www.wikidata.de-de.nina.az
Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1998 In der Schweiz fanden 1998 auf Bundesebene zehn Volksabstimmungen statt im Rahmen dreier Urnengange am 7 Juni 27 September und 29 November Dabei handelte es sich um drei obligatorische Referenden vier Volksinitiativen und drei fakultative Referenden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmungen am 7 Juni 1998 1 1 Ergebnisse 1 2 Haushaltsziel 2001 1 3 Gen Schutz Initiative 1 4 S o S Schweiz ohne Schnuffelpolizei 2 Abstimmungen am 27 September 1998 2 1 Ergebnisse 2 2 Schwerverkehrsabgabegesetz 2 3 Kleinbauern Initiative 2 4 AHV Revision ohne hoheres Rentenalter 3 Abstimmungen am 29 November 1998 3 1 Ergebnisse 3 2 Finanzierung des offentlichen Verkehrs 3 3 Getreideartikel 3 4 Vernunftige Drogenpolitik 3 5 Anderung des Arbeitsgesetzes 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAbstimmungen am 7 Juni 1998 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis439 1 Bundesbeschluss uber Massnahmen zum Haushaltsausgleich OR 4 629 396 1 894 433 40 92 1 810 815 1 280 329 0 530 486 70 70 29 30 23 0 ja440 2 Eidgenossische Volksinitiative zum Schutz von Leben und Umwelt vor Genmanipulation Gen Schutz Initiative VI 4 629 396 1 913 034 41 32 1 877 266 0 624 964 1 252 302 33 29 66 71 0 23 nein441 3 Eidgenossische Volksinitiative S o S Schweiz ohne Schnuffelpolizei VI 4 629 396 1 897 624 40 99 1 834 144 0 451 089 1 383 055 24 59 75 41 0 23 neinHaushaltsziel 2001 Bearbeiten Angesichts des massiv gestiegenen Staatsdefizits prasentierte der Bundesrat im Juni 1997 ein finanzpolitisches Gesamtkonzept zur Sanierung des Bundeshaushalts und schlug dem Parlament vor eine befristete Ubergangsbestimmung in die Bundesverfassung aufzunehmen Das Haushaltsziel 2001 sah vor das Defizit bis zum Jahr 2001 schrittweise auf eine Milliarde Franken zu reduzieren Bei schlechter Wirtschaftslage war eine Nachfrist von hochstens zwei Jahren vorgesehen Innerhalb dieser zwei Jahre sollte der Haushalt uber ein Sparpaket zwingend ausgeglichen werden mussen Dabei wurde das Parlament die Moglichkeit erhalten die bundesratlichen Sparvorschlage im Einzelnen abzuandern ware jedoch an den Gesamtsparbetrag gebunden Gegen den Widerstand der linken Parteien die vor einer Sparhysterie warnten verabschiedete das Parlament die leicht modifizierte Vorlage Neben den Linken gehorten auch die Gewerkschaften und die Lega dei Ticinesi zu den Gegnern Sie befurchteten dass die burgerlichen Parteien die Sparmassnahmen hauptsachlich bei den Sozialwerken durchsetzen wurden dass der Verfassungsartikel den Konjunktur aufschwung abwurge und dass die Budgethoheit teilweise an den Bundesrat delegiert wurde Die Befurworter wiederum warfen der Gegenseite vor sich inkonsequent und politisch nicht verantwortbar zu verhalten Die Schuldenwirtschaft gefahrde die Handlungsfahigkeit des Staates und langerfristig die Sozialwerke Uber zwei Drittel der Abstimmenden und alle Kantone stimmten der Vorlage zu deutlicher als erwartet 4 Gen Schutz Initiative Bearbeiten Noch vor Annahme des Verfassungsartikels zur Fortpflanzungsmedizin und Gentechnologie am 17 Mai 1992 bildeten sich zwei Initiativkomitees die das Ziel verfolgten die Anwendungsbereiche noch weiter einzuschranken Eines davon stand unter der Fuhrung der Schweizerischen Arbeitsgruppe Gentechnologie Ihre im Oktober 1993 eingereichte Volksinitiative wollte den Bund dazu verpflichten Vorschriften gegen Missbrauche und Gefahren durch genetische Veranderung am Erbgut von Tieren Pflanzen und anderen Organismen zu erlassen Die Herstellung der Erwerb und die Weitergabe genetisch veranderter Tiere die Freisetzung genetisch veranderter Organismen in die Umwelt sowie die Erteilung von Patenten fur genetisch veranderte Tiere und Pflanzen sollten untersagt werden Sowohl der Bundesrat als auch das Parlament wiesen das Begehren zuruck In den Wochen vor der Volksabstimmung entbrannte eine heftige emotional aufgeladene Debatte Abgesehen von den burgerlichen Parteien und der Pharmaindustrie die geschlossen gegen die Initiative antraten prasentierte der Abstimmungskampf ein Bild der Zerrissenheit Insbesondere die SP war tief gespalten Die Position der Bauern war von internen Flugelkampfen zwischen konventionellen und biologischen Bauern gepragt erst nach langen Diskussionen rang sich der Bauernverband zu einer Nein Parole durch Letztlich konnten sich die Argumente der Gegner durchsetzen wonach die Initiative die Forschung an bisher unheilbaren Krankheiten lahme Chancen verhindere und Arbeitsplatze gefahrde Angesichts der Ausgangslage scheiterte die Vorlage uberraschend deutlich zwei Drittel der Abstimmenden und alle Kantone lehnten sie ab 5 S o S Schweiz ohne Schnuffelpolizei Bearbeiten Das Auffliegen des Fichenskandals im Jahr 1989 erschutterte das Vertrauen vieler Burger in den Staat nicht zuletzt weil die Verantwortlichen wahrend des Kalten Kriegs den linken Organisationen und vielen ihrer Anhanger pauschal vorgeworfen hatten unterwandert zu sein Im Oktober 1991 reichte das Komitee Schluss mit dem Schnuffelstaat eine Volksinitiative ein Sie verlangte die Abschaffung der Politischen Polizei und dass keine Person bei der Wahrnehmung ihrer ideellen oder politischen Rechte uberwacht werden durfe Der Bundesrat prasentierte im Marz 1994 als indirekten Gegenvorschlag ein neues Gesetz uber die Wahrung der inneren Sicherheit Dieses sollte in erster Linie die vorbereitende Informationsbeschaffung der Polizeibehorden in Bereichen mit ernsthaftem Gefahrenpotential fur die innere Sicherheit regeln wahrend das Sammeln von Daten uber legale politische Aktivitaten verboten werden sollte Beide Parlamentskammern nahmen das Gesetz an und empfahlen die Ablehnung der Initiative In der Abstimmungskampagne warf die Vorlage keine hohen Wellen da die linken Parteien und vor allem die SP sich nur halbherzig dafur einsetzten Fur die Gegner war die Initiative uberflussig da die meisten Forderungen mit dem neuen Staatsschutzgesetz bereits erfullt seien Die Initiative sei auch gefahrlich weil bei der Bekampfung der organisierten Kriminalitat nicht auf praventive Ermittlungen verzichtet werden konne Drei Viertel der Abstimmenden und alle Kantone lehnten die Vorlage ab Das Staatsschutzgesetz trat daraufhin am 1 Juli 1998 in Kraft 6 Abstimmungen am 27 September 1998 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis442 7 Bundesgesetz uber eine leistungsabhangige Schwerverkehrsabgabe Schwerverkehrsabgabegesetz FR 4 637 498 2 402 260 51 80 2 370 105 1 355 735 1 014 370 57 20 42 80 ja443 8 Eidgenossische Volksinitiative fur preisgunstige Nahrungsmittel und okologische Bauernhofe Kleinbauern Initiative VI 4 637 498 2 391 658 51 57 2 329 464 0 535 873 1 793 591 23 00 77 00 0 23 nein444 9 Eidgenossische Volksinitiative fur die 10 AHV Revision ohne Erhohung des Rentenalters VI 4 637 498 2 394 024 51 62 2 348 105 0 973 966 1 374 139 41 48 58 52 5 18 neinSchwerverkehrsabgabegesetz Bearbeiten 1994 hatten Volk und Stande die Verfassungsgrundlage zur Einfuhrung einer leistungsabhangigen Schwerverkehrsabgabe LSVA angenommen Bereits ein Jahr spater gab der Bundesrat den Entwurf fur ein entsprechendes Gesetz in die Vernehmlassung der jedoch auf wenig Zustimmung stiess Kritikpunkte waren die fehlende Kompatibilitat mit der Europaischen Union die Bemessungsgrundlage und das Fehlen eines technisch ausgereiften Erfassungssystems Der Bundesrat zog den Entwurf zuruck und prasentierte im September 1996 eine uberarbeitete Version In der parlamentarischen Debatte gab es zwischen beiden Kammern Meinungsverschiedenheiten bezuglich der Hohe der Abgaben Schliesslich setzte sich im Differenz bereinigungs verfahren ein Kompromissvorschlag aus den Reihen der FDP durch Ein Drittel der Einnahmen sollte an die Kantone gehen der Rest der Finanzierung von Eisenbahnprojekten dienen Zudem sollte der Bundesrat die Kompetenz erhalten die LSVA eigenstandig der Teuerung anzupassen Gegen das Gesetz ergriff der Nutzfahrzeugverband das Referendum Zu den Gegnern gehorten auch die SVP die LPS und der Gewerbeverband Sie befurchteten schwere wirtschaftliche Einbussen fur das Transportgewerbe und den Verlust von Arbeitsplatzen Die Befurworter hielten dem entgegen die LSVA sei das Ruckgrat der vom Volk beschlossenen Verkehrsverlagerungspolitik Von einem Ja hange auch der Abschluss der bilateralen Vertrage mit der Europaischen Union ab denn nur so konne die Schweiz die geforderte Erhohung der Lastwagen Gewichtslimite und die damit verbundene Zunahme des Schwerverkehrs uberhaupt verkraften Eine uberraschend deutliche Mehrheit der Abstimmenden nahm die Vorlage an wobei gemass Nachbefragung vor allem okologische Motive den Ausschlag gaben 10 Kleinbauern Initiative Bearbeiten Die Vereinigung zum Schutz der kleinen und mittleren Bauern reichte im Juni 1994 eine Volksinitiative ein die eine grundlegende Anderung der Agrarpolitik forderte Landwirtschaftsbetriebe sollten zu einer naturnahen und tierfreundlichen Produktion verpflichtet werden Falls sie diese Bedingungen erfullen hatten sie zur Abgeltung ihrer Leistungen Anspruch auf Direktzahlungen soweit diese zur Erreichung eines angemessenen Einkommens erforderlich sind Als Schutzmassnahmen fur landwirtschaftliche Erzeugnisse waren ausschliesslich Direktzahlungen sowie Zolle ohne jegliche zusatzlichen Abgaben zulassig Die Direktzahlungen an die Betriebe wurden mindestens 3000 Franken pro Hektar betragen maximal jedoch 50 000 Franken pro Betrieb Mit Verweis auf den 1996 angenommenen Landwirtschaftsartikel wiesen Bundesrat und Parlament das Begehren zuruck Unterstutzung erhielten die Initianten von den Grunen den Schweizer Demokraten und der Lega dei Ticinesi sowie vom Detailhandelsunternehmen Denner Ihnen zufolge wurde die Initiative dazu fuhren dass die Steuerzahler Uberproduktion und umweltschadliche Methoden nicht mehr finanzieren mussten wodurch auch die Konsumentenpreise sinken wurden Nach Meinung der Gegner wurde die geforderte staatliche Einkommensgarantie die Landwirte gegenuber anderen Berufsgruppen unverhaltnismassig bevorzugen Ausserdem sei mit dem Landwirtschaftsartikel die Grundlage fur eine nachhaltige und wettbewerbsfahige Landwirtschaft bereits geschaffen worden Mehr als drei Viertel der Abstimmenden und alle Kantone verwarfen die Vorlage 11 AHV Revision ohne hoheres Rentenalter Bearbeiten Auf Reaktion auf den zustimmenden Beschluss des Parlaments zur zehnten AHV Revision reichten die SP und der Schweizerische Gewerkschaftsbund im September 1995 eine Volksinitiative ein Die Initianten begrussten zwar Neuerungen wie Ehegattensplitting oder Erziehungs und Betreuungsgutschriften verlangten aber mit ihrem Begehren dass die umstrittene Erhohung des Frauen Rentenalters von 62 auf 64 Jahre bis zum Inkrafttreten einer allfalligen elften AHV Revision ruckgangig gemacht wird Der Bundesrat wies die Initiative zuruck und hielt es fur falsch mit ihr die Ausgangslage der laufenden Reform einzuschranken Die Mehrheit des Parlaments folgte dieser Einschatzung nachdem die zustandige Nationalratskommission noch eine Annahme empfohlen hatte Unterstutzung erhielt die Initiative von kleineren Links und Mitte Parteien weiteren gewerkschaftlichen Organisationen und auch von der Lega dei Ticinesi Es sei unredlich gewesen die Stimmberechtigten neben den unbestrittenen Neuerungen gleichzeitig auch uber die Erhohung des Rentenalters abstimmen zu lassen Burgerliche und rechte Parteien sowie die Wirtschaftsverbande bezeichneten die Initiative als Rosinenpickerei Bei ihrer Annahme wurden der AHV Kasse jahrlich Einnahmen von mindestens 700 Millionen Franken entgehen Knapp drei Funftel der Abstimmenden lehnten die Initiative ab Zustimmung fand sie in den Kantonen der Romandie sowie im Tessin 12 Abstimmungen am 29 November 1998 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis445 13 Bundesbeschluss uber Bau und Finanzierung von Infrastrukturvorhaben des offentlichen Verkehrs OR 4 638 305 1 777 023 38 31 1 739 008 1 104 294 0 634 714 63 50 36 50 20 2 ja446 14 Bundesbeschluss uber einen befristet geltenden neuen Getreideartikel OR 4 638 305 1 763 920 38 03 1 660 058 1 318 585 0 341 473 79 43 20 57 23 0 ja447 15 Eidgenossische Volksinitiative fur eine vernunftige Drogenpolitik VI 4 638 305 1 779 697 38 37 1 743 521 0 453 451 1 290 070 26 01 73 99 0 23 nein448 16 Bundesgesetz uber die Arbeit in Industrie Gewerbe und Handel Arbeitsgesetz FR 4 638 305 1 767 694 38 11 1 692 989 1 072 978 0 620 011 63 38 36 62 jaFinanzierung des offentlichen Verkehrs Bearbeiten Veranderte wirtschaftliche Rahmenbedingungen zwangen den Bundesrat Mitte der 1990er Jahre zu einer Neukonzeption der Finanzierung von Grossprojekten im Schienenverkehr In einer im Juni 1996 prasentierten Botschaft schlug er vor vier Projekte prioritar zu verwirklichen Bahn 2000 die Neue Eisenbahn Alpentransversale ohne Zufahrtsstrecken den Anschluss der Romandie ans franzosische TGV Netz und die Larmsanierung der bestehenden Strecken Zu ihrer Finanzierung sollte der FinoV Fonds geschaffen werden um jede Konkurrenzierung der fur den Strassenbau vorgesehenen Mittel auszuschliessen Gespeist werden sollte der Fonds durch Erhohungen des Treibstoffzolls mit der Schwerverkehrsabgabe aus Mitteln der Mineralolsteuer und mit einer befristeten Erhohung der Mehrwertsteuer Dafur erforderlich war eine Verfassungsanderung und somit ein obligatorisches Referendum Das Parlament verabschiedete die Vorlage verzichtete aber auf eine hohere Besteuerung der Treibstoffe Die Befurworter betonten die wirtschaftlichen verkehrspolitischen und umweltpolitischen Vorteile Sie waren sich auch darin einig dass mit dem Bau der NEAT eine wichtige Voraussetzung fur den Fortbestand der bilateralen Vertrage mit der EU und fur die Verlagerung des Schwerverkehrs auf die Schiene erfullt wird Die SVP die Schweizer Demokraten und der Touring Club Schweiz stellten sich gegen die Vorlage Sie bezeichneten die Grossprojekte als Fass ohne Boden und kritisierten dass das Parlament trotz der schlechten Finanzlage des Bundes an beiden NEAT Basistunneln festgehalten habe Ebenso wurden die Automobilisten zu stark belastet Fast zwei Drittel der Abstimmenden nahmen die Vorlage an Nein Mehrheiten verzeichneten nur die Kantone Appenzell Ausserrhoden Appenzell Innerrhoden Obwalden und Thurgau 17 Getreideartikel Bearbeiten Im Rahmen der zweiten Etappe der Landwirtschaftsreform Agrarpolitik 2002 schlug der Bundesrat im Juni 1996 vor den Getreideartikel der Bundesverfassung zu revidieren und so die anvisierte Liberalisierung im Brotgetreidemarkt voranzutreiben Zu diesem Zweck sollte der Bund von der Pflicht entbunden werden Brotgetreidevorrate zur Sicherung der Landesversorgung anzulegen sowie inlandisches Getreide zu einem Preis zu ubernehmen der die Erhaltung des Getreideanbaus und des einheimischen Mullereigewerbes ermoglicht Ebenso sollte die Preiskontrolle fur Brot Getreide und Backmehl aufgehoben werden Stattdessen sollte ein bis Ende 2003 befristeter Verfassungsartikel den schrittweisen Ubergang zu einem freien Markt ermoglichen Das Parlament stimmte der Vorlage zu und mit Ausnahme der Schweizer Demokraten unterstutzten alle Parteien die Vorlage Die Befurworter argumentierten die Preise fur inlandisches Brotgetreide seien zu hoch und mussten dringend dem europaischen Preisniveau angepasst werden Nur so konne die schweizerische Landwirtschaft konkurrenzfahig bleiben Ausserdem seien die aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg stammenden Bedingungen langst nicht mehr zeitgemass Fast vier Funftel der Abstimmenden und alle Kantone waren ebenfalls dieser Ansicht und nahmen die Vorlage an 18 Vernunftige Drogenpolitik Bearbeiten Die Arbeitsgemeinschaft fur Drogenlegalisierung Droleg reichte im November 1994 mit Unterstutzung der Grunen und der SP eine Volksinitiative ein Im Gegensatz zu der im September 1997 abgelehnten Volksinitiative Jugend ohne Drogen strebte sie eine weitgehende Liberalisierung der damaligen Drogenpolitik an Der Konsum von Betaubungsmitteln sollte straffrei werden Zudem sollte dem Staat die Aufgabe ubertragen werden durch die Erteilung von genugend Konzessionen die Produktion von Betaubungsmitteln zu organisieren und den Markt ausreichend damit zu versorgen wobei der Schutz der Jugend zu wahren ware Ein Teil der aus dem legalisierten Drogenhandel erzeugten Steuereinnahmen sollte fur die Pravention und die Therapie eingesetzt werden Neben den oben genannten Organisationen unterstutzte nur die PdA die Initiative wahrend die Lega dei Ticinesi Stimmfreigabe beschloss Die Befurworter argumentierten in erster Linie dass ein staatlich kontrollierter Drogenhandel den Schwarzmarkt mangels Gewinnmoglichkeiten zerschlagen wurde und Staat Wirtschaft und Private Unsummen an Geld sparen konnten Die Befurworter waren der Meinung dass die Initiative im Sinne der Volksgesundheit abzulehnen sei Ausserdem sei die Vorstellung illusorisch dass mit einer Legalisierung harter Drogen der Schwarzmarkt effizient bekampft werden konne Erwartungsgemass scheiterte die Initiative deutlich Fast drei Viertel der Abstimmenden und alle Kantone lehnten sie ab 19 Anderung des Arbeitsgesetzes Bearbeiten Nach mehrjahrigen Vorarbeiten scheiterte im Dezember 1996 die Lockerung des Sonntags Nachtarbeitsverbots am Widerstand von Gewerkschaften Frauen und kirchlichen Kreisen Unmittelbar darauf reichten die CVP und die SP Vorstosse ein die wie ursprunglich vom Bundesrat vorgeschlagen als Kompensation einen Zeitzuschlag verlangten Im Dezember 1997 prasentierte der Bundesrat einen entsprechenden Gesetzesentwurf Er enthielt die zuvor unbestrittenen Bestimmungen sowie entscharfte Regelungen bei den umstrittenen Punkten der Revision von 1996 Diese betrafen neben dem Zeitzuschlag die Arbeit am Abend und die Uberzeitarbeit ausserdem wurde die Liberalisierung des Sonntagsverkaufs fallengelassen Nachdem das Parlament das geanderte Gesetz verabschiedet hatte brachten Gewerkschaften aus der Romandie und die Gewerkschaft Druck und Papier das Referendum zustande Unterstutzung erhielten sie jedoch nur von der PdA und den Schweizer Demokraten Die Gegner warfen dem Parlament vor dem Volk fast dasselbe Gesetz wie 1996 vorzulegen und damit den Schutz der Arbeitnehmer aufzuweichen Insbesondere kritisierten sie die Aufhebung des Nachtarbeitsverbots fur Frauen und verlangten eine strikte Begrenzung Die Befurworter zu denen fast alle anderen Parteien gehorten hielten eine Flexibilisierung der Arbeitszeit zur Starkung der Wettbewerbsfahigkeit der Schweiz fur unumganglich Ausserdem wurden die gesundheitlichen und sozialen Anliegen der Arbeitnehmer besser berucksichtigt als bei der abgelehnten Vorlage Knapp zwei Drittel der Abstimmenden waren ebenfalls dieser Ansicht und stimmten Ja 20 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 439 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 23 November 2021 Vorlage Nr 440 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 23 November 2021 Vorlage Nr 441 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 23 November 2021 Roswitha Dubach Keine Finanzpolitik zulasten kommender Generationen der Bund soll ausgeglichen haushalten In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 558 559 swissvotes ch PDF 67 kB abgerufen am 23 November 2021 Brigitte Menzi Gen Schutz Initianten verlieren einen Abstimmungskampf der Superlative In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 559 561 swissvotes ch PDF 69 kB abgerufen am 23 November 2021 Brigitte Menzi Nach indirektem Gegenvorschlag Fichenaffare scheint politisch abgehakt In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 561 562 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 23 November 2021 Vorlage Nr 442 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 23 November 2021 Vorlage Nr 443 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 23 November 2021 Vorlage Nr 444 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 23 November 2021 Brigitte Menzi Kampf gegen die Lastwagenlawine Die LSVA wird eingefuhrt In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 562 563 swissvotes ch PDF 70 kB abgerufen am 23 November 2021 Brigitte Menzi Die Gegner kampfen mit Strohballen die Befurworter mit Denner In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 563 564 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 23 November 2021 Roswitha Dubach Hoheres Rentenalter der Frauen wird nicht ruckgangig gemacht In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 564 565 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 23 November 2021 Vorlage Nr 445 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 23 November 2021 Vorlage Nr 446 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 23 November 2021 Vorlage Nr 447 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 23 November 2021 Vorlage Nr 448 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 23 November 2021 Brigitte Menzi Licht am Ende des Tunnels Ja zu vier Eisenbahngrossprojekten In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 566 567 swissvotes ch PDF 68 kB abgerufen am 23 November 2021 Brigitte Menzi Weg mit einem alten Zopf Freier Markt furs Brotgetreide In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 567 568 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 23 November 2021 Roswitha Dubach Klares Nein zu einer Entkriminalisierung harter Drogen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 568 569 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 23 November 2021 Christian Bolliger Nacht und Sonntagsarbeit Die zweite Gratwanderung des Parlaments fuhrt ans Ziel In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 569 570 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 23 November 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1998 amp oldid 227845619