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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1971 In der Schweiz fanden auf Bundesebene drei Volksabstimmungen statt im Rahmen zweier Urnengange am 7 Februar und 6 Juni Dabei handelte es sich um drei obligatorische Referenden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmung am 7 Februar 1971 1 1 Ergebnis 1 2 Einfuhrung des Frauenstimmrechts 2 Abstimmungen am 6 Juni 1971 2 1 Ergebnisse 2 2 Umweltschutzartikel 2 3 Finanzordnung des Bundes 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAbstimmung am 7 Februar 1971 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis224 1 Bundesbeschluss vom 9 Oktober 1970 uber die Einfuhrung des Frauenstimm und Wahlrechts in eidgenossischen Angelegenheiten OR 1 654 708 955 321 57 72 944 991 621 109 323 882 65 73 34 27 15 6 jaEinfuhrung des Frauenstimmrechts Bearbeiten Hauptartikel Frauenstimmrecht in der Schweiz Nachdem Volk und Stande 1959 das Stimm und Wahlrechts fur Frauen auf Bundesebene abgelehnt hatten folgte wenig spater deren Einfuhrung in mehreren Kantonen Verschiedene Vorstosse im Parlament das Thema auch auf Bundesebene wieder auf die Tagesordnung zu bringen blieben zunachst ohne Erfolg 1963 trat die Schweiz dem Europarat bei ohne gleichzeitig die Europaische Menschenrechtskonvention EMRK zu unterzeichnen die das Frauenstimmrecht vorschrieb Funf Jahre spater plante der Bundesrat der EMRK nur unter Vorbehalt beizutreten und die Frage des Frauenstimmrechts den Kantonen zu uberlassen Daraufhin kam es zu sehr heftigen Protesten die ihre Wirkung nicht verfehlten 1969 blockierte der Standerat den EMRK Beitritt worauf sich der Bundesrat gezwungen sah aktiv zu werden und eine entsprechende Verfassungsanderung zu beantragen Das Parlament genehmigte sie ein Jahr spater oppositionslos Im Gegensatz zu 1959 unterstutzten alle Parteien und Verbande die Vorlage ebenso zahlreiche Mitglieder kantonaler Regierungen Ein gewichtiges Argument waren die Erfahrungen aus jenen zehn Kantonen die das Stimm und Wahlrecht fur Frauen bereits eingefuhrt hatten Zudem sei ein weiteres Beharren auf dieser Rechtsungleichheit ein Anachronismus Die Gegner die sich kaum bemerkbar machen konnten begrundeten ihre Ablehnung erneut mit dem traditionellen Rollenbild der Frau nicht nur sei sie fur Politik nicht vorgesehen sondern auch nicht fahig Knapp zwei Drittel der abstimmenden Manner nahmen die Vorlage an Nein Mehrheiten gab es in den konservativen Kantonen der Zentral und Ostschweiz wahrend Genf mit 91 9 Prozent die hochste Zustimmung verzeichnete Im Juni desselben Jahres nahmen Frauen erstmals an einer eidgenossischen Volksabstimmung teil im Oktober erstmals an nationalen Wahlen 2 Abstimmungen am 6 Juni 1971 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis225 3 Bundesbeschluss vom 18 Dezember 1970 uber die Erganzung der Bundesverfassung durch einen Artikel 24septies betreffend den Schutz des Menschen und seiner naturlichen Umwelt gegen schadliche oder lastige Einwirkungen OR 3 565 435 1 349 608 37 84 1 319 290 1 222 931 0 96 359 92 70 0 7 30 22 0 ja226 4 Bundesbeschluss vom 11 Marz 1971 uber die Weiterfuhrung der Finanzordnung des Bundes OR 3 565 435 1 346 363 37 75 1 279 580 0 930 878 348 702 72 75 27 25 22 0 jaUmweltschutzartikel Bearbeiten In der Schweiz hauften sich die Umweltprobleme was den Umweltschutz Anfang der 1970er Jahre verstarkt in den Vordergrund des politischen Geschehens ruckte Die Bevolkerung war immer weniger gewillt die schadlichen Auswirkungen von Emissionen verschiedenster Art zu ertragen weshalb eine Reihe parlamentarischer Vorstosse ein verstarktes Engagement des Bundes bei der Bekampfung von Luftverschmutzung und Larmemissionen forderten Es existierten zwar bereits Bundeskompetenzen auf verschiedenen Gebieten des Umweltschutzes wie zum Beispiel beim Gewasserschutz oder bei der Raumplanung doch waren diese luckenhaft und wurden bisher selten genutzt Deshalb prasentierte der Bundesrat im Mai 1970 einen weitreichenden Umweltschutzartikel fur die Bundesverfassung der verpflichtende Vorgaben enthielt So sollte der Bund die Kompetenz und den Auftrag erhalten einen umfassenden Schutz gegen schadliche oder lastige Emissionen umzusetzen Schutzobjekt sollte in erster Linie der Mensch sein aber auch seine naturliche Umwelt Da es vielen Kantonen an geeigneten Fachpersonen fehle sei die Zustandigkeit des Bundes gerechtfertigt Beide Parlamentskammern stimmten der Vorlage einstimmig zu Samtliche Parteien unterstutzten sie und es gab praktisch keine nennenswerte Opposition was sich auch im uberwaltigenden Ergebnis widerspiegelte Mehr als neun Zehntel der Abstimmenden darunter erstmals Frauen nahmen den neuen Verfassungsartikel an 5 Finanzordnung des Bundes Bearbeiten Zwar war im Vorjahr die neue Finanzordnung gescheitert doch die aktuelle war immerhin bis 1974 gultig Dennoch prasentierte Finanzminister Nello Celio nur einen Monat nach der Abstimmung eine neue Vorlage Diese verzichtete auf die viel kritisierte Aufhebung der Befristung und der Hochstsatze der Warenumsatzsteuer WUSt und der Wehrsteuer heutige direkte Bundessteuer wahrend unbestrittene Teile wie der Ausgleich der kalten Progression ubernommen wurden Wegen Zeitknappheit konnten die vorgesehenen Sozialabzuge bei der Wehrsteuer erst verzogert in Kraft treten weshalb als Kompensation ein nach Steuerbetrag gestaffelter Rabatt gewahrt werden sollte Als Entgegenkommen gegenuber den Linken wurde der Steuersatz der Wehrsteuer von 9 auf 9 5 Prozent erhoht Das Parlament genehmigte die Vorlage verlangerte aber die Geltungsdauer um zwei Jahre bis 1982 In den wesentlichen materiellen Punkten war die Finanzordnung mit der Vorlage von 1970 identisch Wahrend die PdA die Vorlage als Reform zugunsten der Reichen bezeichnete kritisiert die EVP ungerechtfertigte Sonderrechte der Bierbrauer Dem LdU fehlten Ansatze zu einer Steuerharmonisierung Die meisten anderen Parteien unterstutzten die Vorlage ausdrucklich Sie wiesen auf den Kompromisscharakter hin und waren sich darin einig dass der Bund auf die Mehreinnahmen angewiesen sei und dass die Neuerung ihm die notwendige finanzpolitische Flexibilitat gebe Fast drei Viertel aller Abstimmenden und alle Kantone nahmen die Vorlage an 6 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 224 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 7 November 2021 Yvan Rielle Das Ende der Mannerdemokratie In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 308 310 swissvotes ch PDF 72 kB abgerufen am 7 November 2021 Vorlage Nr 225 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 7 November 2021 Vorlage Nr 226 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 7 November 2021 Manuel Graf Der Umweltschutz erhalt eine umfassende Verfassungsgrundlage In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 310 311 swissvotes ch PDF 64 kB abgerufen am 7 November 2021 Christian Bolliger Deutliches Ja zur befristeten Einigungslosung bei den Bundeseinnahmen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 311 312 swissvotes ch PDF 64 kB abgerufen am 7 November 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1971 amp oldid 224557837