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Dieser Artikel bietet eine Ubersicht der Volksabstimmungen in der Schweiz im Jahr 1985 In der Schweiz fanden auf Bundesebene zwolf Volksabstimmungen statt im Rahmen von vier Urnengangen am 10 Marz 9 Juni 22 September und 1 Dezember Dabei handelte es sich um sechs obligatorische Referenden drei Volksinitiativen einen Gegenentwurf zu einer zuruckgezogenen Volksinitiative und zwei fakultative Referenden Inhaltsverzeichnis 1 Abstimmungen am 10 Marz 1985 1 1 Ergebnisse 1 2 Bundesbeitrage fur Primarschulunterricht 1 3 Beitragspflicht im Gesundheitswesen 1 4 Ausbildungsbeitrage 1 5 Ferieninitiative 2 Abstimmungen am 9 Juni 1985 2 1 Ergebnisse 2 2 Recht auf Leben 2 3 Kantonsanteil an den Stempelabgaben 2 4 Ertrage der Alkoholabgabe 2 5 Selbstversorgung mit Brotgetreide 3 Abstimmungen am 22 September 1985 3 1 Ergebnisse 3 2 Einheitlicher Schuljahresbeginn 3 3 Innovationsrisikogarantie 3 4 Ehe und Erbrecht 4 Abstimmung am 1 Dezember 1985 4 1 Ergebnis 4 2 Abschaffung der Vivisektion 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseAbstimmungen am 10 Marz 1985 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis326 1 Bundesbeschluss vom 5 Oktober 1984 uber die Aufhebung der Beitrage fur den Primarschulunterricht OR 4 134 052 1 421 438 34 38 1 373 103 802 882 570 221 58 47 41 53 18 5 ja327 2 Bundesbeschluss vom 5 Oktober 1984 uber die Aufhebung der Beitragspflicht des Bundes im Gesundheitswesen OR 4 134 052 1 422 147 34 77 1 371 430 726 781 644 649 52 99 47 01 13 10 ja328 3 Bundesbeschluss vom 5 Oktober 1984 uber die Ausbildungsbeitrage OR 4 134 052 1 422 205 34 77 1 368 571 651 854 716 717 47 63 52 37 8 14 nein329 4 Eidgenossische Volksinitiative fur eine Verlangerung der bezahlten Ferien Ferien Initiative VI 4 134 052 1 430 370 34 97 1 408 680 489 952 918 728 34 78 65 22 2 21 neinBundesbeitrage fur Primarschulunterricht Bearbeiten Seit der Wirtschaftskrise der 1970er Jahre die zu einem chronischen Budgetdefizit gefuhrt hatte diskutierten Bund und Kantone uber eine Neuverteilung der Aufgaben Im September 1981 prasentierte der Bundesrat sechs Massnahmen auf Verfassungs und Gesetzesstufe sowie sieben Massnahmen nur auf Gesetzesstufe die Einsparungen in der Hohe von einer Milliarde Franken zulasten der Kantone ermoglichen sollten Alle Massnahmen die eine Verfassungs anderung erforderten unterstanden dem obligatorischen Referendum Die erste betraf die Streichung der Subventionen fur Primarschulen 0 85 Millionen fur die die Kantone nun allein verantwortlich sein sollten Ausserdem sollten die Kantone Tessin und Graubunden fur den gesetzlich vorgeschriebenen Sprachunterrichtszuschlag von 0 66 Millionen uber den allgemeinen Finanzausgleich kompensiert werden Schliesslich sollte auch ein Zuschlag von 1 Million an die Bergkantone wegfallen Das Parlament verabschiedete die Vorlage fast oppositionslos da die Bundesbeitrage an den Primarschulunterricht allgemein als Bagatellsubventionen betrachtet wurden Nur die Linksaussenparteien PdA und POCH stellten sich dagegen weil sie den Bundeshaushalt grundsatzlich uber die Einnahmenseite sanieren wollten Der Bundesrat verwies auf die Notwendigkeit einer klaren Aufgabentrennung Angesichts der breiten Unterstutzung durch Parteien und Verbande fiel das Ergebnis weniger deutlich aus als erwartet Knapp drei Funftel der Abstimmenden nahmen die Vorlage an mit Nein Mehrheiten in den Kantonen Freiburg Jura Neuenburg Uri und Wallis 5 Beitragspflicht im Gesundheitswesen Bearbeiten Eine weitere relativ geringfugige Massnahme des Sparpakets betraf die Beitragspflicht des Bundes an die Kantone zur Oberaufsicht im Bereich der Lebensmittelkontrolle Diese Bestimmung war 1897 in einer Volksabstimmung genehmigt worden und galt mittlerweile als uberflussig Ihre Streichung sollte Einsparungen von zwei Millionen Franken jahrlich ermoglichen Ausser der PdA und den POCH sowie einzelnen SP und CVP Kantonalparteien unterstutzten alle Parteien Wirtschaftsdachverbande und nationalen Arbeitnehmerverbande die Vorlage entsprechend galt sie als weitestgehend unbestritten Angesichts dieser Ausgangslage erstaunte das recht knappe Ergebnis Nur 53 Prozent der Abstimmenden nahmen sie an mit Nein Mehrheiten in zehn Kantonen Eine Nachbefragung ergab dass viele der Neinstimmenden nicht damit einverstanden waren dass sich der Bund einseitig auf Kosten der Kantone saniert 6 Ausbildungsbeitrage Bearbeiten 1963 hatten Volk und Stande die Gesetzgebungskompetenz des Bundes im Stipendienwesen und bei anderen Ausbildungshilfen angenommen Im Rahmen des Sparpakets war vorgesehen dass die Kantone wieder allein dafur zustandig sein sollten Dadurch wurde der Bund jahrlich rund 80 Millionen Franken einsparen Heftigen Widerstand leistete die SP die massive Leistungskurzungen in finanzschwachen Kantonen befurchtete sollte sich der Bund komplett aus dem Stipendienwesen zuruckziehen Das Parlament ging nicht darauf ein und beschloss die Bundesbeitrage an die Stipendien bis 1989 ganz abzuschaffen Daraufhin schlossen sich Jugend und Studentenverbande zu einem Komitee fur gerechte Stipendien zusammen das gemeinsam mit den linken Parteien Widerstand gegen die Vorlage leistete Auch die Grunen der LdU die EVP und einzelne burgerliche Politiker sprachen sich dagegen aus Sie befurchteten ein vollstandiger Ruckzug des Bundes konnte angesichts sparwilliger Kantone zu einem allgemeinen Abbau der Stipendien fuhren Auf der anderen Seite standen die burgerlichen Parteien die die staatspolitische Wichtigkeit der Vorlage hervorzustreichen versuchten Eine knappe Mehrheit der Abstimmenden und eine deutlichere Mehrheit der Kantone lehnten die Vorlage ab 7 Ferieninitiative Bearbeiten Im Herbst 1979 reichten SP und Gewerkschaften eine Volksinitiative ein die fur alle Arbeitnehmer vom 21 bis zum 39 Altersjahr vier Wochen und fur die ubrigen funf Wochen Ferien verlangte In seiner Botschaft erkannte der Bundesrat an dass das Arbeitstempo sowie die physische und psychische Belastung der Arbeitnehmer gestiegen seien Doch die Initiative ging ihm zu weit weshalb er als indirekten Gegenvorschlag eine Erhohung der im Obligationenrecht vorgeschriebenen Mindestferiendauer um eine Woche auf drei Wochen bzw auf vier Wochen fur Jugendliche und Lehrlinge vorschlug Das Parlament kam der Initiative noch weiter entgegen und erhohte die Mindestferiendauer um eine weitere Woche Die Initianten zogen ihr Begehren jedoch nicht zuruck da sie mit der Regelung im Obligationenrecht eine Benachteiligung jener Arbeitnehmer sahen die im privaten Sektor ohne Gesamtarbeitsvertrag tatig waren Die burgerlichen Gegner waren der Ansicht die Verfassung sei nicht geeignet dafur Ferienanspruche festzuschreiben fur Anliegen dieser Art sei eine gesetzliche Regelung besser Ausserdem nehme die Initiative zu wenig Rucksicht auf die unterschiedlichen Verhaltnisse in den Branchen Knapp zwei Drittel der Abstimmenden lehnten die Vorlage bei tiefer Beteiligung ab Ja Mehrheiten verzeichneten die Kantone Jura und Tessin 8 Abstimmungen am 9 Juni 1985 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis330 9 Eidgenossische Volksinitiative Recht auf Leben VI 4 144 413 1 480 472 35 72 1 447 093 448 016 999 077 30 96 69 04 5 17 nein331 10 Bundesbeschluss vom 5 Oktober 1984 uber die Aufhebung des Kantonsanteiles am Reinertrag der Stempelabgaben OR 4 144 413 1 460 694 35 24 1 357 905 903 345 454 560 66 52 33 48 22 1 ja332 11 Bundesbeschluss vom 5 Oktober 1984 uber die Neuverteilung des Reinertrages aus der fiskalischen Belastung gebrannter Wasser OR 4 144 413 1 460 771 35 25 1 358 453 982 318 376 135 72 31 27 69 22 1 ja333 12 Bundesbeschluss vom 14 Dezember 1984 uber die Aufhebung der Unterstutzung fur die Selbstversorgung mit Brotgetreide OR 4 144 413 1 463 634 35 31 1 379 907 787 056 592 8510 57 04 42 96 18 4 jaRecht auf Leben Bearbeiten Hauptartikel Eidgenossische Volksinitiative Recht auf Leben Schwangerschaftsabbruche waren seit dem Inkrafttreten des Strafgesetzbuches im Jahr 1942 bei medizinischer Indikation straffrei Rasch entwickelte sich jedoch eine von Kanton zu Kanton unterschiedliche Praxis wobei immer mehr von ihnen die medizinische Indikation zunehmend liberaler interpretierten Eine gesamtschweizerisch einheitliche Praxis fehlte aber weiterhin Im Juli 1980 reichte ein konservatives Komitee eine Volksinitiative ein die verlangte menschliches Leben umfassend zu schutzen Ihre offene Formulierung tangierte verschiedene Bereiche wie Sterbehilfe Organtransplantation und Waffengebrauch Hauptsachlich ging es den Initianten aber darum eine ausserst restriktive Abtreibungsregelung durchzusetzen und in Zukunft jegliche Diskussion uber eine eventuelle Straflosigkeit zu unterbinden Das Parlament wies die Initiative deutlich zuruck und lehnte auch einen Gegenvorschlag ab der das bisher ungeschrieben geltende Recht auf Leben in der Verfassung verankern sollte Nur die CVP die EVP und Rechtsaussenparteien unterstutzten die Initiative Die Schweizer Bischofskonferenz betonte es gehe nicht allein um den Schwangerschaftsabbruch sondern ebenso sehr um den Schutz des Lebens auf der ganzen Welt und vor allen Gefahren Linke und burgerliche Parteien aber auch der Schweizerische Evangelische Kirchenbund stellten sich gegen die Vorlage Ein absoluter Schutz des Lebens von der Befruchtung an wie von der Initiative gefordert sei schlicht nicht praktikabel stelle weit verbreitete Verhutungsmethoden in Frage und enge die Moglichkeiten fur eine Abtreibung zu radikal ein Zudem wurden letztere einfach illegal vorgenommen was gefahrlich und unsozial sei Fast sieben Zehntel der Abstimmenden lehnten die Vorlage ab wobei sie in einzelnen katholisch gepragten Kantonen Ja Mehrheiten erzielte 13 Kantonsanteil an den Stempelabgaben Bearbeiten 1980 hatten Volk und Stande als Beitrag zur Bekampfung des Budgetdefizits des Bundes einer bis 1985 befristeten Aufhebung der Kantonsanteile am Ertrag der Stempelsteuern zugestimmt Doch die Finanzlage entwickelte sich auch in der ersten Halfte der 1980er Jahre nicht zum Positiven weshalb der Bundesrat verschiedene Massnahmen beantragte Unter anderem sollten die Kantone dauerhaft auf ihren Anteil am Stempelsteuerertrag verzichten wodurch der Bund rund 140 Millionen Franken mehr einnehmen wurde Da diese Massnahme eine Verfassungsanderung erforderte war sie einem obligatorischen Referendum unterworfen Alle grossen Parteien Wirtschaftsverbande und Arbeitnehmer organisationen unterstutzten die Vorlage und betonten die Dringlichkeit der Sanierung der Bundesfinanzen Linksaussenparteien und foderalistische Gruppierungen kritisierten hingegen die Umverteilungspolitik zulasten der Kantone Fast zwei Drittel der Abstimmenden nahmen die Vorlage an mit Ausnahme von Jura auch alle Kantone 14 Ertrage der Alkoholabgabe Bearbeiten Ebenfalls 1980 hatten Volk und Stande der Aufhebung der Kantonsanteile am Ertrag der Eidgenossischen Alkoholverwaltung zugestimmt Diese Massnahme war auch auf funf Jahre begrenzt und sollte nun dauerhaft in der Verfassung verankert werden wodurch weitere 150 Millionen Franken in die Bundeskasse fliessen wurden Davon ausgenommen war ein Anteil von 10 Prozent Alkoholzehntel mit dem die Kantone wie bisher die Bekampfung der Folgen des Alkoholismus finanzieren sollten Befurworter und Gegner waren dieselben wie bei der Stempelsteuervorlage mit ahnlichen Argumenten Volk und Stande nahmen diese Vorlage noch etwas deutlicher an wobei der Kanton Jura wiederum als einziger Nein stimmte 14 Selbstversorgung mit Brotgetreide Bearbeiten Die im Ersten Weltkrieg eingefuhrten Bundesbeitrage zur Verbilligung von Brot waren mit einer Verfassungsanderung im Jahr 1980 vollstandig aufgehoben worden Nun sollten im Rahmen eines 1984 vom Parlament beschlossenen Sparprogramms auch die in der Verfassung verankerten Unterstutzungsbeitrage fur die Selbstversorgung mit Brotgetreide wegfallen Bis dahin hatten Landwirte die Brotgetreide im eigenen Haushalt oder als Futter im Betrieb verwendeten eine Reduktion des vom Muller geforderten Mahllohns um zehn Franken je 100 kg Selbstversorgungsgetreide erhalten Mit dem Verzicht auf diese Zahlungen sollte die Bundeskasse jahrlich um rund drei Millionen Franken entlastet werden Weder in der Vernehmlassung noch im Parlament machte sich grosserer Widerstand bemerkbar Bekampft wurde die Aufhebung der Mahllohnreduktion nur von kleinen Links und Rechtsparteien sowie von der SVP die vor einem Verschwinden kleiner Kundenmuhlen und einer moglichen Schwachung der Landesversorgung warnten Hingegen unterstutzte der Bauernverband die Vorlage Eine deutliche Mehrheit der Abstimmenden und der Kantone genehmigte die Verfassungsanderung 15 Abstimmungen am 22 September 1985 BearbeitenErgebnisse Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis334 16 Bundesbeschluss vom 5 Oktober 1984 uber die Volksinitiative fur die Koordination des Schuljahresbeginns in allen Kantonen Gegenentwurf GE 4 160 697 1 705 700 41 00 1 672 922 984 463 688 459 58 85 41 15 16 7 ja335 17 Bundesbeschluss vom 5 Oktober 1984 uber die Innovationsrisikogarantie zugunsten von kleinen und mittleren Unternehmen FR 4 160 697 1 700 216 40 86 1 612 795 695 288 917 507 43 11 56 89 nein336 18 Schweizerisches Zivilgesetzbuch Wirkungen der Ehe im Allgemeinen Eheguterrecht und Erbrecht Anderung vom 5 Oktober 1984 FR 4 160 697 1 709 875 41 09 1 684 362 921 743 762 619 54 72 45 28 jaEinheitlicher Schuljahresbeginn Bearbeiten Seit jeher ist das Schulwesen in der Schweiz kantonal geregelt entsprechend bestanden auch beim Schuljahresbeginn Abweichungen Wahrend 13 Kantone der Deutschschweiz diesen im Fruhjahr hatten begann das Schuljahr in der ubrigen Schweiz nach den Sommerferien Eine Vereinheitlichung mithilfe eines interkantonalen Konkordats scheiterte mehrmals weshalb elf FDP Kantonalparteien im Jahr 1981 mit der Einreichung einer Volksinitiative Druck ausubten Der Bundesrat teilte das Anliegen und prasentierte einen direkten Gegenentwurf mit dem der Schuljahresbeginn schweizweit einheitlich auf den Spatsommer festgelegt werden sollte Nachdem das Parlament deutlich zugestimmt hatte zogen die Initianten ihr allgemeiner formuliertes Begehren zuruck Gegen die Vorlage sprachen sich die SVP Rechtsaussenparteien und die Grunen aus die vor allem foderalistische Bedenken ausserten Alle ubrigen Parteien sowie die Arbeitnehmer und Bildungsorganisationen unterstutzten die Vereinheitlichung Sie argumentierten der aktuelle Zustand sei nicht mehr zeitgemass erschwere den Wohnortwechsel fuhre zu mehr Repetitionen und behindere den Anschluss an die Berufsbildung fur Kantonsgrenzganger Knapp drei Funftel der Abstimmenden und eine komfortable Mehrheit der Kantone stimmten der Vorlage zu 19 Die Angleichung erfolgte mit der Verlangerung des Schuljahres 1988 89 in den Fruhjahrskantonen Innovationsrisikogarantie Bearbeiten 1982 empfahl eine vom Bundesrat eingesetzte Expertenkommission die Einfuhrung einer Innovationsrisikogarantie IRG ahnlich wie bei der bereits bestehenden Exportrisikogarantie Dabei sollte gegen eine Pramie des Unternehmens das eingesetzte Risikokapital fur die Investition in Innovationen versichert werden konnen In der 1983 begonnenen Vernehmlassung bezeichneten FDP und Arbeitgeberverbande die IRG als systemwidrig Um die in der gleichen Vorlage vorgesehene Reform der Regionalpolitik nicht zu gefahrden brachte der Standerat das Volkswirtschaftsdepartement dazu eine abgeschwachte Version auszuarbeiten Diese machte aus der staatlichen Versicherung eine Ruckversicherung bei der die Unternehmen einen Teil des Risikos selbst tragen sollten Nach Abschluss der Parlamentsdebatte ergriff der Gewerbeverband das Referendum Zu den Gegnern gehorten neben der FDP auch die SVP und die LPS Sie argumentierten der Staat solle Unternehmen mit steuerlichen und administrativen Erleichterungen unterstutzen sowie Bildung und Forschung fordern anstatt eine neue Burokratie zu schaffen Die links stehenden Parteien aber auch die CVP sahen in der IRG eine wichtige Hilfe fur kleinere Unternehmen Sie fordere nicht nur die Schaffung von Arbeitsplatzen sondern verhindere auch dass die Schweiz kunftig im weltweiten Konkurrenzkampf ins Hintertreffen gerate Die Mehrheit der Abstimmenden lehnten die Vorlage ab 20 Ehe und Erbrecht Bearbeiten 1979 legte der Bundesrat einen Entwurf fur die Revision des veralteten Eherechts vor um dem gesellschaftlichen Wandel gerecht zu werden Angestrebt wurde ein Zusammenleben von Mann und Frau mit gleichen Rechten und Pflichten Das neue Recht sollte nicht mehr von einer gesetzlichen Rollenaufteilung ausgehen sondern es den Eheleuten uberlassen sich bezuglich der Aufgabenteilung zu einigen Damit verbunden war auch eine Anpassung des ehelichen Guterrechts An die Stelle der alten Guterverbindung mit Verwaltung des Frauenguts durch den Ehemann als Oberhaupt der Familie sollte die Errungenschaftsbeteiligung treten Nach langer und intensiver Debatte die sich um die Klarung zahlreicher Detailfragen drehte nahmen beide Parlamentskammern das neue Gesetz deutlich an Noch vor dem Ende der Beratungen konstituierte sich ein Referendumskomitee unter der Fuhrung von SVP Nationalrat Christoph Blocher gegen den Willen seiner eigenen Partei Zu den Gegnern gehorten auch Rechtsaussenparteien und die LPS Ihre Argumente waren in erster Linie moralischer oder okonomischer Natur So konne die Abkehr von der traditionellen Rolle der Familie hin zu einer unverbindlichen Partnerschaft im Falle einer Trennung den Fortbestand von Unternehmen oder Landwirtschaftsbetrieben gefahrden Rund hundert Parlamentarier aus allen Parteien schlossen sich auf Seiten der Befurworter zu einem Aktionskomitee zusammen um die Offentlichkeit umfassend zu informieren Sie wiesen auf die Notwendigkeit der Revision hin welche die lange geforderte Gleichberechtigung verwirkliche und die Institution der Ehe starke Eine relativ knappe Mehrheit der Abstimmenden nahm die Vorlage an wobei das deutliche Ja der Frauen den Ausschlag gab 21 Abstimmung am 1 Dezember 1985 BearbeitenErgebnis Bearbeiten Nr Vorlage Art Stimm berechtigte Abgegebene Stimmen Beteiligung Gultige Stimmen Ja Nein Ja Anteil Nein Anteil Stande Ergebnis337 22 Eidgenossische Volksinitiative fur die Abschaffung der Vivisektion VI 4 166 145 1 582 278 37 97 1 558 480 459 358 1 099 122 29 47 70 53 0 23 neinAbschaffung der Vivisektion Bearbeiten Die industrielle Nutztierhaltung geriet zunehmend mit dem Tierschutz in Konflikt Bei der Ausarbeitung einer neuen Tierschutzverordnung entschied sich der Bundesrat fur eine pragmatische Losung So sollten Tierversuche zwar weiterhin erlaubt sein aber bestimmte Voraussetzungen erfullen Im September 1981 reichte die Aktionsgruppe Helvetia Nostra um den bekannten Umweltschutzer Franz Weber eine Volksinitiative ein Sie forderte ein schweizweites Verbot der Vivisektion an Wirbeltieren und von grausamen Tiversuchen Der Bundesrat lehnte zwar die Initiative als zu radikal ab bewilligte aber Kredite fur ein Forschungsprogramm uber Alternativen zu Tierversuchen Das Parlament folgte seiner Einschatzung dass eine konsequente und restriktive Anwendung der geltenden Tier Gesundheits und Umweltschutzgesetze den Anforderungen des Tierschutzes bereits genugend Rechnung trage Zu den Befurwortern gehorten neben Tierschutzorganisationen unter anderem die Grunen und der LdU Sie appellierten an das Unbehagen gegenuber der Degradierung der Natur zum blossen Material und forderten die Umstellung auf ethisch vertretbare Forschungs methoden Auf der anderen Seite warnten alle Bundesratsparteien eine Annahme der Initiative hatte volkswirtschaftlich und forschungs politisch negative Auswirkungen ein Totalverbot konnte gar ein unethisches Verhalten gegenuber Menschen zur Folge haben Mehr als zwei Drittel der Abstimmenden und samtliche Kantone lehnten die Initiative ab 23 Literatur BearbeitenWolf Linder Christian Bolliger und Yvan Rielle Hrsg Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 Haupt Verlag Bern 2010 ISBN 978 3 258 07564 8 Weblinks BearbeitenChronologie Volksabstimmungen mit allen Abstimmungen auf Bundesebene seit 1848 admin ch Swissvotes Datenbank zu den Schweizer Volksabstimmungen Universitat Bern Karten im Politischen Atlas der Schweiz Bundesamt fur Statistik Einzelnachweise Bearbeiten Vorlage Nr 326 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 327 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 328 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 329 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Brigitte Menzi Uberraschend knappe Mehrheit fur eine Lastverschiebung zu den Kantonen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 425 426 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 12 November 2021 Roswitha Dubach Beitrag fur die kantonale Lebensmittelkontrolle wird gestrichen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 426 427 swissvotes ch PDF 62 kB abgerufen am 12 November 2021 Brigitte Menzi Studentenprotest hat Erfolg der Bund kann die Stipendien nicht abschieben In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 427 428 swissvotes ch PDF 66 kB abgerufen am 12 November 2021 Christian Bolliger Ein indirekter Gegenvorschlag uberflugelt die Ferieninitiative In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 428 429 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 330 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 331 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 332 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 333 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 12 November 2021 Yvan Rielle Nein zum Abtreibungsverbot In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 429 431 swissvotes ch PDF 70 kB abgerufen am 12 November 2021 a b Yvan Rielle Sparen bei den Kantonen Bund behalt Stempel und Alkoholabgaben definitiv fur sich In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 431 432 swissvotes ch PDF 64 kB abgerufen am 12 November 2021 Brigitte Menzi Sparen bei der Landwirtschaft Subventionen fur Bauern und Muller gestrichen In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 432 433 swissvotes ch PDF 64 kB abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 334 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 18 Februar 2021 Vorlage Nr 322 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 18 Februar 2021 Vorlage Nr 336 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 18 Februar 2021 Brigitte Menzi Des foderalistischen Trauerspiels letzter Akt Ja zum einheitlichen Schuljahresbeginn In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 433 434 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 12 November 2021 Christian Bolliger Innovationsrisiken werden nicht staatlich ruckversichert In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 434 435 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 12 November 2021 Brigitte Menzi Ja zum partnerschaftlichen Eherecht In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 435 436 swissvotes ch PDF 68 kB abgerufen am 12 November 2021 Vorlage Nr 337 In Chronologie Volksabstimmungen Bundeskanzlei 2021 abgerufen am 18 Februar 2021 Yvan Rielle Ein Totalverbot von Tierversuchen ist politisch chancenlos In Handbuch der eidgenossischen Volksabstimmungen 1848 2007 S 436 437 swissvotes ch PDF 65 kB abgerufen am 12 November 2021 Volksabstimmungen in der Schweiz 1848 1866 1872 1874 1875 1876 1877 1879 1880 1882 1884 1885 1887 1889 1890 1891 1893 1894 1895 1896 1897 1898 1900 1902 1903 1905 1906 1907 1908 1910 1912 1913 1914 1915 1917 1918 1919 1920 1921 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1930 1931 1933 1934 1935 1937 1938 1939 1940 1941 1942 1944 1945 1946 1947 1948 1949 1950 1951 1952 1953 1954 1955 1956 1957 1958 1959 1960 1961 1962 1963 1964 1965 1966 1967 1968 1969 1970 1971 1972 1973 1974 1975 1976 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Volksabstimmungen in der Schweiz 1985 amp oldid 231719992