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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1918 In der Schweiz fanden auf Bundesebene zwei Volksabstimmungen statt im Rahmen zweier Urnengange am 2 Juni und 13 Oktober Dabei handelte es sich um zwei Volksinitiativen Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmung am 2 Juni 1918 1 1 Ergebnis 1 2 Einfuhrung der direkten Bundessteuer 2 Abstimmung am 13 Oktober 1918 2 1 Ergebnis 2 2 Proporzwahl des Nationalrats 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseAbstimmung am 2 Juni 1918 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis76 1 Eidgenossische Volksinitiative fur die Einfuhrung der direkten Bundessteuer VI 936 096 612 171 65 40 602 549 276 735 325 814 45 93 54 07 7 14 neinEinfuhrung der direkten Bundessteuer Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksinitiative fur die Einfuhrung der direkten Bundessteuer Mit Ausnahme des Militarpflichtersatzes und der 1915 einmalig erhobenen Kriegssteuer waren direkte Steuern den Kantonen vorbehalten Die Sozialdemokraten strebten die Einfuhrung einer dauerhaften progressiven Bundessteuer an die vor allem die wohlhabenden Schichten belasten wurde Sie lancierten im November 1916 eine entsprechende Volksinitiative und brachten genugend Unterschriften fur ihr Anliegen zusammen Die Bundesverfassung sollte um einen neuen Artikel 41bis erganzt werden der die jahrliche Erhebung einer progressiven Steuer auf Einkommen und Vermogen naturlicher Personen sowie eine Besteuerung juristischer Personen vorschreibt Der Bundesrat hatte staatspolitische Vorbehalte und mutmasste die direkte Bundessteuer fordere die Steuerhinterziehung und die Kapitalflucht Das Parlament folgte dieser Einschatzung und lehnte die Initiative ab Im Abstimmungskampf propagierte die SP ihre Initiative als Beitrag zu einer sozial gerechten Finanzierung der Mobilisierungskosten wahrend des Ersten Weltkriegs erhielt aber nur Unterstutzung durch die Demokraten und den Grutliverein Die burgerlichen Gegner bezeichneten die direkte Bundessteuer als zentralistischen Eingriff in die Hoheit der Kantone und als Angriff auf die Grundfesten der schweizerischen Bundesstaatlichkeit Die Initiative verfehlte sowohl das Volks als auch das Standemehr Samtliche Kantone mit franzosischsprachiger Bevolkerungsmehrheit das Tessin und auch die katholischen Kantone der Ost und Zentralschweiz lehnten sie ab 2 Abstimmung am 13 Oktober 1918 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis77 3 Eidgenossische Volksinitiative fur die Proporzwahl des Nationalrates VI 936 336 463 302 49 47 448 587 299 550 149 035 66 78 33 22 19 2 jaProporzwahl des Nationalrats Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksinitiative fur die Proporzwahl des Nationalrates Nach dem knappen Scheitern der zweiten Proporzinitiative im Jahr 1910 liessen Sozialdemokraten und Konservative ihr Komitee weiter bestehen denn ihr Ziel war weiterhin der Ersatz des Majorzwahlsystems bei Nationalratswahlen durch das Proporzwahlsystem Dadurch erhofften sie sich mehr Einfluss im Parlament und das Ende der seit 1848 andauernden freisinnigen Vorherrschaft 1913 reichten sie deshalb eine dritte Initiative ein Im Gegensatz zu fruher verzichtete der Bundesrat in seiner Stellungnahme auf polemische Aussagen und bemuhte sich um eine sachliche Auseinandersetzung mit der Forderung Dennoch vermochte er in der Einfuhrung des Proporzes keinen wirklichen Fortschritt zu erkennen und lehnte sie deshalb ab Der von den Freisinnigen dominierte Nationalrat folgte dieser Einschatzung wahrend der Standerat die Vorlage wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkriegs zunachst gar nicht beraten konnte Erst drei Jahre spater konnte die parlamentarische Beratung fortgefuhrt werden bei der beide Kammern mit knapper Mehrheit die Ablehnung empfahlen Die Abstimmung fand kurz vor Kriegsende angesichts der sich zuspitzenden wirtschaftlichen und sozialen Lage in angespannter Atmosphare statt Die Freisinnigen waren auf sich allein gestellt denn ihre Argumente hatten durch die Erfahrungen in mehreren Kantonen die bereits den Proporz kannten kaum noch Gewicht Mit sehr deutlichem Volks und Standemehr wurde die Initiative angenommen nur noch drei Kantone lehnten sie ab Appenzell Ausserrhoden Thurgau und Waadt 4 Die Nationalratswahlen 1919 waren die ersten nach dem neuen System und beendeten die Alleinherrschaft der Freisinnigen Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 76 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 16 Oktober 2021 Christian Bolliger Die katholische und die romanische Schweiz bodigen die direkte Bundessteuer In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 121 122 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 16 Oktober 2021 Vorlage Nr 77 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 16 Oktober 2021 Yvan Rielle Deutliches Ja zum Proporz bricht die Dominanz des Freisinns In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 122 124 swissvotes ch PDF 74 kB abgerufen am 16 Oktober 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1918 amp oldid 232069567