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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 2022 In der Schweiz fanden 2022 auf Bundesebene elf Volksabstimmungen statt im Rahmen dreier Urnengange am 13 Februar 15 Mai und 25 September Dabei handelte es sich um drei Volksinitiativen ein obligatorisches Referendum und sieben fakultative Referenden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmungen am 13 Februar 2022 1 1 Ergebnisse 1 2 Verbot von Tier und Menschenversuchen 1 3 Schutz vor Tabakwerbung 1 4 Emissionsabgabe bei Stempelsteuer 1 5 Medien Massnahmenpaket 2 Abstimmungen am 15 Mai 2022 2 1 Ergebnisse 2 2 Anderung des Filmgesetzes 2 3 Widerspruchslosung bei Organspenden 2 4 Beteiligung an Frontex 3 Abstimmungen am 25 September 2022 3 1 Ergebnisse 3 2 Massentierhaltungsinitiative 3 3 Erhohung der Mehrwertsteuer zugunsten der AHV 3 4 Erhohung des Frauenrentenalters AHV 21 3 5 Teilabschaffung der Verrechnungssteuer 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAbstimmungen am 13 Februar 2022 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis651 1 Eidgenossische Volksinitiative Ja zum Tier und Menschenversuchsverbot Ja zu Forschungswegen mit Impulsen fur Sicherheit und Fortschritt VI 5 532 340 2 445 370 44 20 2 394 546 0 499 485 1 895 061 20 86 79 14 0 23 nein652 2 Eidgenossische Volksinitiative Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung VI 5 532 340 2 447 652 44 24 2 420 284 1 371 177 1 049 107 56 65 43 35 15 8 ja653 3 Anderung des Bundesgesetzes uber die Stempelabgaben FR 5 532 340 2 435 868 44 03 2 363 416 0 883 251 1 480 165 37 37 62 63 nein654 4 Bundesgesetz uber ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien FR 5 532 340 2 442 217 44 14 2 388 604 1 084 802 1 303 802 45 42 54 58 neinVerbot von Tier und Menschenversuchen Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksinitiative Ja zum Tier und Menschenversuchsverbot Ja zu Forschungswegen mit Impulsen fur Sicherheit und Fortschritt Ein Burgerkomitee mit Mitgliedern von Tierschutzorganisationen sowie einzelnen Exponenten von SP und Grunen reichte im Marz 2019 eine Volksinitiative ein Sie forderte ein Verbot von Tierversuchen sowie ein Importverbot von Produkten die unter Anwendung von Tierversuchen entwickelt wurden Zusatzlich forderte sie dass Forschung die ohne Tierversuche auskommt mindestens dieselbe staatliche Unterstutzung erhalt wie heute diejenige mit Tierversuchen Schliesslich verlangte sie ein Verbot von Menschenversuchen Die Befurworter argumentierten dass Versuche an Tieren unethisch seien da Tiere genau wie Menschen Leid und Schmerz zu verspuren vermogen Aus medizinisch wissenschaftlicher Sicht seien solche Versuche unnotig denn die Wirksamkeit an Tieren konne nicht mit jener an Menschen verglichen werden Versuche an Menschen seien ebenfalls unnotig da sie bestenfalls vage Durchschnittswerte liefern konnten die aber im Zeitalter der individuellen Medizin obsolet seien Der Bundesrat und ohne Gegenstimme das Parlament wiesen die Forderungen zuruck keine einzige der im Parlament vertretenen Parteien unterstutzte die Vorlage Gemass den Gegnern hatte eine Annahme der Initiative schwerwiegende Konsequenzen Sehr viele Medikamente durften dann weder in der Schweiz hergestellt noch aus dem Ausland importiert werden Das Land wurde vom weltweiten medizinischen Fortschritt abgeschnitten mit schwerwiegenden Folgen fur die Gesundheit von Menschen und Tieren Die Schweiz habe bereits jetzt eine der weltweit strengsten Regelungen fur Tierversuche und fur die Forschung am Menschen ausserdem fordere der Bund bereits die tierversuchsfreie Forschung mit dem Ziel die Anzahl Versuche sukzessive zu verringern Fast vier Funftel der Abstimmenden und alle Kantone lehnten die Initiative ab 5 6 Schutz vor Tabakwerbung Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksinitiative Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung Ein Komitee aus Arzten und Apothekern der Krebsliga und der Lungenliga sowie der SAJV reichte im September 2019 eine Volksinitiative ein Sie forderte ein Verbot von Tabakwerbung die an Minderjahrige gerichtet oder fur sie zuganglich ist Davon betroffen ware unter anderem Werbung in Printmedien im Internet und in den sozialen Medien auf Plakaten an Kiosken und in Kinos Ebenfalls verboten ware das Sponsoring von Musikfestivals durch Tabakproduzenten oder die Abgabe von Gratismustern Dem Bundesrat und dem Parlament ging diese Forderung zu weit weshalb sie ein weniger strenges Tabakproduktegesetz ausarbeiteten das weiterhin Tabakwerbung in beschranktem Umfang zulassen wurde Die Initianten betrachteten das neue Gesetz als Alibiubung nur mit der Initiative sei es moglich die besonders fur Werbebotschaften empfanglichen Kinder und Jugendlichen wirksam vor den schadlichen Auswirkungen des Tabakkonsums zu schutzen sowie den Konsum deutlich zu senken Unterstutzung erhielt die Initiative unter anderem von der EDU der EVP der GLP den Grunen und der SP sowie verschiedenen Gesundheits und Praventionsorganisationen Ihnen gegenuber standen FDP Die Mitte und SVP Wirtschaftsverbande sowie Vertreter der Werbe und Tabakbranchen Ihnen zufolge stellte ein umfassendes Werbeverbot einen zu starken Eingriff in die Wirtschaftsfreiheit dar ebenso wurde das Sponsoringverbot zu finanziellen Einbussen bei Kultur und Sportveranstaltungen fuhren Das Tabakproduktegesetz verstarke den Jugendschutz ebenfalls auch konnten die Kantone noch strengere Vorschriften erlassen Die Initiative schaffte sowohl das Volks als auch das Standemehr relativ deutlich 7 6 Emissionsabgabe bei Stempelsteuer Bearbeiten Hauptartikel Bundesgesetz uber die Stempelabgaben Volksabstimmung vom 13 Februar 2022 uber die Gesetzesanderung vom 18 Juni 2021 fakultatives Referendum Eine im Dezember 2009 von der FDP Fraktion eingereichte parlamentarische Initiative verlangte die Abschaffung der Stempelsteuer Die Kommission fur Wirtschaft und Abgaben des Nationalrates entschied sich vorerst fur die Abschaffung der darin enthaltenen Emissionsabgabe Diese wird bei der Ausgabe von Geld oder Wertpapieren durch Banken oder Unternehmen erhoben beispielsweise bei einer Erhohung des Aktienkapitals die Hohe der Abgabe betragt ein Prozent Nachdem die Vorlage mehrmals sistiert worden war wurde sie schliesslich im Juni 2021 von beiden Parlamentskammern angenommen Gegen diesen Beschluss ergriffen SP Grune und Gewerkschaften mit Erfolg das Referendum Nach Ansicht der Gegner wurden von der Abschaffung der Emissionsabgabe lediglich internationale Grosskonzerne Banken und Versicherungen profitieren Ebenso entstunde ein Einnahmenausfall von rund 250 Millionen Franken jahrlich der dann von Privatpersonen uber hohere Einkommens und Mehrwertsteuern oder durch die Streichung von Leistungen ausgeglichen werden musste Daruber hinaus sei die geplante Abschaffung der Emissionsabgabe Teil einer Salamitaktik da mit weiteren geplanten Massnahmen Konzerne steuerlich noch mehr begunstigt werden sollen Die burgerlichen Parteien und die Wirtschaftsverbande wiesen darauf hin dass die Schweiz eines der wenigen Lander sei die eine Emissionsabgabe kennen Sie sei ungerecht denn sie benachteilige junge Unternehmen die zumeist weniger Gewinn erwirtschaften mit dem sie ihre Investitionen finanzieren konnen Ebenso belaste sie nur das Eigenkapital und nicht das Fremdkapital was falsche Anreize setze Uber drei Funftel der Abstimmenden lehnten die Vorlage ab 8 6 Medien Massnahmenpaket Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksabstimmung uber ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien Die Digitalisierung fuhrte zu einem durchgreifenden Strukturwandel der Massenmedien insbesondere zu einem starken Ruckgang der Auflagenzahlen von Zeitungen und der Werbeeinnahmen die zu einem grossen Teil zu international tatigen Internetplattformen wie Google oder Facebook abfliessen Diese Entwicklung bewog Bundesrat und Parlament dazu die lokalen und regionalen Medien mit verschiedenen Massnahmen zu starken Dazu gehorten u a hohere Subventionen zur Forderung der Zustellung von Zeitungen und Zeitschriften Forderbeitrage fur von Lesern mitfinanzierte Online Medien die finanzielle Unterstutzung der Aus und Weiterbildung von Journalisten sowie eine verstarkte Forderung von Lokalradios und Regionalfernsehstationen Die jahrlichen Mehrkosten sollten 178 Millionen Franken betragen wobei der grosste Teil des Betrags auf sieben Jahre beschrankt gewesen ware Gegen das vom Parlament verabschiedete Bundesgesetz ergriff ein Komitee aus Verlegern und Exponenten von SVP FDP und Mitte das Referendum Sie kritisierten dass vor allem die vier grossen Verlagshauser der Schweiz profitieren wurden obwohl sie die zusatzlichen Subventionen gar nicht notig hatten Der ausdruckliche Ausschluss von Gratis Medien sei unsozial und diskriminierend er habe den Effekt dass die Monopole weiter gestarkt und innovative neue Medienangebote diskriminiert wurden Durch die erhohte finanzielle Abhangigkeit vom Staat sei auch die Rolle der Medien als vierte Gewalt gefahrdet Zu den Befurwortern gehorten linke Parteien die Mitte und die GLP Sie befurchteten dass ohne ein Eingreifen des Staates viele Medien verschwinden wurden Der Umfang und die Qualitat der Berichterstattung wurden ohne Forderung weiter zuruckgehen was fur den demokratischen Diskurs schadlich sei Eine relativ deutliche Mehrheit der Abstimmenden lehnte die Vorlage ab 9 6 Abstimmungen am 15 Mai 2022 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis655 10 Anderung des Bundesgesetzes uber Filmproduktion und Filmkultur FR 5 538 252 2 217 142 40 03 2 148 408 1 255 038 893 370 58 42 41 58 ja656 11 Anderung des Bundesgesetzes uber die Transplantation von Organen Geweben und Zellen Transplantationsgesetz FR 5 538 252 2 229 714 40 26 2 191 395 1 319 276 872 119 60 20 39 80 ja657 12 Bundesbeschluss uber die Genehmigung und die Umsetzung des Notenaustausches zwischen der Schweiz und der EU betreffend die Ubernahme der Verordnung EU 2019 1896 uber die Europaische Grenz und Kustenwache und zur Aufhebung der Verordnungen EU Nr 1052 2013 und EU 2016 1624 Weiterentwicklung des Schengen Besitzstands FR 5 538 252 2 214 228 39 98 2 130 678 1 523 005 607 673 71 48 28 52 jaAnderung des Filmgesetzes Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksabstimmung uber die Anderung des Bundesgesetzes uber Filmproduktion und Filmkultur Mit dem im Februar 2020 prasentierten Entwurf zur Anderung des Filmgesetzes plante der Bundesrat negativen Auswirkungen der Digitalisierung des Filmmarkts entgegenzuwirken Insbesondere sollte die Ungleichbehandlung der inlandischen Fernsehsender gegenuber Streamingdiensten und auslandischen Fernsehsendern mit Schweizer Werbefenster beseitigt werden Wahrend erstere vier Prozent ihres Umsatzes in das Schweizer Filmschaffen investieren mussten galt diese Bestimmung fur die beiden letztgenannten nicht Ebenso sollten Streamingdienste ahnlich wie in mehreren Staaten der Europaischen Union dazu verpflichtet werden mindestens 30 Prozent europaische Produktionen anzubieten Die parlamentarischen Beratungen zogen sich in die Lange und waren erst im Oktober 2021 abgeschlossen Gegen das neue Filmgesetz brachten die Jungfreisinnigen die Junge SVP und die Junge GLP ein Referendum zustande Ihrer Ansicht nach fuhre die Investitionspflicht fur Streamingdienste unweigerlich zu einer Verteuerung der Angebote Das Schweizer Filmschaffen werde bereits mit uber 100 Millionen Frankren jahrlich subventioniert was ausreichend sei Ebenso betrachteten sie die Angebotsquote als bevormundend da sie an keinerlei Qualitatsvorgaben gebunden sei und aussereuropaische Produktionen benachteilige SVP FDP Wirtschafts und Konsumentenverbande teilten diese Meinung Zu den Befurwortern gehorten GLP Grune Mitte SP Gewerkschaften und Kulturverbande Sie betonten insbesondere die Gleichbehandlung aller Anbieter und eine Starkung der Schweiz als Produktionsstandort Ausserdem sei es unwahrscheinlich dass die Investitionspflicht zu hoheren Streamingkosten fuhren werde Bei einer relativ geringen Beteiligung stimmten knapp drei Funftel der Abstimmenden der Gesetzenanderung zu 13 14 Widerspruchslosung bei Organspenden Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksabstimmung uber die Anderung des Transplantationsgesetzes und Volksinitiative Organspende fordern Leben retten Um die Zahl der Organspenden zu erhohen die in der Schweiz vergleichsweise niedrig ist lancierte der Bundesrat 2013 einen Aktionsplan Die Massnahmen zeigten aber nur beschrankt Wirkung weshalb die Organisation Jeune Chambre International im Marz 2019 die Volksinitiative Organspende fordern Leben retten einreichte die eine erweiterte Widerspruchsregelung bei der Entnahme von Organen forderte Der Bundesrat teilte das Anliegen der Initiative hielt aber ihre konkrete Ausgestaltung fur ungeeignet und erarbeitete einen indirekten Gegenentwurf der die Zustimmung des Parlaments fand Neu wird grundsatzlich davon ausgegangen dass eine Person mit der Organspende einverstanden gewesen ware doch mussen die Angehorigen zwingend miteinbezogen werden falls der Wille des Verstorbenen nicht bekannt ist Wer ausdrucklich nicht mochte dass seine Organe entnommen werden muss sich in einem Register eintragen lassen Die Initianten zogen ihr Begehren zuruck wahrend ein Komitee das Referendum gegen den Gegenentwurf zustande brachte Unterstutzt von EDU und SVP vertrat das Komitee die Meinung die Widerspruchslosung verletze das in der Bundesverfassung garantierte Recht auf korperliche Unversehrtheit und Selbstbestimmung Zu den Befurwortern gehorten FDP GLP Grune Mitte und SP sowie Arzte und Patientenorganisationen Trotz der grossen Bereitschaft zur Organspende in der Schweizer Bevolkerung sei die Spenderrate tief Die ethische Komponente der Widerspruchslosung sei berucksichtigt denn die Angehorigen konnten eine Organspende ablehnen wenn sie wissen oder vermuten dass die betroffene Person sich dagegen entschieden hatte Drei Funftel der Abstimmenden nahmen die Vorlage an 15 14 Beteiligung an Frontex Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksabstimmung uber die Beteiligung an der europaischen Grenz und Kustenwache Frontex Die Schweiz ist als Mitglied des Schengener Abkommens seit 2011 an der Europaischen Agentur fur die Grenz und Kustenwache Frontex beteiligt Als Reaktion auf die Fluchtlingskrise 2015 beschloss die Europaische Union den weiteren Ausbau von Frontex Dadurch sollten die Kontrollen an den Schengen Aussengrenzen und die Ruckfuhrung von rechtswidrig sich im Schengenraum befindlichen Personen verbessert werden und zwar unter Wahrung der Grundrechte Entsprechend stellte der Bundesrat im Dezember 2019 den Antrag den personellen und finanziellen Beitrag der Schweiz anteilsmassig zu erhohen Bis 2027 sollen die Ausgaben schrittweise von bisher 24 auf 61 Millionen Franken jahrlich erhoht werden Im Oktober 2021 genehmigte das Parlament die notwendigen Gesetzesanderungen wobei die Zustimmung im Nationalrat wegen zahlreicher Enthaltungen in der SVP Fraktion knapp ausfiel Gegen diesen Beschluss ergriffen das Migrant Solidarity Network und weitere Fluchtlingsorganisationen das Referendum mit Unterstutzung von SP und Grunen Sie kritisierten Frontex sei mitverantwortlich fur eine gewaltvolle Migrationspolitik an den EU Aussengrenzen die mit systematischen Menschenrechts verletzungen und illegalen Pushbacks einhergehe Zu den Befurwortern gehorten EVP FDP GLP und Mitte sowie trotz ihrer ansonsten EU skeptischen Haltung SVP und Lega dei Ticinesi Nur wenn die Schweiz beteiligt sei konne sie die Entscheidungen von Frontex mitbestimmen Auch die Einhaltung der Menschenrechte wurde mit der Reform verbessert Hingegen wurde ein Abseitsstehen an der Situation nichts andern und es drohe sogar ein Ausschluss der Schweiz aus dem Schengen Dublin Verbund Uber zwei Drittel der Abstimmenden stimmten der Vorlage zu 16 14 Abstimmungen am 25 September 2022 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis658 17 Eidgenossische Volksinitiative Keine Massentierhaltung in der Schweiz Massentierhaltungs initiative VI 5 549 085 2 900 889 52 28 2 861 791 1 062 703 1 799 088 37 13 62 87 22 nein659 18 Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhohung der Mehrwertsteuer OR 5 549 085 2 894 562 52 16 2 852 560 1 570 813 1 281 447 55 07 44 93 18 5 ja660 19 Anderung des Bundesgesetzes uber die Alters und Hinterlassenen versicherung AHV 21 FR 5 549 085 2 895 809 52 19 2 853 987 1 442 591 1 411 396 50 55 49 45 ja661 20 Anderung des Bundesgesetzes uber die Verrechnungssteuer FR 5 549 085 2 869 258 51 71 2 742 687 1 316 230 1 426 457 47 99 52 01 neinMassentierhaltungsinitiative Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksinitiative Keine Massentierhaltung in der Schweiz Massentierhaltungsinitiative Im September 2019 reichte die Tierschutzorganisation Sentience Politics mit Unterstutzung der Franz Weber Stiftung von Greenpeace und Vier Pfoten eine Volksinitiative ein Sie forderte die Wurde von Nutztieren wie Rindern Huhnern oder Schweinen in die Verfassung aufzunehmen sowie die Massentierhaltung zu verbieten Ebenso hatten auf gesetzlichem Wege fur samtliche Landwirtschaftsbetriebe strengere Mindestanforderungen fur tierfreundliche Unterbringung und Pflege Zugang ins Freie Schlachtung und maximale Gruppengrosse pro Stall festgelegt werden sollen die mindestens den Anforderungen der Bio Suisse Richtlinien von 2018 entsprechen und zwar auch fur Importe Der Bundesrat empfahl die Initiative zur Ablehnung da die Massentierhaltung wie sie vom Initiativkomitee definiert werde schon durch das Tierschutzgesetz verboten sei Andererseits seien die geforderten Kriterien zu detailliert um sie auf Verfassungsstufe zu verankern Die Anwendung auf Importe stunde zudem in Konflikt mit internationalen Handelsabkommen Zu den Befurwortern gehorten SP Grune GLP die Kleinbauern Vereinigung sowie verschiedene Natur und Tierschutz organisationen Sie waren der Auffassung dass die geltende Tierschutzgesetzgebung nicht ausreiche um drastische Einschnitte in das Wohlbefinden und die Wurde der Tiere zu verhindern Zu den Gegnern zahlten unter anderem SVP FDP und Mitte der Schweizer Bauernverband sowie die Detailhandler Migros und Coop Ihnen zufolge besitze die Schweiz bereits eines der strengsten Tierschutzgesetze der Welt Mit der generellen Verpflichtung zu Bio Standards in der Tierhaltung gehe die Initiative zu weit da sie viele Lebensmittel erheblich verteuern wurde Die hoheren Standards fur importierte Lebensmittel umzusetzen ware zudem ausserst schwierig und teuer 21 22 Uber drei Funftel der Abstimmenden lehnte die Initiative ab einzig im Kanton Basel Stadt gab es eine zustimmende Mehrheit Erhohung der Mehrwertsteuer zugunsten der AHV Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksabstimmung uber den Bundesbeschluss uber die Zusatzfinanzierung der AHV durch eine Erhohung der Mehrwertsteuer Ein Vierteljahrhundert lang waren alle Versuche gescheitert die Alters und Hinterlassenenversicherung AHV zu reformieren und ihre finanziellen Probleme auf langere Sicht zu beseitigen Zudem waren die Einnahmen und Ausgaben seit 2014 unausgeglichen Nach Ansicht des Bundesrats wurde sich dieses Ungleichgewicht noch verstarken sobald die geburtenstarken Jahrgange das Rentenalter erreichen wurden Aus diesem Grund schlug er im August 2019 eine Verfassungsanderung vor um den Mehrwertsteuersatz zwecks Sicherung der AHV Finanzierung von 7 7 auf 8 1 zu erhohen Der fur Nahrungsmittel Medikamente usw geltende Steuersatz soll von 2 5 auf 2 6 jener fur Beherbergungen von 3 7 auf 3 8 erhoht werden Bis 2032 sollten auf diese Weise zusatzliche Einnahmen von schatzungsweise 12 4 Milliarden Franken generiert werden National und Standerat nahmen die Vorlage in der Sommersession 2021 mit geringfugigen Anderungen an Da es sich um eine Verfassungsanderung handelte unterstand sie dem obligatorischen Referendum Ausserdem war sie mit der Vorlage AHV 21 siehe unten verknupft so dass sie nur in Kraft treten wurde wenn in der Volksabstimmung beiden Vorlagen gleichzeitig zugestimmt wurde Linke Parteien und Gewerkschaften empfahlen die Ablehnung wahrend Rechts und Mitteparteien sowie die Wirtschaftsverbande sich fur die Annahme aussprachen 23 22 Eine relativ knappe Mehrheit nahm die Vorlage an abgelehnt wurde sie in funf Kantonen der Romandie Erhohung des Frauenrentenalters AHV 21 Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksabstimmung uber die Anderung des Bundesgesetzes uber die Alters und Hinterlassenenversicherung In engem Zusammenhang mit der Mehrwertsteuererhohung stand die Vorlage uber die AHV Reform die der Bundesrat ebenfalls im August 2019 vorgestellt hatte Dazu gehorte eine schrittweise Erhohung des Frauenrentenalters von 64 auf 65 Jahre wodurch Manner und Frauen gleichgestellt wurden Als Ausgleichsmassnahmen dazu waren tiefere Kurzungssatze fur Frauen bei einem vorzeitigen Rentenbezug sowie eine Erhohung der AHV Renten fur Frauen mit tiefen bis mittleren Einkommen vorgesehen Die Beratungen im Parlament zogen sich uber mehrere Monate hin und erforderten ein Differenz bereinigungs verfahren Schliesslich stimmten beide Rate der Vorlage im Dezember 2021 zu So sollte das Frauenrentenalter ab 2025 in vier Schritten um jeweils drei Monate angehoben werden beginnend mit dem Jahrgang 1961 Ab 2028 wurde fur Frauen und Manner das Rentenalter einheitlich 65 Jahre betragen Fur jene Frauen die kurz vor dem Renteneintritt stehen wurden waren Ausgleichsmassnahmen vorgesehen Bei einem Vorbezug wurde die AHV Rente gekurzt weil sie langer ausbezahlt wurde Ansonsten wurde ein Rentenzuschlag ausbezahlt der bei tieferen Einkommen grosser ware als bei hoheren Gegen den Parlamentsbeschluss brachten linke Parteien Frauenverbande und Gewerkschaften ein Referendum zustande Sie argumentierten mit der Vorlage AHV 21 werde einseitig auf Kosten der Frauen gespart obwohl diese im Durchschnitt deutlich tiefere Renten bezogen Zudem durfe das Rentenalter der Frauen nicht erhoht werden solange weiterhin eine deutliche Lohnungleichheit zwischen den Geschlechtern bestehe Nach Ansicht der Befurworter darunter Rechts und Mitteparteien sowie Wirtschaftsverbande sei die Angleichung des Rentenalters gerechtfertigt Die Stabilisierung der AHV Finanzen sei dringend und je langer zugewartet werde desto teurer werde es die Finanzen der AHV wieder ins Gleichgewicht zu bringen 23 22 Eine ausserst knappe Mehrheit der Abstimmenden nahm die Vorlage an der Unterschied betrug etwas mehr als 32 000 Stimmen Abgelehnt wurde sie in allen Kantonen der lateinischen Schweiz sechs Kantone der Romandie und das Tessin sowie in den Kantonen Solothurn Basel Stadt und Schaffhausen Teilabschaffung der Verrechnungssteuer Bearbeiten Im April 2021 prasentierte der Bundesrat eine Gesetzesvorlage zur Reform der Verrechnungssteuer Ihr Ziel war es den Markt fur Fremdkapital zu starken indem die Verrechnungssteuer von 35 Prozent auf Zinsertragen bei der Ausgabe neuer Anleihen in der Schweiz abgeschafft werden sollte Ebenfalls aufgehoben werden sollte sie auf Bankkonten fur juristische Personen und auslandische Anleger Schliesslich sollte auch die Umsatzabgabe auf inlandische Anleihen und gewisse andere Wertpapiere wegfallen Zwar rechnete der Bundesrat kurzfristig mit einem Verlust an Steuereinnahmen doch die erwartete Stimulierung der Wirtschaft wurde es ermoglichen die Verluste innerhalb von funf Jahren gutzumachen National und Standerat nahmen die Vorlage im Dezember desselben Jahres an Gegen diesen Beschluss ergriffen SP Grune und Gewerkschaften das Referendum das im April 2022 zustande kam Mitten in die Unterschriftensammlung fiel die deutliche Ablehnung der ahnlich gelagerten Abschaffung der Emissionsabgabe am 13 Februar Erneut argumentierten die Gegner die geplante Gesetzesanderung sei ein weiteres Steuergeschenk fur Konzerne und Grossanleger Sie fuhre zu Steuerausfallen von jahrlich bis zu 800 Millionen Franken die von der gesamten Bevolkerung getragen werden mussten Bei einer Abschaffung entfiele auch der Anreiz bei den Steuern nicht zu betrugen Die Gegner hielten dem entgegen dass der Schweizer Obligationenmarkt tendenziell rucklaufig sei Dies sei einerseits auf den grossen administrativen Aufwand zuruckzufuhren anderseits auch darauf dass eine Reihe von Landern keine vergleichbare Steuer kenne oder die erhobene Steuer tiefer sei 24 22 Eine sehr knappe Mehrheit der Abstimmenden lehnte die Vorlage ab Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Einzelnachweise Bearbeiten Volksinitiative vom 18 03 2019 Ja zum Tier und Menschenversuchsverbot Ja zu Forschungswegen mit Impulsen fur Sicherheit und Fortschritt Bundesamt fur Statistik 13 Februar 2022 abgerufen am 13 Februar 2022 Volksinitiative vom 12 09 2019 Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung Bundesamt fur Statistik 13 Februar 2022 abgerufen am 13 Februar 2022 Anderung vom 18 06 2021 des Bundesgesetzes uber die Stempelabgaben StG Bundesamt fur Statistik 13 Februar 2022 abgerufen am 13 Februar 2022 Bundesgesetz vom 18 06 2021 uber ein Massnahmenpaket zugunsten der Medien Bundesamt fur Statistik 13 Februar 2022 abgerufen am 13 Februar 2022 Ja zum Tier und Menschenversuchsverbot Ja zu Forschungswegen mit Impulsen fur Sicherheit und Fortschritt Volksinitiative In Annee politique suisse Universitat Bern Institut fur Politikwissenschaft abgerufen am 7 Februar 2022 a b c d Volksabstimmung 13 Februar 2022 Abstimmungsbuchlein PDF 849 kB Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 7 Februar 2022 Volksinitiative Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung Kinder und Jugendliche ohne Tabakwerbung In Annee politique suisse Universitat Bern Institut fur Politikwissenschaft abgerufen am 7 Februar 2022 Volksinitiative Parlamentarische Initiative fuhrt zu schrittweiser Abschaffung der Stempelsteuer In Annee politique suisse Universitat Bern Institut fur Politikwissenschaft abgerufen am 7 Februar 2022 Massnahmenpaket zur Forderung der Medien In Annee politique suisse Universitat Bern Institut fur Politikwissenschaft abgerufen am 7 Februar 2022 Vorlage Nr 655 Bundesamt fur Statistik 15 Mai 2022 abgerufen am 15 Mai 2022 Vorlage Nr 656 Bundesamt fur Statistik 15 Mai 2022 abgerufen am 15 Mai 2022 Vorlage Nr 657 Bundesamt fur Statistik 15 Mai 2022 abgerufen am 15 Mai 2022 Revision des Filmgesetzes Lex Netflix BRG 20 030 In Annee politique suisse Universitat Bern Institut fur Politikwissenschaft abgerufen am 12 Mai 2022 a b c Volksabstimmung 15 Mai 2022 Abstimmungsbuchlein PDF 3 94 MB Bundeskanzlei 2022 abgerufen am 12 Mai 2022 Organspende Initiative und indirekter Gegenvorschlag BRG 20 090 In Annee politique suisse Universitat Bern Institut fur Politikwissenschaft abgerufen am 12 Mai 2022 Verordnung uber die Europaische Grenz und Kustenwache In Annee politique suisse Universitat Bern Institut fur Politikwissenschaft abgerufen am 12 Mai 2022 Vorlage Nr 658 Bundesamt fur Statistik 25 September 2022 abgerufen am 25 September 2022 Vorlage Nr 659 Bundesamt fur Statistik 25 September 2022 abgerufen am 25 September 2022 Vorlage Nr 660 Bundesamt fur Statistik 25 September 2022 abgerufen am 25 September 2022 Vorlage Nr 661 Bundesamt fur Statistik 25 September 2022 abgerufen am 25 September 2022 Initiative populaire federale Non a l elevage intensif en Suisse initiative sur l elevage intensif In Annee politique suisse Universitat Bern Institut fur Politikwissenschaft abgerufen am 25 September 2022 franzosisch a b c d Volksabstimmung 25 September 2022 Abstimmungsbuchlein PDF 1 5 MB swissvotes ch 2022 abgerufen am 25 September 2022 a b Reform Stabilisierung der AHV AHV 21 BRG 19 050 In Annee politique suisse Universitat Bern Institut fur Politikwissenschaft abgerufen am 25 September 2022 Loi sur l impot anticipe Renforcer le marche des capitaux d emprunt BRG 21 024 In Annee politique suisse Universitat Bern Institut fur Politikwissenschaft abgerufen am 25 September 2022 franzosisch Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 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