Zahlungsmittel erklart werden Nach der Ablehnung des Nationalbankartikels im selben Jahr waren Banknoten weiterhin nur befristet gultig weshalb der Bundesrat die Ablehnung der Initiative empfahl und gleichzeitig einen Gegenentwurf prasentierte siehe unten Das Parlament folgte der Empfehlung Die Liberalsozialisten priesen ihre Initiative als Mittel zur Erreichung der Preisstabilitat und verwiesen auf die mit der Inflation einhergehenden Kaufkraftverluste von Lohnen und Ersparnissen Durch die Steuerung des Geldumlaufs konne die Nationalbank kunftige Krisen verhindern Die Gegner hielten die Ziele der Initiative fur unterstutzungswurdig die Freigeldlehre fur deren Umsetzung jedoch grundsatzlich fur untauglich Mit einer Zustimmung von knapp uber einem Zehntel der Abstimmenden war die Initiative chancenlos 4 Gegenentwurf Bearbeiten Mit dem Gegenentwurf sollte der Notenbankartikel in der Bundesverfassung an die aktuellen Gegebenheiten angepasst werden Zu diesem Zweck sollte die Zustandigkeit der Nationalbank fur die mittlerweile zentral gewordene Kredit und Wahrungspolitik verankert werden Andererseits sollten Banknoten auch hier dauerhaft zu gesetzlichen Zahlungsmitteln erklart werden ohne jedoch die psychologisch wichtige Golddeckung aufzugeben Neben den Liberalsozialisten lehnte auch der LdU den Gegenentwurf ab wahrend alle anderen Parteien und die grossen Wirtschaftsdachverbande die Annahme empfahlen Mehr als zwei Drittel der Abstimmenden und alle Kantone befurworteten den Gegenentwurf 4 der klar angenommen wurde Abstimmung am 8 Juli 1951 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis157 5 Eidgenossische Volksinitiative zur Heranziehung der offentlichen Unternehmungen zu einem Beitrag an die Kosten der Landesverteidigung VI 1 409 091 529 098 37 58 507 582 165 713 341 869 32 65 67 35 neinBeitrag an die Kosten der Landesverteidigung Bearbeiten Ein dem Gewerbe und dem Freisinn nahestehendes Komitee reichte 1946 eine Initiative ein welche die Besteuerung offentlicher Unternehmen im Besitz von Kantonen und Gemeinden verlangte Der Ertrag sollte fur die Landesverteidigung verwendet werden Ausgenommen waren Kranken Versorgungs und Bildungsanstalten sowie Unternehmen mit vorwiegend sozialem kulturellem oder kirchlichem Zweck Somit waren insbesondere Wasser Gas und Elektrizitatswerke Verkehrsbetriebe Schlachthofe Kantonalbanken und Elementarschaden versicherungen betroffen gewesen Da die Initiative als allgemeine Anregung formuliert war erforderte sie kein Standemehr Der Bundesrat liess sich mit der formellen Behandlung Zeit und lehnte sie schliesslich vier Jahre spater ab das Parlament folgte ihm fast einstimmig Den Initianten ging es vor allem darum dass offentliche und private Unternehmen mit gleich langen Spiessen wirtschaften sollen Die Gegner zu denen praktisch alle Parteien gehorten betrachteten die Initiative als Schlag gegen die Souveranitat der Kantone Ausserdem sei die Steuererhebung insbesondere bei offentlichen Betrieben ohne eigene Rechtspersonlichkeit schwierig und fuhre zu einer Aufblahung der Verwaltung Bei einer sehr tiefen Stimmbeteiligung scheiterte die Initiative deutlich 6 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 155 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 29 Oktober 2021 Christian Bolliger Freie Fahrt fur den Wettbewerb der Strassentransporteure In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 226 227 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 29 Oktober 2021 a b Vorlage Nr 156 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 29 Oktober 2021 a b Christian Bolliger Wahrungspolitik nachtraglich in der Verfassung verankert In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 228 229 swissvotes ch PDF 67 kB abgerufen am 29 Oktober 2021 Vorlage Nr 157 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 29 Oktober 2021 Christian Bolliger Gewerbliche Steuerinitiative erhalt bei Burgerlichen wenig Sukkurs In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 229 230 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 29 Oktober 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1951 amp oldid 227655793