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Drogenpravention auch Suchtpravention bezeichnet zum einen Massnahmen zur Verhinderung bzw Reduzierung des Konsums 1 zum anderen Massnahmen die Gesundheitsschaden durch den Konsum legaler oft Alkohol Nikotin Koffein und einige Medikamente und illegaler Drogen vorzubeugen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Praventionsebenen 1 1 Primarpravention 1 1 1 Aufklarung 1 1 2 Regulation 1 1 3 Kausale Pravention 1 2 Sekundarpravention 1 3 Tertiarpravention 2 Pravention in Deutschland 2 1 Pravention des Konsums illegaler Drogen 2 2 Kampagnen und Programme 2 2 1 Keine Macht den Drogen 2 2 2 Rauchfrei 2 2 3 Be Smart Don t Start 2 2 4 Don t drink too much Stay Gold 2 2 5 Programm Step by Step 3 Pravention in Island 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweisePraventionsebenen BearbeitenDieser Artikel oder nachfolgende Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Die Unterscheidung zwischen der Pravention von legalen und illegalen Drogen besteht in Anlehnung an Caplan 1964 und an die Definitionen der Weltgesundheitsorganisation WHO Sie wird im Wesentlichen nach den unterschiedlichen Zeitpunkten des Einsetzens und der Zielrichtung der Pravention in drei Bereiche unterteilt Primare sekundare und tertiare Suchtpravention Die Abgrenzung dieser drei Typen ist jedoch nicht eindeutig moglich und lasst sich vor allem in der praktischen Anwendung nicht eindeutig voneinander trennen Gerade die sekundare und tertiare Pravention uberschneiden sich im Bereich der therapeutischen rehabilitativen Massnahmen Bei der Arbeit mit Jugendlichen ist die Primarpravention der Bereich dem am meisten Bedeutung beigemessen wird Primarpravention Bearbeiten Primarpravention umfasst Massnahmen mit Menschen die noch nicht Drogen konsumiert haben Diese zielen haufig vorrangig auf Konsumvermeidung Aufklarung Bearbeiten Wahrend Kampagnen in erster Linie Gefuhle vermitteln wollen richtet sich sachliche Aufklarung an den Verstand der Zielgruppe Pramisse Wer uber Gebrauch und Gefahren von Drogen Bescheid weiss kann bestimmte Risiken durch Safer Use vermeiden oder verzichtet ganz auf besonders riskante Drogen bzw Konsumformen Umsetzung Broschuren und Internetauftritte drugcom de der Bundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung oder einzelner Bundeslander beispielsweise drogerie projekt de aus Thuringen Drogenaufklarung innerhalb besonders gefahrdeter Alters und Bevolkerungsgruppen selektive Pravention Hierzu gehort die szenenahe Drogenberatung in Subkulturen Szenen Beispiel das Musikszeneprojekt Drogerie fur die Techno Hardcore Szene Praventiver Wert Die Meinungen dazu sind geteilt Manche Experten glauben Aufklarung alleine richte nicht viel aus mit der Begrundung dass Zigarettenkonsum immer noch sehr stark verbreitet ist obwohl die Aufklarung uber die schadlichen Folgen des Rauchens stark angestiegen ist Auf der anderen Seite scheint fraglich ob eine Pravention sinnvoll ist die sich nur mit den Folgen des Rauchens befasst anstatt mit den Mechanismen des Rauchens selbst Regulation Bearbeiten Pramisse Der Einzelne ist nicht unbedingt von sich aus dazu fahig mit Drogen vernunftig umzugehen Es obliegt der staatlichen Verantwortung hier durch gesetzliche Vorgaben regulierend einzugreifen Insbesondere der Jugendschutz soll gewahrleistet sein Staatliche Interventionsmoglichkeiten Besteuerung Altersfreigaben Warnhinweise Beipackzettel Beratungspflicht des Verkaufers Ort des Verkaufs Supermarkt Drogenfachgeschaft Apotheke Werbeverbote lokale Konsumverbote Schule Alternativen schaffen siehe im Bereich Alkohol beispielsweise Sirupartikel Bei illegalen Drogen entfallen diese Optionen teilweise Kausale Pravention Bearbeiten Pramisse Menschen die psychisch und sozial im Gleichgewicht sind sind weniger anfallig fur eine Suchtentwicklung Ziele ein stabiles und menschliches soziales Umfeld Selbstbewusstsein GeborgenheitInterventionsmoglichkeiten Arbeitsplatze Schulpsychologen Schulischer Unterricht in sozialem Umgang Anti Gewalt Training Training von sozialen Kompetenzen Sozialarbeit Unterstutzung von Familien Integration von ZuwanderernSekundarpravention Bearbeiten Sekundarpravention umfasst Massnahmen mit Menschen die bereits konsumiert haben Dies sind ruckfallverhutende und rehabilitierende Massnahmen fur Menschen die eine Abhangigkeit uberwunden haben Sie zielen vorrangig auf Verringerung Vermeidung gesundheitlicher Schaden Anleitung zu Safer Use Vermeidung der Entwicklung von Missbrauch und Abhangigkeit Verhinderung eines erneuten Auftretens abhangiger VerhaltensweisenMeist wird auch versucht moglichen negativen sozialen Folgen des Konsums familiare Streitigkeiten Fuhrerscheinverlust Verarmung soziale Achtung vorzubeugen Tertiarpravention Bearbeiten Tertiarpravention umfasst alle Therapie und Drogenhilfsangebote fur Suchtige Heroinabgabe an Suchtige meist in Drogenkonsumraumen Kontaktladen Fixerstubli Drogensubstitution zum Beispiel mit Methadon Drogenentzug in einer Suchtklinik SelbsthilfegruppenDie Ruckfallprophylaxe wird auch als Tertiarpravention B oder Quartarpravention bezeichnet 3 4 5 Pravention in Deutschland BearbeitenPravention des Konsums illegaler Drogen Bearbeiten Die Drogenpolitik der Bundesregierung basiert auf vier Saulen Pravention Behandlung von Suchterkrankungen Uberlebenshilfen z B Drogenkonsumraume Notfallhilfe fur schwerstabhangige Menschen Angebotsreduzierung und repressive MassnahmenKampagnen und Programme Bearbeiten Ziel Die Ablehnung von Drogenkonsum und konsumenten soll innerhalb der Bevolkerung verstarkt werden Wirksamkeit Der praventive Wert von Antidrogenkampagnen ist unbekannt da eine wissenschaftliche Evaluation in der Drogenpravention nur vereinzelt stattfindet Als Notbehelf fur diesen Artikel werden bei den einzelnen Kampagnen mehr oder weniger subjektive Kritikpunkte aufgefuhrt die moglicherweise Ruckschlusse darauf zulassen wie die Kampagne bei der meist jugendlichen Zielgruppe ankommt QiDS Qualifizierungsinitiative Drogen und SuchtpraventionQiDS ist ein landerubergreifendes gemeinsames Forschungs Entwicklungs und Evaluierungsprojekt QiDS ist eine Weiterbildungsmassnahme zur Drogen und Suchtpravention basierend auf einem ganzheitlichen methodisch didaktischen Konzept das hohe Praxisbezogenheit mit fundiertem fachubergreifendem Faktenwissen kombiniert Die Teilnehmer sollen fur die Drogen und Suchtproblematik sensibilisiert werden mit dem Ziel Handlungskompetenz im Umgang mit suchtgefahrdeten Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erwerben Zielgruppe sind Eltern Lehrer und Ausbildende sowie ehrenamtlich Tatige in Vereinen und Verbanden Die Ergebnisse einer Umfrage zur Gefahrdung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen durch Sucht und Drogen im Rahmen von QiDS haben ergeben dass acht von zehn Befragten mindestens einen Jugendlichen kennen der von Sucht betroffen ist sechs von zehn kennen sogar mehr als einen betroffenen Jugendlichen 53 der Befragten sehen Alkohol als die gefahrlichste Droge fur Jugendliche und zwei Drittel glauben dass Erwachsene in Erziehungsverantwortung Jugendliche nicht zu einem angemessenen Umgang mit Drogen anhalten konnen Keine Macht den Drogen Bearbeiten Charakteristika Sportler werben gegen Gebrauch von illegalen Substanzen Rauchfrei Bearbeiten Charakteristika Eine gemeinsame Kampagne der Bundesregierung und Zigarettenindustrie gegen das Rauchen Kritikpunkte eine Auflage der Zigarettenindustrie die diese Kampagne finanziert Die Massnahmen durfen nicht die Zigarettenindustrie deren Produkte oder den Zigarettenhandel diskriminieren oder den erwachsenen Raucher verunglimpfen Ob es sich hier tatsachlich um Plakate gegen das Rauchen handelt wird bezweifelt 6 Be Smart Don t Start Bearbeiten Hauptartikel Be Smart Don t Start Bei diesem Programm handelt es sich um einen Wettbewerb der dem Ziel dient das Thema Nichtrauchen fur Schuler attraktiver zu gestalten Don t drink too much Stay Gold Bearbeiten Am 5 Dezember 2008 startete die Kampagne als Zusammenarbeit von Polizei und Drogenbeauftragte Ziel ist die Aufmerksamkeit auf das Komasaufen von Jugendlichen zu richten Die Kampagne beinhaltet Bierdeckel mit vermeintlich vom exzessiven Trinken abschreckenden Bildern sowie Werbeanzeigen auf der Netzwerkplattform SchulerVZ und Videos bei YouTube Kritikpunkte Die Kampagne avanciert bei der Sprachforschergemeinde zur dummsten Kampagne des Jahres 7 Sie sei vollig unverstandlich Sie sei selbst fur Personen die Englisch als Muttersprache haben nicht gleich einleuchtend und oft auch uberhaupt nicht nachvollziehbar Sie ist missverstandlich Ist sie eine Werbung fur Goldmarken Bier Die Ubersetzung Brav bleiben ist in dem Praventionskontext auch sehr fragwurdig Programm Step by Step Bearbeiten Step by step ist ein Computer gestutztes Programm 8 zur Fruherkennung und Intervention bei Problemverhalten im Vorfeld von Suchtproblemen Es soll Lehrkrafte dabei unterstutzen problematische Tendenzen bei der Entwicklung der Jugendlichen wie Beeintrachtigungen des korperlichen geistigen und seelischen Wohlbefindens sowie im sozialen Verhalten moglichst fruhzeitig zu erkennen und zielgerichtet zu reagieren Es setzt sich aus mehreren Modulen zusammen online Web Seiten mit Informationen uber Fachbegriffe Beratungsstellen gesetzliche Grundlagen und einem Schulungsteil zur Fruherkennung CD ROM und Handbuch STEP BY STEP Sekundarpravention in der Schule als Erganzung Schulung fur Lehrkrafte als Basis fur die Nutzung des Teils FruherkennungDas Programm wurde 1992 im Rahmen eines Kooperationsprojektes von Suchtpraventionsstellen aus der Schweiz Vorarlberg und Liechtenstein entwickelt und spater auch in Deutschland ubernommen Pravention in Island BearbeitenIn Island wurden im Zuge des landesweiten Plans Jugend in Island die Altersgrenzen fur die Ausgabe von Tabak auf 18 Jahre und die fur die Ausgabe von Alkohol auf 20 Jahre heraufgesetzt und die Werbung fur beides verboten Zudem wurde festgeschrieben dass sich Jugendliche zwischen 13 und 16 Jahren im Winter nach 22 Uhr und im Sommer nach 24 Uhr nicht draussen aufhalten durfen Eltern wurden uber Elternorganisationen in Schulen und mittels Elternbeteiligung in den Schulraten dazu ermutigt moglichst viel Zeit mit ihren Kindern zu verbringen Die staatlichen Fordergelder fur Sport Musik Kunst Tanz und andere Vereine wurden erhoht Mittels regelmassig an Teenager verschickter Fragebogen wurde festgestellt dass sich von 1997 bis 2012 die Zahl der 15 und 16 Jahrigen die haufig oder an fast allen Wochentagen Zeit mit ihren Eltern verbringen von 23 auf 46 verdoppelt hatte die Zahl derer die mindestens viermal pro Woche Sport treiben von 24 auf 42 gestiegen war und zugleich die Zahl derer die Zigaretten rauchen trinken oder Cannabis konsumieren gesunken war Diese Entwicklung wird selbst wenn sie nicht als Nachweis eines kausalen Zusammenhangs angesehen werden kann als ein Anstieg der Schutzfaktoren und eine Reduzierung von Risikofaktoren und Drogenmissbrauch gewertet die deutlicher seien als in jedem anderen europaischen Land Nach Medienangaben ist nirgendwo in Europa der Alkohol und Drogenmissbrauch bei Jugendlichen in den letzten 20 Jahren so dramatisch zuruckgegangen wie in Island 9 10 Siehe auch BearbeitenAbstinenz Prohibition KriminalpraventionLiteratur BearbeitenHelmut Arnold Hans Joachim Schille Hrsg u a Praxishandbuch Drogen und Drogenpravention Handlungsfelder Handlungskonzepte Praxisschritte Juventa Verlag Munchen 2002 ISBN 3 7799 0783 6 Ju Ill Kim Drogenkonsum von Jugendlichen und suchtpraventive Arbeit Akzeptierende Drogenerziehung als Alternative IKO Verlag fur Interkulturelle Kommunikation Frankfurt am Main 2003 ISBN 3 88939 702 6 Lina Rhan Ulla Rhan Lieber high als stinknormal Ein Buch uber Drogen 3 Auflage Kosel Verlag Munchen 2001 ISBN 3 466 30563 2 Johannes Regnitz Cool ohne Alk GD Verlag Berlin 2008 ISBN 978 3 941045 04 0 Heinz Kaufmann Suchtvorbeugung in Schule und Jugendarbeit Ein Arbeitsbuch mit 111 Ubungen und Anregungen Beltz Verlag Weinheim Basel 2001 ISBN 3 407 22099 5 Irene Heise Hattet ihr nur Zeit gehabt Mangel an Zuwendung als Quelle fur Suchtverhalten Kriminalisierung und Scheitern in der Ehe Praktisches Beispiel einer Empathischen Problemanalyse 2 Auflage 2005 ISBN 3 9500649 3 1 Gundula Barsch Lehrbuch Suchtpravention Von der Drogennaivitat zur Drogenmundigkeit Verlag Neuland 2008 ISBN 978 3 87581 267 1 Barbara Weissbach Kerstin Jungling Anke Schmidt u a Suchtpravention und Beratung Gender und Diversity gerecht gestalten Empfehlungen zum Handeln Hrsg Fachstelle fur Suchtpravention im Land Berlin Dortmund 2012 ISBN 978 3 924100 42 1 Weblinks BearbeitenBundeszentrale fur gesundheitliche Aufklarung Suchtpravention PrevNet Fachportal der Suchtvorbeugung Alkoholpolitik de Verhaltnispraventive Massnahmen bei der legalen Droge Alkohol Alkohol Kenn dein Limit Portal zur Alkohol Suchtpravention fur Erwachsene in Deutschland Keine Macht den Drogen Sucht und Drogenpraventionsprogramm fur Kinder und Jugendliche Verband Deutscher Drogenpravention Zusammenschluss deutscher Vereine zur Drogenpravention UNODC Drug Prevention Treatment and Care Drogenpraventionsprogramm der Vereinten NationenEinzelnachweise Bearbeiten Drogen und Suchtbericht 2014 Pravention Memento vom 26 August 2015 im Internet Archive PDF Drogenbeauftragte der Bundesregierung S 55 Bettina Schmidt Suchtpravention in der Bundesrepublik Deutschland Band 24 2004 S 10 BZgA ISBN 3 933191 98 X bzga de Memento vom 19 Oktober 2014 im Internet Archive Praventionsansatze und theorien Memento vom 21 Dezember 2014 im Internet Archive PDF 130 kB In Wiener Zeitschrift fur Suchtforschung Jg 28 2005 Nr 3 4 S 39 45 Helmut Arnold Hans Joachim Schille Hrsg u a Praxishandbuch Drogen und Drogenpravention Handlungsfelder Handlungskonzepte Praxisschritte Juventa Verlag Munchen 2002 Kim Ju Ill Drogenkonsum von Jugendlichen und suchtpraventive Arbeit Akzeptierende Drogenerziehung als Alternative IKO Verlag fur Interkulturelle Kommunikation Frankfurt am Main 2003 Rauchfrei heise de Stay Gold die dummste Kampagne des Jahres Eve amp Rave Berlin 24 Dezember 2008 Step by step abgerufen am 19 August 2014 Emma Young Suchtpravention Wie man Jugendliche von Alkohol und Drogen fernhalt In www spektrum de 8 November 2017 abgerufen am 29 September 2019 A L Kristjansson I D Sigfusdottir T Thorlindsson M J Mann J Sigfusson J P Allegrante Population trends in smoking alcohol use and primary prevention variables among adolescents in Iceland 1997 2014 In Addiction Band 111 Nummer 4 April 2016 S 645 652 doi 10 1111 add 13248 PMID 26614684 Bitte den Hinweis zu Rechtsthemen beachten Dieser Artikel behandelt ein Gesundheitsthema Er dient nicht der Selbstdiagnose und ersetzt nicht eine Diagnose durch einen Arzt Bitte hierzu den Hinweis zu Gesundheitsthemen beachten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Drogenpravention amp oldid 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